Kundenmagazin - Profil - MITSUBISHI ELECTRIC Erodiersysteme
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Bei XL EDM steigt der Umsatz dank<br />
Mitsubishi Erodiermaschinen<br />
XL EDM <strong>Profil</strong> Dezember 2008<br />
Innerhalb von nur 10 Jahren hat die Firma XL EDM eine rasante Entwicklung genommen. Als Colin<br />
Thompson das Unternehmen 1998 erwarb, lag der Jahresumsatz bei £ 125.000 – inzwischen ist<br />
längst die Marke von £ 2 Mio. erreicht. Maßgeblich für diesen erstaunlichen Erfolg war die Entscheidung,<br />
den Hersteller der verwendeten Erodiermaschinen zu wechseln. Immerhin hat XL EDM an seinem<br />
Standort im britischen Stockton-on-Tees seit 2004 gleich acht Hochleistungs-Drahterodiersysteme<br />
von Mitsubishi installiert…<br />
Etwa 70 % des Umsatzes erzielt XL EDM<br />
mit Aufträgen aus dem Bereich der Medizintechnik.<br />
Ein Portfolio langfristiger<br />
Aufträge in der Größenordnung von<br />
150.000 Teilen pro Monat machen die<br />
Firma nach Aussage von Colin Thompson<br />
zum größten Hersteller von EDM-<br />
Komponenten in Großbritannien. Die-<br />
se Einschätzung bestätigt auch Dun<br />
& Bradstreet Inc., ein führender weltweiter<br />
Wirtschaftsinformationsdienst,<br />
der XL EDM zu den „leistungsstärksten”<br />
britischen EDM-Anbietern zählt.<br />
Die Palette der medizintechnischen<br />
Produkte reicht von Wirbelsäulen- und<br />
Hüftgelenkteilen bis hin zu Schneidwerkzeugen<br />
für Blutgefäße, Operationsklemmen<br />
und Edelstahlelektroden<br />
(AISI 316) für die bipolare Chirurgie.<br />
Letztere sind ganze 2 mm hoch – dank<br />
Mitsubishi EDM-Technik werden von<br />
diesen Werkstücken bei XL EDM jeweils<br />
100 Stück gleichzeitig bearbeitet.<br />
Auch in der Herstellung röhrenförmiger<br />
Edelstahlkomponenten<br />
für medizinische Zwecke wie<br />
z.B. Medikamentenversorgung,<br />
Untersuchung<br />
und Biopsie gilt<br />
XL EDM zunehmend<br />
als Experte.<br />
In diesem<br />
Jahr hat die Firma<br />
auf ihren Mitsubishi-<br />
Formel 1 3D-Komponenten<br />
Drahterodiermaschinen allein 800.000<br />
solcher Röhrchen hergestellt. Ihren<br />
Prognosen zufolge wird diese Zahl<br />
bis 2009 auf 1,2 Mio. steigen. Die Fertigung<br />
erfolgt anhand eines Kanban-<br />
Systems, das einen Abruf rund um die<br />
Uhr erlaubt.<br />
„Der kritischste Aspekt bei der Herstellung<br />
solcher röhrenförmiger Teile liegt<br />
darin, dass das Fertigprodukt absolut<br />
gratfrei sein muss – selbst ein Grat von<br />
nur 0,003 mm ist nicht akzeptabel”, erläutert<br />
Colin Thompson. „Zum Glück<br />
stellt dies für unsere Mitsubishi Erodiermaschinen<br />
kein Problem dar.” Neben<br />
medizintechnischen Erzeugnissen<br />
erzielt XL EDM die verbleibenden<br />
30 % seines Umsatzes mit Aufträgen<br />
aus anderen Branchen wie z. B. Motorsport,<br />
Luft- und Raumfahrttechnik, Militär<br />
und Schiffbau. Und es war auch ein<br />
Schiffsbau-Auftrag, der das Unternehmen<br />
