02/14 Schüler-Biber
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FEBRUAR<br />
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3‘<br />
3min mit<br />
KHALED<br />
CHAABI<br />
Khaled Chaabi lebt in Berlin und<br />
dreht sich meistens auf dem<br />
Kopf. Mit der „Flying Bach“-<br />
Show, bei der Breakdance und<br />
Ballett ineinander verschmelzen,<br />
kommt der gebürtige Syrer nach<br />
Wien.<br />
Von Sarah Al-Hashimi<br />
biber: Man sagt, die Headspins (auf<br />
dem Kopf stehend drehen) verursachen<br />
Haarausfall<br />
Khaled Chaabi: Nein, schau mich doch<br />
an! (lacht)<br />
Hast du schon immer getanzt<br />
Ich hatte eine Zahnarzthelfer-Ausbildung<br />
angefangen, die ich aber abgebrochen<br />
habe, als es mit dem Tanzen immer ernster<br />
wurde. Mein damaliger Chef hat mir<br />
geraten, auf mein Herz zu hören. Neulich<br />
hat er sich unsere Show „Flying Bach“ angeschaut<br />
und war ziemlich beeindruckt.<br />
Mit „Flying Bach“ tanzt du zu klassischer<br />
Musik. Welche Musik hörst du privat<br />
Ich mag vor allem arabische Musik, Hip-<br />
Hop oder House. Mit Klassik hatte ich vor<br />
„Flying Bach“ wenig zu tun, kann sie aber<br />
jetzt gut zum Abschalten hören.<br />
Wie bist du zu Breakdance gekommen<br />
Ich habe mich immer gerne bewegt und<br />
Sport gemacht. Als ich dann in einem Jugendzentrum<br />
in Berlin zum ersten Mal die<br />
Flying Steps (Breakdance-Gruppe, Anm.)<br />
sah, wusste ich, das will ich auch können.<br />
Wie viele Verletzungen hat dir das Tanzen<br />
bis jetzt beschert<br />
Ich habe aufgehört zu zählen: eine Menge,<br />
vor allem am Knie und an den Beinen.<br />
In eurer aktuellen Show ist auch eine<br />
Balletttänzerin dabei. Was hältst du von<br />
Ballett<br />
Ich habe großen Respekt davor. Ballett ist<br />
genauso hart wie Breakdance.<br />
KC-1 ist mit seiner Flying Bach-Crew vom<br />
10. bis 16. Februar und 7. bis 9. März<br />
20<strong>14</strong> im Museumsquartier zu bestaunen.<br />
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kaufen.(zw. 39-69 Euro)<br />
Incite Images / Red Bull Content Pool<br />
Wer ist er:<br />
Name: Khaled Chaabi alias KC-1<br />
Alter: 26, hat mit 13 in einem Berliner<br />
Jugendzentrum angefangen zu<br />
breaken<br />
Wurzeln: Syrien, Berlin<br />
Besonderes: kann sich wie ein Bohrer<br />
um die eigene Achse drehen und rotiert<br />
dabei über Ellbogen und Kopf
4<br />
EINSAM STARK<br />
Sie nennen uns „Schlampe“ oder „Homo“, nur weil sie uns<br />
26nicht in ihre Schubladen stecken können.<br />
12<br />
Wie<br />
DIE GRÜNE MARIA<br />
Interview in Zahlen:<br />
oft fahren Sie mit dem Auto, Frau Vassilakou<br />
42<br />
Kreditkarte<br />
MONEY, MONEY, MONEY<br />
Samstags an der Kassa, in Papas Firma oder gleich Mamas<br />
– vier <strong>Schüler</strong> erzählen, wie sie zu Geld kommen.<br />
16<br />
wird,<br />
ALLES UMSONST<br />
Der Naschmarkt-Flohmarkt: Was nicht verkauft<br />
bleibt liegen – für jene, die nichts haben.
INHALT<br />
5<br />
DIE STREBERIN UND DAS BIEST<br />
Ein ungleiches Team: Yildiz ist von zwei Schulen<br />
32geflogen und Katrin ist der Liebling aller Lehrer.<br />
DER BALLETTTÄNZER<br />
Über männliche Balletttänzer und weibliche Football-<br />
66Spielerinnen. Warum der Sport kein Geschlecht kennt.<br />
03 3 Minuten mit dem Breakdancer Khaled Chaabi<br />
08 Face of the month:<br />
Bodybuilder Onome Egger schwitzt und posiert gerne<br />
10 Ivanas Welt: Wie sie vergeblich von Dorfomis flüchtet<br />
POLITIKA<br />
<strong>14</strong> „MaHü“, nein Danke. Im Vorfeld der Befragung<br />
am 17.2. machen die Gegner mobil.<br />
20 Interview ZIB-Nachrichtensprecher Armin Wolf:<br />
„Mir wurden nie Drogen angeboten.“<br />
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
30 Diktator oder Kumpel – erkennst du deinen Lehrer<br />
Eine Typologie<br />
34 Pro & Contra: Veggie vs. Fleischfresser –<br />
der ewige Kampf am Mittagstisch<br />
36 Interview: Stadtschulratspräsidentin Susanne<br />
Brandsteidl nimmt die Eltern in die Pflicht<br />
SPECIALS<br />
KARRIERE<br />
41 Wir brauchen mehr Superhelden und weniger graue<br />
Büromäuschen.<br />
TECHNIK<br />
60 Wer gewinnt: Bücher oder E-Reader Schockierende<br />
Handyhüllen und heiße Schlitten mit biber-branding.<br />
LIFESTYLE<br />
57 Schoolstyle: Vergesst Mailand und Paris, in den<br />
Schulhöfen Wiens läuft der modischste Shit!<br />
REISEN<br />
69 Über ein tiefblaues Loch in Belize, Köche bei der<br />
AUA, Kuba-Oldtimer und Postkarten aus dem Busch.<br />
75 Fejkbook mit dem türkischen Premier Recip Erdogan<br />
KOLUMNE<br />
78 Die Leiden des jungen Todor: Wer hat, der gewinnt!<br />
Marko Mestrović, Christopher Klettermayer, Susanne<br />
Einzenberger, Mafalda Rakoš<br />
Cover: Susanne Einzenberger
6 EDITORIAL<br />
Liebe Leser und Innen<br />
bzw. liebe „Opfer und Patienten“,*<br />
mit so vielen <strong>Schüler</strong>n in der Redaktion fühlt man sich<br />
mindestens zehn Jahre jünger – oder doppelt so alt wie<br />
man ist. 30 <strong>Schüler</strong>innen und <strong>Schüler</strong> aus insgesamt 21<br />
Schulen haben in der größten <strong>Schüler</strong>redaktion des Landes<br />
das ganze Heft mit ihren Geschichten gefüllt.<br />
Sie erzählen, was es bedeutet,<br />
ein Außenseiter<br />
zu sein. Sie fragen Armin<br />
Wolf, ob er kifft. Sie wollen<br />
wissen, wie man als <strong>Schüler</strong><br />
sein Geld verdient. Sie<br />
präsentieren, wie stylisch<br />
der Schulhof ist. Und, und,<br />
und…<br />
Bei so vielen Geschichten<br />
aus der <strong>Schüler</strong>redaktion<br />
haben die „alten“ Redakteure um jede Seite kämpfen müssen.<br />
Von uns erfahrt ihr, wie oft Vizebürgermeisterin Maria<br />
Vassilakou wegen der Mariahilfer Straße schlecht geschlafen<br />
hat („Interview in Zahlen“), warum der Naschmarkt<br />
wöchentlich das Sammelbecken für diejenigen ist, die sich<br />
„Vintage“ nicht leisten können und wo man in Kalifornien<br />
auf der Hut vor Berglöwen sein muss.<br />
Viel Spaß beim Schmökern!<br />
Spaß haben erlaubt: <strong>Schüler</strong>innen Vivienne und<br />
Melike beim Foto-Shooting zu ihrem Artikel „Kids<br />
und Kohle.“<br />
IMPRESSUM<br />
MEDIENINHABER:<br />
<strong>Biber</strong> Verlagsgesellschaft mbH, Quartier 21,<br />
Museumsplatz 1, E-1.4, 1070 Wien<br />
HERAUSGEBER & CHEFREDAKTEUR:<br />
Simon Kravagna<br />
STV. CHEFREDAKTEUR:<br />
Amar Rajković<br />
ONLINE:<br />
Teoman Tiftik<br />
CHEFICA VOM DIENST:<br />
Delna Antia<br />
REPORTERIN:<br />
Marina Delcheva<br />
AKADEMIELEITUNG:<br />
Marina Delcheva<br />
KOLUMNIST/INNEN:<br />
Ivana Martinović, Todor Ovtcharov<br />
FOTOCHEF:<br />
Marko Mestrović<br />
REDAKTION & FOTOGRAFIE:<br />
Sarah Al-Hashimi, Melisa Aljović, Kardelen Ari, Stephanie de la<br />
Barra, Lucia Bartl, Muhamed Beganović, Adam Bezeczky, Milena<br />
Borovska, Ayper Cetin, Amélie Chapalain, Maida Dedagić,<br />
Amra Ducić, Ali Cem Deniz, Nana Egger, Susanne Einzenberger,<br />
Armand Feka, Thomas Frank, Matthias Fuchs, Menerva<br />
Hammad, Tina Herzl, Markus Hollo, Mahir Jamal, Anna Koisser,<br />
Fabian Kretschmer, Reinhard Lang, Lyudmila Gyurova, Sophie<br />
Kirchner, Andreas Marinović, Maria Matthies, Marko Mestrović,<br />
Ivana Martinović, Jeta Muarami, Momčilo Nikolić, Marie-Noel<br />
Ntwa, Elsa Okazaki, Aurora Orso, Anastasia Osipova, Todor<br />
Ovtcharov, Jelena Pantic, Michele Pauty, Senad Pintol, Magdalena<br />
Possert, Marian Smetana, Vanessa Spanbauer, Daniel Spreitzer,<br />
Alexandra Stanić, Julia Svinka, Reka Tercza, Teoman Tiftik, Bahar<br />
Tugrul, Aleksandra Tulej, Filiz Türkmen, Magdalena Vachova,<br />
René Wallentin, Artur Zolkiewicz<br />
ART DIRECTOR: Dieter Auracher<br />
LAYOUT: Dieter Auracher, Viktoria Platzer<br />
LEKTORAT: Eldina Slipac<br />
ANZEIGEN: Teoman Tiftik, Adam Bezeczky<br />
BUSINESS DEVELOPMENT: Andreas Wiesmüller<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
Wilfried Wiesinger, Simon Kravagna<br />
KONTAKT: biber Verlagsgesellschaft mbH<br />
Quartier 21, Museumsplatz 1, E-1.4, 1070 Wien<br />
Tel: +43/1/ 9577528<br />
redaktion@dasbiber.at<br />
marketing@dasbiber.at<br />
abo@dasbiber.at<br />
INTERNET: www.dasbiber.at<br />
Bussis,<br />
eure Redaktion<br />
AUFLAGE: 65.000 Stück<br />
**Anmerkung der Redaktion: „<strong>Schüler</strong>-Deutsch“, zu verwenden als nette Anrede eines Freundes
Musik druckt aus,<br />
was nicht gesagt<br />
werden kann und<br />
woruber zu schweigen<br />
unmoglich ist.
8 FACE OF THE MONTH<br />
Milenko Badzić
FACE OF THE MONTH<br />
9<br />
FACE OF THE MONTH<br />
ONOME<br />
EGGER<br />
Von Laura Hoedl und Marko Mestrović (Foto)<br />
VORHANG AUF FÜR ONOME EGGER!<br />
DER ANGEHENDE BODYBUILDER<br />
HAT NACH EINER SCHWEREN FOOT-<br />
BALLVERLETZUNG SEIN HOBBY AN<br />
DEN NAGEL GEHÄNGT UND IST ZUM<br />
BODYBUILDING ÜBERGEWECHSELT<br />
– WO ER TROTZ VORURTEILEN UND<br />
HATERN ALLE UMHAUT.<br />
Nach einer schweren Verletzung bei einem Footballmatch<br />
war für Onome klar, dass er in diesem Sport nicht<br />
mehr weiterkommen würde. Als ihn Leute aus seinem<br />
Umfeld auf seinen guten Körperbau ansprachen, begann<br />
er, hardcore zu trainieren. Eine große Hilfe war ihm dabei<br />
sein bester Freund, Fitnesstrainer Lukas.<br />
MASSE HAT KLASSE<br />
Durch ihn lernte der 18-Jährige viel über seinen Körper<br />
und das Training – allem voran, dass es immer besser ist,<br />
gemeinsam zu trainieren, um sich zu motivieren. Der<br />
<strong>Schüler</strong> rät, nicht zu versuchen, so auszusehen wie jemand<br />
anders. Der Körperbau ist - genau wie der Charakter<br />
– von Person zu Person völlig unterschiedlich. Dass<br />
selbst die diszipliniertesten Bodybuilder nie aussehen<br />
können wie Arnold Schwarzenegger liegt nicht daran,<br />
dass sie nicht genügend Masse haben, sondern dass jeder<br />
Körperbau völlig anders ist und andere Bedürfnisse hat,<br />
weiß Onome. Deswegen hat Onome seinen persönlichen<br />
Trainingsplan erstellt: Sieben Mal pro Woche Workout im<br />
Studio. Alle drei Wochen setzt er die Priorität auf einen<br />
anderen Muskel, dieser wird dreimal die Woche trainiert,<br />
die anderen Muskeln zwei- bis dreimal. Am vierten Tag<br />
wird der Muskel trainiert, der sich am schnellsten regeneriert<br />
hat. Dann macht man zwei Tage Pause und fährt<br />
wieder mit dem 3-Wochen-Programm fort. Natürlich<br />
muss die Ernährung auch stimmen: Eiweiß, Kohlenhydrate<br />
und gesunde Fette sind das A und O. Ein „Cheat-<br />
Day“ ist auch drin, dann gibt es Pizza, Pommes und Burger.<br />
FITNESS-BROS<br />
Weil trainieren gemeinsam mehr Spaß macht, hat Onome<br />
mit seinen „Bros“ eine „aesthetic group“ gegründet. Sie<br />
alle trainieren zusammen um für den nächsten Sommer<br />
definiert und ästhetisch auszusehen. Der Rückhalt seiner<br />
Bros tut gut: „90 Prozent der Menschen in meinem Umfeld<br />
haten, fragen mich, ob ich was nehme, oder werfen<br />
mir komische Blicke zu“, sagt Onome.<br />
Diesen Leuten will er es zeigen und sein großes Ziel,<br />
bei den Arnold´s Classic (einer der wichtigsten Wettbewerbe<br />
im Bodybuilding in den USA) mitzumachen, verwirklichen.<br />
Bis dahin konzentriert er sich auf die nächste<br />
harte Competition: „Man darf 48 Stunden vorher kein<br />
Wasser mehr trinken, alle sind nervös, man bekommt<br />
Krämpfe, weil man so durstig ist. Ich habe vor meiner<br />
ersten Competition über zehn Wochen Diät gehalten“,<br />
erzählt Onome.<br />
Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen – Onome ist<br />
auf dem besten Weg, Arnie Konkurrenz zu machen. Vielleicht<br />
haben wir ja bald einen neuen Mister Olympia.
10 MIT SCHARF<br />
Foto: Igor Minić<br />
VIRTUELLE<br />
DORFFLUCHT<br />
Hätte mich vor Facebook jemand gefragt, ob ich meine Probleme,<br />
Urlaubsfotos oder anderen persönlichen Kram mit<br />
einer x-beliebigen Nachbarin aus meinem bosnischen Dorf<br />
teilen würde, NO WAY! Wäre doch so, als ob ich von Haus<br />
zu Haus renne und jedem erzähle, was bei mir abgeht und<br />
wo ich meinen Arsch in der Sonne gebräunt habe. Genau<br />
das passiert jetzt – durch Facebook und die Verbindung<br />
zwischen der Diaspora und meinem bosnischen Dorf. Sogar<br />
den Dorf-Omis und Opis haben deren Kinder aus der Diaspora<br />
einen Internetzugang gecheckt, ihnen einen Account<br />
auf Facebook eingerichtet und den Spionage-Freifahrtschein<br />
ermöglicht.<br />
Freundschaftsanfragen kamen von irgendwelchen Tanten,<br />
Onkeln, weit entfernten Cousins, sodass sich mittlerweile<br />
sogar meine Mutter auf Facebook von der Verwandtschaft<br />
verfolgt fühlt. „Hast du gesehen Sogar Onkel Anto hat jetzt<br />
Facebook. Verdammtes Internet! Der braucht meine Bilder<br />
aber nicht anschauen. Und sein Bild erst, um Gottes Willen,<br />
wie ein Schwerverbrecher!“, meint Mama und boykottiert<br />
jegliche Veröffentlichungen von Bildern und Statuseinträgen.<br />
Die Freundschaft ablehnen, lässt sich ja auch schwer.<br />
Spätestens beim nächsten Urlaub könnte er fragen, warum<br />
sie ihn nicht annehmen will. Das ist „sramota“ (Schande).<br />
Den Neulingen allerdings scheinen ihre Account-Checker<br />
nur die Grundfunktionen gezeigt zu haben. Das Wichtigste:<br />
Wie man die Bilder anderer Leute anschaut, wie man<br />
ab und zu ein Bild (Webcam = katastrophale Auflösung)<br />
hochlädt, Turbofolk-Videos von YouTube einbettet, oder den<br />
einen oder anderen Bild- oder Statuseintrag seiner Verwandten<br />
kommentiert.<br />
Mein Cousin Matej hat sich von Facebook vertschüsst. Zumindest,<br />
wenn es um das Veröffentlichen seiner Fotos geht.<br />
Das Asyl heißt jetzt Instagram, weil die Tanten noch nicht<br />
rausgefunden haben, was dort abgeht. „Na! Ist ja peinlich,<br />
was für Kommentare sie unter deine Fotos schreiben.<br />
Instagram kennen die noch nicht“, meint der Facebook-<br />
Flüchtling und ist damit nicht alleine. Immer mehr meiner<br />
jüngeren Verwandten und Dorfbekannten haben Facebook<br />
mit Instagram getauscht.<br />
Sollte ich bald auch auf Instagram Onkel Anto sehen, ist<br />
es soweit. Dann geht die virtuelle Dorfflucht von vorne los.<br />
Zuckerbergs & Co. müssen sich dann was Neues einfallen<br />
lassen. Sonst wird es ganz schön still werden auf den Profilen<br />
der jungen Diaspora.<br />
martinovic@dasbiber.at<br />
IVANAS<br />
WELT<br />
In Ivanas WELT<br />
berichtet biber-<br />
Redakteurin<br />
Ivana Martinović<br />
über ihr daily life.<br />
HEDA<br />
LÄSST<br />
DAMPF<br />
AB<br />
TSCHETSCHENIN,<br />
NA UND<br />
Ich stelle mir oft Fragen wie „Was stimmt nicht mit uns<br />
Tschetschenen“ oder „Was trage ich als Einzelperson dazu<br />
bei, dass man dieses schlechte Bild von uns hat“. Diese<br />
Fragen kann ich mir selbst nicht beantworten, weil es vermutlich<br />
auch nie eine Erklärung geben wird. Ich meine, es<br />
ist schon so, dass Klischees nicht aus dem Nichts kommen,<br />
aber was mich stört, ist immer diese Verallgemeinerung.<br />
Ich bin selbst immer auf Abstand von Tschetschenen<br />
gegangen. Ich war immer an Schulen, an denen es keine<br />
Tschetschenen gab. Als ich auf das Gymnasium Henriettenplatz<br />
kam, wo es viele Tschetschenen gibt, hat sich meine<br />
Einstellung gegenüber „meinesgleichen“ geändert. Das<br />
hat mir gezeigt, dass ich der Gesellschaft zu viel Aufmerksamkeit<br />
gewidmet habe mit solchen Aussagen wie „Alle<br />
Tschetschenen sind aggressiv und brutal“, „Tschetschenen<br />
wollen sich nicht integrieren und die deutsche Sprache<br />
lernen“, oder auch „Tschetschenen sind gefährlich“. Über<br />
solche Bemerkungen kann ich nur sagen, dass sie auf<br />
keinen Fall auf mich oder die, die ich kenne, zutreffen.<br />
Auch von den Medien werden diese Vorurteile bestärkt, sie<br />
berichten nur über negative Ereignisse. Wieso fragt sich<br />
keiner einmal, woher wir kommen, wieso wir hier sind<br />
In unserem Land herrscht Krieg, aber es ist natürlich viel<br />
leichter wegzuschauen und die „bösen Tschetschenen“ als<br />
Kriminelle abzutun. Schaut doch mal über die Grenzen und<br />
bildet euch eine eigene Meinung, anstatt alles den Medien<br />
nachzuplappern!<br />
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Foto von Marko Mestrović<br />
MARIAHILFER STRASSE IM SOMMER 2019<br />
POLITIKA
12 POLITIKA<br />
FRAU<br />
VASSILAKOU,<br />
WIE HEISST<br />
IHRE LIEB-<br />
LINGSBUSLINIE<br />
Wie alt waren Sie<br />
bei Ihrem ersten<br />
Kuss<br />
Wie oft wollten<br />
Sie ihr Leben<br />
radikal ändern<br />
Wie oft in Ihrem<br />
Leben haben<br />
Sie gedacht:<br />
„Warum bin<br />
ich Politikerin<br />
geworden“<br />
INTERVIEW IN ZAHLEN:<br />
IN DER POLITIK WIRD SCHON<br />
GENUG GEREDET. BIBER FRAGT IN<br />
WORTEN, WIENS VIZEBÜRGERMEI-<br />
STERIN MARIA VASSILAKOU ANT-<br />
WORTET MIT EINER ZAHL.<br />
Simon Kravagna und Christopher Klettermayer (Fotos)<br />
15<br />
35<br />
170<br />
170 mal schon hat sich Wiens Vizebürgermeisterin bereits gefragt:<br />
Warum bin ich Politikerin geworden<br />
Wie oft waren<br />
Sie 2013 auf einer<br />
Demo<br />
3<br />
Benoten Sie sich:<br />
Wie gut waren<br />
Sie als Vizebürgermeisterin<br />
bisher<br />
1 ist „sehr<br />
gut“, 5 ist „nicht<br />
genügend“:<br />
3<br />
Wie viele Euro<br />
geben Sie für<br />
einen Friseurbesuch<br />
– inklusive<br />
Haareschneiden<br />
– aus<br />
75<br />
Dreißig mal pro Tag denkt Vassilakou an die Mariahilfer Straße.<br />
Wie oft am Tag<br />
denken Sie an<br />
die Mariahilfe<br />
Straße<br />
30<br />
Wie viele Euro<br />
wendet die Stadt<br />
Wien für die<br />
Bewerbung der<br />
Umfrage über<br />
die neue Mariahilfer<br />
Straße auf<br />
850.000
POLITIKA<br />
13<br />
Wie viele Autos<br />
hatten Sie in<br />
Ihrem Leben<br />
3<br />
Wie viele Male<br />
in der Woche<br />
benutzen Sie ein<br />
Auto<br />
5<br />
7Wie viele Gänge<br />
hat Ihr Fahrrad<br />
Wie viele Euro<br />
muss ein Huhn<br />
kosten, damit es<br />
für Sie seriös ein<br />
Bio-Huhn ist<br />
15<br />
Wie viele Jahre<br />
ist die Politikerin<br />
Maria Vassilakou<br />
der Mehrheit der<br />
Wienerinnen<br />
und Wiener<br />
voraus<br />
0,5<br />
Sieben Gänge hat das Fahrrad von der Wiener Grünen Parteichefin.<br />
Fünf mal pro Woche benützt Vassilakou ein Auto.<br />
Wie viele Millionen<br />
Euro wird<br />
die neue Mariahilfer<br />
Straße<br />
im Endausbau<br />
kosten<br />
Wie oft wurden<br />
Sie bereits<br />
auf der Mariahilfer<br />
Straße<br />
beschimpft<br />
Wie oft wurden<br />
Sie in Ihrer politischen<br />
Laufbahn<br />
als „die Griechin“<br />
bezeichnet<br />
Wie viele Fußgängerzonen<br />
würden Sie gerne<br />
noch bis zum<br />
Ende Ihrer ersten<br />
Amtszeit<br />
einführen<br />
Wie heißt Ihre<br />
Lieblingsbuslinie<br />
25<br />
4<br />
3.000<br />
3<br />
13A
<strong>14</strong><br />
POLITIKA<br />
„WAS IST MIT DEN<br />
ALTEN LEUTEN“<br />
Semih Piskin, 30, Turnusarzt<br />
„DISKUSSIONEN UND KOMPLI-<br />
ZIERTE VERKEHRSREGELN,<br />
WER WILL DAS SCHON“<br />
Helmut Herbek, 62, Taxifahrer<br />
MARIA, HILF!<br />
„ICH HABE 40%<br />
EINBUSSEN.“<br />
Elisabeth, 61, Blumenverkäuferin<br />
„DIE NEUGESTALTUNG WAR AN<br />
PFUSCH UND DILETTANTISMUS<br />
KAUM ZU ÜBERBIETEN.“<br />
Manfred Juraczka, 45, ÖVP-Landesparteiobmann Wien<br />
Amélie Chapalain, Marko Mestrović, Lyudmila Gyurova
POLITIKA<br />
15<br />
VOR DER UMSTRITTENEN BEFRAGUNG ZUR ZUKUNFT DER MARIAHILFER STRASSE<br />
BILDEN SICH UNGEWÖHNLICHE ALLIANZEN: ENTTÄUSCHTE TAXLER, WÜTENDE<br />
BLUMENVERKÄUFER, KONSERVATIVE POLITIKER UND VERÄRGERTE BOBOS. SIE<br />
ALLE HABEN EIN GEMEINSAMES ZIEL: DIE FUZO.<br />
Von Marian Smetana<br />
EINE ECHTE WIENERIN<br />
Es gibt ein Wort, das die „Blumen-Elisabeth“,<br />
wie sie sich selbst nennt, derzeit<br />
besonders ärgert: Fußgängerzone.<br />
Die 61-Jährige steht in ihrem kleinen<br />
Blumengeschäft in einer U- Bahn-Passage<br />
am Ende der Mariahilfer Straße<br />
und muss sich immer wieder bremsen.<br />
„Ich habe 40 Prozent Einbußen, das<br />
regt mich furchtbar auf.“ Die Schuld<br />
gibt sie dem neuen Verkehrsprojekt<br />
der rot-grünen Stadtregierung. Vor<br />
allem Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou<br />
ist wie ein grünes Tuch für sie<br />
„Man darf das ja gar nicht laut sagen“,<br />
hört man dann „aber die is gar keine<br />
echte Wienerin, kommt her und dreht<br />
alles um.“ Dass es andere funktionierende<br />
Fußgängerzonen gibt, lässt sie<br />
nicht gelten. „Die Mariahilferstraße<br />
war immer schon anders, immer schon<br />
eine Hauptverkehrsader.“ Aber jetzt sei<br />
eben alles anders.<br />
AUFSTAND DER TAXLER<br />
Auch Helmuth Herbek ist alles andere<br />
als zufrieden mit der Fußgängerzone.<br />
Mit seinem Taxi chauffiert er seit 25<br />
Jahren Kunden durch die engen Gassen<br />
Wiens und ist nicht mehr so leicht<br />
aus der Ruhe zu bringen, doch bei<br />
der neuen Fuzo kann er nur den Kopf<br />
schütteln. Herbek gehört aber zu den<br />
Leuten, die lieber reden als schimpfen.<br />
Wenn es um die Fußgängerzone geht,<br />
dann lädt er gerne auf einen Kaffee<br />
ein und packt einen drei Meter langen<br />
Plan von der Mariahilfer Straße aus.<br />
„Schaun’s, die Mariahilfer schneidet die<br />
Innenstadt jetzt einfach durch.“ Es gäbe<br />
keine Querungsmöglichkeiten für die<br />
Taxler, sie müssten große Umwege fahren.<br />
Den Fahrgästen schmeckt das gar<br />
nicht. „Diskussionen und komplizierte<br />
Verkehrsregeln, wer will das schon<br />
Viele Taxler meiden diese Gegend.“<br />
Am Taxistand bekommt Herbek Rückendeckung.<br />
So viele Nationalitäten<br />
wie hier versammelt sind, so klar ist der<br />
gemeinsame Feind: Mariahilfer Straße.<br />
„Blödsinn“, „Schlechte Planung“ , „Warum<br />
hat uns niemand gefragt“ hört<br />
man hier. Gemeinsame Feindbilder<br />
verbinden.<br />
FUTTER FÜR DIE POLITISCHEN GEGNER<br />
Im Wiener Rathaus will vor allem die<br />
ÖVP aus dem heiß diskutierten Projekt<br />
Profit schlagen. Manfred Juraczka von<br />
der ÖVP Wien sieht das Projekt bereits<br />
in der Testphase gescheitert: „Die<br />
Planungen rund um die Neugestaltung<br />
der Mariahilfer Straße waren an Pfusch<br />
und Dilettantismus kaum zu überbieten.“<br />
So recht konnten die politischen<br />
Gegner der grünen Vizebürgermeisterin<br />
jedoch noch nicht von dem „gescheiterten“<br />
Projekt profitieren. Bei den<br />
letzten Nationalratswahlen verloren die<br />
Fuzo-Gegner sogar an Stimmen.<br />
DER ANTI-BOBO<br />
Semih Piskin würde sich wünschen,<br />
dass die Grünen den Unmut der Kritiker<br />
bei den nächsten Wahlen mit voller<br />
Härte zu spüren bekommen: „Ich<br />
wünsche mir, dass die Grünen unter<br />
vier Prozent bei der nächsten Wahl bekommen.“<br />
Auch er versteckt seinen Ärger<br />
nicht. Der junge Turnusarzt wohnt<br />
in der Nähe der Mariahilferstraße und<br />
denkt vor allem an die älteren Leute.<br />
„Klar finden die jungen Bobos, die gemütlich<br />
zu ihrem Brunch schlendern<br />
können, die Fußgängerzone super.<br />
Aber was is mit den Leuten, die nicht<br />
mehr zum Arzt gebracht werden können<br />
oder nicht mehr Einkaufen gehen<br />
können“ Mit seiner Einstellung ist er<br />
jedoch ziemlich alleine. „In meinem<br />
Freundeskreis gibt es fast nur Befürworter,<br />
ich hätte vielleicht früher etwas<br />
dagegen unternehmen sollen. Jetzt ist<br />
es zu spät.“ Doch wenn es nach ihm<br />
geht wird Vassilakou ihr grünes Wunder<br />
noch erleben, denn Politik könne<br />
nicht immer nach dem Motto funktionieren:<br />
„Friss oder stirb.“<br />
QUO VADIS „MAHÜ“<br />
Rund 49.000 Bewohner und Bewohnerinnen<br />
des 6. Und 7. Bezirkes sind<br />
ab 17. Februar aufgefordert, bei der<br />
Befragung zur Neugestaltung der<br />
Mariahilfer Straße mitzumachen. Die<br />
„Mahü“ soll nach den Vorstellungen<br />
der Grünen unter der Vizebürgermeisterin<br />
Maria Vassillakou in Zukunft<br />
größtenteils verkehrsberuhigt geführt<br />
werden. In welcher Form dies geschehen<br />
soll oder ob die Einkaufsstraße in<br />
ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt<br />
wird, können alle in den Bezirken<br />
gemeldeten Bürger ab 16 Jahren<br />
entscheiden. Teilnahmeberechtigt<br />
sind auch EU-Bürger. Die Aktion endet<br />
am 6. März. Die Ergebnisse sollen<br />
zwischen 10. und 16. März präsentiert<br />
werden. Die Befragung sorgt schon im<br />
Vorfeld für Diskussionen, vor allem die<br />
Wiener Opposition wittert Verschwendung<br />
von Steuergeldern.
