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Farbgesetze - Hilli

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Preußisch Blau,<br />

Pariser Blau,<br />

Berliner Blau:<br />

Sepia:<br />

Umbra:<br />

Lampenschwarz:<br />

Asphaltschwarz:<br />

Bleiweiß:<br />

Bauern auf den Märkten der Städte und verarbeiteten es zu<br />

Farbpulver, welches sie an die Färber weiterverkauften. Die<br />

Städte profitierten aus Steurabgaben und der produzierte<br />

Waidindigo wurde in viele Städte, auch nach Holland und<br />

England exportiert. Die Leinenstoffe wurden meist blau gefärbt.<br />

Preußisch Blau, die Farbe der preußischen Uniformen, ist ein<br />

dunkelblaues, ungiftiges und künstlich hergestelltes Pigment.<br />

Es bildet eine blaue Tinte. Preußisch Blau kann je nach<br />

Reaktionsbedingungen grünliche oder rötliche Farbtönungen<br />

besitzen, "Miloriblau" besitzt rötliche Tönungen, "Chinablau"<br />

eher grünliche. Das lichtbeständige Pigment behält seine Farbe,<br />

sofern es nicht mit bestimmten Stoffen vermischt wird.<br />

Die Entdeckung zur Herstellung des Pigments wird dem Berliner<br />

Farbenmacher Diesbach zugeschrieben und ist einem Zufall zu<br />

verdanken. Er produzierte das Pigment in einer Fabrik in Paris,<br />

was die verschiedenen Beziechnungen der selben Farbe zur<br />

Folge hatte. Zur Entstehung des Preußisch Blaus behandelte<br />

man die anfangs grünliche Ausfällung mit Salzsäure.<br />

Tintenfische (Sepia officinalis) spritzen bei der Flucht aus einer<br />

Drüse Tintenfarbstoff ins Wasser. Es ist der älteste Tintenfarbstoff<br />

und war bis ins 19. Jahrhundert für Pinsel- und<br />

Federzeichnungen beliebt. Der aus den Tintenfischen<br />

gewonnene Farbstoff wird nach dem Trocknen zu Pulver<br />

gemahlen. Die Lichtechtheit ist mit Indigo vergleichbar, d.h. für<br />

einen Naturfarbstoff ziemlich gut. Zur Bereitung von Tinten und<br />

Tuschen wird Sepia auch heute noch verwendet.<br />

Die Verwendung von Umbra lässt sich bis zu den Höhlenmalereien<br />

zurückverfolgen. Die verschiedenen Arten von Umbra<br />

enthalten eisen- und manganhaltige Töne. Die Braunfärbung<br />

nimmt mit wachsendem Mangangehalt zu. Braune Erden finden<br />

sich in Italien, Zypern, Holland, am Harz und in Kleinasien.<br />

Der Ruß von Öllampen wurde schon früh von den Chinesen zu<br />

Tuschestangen gepresst. In Tuschen, als Schuhcreme oder<br />

Druckerschwärze wird der schwarze Lampenruß noch heute in<br />

vielen Ländern Asiens, auch in Eisenlacken verarbeitet.<br />

Im Erdöl kommt ein schwarzer Farbstoff vor, besonders aus<br />

Syrien und vom Toten Meer, der als Teer oder raffiniert als<br />

synthetischer Lack für Schutzanstriche gegen Nässe usw.<br />

verarbeitet wird. Er dient auch als Ätzgrund bei Radierungen.<br />

Das hochgiftige Pigment, das zu Haarausfall, sogar zum<br />

Erblinden führen konnte, wurde im 19. Jh. durch das ungiftige<br />

Zinkweiß und Titanweiß (Erze aus Thüringen) ersetzt. Blei und<br />

Bleioxyd wurden mit Obst und Weinessig in Tontöpfen gefüllt,<br />

die in Kuh- oder Pferdemist eingegraben wurden, damit die sich<br />

dabei entwickelnde Wärme den chem. Prozess beschleunigte.<br />

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