im Jahre 2004 unerwartet zum<br />
Kauf seiner ersten Mitsubishi Erodiermaschine<br />
bewog.<br />
Fertigungsorientierte<br />
Technologie<br />
“Ich habe mein Leben lang im Werkzeugbau<br />
verbracht und kannte mich<br />
mit den Erodiermaschinen gut aus”,<br />
sagt Colin Thomson. „Je mehr wir uns<br />
jedoch in die Serienproduktion begaben,<br />
desto klarer wurde, dass hierzu<br />
wohl eine mehr fertigungsorientierte<br />
Technologie benötigt wird. Sobald<br />
man größere Stückzahlen herstellt,<br />
werden die Kosten zu einem<br />
Hauptthema. Und bei unseren damaligen<br />
Drahterodiermaschinen<br />
waren die Betriebs- und Reparaturkosten,<br />
aber auch die laufenden<br />
Ausgaben für Personalschulung,<br />
einfach zu hoch. Ich<br />
lernte die britische Vertretung von Mitsubishi<br />
<strong>Erodiersysteme</strong>n, die Firma HK<br />
Technologies, auf einer Messe kennen<br />
und erwähnte, dass wir einen neuen<br />
Auftrag über die Herstellung von U-<br />
Boot-Teilen aus Zirkonium hätten.<br />
Das Zirkonium ließ die Drähte an unseren<br />
vorhandenen Maschinen schnell<br />
verschleißen.”<br />
Prompt folgte eine Einladung in die<br />
Zentrale von Mitsubishi <strong>Erodiersysteme</strong>n<br />
in Deutschland, wo man Colin<br />
Thompson demonstrierte, wie sich die<br />
Zirkonium-Teile leicht und wirtschaftlich<br />
herstellen ließen. „Anfangs war<br />
ich skeptisch, aber zum Glück wurden<br />
mir meine Vorbehalte schnell genommen”,<br />
erinnert er sich. „Die Mitsubishi<br />
FA20-S wurde mit dem Zirkonium problemlos<br />
fertig. Sie erledigte das Pensum<br />
eines 8-Stunden-Tages in nur<br />
zwei Stunden. Ich war mir des Risikos,<br />
das mit einem Wechsel des Drahterodiermaschinenherstellers<br />
verbunden<br />
war, durchaus bewusst. Doch ich war<br />
so beeindruckt, dass ich den Auftrag<br />
schließlich erteilte.” Die FA20-S war die<br />
erste von acht Hochgeschwindigkeits-<br />
5-Achsen-Drahterodiermaschinen von<br />
Mitsubishi, die heute bei XL EDM im<br />
Einsatz sind. Darunter sind auch zwei<br />
FA20-V-Modelle, die die Vorteile des<br />
0,33 mm-Drahts nutzen.<br />
„Wir waren die erste Firma in Großbritannien,<br />
die mit 0,33 mm-Draht arbeitete”,<br />
erklärt Colin Thompson. „Der<br />
Wettbewerbsvorteil liegt darin, dass<br />
man mehr Leistung an das Werkstück<br />
bringt und schnelleren Abtrag erzielt.”<br />
Aber dies ist nur einer der vielen Vorzüge,<br />
die die nach ISO 9001:2000 zertifizierte<br />
Firma XL EDM durch die Umstellung<br />
auf Mitsubishi-Erodiertechnologie<br />
für sich verbuchen konnte.<br />
„Mit unseren früheren Erodiermaschinen<br />
kamen wir im Durchschnitt auf<br />
etwa 2800 Stunden Bearbeitungszeit<br />
im Jahr”, erläutert Colin Thompson.<br />
„Dank der Mitsubishi <strong>Erodiersysteme</strong><br />
erreichen wir heute bis zu 7000<br />
Stunden pro Maschine. Hinzu kommt,<br />
dass die Maschinen etwa 50 % schneller<br />
sind. Alles in allem hat unsere Produktivität<br />