16 POLITIKA<br />
„AB JETZT ALLES GRATIS“<br />
DER FLOHMARKT AM NASCHMARKT BESITZT<br />
EINE TAG- UND EINE NACHTSEITE. WENN<br />
DIE VINTAGE-LIEBHABER GEGANGEN<br />
SIND, ÜBERNEHMEN DIE RESTESAMM-<br />
LER DEN PLATZ. WAS NICHT VER-<br />
KAUFT WIRD, BLEIBT LIEGEN – FÜR<br />
JENE, DIE NICHTS HABEN. EIN BILD<br />
UNERWARTETER ARMUT MITTEN<br />
IN WIEN.<br />
Von Fedora Chudoba und Mafalda Rakoš (Fotos)<br />
Sammler, Obdachlose<br />
und Mittellose – sie<br />
alle nehmen das mit,<br />
was am Ende des Tages<br />
keiner mehr will.
POLITIKA<br />
17<br />
Dutzende Menschen suchen in der Dunkelheit mit Taschenlampen und Handys<br />
den Boden ab. Vor weniger als einer Stunde haben hier Touristen nach Wien-<br />
Souvenirs gestöbert. Jetzt sind viele mit Koffern, Kisten oder Müllsäcken gekommen.<br />
Manche betrachten sorgfältig jedes Stück und wählen kritisch aus. Andere<br />
stopfen so schnell wie möglich alles in ihre Taschen und sehen sich erst später, im<br />
besseren Licht der U-Bahn-Station, an, was sie wirklich brauchen.<br />
Einige wenige Verkäufer stehen noch inmitten ihrer Ware, versuchen ein paar Cents<br />
für das Übriggebliebene zu bekommen. Plötzlich ruft jemand: „Ab jetzt alles gratis.“<br />
Da bildet sich ein dichter Pulk um ihn und die Leute fangen an zu wühlen.<br />
Viele verschiedene Menschen kommen hierher – Obdachlose, Roma, Antiquitätensammler,<br />
mittellose Pensionisten, Kritiker der Wegwerf-Gesellschaft. Auch Simon,<br />
ein Asylwerber, ist Stammgast: „Wir bekommen 40 Euro im Monat und davon kann<br />
man sich nicht viel kaufen. Deshalb komme ich ab und zu her. Manchmal findet man<br />
gute Sachen.“ Eine Frau erzählt von Asylwerbern, die möglichst viel auflesen und<br />
mitnehmen, um es dann im Heim zu verschenken oder zu verkaufen.
18<br />
POLITIKA<br />
Eine ältere Frau stellt sich neben die U-Bahn-Station um ihre Fundstücke genauer zu betrachten. Sie ist<br />
enttäuscht, es war nichts Gutes dabei. „Die Sachen sind höchstens noch für Zuhause gut, aber besser als<br />
nichts.“ Ob sie oft herkommt „Ja, schon. Aber wenn meine Kinder mich hier sehen würden, würde ich<br />
mich schrecklich schämen.“ Mit einem traurigen Lächeln im Gesicht dreht sie sich um und verschwindet in<br />
der Dunkelheit.<br />
Am Rande des Treibens flimmert das orange Licht der Müllabfuhr. Ruhig stehen die Müllmänner um den<br />
Platz herum. Einer erzählt: „Das ist hier jeden Samstag so, also warten wir bis halb sieben, dann fangen wir<br />
an aufzuräumen und die Leute zu vertreiben.“ Bis dahin bleiben die Sammler ungestört.
POLITIKA<br />
19<br />
Doch als die Müllmänner<br />
anfangen mit ihren<br />
Schneeschiebern den Müll<br />
zusammenzufegen, werden<br />
die Sucher hektisch. Manche<br />
versuchen noch, etwas vor<br />
den Wägen zu erwischen.<br />
Andere weichen nicht<br />
schnell genug aus und werden<br />
verscheucht. In diesem<br />
Augenblick sieht man wenig<br />
vom Prunk der lebenswertesten<br />
Stadt der Welt. Eine<br />
Stunde später ist alles wieder<br />
sauber und auch der letzte<br />
Sucher vertrieben.<br />
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20<br />
POLITIKA<br />
KIFFEN SIE, HERR WOLF<br />
GANZ IN ARMIN WOLF-MANIER KONFRON-<br />
TIERTE DER 16-JÄHRIGE SCHÜLER DES<br />
ISLAMISCHEN GYMNASIUMS MUAMER<br />
BECIROVIC DEN STAR-MODERATOR MIT<br />
UNANGENEHMEN FRAGEN: ÜBER JUGEND-<br />
SÜNDEN, MASSENMÖRDER UND DIE MAN-<br />
GELNDE ZEIT ZU MEDITIEREN.<br />
Von Muamer Bećirović<br />
biber: Sind Sie arrogant, Herr Wolf Diese Frage stellen sich viele<br />
Menschen.<br />
ARMIN WOLF: Ist das so Das täte mir natürlich leid. Ich kann<br />
das jetzt schwer überprüfen. Allerdings wurde ich auch schon drei<br />
Mal zum beliebtesten Fernsehmoderator gewählt – also ganz so<br />
schlimm wird es wohl nicht sein. Aber ich fürchte, nach mittlerweile<br />
doch schon elf Jahren in der ZIB2, werde ich nichts Wesentliches<br />
mehr ändern können.<br />
Wie nehmen Sie den Ruf der Journalisten wahr<br />
Wenn man Umfragen über das Image von Berufen liest, dann geht’s<br />
den Journalisten nicht besonders gut, sie liegen knapp vor Fußballern,<br />
Politikern und Prostituierten. Wenn man im Alltagsleben<br />
Menschen trifft und gefragt wird, was man macht, dann sind sie eigentlich<br />
sehr freundlich. Es hat mich bis jetzt noch niemand schief<br />
angeschaut und gesagt: „Uh, ist des peinlich, wärst doch lieber Zuhälter<br />
geworden.“ Also, es geht.<br />
Geht der Ruf von Journalisten durch Zeitungen wie „Heute“ oder<br />
„Österreich“ unter<br />
Der Ruf von Journalisten leidet unter Journalisten, die ihre Arbeit<br />
nicht anständig machen. Ganz egal, wo sie arbeiten.<br />
Ihre Frau, Euke Frank, ist Chefredakteurin bei der „Woman“. Lesen<br />
Sie so etwas eigentlich<br />
Seit ich meine Frau kenne schon. Sie schaut sich auch meine Sendung<br />
an. (lacht)<br />
Was ist Ihre Lieblingszeitung<br />
In Österreich „Der Falter“, international „The Economist“.<br />
Wer ist für Sie der beste österreichische Journalist<br />
Der oder die beste ist schwer zu sagen, aber im politischen Bereich<br />
ist zum Beispiel Florian Klenk vom Falter ein großartiger Journalist<br />
oder Andreas Koller von den Salzburger Nachrichten. Armin<br />
Thurnher ist ein exzellenter Kommentator oder Sibylle Hamann,<br />
meine Lieblingskommentatorin. Es gibt jede Menge wirklich guter<br />
Journalisten in diesem Land. Interessanterweise gibt es ja viel mehr<br />
gute Journalisten als gute Medien.<br />
Ali Schafler / First Look / picturedesk.com, Susanne Einzenberger
POLITIKA<br />
21<br />
Würden Sie ihrem Kind raten Journalist/<br />
in zu werden<br />
Ich würde jedem raten, das zu machen,<br />
was er unbedingt machen möchte und<br />
wofür er ein Talent hat. Anders gesagt:<br />
Journalismus ist mittlerweile ein Beruf, in<br />
den man relativ schwierig hineinkommt,<br />
viel schwieriger als vor knapp 30 Jahren,<br />
als ich damit angefangen habe. Aber ich<br />
glaube, wenn man für etwas Talent und<br />
vor allem eine große Leidenschaft hat und<br />
bereit ist, viel zu arbeiten und ständig etwas<br />
dazuzulernen, dann kann man nach<br />
wie vor im Journalismus sehr erfolgreich<br />
sein.<br />
Kiffen Sie eigentlich<br />
Nein, habe ich auch noch nie. Es ist ein<br />
bisschen peinlich, aber es gibt bei mir echt<br />
keine Jugendsünden. Ich habe null Erfahrung<br />
mit irgendeiner Form von Drogen.<br />
Mir wurde tatsächlich noch nie etwas angeboten,<br />
warum auch immer.<br />
Wie und wie lange bereiten Sie sich auf<br />
ein Interview vor<br />
Das hängt vom Interviewten ab. Es gibt<br />
manche Interviews, die gehen relativ<br />
schnell. Bei einem sehr großen, kontroversen<br />
Interview, zum Beispiel bei einem<br />
Sommergespräch, kann es auch in die<br />
Wochen gehen. Wenn ich ein normales<br />
politisches ZIB2-Gespräch führe, habe ich<br />
ein paar Stunden, weil ich normalerweise<br />
so gegen 15-16 Uhr weiß, wer ins Studio<br />
kommt. Um 22 Uhr ist die Sendung und<br />
dazwischen muss ich noch ein paar Moderationstexte<br />
zu anderen Themen schreiben.<br />
Bevor ich etwas mache, bei dem ich weiß,<br />
dass ich mich aufregen werde, trinke ich<br />
eine Tasse grünen Tee. Wenn Sie Herrn<br />
Strache interviewen, meditieren Sie dann<br />
davor<br />
(lacht) Nein, dafür habe ich keine Zeit,<br />
ich bereite mich vor. Ich lese viel und<br />
denke darüber nach, was ich gerne wissen<br />
möchte und wie ich das Interview vernünftig<br />
aufbaue. Im aktuellen Dienst habe<br />
ich keine Zeit zum Meditieren.<br />
Wen würden Sie nicht interviewen<br />
Den norwegischen Massenmörder Anders<br />
Breivik oder Gottfried Küssel (Anm.<br />
d. Red.: ein österr. Neonazi) würde ich<br />
zum Beispiel nicht interviewen. Es gibt<br />
Leute, denen gibt man kein Podium im<br />
Fernsehen. Es gibt viele Medien auf der<br />
Welt, die gerne ein Breivik-Interview hätten.<br />
Aber falls wir eines bekämen, würde<br />
ich es nicht machen.<br />
Bei ZIB-Sprecher Armin Wolf<br />
gibt es keine Jugendsünden.<br />
„DIE LEHRE BIETET BESTE BERUFSAUSSICHTEN. WIENS UNTER-<br />
NEHMEN BRAUCHEN AUCH IN ZUKUNFT GUT AUSGEBILDETE<br />
FACHKRÄFTE“ Brigitte Jank, Präsidentin WK Wien<br />
Die mehr als 3.800 Wiener Lehrbetriebe bilden derzeit rund 18.200 Lehrlinge aus. Sie sichern damit<br />
den Fachkräftebedarf von morgen. Die Wirtschaftskammer Wien unterstützt daher Betriebe und Jugendliche<br />
in allen Fragen rund um das Thema Lehre und bietet ein breites Angebot an Informations-,<br />
Beratungs- und Fortbildungsmaßnahmen. Denn Wien braucht engagierte Ausbildungsbetriebe und<br />
qualifizierte und bestens ausgebildete Mitarbeiter.<br />
Angebote für Betriebe<br />
• Lehrstellenberater<br />
• arbeitsrechtliche Beratung<br />
• Unterstützung bei Auswahl der<br />
Lehrlinge<br />
• Fortbildungsseminare für Ausbilder<br />
und Lehrlinge<br />
• Abwicklung von Förderungen<br />
• Kostenloses Coaching für Ausbilder<br />
Angebote für Jugendliche<br />
• Berufsinformation für<br />
13- bis 17-Jährige<br />
• Talente Checks zu verschiedenen<br />
Branchen<br />
• Erstellen eines Interessenprofils<br />
• Branchenpräsentationen<br />
• Bewerbungstrainings<br />
• Kostenloses Coaching für Lehrlinge<br />
FRAGEN RUND<br />
UM DIE LEHRE<br />
01/5<strong>14</strong> 50-2010<br />
wko.at/wien/lehrling
22<br />
MIT SCHARF<br />
MEINUNGSMACHE<br />
LEILA<br />
MEHR ALS<br />
NUR STYLE<br />
Ich war damals in der 3. Klasse Unterstufe<br />
und „Styler“ sein war gerade modern, vor<br />
allem unter den ex-jugoslawischen Jugendlichen.<br />
Im Vergleich zu den Solariumgängern<br />
mit dem auffälligen Plastikschmuck und den<br />
breiten Bosna-Gürteln habe ich ein bisschen<br />
wie ein unförmiges Gespenst ausgesehen<br />
– ich war bleich wie Kreide, habe gerne<br />
Kapuzenpullis getragen und statt aufgezeichneter<br />
Augenbrauen, hatte ich damals noch<br />
die naturbelassene Variante.<br />
Als ich eines Tages nach der Schule mit<br />
einer Freundin, die auch Teil dieser Styler-<br />
Bewegung war, unterwegs war, haben wir<br />
einige ihrer Stylerfreunden getroffen. Sie<br />
fragten meine Freundin, wer ich sei. Als<br />
meine Freundin meinen Namen nannte und<br />
die so checkten, dass ich auch aus Bosnien<br />
bin, waren sie schockiert und fragten, wieso<br />
ich wie ein Schwabo aussehe. Die Antwort<br />
meiner Freundin schockte mich: „Naja, sie<br />
ist schon aus Bosnien, aber sie ist nicht so<br />
stolz darauf...“<br />
Zugegeben, das traf mich. Nicht, weil ich in<br />
ihrer Aussage Wahrheit entdeckte, meinen<br />
Stolz habe ich nie hinterfragt, der war da.<br />
Aber ich war verletzt, weil sie mein anderes<br />
Auftreten als Mangel an Stolz definierte.<br />
Überhaupt verstehe ich nicht, was meine<br />
Nationalität mit meinem äußeren Erscheinungsbild<br />
zu tun haben soll. Ich bin Bosnierin,<br />
aber das ist nicht das Ende meiner<br />
Persönlichkeit. Diese Einstellung bedeutet<br />
nicht nur, dass man sich ständig rechtfertigen<br />
muss, wenn man nicht so ist, wie das<br />
„typische“ bosnische Mädchen. Es bedeutet<br />
auch, dass viele davon abgehalten werden zu<br />
sein, wie sie wirklich sind, weil sie dem Bild<br />
einer „echten“ Bosnierin entsprechen wollen<br />
– und das ist schlecht. Ganz besonders,<br />
wenn die Attribute einer echten Bosnierin<br />
plötzlich bedeuten, „nicht an Literatur, fremden<br />
Kulturen und einer Ausbildung interessiert“.<br />
Ihr könnt stolz auf euer Heimatland<br />
sein und trotzdem lesen, mit dem Rucksack<br />
die Welt erkunden und auf Konzerte in die<br />
Arena statt ins Cream gehen.<br />
Leila Babić ist <strong>Schüler</strong>in und stolz auf ihre<br />
Wurzeln, ohne einen „Bosna-Gürtel“ zu<br />
tragen.<br />
Die junge Deutsche, Sawsan Chebli, wird<br />
künftig die erste muslimische Sprecherin im<br />
Auswärtigen Amt sein. Das ist doch mal eine<br />
gute Nachricht!<br />
Ich freue mich und lese interessiert einige<br />
Berichte zu ihrer Ernennung. Oft wird<br />
erwähnt, dass sie eine praktizierende<br />
Muslimin ist – „obwohl“ sie kein Kopftuch<br />
trägt. Für die deutsche Öffentlichkeit<br />
dürfte das wohl fast eine Offenbarung sein:<br />
Wow, eine Muslimin, die ihren Glauben<br />
ernst nimmt und kein Kopftuch trägt! Für<br />
MuslimInnen ist das nichts Neues: Äußere<br />
Merkmale können nicht zeigen, wie religiös<br />
ein Mensch ist.<br />
Die Berichte über sie sind deshalb begrüßenswert<br />
und tragen hoffentlich dazu bei,<br />
ein vielfältigeres Bild von muslimischen<br />
Frauen zu zeichnen sowie medial verbreitete<br />
Klischees zu überwinden. Es gab<br />
jedoch auch Artikel, die mich ärgerten. Der<br />
Berliner Tagesspiegel titelte: „Ich bete, ich<br />
faste, ich trinke keinen Alkohol“, im Untertitel<br />
hieß es: „Die strenggläubige Muslimin<br />
mit palästinensischen Wurzeln hat eine<br />
bemerkenswerte Karriere gemacht.“<br />
Als „Streng gläubig“ wird sie bezeichnet,<br />
weil sie betet, fastet und keinen Alkohol<br />
trinkt Das hört sich fast so freundlich an<br />
wie Fundamentalistin oder eine Orthodoxe<br />
DUDU<br />
STRENG ODER GLÄUBIG<br />
– Dabei geht es um eine übliche, islamische<br />
Religionspraxis. Die junge Frau äußert<br />
sich selbst zu ihrer Glaubenspraxis. Warum<br />
ist es da notwendig ihr eine Fremdbezeichnung<br />
aufzudrücken Das Wort „streng“, im<br />
Duden nachgeschlagen, bedeutet: „Härte<br />
zeigend“, „keine Einschränkung duldend“,<br />
„unbarmherzig“ oder „rau“. Das sind nicht<br />
gerade nette Zuschreibungen. Die junge<br />
Frau auf den Bildern wirkt alles andere als<br />
rau oder unbarmherzig. Ihre Worte sind<br />
bedacht und klug gewählt.<br />
Es ist unfair, Menschen einen fremden<br />
Stempel aufzudrücken: Sie sind in der<br />
Lage, für sich selbst zu sprechen und<br />
brauchen keine Bevormundung. Kritische<br />
JournalistInnen müssen sich dabei fragen:<br />
Geht es um die Darstellung der Person und<br />
darum ihren Gedanken Platz zu geben<br />
Oder geht es um mein eigenes Bedürfnis,<br />
sie in eine bekannte Schublade zu stecken<br />
und meinen eigenen Vorurteilen zu unterwerfen<br />
Die Bezeichnung von MuslimInnen darf<br />
sich nicht zwischen strenggläubig, ungläubig<br />
oder konservativ erschöpfen. MuslimInnen<br />
sind in der Lage für sich selbst zu<br />
sprechen, so auch Sawsan Chebli: „Mein<br />
Traum ist, dass jeder in diesem Land beurteilt<br />
wird nach dem, was er kann - nicht<br />
nach seinem Hintergrund.“<br />
Dudu Kücükgöl hat Wirtschaftspädagogik studiert und schreibt gerade ihr Doktorat am Institut<br />
für Gender- und Diversitätsmangement auf der Wirtschaftsuniversität.<br />
redaktion@dasbiber.at<br />
Neulich hörte ich auf der Straße, wie ein<br />
Mädchen seine Mutter „Hure“ nannte.<br />
Gestört! Ich persönlich kann mit meinen<br />
Eltern über vieles offen reden, aber es gibt<br />
auch Dinge, die sie nicht unbedingt wissen<br />
müssen. Ich liebe es, Mädelsabende mit<br />
meiner Mutter zu machen. Shoppen macht<br />
mit ihr am meisten Spaß, weil sie immer<br />
die besten Kommentare abgibt und mich<br />
ehrlich berät. Außerdem bezahlt sie dann<br />
immer alles für mich. Wenn wir streiten,<br />
EMINA<br />
SEI NETT ZU<br />
DEINER MUTTER!<br />
versöhnen wir uns nach 10 Minuten. Ich<br />
würde aber NIE auf die Idee kommen, sie<br />
in irgendeiner Weise zu beschimpfen. Ihr<br />
solltet eure Eltern schätzen, solange ihr<br />
sie habt. Wenn sie eines Tages nicht mehr<br />
da sind, wie wird es sich dann für euch<br />
anfühlen, wenn ihr daran zurückdenkt, wie<br />
scheiße ihr sie behandelt habt<br />
Emina Brkić lässt sich beim Shoppen von<br />
ihrer Mutter beraten.<br />
Marko Mestrović, Katharina Rossboth
Foto von Marko Mestrović<br />
GEHÖRST DU DAZU<br />
SCHÜLER-RAMBAZAMBA
24 SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
WIR<br />
SIND DIE<br />
REDAKTION!<br />
30 SCHÜLER AUS INSGESAMT 21 WIENER<br />
SCHULEN SCHLÜPFTEN DREI MONATE<br />
LANG IN DIE ROLLE VON JOURNALISTEN.<br />
DIE NACHWUCHSTALENTE PRÄSENTIEREN<br />
STOLZ DAS ERGEBNIS:<br />
DIE FÜNFTE „SCHÜLER-BIBER-AUSGABE“.<br />
Normalerweise schreiben Erwachsene über Schule, Lehrer<br />
und uns – die <strong>Schüler</strong>. Blödsinn! Was uns wirklich beschäftigt,<br />
wissen wir immer noch am besten. Für die Februar-<br />
Ausgabe von biber haben wir drei Monate lang recherchiert,<br />
Interviews geführt und Artikel geschrieben. Neben der<br />
Schule, versteht sich. Wir berichten, wie es am Schulhof<br />
zugeht, welche Kämpfe wir täglich auszufechten haben – ob<br />
mit Lehrern, Eltern oder unseren Mitschülern. Wir erzählen,<br />
wie es ist, ein Außenseiter zu sein, der Lehrerschreck oder<br />
die Streberin. Unsere „Lehrer-Typologie“ zeigt euch, mit<br />
wem wir es tagtäglich zu tun haben und unser „School-Style-<br />
Check“ präsentiert, wo die Modetrends wirklich entstehen<br />
– am Schulhof. Und natürlich stellen wir in Interviews mit<br />
Politikern und TV-Moderatoren auch die Fragen, die uns<br />
interessieren: Wie viel sie verdienen und ob sie kiffen!<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Die <strong>Schüler</strong>-biber-Redakteure<br />
Jamie Jaspal Laura Leila Albulena Lilli Marlin<br />
„ICH ZIEHE MEINEN HUT VOR SO VIEL EHRGEIZ!“<br />
„Das einzig Doofe am <strong>Schüler</strong>-biber ist, dass er so<br />
kurz dauert“, schrieb eine oder einer von euch auf<br />
das anonyme Feedback, um das ich euch gebeten<br />
habe und spricht mir damit aus tiefster Seele. Ich<br />
habe mich schon so an euch gewöhnt, an eure Geschichten<br />
aus der Schule, die hitzigen Diskussionen<br />
über Mobbing, Politik und Religion bis hin<br />
zu Styling No-Go‘s und Promiklatsch. Wenn ich<br />
sage, dass diese gemeinsamen drei Monate viel zu<br />
schnell vergangen sind, dann ist das keine Floskel,<br />
sondern trauriger Ernst. Jeder und jede von euch ist<br />
etwas ganz Besonderes mit eigenen Talenten und<br />
Träumen. Ich habe selten solche starken Persönlichkeiten<br />
wie euch getroffen und ich bin mir ganz<br />
sicher, dass ihr alles schaffen werdet, was ihr euch<br />
vornehmt. Ihr seid beim <strong>Schüler</strong>-biber über euch<br />
hinausgewachsen, habt fremde Menschen auf der<br />
Straße interviewt und Kritik konstruktiv umgesetzt<br />
– damit seid ihr den meisten „Erwachsenen“ schon<br />
um einiges voraus. Ich habe oft in eure sorgenvollen<br />
Gesichter und prallen Terminkalender geschaut<br />
und mich gewundert, dass ihr trotz allem, Zeit für<br />
unsere wöchentlichen Treffen so spät am Nachmittag<br />
und die zusätzlichen Aufgaben für eure Artikel,<br />
entbehrt. Doch mir ist klar geworden, dass ihr das<br />
alles in Kauf nehmt für eine erfolgreiche Zukunft,<br />
die ihr ganz genau vor Augen habt. Ich ziehe meinen<br />
Hut vor so viel Ehrgeiz und wünsche euch nur das<br />
Allerbeste!<br />
Yo, ich vermisse euch jetzt schon!<br />
Eure Melisa<br />
Marko Mestrović
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
25<br />
Anastasia Bol-Bol Elena Emina Fatih Fatma Heda Ingrid<br />
Melike Muamer Negin Sarah Sita Vivien Yildiz<br />
„Niemanden kennen,<br />
nur etwas können!”<br />
Die YPD-Challenge<br />
Der Karrierestart Deines Lebens.<br />
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Ab Do. 20.3.20<strong>14</strong>,<br />
20:15 Uhr
26<br />
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
NICHT<br />
NUR WEIL ALBULENA AN<br />
FASHION INTERESSIERT<br />
IST, WIRD SIE ALS DUMME<br />
TUSSI ABGESTEMPELT.
