Deutschlernen in Spielgruppen plus Ein Leitfaden für die ... - SSLV
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12 <strong>Deutschlernen</strong> <strong>in</strong> <strong>Spielgruppen</strong> <strong>plus</strong> | E<strong>in</strong> <strong>Leitfaden</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />
Die K<strong>in</strong>der können <strong>die</strong> Spiel-<br />
materialien benennen.<br />
Die K<strong>in</strong>der können e<strong>in</strong>ige<br />
Znünifrüchte benennen.<br />
Die K<strong>in</strong>der erproben verschiedene<br />
Grundtechniken im Gestaltungs -<br />
bereich (z. B. leimen, schneiden).<br />
Die K<strong>in</strong>der f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />
der Spielgruppe zurecht<br />
(Regeln, Ablauf, Material).<br />
Die K<strong>in</strong>der zählen im Alltag Gegenstände<br />
oder <strong>die</strong> anderen K<strong>in</strong>der.<br />
Die K<strong>in</strong>der erproben unterschiedliche<br />
Bewegungsmuster (z. B.<br />
schaukeln oder balancieren).<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Grobplanung <strong>für</strong> e<strong>in</strong> <strong>Spielgruppen</strong>jahr – <strong>die</strong>se kannlaufend modifiziert werden.<br />
= sprachliche Zielsetzungen.<br />
Längerfristige Förderplanung<br />
<strong>in</strong> <strong>Spielgruppen</strong> <strong>plus</strong><br />
E<strong>in</strong>e grobe Planung <strong>für</strong> das gesamte <strong>Spielgruppen</strong>jahr<br />
ermöglicht es der <strong>Spielgruppen</strong>leiter<strong>in</strong>,<br />
<strong>die</strong> Kreissequenzen und das<br />
Spielangebot schrittweise aufzubauen.<br />
Zu beachten ist, dass <strong>die</strong> sprachlichen<br />
Anreize <strong>in</strong> <strong>Spielgruppen</strong> <strong>plus</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
verarbeitbaren und überschaubaren Umfang<br />
angeboten werden. E<strong>in</strong>e Übersichtsplanung<br />
könnte z. B. wie <strong>die</strong> Abbildung<br />
«<strong>Spielgruppen</strong>jahr» aussehen.<br />
In e<strong>in</strong>em ersten Schritt sollten <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Eckpunkte des <strong>Spielgruppen</strong>jahres<br />
festgehalten werden. Jahreszeiten,<br />
Feste, <strong>die</strong> Ferienzeit sowie <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />
der Gruppe bee<strong>in</strong>flussen den<br />
<strong>Spielgruppen</strong>alltag. Vielleicht gibt es e<strong>in</strong><br />
Abschlussfest oder weitere wichtige Aktivitäten,<br />
welche das Jahr bestimmen. Als<br />
zweiten Schritt lohnt es sich zu überlegen,<br />
welches <strong>die</strong> wichtigsten Zielsetzungen<br />
s<strong>in</strong>d und bis wann sie erreicht werden<br />
sollten. Viele <strong>Spielgruppen</strong>leiter<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d<br />
Die K<strong>in</strong>der lernen e<strong>in</strong>ander<br />
kennen.<br />
Sommer<br />
Ernte-Dank Abschluss<br />
Herbst<br />
Advent<br />
W<strong>in</strong>ter<br />
Spiel-<br />
gruppenjahr<br />
Fasnacht<br />
Frühl<strong>in</strong>g<br />
Ostern<br />
Die K<strong>in</strong>der schildern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen<br />
Worten ihre Erlebnisse.<br />
Die K<strong>in</strong>der können den eigenen Namen<br />
schreiben.<br />
Die K<strong>in</strong>der benennen ihre<br />
Wahrnehmungse<strong>in</strong>drücke.<br />
Die K<strong>in</strong>der erweitern <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Sett<strong>in</strong>gs ihre Wahrnemung<br />
(z. B im Wald).<br />
Die K<strong>in</strong>der treffen unter-<br />
e<strong>in</strong>ander Spielabsprachen.<br />
sich e<strong>in</strong>ig, dass der soziale Umgang zwischen<br />
den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> zentrales Ziel ihrer<br />
