Stammtafel der Familie Thelemann. - Familienverband Ziering ...
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15 Ortschaften durch die Flegler eingeäschert, darunter auch Crim<strong>der</strong>ode und Dim<strong>der</strong>ode,<br />
beide wüst zwischen Urbach und Uftrungen. Wechselnde Oberherrschaft, Pest und Krieg<br />
ließen das Land nicht zur Ruhe kommen. Die Unruhen des Bauernkrieges, von dem Stolberger<br />
Thomas Münzer in Brand gesetzt, fanden mit <strong>der</strong> Hinrichtung Münzers am<br />
30.5.1525 in Mühlhausen ein Ende. Am 15.5.1525 war <strong>der</strong> Graf von Stolberg mit Herrn<br />
von Werther, Herrn von Rüxleben und 2 bis 3 Dutzend Rittern in das Lager von Thomas<br />
Münzer geritten, sie for<strong>der</strong>ten seine Auslieferung, dann freien Abzug <strong>der</strong> Bauern. Da<br />
Münzer sich weigerte, erfolgte ½ Stunde später <strong>der</strong> Angriff, die Bauern flohen, Münzer<br />
rettete sich in eine Bodenkammer, wurde aber gefangen genommen, im Heldrunger<br />
Schloß gefoltert und nach Mühlhausen gebracht zur Hinrichtung. Die Hohnsteinschen<br />
Bauern entgingen dem Unheil <strong>der</strong> Schlacht, sie waren bei <strong>der</strong> Kunde vom Angriff gleich<br />
in ihre Dörfer zurückgelaufen. Luther weilte zur selben Zeit in dieser Gegend und predigte<br />
von <strong>der</strong> Stolberger Kanzel herunter gegen Münzer. Am 14.4.1525 predigte er dann in<br />
St. Blasii in Nordhausen und begab sich dann zu einem Festessen zu seinem Freund Bürgermeister<br />
Ernst am Markt. Abends verließ er die Stadt unter Bedeckung von Hauptmann<br />
Balthasar Sundhausen, <strong>der</strong> ihn bis zur Banngrenze in Richtung Weimar begleitete. In den<br />
Kauf- und Pachtverträgen dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts kommen auch öfters die Namen Urbacher<br />
<strong>Familie</strong>n vor, z. B. im Zusammenhang mit den Berrungenhöfen Lorentz Iteljörge, Heinrich<br />
Bühling, Christoph Weber, Friedrich Bühling u. a.<br />
Während des 30jährigen Krieges war die Goldene Aue Durchmarschgebiet für Tillys<br />
Truppen, die Ortschaften und Städte waren zu Kriegskontributionen gezwungen, beson<strong>der</strong>s<br />
unangenehm hauste Isolani mit seinen Kroaten. Harzschützen rotteten sich zu Banden<br />
zusammen und schossen die Soldaten nie<strong>der</strong>. Klettenberg wurde abgebrannt, Walkenried<br />
überfallen, desgleichen Ellrich, Ilfeld, die Grafschaft Hohnstein, <strong>der</strong>en Burg 1627<br />
nie<strong>der</strong>gebrannt wurde.<br />
Die Jahre 1626/28 waren für den Südharz dann verhältnismäßig ruhig, so dass die Fel<strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong> bestellt werden konnten. In <strong>der</strong> Grafschaft Hohnstein vertrieb Graf Thun allerdings<br />
die evangelischen Geistlichen mit Waffengewalt und setzte die katholischen Pfarrer<br />
wie<strong>der</strong> ein. Die Schweden hausten danach auch nicht viel besser unter dem Oberst von<br />
Wedel. Dann wie<strong>der</strong> ist Wallenstein 3 Tage, nach ihm Pappenheim, in <strong>der</strong> Goldenen Aue,<br />
Sangerhausen wird ausgeplün<strong>der</strong>t, da es die gefor<strong>der</strong>te Kriegssumme nicht aufbringen<br />
kann, Bleicherode wird eingeäschert, fast alle an<strong>der</strong>en Städte und Ortschaften im Laufe<br />
<strong>der</strong> folgenden Jahre heimgesucht, abwechselnd von den Schweden und den Kaiserlichen,<br />
unter denen sich auch Marschall Piccolomini befand. Im Frieden von 1648 wurden dann<br />
die Grafschaften Lohra und Klettenberg mit dem Bistum Halberstadt, zu dem Hohnstein<br />
gehörte, dem Kurhause Brandenburg zugesprochen.<br />
Im Siebenjährigen Krieg ziehen wie<strong>der</strong> französische Truppen plün<strong>der</strong>nd durch die Gegend.<br />
1806/07 sind mehr als 200 000 Preußen und Franzosen durchmarschiert und haben<br />
wochenlang dort gelagert. Ziemlich unberührt scheint Urbach geblieben zu sein, da es abseits<br />
<strong>der</strong> Heerstraße lag und als Zufluchtsort benutzt wurde. Während nach dem Frieden<br />
von Tilsit Nordhausen zum Königreich Westfalen unter Jérome kam, blieb <strong>der</strong> westliche<br />
Teil <strong>der</strong> Aue um Heringen herum bei Sachsen. Von jener Zeit an hat <strong>der</strong> Helmegau nicht<br />
mehr unter Kriegszügen zu leiden gehabt und ist <strong>der</strong> politischen Entwicklung des deutschen<br />
Reiches reibungslos gefolgt.<br />
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