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
27<br />
WIE DIE ANDEREN<br />
Die Mitschüler nennen uns „Schlampe“ oder „Homo“, nur weil<br />
sie uns nicht in ihre Schubladen stecken können. Aber wir lassen<br />
uns nicht unterkriegen und kämpfen Tag für Tag für unsere<br />
Rechte als junge Frauen und Männer. Das sind unsere Geschichten.<br />
Von Albulena Osmanaj, Fatih Yalcin, Sita Comfort Ampofo und Laurenz Genitheim und Marko Mestrović (Fotos)<br />
„MÄDCHEN HABEN NUR MODE UND SCHMINKE<br />
IM KOPF, MEHR NICHT.“<br />
„Konzentriere dich lieber auf die Schule, anstatt auf die neueste<br />
Mode“, „Wenn du die Zeit, die du vor deinem Schrank verbringst,<br />
doch lieber in etwas Sinnvolles investieren würdest...“ – solche<br />
Kommentare kommen von Familie, Freunden, Klassenkollegen<br />
und sogar meinen Lehrern, aber mir ist das egal, denn ich liebe<br />
Fashion und das sieht man mir eben an. Was man mir anscheinend<br />
auch noch ansieht, ist, dass ich dumm bin und nichts kann.<br />
Völliger Bullshit! Mode ist mein Hobby, so wie es für den einen<br />
Gitarre spielen ist. Wird der aber dafür als dumm abgestempelt<br />
Nein! Ich dagegen ständig. Schreibe ich eine Eins auf eine Schularbeit,<br />
heißt es: „Du und eine Eins Wie das“ Die denken, dass<br />
ich den ganzen Tag nur vor dem Spiegel stehe und mir die Haare<br />
frisiere. Das stimmt nicht. Ich lese gerne, ich interessiere mich für<br />
Politik, Wirtschaft, Geschichte und vieles mehr – aber eben auch<br />
für Fashion und Make-up.<br />
Da ich die Schnauze voll von den Kommentaren hatte, wollte<br />
ich es wissen und habe mich einem IQ-Test unterzogen und siehe<br />
da, mit einem Intelligenzquotienten von 131 bin ich hochbegabt.<br />
Meine Klassenkollegen wollten das nicht glauben, die denken tatsächlich<br />
noch immer, dass Mode und Intelligenz sich nicht vereinen<br />
lassen.<br />
Ich habe mir überlegt, woher ihre Denkweise kommt. Wenn<br />
man sich erfolgreiche Frauen wie Angela Merkel ansieht, assoziiert<br />
man mit ihnen nicht unbedingt Mode und gutes Aussehen.<br />
Vielleicht würde man sie auch nicht ernst nehmen, würden sie sich<br />
herrichten. Obwohl, Michelle Obama ist immer modisch gekleidet<br />
und trotzdem sagt man ihr nicht nach, dass sie einfach nur als<br />
Modepüppchen an der Seite von Obama steht. Dass sie ihr ganzes<br />
Leben lang nur Einsen geschrieben hat und besser an der Uni war<br />
als ihr Mann, beweist einmal mehr, dass Schönheit und Intelligenz<br />
sehr wohl zusammenpassen.<br />
Trotzdem verbinden die meisten mit einer hübschen und stylischen<br />
Frau Oberflächlichkeit und Dummheit. Aber das Einzige,<br />
was hier dumm und oberflächlich ist, sind diese Vorurteile. Ich<br />
kann als Frau auch auf mein Aussehen achten und trotzdem etwas<br />
im Köpfchen haben und Karriere machen – wann begreift ihr das<br />
endlich<br />
„BIST DU SCHWUL ODER WAS“<br />
Es ist Samstag, <strong>14</strong> Uhr: Ich bin in einer Redaktionssitzung, die<br />
meisten Jungs in meinem Alter sind noch restfett am Schlafen.
28<br />
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
Fatih schauspielert lieber, als dass er Fußball spielt. Das verstehen die anderen nicht.<br />
Sonntag: Ich beim Schauspielern für eine neue Serie. Danach diskutiere<br />
ich mit meinen Kollegen über das Schulsystem oder die<br />
Politik – die meisten Jungs in meinem Alter diskutieren über Fußball<br />
und Mädls.<br />
Nur weil ich nicht der typische 17-jährige Wiener Türke bin,<br />
muss ich mir von anderen Burschen anhören, dass ich schwul bin.<br />
Wir schreiben das 21. Jahrhundert und diese Hinterwäldler glauben<br />
ernsthaft, dass man schwul sein muss, um andere Interessen<br />
zu haben als sie.<br />
Mittlerweile berühren mich diese Beschimpfungen nicht mehr.<br />
Ich habe erkannt, dass solche Beleidigungen entstehen, weil Männer<br />
noch immer nicht im Stande sind, ihre Gefühle offen zu zeigen.<br />
Deshalb machen sie einen auf aggressiv um stärker dazustehen.<br />
Heutzutage findet Mobbing unter jungen Männern nach wie vor<br />
statt. Es reicht, nicht die typisch „männlichen“ Hobbys zu haben,<br />
um fertiggemacht zu werden.<br />
Als ich mich entschieden habe, bei der Jugendredaktion der<br />
Fernsehsendung CU-Television (Okto-TV) mitzumachen, wurde<br />
mir das zum Verhängnis. Ich habe dort als Moderator angefangen,<br />
moderiere unter anderem Festivals und bekomme Geld für das,<br />
was ich liebe. Seitdem werde ich von anderen Jungs als „Schwuchtel“<br />
beleidigt und bedroht. Ich habe trotzdem weitergemacht. Jetzt<br />
bin ich in der Redaktion nicht nur Moderator, sondern auch Redakteur,<br />
ich mache von der Idee bis zum Schnitt alles selber. Ich<br />
sage euch eines: In der Redaktion sind viel mehr hübsche Mädls als<br />
bei euch auf der Fußballtribüne oder beim Fortgehen.<br />
Ich soll jetzt der Komische sein, nur weil ich meine Zeit sinnvoll<br />
nutze, meinen Traum lebe und weiß, was ich will Geht ihr nur<br />
lieber weiter pumpen, saufen und feiern – wir sprechen uns dann<br />
noch einmal in 10 Jahren.<br />
„SCHLAMPE!“<br />
Ich komme ursprünglich aus Ghana, bin aber in Österreich aufgewachsen.<br />
In meiner Kultur ist es so: Wenn man ein Mädchen ist,<br />
darf man keinen Freund haben. Fortgehen ist tabu. Bin ich fortgegangen,<br />
gab es gewaltige Konsequenzen. Die Jungs aber dürfen alles.<br />
Sie dürfen eine Freundin haben, man klopft ihnen dafür sogar<br />
anerkennend auf die Schulter. Sie können fortgehen, trinken und<br />
anziehen, was sie wollen.<br />
Zieht ein Mädchen einen Minirock und High Heels an, heißt es<br />
gleich: „Schlampe!“ Und das ist sogar in Österreich so. Selbst Mädchen<br />
untereinander beschimpfen sich als Schlampen, dabei sollten<br />
wir doch zusammenhalten, gemeinsam für unsere Rechte kämpfen.<br />
Mittlerweile hat sich der Begriff „Schlampe“ schon so durchgesetzt,<br />
dass sich Freundinnen untereinander so nennen, ohne es
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
29<br />
Demner, Merlicek & Bergmann<br />
Auch Mädchen bezeichnen sich untereinander als Schlampe, weiß Sita.<br />
böse zu meinen. Auch immer mehr Jungs werden als männliche<br />
Schlampen betitelt. Wieso konnte man dafür nicht ein neues<br />
Wort erfinden, sondern benutzt das weibliche „Schlampe“ Das<br />
ist ungerecht. Das Schlimmste sind die Frauen, die sich mit Macho-Männern<br />
solidarisieren. So meinte eine Bekannte neulich:<br />
„Wenn ich ein Junge wäre, würde ich auch alle Mädchen ficken<br />
und dann damit angeben.“ Geht‘s noch<br />
Klar haben Mädchen hierzulande mehr Rechte als woanders.<br />
Aber das heißt nicht, dass sich die Einstellung in den Köpfen der<br />
Menschen verändert hat. Es gibt noch immer diese Klischees:<br />
Mädchen müssen gut in der Schule sein, wohlerzogen, auf ihren<br />
Ruf achten, nicht zu viele wechselnde Partner haben – und<br />
Jungs Umso mehr Probleme sie machen, desto cooler sind sie.<br />
Je mehr Freundinnen sie haben, desto beliebter sind sie. Als eine<br />
Kollegin mit schlechten Noten nach Hause kam, meinte ihre<br />
Mutter: „Du bist eine Schande für die Familie! Wärst du bloß ein<br />
Junge, dann wären mir die schlechten Noten egal.“ Als der Bruder<br />
einer anderen <strong>Schüler</strong>-biber-Redakteurin seinem Vater erzählte:<br />
„Ich bin jetzt mit der Klassenschlampe zusammen“, lobte<br />
ihn sein Vater. Dass daneben seine Tochter stand, die auf keinen<br />
Fall einen Freund haben darf und sich dieses abwertende Gerede<br />
über Frauen anhören musste, interessierte ihn nicht.<br />
Solange sich diese Einstellung in den Köpfen der Leute nicht<br />
wandelt, wir nicht sensibler umgehen mit dem, was wir sagen,<br />
können wir auch in Österreich nicht von Gleichberechtigung<br />
sprechen!<br />
OBDACH-<br />
LOSE<br />
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ALLE<br />
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Menschlichkeit und Obdach zu bieten. Danke für Ihre Unterstützung.<br />
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30 SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
WIE TICKT MEIN PROF<br />
Von Arijana Jašarević, Melike Yashi und Nana Williams (Illustrationen)<br />
„Bitte tua des Handy weg und schreib wenigstens amoi mit,<br />
sunst trog i dia des Minus ei“ – leider wird zu seinem Bedauern<br />
die allzu bekannte leere Drohung, die unser geliebter<br />
Herr Professor alle fünf Minuten ausspricht, mit Auslachen<br />
hingenommen, da er einen angeborenen S-Fehler hat. Jeden<br />
Tag bringt er uns <strong>Schüler</strong> aufs Neue dazu, an dem Schulsystem<br />
zu zweifeln. Wird‘s zu fad mit der Zeit, kraxelt einer einfach<br />
auf den Schrank mit der Begründung, oben sei die Luft besser.<br />
Mit vollem Ernst versucht das Opfer den Stoff weiterzubringen,<br />
als plötzlich mehrere <strong>Schüler</strong> unter den Tischen verschwinden<br />
und Purzelbäume machen, um angeblich die Zentrifugalkraft<br />
zu beweisen. Dies macht ihn so stolz, dass er den Witz dahinter<br />
nicht versteht und das Quiz austeilt. Tja, hat man für den Test<br />
dann mal nicht gelernt, wird die Ausrede „Tut ma leid Herr<br />
Professor, ich bin streng religiös und der Inhalt des Tests geht<br />
wirklich gegen meine Wertvorstellungen“ benutzt. Er entschuldigt<br />
sich peinlich berührt für seinen diskriminierenden Test<br />
und beteuert seinen Respekt Religionen gegenüber. Irgendwann<br />
nimmt er wahr, dass ein <strong>Schüler</strong> fehlt und der Kasten<br />
komische Geräusche von sich gibt. Siehe da – der fehlende<br />
Mitschüler sitzt drinnen, gefesselt und der Rest der Klasse<br />
weiß, nun ist‘s endgültig vorbei<br />
mit Stoffmachen. Der Arme<br />
ist so überrascht, dass er rot<br />
anläuft und einem Schweißausbruch<br />
nahe steht. Bevor<br />
er komplett einen Nervenzusammenbruch<br />
erleidet,<br />
lösen wir die Story auf und<br />
vermarkten es als Gag: Der,<br />
der aus dem Kasten kam.<br />
Nach 50 sehr produktiven<br />
Minuten beendet unser<br />
Leidensgenosse die Stunde<br />
mit:<br />
„Tuats nächstes moi<br />
wenigstens so, als ob<br />
ihr aufpassts.“<br />
Ein Mann – ein Wort!<br />
„Omg, hast du den geilen Hintern der Sportprofessorin gesehen“,<br />
„Und wie seine Haare glänzen, dann noch sein Lächeln: Glaubst,<br />
ist er verheiratet“ Der Frauenschwarm und der Männermagnet –<br />
jeder, der Glück hat, hat mindestens eines dieser Prachtexemplare<br />
an seiner Schule. Sie verschönern einem im wahrsten Sinne des<br />
Wortes den Schulalltag. Man sucht die Nähe dieser Lehrer, redet<br />
über irgendetwas, stellt Fragen, die einen gar nicht interessieren,<br />
nur um von ihm oder ihr beachtet zu werden. Meistens unterrichtet<br />
diese Spezies Sport oder Spanisch und besteht vermehrt<br />
aus Junglehrern, die gerade frisch von der Uni kommen und vor<br />
Lebenslust strotzen. Eine positive Auswirkung hat ihr Aussehen<br />
auch auf den Unterricht. Alle sind plötzlich engagiert, die Jungs<br />
machen sogar Pilates und Aerobic mit, nur<br />
um einen Blick auf den Prachtpo der<br />
Schul-J.Lo zu erhaschen. Die Mädls<br />
sitzen immer ganz vorne und<br />
arbeiten mit, das Handy wird in<br />
seiner Stunde kein einziges Mal<br />
hervorgenommen, höchstens<br />
um ein Foto von ihm als<br />
Bildschirmhintergrund zu<br />
schießen. Dass sie nicht Models,<br />
sondern LehrerInnen<br />
geworden sind, muss<br />
Schicksal sein und dass sie<br />
an unserer Schule unterrichten,<br />
ein Wink des Himmels.<br />
Ob sie mal etwas mit uns<br />
Trinken gehen würden<br />
Schließlich gibt es<br />
schon Wetten unter<br />
den Jungs, wer sie als<br />
erster ins Bett kriegt...<br />
Träumen wird man ja wohl<br />
noch dürfen.
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
31<br />
Den leiwandsten Buddy an der Schule als Professor oder Professorin zu haben:<br />
Man kommt gechillt zehn Minuten zu spät in die Stunde, weil man sich ein gefülltes Weckerl<br />
kaufen musste. Nachdem man gemütlich seine Jause verdrückt hat, besinnt sich der<br />
Lehrer und fragt höflicherweise nach, ob‘s eh geschmeckt hat und fährt dann mit seinem<br />
Unterricht fort. Dieser wird dann natürlich straight durchgezogen, ohne Zwischenrufe<br />
und dauerndem Themawechsel. Öfters fallen auch liebe Worte, wie zum Beispiel „Du<br />
Eierschädl“, oder Bemerkungen wie „Kannst du dann auch mal dein Hirn<br />
einschalten, oder hast es bei deiner Geburt verloren“. Mit solchen Sprüchen<br />
und Neckereien gewinnt er sich einen Platz in unseren Herzen und<br />
wird in die <strong>Schüler</strong>clique aufgenommen. High-Five und Umarmungen sind das<br />
tägliche A und O. Hat man vergessen, was die Aufgabe ist, fragt man ihn schnell per<br />
Whatsapp. Auch außerschulische Aktivitäten mit ihm stehen an, so geht’s manchmal<br />
zusammen auf ein Konzert oder zum Punschen. Gemeinsame Fotos auf Facebook,<br />
auf denen er markiert wird, dürfen nicht fehlen, schließlich haben wir ihn<br />
seit der ersten Stunde in unserer Freundesliste. Da lädt er auch manchmal Fotos<br />
von uns während wir Schularbeit schreiben hoch und schreibt Motivierendes wie<br />
„Eh wieder lauter Fetzen“.<br />
Er kommt durch die Tür mit seiner blau gefärbten Strähne, die<br />
ihn eigentlich irrer wirken lassen sollte, doch im Gegenteil: weil<br />
er so von sich überzeugt ist und wirklich glaubt, dass die Strähne<br />
DER Coolness-Faktor schlechthin wäre, überzeugt er auch uns<br />
<strong>Schüler</strong> davon. Mit dem Rollkragenpulli in Kombination mit<br />
einem schlecht sitzenden Sakko, das schon seit Jahrzehnten<br />
ein Bestandteil seiner Kleidung ist, könnte ihn schon die CIA<br />
identifizieren. Niemals würde er einen Schulstift benutzen,<br />
nein, er hat immer seine speziell angefertigte Füllfeder mit, die,<br />
Gott bewahre, niemand anfassen darf. Jede Unterrichtsstunde<br />
gestaltet er individuell und versucht uns, die „spaßigen“ Seiten<br />
des Faches einzuflößen. „Die Stoffumwandlung wäre ein<br />
spannendes Freizeitthema und Chemie ist das<br />
Leben!“ Mit solchen Lebensweisheiten<br />
versucht er, unser Interesse zu wecken.<br />
Doch so gewitzt er auch ist, jeder<br />
Freak hat die gleiche Schwäche:<br />
Er lässt sich nur allzu leicht von<br />
unserem vorgetäuschten<br />
Interesse ablenken. Schon<br />
öfter passierte es, dass wir<br />
eine Stunde mit der Frage<br />
„Kann ein Mensch durch<br />
die Wand gehen“<br />
verbrachten und nach<br />
vielem Philosophieren<br />
und Diskutieren<br />
vergleicht er es mit seiner<br />
stolzen Erkenntnis: „Kann<br />
denn ein Molekül durch<br />
ein Molekül gehen“<br />
Danke, Herr Professor,<br />
jetzt sind wir<br />
genauso schlau wie<br />
vorher!<br />
Mittwochmorgen: Der erste Gedanke, wenn man aufsteht, vermiest<br />
einem schon den Tag. Heute geht’s an den Unterricht mit<br />
der schlimmsten Lehrerin der ganzen Schule. Jemand, der keinen<br />
Spaß kennt und uns <strong>Schüler</strong> anstatt zu fördern, zum Weinen und<br />
Verzweifeln bringt. Der Unterricht läuft wie folgt ab: Aufstehen zur<br />
Begrüßung, hinsetzen und los geht’s! Der Todesblick trifft einen und<br />
schon ist man verunsichert, auch ohne Worte. Dann beginnt die<br />
Tortur: Fünf Sekunden hat man Zeit, um eine Frage zu beantworten,<br />
schafft man es nicht, wird man vor der ganzen Klasse fertiggemacht.<br />
Es kommen Sprüche wie: „Wie konnte es jemand wie du nur in ein<br />
Gymnasium schaffen Hauptsache du verbringst deine Zeit vor dem<br />
Spiegel, um deine Strümpfe mit dem doch sehr gewagten Kleid in<br />
Einklang zu bringen. Wen wundert‘s dann,<br />
dass du in allen Fächern durchrasselst“<br />
Man beginnt vor Wut zu kochen und kontert,<br />
ohne nachzudenken, was einen in<br />
eine noch größere Misere bringt. Aber<br />
man will das nicht auf sich sitzen<br />
lassen und beginnt zu diskutieren, obwohl<br />
man im selben Moment weiß,<br />
dass man es bereuen wird. Die Mitschüler<br />
sind alle still, da sie selber<br />
Angst haben, das geschorene Lamm<br />
des Schäfers zu werden. Halbwegs<br />
beruhigt geht der Unterricht weiter, in<br />
dem in fünf Minuten sieben Minus ausgeteilt<br />
werden, ohne Gnade. Schon<br />
ist man wieder an der Reihe und<br />
weiß dann die Antwort, die mit<br />
Staunen angenommen wird:<br />
„Na, das hat dir sicher wer<br />
eingesagt.“ Mit einem gequälten<br />
Lächeln nimmt man die<br />
Feststellung auf und hofft nur<br />
auf das Ende der Stunde.