damit enorm zugenommen.”<br />
Er fügt hinzu, dass sich überdies die<br />
Instandhaltungskosten um 60 % und<br />
die Schulungszeiten von zwei Monaten<br />
auf zwei Tage reduziert haben.<br />
Die Maschinen laufen nachts praktisch<br />
unbeaufsichtigt – vier der Mitsubishi-<br />
Modelle sind mit Alarmmeldefunktionen<br />
für den unwahrscheinlichen<br />
Fall einer Störung ausgestattet. Zu<br />
den zahlreichen Faktoren, die XL<br />
EDM vom Wettbewerb unterscheidet,<br />
gehört das hohe Engagement<br />
für Front-End-Entwicklung. Falls erfor-<br />
derlich, ist die Firma bereit, viele Monate<br />
in Produkt- bzw. Prozessentwicklung<br />
zu investieren. Sobald die<br />
Konstruktion feststeht, erfolgt die<br />
Programmierung der Maschinen per<br />
Camtek CAM-Software. Zur Fixierung<br />
der Werkstücke werden Hirschmann-<br />
Standardlösungen verwendet. Die<br />
Palettierung erlaubt einen sekun-<br />
denschnellen Wechsel zwischen verschiedenen<br />
Arbeitsgängen wie Erodieren,<br />
Fräsen, Bohren, Schleifen und Prüfen.<br />
Im Werk von XL EDM sind überall<br />
Hirschmann-Spannvorrichtungen mit<br />
einer Wiederholgenauigkeit von 0,006<br />
mm verfügbar.<br />
Rapider Ausbau von<br />
Know-how<br />
Unterstützt wurde der rapide Ausbau<br />
von Know-how und Kapazität bei<br />
XL EDM durch ein kluges Management,<br />
das die Firma auf kontinuierlichen<br />
Wachstumskurs brachte. Im Januar<br />
2009 bezieht XL EDM ein neues,<br />
1000 m² großes Werk, das vom heutigen<br />
Standort nur 6 km entfernt liegt.<br />
Die neuen Fertigungseinrichtungen<br />
bieten etwa dreimal soviel Platz und<br />
schaffen damit für XL EDM wichtige<br />
Wachstumsvoraussetzungen.<br />
Ich war mir des Risikos, das mit einem Wechsel des<br />
Drahterodiermaschinenherstellers verbunden war,<br />
durchaus bewusst. Doch ich war so beeindruckt,<br />
dass ich den Auftrag schließlich erteilte.<br />
Im März 2008 verkaufte Colin Thompson<br />
80 % von XL EDM an die Firma<br />
Rubicon Partners Industries LLP. Nach<br />
der Berufung von Tom Graham zum<br />
neuen Geschäftsführer blieb Thompson<br />
jedoch mit seiner 20 %-Beteiligung<br />
als Vertriebsleiter im Unternehmen<br />
und sieht seine Funktion, wie er<br />
sagt, heute darin, XL EDM bei der weiteren<br />
Expansion – vor allem in Übersee<br />
– unterstützend zur Seite zu stehen.<br />
„Wir streben eine Umsatzsteigerung auf<br />
£4 Mio., den Ausbau unserer Kompe-<br />
tenz in lasergestützten Fertigungstechnologien<br />
wie Schneiden, Schweißen<br />
und Markieren sowie die Verbreiterung<br />
unseres Exports an. Noch vor 12 Mona-<br />
ten hatten wir keine<br />
Kunden im Ausland.<br />
Heute liefern wir bereits<br />
in die USA sowie<br />
nach Mexiko und<br />
Italien. Nächstes<br />
Jahr sollen Irland<br />
und Frankreich<br />
hinzukommen.”<br />
XL EDM Mitarbeiter<br />
an dem Mitsubishi-<br />
Erodiersystem FA20<br />
Röhrenförmige<br />
Edelstahlkomponenten<br />
für medizinische<br />
Zwecke.