Arbeit darstellt. Sicherlich kommen auch<br />
Zielsetzungen <strong>für</strong> den Wissensbereich<br />
dazu, wie beispielsweise Kenntnisse über<br />
e<strong>in</strong>ige e<strong>in</strong>heimische Tiere und <strong>die</strong> gängigsten<br />
Pflanzen aneignen. <strong>Spielgruppen</strong>leiter<strong>in</strong>nen<br />
haben <strong>die</strong> Aufgabe, den<br />
K<strong>in</strong>dern mehrere Gestaltungstechniken<br />
zu zeigen und über <strong>die</strong> Verarbeitung unterschiedlicher<br />
Materialien, <strong>die</strong> Wahrnehmung<br />
zu schulen.<br />
Zentrale Anliegen können so bereits <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Jahresplanung vorgemerkt werden.<br />
Unabhängig davon, welche Anliegen im<br />
Vordergrund stehen, sie alle bilden e<strong>in</strong>e<br />
Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sprachförderung.<br />
Die <strong>Spielgruppen</strong>leiter<strong>in</strong> überlegt, welche<br />
sprachlichen Grundfertigkeiten sie den<br />
K<strong>in</strong>dern auf den Weg mitgeben möchte<br />
und def<strong>in</strong>iert e<strong>in</strong> paar wichtige Ziele dazu,<br />
wie zum Beispiel:<br />
> Die K<strong>in</strong>der verstehen neben den Namen<br />
von Gegenständen und Abläufen<br />
aus ihrem Alltag auch Satzstrukturen<br />
(Haupt- und Nebensatz).<br />
> Die K<strong>in</strong>der können alltägliche Gegenstände<br />
und Tiere benennen und<br />
<strong>die</strong>se <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen Sätzen beschreiben<br />
(dabei verwenden sie Nomen, Verben,<br />
Adjektive usw.).<br />
> Sie verfügen über phonologisches<br />
Bewusstse<strong>in</strong> und kennen den<br />
Grundrhythmus der deutschen Wortbetonung.<br />
> Sie kennen Formen wie Verkle<strong>in</strong>erungen,<br />
E<strong>in</strong>- und Mehrzahl und<br />
können damit Wörter bilden.<br />
> Sie verfügen über e<strong>in</strong>en Grundwortschatz<br />
im Deutschen und kommunizieren<br />
freudvoll.<br />
Sobald <strong>die</strong>se Fragen geklärt und e<strong>in</strong>ige<br />
Ziele formuliert s<strong>in</strong>d, ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches<br />
Grundgerüst <strong>für</strong> <strong>die</strong> kurzfristige Vorbereitung<br />
der e<strong>in</strong>zelnen <strong>Spielgruppen</strong>halbtage<br />
gelegt. Diese Grundlage kann jederzeit<br />
angepasst werden, wenn Anregungen<br />
aus e<strong>in</strong>em Weiterbildungsangebot, e<strong>in</strong>em<br />
entwicklungspsychologischen Buch e<strong>in</strong>fliessen<br />
oder aufgrund der Erfahrungen<br />
weitere Ideen ergänzt werden sollen.<br />
Diagnosen bilden <strong>die</strong> Grundlage<br />
<strong>für</strong> spezifische Angebote<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Punkt stellt <strong>die</strong> Diagnosekompetenz<br />
der <strong>Spielgruppen</strong>leiter<strong>in</strong> dar.<br />
Damit ist <strong>die</strong> Kompetenz von Pädagog<strong>in</strong>nen<br />
geme<strong>in</strong>t, Merkmale des Entwicklungs-<br />
und Lernstandes der K<strong>in</strong>der angemessen<br />
zu beurteilen und Anforderungen<br />
an <strong>die</strong> Förderung adäquat e<strong>in</strong>zuschätzen<br />
(Artelt/Gräsel, 2010). Gezieltes Sammeln<br />
und Aufbereiten von Informationen, zum<br />
Beispiel anhand e<strong>in</strong>es Beobachtungsbogens,<br />
hilft, Entscheidungen und daraus<br />
resultierende Handlungen zu begründen,<br />
zu kontrollieren und zu optimieren (Ingenkamp/Lissmann,<br />
2005; Jäger, 2006).<br />
Es empfiehlt sich, dass <strong>die</strong> <strong>Spielgruppen</strong>leiter<strong>in</strong><br />
jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zigartigkeit<br />
mit se<strong>in</strong>en besonderen Verhaltensweisen<br />
(z. B. spracherwerbsauffälliges Verhalten)