32 SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
ZWEI CHARAKTERE,<br />
WIE SIE UNTERSCHIEDLICHER<br />
NICHT SEIN KÖNNTEN. YILDIZ,<br />
DER LEHRERSCHRECK UND<br />
KATRIN, DAS GENIE.<br />
ZWEI GEGENSÄTZLICHE<br />
PORTRÄTS.<br />
DIE STREBERIN<br />
UND DAS BIEST<br />
Susanne Einzenberger
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
33<br />
ZWISCHEN LEISTUNGSDRUCK<br />
UND BILDUNGSLUXUS<br />
Von Katrin Fallmann, 18,<br />
Sir-Karl-Popper-Schule.<br />
st das nicht diese Schule für<br />
„IHochbegabte“ „Heißt das,<br />
du bist ein Genie“ „Hast du auch<br />
nur Einser“ – Ja, die Sir-Karl-<br />
Popper-Schule ist eine Schule für<br />
Hochbegabte. Ob ich ein Genie<br />
bin, hängt von der Definition<br />
ab, und mein letztes Zeugnis bestand<br />
tatsächlich nur aus Einsern.<br />
Die wenigsten Personen können<br />
sich den Alltag in meiner Schule<br />
tatsächlich vorstellen.<br />
GLÜCKLICHE KLUGSCHEISSERIN<br />
Der durchschnittliche Hochbegabte<br />
wird von seinen Kollegen<br />
als „Klugscheißer“ betrachtet,<br />
von Lehrpersonen meist als „verhaltensauffällig“<br />
eingestuft und<br />
hat in der Schule mittelmäßige<br />
Noten.<br />
Genau diese Beschreibung<br />
traf noch vor ein paar Jahren<br />
auf mich zu. Zwar werde ich immer<br />
noch oft als Klugscheißerin<br />
betrachtet, doch ich hatte im<br />
Gegensatz zu den meisten durchschnittlichen<br />
Hochbegabten das<br />
Glück, an der Sir Karl Popper<br />
Schule aufgenommen zu werden.<br />
Hier verkommen die Interessen<br />
nicht in einem streng zu<br />
befolgenden Lehrplan, sondern<br />
werden individuell gefördert. In<br />
einem Modulsystem dürfen die<br />
<strong>Schüler</strong> ihre Unterrichtsfächer<br />
großteils selbst wählen. Anders<br />
als in anderen Schulen gibt es hier<br />
auch Module wie Französisches<br />
Theater, Linguistik, Außereuropäische<br />
Geschichte, Kulturreisen.<br />
Die unterschiedlichsten Module<br />
können von Lehrpersonen oder<br />
von <strong>Schüler</strong>n selbst vorgeschlagen<br />
und angeboten werden. Außerdem<br />
müssen <strong>Schüler</strong> bei uns<br />
nur 70 Prozent des Unterrichts<br />
anwesend sein. Wenn es uns also<br />
einmal nicht freut, in der Schule<br />
zu sitzen, dann gehen wir einfach<br />
nicht hin.<br />
Für viele Personen wäre so ein<br />
System undenkbar, doch an un-<br />
serer Schule hat sich gezeigt, dass<br />
Lernen auf freiwilliger Basis am<br />
besten funktioniert.<br />
49 VON 48 PUNKTEN<br />
Während andere <strong>Schüler</strong> um <strong>14</strong><br />
Uhr nach Hause gehen, sitzen<br />
wir oft bis 19 Uhr in der Schule.<br />
Da ist es selbstverständlich, dass<br />
wir uns mit unseren Lehrern gut<br />
verstehen müssen, in Freistunden<br />
gemeinsam kochen und in<br />
manchen Fächern gemütlich die<br />
Füße auf dem Tisch hochlegen.<br />
Was auf den ersten Blick wie absolute<br />
Respektlosigkeit wirkt, ist<br />
jedoch das Wohlfühlen in der<br />
Schule, das uns hilft, lange Tage<br />
zu überstehen, denn trotz des<br />
Spaßes am Lernen wird Leistung<br />
bei uns sehr hoch geschrieben.<br />
Der größte Leistungsdruck<br />
geht dabei jedoch nicht von den<br />
Lehrern, sondern von den <strong>Schüler</strong>n<br />
selbst aus. „Und wie viele<br />
Punkte hast du“, ist eine der am<br />
häufigsten gestellten Fragen nach<br />
einer Matheschularbeit. Nur<br />
nach der Note zu fragen wäre zu<br />
langweilig. Wenn die Hälfte der<br />
Klasse „Sehr gut“ kassiert, dann<br />
reicht „Sehr gut“ eben nicht<br />
mehr. Dann muss man schon exzellent<br />
sein um hervorzustechen.<br />
Den Konkurrenzkampf gewonnen<br />
hat man üblicherweise erst<br />
dann, wenn man mindestens 49<br />
von 48 Punkten erreicht hat.<br />
Unter den vielen Strebern an<br />
dieser Schule lassen sich allgemein<br />
zwei Gruppen erkennen:<br />
Die einen, die nach guten Noten<br />
und Anerkennung streben,<br />
und die anderen, die tatsächlich<br />
aus Spaß und Interesse lernen.<br />
Das Vorurteil über die unsozialen<br />
aber genialen Brillenträger<br />
stimmt also nur bedingt und<br />
wer sich schon einmal in unsere<br />
Schule gewagt hat, weiß, dass es<br />
bei uns Gott sei Dank nicht so zu<br />
geht wie in der US-Serie „Malcolm<br />
mittendrin“.<br />
MEINE SCHUL-HORROR-STORY<br />
Von Yildiz Cankaya, 16,<br />
Fängt mit der Maturaschule im Februar an.<br />
ildiz, wieso bist du so wü-<br />
Ist alles okay bei<br />
„Ytend<br />
dir“ Das hat mich noch nie<br />
ein Lehrer gefragt. Stattdessen<br />
haben sie immer etwas auszusetzen:<br />
„Du schaffst die Schule<br />
nie, Yildiz“, „Aus dir wird niemals<br />
etwas“. Ich bin schon von<br />
zwei Schulen geflogen, kassierte<br />
eine Verwarnung nach der anderen,<br />
wurde von den Lehrern<br />
wie eine Kriminelle behandelt<br />
und dabei wollte ich doch nur<br />
die Schule fertig machen, die<br />
Projektmanagement Schule in<br />
Graz absolvieren und dann in<br />
meinen Traumberuf einsteigen.<br />
Ja, ich habe Ziele – aber danach<br />
fragte ja keiner von denen. Ich<br />
gebe zu, ich war keine Musterschülerin,<br />
ich habe viel Scheiße<br />
gebaut, Lehrer beschimpft und<br />
eine Lehrerin sogar einmal mit<br />
einem Bohrer bedroht.<br />
DICKE SCHULAKTE<br />
Ich fühlte mich falsch behandelt.<br />
Ich habe der Lehrerin erzählt,<br />
dass sich meine Eltern scheiden<br />
lassen, dass ich Probleme habe<br />
und sie ist mich trotzdem angegangen,<br />
da wusste ich einfach<br />
nicht weiter und wurde aggressiv.<br />
Wenn die Lehrer mich mit<br />
Respekt behandelt hätten, hätte<br />
ich ihnen auch Respekt entgegengebracht,<br />
aber das taten<br />
sie nicht. Sie sagten mir ich sei<br />
dumm, hätte kein Gehirn. Sie<br />
schafften es sogar unsere Klassengemeinschaft<br />
zu zerstören<br />
und versuchten mit falschen<br />
Behauptungen, Freundschaften<br />
unter uns <strong>Schüler</strong>n kaputt zu machen.<br />
Meine Mama wusste nicht<br />
mehr weiter und schickte mich<br />
sogar zum Psychologen, weil ihr<br />
die Lehrer sagten, ich sei nicht<br />
normal. Natürlich kam beim<br />
Psychologen nichts raus, mit<br />
mir stimmt ja alles. Zumindest<br />
bewirkte das, dass meine Mutter<br />
nun mir glaubte und nicht den<br />
Lehrern. Natürlich sind nicht<br />
alle Lehrer scheiße. Ich hatte eine<br />
Lehrerin, die an mich geglaubt<br />
hat, mich vor den anderen Lehrern<br />
verteidigt hat. Bei ihr hatte<br />
ich gute Noten, habe mitgearbeitet.<br />
Aber das ist mittlerweile lange<br />
her, seitdem bin ich wieder auf<br />
schlechte Lehrer gestoßen und<br />
meine Schulakte wurde von Woche<br />
zu Woche dicker. Wenn das<br />
so weiter gegangen wäre, wäre sie<br />
bald fetter als jeder Harry-Potter-<br />
Roman gewesen.<br />
DAS GEFÜHL, DAS MICH<br />
ZERSTÖRT<br />
Das ist vielleicht schwer zu verstehen,<br />
weil ich Lehrer als Hurensöhne<br />
beschimpfte und im<br />
Klassenzimmer randalierte, aber<br />
dahinter steckte einfach mein<br />
ganzer Frust. Die Tatsache, dass<br />
eine ehemalige Lehrerin bei jeder<br />
HAK in Wien angerufen und erzählt<br />
hat, wie schrecklich ich sei,<br />
machte mich so wütend, denn daraufhin<br />
wollte mich keine HAK.<br />
Ich hatte doch noch eine Chance<br />
verdient Lehrer sind doch<br />
Pädagogen, sie sollten auf mich<br />
zugehen. Stattdessen wollten sie<br />
mich nur loswerden und sagten<br />
mir das auch direkt ins Gesicht.<br />
Dieses Gefühl, wenn dich jeder<br />
aufgegeben hat, wenn jeder neue<br />
Lehrer glaubt, du wärst scheiße,<br />
weil ihm das die anderen Lehrer<br />
gesagt haben – dieses Gefühl<br />
zerstörte mich. Man hört oft von<br />
Horror-<strong>Schüler</strong>n wie mir, aber<br />
keiner fragt sich, was dahinter<br />
steckt. Man sieht an meiner jetzigen<br />
Schule, dass es auch anders<br />
geht. Sie pöbeln einen nicht an,<br />
versuchen mit den <strong>Schüler</strong>n auf<br />
eine normale und gerechte Basis<br />
zu kommen. Na klar, wenn man<br />
sich nicht an die Regeln hält oder<br />
einfach die Schule schwänzt, hat<br />
das Konsequenzen, aber das ist<br />
an jeder Schule so. Ich finde es<br />
schade, dass das alles nicht von<br />
Anfang an so lief, ich hätte mir<br />
vieles ersparen können. Aber ich<br />
will mit meiner Geschichte zeigen,<br />
dass man nie aufgeben und<br />
immer bis zum Schluss kämpfen<br />
soll! Das ist meine Geschichte.
34<br />
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
SELLERIE GEGEN STEAK<br />
Was haben wir in unseren <strong>Schüler</strong>-Redaktionssitzungen diskutiert: über Politik<br />
(„die FPÖ ist und bleibt eine rassistische Partei“), Musik („Seit Sido , erwachsen‘<br />
geworden ist, macht er nur noch Weichei-Musik“) und Mode („Glauben die<br />
echt, sie schauen mit ihren Leo-Leggins und Fake-Uggs gut aus“). Aber<br />
irgendwie sind wir immer an einem Thema hängengeblieben: Essen. Als Lilly<br />
uns erzählte, dass sie Vegetariern ist, entbrannte die heftigste Diskussion seit<br />
dem oberpeinlichen Musikvideo von Miley Cyrus.<br />
und der Kellner würde plötzlich mit einem Kalb in einem Käfig zu deinem<br />
Tisch kommen, um dir zu zeigen, dass das Tier noch lebendig und<br />
somit frisch ist, würdest du dieses Schnitzel noch essen wollen Du würdest<br />
sehen, dass das Kalb einmal lebte und eine viel tiefere Verbindung<br />
zu ihm haben, als wenn du das Tier nicht sehen würdest. Ein Kalb, das<br />
auf einer Rinderfarm gezüchtet wird, hat genau dieselben Rechte wie<br />
eines in einem Streichelzoo. Der Unterschied zwischen den zweien ist,<br />
dass das Letztere statt einer Nummer einen Namen bekommt und statt<br />
einem Schlacht- ein Geburtsdatum.<br />
STREICHELZOO ODER<br />
SCHLACHTHOF<br />
WENN ICH SAGE, DASS ICH VEGETARIERIN BIN, ENTPUPPT<br />
SICH DER EINE ODER ANDERE ALS ERNÄHRUNGSSPEZIALIST.<br />
PROTEIN-, EISEN- UND INTELLIGENZMANGEL SIND DIE<br />
HÄUFIGSTEN DIAGNOSEN, DIE ICH AN DEN KOPF GEWORFEN<br />
BEKOMME. Von Lilly Jahn<br />
Auch wenn man immer wieder hört, dass es den Vegetariern an<br />
Nährwerten fehlt, belegen unzählige Studien das Gegenteil und<br />
meinen sogar, dass eine fleischlose Ernährung das Leben verlängert.<br />
Wer siegt aber, wenn man das Ganze aus einem moralischen Blickwinkel<br />
betrachtet Wenn du zum Beispiel ein Wiener Schnitzel bestellst<br />
TRAURIGE DELFINE<br />
Eine Kuh sollte nicht geboren werden, um auf dem Mittagstisch oder im<br />
Schuhkästchen von jemandem zu landen, sondern um die eigenen sozialen<br />
Fähigkeiten und Beziehungen zu entwickeln. Denn Tiere empfinden<br />
genauso Schmerz wie wir und sind um einiges intelligenter als die<br />
meisten Menschen annehmen. Schimpansen, Elefanten und Giraffen<br />
trauern, wenn ihre Artgenossen sterben und Delfine können sich selbst<br />
im Spiegel erkennen. Schweine schneiden bei Intelligenztests genauso<br />
gut ab wie Hunde und doch haben wir entschieden, das eine Tier als<br />
„besten Freund“ und das andere als „Essen“ zu bezeichnen.<br />
Einige von euch werden sich jetzt denken: „Noch eine Vegetarierin,<br />
die versucht, mich dazu zu bringen, auf Fleisch zu verzichten.“ Aber<br />
ich möchte lediglich klarstellen, dass, wenn es um das Töten von Lebewesen<br />
geht, es sich nicht um eine persönliche Einstellung, sondern<br />
um eine ethische Frage handelt. Wenn ihr das nächste Mal genüsslich<br />
in euer Schnitzel beißt, denkt daran, dass ihr ein Lebewesen mit Gefühlen<br />
esst.<br />
Marko Mestrović
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
35<br />
PAPRIKAHUHN UND<br />
HAMBURGER<br />
IMMER MEHR VEGETARIER SCHEINEN SICH IN UNSERER<br />
GESELLSCHAFT ZU ETABLIEREN, DOCH KÖNNEN WIR WIRKLICH<br />
OHNE FLEISCH LEBEN WER WILL SCHON AUF PAPRIKAHUHN,<br />
FLEISCHBÄLLCHEN UND HAMBURGER VERZICHTEN<br />
„VEGETARIER NEIN, DANKE!“ Von Jamie Kolmann<br />
Was in keiner Mahlzeit fehlen darf, ist Fleisch. Fleisch macht das<br />
Leben rosiger – zu Weihnachten als gebackener Fisch, im Sommer<br />
als Spareribs. Wenn die Zähne sich durch das Stück beißen und<br />
die Zunge die zarten Unterschiede in den verschiedenen Fleischsorten<br />
schmeckt. Tofu könnte noch so ausgeklügelt mariniert sein und eine<br />
ähnliche Konsistenz wie eine zarte Hühnerbrust haben, jedoch wird<br />
jeder gute Koch den Unterschied erkennen, denn einem solchen Geschmack<br />
kann man nicht imitieren. Außerdem ist es ja auch so, dass<br />
Fleisch mehr oder weniger in unseren Genen ist. Die Natur lehrt einen,<br />
dass nur der Stärkste überlebt und seine Beute auch behalten darf und<br />
der Mensch ist nun einmal ein „Allesfresser“. Außerdem leben Vegetarier<br />
ungesund, vom extremen Gewichtsverlust bis zur Tabletteneinnahme,<br />
um die verlorenen Proteine wieder zu sich zu nehmen. Insofern<br />
kann man sagen, dass Vegetarier Heuchler sind, da sie zwar kein Fleisch<br />
zu sich nehmen, aber mit Tabletten nachhelfen – wow.<br />
FLEISCH GEGEN ERFRIERUNGEN<br />
Wäre der Mensch in der Eiszeit Vegetarier gewesen, wäre es nur eine Frage<br />
der Zeit gewesen, bis er entweder erfroren wäre, da er kein Mammut<br />
hätten töten wollen, oder verhungert, da sämtliches Obst und Gemüse<br />
gefroren wäre. Heute kurbelt Fleisch unsere Wirtschaft an, denn viele<br />
Bauern und Landwirte wären arbeitslos, wenn es nicht einen solchen<br />
Fleischkonsum in unserer Welt gäbe. Die grundlegende Frage ist nicht,<br />
ob man Fleisch essen sollte oder nicht, sondern woher man es bezieht.<br />
Biofleisch sollte sich in unserer Gesellschaft etablieren, um die anderen<br />
Produzenten zu verdrängen. Das hätte zur Folge, dass die Preise für<br />
diese Fleischsorte sinken würden und es für jeden erschwinglich wäre.<br />
Somit könnten Vegetarier auch nicht mehr das Argument vorbringen,<br />
sie essen aufgrund der schlechten Haltungszustände kein Fleisch.<br />
Wir „Fleischfresser“ haben auch Rechte und wollen diese Lebensweise<br />
nicht aufgezwungen bekommen mit der Begründung: „ Auch<br />
euer Huhn hat Gefühle!“<br />
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im Ferienort in Anspruch nehmen. Das gilt für Urlaube<br />
innerhalb Österreichs und in den meisten europäischen<br />
Ländern.<br />
Achtung: Ist nach einem Ski-Unfall ein Abtransport vom<br />
Berg notwendig, kann die WGKK die Kosten laut Gesetz<br />
nicht übernehmen. In diesen Fällen müsste mittels einer<br />
privaten Versicherung Vorsorge geleistet werden.<br />
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Transportkosten
36<br />
SCHÜLER-RAMBAZAMBA<br />
ELTERN MIT<br />
VORBILDWIRKUNG<br />
STADTSCHULRATSPRÄSIDENTIN SUSANNE BRAND-<br />
STEIDL ÜBER DIE WICHTIGKEIT DER MUTTERSPRACHE,<br />
BÜCHER – UND DIE VERANTWORTUNG DER ELTERN.<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE NEGIN JAFARMADAR, GEWIN-<br />
NERIN DES „SAG‘S MULTI“ SPRACHWETTBEWERBS<br />
Von Negin Jafarmadar, Melisa Aljović und Christoph Liebentritt (Fotos)<br />
biber: Ich habe 2013 zum Thema Zukunft beim Redewettbewerb<br />
„SAG‘S MULTI!“ gewonnen. Ich war vorher<br />
sehr schüchtern und bin durch „SAG‘S MULTI!“ selbstbewusster<br />
und mutiger geworden. Leider musste ich feststellen,<br />
dass es nur wenige solche Redewettbewerbe, die<br />
so viele Muttersprachen zulassen, gibt. Finden Sie nicht,<br />
dass es mehr von solchen Redewettbewerben geben sollte<br />
BRANDSTEIDL: Nein. Bei diesem einen haben alle die<br />
Chance mitzumachen. Wir haben sehr viele Wettbewerbe<br />
in Österreich. Man sollte die Inflation von Wettbewerben<br />
nicht weiter vorantreiben. Unsere Aufgabe wäre<br />
es, die Wettbewerbe innerhalb der Schulen bekannter zu<br />
machen.<br />
Warum werden in den meisten Schulen nur europäische<br />
Sprachen unterrichtet<br />
Weil das Bundesministerium keinen Lehrplan für andere<br />
Sprachen zur Verfügung stellt. Unsere Landesschulinspektorin<br />
kämpft seit Jahren dafür, dass die Weltsprache<br />
Arabisch als erste oder zweite lebende Fremdsprache unterrichtet<br />
wird. Aber es liegt an dem Bundesministerium,<br />
die Voraussetzungen zu schaffen und eine Lehramtsausbildung<br />
zu der Sprache zu ermöglichen.<br />
Wien hat es vom Schuljahr 2001/<strong>02</strong> bis zum Schuljahr<br />
2004/05 bereits einmal mit türkisch-deutschen Klassen<br />
versucht. Dieser Versuch ist aber wegen mangelnder<br />
Nachfrage gescheitert. Woran liegt das<br />
Die türkischsprachigen Eltern sehen in Österreich<br />
Deutsch als Sprache des Aufstiegs. Viele österreichische<br />
Eltern wollten, dass ihre Kinder Türkisch lernen, aber<br />
die türkischsprachigen Eltern sprechen mit den Kindern<br />
zuhause Türkisch, in der Schule sollen die Kinder dann<br />
Deutsch reden.<br />
Ich besuche seit Jahren den muttersprachlichen Unterricht<br />
in Farsi. Ich muss allerdings in eine andere Schule<br />
fahren, um am Farsi-Unterricht teilzunehmen. Wie<br />
wichtig ist die Muttersprache<br />
Es ist unbedingt notwendig, dass die Muttersprache unterrichtet<br />
wird. Es ist eine Chance, die man später nicht<br />
nachholen kann. Dass der Muttersprachenunterricht<br />
nicht an jeder Schule vorhanden ist, hat mit der Anzahl<br />
der <strong>Schüler</strong> zu tun. Das Angebot ist da, die <strong>Schüler</strong> müssen<br />
sich dafür anmelden.<br />
Welches Buch lesen Sie gerade Was war das letzte<br />
fremdsprachige Buch, das Sie gelesen haben<br />
„Das größere Wunder“ von Thomas Glavinic habe ich<br />
letzte Nacht beendet. Das letzte fremdsprachige war von<br />
T.C. Boyle „The Tortilla Curtain“.<br />
Beim Lernen einer jeden Sprache spielt das Lesen eine<br />
große Rolle. Jetzt ist Österreich beim PISA-Test im Bereich<br />
Lesen unter dem OECD-Schnitt gelandet. Wie kann<br />
man Kinder und Jugendliche motivieren, mehr zu lesen<br />
Zunächst muss man sagen, dass wir beim Pisa-Test besser<br />
geworden sind und das ist gut so! Grund dafür sind<br />
der Lesetest, Aktionen zur Lesemotivation wie „SOKO<br />
Lesen“, „Lesekoffer“ und „Buch im Spind“. Leider gibt es<br />
in der Wissenschaft aber kaum Lesedidaktik. Lesen ist<br />
aber auch abhängig vom sozialen Background. Wenn in<br />
der Familie gelesen wird, lesen die Kinder auch. Die Eltern<br />
haben hier eine Vorbildwirkung.
