D eutsche M etalltüren-W erke AUG. SCHWARZE A.-G.
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1 Ansicht ein er Kleinbau<br />
er n Wirtschaft<br />
Aufnahmen 13} : Sommer<br />
kunst bildete: die Grundlage für das Stadthaus und schließlich<br />
für die monumentale Baukunst. Als die V<strong>erke</strong>hrsmittel in den<br />
letzten hundert Jahren eine immer engere Verbindung zwischen<br />
Stadt und Land schufen, wurde die organische Entwicklung des<br />
Bauernhauses unterbrochen, die notwendige allmähliche Anpassung<br />
an fortschreitende Wohnkultur und Technik und veränderte<br />
Lebensbedingungen hörte auf und machte schließlich<br />
einer sprunghaften Dbernahme dem Land wesensfremder Formen<br />
Platz. Auf welch trostlose Weise die Dorfbilder dadurch zerstört<br />
wurden, braucht hier nicht erwähnt zu werden. Dabei war die<br />
alte bodenständige Bauweise nicht nur brauchbar und schön,<br />
sondern auch entwicklungsfähig; sie hätte nur geringer Veränderungen<br />
bedurft, um den neuen Anforderungen zu genügen.<br />
Um den alten Charakter zu bewahren, mußte nur klar erkannt<br />
werden, worauf Verzicht geleistet werden konnte, und welche<br />
Teile unbedingt erhalten bleiben mußten, um das Wesentliche des<br />
Hauses und damit des Dorfbildes zu erhalten. Denn nicht alle<br />
Bauernhäuser einer Gegend, ja eines Dorfes sind schablonenmäßig<br />
gleich. Es ist im Gegenteil ein Vorzug ländlicher Bauweise,<br />
daß bei grundsätzlicher Übereinstimmung doch durch<br />
kleine Willkürlichkeiten die Langeweile ausgeschaltet wird, die<br />
mancher unserer Siedlungen anhaftet und die den anheimelnden<br />
Eindruck nicht aufkommen läßt, den alte Dörfer ausüben. Der<br />
Unterschied zwischen den Bauernhäusern weiterer Landschaftsgrenzen<br />
ist so in die Augen fallend, daß jeder Laie ihn feststellen<br />
kann; aber bei aufmerksamer Beobachtung der Einzelheifen,<br />
sei es die Zusammensetzung des Fachwerks, der Holzverbände,<br />
der Dachdeckung oder Giebelverkleidungen u. dgl.,<br />
wird man bem<strong>erke</strong>n, daß selbst innerhalb eines Dorfes vielerlei<br />
Gestaltungen nebeneinander bestehen und diese Formen sich<br />
von Dorf zu Dorf überdecken und ¡neinanderfließen. Deshalb<br />
gehört eine umfassende Kenntnis auch der Einzelheiten des bäuerlichen<br />
Hausbaues dazu, wenn man bei der Neuerweckung landschaftgebundener<br />
Bauweise nicht fehlgreifen und ins Schablonenmäßige<br />
verfallen will.<br />
Aus der in Sachsen1), wie im größten Teil Mitteldeutschlands,,<br />
üblichen Dreiteilung des Hauses in Flur, Stube und Stall entwickelte<br />
sich je nach dem Raumbedarf einer Familie oder Wirtschaft<br />
durch Unterteilung oder Anbau.ein erweiterter Grundriß.<br />
Eine Kammer als Ausgedinge oder gute Stube trat ergänzend<br />
neben die Bauernstube; Flur und Küche, ehemals ein Raum,<br />
wurden durch eine Querwand voneinander abgetrennt. In dieser<br />
J ) V gl. Sommer, Haus- und Hofform en, in , , G ru ndriß der Sachs. Volkskunde",<br />
1932, S. 48 figde.<br />
2 G lebelon.lcht de» K leinbauernhau ses 3 Alte Häuslerw ohnung In Cunew old e lSochsen|<br />
B 1044<br />
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