Stammtafel der Familie Thelemann. - Familienverband Ziering ...
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hoffe“ im benachbarten Win<strong>der</strong>hausen ermittelt (1520–1590). Aus seinem Namen ist seine<br />
Herkunft aus dem unweit gelegenen Etzelrode bei Bleicherode zu schließen. Seine Enkel<br />
besaßen bereits ein halbes Dutzend Höfe, einige wan<strong>der</strong>ten auch ab, Nachfahren <strong>der</strong><br />
letzteren sind bisher noch nicht ermittelt. Was in Windehausen ansässig war, starb in <strong>der</strong><br />
Pest von 1626 bis auf ein Dutzend Personen des Namens E. aus, unter denen sich nur<br />
noch ein zeugungsfähiger Sproß befand, <strong>der</strong> am 11.1.1620 geborene Lorenz E. Er verließ<br />
Windehausen 1639 und brachte im benachbarten Urbach mitten im Dreißigjährigen Kriege<br />
das Kunststück fertig, mehrere Höhe in seinen Besitz zu bringen. Fünf seiner Söhne<br />
wurden dort Hofbesitzer, <strong>der</strong> sechste ging nach Windehausen zurück, von ihm aus entwickelten<br />
sich dort eine Rottleberö<strong>der</strong>, eine Frankenhäuser und die Windehäuser<br />
Stammlinie. Die Frankenhäuser wechselten zuerst aus dem angestammten bäuerlichen<br />
Berufe in an<strong>der</strong>e über, stellten Bäcker, Pfarrer, Verwaltungsbeamte, Ärzte, Kaufleute,<br />
Goldarbeiter lange vor <strong>der</strong> Zeit, zu <strong>der</strong> die übrigen Linien ihre Söhne aus den Bauernhöfen<br />
ins Reich hinausschickten. Das eigentliche Aufgebot des Geschlechts saß in Urbach,<br />
das um 1750 zur Hälfte etwa 35 E.-<strong>Familie</strong>n gehörte. Noch heute haben sie dort und auch<br />
in den Nachbardörfern ihre Höfe, sind aber seit Ende des vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts in vielen<br />
an<strong>der</strong>en Berufen (auffallend viel naturwissenschaftlichen) in fast allen Teilen des Reiches<br />
vertreten. Alles, was E. heißt, führt zurück auf die alte Heimat am Südharz, nach Urbach.<br />
Der erste in Urbach auftauchende Fritsche war Johann Christopherus, <strong>der</strong> 1640 Esto<br />
Mihi dort mit einer Erbin eines großen Hofes kopuliert wurde. Am 19.5.1646 war dieser<br />
älteste bekannte Fritsche Pate zusammen mit Johanna und Magdalene Alemann von Magdeburg<br />
bei einem Sohn eines Hans Bischoffs. Da Magdeburg 1631 zerstört worden war<br />
und viel unter <strong>der</strong> Soldateska im 30jährigen Krieg zu leiden hatte, erscheint es wahrscheinlich,<br />
dass die Damen Alemann sich in Stolberg und Urbach bei Helena Schra<strong>der</strong><br />
aufgehalten haben, weil viele Jahre hindurch sich die Besatzung in jener Gegend ruhiger<br />
verhielt als an<strong>der</strong>swo. Die Überlieferung aus dem Stammhause (Louis Fritsche auf dem<br />
Platze) sagt über Christopherus, er sei österreichischer Offizier gewesen und im 30jährigen<br />
Krieg in Urbach zurückgeblieben, weil er sich in die schöne Erbin eines stattlichen<br />
Ackergutshofes verliebt habe, die sich bei <strong>der</strong> Ankunft <strong>der</strong> Soldaten im Keller in ein Faß<br />
versteckt habe. Tatsächlich ist im Kirchenbuch Urbach am 19.10.1636 ein Rittmeister<br />
Fritze als Pate bei einem Soldatenkinde erwähnt. Bei <strong>der</strong> fortgesetzten Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Namen nach dem Sprachgebrauch ist <strong>der</strong> Name Fritze für Fritsche verständlich. Daß im<br />
Kirchenbuch 1640 kein Wort über die Herkunft des Fritsche gesagt ist, lässt darauf schließen,<br />
daß inzwischen dieser Fritsche dem Pfarrer durch lange Jahre bekannt war. In Österreich<br />
kommt auch heute noch <strong>der</strong> Name Fritsche vor. Während alle Fritsches in Urbach<br />
auf diesen Stammvater Christopherus zurückgehen, fehlt noch <strong>der</strong> Zusammenhang mit<br />
den Fritsches in Rottleberode, von denen die Stolberger und Stempedaer Fritsches ausgegangen<br />
sind. Für diese Ermittelungen ist <strong>der</strong> Verbleib <strong>der</strong> beiden Brü<strong>der</strong> Friedrich Volkmar<br />
Fritsche (geb. in Urbach am 8.4.1762) und Johann Karl Fritsche (geb. in Urbach am<br />
2.7.1755) von Bedeutung. Es wäre sonst auch möglich, daß sie als Kin<strong>der</strong> gestorben sind.<br />
In <strong>der</strong> Nähe von Stolberg – auf dem dazugehörigen Hainfelde – kommt auch <strong>der</strong><br />
Name Hanemann, Hahnemann vor. Am 30.5.1786 und am 18.<br />
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