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DER STADT –<br />
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Die Palette der Berufe, die du bei<br />
der Stadt Wien erlernen kannst, ist<br />
breit: von ChemielabortechnikerIn<br />
über Bürokaufmann/frau, bis hin<br />
zu TischlerIn, KonditorIn oder Koch<br />
bzw. Köchin ist alles dabei. Besonders<br />
wird auch darauf geachtet,<br />
Mädchen für die Wahl frauenuntypischer<br />
Berufe zu motivieren.<br />
Rund 2.000 junge Frauen und Männer<br />
haben sich im vergangenen<br />
Jahr 2012/13 bei der Stadt Wien beworben.<br />
129 Frauen und 109 Männer<br />
konnten sich für eine Lehrstelle<br />
bei der Stadt Wien qualifizieren.<br />
Derzeit werden bei der Stadt rund<br />
700 Lehrlinge ausgebildet, 406 davon<br />
sind junge Frauen.<br />
Als Arbeitgeberin mit sozialer Verantwortung<br />
ist die Ausbildung der<br />
Lehrlinge eine zentrale Aufgabe für<br />
die Stadt Wien. Und damit leistet<br />
die Stadt auch einen wichtigen<br />
Beitrag zur Jugendbeschäftigung.<br />
Ziel der Stadt ist es, die Ausbildung<br />
ihrer Lehrlinge stets auf hohem<br />
und modernem Niveau zu halten<br />
und den Jugendlichen durch eine<br />
Reihe von Zusatzangeboten optimale<br />
Chancen für ihren weiteren<br />
Berufsweg mitzugeben. Im Rahmen<br />
der Ausbildung besteht außerdem<br />
auch die Möglichkeit, an<br />
Sprach- und Austauschprogrammen<br />
im Ausland teilzunehmen.<br />
LEHRLINGE WILLKOMMEN!<br />
Wer neugierig geworden ist und<br />
gerne eine gute Ausbildung bei<br />
der Stadt Wien machen möchte,<br />
kann sich jederzeit bewerben.<br />
Wer ausgewählt wird, muss einen<br />
eigenen Test absolvieren. Wer diesen<br />
Test besteht, wird zu einem<br />
Vorstellungsgespräch eingeladen<br />
– und wer hier einen guten Eindruck<br />
hinterlässt, darf sich auf eine<br />
Spitzenausbildung, viele Herausforderungen,<br />
eine Vielfalt an Bildungsangeboten<br />
und eine bunte<br />
Auswahl an Möglichkeiten freuen.<br />
BEI DER STADT LEHRLING WERDEN<br />
Los geht‘s, das brauchst du:<br />
– Ein Motivationsschreiben, das uns zeigen soll, warum<br />
gerade Du am besten geeignet bist und das nähere Infos<br />
über Dich enthält.<br />
– Die letzten beiden aktuellen Jahreszeugnisse<br />
– Den ausgefüllten Bewerbungsbogen<br />
Download auf : http://www.wien.gv.at/verwaltung/<br />
personal/lehrlinge/bewerbung.html<br />
Mehr Infos: www.lehrlinge.wien.at<br />
„ES WAR DIE RICHTIGE<br />
WAHL. DIE STADT WIEN<br />
IST EIN KRISENSICHERER<br />
ARBEITGEBER UND ICH<br />
HABE EINEN JOB MIT<br />
ZUKUNFT.“<br />
SPAHIU RAIMOND, IT-TECHNIKER<br />
Was hat dich motiviert, dich um eine Lehrstelle bei<br />
der Stadt Wien zu bewerben<br />
Die Stadt Wien ist eine krisensichere Arbeitgeberin<br />
und als ich über die Medien erfuhr, dass auch<br />
IT-TechnikerInnen ausgebildet werden, war ich<br />
total begeistert. So stand für mich außer Frage,<br />
mich zu bewerben.<br />
Warum hast du dich ausgerechnet für IT-Technik<br />
entschieden<br />
Computertechnik, Hardware, Software – dies hat<br />
mich schon immer sehr angesprochen.<br />
Was gefällt dir an deiner Ausbildung<br />
Die netten MitarbeiterInnen, die mich hier sehr<br />
unterstützen, die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und vor allem das sehr angenehme Arbeitsklima.<br />
Fotos: Bubu Dujmić
39<br />
„ICH HATTE SCHON VIEL<br />
GUTES ÜBER DIE STADT<br />
WIEN UND IHRE LEHRLINGS-<br />
AUSBILDUNG GEHÖRT.<br />
DAS HAT MICH DANN ZUR<br />
BEWERBUNG MOTIVIERT.“<br />
„WIR LEHRLINGE WERDEN<br />
SEHR UNTERSTÜTZT, SOGAR<br />
BEIM LERNEN FÜR DIE<br />
BERUFSSCHULE.“<br />
VADYM MAZUR, BÜROKAUFMANN:<br />
Was hat dich motiviert, dich um eine Lehrstelle<br />
bei der Stadt Wien zu bewerben<br />
Ich hatte schon viel Gutes über die Stadt<br />
Wien und das Thema „Lehrlingsausbildung“<br />
gehört. Das hat mich dann zur Bewerbung<br />
motiviert. Ich wollte selbst Teil der Gemeinde<br />
werden.<br />
Warum hast du dich ausgerechnet für diesen<br />
Lehrberuf entschieden<br />
Ich habe schon viele Berufspraktika absolviert,<br />
wobei manche in eine ganz andere<br />
Richtung gingen. Letztendlich hat mir der<br />
Beruf des Bürokaufmanns zugesagt, weil<br />
ich meine Fähigkeiten hier am besten einbringen<br />
konnte.<br />
JESSICA KARGER,<br />
KFZ-TECHNIKERIN<br />
„Die Lehrstelle<br />
hat meine Mutter<br />
vorgeschlagen. Die<br />
Arbeit ist vielseitig<br />
und interessant.<br />
Wir Lehrlinge<br />
werden auch sehr<br />
unterstützt, sogar<br />
beim Lernen für die<br />
Berufsschule.“<br />
Was gefällt dir an deiner Ausbildung<br />
Mir gefällt besonders, dass ich eine Ausbildnerin<br />
habe, die ich mir als Vorbild nehmen<br />
kann und dass ich nette, verständnisvolle<br />
und professionelle Kollegen habe. Es entstehen<br />
da auch Freundschaften und wir haben<br />
eine tolle Atmosphäre am Arbeitsplatz.
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„. WIR HABEN EIN SEHR<br />
NETTES ARBEITSKLIMA<br />
UND TEAM.“<br />
TAMARA ČOSIĆ , BÜROKAUFFRAU:<br />
Was hat dich motiviert, dich um eine Lehrstelle bei<br />
der Stadt Wien zu bewerben<br />
Eine gute Bekannte, die selbst eine Lehre bei der<br />
Stadt Wien gemacht hat, riet mir eine Bewerbung<br />
abzuschicken, da sich die Stadt Wien gut um ihre<br />
Lehrlinge kümmert. Sie bietet viele interessante<br />
und lehrreiche Seminare und vor allem auch einen<br />
krisensicheren Job.<br />
Warum hast du dich ausgerechnet für diesen Lehrberuf<br />
entschieden<br />
Ich habe mir viele Lehrberufe angeschaut und am<br />
meisten hat mich der Lehrberuf zur Bürokauffrau<br />
angesprochen, da ich meiner Meinung nach für<br />
ein Büro geeignet bin.<br />
Was gefällt dir an deiner Ausbildung<br />
An meiner Ausbildung gefällt mir bis jetzt alles, da<br />
ich jeden Tag vieles dazulerne und auch immer für<br />
Neues bereit bin. Ich kann die Lehre bei der Stadt<br />
Wien nur weiterempfehlen.<br />
„AN MEINER AUSBILDUNG<br />
GEFÄLLT MIR BIS JETZT<br />
ALLES! ICH KANN<br />
DIE LEHRE BEI DER<br />
STADT WIEN NUR<br />
WEITEREMPFEHLEN.“<br />
DENISE WORSCHECH,<br />
KONDITORIN<br />
„Mir gefällt es zu backen. Ich<br />
habe meinen Eltern zu Hause<br />
schon oft geholfen. In meiner<br />
Arbeit kann ich bei der Zubereitung<br />
von süßen Speisen<br />
und Desserts mitwirken. Wir<br />
haben hier ein sehr nettes<br />
Arbeitsklima und Team.“
KARRIERE<br />
41<br />
Geheimagentin<br />
Ganz schön erfolgreich<br />
Scheidungen, Mietrechtsstreitereien, Aufenthaltstitel<br />
– Aida Slijepčević vertritt sie<br />
alle. Die gebürtige Wienerin ist derzeit<br />
die Staranwältin der ex-jugoslawischen<br />
Community in Wien. 2012 hat die<br />
Rechtsanwältin eine eigene Kanzlei in Favoriten<br />
eröffnet. Weil ihre Muttersprache<br />
neben Deutsch auch B/K/S ist, vertritt sie<br />
mittlerweile hauptsächlich Kunden aus<br />
den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens.<br />
In manchen Fällen arbeitet sie länderübergreifend<br />
mit Kollegen in Bosnien,<br />
Kroatien oder Serbien.<br />
KARRIERE<br />
&Kohle<br />
Ab und zu einfach<br />
klingeln lassen. Von<br />
Marina Delcheva<br />
Fotos: Saulich, Marko Mestrović, Barbara O‘Brien/Rex Features/picturedesk.com<br />
Meinung:<br />
Enttäuschte Mini-Ichs<br />
Laut einer Studie von „iconkids & youth“<br />
wollen kleine Mädchen am liebsten Prinzessin<br />
oder Tierärztin werden und kleine Buben<br />
Profifußballer, Superheld oder Polizist. Auch<br />
ganz vorn dabei: Ärztin, Feuerwehrmann<br />
und Erfinder. Ich für meinen Teil habe davon<br />
geträumt Piratenkapitänin zu werden: Monatelang<br />
die Weltmeere durchqueren, Schätze<br />
verstecken und gegen böse Flotten kämpfen.<br />
Oder Geheimagentin – aber nicht so wie diese<br />
Bondgirls, sondern auf eigener Mission für<br />
Ihre Majestät oder den KGB.<br />
Schade, dass nichts daraus geworden ist.<br />
Aber in einem Binnenland wie Österreich<br />
haben Seeräuber auch besonders schlechte<br />
Jobaussichten und die wagemutigen und<br />
aufregenden Abenteuer der Agenten werden<br />
durch Späh-Aktionen im Netz verdrängt.<br />
Unsere Mini-Ichs wären teilweise entsetzt<br />
und enttäuscht, wenn sie wüssten, was mal<br />
aus ihnen wird. Statt gegen Seeräuber und<br />
Schurken, kämpfe ich jetzt gegen Windmühlen.<br />
Wo sind denn alle Superhelden, Astronauten<br />
und Prinzessinnen hin Wir brauchen<br />
definitiv mehr Batmen und weniger Key-<br />
Account-Manager.<br />
delcheva@dasbiber.at<br />
3 Fragen an Dr. Johannes Kopf, AMS-Vorstand<br />
Für welchen Job ist es momentan am schwierigsten,<br />
qualifizierte Bewerber zu finden<br />
Nach unseren Zahlen werden Techniker/innen<br />
mit höherer Ausbildung für Maschinenbau – vor<br />
allem HTL-Absolvent/innen – besonders intensiv<br />
gesucht.<br />
Mit welcher Ausbildung finden junge Menschen<br />
relativ sicher einen Job in Österreich<br />
Mit vielen technischen Ausbildungen – nicht nur<br />
mit höheren Ausbildungen (HTL, Fachhochschule,<br />
Universität). Auch mit abgeschlossener Lehre<br />
bestehen gute Berufsaussichten. Diese bieten auch<br />
fachlich qualifizierte Ausbildungen im Gesundheitsbereich.<br />
Dinge, die man in<br />
seiner Bewerbung<br />
unbedingt reinschreiben<br />
sollte<br />
Grund für die Bewerbung<br />
gerade bei diesem<br />
Arbeitgeber; Qualifikation,<br />
Motivation, Stand<br />
der Ausbildung, praktische<br />
Erfahrung und<br />
derzeitige Tätigkeit;<br />
persönliche Stärken,<br />
die für diesen Beruf<br />
bzw. die Lehrstelle<br />
wichtig sind.<br />
Damit kann man<br />
Geld verdienen<br />
In der Friseurschule des<br />
„Hunde-friseur Wien“ kann<br />
man sich zum Hundefriseur<br />
ausbilden lassen – oder Groomer,<br />
wie das in der Fachsprache<br />
heißt. Dort lernt man unter<br />
anderem, Hunden die Haare<br />
zu trimmen und die richtige<br />
Krallen- und Fellpflege. Der<br />
Kurs dauert zehn bis zwölf<br />
Tage und kostet 1.500 Euro.<br />
ZAHL DES MONATS<br />
23.176<br />
So viele Stellen waren<br />
Ende des Jahres laut<br />
AMS unbesetzt.
42 KARRIERE<br />
KIDS UND KOHLE:<br />
„SEIN EIGENES GELD ZU<br />
VERDIENEN, GEHÖRT<br />
ZUM ERWACHSEN-<br />
WERDEN DAZU“
KARRIERE<br />
43<br />
SAMSTAGS HINTER DER KASSA<br />
STEHEN UND SEIN EIGENES GELD<br />
VERDIENEN, ODER LIEBER MIT<br />
PAPAS KREDITKARTE AUF DER<br />
MARIAHILFER SHOPPEN GEHEN<br />
BEREITS IM SCHULALTER ZEIGT<br />
SICH, WER AUF EIGENEN<br />
BEINEN STEHEN KANN. VIER<br />
SCHÜLER UND SCHÜLERINNEN<br />
ERZÄHLEN, WOHER SIE IHRE<br />
KOHLE NEHMEN.<br />
Von Albulena Osmanaj, Vivien Lux,<br />
Nadine Dimmel und Muamer Bečirović<br />
Fotos von Marko Mestrović
44<br />
KARRIERE<br />
Unserer <strong>Schüler</strong>-biber-Umfrage zeigt:<br />
Die meisten <strong>Schüler</strong> bekommen zwischen<br />
100€ und 200€ Taschengeld<br />
pro Monat. Den Großteil geben sie für Essen,<br />
Shoppen und Fortgehen aus. Und: Die<br />
Hälfte unserer befragten <strong>Schüler</strong> verdient<br />
ihr Geld selbst, indem sie neben der Schule<br />
arbeitet. Der Rest lässt sich von Mama und<br />
Papa finanzieren – nicht immer ganz freiwillig,<br />
wie das Beispiel von Muamer zeigt.<br />
Er will arbeiten um unabhängig zu sein,<br />
seine Mutter erlaubt es ihm aber nicht. Und<br />
Vivien, die aus reichem Hause kommt, hat<br />
schon von Flyer verteilen über kellnern jeden<br />
möglichen Job durch. Denn die Kids<br />
wissen, wer erwachsen sein will, muss sein<br />
Geld selber verdienen.<br />
ALBULENA OSMANAJ<br />
SELBST IST DIE FRAU<br />
Ich heiße Albulena Osmanaj und arbeite seit<br />
meinem 15. Lebensjahr geringfügig, da ich<br />
nebenbei noch die Schule besuche. Nun bin<br />
ich 18 Jahre alt und bin kein einziges Mal<br />
sitzen geblieben oder habe schlechte Noten<br />
kassiert. Ich höre von Gleichaltrigen oft: „Oh<br />
Gott, wie schaffst du das nur mit Arbeit und<br />
Schule Ist das nicht zu stressig“ Nein, das<br />
stimmt gar nicht. Ich arbeite acht Stunden<br />
die Woche, das immer samstags. Weniger<br />
lernen tue ich deswegen aber nicht. Wenn<br />
ich am Samstag nicht arbeiten würde, würde<br />
ich sowieso nicht lernen und ich weiß, dass<br />
es den anderen ganz genau so geht. Man<br />
schläft mal gemütlich aus, plötzlich ist es<br />
schon Mittag, dann macht man sich etwas<br />
zu essen, sitzt vor dem Fernseher und am<br />
späten Nachmittag hat man sowieso keine<br />
Lust zu lernen und macht sich stattdessen<br />
schon fürs Fortgehen fertig. Da arbeite ich<br />
lieber, finanziere mich selbst und bin nicht<br />
von meinen Eltern abhängig. Diese Unabhängigkeit<br />
ist der eigentliche Grund, wieso<br />
ich begonnen habe zu arbeiten.<br />
„KASSA, BITTE!“<br />
Mir war es schon immer unangenehm, dass<br />
meine Eltern mir alles zahlten. Deswegen<br />
habe ich mich schon mit fünfzehn auf die<br />
Suche nach einem Job gemacht. Mein erster<br />
<strong>Schüler</strong>job war freitags beim Back-Shop einer<br />
großen Supermarktkette. Ich kam von<br />
der Schule direkt in die Arbeit und war dort<br />
bis 20 Uhr. In der zweiten Klasse HAK ging<br />
das noch recht gut. Ich hatte um 12:20 Uhr<br />
aus und war um 13:30 Uhr bei der Arbeit.<br />
Leider kann ich nicht behaupten, dass mir<br />
die Arbeit dort gefallen hat. Meine Kollegen<br />
nutzten mich aus und schafften mir Unmengen<br />
an Arbeit an. Da ich so jung und unerfahren<br />
war, dachten sie wohl, sie könnten<br />
die „kleine <strong>Schüler</strong>in“ runtermachen. Nicht<br />
nur die Arbeitskollegen machten mich fertig,<br />
sondern auch die Kunden. Anscheinend<br />
sind für viele Menschen „Bitte“ und „Danke“<br />
Fremdwörter und nur weil sie Kunden<br />
sind, denken sie, dass sie sich alles leisten<br />
können. Weil sich die Arbeitszeiten nicht<br />
mehr mit meinem neuen Stundenplan vereinen<br />
ließen, habe ich mir einen Samstagsjob<br />
gesucht. Ich arbeite jetzt in einem Shop für<br />
Beauty-Produkte, verdiene dort viel mehr<br />
und muss meine Eltern somit nie wieder um<br />
Geld anbetteln. Ich zahle mir alles selbst:<br />
meine Freizeit, meine Kleidung und sogar<br />
Schulausflüge. Für mich ist so etwas selbstverständlich.<br />
Wenn ich mal kein Geld haben<br />
sollte, dann gehe ich lieber zweimal nicht<br />
fort, bevor ich zu Mama und Papa wegen<br />
Kohle renne. Es ist viel besser früh selbstständig<br />
zu sein, man wird für das Leben<br />
nach der Schule vorbereitet. Nicht so wie<br />
die ganzen Bonzen, die nur mit der Wimper<br />
zucken und schon alles kriegen, was sie<br />
möchten. Die Taschen von Prada finde ich<br />
zwar auch schön, aber meine finanzielle Unabhängigkeit<br />
würde ich nicht dagegen eintauschen<br />
wollen.<br />
VIVIEN LUX<br />
PRADA, UGGS UND TIFFANY‘S<br />
Ja, ich trage UGGs, Prada Taschen und<br />
Schmuck von Tiffany’s, aber deswegen<br />
gleich Bonze Heutzutage wird man nur<br />
noch nach seinem Äußeren bewertet, viele<br />
wissen nicht, was sich hinter den Kulissen<br />
abspielt. „Die schmeißt doch bloß das Geld<br />
von ihren Eltern aus dem Fenster!“, höre ich<br />
die Leute oft hinter meinem Rücken reden.<br />
Mein Name ist Vivien Lux, ich bin 16 Jahre<br />
alt und komme aus einer wohlhabenden<br />
Familie, das kann ich nicht bestreiten. Während<br />
andere Leute jeden Monat das Geld für<br />
ICH ZAHLE MIR ALLES<br />
SELBST: MEINE FREIZEIT,<br />
MEINE KLEIDUNG UND<br />
SOGAR SCHULAUSFLÜGE.
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TEJANA, 18 JAHRE, 3.LEHRJAHR,<br />
ZÄHLT AUF IHREN FREUNDESKREIS<br />
„Darauf kann ich vertrauen. Alles hat Hand und Fuß, jeder<br />
Tag ist ausgefüllt und eine neue Herausforderung. Immer<br />
was Neues und nie langweilig. Ich lerne viel – auch im<br />
Umgang mit den Menschen. Das ist manchmal ganz schön<br />
hart, aber ich hab auch privat was davon, besonders im<br />
Freundeskreis. Überhaupt: BILLA ist für mich mehr als<br />
nur eine Lehrstelle. BILLA ist auch mein Leben!“<br />
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KARRIERE<br />
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ihre Miete zusammenkratzen, lebe ich in einem großen Haus<br />
mit Garten und Pool. Dinge, wovon andere nur träumen können<br />
– Dinge, die ich aber sehr wohl zu schätzen weiß. Obwohl mir<br />
meine Eltern jeden Wunsch erfüllen könnten und ich 200€ monatlich<br />
Taschengeld bekomme, gehe ich neben der Schule fast<br />
wöchentlich arbeiten. Nebenjobs als Kellnerin, Flyerverteilerin<br />
und viele andere Arbeiten, die man einer sogenannten „Bonze“<br />
gar nicht zutrauen würde, habe ich schon alle gemacht. Trotzdem<br />
bin ich für viele nicht mehr als ein verwöhntes „Rich Kid“.<br />
ES FÜHLT SICH FÜR DAS EGO ECHT<br />
MIES AN, WENN ICH MIT 18 JAHREN<br />
MEINE MUTTER UM GELD BITTEN MUSS.<br />
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BONZE IST NICHT GLEICH BONZE<br />
Viele Leute vergessen leider, dass Geld nichts mit dem Charakter<br />
zu tun hat. Keiner möchte nach seiner Herkunft, Religion oder<br />
Hautfarbe beurteilt werden, deswegen sollte man Menschen, die<br />
sichtlich Marken tragen, genauso akzeptieren. Als ich am ersten<br />
<strong>Schüler</strong>-biber-Treffen teilnahm, war mein erster Gedanke meine<br />
Jacke auszuziehen und sie über meine Prada Tasche zu legen,<br />
damit die anderen mich nicht gleich abstempeln. Doch ist es<br />
wirklich notwendig sich zu verstecken Die Medien heutzutage<br />
weisen leider nicht nur auf perfekte und schlanke Schönheitsideale,<br />
sondern auch auf Reichtum und Erfolg hin. Es liegt in<br />
unserer Natur uns mit anderen zu vergleichen, wodurch Neid<br />
und Unzufriedenheit entstehen. Doch wenn es um den eigenen<br />
Kontostand geht, kann jeder ab einem gewissen Alter etwas ändern<br />
– auch wenn es nur durch Babysitten oder Zeitungaustragen<br />
ist. Für mich persönlich ist es jetzt schon das Wichtigste die<br />
Arbeitswelt kennenzulernen, denn ist man erst einmal aus dem<br />
Hotel Mama draußen, steht man auf eigenen Beinen in der Realität<br />
und sollte nicht mehr auf die Eltern angewiesen sein.<br />
NADINE DIMMEL<br />
KEINE AUSNAHME!<br />
Viele Leute denken, dass reiche Kinder verwöhnt werden und<br />
sich nie Sorgen um Geld machen müssen. Obwohl meine Eltern<br />
wohlhabend sind, ist das bei mir, Nadine Dimmel, nicht<br />
so. Ich bekomme monatlich um die 200€ Taschengeld, muss mir<br />
aber so gut wie alles selber kaufen – von Kinobesuchen bis zu<br />
Essen und Schulsachen. Da muss ich schon sehen, wie ich mir<br />
mein Geld einteile. Das kann schwer werden, weil ich es oft für<br />
unnötige Dinge ausgebe, die ich eigentlich gar nicht brauche.<br />
Neben der Schule schreibe ich auch noch für eine Zeitung. Dort<br />
werde ich pro Artikel honoriert. Fixes Einkommen Fehlanzeige!<br />
Denn wenn ich einmal wegen der Schule keine Zeit habe<br />
etwas zu schreiben, bekomme ich auch kein Honorar und von<br />
meinen Eltern bekomme ich nicht immer 200€, manchmal ist<br />
es deutlich weniger. Nach mehr Geld zu betteln würde mir nie<br />
einfallen, da mir das unangenehm ist.<br />
Ich habe es satt, von anderen als „Rich Bitch“ bezeichnet und<br />
mit dem verschwenderischen Hollywood-Lifestyle assoziiert zu<br />
werden. So bin ich keinesfalls! Ich schätze es – im Gegensatz zu<br />
den meisten Hermès-Gürtel-Bonzenkids – so eine gut situierte<br />
Familie zu haben, vor allem, weil es bei uns nicht immer so<br />
war. Deswegen musste ich auch letzten Sommer im Büro meiner<br />
Eltern mithelfen. Kommenden Juli werde ich in einer anderen<br />
Firma arbeiten. Faul herumsitzen geht da auf keinen Fall. Natürlich<br />
würde ich lieber frei haben und am Pool chillen, aber ich bin<br />
schon jetzt gespannt, wie es sein wird. Vor allem ist es eine ganz<br />
andere Sache, wenn man das selbstverdiente Geld ausgibt. Man<br />
lernt, welchen Wert Arbeit eigentlich hat.<br />
MUAMER BEČIROVIĆ<br />
ARBEIT NEIN, DIE SCHULE GEHT VOR!<br />
Mein Name ist Muamer Bečirović und ich komme aus einer<br />
konservativen Familie. Arbeit und Selbstständigkeit, so etwas<br />
gibt es bei mir nicht. Meine Eltern sind der Meinung, dass mich<br />
eine Beschäftigung neben der Schule aus der Bahn werfen würde,<br />
zusätzlich hätten sie keine Kontrolle über meine Finanzen.<br />
Meine Mama hat das Sagen und da sie selbst von der Schule bis<br />
zum Studienabschluss von ihrem Vater finanziert wurde, möchte<br />
sie das auch für mich. Eigentlich will ich arbeiten und meine<br />
Mutter finanziell entlasten. Ich weiß, dass die 250€ Taschengeld,<br />
die ich bekomme, nicht auf Bäumen wachsen. Aber Mama will<br />
davon nichts wissen. Außerdem würde ich mein Geld gerne einfach<br />
einmal ausgeben, ohne dass mich meine Eltern fragen wieso<br />
und warum. Es fühlt sich für das Ego echt mies an, wenn ich<br />
mit 18 Jahren meine Mutter um Geld bitten muss. Am liebsten<br />
würde ich arbeiten, meine Ruhe haben und nicht ständig gefragt<br />
werden, was ich mit meiner Kohle mache. Wenn ich etwas kaufe,<br />
was meinen Eltern nicht passt, hagelt es Kritik und ich bin es<br />
leid, ständig darauf eingehen zu müssen.<br />
Wir vier haben alle eine unterschiedliche Geschichte und einen<br />
anderen Zugang zu Geld. Wir wissen, dass es nicht immer einfach<br />
ist zu arbeiten, während andere ausschlafen, aber sein eigenes<br />
Geld zu verdienen, gehört zum Erwachsenwerden dazu. Es<br />
ist schön, sich ab und zu von den Eltern verwöhnen zu lassen,<br />
aber das Gefühl sein hart verdientes Geld in den Händen zu haben,<br />
ist unbezahlbar.
KARRIERE<br />
47<br />
Bleib Zuhause!<br />
kommt<br />
zu Dir.<br />
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und lass Dir Dein biber regelmäßig nach Hause liefern.<br />
Gehst Du gleich auf www.dasbiber.at/abo
48<br />
Die <strong>Schüler</strong>biber-Redakteure Fatih und Fatma zu<br />
Besuch bei ABC-Abwehrkräften in Korneuburg<br />
ANTRETEN!<br />
DEINE CHANCE BEIM<br />
BUNDESHEER<br />
DAS ÖSTERREICHISCHE BUNDESHEER (ÖBH) BIETET JUNGEN<br />
MENSCHEN DIREKT NACH DEM SCHULABSCHLUSS EINE<br />
LUKRATIVE CHANCE: WER DREI JAHRE IN DER KADER-<br />
PRÄSENZEINHEIT DES ÖBHS DIENT, BEKOMMT DANACH SEINE<br />
AUSBILDUNG FINANZIERT UND ZUSÄTZLICH<br />
75% SEINES GEHALTS MONATLICH AUSBEZAHLT.<br />
Du hast deinen Schulabschluss in<br />
der Tasche aber noch keine Ahnung,<br />
was du danach machen<br />
willst Das Österreichische Bundesheer<br />
(ÖBH) bietet jungen Menschen<br />
eine große Chance für ihre<br />
Zukunft. Wenn du dich dem Bundesheer<br />
nach dem Schulabschluss<br />
für drei Jahre verpflichtest, finanziert<br />
das Bundesheer deine weitere<br />
Ausbildung bis zu einer Höhe von<br />
32.000€ und zahlt dir 75 Prozent<br />
deines Letztgehalts – und das ein<br />
ganzes Jahr lang.
49<br />
Fotos: Lyudmila Gyurova, Bundesheer<br />
„Unsere Einheit war letztes Jahr<br />
im Kosovo, dort hatte ich sehr<br />
viel Zeit für Lesen und Sport“, erzählt<br />
der Soldat Thomas Nagi. Der<br />
23-Jährige beendet im Oktober<br />
dieses Jahres seine drei Jahre in<br />
der Kaderpräsenzeinheit (KPE) des<br />
Bundesheers und ist sehr dankbar<br />
für diese Möglichkeit: „Nach der<br />
Handelsschule wusste ich zuerst<br />
nicht, was ich machen soll. Im<br />
Grundwehrdienst habe ich von der<br />
Kaderpräsenzeinheit erfahren und<br />
mich dafür entschieden. Während<br />
der drei Jahre habe ich festgestellt,<br />
dass ich Masseur werden will und<br />
fange bald meine Ausbildung dazu<br />
an.“ Die gesamten Ausbildungskosten<br />
dafür deckt das Bundesheer.<br />
Thomas kann nun ohne finanzielle<br />
Sorgen in seine Zukunft starten.<br />
Die Kaderpräsenzeinheit (KPE) ist<br />
zuständig für die heiklen internationalen<br />
Einsätze beim ÖBH. Als<br />
Soldat/in einer KPE verpflichtet<br />
man sich, mindestens drei Jahre in<br />
Auslandseinsatzbereitschaft zu stehen<br />
und im Bedarfsfall mindestens<br />
sechs Monate an internationalen<br />
Einsätzen teilzunehmen. Während<br />
der drei Jahre bei der KPE verdient<br />
ein/e Soldat/in bis zu 1.548,20€<br />
brutto monatlich, erhält attraktive<br />
Zusatzeinkommen bei Auslandseinsatzbereitschaft<br />
und eine Prämie<br />
von 400€. Ein Teil des Gehalts (220€)<br />
wird monatlich gespart und nach<br />
den drei Jahren ausbezahlt, als<br />
Starthilfe für das Zivilleben.<br />
VIELFALT<br />
Der Soldat Tolga Bosanci, gebürtiger<br />
Türke, weiß noch nicht, welchen<br />
Beruf er ergreifen will. Der<br />
24-Jährige ist gerade im dritten<br />
Jahr der KPE und überlegt zu verlängern:<br />
„Wenn man vier Jahre<br />
macht, bekommt man eine höhere<br />
Berufsförderung und mehr<br />
Prämien. Außerdem sind auch<br />
Auslandseinsätze drin, die sehr gut<br />
bezahlt werden“, erklärt Tolga. Sein<br />
Kommandant Erdem Günaydin<br />
kann verstehen, dass viele Soldaten<br />
ihren Dienst verlängern: „Das<br />
Tolle an der KPE ist die Vielfalt. Du<br />
machst jeden Tag etwas anderes,<br />
es ist für jeden etwas dabei. Natürlich<br />
ist der finanzielle Aspekt<br />
ein weiterer, großer Anreiz“, sagt<br />
der 33-Jährige. Aber auch die persönlichen<br />
Erfahrungen in der KPE<br />
bereichern: „Die Kameradschaft in<br />
unserer Einheit ist einzigartig. Wir<br />
sind 16 Leute und alle sehr gut<br />
miteinander befreundet, wir halten<br />
zusammen“, sagt Tolga.<br />
Die privaten Beziehungen leiden<br />
auch nicht unter der Arbeit: „Mit<br />
meiner Freundin und meiner Familie<br />
lässt sich der Dienst gut vereinbaren.<br />
Ich habe nach wie vor Zeit<br />
für alles“, meint Tolgas Kamerad<br />
Thomas. Vor allem für sein großes<br />
Hobby Sport, hat der 23-Jährige<br />
ausreichend Zeit in der KPE: „Es ist<br />
großartig, dass ich während der<br />
Arbeitszeit Sport machen kann. Ich<br />
gehe in der Kaserne am liebsten<br />
laufen oder in die Kraftkammer“,<br />
erzählt der Soldat.<br />
VORAUSSETZUNGEN<br />
Um so weit wie Thomas und Tolga<br />
zu kommen, gilt es ein paar Voraussetzungen<br />
zu erfüllen: Die Altersgrenze<br />
von min. 18 Jahren (mit 17<br />
nur mit Genehmigung der Eltern)<br />
bis max. 30 Jahren (bei erstmaliger<br />
Einteilung, bei Verlängerung Grenze<br />
bei 36. Jahren) und die österreichische<br />
Staatsbürgerschaft sind<br />
ein Muss. „Außerdem sollte man<br />
Disziplin, Kameradschaft und einen<br />
starken Willen mitbringen“, ergänzt<br />
Thomas. Wenn man das erfüllt,<br />
kann man direkt mit dem ÖBH in<br />
Kontakt treten, per Telefon, auf Veranstaltungen<br />
wie der BeSt (Messe<br />
DIE VORAUS-<br />
SETZUNGEN:<br />
Vollendetes 18. Lebensjahr (mit<br />
17. Jahren nur mit Genehmigung<br />
der Eltern) Altersgrenze bei<br />
erstmaliger Einteilung: 30.<br />
Lebensjahr, bei Verlängerung: 36.<br />
Lebensjahr<br />
Österreichische<br />
Staatsbürgerschaft<br />
Körperliche und geistige Eignung<br />
Die Eignungsprüfung:<br />
Medizinische Untersuchung<br />
Überprüfung der körperlichen<br />
Leistungsfähigkeit,<br />
psychologischer Eignungstest<br />
Überprüfung der<br />
Deutschkenntnisse und<br />
Rechentest<br />
DIE DAUER:<br />
3 Jahre<br />
Wenn man über die 3 Jahre hinaus<br />
verlängert, steigen auch die<br />
Berufsförderung und die Prämien<br />
Verlängerung insgesamt auf 6<br />
Jahre möglich<br />
Wenn der Grundwehrdienst<br />
bereits absolviert ist, wird er<br />
in die 3 Jahre miteingerechnet<br />
(Grundwehrdienst ist aber KEINE<br />
Voraussetzung für die KPE)<br />
Sechsmonatiger Auslandseinsatz<br />
inkludiert (wenn Bedarf)<br />
DIE BEZAHLUNG:<br />
1.548 – <strong>14</strong>x / Jahr<br />
Attraktives (Zusatz)-<br />
Einkommen während der<br />
Auslandseinsatzbereitschaft<br />
400€ Prämie<br />
220€ vom Gehalt werden<br />
gespart und am Ende der 3 Jahre<br />
ausbezahlt<br />
Bezahlte Überstunden<br />
Dieser Artikel ist ein Teil einer Serie über Karrieren beim Heer. Die Serie wird vom Bundesheer finanziell unterstützt und von der biber-Redaktion redaktionell unabhängig gestaltet
50<br />
für Beruf, Studium und Weiterbildung,<br />
06-09.03.20<strong>14</strong>) oder an<br />
Schnuppertagen. Danach finden<br />
für alle Interessierten Vorbereitungswochenenden<br />
statt, in denen<br />
die jungen Leute einen Einblick in<br />
das bekommen, was sie bei der Eignungsprüfung<br />
erwartet. Falls man<br />
den Grundwehrdienst bereits absolviert<br />
hat, wird dieser in die drei<br />
Jahre miteingerechnet, ansonsten<br />
kann man auch ohne Grundwehrdienst<br />
in die KPE einsteigen und<br />
wird innerhalb der drei Jahre ausgebildet.<br />
Selbstverständlich können<br />
sich auch Frauen für die KPE anmelden.<br />
Österreichweit sind zurzeit 28<br />
Frauen in der KPE, Ärztinnen und<br />
Pilotinnen nicht miteingerechnet.<br />
DU HAST DIE WAHL!<br />
Damit jeder das Richtige für sich<br />
findet, wird bei einem Gespräch<br />
mit den Wehrdiensthelfern versucht<br />
herauszufinden, welche<br />
Truppe am besten zu einem passt.<br />
Tolga und Thomas sind in der ABC-<br />
Abwehrtruppe (Arbeit mit atomaren,<br />
biologischen und chemischen<br />
Kampfmitteln) und für die Wasseraufbereitung<br />
im Einsatzgebiet<br />
zuständig. Sie sind in der Lage bei<br />
Katastrophenfällen eine Wasseraufbereitungsanlage<br />
in Betrieb<br />
zu nehmen und die Bevölkerung<br />
mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.<br />
ALLTAG<br />
Von 07:30-15:30, Montag bis Freitag,<br />
arbeiten Tolga, Thomas und<br />
ihre Kameraden in der Kaserne<br />
in Korneuburg. „Wir haben fünf<br />
Urlaubswochen, bekommen die<br />
Überstunden bezahlt und haben<br />
Tages- und Wochenpläne in denen<br />
feststeht, was erledigt werden<br />
muss. Wenn mal weniger zutun ist,<br />
machen wir Sport – in anderen Berufen<br />
wäre das nicht möglich“, erzählen<br />
die zwei Soldaten. „Ich mache<br />
jetzt meinen C-Führerschein.<br />
Man bekommt hier die Chance alle<br />
möglichen Scheine zu machen, das<br />
ist super“, weiß Tolga. Vizeleutnant<br />
Krenn, der schon über 30 Jahre<br />
beim Bundesheer ist, ist von der<br />
einzigartigen Möglichkeit der KPE<br />
überzeugt: „Hätte es das zu meiner<br />
Zeit gegeben, ich hätte das sofort<br />
gemacht! Die KPE ist eine einmalige<br />
Chance für junge Menschen. Sie<br />
bietet finanziellen Rückhalt für die<br />
Zukunft und tolle, internationale<br />
Erfahrungen.“<br />
KONTAKT UND BEWERBUNG:<br />
http://berufssoldat.bundesheer.at/<br />
Kaderpraesenzeinheiten-101 à Formular zur freiwilligen<br />
Meldung und alle Informationen zur Kaderpräsenzeinheit<br />
Anmeldungsformular beim Heerespersonalamt einreichen:<br />
Panikengasse 2, 1163 Wien . Fax: 05<strong>02</strong>01 – 1017733<br />
Bei weiteren Fragen an das Heerespersonalamt wenden:<br />
werktags am Montag von 07.30 –19.00 Uhr und Dienstag<br />
–Freitag jeweils von 07.30 –16.00 Uhr unter der Service<br />
Line 0810 / 810 161
SELBERMACHER<br />
51<br />
DER<br />
LEIBERL<br />
MACHER<br />
ER ZAUBERT GUTE<br />
SCHURKEN AUF SHIRTS,<br />
VERWENDET NUR FAIRE<br />
STOFFE UND IST SEIN<br />
EIGENER BOSS: TIBERIJU<br />
NIKOLIĆ HAT SICH MIT<br />
SEINER „SIEBDRUCKERIA“<br />
DEN TRAUM VOM EIGENEN<br />
GESCHÄFT ERFÜLLT.<br />
Von Marina Delcheva<br />
Tiberiju Nikolić in seiner Werkstatt und Motive aus seiner Outlaw Legend Serie<br />
Marina Delcheva<br />
In der Werkstatt der „Siebdruckeria“ riecht<br />
es nach Arbeit – nach noch warmer, gerade<br />
eben aufgetragener Farbe und nach frisch<br />
gebügelter Wäsche. Überall hängen T-Shirts<br />
mit bunten Motiven zum Trocknen. Auf Tiberijus<br />
Pullover sind unzählige bunte Farbklekse,<br />
die Spuren seiner Arbeit.<br />
Seit etwa zwei Jahren betreibt der junge Unternehmer<br />
eine eigene Werkstatt und einen Laden<br />
auf dem Yppenplatz, in dem er seine selbst<br />
kreierte Ware verkauft. „Ich wollte das schon<br />
immer machen, ich bin so glücklich“, erzählt er.<br />
In seiner Werkstatt kreiert er Motive, bedruckt<br />
T-Shirts und führt Auftragsdrucke für Bands<br />
und Organisationen durch. Die Raummiete<br />
für das Geschäft auf dem Yppenplatz teilt er<br />
sich mit fünf anderen Labels, die ebenfalls ihre<br />
Leiberl, Taschen und Schmuck dort verkaufen.<br />
ALLES FAIR<br />
Alle T-Shirts sind Fairtrade und Tiberiju verwendet<br />
nur umweltschonende Farben. „Ich<br />
denke mir, zahl doch die zwei Euro mehr für<br />
das Leiberl, dann hängt wenigstens kein Blut<br />
daran und keine Fabrik ist in Bangladesch eingestürzt“,<br />
sagt er. Seine Shirts mit Motiven von<br />
„Outlaw Legends“, Comic-Figuren und coolen<br />
Sprüchen kosten zwischen 15 und 18 Euro.<br />
„Ich kann ja nicht ‚Fuck Capitalism‘ draufschreiben<br />
und 25 Euro verlangen.“ Ottakring<br />
als Standort für sein Geschäft hat er übrigens<br />
nicht gewählt, weil der Yppenplatz gerade zur<br />
In-Gegend wird. „Ich lebe schon seit 15 Jahren<br />
in Ottakring. Der Brunnenmarkt ist für mich<br />
nichts Neues.“ Seine Eltern sind in den 80ern<br />
aus Zagreb nach Wien gezogen.<br />
Der Kleinunternehmer hat sein Geschäft<br />
mit wenig Ressourcen und mit Unterstützung<br />
von Freunden aufgebaut. Unter der Woche<br />
arbeitet er in seiner Werkstatt und samstags<br />
verkauft er im Shop. Da bleibt wenig Zeit für<br />
Urlaub. Jungen Menschen, die vom eigenen<br />
Geschäft träumen, rät er: „Verschuldet euch<br />
nicht gleich auf einmal. Arbeitet besser Schritt<br />
für Schritt nebenbei.“ So sei es gut, in den ersten<br />
ein bis zwei Jahren ein zweites Standbein,<br />
einen Job zu haben. Zum Beispiel: 30 Stunden<br />
arbeiten und nebenbei seine Sachen machen,<br />
vielleicht etwas über das Internet oder in kleinen<br />
Shops verkaufen, bis das Geschäft läuft.<br />
So würde man am Ende auch nicht auf einem<br />
Schuldenberg sitzen, wenn es doch nicht wie<br />
geplant gelaufen ist.<br />
Alle Infos zur „Siebdruckeria“ und zum<br />
Shop gibt es unter www.siebdruckeria.at.
6.–9. März<br />
9 bis 18 Uhr • Eintritt frei<br />
www.bestinfo.at<br />
20<strong>14</strong><br />
Wiener Stadthalle<br />
KARRIERE<br />
KARRIERE NEWS<br />
Die Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung<br />
Arabisch als Maturafach<br />
Das private Oberstufenrealgymnasium „A.I.S pORG21“ in Wien<br />
Floridsdorf bietet erstmals Arabisch als Maturafach an. An der internationalen<br />
Schule werden <strong>Schüler</strong>innen und <strong>Schüler</strong> aus circa elf Nationen<br />
unterrichtet, hauptsächlich aus islamischen Ländern wie der<br />
Türkei, Ägypten oder Pakistan. Das Schulgeld beträgt 820 Euro pro<br />
Semester, wobei zahlungsschwache Familien auch um <strong>Schüler</strong>beihilfe<br />
ansuchen können.<br />
Rudelführer und Hundecoach Cesar Milan<br />
hat im TV Karriere gemacht.<br />
INDUSTRIE SUCHT<br />
450 LEHRLINGE<br />
Im Rahmen der Kampagne<br />
„Mission: Job – Die Besten<br />
machen das Rennen“ sucht<br />
die Industriesparte der Wirtschaftskammer<br />
Wien 450<br />
Lehrlinge im Industriebereich.<br />
Über 70 Wiener Betriebe<br />
suchen Lehrlinge für<br />
40 verschiedene Lehrberufe.<br />
Interessierte können sich bis<br />
April im Rahmen der Kampagne<br />
für eine Lehrstelle bewerben.<br />
TIPP<br />
Weiterbildung<br />
BFI INFO-ABENDE<br />
Tiercoach, Nageldesigner oder<br />
Personalmanagerin – das BFI Wien<br />
veranstaltet im Februar zahlreiche<br />
kostenlose Info-Abende über bestehende<br />
Kurse und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Alle Termine unter<br />
www.bfi -wien.at.<br />
www.facebook.com/bestinfo.at<br />
www.twitter.com/bestinfo_at<br />
Veranstalter:<br />
Bildungsministerium<br />
Bundesministerium für<br />
Wissenschaft, Forschung<br />
und Wirtschaft<br />
Beruf mit Matura<br />
Wem die Lehre nicht reicht, kann neben seiner Ausbildung<br />
auch die Matura machen. Die Kurse werden abends,<br />
vormittags oder geblockt am Wochenende angeboten.<br />
Berufsmaturanten müssen vier Prüfungen erfolgreich absolvieren,<br />
wobei mindestens eine davon vor der Lehrabschlussprüfung<br />
abgelegt wird. Das Ausbildungsprogramm<br />
ist für Lehrlinge kostenlos. Wer sich erst nach seinem Lehrabschluss<br />
für die Berufsmatura entscheidet, muss zahlen.<br />
Alle Infos findest du unter: www.berufsmatura-wien.at.<br />
SCHULEIN-<br />
SCHREIBUNG 20<strong>14</strong><br />
R 17. bis 21. Februar 20<strong>14</strong>:<br />
Neue Mittelschule/Wiener<br />
Mittelschule/AHS/Polytechnische<br />
Schule<br />
R Ab sofort bis 21. Februar<br />
20<strong>14</strong>: BMHS (Berufsbildende<br />
mittlere und höhere Schule)<br />
Fotos: A.I.S pORG21, wikipedia.com<br />
Arbeitsmarktservice<br />
Österreich
ALS LEHRLING BEI SPAR.<br />
Wir zeigen dir, was wir dir bieten können:<br />
• 17 spannende Lehrberufe<br />
• Tolle Ausbildung<br />
• Lehre und Matura<br />
• Attraktive Leistungsprämien* (mehr als € 4.500,- während der Lehrzeit)<br />
• Gratis B-Führerschein<br />
u.v.m.<br />
Alle Infos zur Lehre:<br />
www.zeigwasdukannst.at<br />
*Dein Gehalt beträgt im ersten Lehrjahr € 504,- (gilt für alle Bundesländer außer Vorarlberg und Salzburg) / € 520,- (gilt für Vorarlberg und Salzburg) brutto pro Monat. Während der drei Jahre<br />
Lehrzeit kannst du dir durch Prämien zusätzlich mehr als 4.500 Euro dazu verdienen. Sehr guten Lehrlingen winkt nach erfolgreichem Lehrabschluss obendrein der Gratis-B-Führerschein.
54 KARRIERE<br />
AKADEMIE MIT SCHARF:<br />
WIR BRINGEN DIE NEUEN<br />
ÖSTERREICHER IN DIE MEDIEN<br />
Erfolgreiche Absolventen: Ali Cem Deniz, Ayper Cetin, Muhamed Beganović<br />
WILLST DU JOURNALIST/JOURNALISTIN WERDEN<br />
WILLST DU MITBESTIMMEN, WIE MEDIEN BERICHTEN<br />
WILLST DU VERBESSERN, WIE IN ÖSTERREICH ÜBER MIGRANTEN GESCHRIEBEN WIRD<br />
Dann bewirb dich für ein Stipendium an der „mit scharf“-Akademie. Auch für den<br />
Lehrgang 2013/<strong>14</strong> vergibt biber wieder 20 Stipendien an talentierte Jungjournalisten<br />
mit Migrationsbackground.<br />
Alle Stipendiaten erhalten bei biber eine zweimonatige journalistische<br />
Grundausbildung. Danach vermittelt biber ein Praktikum bei einem österreichischen<br />
Leitmedium oder einer renommierten Presse- oder Kommunikationsabteilung. Das Ziel<br />
der „mit scharf“-Akademie ist es, die journalistische Elite des neuen Österreichs zu<br />
rekrutieren und auszubilden. Das Stipendium ist mit 600 Euro monatlich dotiert.<br />
Bist du interessiert und zwischen 18 und 28 Jahre alt Schick uns deinen Lebenslauf<br />
und sag uns, warum du das Stipendium bekommen sollst und welche Storys du gerne<br />
schreiben würdest. Die österreichische Staatsbürgerschaft ist keine Voraussetzung.<br />
Für uns zählen deine Motivation und deine Ideen, nicht deine Nationalität.<br />
Bewerbung an: redaktion@dasbiber.at<br />
Das Projekt der „mit scharf“-Akademie wird finanziell gefördert von Bundesministerium für Inneres, Novomatic,<br />
OMV, der Industriellenvereinigung sowie der Bawag/PSK. Wir danken unseren Sponsoren.
MIT SCHARF<br />
55<br />
Fotos: Johanna Rauch<br />
Sie ist Sie<br />
Von Anna Billing<br />
„Auf der bunten Blumenwiese geht ein<br />
buntes Tier spazieren …“ So beginnt<br />
ein Kinderbuch von Mira Lobe, das<br />
Kathi, meiner österreichischen Freundin,<br />
vorgelesen wurde. Das bunte Tier ist<br />
anders als alle anderen Tiere und es<br />
weiß nicht, wo es eigentlich hingehört.<br />
Verzweifelt läuft es von Tierfamilie zu<br />
Tierfamilie, denn – so sagt das Tier – „ich<br />
bin, ich weiß nicht wer, dreh mich hin und<br />
dreh mich her, dreh mich her und dreh<br />
mich hin, möchte wissen, wer ich bin.“<br />
Ich habe zwei Heimaten, Japan und Österreich,<br />
aber ich wusste nie, welche meine<br />
richtige Heimat ist. In Österreich wurde<br />
mir oft gesagt, dass ich nicht so aussehe wie<br />
andere. Besonders wegen meinen dunklen<br />
Haaren und asiatischen Augen falle ich auf.<br />
In Japan steche ich aus der Menge, weil ich<br />
zur Hälfte japanisch und zur anderen Hälfte<br />
europäisch aussehe.<br />
Manche Menschen meinen: „Weil du<br />
zwei Heimaten hast, stehen alle Türen auf<br />
der Welt für dich offen!“ Ich aber war über-<br />
haupt nicht glücklich darüber und wollte<br />
schon immer sagen, wie es wirklich ist,<br />
zwei Heimaten zu haben.<br />
Als ich für einen Monat auf einer japanischen<br />
Schule war, bemerkte ich, dass die<br />
Mitschüler an meiner Herkunft sehr interessiert<br />
waren. Besonders oft führten viele<br />
sehr klischeehafte Gespräche. Einmal rätselten<br />
sie, ob ich Klavier spielen kann und<br />
eine <strong>Schüler</strong>in meinte: „Natürlich kann sie<br />
das! Sie ist ja aus Österreich, da können<br />
alle Klavier spielen, wegen Mozart.“ Auch<br />
hier in Österreich erlebe ich, dass man sehr<br />
klischeehaft über Japan denkt. Das ärgert<br />
mich. Viele stellen sich etwa vor, dass man<br />
sich Essstäbchen in die Haare steckt.<br />
Anna Billing ist <strong>14</strong> Jahre alt und besucht<br />
das St.-Ursula-Gymnasium. Sie<br />
macht beim diesjährigen Redewettbewerb<br />
„SAG’S MULTI!“ mit und erzählt<br />
in ihrer Rede, wie heimatlos sie<br />
sich als halbe Österreicherin und halbe<br />
Japanerin manchmal fühlt. Der mehrsprachige<br />
Redewettbewerb „SAG’S<br />
MULTI!“ findet heuer zum fünften Mal<br />
mit über 400 TeilnehmerInnen aus ganz<br />
Österreich statt. Der vom Verein Wirtschaft<br />
für Integration initiierte Wettbewerb<br />
soll Jugendliche dazu ermutigen,<br />
ihre Mehrsprachigkeit zu fördern.<br />
Die ganze Rede<br />
von Anna Billing<br />
findest du hier:<br />
Bezahlte Anzeige<br />
Fotos: Amelie Chapalain<br />
KROATISCH WILL GELERNT SEIN!<br />
Du hast Interesse an einer slawischen<br />
Sprache, willst sprachliche Kompetenzen<br />
im Beruf zeigen, oder die Muttersprache<br />
deines Partners erlernen Dann<br />
ist der Kroatisch-Kurs an der VHS Wien<br />
der ideale Ort für dich. Dort kannst<br />
du einmal wöchentlich in kleinen<br />
Gruppen Kroatisch pauken. Abhängig<br />
von deinem Level lernst du einfache<br />
Gespräche zu führen, oder deine<br />
Meinung in Diskussionen einzubringen.<br />
Claudia Bitner kann sich noch gut an<br />
ihre ersten Wörter auf Kroatisch erinnern.<br />
Sie besucht derzeit den Kroatisch<br />
B1-Kurs an der VHS Ottakring.<br />
„Im A1-Kurs haben wir mit Tiernamen<br />
und Jahreszeiten angefangen“,<br />
erzählt die 40-Jährige. „Jetzt bin ich<br />
auf B1-Level und kann schon ganze<br />
Alltagsgespräche führen.“<br />
Die HTL-Lehrerin hat viele berufliche<br />
Vorteile durch den Sprachkurs.<br />
„Es ist hilfreich, wenn ich die Muttersprache<br />
meiner <strong>Schüler</strong> verstehe“, so<br />
Claudia. „Außerdem ist es immer gut,<br />
eine slawische Sprache zu beherrschen.“<br />
Auch Gerhard Braunhofer<br />
teilt Claudias Interesse an Kroatisch.<br />
Der 61-Jährige segelt jedes Jahr in<br />
Kroatien und will sich beim Einkauf<br />
leichter verständigen. Nach dem B1-<br />
Kurs können die TeilnehmerInnen<br />
persönliche Themen und aktuelle<br />
Geschehnisse lesen, schreiben und<br />
verstehen, sowie ihre Standpunkte<br />
erläutern und begründen.<br />
INFO:<br />
Zum Semesterstart der Wiener<br />
Volkshochschulen warten Gratis-<br />
Beratung und über 3.000 Sprachangebote<br />
in mehr als 60 Sprachen<br />
auf Dich. Alle Infos unter<br />
www.vhs.at, bzw. telefonisch<br />
am VHS Bildungstelefon unter<br />
01/8930083.
56 LIFESTYLE<br />
Ich träume von...<br />
Es gibt Wichtigeres im<br />
Leben, ich weiß. Aber<br />
bei diesem Anblick<br />
frage ich mich: was<br />
nur Mein Valentinstagswunsch<br />
bitteschön:<br />
Gladiatoren-Pumps von<br />
Oscar De La Renta.<br />
5 FRAGEN AN<br />
Familien- und Jugendministerin<br />
Sophie Karmasin<br />
LIFE &<br />
AntiaStyle<br />
Shoppen senkt den<br />
Blutdruck.<br />
Von Delna<br />
Frau Ministerin, Sie wirken<br />
stets elegant. Wissen Sie<br />
schon am Abend vorher,<br />
was Sie am nächsten Tag<br />
anziehen werden<br />
Wenn ich mit den Kindern in der Früh noch etwas<br />
erledigen muss, dann richte ich die Kleidung<br />
schon am Vorabend her. Ich entscheide aber sehr<br />
schnell, mehr als 5 Minuten brauche ich da nicht.<br />
Flashback<br />
Internat und Stinkefüße<br />
Es war einmal: Ich war knapp 16 und hielt<br />
die Einkaufsliste in der Hand. In zwei<br />
Monaten würde ich à la Hanni und Nanni<br />
nach England auf’s Internat gehen. Auf der<br />
Liste standen: 2-3 Kostüme in mausgrauer<br />
Farbe, Blusen ohne Schnickschnack, NICHT<br />
durchsichtig, blickdichte Nylonstrumpfhosen,<br />
schlichte Lederschuhe mit höchstens<br />
3cm Absatz. Da ich in die Oberstufe des<br />
katholischen Internats gehen würde, wurde<br />
mir zwar die Schuluniform erspart, doch die<br />
„Business-Kleidungs“-Pflicht machte uns<br />
Mädels nicht erwachsener. Auf dem Schuldach<br />
kiffen gehörte bald zum Standard-<br />
Abendprogramm. Auf der morgendlichen<br />
Tagesordnung stand dagegen die Gesichtsund<br />
Körperkontrolle unserer Hausaufseherin:<br />
Trage ich ein Unterhemd unter der<br />
Bluse, ist mein Rock auch knielang, der Lidschatten<br />
nicht zu dick Das Abscannen half<br />
leider nicht viel. Die Jungs wollten umso<br />
mehr die Röcke ihrer Mitschülerinnen<br />
lüften. Generell ist im schuluniformierten<br />
England die Teenager-Schwangerschaftsrate<br />
ein Problem. Ich hatte ein anderes: meine<br />
Schweißfüße. Und die meiner Zimmerpartnerin.<br />
Niemand sollte Teenage-Mädchen<br />
tagein tagaus zu Nylonstrümpfen zwingen.<br />
Die Uniformierung stank zum Dach.<br />
antia@dasbiber.at<br />
Fashion<br />
SCHULMÄDCHEN-<br />
REVIVAL<br />
Fashion-Bloggerin Tess Lively aus<br />
Malaysia zeigt, was Britney Spears<br />
schon in den 90ern wusste: Schulmädchen<br />
sind nicht brav. Die<br />
Overknee-Strümpfe werden auch<br />
in Österreich zum Pausenhof-Musthave.<br />
Und wie damals: klobige<br />
Schuhe, riesige Jeanswesten,<br />
runde Gläser. 90ies back! Check<br />
out: tess-lively.blogspot.com<br />
Ist Ihnen Mode wichtig<br />
Mode ist mir schon wichtig, aber in Fashionmagazinen<br />
habe ich noch nie geblättert. Ich gehe<br />
nach meinem eigenen Geschmack.<br />
Gibt es etwas, das Sie gerne anziehen würden, aber<br />
aufgrund Ihrer politischen Rolle nun nicht tun<br />
Jeans und lässige Freizeitkleidung.<br />
Wie dürfen wir uns Ihren „Style“ vorstellen, als Sie<br />
zur Schule gingen<br />
Ich war in der Schule meist sehr lässig und „abgefetzt“<br />
angezogen.<br />
Ihre Lieblingsschuhe<br />
UGGs – gerade jetzt im Winter!<br />
Tipp<br />
Nur für Bräute<br />
Für alle Ja-Sagerinnen der Geheimtipp unter<br />
den Brautmessen: Am 20. Februar findet die<br />
„Brautsache“ im Palais Niederösterreich statt.<br />
Rein unter Frauen finden Bräute hier alles, was<br />
zur Hochzeit dazugehört – für jedes Budget.<br />
Vor allem geht‘s natürlich ums Kleid. Toll: Es<br />
gibt nicht nur eine Modenschau, sondern die<br />
Gäste dürfen selbst probieren. 20.2.20<strong>14</strong>/<br />
Palais Niederösterreich, 17-21 Uhr, Ticket 10€.<br />
Anmeldung: info@brautsache.at<br />
Fotos: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com, bereitgestellt
MIT SCHARF<br />
57<br />
SCHOOL-<br />
STYLE<br />
Fotos von hippen „Street-Stylern“<br />
gibt es in jedem Modemagazin.<br />
Doch die Brutstätte des Fashion-<br />
Styles ist nicht die Straße<br />
sondern der Pausenhof. Ohne<br />
Hausaufgaben traut man sich<br />
vielleicht noch in die Schule,<br />
aber ohne coole Haube passend<br />
zur Leggings Vergesst es.<br />
Von Arijana Jasalevic, Albulena Osmanaj, Melike<br />
Yashi / Susanne Einzenberger (Fotos)
58 MIT SCHARF<br />
Lena, 18: Schwarze Lippen mag nicht jeder. Da kriege ich schon<br />
oft negatives Feedback. Ich kleide mich am liebsten „rockig Bohemien“<br />
und mische dazu gern Elegantes und HipHop-Styles, wie<br />
die Haube.<br />
Ebru, 19: Den schwarzen<br />
Bundeswehrrucksack<br />
mit Echtleder-<br />
Bodensatz habe ich mir<br />
ganz neu bestellt. Mein<br />
Style ist „Street-Style“.<br />
Ich liebe Schwarz, Leder<br />
und Hauben.<br />
„WENN MAN SICH AN DER SCHULE STYLISCH<br />
KLEIDET, BEKOMMT MAN EIGENTLICH EHER<br />
NEGATIVES FEEDBACK. VOR ALLEM VON DEN<br />
BURSCHEN. FÜR DIE GILT, HAUPTSACHE ENG UND<br />
KNAPP.“, MEINEN CARINA, JULIA UND LAURA.<br />
Carina, 17 und Julia, 16:<br />
Carina: Ich kleide mich gern „mädchenhaft“.<br />
Meine Leggings von heute gefällt mir<br />
wegen des Gemäldes darauf so gut. Und<br />
ich liebe klobige Schuhe.<br />
Julia: Ich mag nicht viel Farbe, höchstens<br />
ein Teil, das etwas auffälliger ist. Wie heute<br />
der bunte Blumen-BH.<br />
Laura, 17: Mein Style ist wohl der „Urban-Chic“,<br />
ich mag es einfach gern etwas schicker. Zu Hause<br />
habe ich auch einige Vintage-Sachen.<br />
Marcin, 19: Ich bin gerne sportlich<br />
unterwegs. Am liebsten mag ich<br />
auffallende Farben, wie heute: das<br />
pinke T-Shirt und die roten Trainer.
MIT SCHARF<br />
59<br />
Melike, 16: Mein Style ist „casual“,<br />
ich liebe Jeans. Kleider<br />
sind gar nicht mein Ding. Styling<br />
ist mir natürlich super<br />
wichtig, ohne geht‘s nicht in<br />
die Schule. Aber ich trage keine<br />
Trends, sondern nur das, was<br />
mir gefällt. Wie heute den Hut.<br />
Sabrina, 16: Ich<br />
trage immer Gürtel!<br />
Ansonsten gern<br />
helle Sachen – was<br />
halt zu blond passt.<br />
Mir ist Style super<br />
wichtig. Und ja, die<br />
Schuhe sind neu!<br />
Renato, 17: Mein Style ist der Gangster-<br />
Look. Ich höre oft: „Wow, das sieht cool<br />
aus.“ Ich mische auch gerne elegant mit<br />
„Gangster“.<br />
Abu, 17: Ich mag am liebsten Poloshirts mit<br />
Markenzeichen drauf. Von den Farben halte ich<br />
es eher dunkel. Meine Haare sollten in der Mitte<br />
eigentlich noch länger sein, damit ich sie nach<br />
hinten stylen kann, die Seiten „seitenpoliert“.<br />
Genau das richtige für Afterwork-Treffs, zum<br />
entspannen in der Lounge oder an der Bar in<br />
einem modernen und dennoch gemütlichen<br />
Ambiente. Wenn du dich nach einer Auszeit<br />
vom Alltag sehnst, seid ihr bei 2Lounge auf der<br />
Praterstraße 54 genau richtig.<br />
Die Karte ist reichhaltig an diversen Cocktails.<br />
Shishas gibt es in verschiedensten Geschmacksrichtungen.<br />
Entspannt euch in inspirierender<br />
Atmosphäre mit einer großen Bar.<br />
Wo: Praterstraße 54 A-1<strong>02</strong>0 Wien
60 TECHNIK<br />
Android<br />
am Laptop<br />
Die Unternehmen Asus, HP,<br />
Lenovo und selbst Microsoft<br />
planen ihre Laptops auch mit Android<br />
auszustatten. So haben User<br />
die besten Apps aus beiden Welten<br />
auf einem Endgerät. Praktisch: In<br />
langweiligen Meetings wird man<br />
schnell zwischen Word und<br />
Angry Birds wechseln<br />
können.<br />
TECHNIK<br />
&Mobil<br />
Alt+F4 und der<br />
Tag gehört dir.<br />
Von Adam Bezeczky<br />
Meinung:<br />
Vernetzte Hausarbeit<br />
Im Januar fand die CES (Consumer<br />
Electronics Show) in Las Vegas statt.<br />
Im Schlaraffenland für Geeks wurden<br />
die neuesten Geräte, Trends<br />
und Services vorgestellt. Ein großes<br />
Thema war dabei „das Internet der<br />
Dinge“: Hersteller wie Samsung und<br />
LG machen dabei Waschmaschinen,<br />
Kühlschränke und Air Conditioner<br />
netzwerkfähig. Bald kann ich also<br />
aus der Ferne die Heizung einschalten,<br />
die Waschmaschine per SMS<br />
starten und mir vom Kühlschrank<br />
eine Einkaufsliste schicken lassen.<br />
Staubsaugroboter gibt es ja bereits<br />
recht günstig zu kaufen, also ist automatisch<br />
putzen auch schon machbar.<br />
Wenn ich ehrlich bin, fehlt mir nur<br />
noch ein Bügelroboter – dann kann<br />
ich endlich die ganze Hausarbeit<br />
bequem von der<br />
Couch aus erledigen.<br />
bezeczky@dasbiber.at<br />
SCHARFE FERNSEHER<br />
Nach der HD- und 3D-Revolution kommt bei<br />
den Fernsehern wieder etwas Neues: Die neuen<br />
4K- Bildschirme erhöhen die Auflösung auf<br />
4096x2304 Pixel. Das sorgt für extrem scharfe<br />
Bilder. Keine Eile beim Upgrade: Noch gibt’s<br />
kaum Inhalte für so eine bombastische Auflösung<br />
und der Einstiegspreis der Markengeräte<br />
ist mit 2800 Euro recht hoch.<br />
3 Fragen an Wolfgang Fasching-Kapfenberger,<br />
Kommunikationschef von Google Österreich. Wenn<br />
es Fragen zu Produkten & Services des Unternehmens<br />
gibt, ist er der erste Ansprechpartner.<br />
Welches Handy verwenden Sie<br />
Was für eine Frage! :-) Das Google Nexus 5.<br />
Welche App haben Sie zuletzt<br />
runtergelanden und warum<br />
Quickoffice für Android<br />
zum Bearbeiten von Office-<br />
Dokumenten.<br />
Welches Gadget haben Sie<br />
gekauft, aber nie verwendet<br />
Meinen Game Boy Color.<br />
Das Spielerlebnis war irgendwie<br />
nicht so lustig, wie ich es<br />
erwartet hatte.<br />
Elektrisierend<br />
Schutzcases für das Handy kann<br />
man in tausenden verschiedenen<br />
Farben und Formen kaufen. Mit<br />
einer Neuheit werden ab sofort<br />
nicht nur die Geräte, sondern auch<br />
die Besitzer geschützt: Das Unternehmen<br />
„Yellow Jacket“ bietet eine<br />
iPhone-Hülle mit eingebautem<br />
Elektroschocker an. Auf Tastendruck<br />
werden damit Schurken mit<br />
einer Stromstärke von über 950.000<br />
Volt gezappt. Wenn man nicht gerade<br />
überfallen wird, dient die Hülle<br />
als Zweitakku und verlängert das<br />
Leben des Telefons.<br />
Fotos: Samsung Austria, LG Electronics, Amazon, kobo
TECHNIK<br />
61<br />
DIGITAL SCHMÖKERN<br />
Von Marlin Buchner<br />
Der Kindle Paperwhite zählt zu<br />
den am meisten verkauften E-<br />
Readern 2013. Das Lesegerät soll,<br />
wie der Name schon sagt, das<br />
altbekannte Buch durch perfekte<br />
Lesbarkeit und „papierweiße“<br />
Bildschirmhelligkeit ersetzen.<br />
Der Hersteller verspricht außerdem<br />
eine bessere Akkulaufzeit<br />
und eine größere Bequemlichkeit<br />
im Vergleich zu Tablets. Das Leseerlebnis<br />
ist tatsächlich um einiges<br />
angenehmer, denn anders<br />
als auf Smartphones oder Tablets<br />
wird der Bildschirm von der Seite<br />
und nicht direkt beleuchtet.<br />
Wer das Kindle speziell im<br />
Unterricht oder beim Studium<br />
verwenden will, kommt zur Zeit<br />
zu kurz: die Seitenzahl der eBooks<br />
entspricht nicht dem gedruckten<br />
Original – so kann es leicht passieren,<br />
dass man die falschen Seiten<br />
für den nächsten Test liest.<br />
Die meisten modernen E-<br />
Reader haben einen integrierten<br />
Browser und WLAN, was sie vom<br />
herkömmlichen Buch abhebt. Die<br />
hohe Speicherkapazität ist ebenfalls<br />
eine Stärke – auf einem Reader<br />
haben bis zu eintausend Bücher<br />
Platz. Ich finde, dass vor allem die<br />
Handlichkeit beim Umblättern und<br />
das geringe Gewicht überragen.<br />
Auch die Tatsache, dass ein eBook<br />
bis zu 8€ weniger kostet als ein normales<br />
Buch, überzeugt mich.<br />
Fazit: Wer im Dunkeln ohne Licht<br />
lesen will oder seine Bibliothek immer<br />
dabei haben und mit einem<br />
Klick erweitern möchte, hat mit<br />
einem beleuchteten E-Reader das<br />
richtige Gerät. Wenn man sich<br />
nicht ganz auf die Technik verlassen<br />
will oder auf die Seitenzahl<br />
angewiesen ist, sollte man besser<br />
beim gedruckten Buch bleiben.<br />
Leuchtende Bücher:<br />
kobo Glo und<br />
Kindle Paperwhite<br />
ADAM & INGRID<br />
Undercover-Geschichten sind mit unserem Adam schwierig.<br />
Aber mit blitzenden Felgen vorfahren, das kann er umso besser.<br />
<strong>Schüler</strong>-Redakteurin Ingrid fuhr mit unserem biber-Opel-Adam<br />
zur „Automesse Wien“ im Januar. Dort erlebte sie, was sie schon<br />
beim hinfahren wusste: die Kleinen sind die großen Renner 20<strong>14</strong>.<br />
Autrias Next<br />
Technik-Queen<br />
Im Rahmen der Initiative „Österreich<br />
sucht die Technikqueens“ der OMV<br />
werden Mädchen im Alter von <strong>14</strong> bis<br />
16 Jahren für ein Mentoring-Programm<br />
gesucht. Interessierte können sich<br />
unter www.technikqueens.at informieren<br />
und für das Förderprogramm bewerben.<br />
Die besten Teilnehmerinnen<br />
werden in ein langfristiges Mentoring-<br />
Programm aufgenommen, in dem sie<br />
Coachings bekommen, erfolgreiche<br />
Frauen aus der Technikbranchekennenlernen<br />
und mehr.
REISE<br />
63<br />
3 Fragen an Martin Law, 42, Flying Chef. Er<br />
serviert Delikatessen in elftausend Metern Höhe.<br />
Was macht ein Flying Chef<br />
Die Business-Class-Passagiere der Austrian<br />
Airlines Langstreckenflüge haben den Komfort,<br />
von einem echten Do&Co-Koch während ihres<br />
Fluges betreut zu werden. Ich bin der Koch an Bord<br />
der Austrian Airlines und begleite Leute zu ihren<br />
Urlaubsdestinationen wie Chicago, Peking, Toronto<br />
oder Dubai.<br />
Wie hoch ist dein Gehalt<br />
Man bekommt ein Grundgehalt<br />
von 1700€, das<br />
immer gleich ist und dann<br />
bekommt man noch pro<br />
Flug Extra-Geld, sogenannte<br />
Diäten, die 15€ pro<br />
Tag betragen. Je mehr man<br />
fliegt, desto mehr Diäten<br />
bekommt man.<br />
Amares<br />
Reiseecke<br />
Ich bin mal<br />
weg. Von<br />
Amar Rajković<br />
Wo gehst du am liebsten essen<br />
Das beste Essen ist ein leckerer Hotdog von einem<br />
Stand auf dem Times Square in New York – mit gegrillten<br />
Zwiebeln, Senf, Ketchup und Barbecuesauce.<br />
Fotos: Dieter Schütz/pixelio.de, bereitgestellt<br />
Meinung:<br />
Hauptsach’ Loch!<br />
Ich bin Waage im Sternzeichen. Mein Aszendent ebenso, ja<br />
selbst meine Liebste ist eine Libra. Ihr könnt über Horoskope<br />
schimpfen, aber es stimmt: Ich bin tatsächlich harmoniebedürftig,<br />
versuche nonstop das Gleichgewicht zwischen den<br />
guten und bösen Mächten des Universums herzustellen und<br />
schalte gerne auf stur, um meine Meinung durchzusetzen.<br />
Was das ganze astrologische Gequatsche mit Reisen zu tun<br />
hat Nun, im Februar kehre ich dem charmanten Wiener Grau<br />
den Rücken zu und fliege weit weg: nach Mexiko und Belize.<br />
Im Gepäck: Flip-Flops, Taucherbrille und eine konkrete<br />
Vorstellung vom bevorstehenden Aufenthalt: In Bambushütten<br />
leben, die Uhrzeit am Sonnenstand ablesen, Flamingos<br />
beim Rummachen beobachten und – das liegt ganz oben auf<br />
meiner „To-Do“-Liste – das Loch erkunden! Ja, das weltberühmte<br />
„Great Blue Hole“ in Belize, das durch Jacques-Yves<br />
Cousteaus Unterwasserfilme jedem Amateur-Taucher ein Begriff<br />
ist. Und da fängt schon der Ärger an. Meine Reisebegleitung<br />
respektiert zwar meine Zuneigung zu Löchern, möchte<br />
aber viel lieber Maya-Ruinen im Dschungel erkunden und<br />
durch Mexiko mit dem Bus reisen. Wir haben hier einen<br />
klassischen Interessenskonflikt: Kultur vs. Entspannung.<br />
Ausgetragen zwischen zwei sturen Waagen. Was die Lösung<br />
ist Den Aufenthalt verdoppeln (Harmonie), damit beide<br />
Waagen sich ihre Reisewünsche erfüllen können (weil stur)<br />
und um das Gleichgewicht zwischen Gut (Entspannung) und<br />
Böse (Kultur) wiederherzustellen. Et voilà, alles wieder gut!<br />
Was mein Chef zur Urlaubsverlängerung sagt Weiß ich<br />
nicht, hab‘s ihm verschwiegen, um unser Verhältnis nicht zu<br />
belasten. rajkovic@dasbiber.at<br />
Havanna-Chic<br />
Endlich frei und du willst nicht schon<br />
wieder nach Caorle oder Malle Der<br />
Online-Reiseveranstalter TripAdvisor<br />
hat anhand der eingegebenen Suchbegriffe<br />
die Urlaubstrends fürs Jahr<br />
20<strong>14</strong> erstellt. An der Spitze verzückt<br />
die kubanische Hauptstadt Havanna<br />
mit ihrem altsozialistischen Charme<br />
und den klassischen Oldtimern.<br />
Direkt dahinter folgen das kleine<br />
Städtchen La Fortuna de San Carlos<br />
in Costa Rica und das Dach der<br />
Welt, die nepalesische Hauptstadt<br />
Kathmandu.<br />
Hello biber,<br />
Cairns speaking!<br />
Sechs Wochen „Down Under“ liegen hinter mir. Der<br />
Großstadttrubel in Sydney und Melbourne, die Idylle<br />
der mit Eukalyptus bedeckten Blue Mountains, der<br />
überwältigende Ausblick von den Klippen der Great<br />
Ocean Road, der Sternenhimmel im australischen<br />
Busch und nicht zuletzt die Unterwasserwelt am<br />
Great Barrier Reef. Beim Tauchen habe ich sogar<br />
Nemo den Clownfisch gesehen. Was ihr unbedingt<br />
ausprobieren müsst: Bei Nacht ins Meer abtauchen!<br />
In Cairns müsst ihr unbedingt ins „Bush Tucker“<br />
gehen und australische Gerichte wie Krokodil-, Emu-,<br />
Kängurufleisch oder Buschtomaten ausprobieren.<br />
Gut, jetzt muss ich schlafen gehen. Hier in Sydney ist<br />
es schon Mitternacht und morgen Früh geht es weiter<br />
in die Heimat der Hobbits, Drachen und Zauberer.<br />
Eure Fiona
64 OUT OF AUT<br />
Barbershop & Berglöwen<br />
DU DENKST, DIE HIGHLIGHTS VON KALIFORNIEN SIND DIE GOLDEN<br />
GATE BRIDGE UND HOLLYWOOD BIBER-REDAKTEURIN ALEX UND<br />
FOTOCHEF MARKO ZEIGEN DIR KALIFORNIEN VON EINER GANZ<br />
ANDEREN SEITE. ÜBER RIESENKÜRBISSE, YOGIS UND JAZZMUSIK.<br />
Alexandra Stanić, Marko Mestrović (Fotos) und Nana Williams (Illustrationen)<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
1 FSC BARB ER,<br />
SAN FRANC I SCO<br />
Wer hier einen Friseur braucht,<br />
sollte lieber das Weite suchen. Hier<br />
gibt es nämlich nur waschechte<br />
„Barber“. Große Spiegel mit<br />
Mahagoni-Rahmen, Jazzmusik aus<br />
einem alten Plattenspieler und eine<br />
Holzbank in der Mitte des Raumes<br />
erinnern an die „gute, alte Zeit“.<br />
FSC Barber: 696 Valencia St, San<br />
Francisco, CA 94110
4 L ONG BEAC H, L O S A NGELES<br />
Hier kommen Hipster hin, um sich fortzupflanzen.<br />
Schnieke Cafés mit Matcha-Grüntee im Sortiment<br />
gehören genauso zu Long Beach wie kleine<br />
Boutiquen, in denen selbstgemachter Schmuck und<br />
Kleidung verkauft werden.<br />
OUT OF AUT<br />
65<br />
1 CHINATOWN, SAN FRANC I SCO<br />
Getrocknete Seesterne, Haifischöl und triefende<br />
Pekingenten – Chinatown ist nichts für Menschen mit<br />
schwachen (Geschmacks)Nerven. Und: Jeder spuckt!<br />
Egal ob jung, alt, Frau oder Mann. Trotzdem, oder<br />
gerade deswegen ist das Viertel ein Hingucker.<br />
Chinatown: Grant Avenue, San Francisco, CA 94108<br />
2 BELTANE R ANC H, PF ERDE- UND K ÜRB I S RANC H<br />
Einst gehörte die Ranch einer im ganzen Land bekannten Voodoo-<br />
Zauberin. Heute ist sie das Zuhause für 500kg schwere Kürbisse,<br />
eine Oase für Wein- und Olivenliebhaber und Schauplatz für Filme<br />
wie „Der Pferdeflüsterer“.<br />
Beltane Ranch: 11775 Sonoma Hwy, Glen Ellen, CA 95442<br />
3<br />
YOS EMITE N ATIONAL<br />
PARK, BERGLÖWEN-<br />
R E F UGIUM<br />
Der Nationalpark erinnert<br />
an die Berge Bosniens. Nur<br />
dass es in Bosnien keine<br />
Berglöwen gibt, aber im<br />
Yosemite National Park. Wir<br />
haben einen mit eigenen<br />
Augen gesehen!<br />
Tipp: Fight back! Weglaufen<br />
bringt nämlich nichts.<br />
4 L ONG BEAC H STRAND, L O S A NGELES<br />
Am Strand von Long Beach wirkt das Problem der<br />
amerikanischen Fettleibigkeit wie eine böswillige Lüge, die<br />
Europa aus Neid in die Welt gesetzt hat. Beachvolleyballer,<br />
Jogger mit Kinderwagen, Yogis – der Strand strotzt nur so vor<br />
aktiven, sportlichen Menschen.<br />
Fläche: 423.970 km² (drittgrößter Bundesstaat der USA)<br />
Einwohner: 37.253.956 (bevölkerungsreichster Bundesstaat)<br />
Hauptstadt: Sacramento<br />
Mietwagen: Alamo Car Rental, 400€ pro Woche inkl. Versicherung, Navi und Sprit<br />
Flugkosten: 500–750 Euro
66 SPORT<br />
„BLÖDE WITZE MOTIVIEREN MICH!“<br />
BALLETT IST NUR WAS FÜR FRAUEN UND MÄDELS HABEN<br />
IM AMERICAN FOOTBALL NICHTS VERLOREN. BLÖDSINN, WIE<br />
RUKAIJA, PAUL UND CAROLINE BEWEISEN.<br />
Von Fatma Jawad und Anastasia Lopez<br />
RUKAIJA GÜROL (16)<br />
SPIELT SEIT SECHS JAHREN FUSSBALL,<br />
POSITION MITTELFELD.<br />
biber: Warum gerade Fußball<br />
Rukaija: Mit etwa zehn Jahren sind mein Bruder und<br />
ich oft mit unseren Nachbarn Fußball spielen gegangen.<br />
Ich habe mit der Zeit immer öfter und immer besser<br />
gespielt und bin dann in einem Verein gelandet.<br />
Wie hat dein Umfeld darauf reagiert<br />
Meine Eltern haben mich immer unterstützt, sie gehen<br />
selber sportlichen Aktivitäten nach. Für meine Freunde<br />
hat das nie eine große Rolle gespielt. Sie standen mir<br />
immer zur Seite.<br />
Woran bemerkst du, dass Fußball ein typischer Männersport<br />
ist<br />
Es kommt manchmal vor, dass Jungs Angst vor mir<br />
haben. Das versuchen sie mit blöden Kommentaren<br />
und Witzen zu überspielen. Das wiederum treibt mich<br />
noch mehr an!<br />
Wurdest du aufgrund deiner Fußball-Leidenschaft<br />
schon einmal beleidigt<br />
Nein, ganz im Gegenteil, ich werde oft gelobt.<br />
Solarenergie statt Atomstrom aus Zwentendorf.
SPORT<br />
67<br />
biber: Warum gerade Ballett<br />
Paul: Mein Bruder, der ebenfalls die Ballett- und Bühnentanzausbildung<br />
am Konservatorium besucht, bat mich, mit ihm am Tag der<br />
offenen Tür die Ballettschule zu besichtigen. Da es mir dort so gefiel,<br />
fragte ich den Abteilungsleiter Nikolaus Selimov, ob eine Bewerbung<br />
für den Vorbereitungslehrgang ohne vorherige Tanzkenntnisse<br />
sinnvoll wäre. Er machte mir Mut und meinte, es wäre doch einen<br />
Versuch wert. Daraufhin nahm ich an der Prüfung teil und obwohl<br />
meine Leistungen im klassischen Bereich noch nicht bühnenreif<br />
waren, gab mir die Kommission die tolle Möglichkeit, die Tanzausbildung<br />
zu beginnen. Das war vor fünf Jahren und ich tanze noch<br />
immer.<br />
Wie hat dein Umfeld darauf reagiert<br />
Sprüche wie „In welcher Frauenzeitschrift hast du bitte gelesen,<br />
dass Ballett ein cooler Sport ist Willst du lieber in einem rosa<br />
Kleid tanzen, als auf dem Fußballplatz zu spielen“, standen auf<br />
der Tagesordnung. Mittlerweile erkennen viele Bekannte Ballett als<br />
Leistungssport an.<br />
Woran bemerkst du, dass es ein typischer Frauensport ist<br />
Der Männeranteil ist schlicht weg sehr gering. Die Faszination am<br />
Verkleiden, an Stoffen und Kostümen ist eher ein weibliches Attribut<br />
und löst bei Männern meist Befremdung aus.<br />
Wurdest du schon mal blöd angemacht<br />
Leider wird die Männlichkeit von Balletttänzern oft in Frage gestellt.<br />
Die Meinung, alle Tänzer seien schwul, ist weit verbreitet. Für mich<br />
stellt das allerdings keine Beleidigung dar, denn ich kenne einige<br />
Homosexuelle, die sehr sympathisch sind und nehme es deshalb<br />
gelassen, wenn ich mit diesem Vorurteil konfrontiert werde. Tanz ist<br />
ein Sport, der ohne Männer nicht auskommt.<br />
PAUL KOFLER (<strong>14</strong>)<br />
TANZT SEIT FÜNF<br />
JAHREN BALLETT AM<br />
KONSERVATORIUM.<br />
Marko Mestrović, Paul Feuersänger<br />
CAROLINE MELS (23)<br />
SPIELT SEIT 5 JAHREN<br />
AMERICAN FOOTBALL<br />
BEI DEN VIKINGS<br />
LADIES. POSITIONEN:<br />
FULLBACK, LINEBACK<br />
biber: Warum gerade American Football<br />
Caroline: Ein Freund war bei einem Verein tätig und hat mich dazu<br />
motiviert, einmal zu einem Ladys-Training zu gehen. Die Mädels<br />
haben mich dort so herzlich aufgenommen, dass mir die Entscheidung<br />
nicht schwer gefallen ist, weiterzumachen. Mittlerweile spiele<br />
ich schon in meiner fünften Saison.<br />
Wie hat dein Umfeld darauf reagiert<br />
Meine Mutter war anfangs geschockt, als ich vom Reitsport zum<br />
„todbringenden“ Football übergegangen bin. Nachdem sie mich aber<br />
bei meinem ersten Spiel angefeuert hat und mitbekam, wie sehr mir<br />
dieser Sport Spaß macht, unterstützt sie mich sogar finanziell. Meine<br />
Freunde fanden es einfach cool. Manche haben sich anfangs Sorgen<br />
gemacht, da dieser Sport ein sehr hartes Image hat.<br />
Woran bemerkst du, dass es ein typischer Männersport ist<br />
Wenn man zum Damen-Training kommt und sich eine Kabine mit<br />
den Männern teilt, da es sich für die vier Mädels nicht auszahlt, eine<br />
eigene Kabine zu nehmen. Das gemeinsame Training mit den Jungs<br />
war aber ein Riesenspaß. Immer mehr Mädels wagen sich zu den Probetrainings<br />
und stellen fest, dass dieser Sport für jeden Typ geeignet<br />
ist. In diesem Sport hat jeder Platz, ob Mann oder Frau.<br />
Welche dummen Sprüche musstest du dir schon gefallen lassen<br />
„Frauen, die Football spielen, sind fett, hässlich und dumm.“, „Sie<br />
spielen nur Football, um die Männer aus dem Herrenteam aufzureißen.“<br />
Also, wenn ich auf mein Team blicke, sehe ich nicht nur<br />
hübsche Frauen mit Prachtpopos und athletischen Figuren, sondern<br />
einen bunten Haufen unterschiedlicher Charaktere, die alle mit beiden<br />
Beinen im Leben stehen. Ganz normale Menschen eben, denen<br />
nur eins Spaß macht: den Gegner zu tackeln und hart zu hitten.
68 FLASH DES MONATS<br />
HINGUCKER<br />
DES MONATS<br />
Krasnoilsk ist ein ganz gewöhnliches Dorf an der<br />
rumänisch-ukrainischen Grenze. Mit einer Ausnahme:<br />
am <strong>14</strong>. Januar verwandeln die Dorfbewohner<br />
die Straßen und Wiesen in ein buntes Treiben mit<br />
kostümierten Bären, verstörenden Masken und Roma-<br />
Orchestern. Der Anlass: Die Feiern zum julianischen<br />
Neujahr. Der italienische Fotograf Alessandro Vincenzi<br />
war dieses Jahr vor Ort und blickte mit seiner Kamera<br />
hinter die Vorhänge des traditionellen Festes.<br />
Mehr dazu: www.alessandrovincenzi.it
69<br />
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Startseite Profil Konto<br />
Recep Tayyip „Sultan“ Erdogan<br />
Pinnwand<br />
Info Fotos Videos Gefällt mir<br />
Recep Tayyip „Sultan“ Erdogan<br />
Ich habe Millionen die zu mir halten und zu mir stehen.<br />
24. Jänner 20<strong>14</strong> um 16:15<br />
Werbeanzeige erstellen<br />
Fotos: Marko Mestrovic / picturedesk.com, Erwin Scheriau / EXPA / picturedesk.com, Olivier Douliery / Action Press / picturedesk.com, OLIVIER HOSLET / EPA / picturedesk.com, Kyodo News/Action Press/picturedesk.com<br />
Informationen<br />
Beruf: Politiker und<br />
Prediger<br />
Hobbys: Reisen, Yacht<br />
und Verstecken spielen<br />
Lebensmotto: One Minute<br />
Beziehungsstatus:<br />
Verheiratet mit Emine<br />
Erdogan und vier reiche<br />
Kinder<br />
Freunde<br />
155.000 Alle anzeigen<br />
Kim Jong<br />
Un<br />
Barack<br />
Obama<br />
Admiral<br />
General<br />
Mesut<br />
Barzani<br />
Richie<br />
Rich<br />
Ibrahim<br />
Tatlises<br />
Fotos<br />
2 von 13 Alben Alle anzeigen<br />
Mein Er spartes<br />
vor 2 Tagen<br />
aktualisiert<br />
Ich spiel<br />
Fußball<br />
vor 25 Tagen<br />
aktualisiert<br />
Frank Stronach Jo du! I sog da wos. Ich hob sogar Milliarden,<br />
des Göd zählt ned. Du brauchst die Wähler auf deiner Seite.<br />
05. Dezember 2013 um 16:22 Uhr<br />
Eugen Freund, Vitali Klitschko und<br />
342 anderen gefällt das<br />
Recep Tayyip „Sultan“ Erdogan<br />
hat eine neue Spotify – Playlist erstellt<br />
06. Jänner 20<strong>14</strong> um 15:00 Uhr<br />
1. The Monster – Eminem feat Rihanna<br />
2. Changes – Faul & Wad Ad vs. Pnau<br />
3. I See Fire – Ed Sheeran<br />
4. Do What U Want – Lady Gaga feat. R. Kelly<br />
5. Falco – Der Kommissar<br />
6. Rainhard Fendrich. Es tuat so weh, wenn ma verliert<br />
7. Tarkan - Simarik<br />
8. Eko Fresh – Quotentürke<br />
Fethullah Gülen Recep Tayyip ,,Sultan“ Erdogan<br />
Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein!<br />
04. Jänner 20<strong>14</strong> um 18:25<br />
Larissa Marolt, und Guido Cantz gefällt das<br />
Recep Tayyip ,,Sultan“<br />
Erdogan<br />
Hahaha, da muss ich<br />
lachen. Wer anderen eine<br />
Grube gräbt, der hat ein<br />
Grubengrabgerät!<br />
04. Dezember 2013 um<br />
19:05 Uhr<br />
Duran Kabakyer<br />
Wer anderen ein Döner<br />
brät, hat vermutlich der<br />
Gerät!<br />
04. Dezember 2013 um<br />
20:01 Uhr<br />
Tim Taylor<br />
Häää Ging das nicht<br />
anders Wer anderen eine<br />
Grube gräbt, soll nicht mit<br />
Steinen werfen sondern<br />
vor der Tür kehren! So<br />
gehört das!<br />
Recep Tayyip „Sultan“ Erdogan<br />
Servas du Türk! Du a frog.<br />
Wie mochst du denn des<br />
mit den Wahlen, dasd<br />
immer soviele Stimmen<br />
kriegst. Weil Sympathisch<br />
bist du ja ah ned!<br />
One Minute! Du brauchen<br />
gute Geschenke für Volk.<br />
Jo i verteil eh immer super<br />
Zuckerl, Kuschelbären,<br />
Kulis und Feuerzeuge<br />
Nix Feuerzeug. Du<br />
brauchen Fernseher,<br />
Waschmaschine und<br />
Kühlschrank!!!<br />
Also Danke! Du Erdogan.<br />
I mog di wirkli!<br />
Warum<br />
Na weil du ned do bist !<br />
Pfirt di gö und Donksche!<br />
Schützen Sie sich noch<br />
besser gegen Tränengas<br />
und Pfefferspray auf den<br />
Demos die gegen Sie<br />
veranstaltet werden.<br />
Die neuen Wasserwerfer,<br />
hauen alle um. Das lässt<br />
ihre Gegner nass aussehen.<br />
Hier das „Fakebook“-<br />
Profil des<br />
Monats – voll<br />
fake versteht sich.<br />
Schreibt Teoman<br />
Tiftik, wessen<br />
Pinnwand ihr<br />
in der nächsten<br />
Ausgabe lesen<br />
wollt:<br />
tiftik@dasbiber.at
70 MIT SCHARF<br />
Von Todor Ovtcharov<br />
HABEN<br />
STATT<br />
WISSEN<br />
Zu meiner Schulzeit gab es ein Sprichwort,<br />
das man ungefähr so übersetzt:<br />
„Wer das Ohmsche Gesetz nicht weiß, ist<br />
sehr dumm und zeigt keinen Fleiß.“ Es<br />
bedeutet, dass es kein einfacheres und<br />
grundlegenderes Wissen über die Natur<br />
als das Ohmsche Gesetz gibt. Wie könnte<br />
man überhaupt die Elektrizität verwenden,<br />
wenn man dieses Gesetz nicht kennt<br />
Heute interessieren sich wenige <strong>Schüler</strong><br />
für die Grundlagen der Elektrizität. Aber<br />
jeder, der ein Smartphone oder ein Tablet<br />
besitzt, kann auf Google nachschauen. So<br />
gehört es nicht mehr zur Allgemeinbildung,<br />
die Gesetze der Physik zu kennen,<br />
sondern die neuesten Handymodelle, um<br />
zu wissen, wo man nachschauen kann.<br />
BLAJKOS TABLET<br />
Mein Freund Niki hat seinem siebenjährigen<br />
Neffen Blajko zu Weihnachten das<br />
modernste Tablet geschenkt. Blajko geht<br />
in die erste Volksschulklasse und liest sehr<br />
ungeschickt die Wörter aus seinem ersten<br />
Lehrbuch. Trotzdem hat er selber einen<br />
mit Rechtschreibfehlern gefüllten Brief<br />
für den Weihnachtsmann verfasst, in dem<br />
er ganz genau erklärt, was für ein Ding<br />
er sich vom guten Opa wünscht. Blajkos<br />
Mutter hatte die Aufgabe, den Brief an den<br />
Weihnachtsmann weiterzuleiten. Sie rief<br />
ihren Bruder Niki in Österreich an: „Bitte<br />
hilf mir, jeder von seinen Mitschülern<br />
hat schon so ein Ding, wir müssen ihm<br />
auch eines kaufen, aber ich kann es mir<br />
nicht leisten.“ Und Niki kaufte das Tablet.<br />
Jetzt wird Blajko vor seinen Mitschülern<br />
damit angeben, dass er ein Tablet hat. Warum<br />
braucht er so etwas Weder er, noch<br />
seine Mitschüler wissen es oder denken<br />
darüber nach. Die Notwendigkeit etwas<br />
zu haben, steht über dem Bedarf etwas zu<br />
wissen. Genau wie das Ohmsche Gesetz<br />
kann man daraus das Gesetz von Blajko<br />
ableiten: Der Bedarf etwas zu haben,<br />
ist umgekehrt proportional zum Bedarf<br />
etwas zu wissen. Ich könnte sogar dieses<br />
Gesetz patentieren, wenn Erich Fromm<br />
nicht schon vor Jahren darüber geschrieben<br />
hätte: Die Einstellung „zu haben“<br />
orientiert die Menschen zu materiellem<br />
Besitz und Macht. Die Einstellung „zu<br />
sein“ ist zur Freude aus den gemeinsamen<br />
Erlebnissen und der kreativen Tätigkeiten<br />
an die Liebe gerichtet.<br />
BEATLES UND DAS OHMSCHE GESETZ<br />
Wie ein anderes Genie schon gesagt hat:<br />
„All you need is love.“ (Wer nicht weiß,<br />
um wen es sich handelt, kann auf Google<br />
nachschauen). Die Liebe zum Wissen ist<br />
auch eine Art von Liebe! Alles ist Liebe!<br />
Genau deshalb hat Niki Blajko sein Tablet<br />
gekauft.<br />
Und das Ohmsche Gesetz ist ganz einfach:<br />
Es besagt, dass die Stromstärke I in<br />
einem Leiter und die Spannung U zwischen<br />
den Enden des Leiters direkt proportional<br />
sind. Ich kenne es immer noch.<br />
Und wenn ich es vergesse, kann ich immer<br />
auf Google nachschauen.
Demner, Merlicek & Bergmann<br />
Mehr doppelentdecken:<br />
Wo nehmen die Kinder nur die Energie her<br />
Sicher auch von der OMV, die heute schon mit ihren hochqualifizierten<br />
MitarbeiterInnen und modernsten Technologien die Energieversorgung<br />
von morgen sichert. Für Österreich und Europa.<br />
www.omv.com<br />
Mehr bewegen. Mehr Zukunft.