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Vorbericht und Satzung - Nufringen

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Haushaltsplan<br />

der Gemeinde <strong>Nufringen</strong><br />

für das Haushaltsjahr<br />

2011<br />

<strong>und</strong><br />

Wirtschaftsplan<br />

des Eigenbetriebes<br />

Wasserversorgung <strong>Nufringen</strong><br />

2011


I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

Seite Nr.<br />

<strong>Vorbericht</strong> 1-28<br />

Haushaltssatzung 29-32<br />

o Gesamtpläne 33<br />

- Verwaltungshaushalt 34-46<br />

- Vermögenshaushalt 47-58<br />

- Haushaltsquerschnitt 59-68<br />

- Gruppierungsübersicht 69-74<br />

- Finanzierungsübersicht 75-76<br />

o Einzelpläne des<br />

- Verwaltungshaushaltes 77-138<br />

- Vermögenshaushaltes 139-174<br />

o Sammelnachweise 175<br />

- Personalausgaben 176-180<br />

- Gebäudeunterhaltung 181-184<br />

- Bewirtschaftungskosten 185-190<br />

- Geschäftsausgaben 191-194<br />

o Deckungsringe 195-198<br />

o Stellenplan 199-204<br />

Anlagen zum Haushaltsplan 205<br />

o Finanzplan mit Investitionsprogramm 206-240


o Schuldenstandsübersicht 241-244<br />

o Übersicht Rücklagenbestand 245-246<br />

o Berechnung der Finanzzuweisung <strong>und</strong> 247-252<br />

der Umlagen nach dem FAG<br />

o Berechnung der Kalkulatorischen Kosten<br />

für kostenrechnende o.ä. Einrichtungen 251-256<br />

Übersicht über die zu erhebenden Gemeinde- 257-266<br />

abgaben<br />

Übersicht über die Haushalts- <strong>und</strong> Finanzlage 267-274<br />

Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs 275-278<br />

Wasserversorgung<br />

Erfolgsplan 279-284<br />

Vermögensplan 285-288<br />

Investitionsprogramm Wasserversorgung 289-294<br />

Schuldenstandsübersicht Wasserversorgung 295-298<br />

Jahresabschluss des Eigenbetriebes Wasser- 299-322<br />

Versorgung <strong>Nufringen</strong> 2009<br />

Stellenplan Wasserversorgung 323


<strong>Vorbericht</strong><br />

zum<br />

Haushaltsplan<br />

2011


<strong>Vorbericht</strong> zum Haushaltsplan 2010<br />

Einwohnerzahl<br />

In den zurückliegenden Jahren hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde <strong>Nufringen</strong> folgendermaßen<br />

entwickelt (jeweils Stand 30.06.):<br />

(Steigerung in % gegenüber Basisjahr 1985)<br />

1985 3.954 = 100% (Index)<br />

1990 4.163 + 5,3 %<br />

1995 4.475 + 13,2 %<br />

2000 4.695 + 18,7 %<br />

2001 4.847 + 22,6 %<br />

2002 4.982 + 26,0 %<br />

2003 5.104 + 29,1 %<br />

2004 5.183 + 31,1 %<br />

2005 5.317 + 34,4 %<br />

2006 5.304 + 34,1 %<br />

2007 5.291 + 33,8 %<br />

2008 5.346 + 35,2 %<br />

2009 5.266 + 33,2 %<br />

2010 5.358 + 35,5 %<br />

Entwicklung Einwohnerzahl<br />

Einwohner<br />

5600<br />

5400<br />

5200<br />

5000<br />

4800<br />

4600<br />

4400<br />

4200<br />

4000<br />

3800<br />

3600<br />

3400<br />

3200<br />

3000<br />

5317 5304<br />

5291<br />

5346 5358<br />

5266<br />

5104 5183<br />

4982<br />

4695 4847<br />

4475<br />

4163<br />

3954<br />

1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Jahr


I. Jahresrechnung 2009<br />

Am 13. Dezember 2010 wurde dem Gemeinderat die Jahresrechnung 2009 vorgelegt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Auswirkungen der globalen Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise fiel das Ergebnis<br />

deutlich schlechter aus als im Rahmen der Haushaltsplanung erwartet <strong>und</strong><br />

veranschlagt.<br />

- Bei den laufenden Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben im Verwaltungshaushalt ergab<br />

sich ein Defizit von r<strong>und</strong> 296.000 €.<br />

- Um die Investitionen <strong>und</strong> die negative Zuführung zum Verwaltungshaushalt finanzieren<br />

zu können, musste die Gemeinde der allgemeinen Rücklage r<strong>und</strong> 2,8<br />

Mio. Euro entnehmen.<br />

- Dennoch: Der Stand der allgemeinen Rücklage betrug am 31.12.2009 r<strong>und</strong> 18<br />

Mio. €.<br />

Die Ergebnisse der Jahresrechnung 2009 sind im Haushaltsplan 2011 in der Spalte<br />

„Ergebnis“ dargestellt. Diese Rechungsergebnisse dienten unter anderem als Anhaltspunkte<br />

für die Haushaltsplanung 2011.<br />

II. Rückblick auf das Haushaltsjahr 2010<br />

A. Haushaltswirtschaft 2010<br />

1. Haushaltssatzung 2010<br />

Der Gemeinderat hat am 22. Februar 2010 die Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr<br />

2010 beschlossen.<br />

Die Haushaltssatzung enthielt keine genehmigungspflichtigen Teile. Die Gesetzmäßigkeit<br />

der Haushaltssatzung 2010 wurde vom Landratsamt Böblingen mit Erlass<br />

vom 31. März 2010 bestätigt.<br />

Mit v.g. Erlass wurde die Gemeinde <strong>Nufringen</strong> dazu aufgefordert, alle Anstrengungen<br />

zu unternehmen, um die Ertragskraft des Verwaltungshaushaltes durch strikte Ausgabendisziplin<br />

<strong>und</strong> bestmögliche Einnahmebeschaffung zu verbessern. Die Verwendung<br />

von Ersatzdeckungsmitteln (Rücklagenentnahme) sei nur dann zulässig, wenn<br />

trotz Ausschöpfung aller Einnahmemöglichkeiten <strong>und</strong> Ausnutzung aller Sparmöglichkeiten<br />

der Ausgleich nicht anders erreicht werden könne. Dass alle Einnahmemöglichkeiten<br />

in <strong>Nufringen</strong> ausgeschöpft werden, konnte das Landratsamt Böblingen anhand<br />

der unterdurchschnittlichen Steuerhebesätze für die Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Gewerbesteuern<br />

sowie den niedrigen Kostendeckungsgrad bei der Kinderbetreuung nicht erkennen.<br />

Der Gemeinderat hatte sich dennoch dafür entschieden, entgegen der Hinweise im<br />

Erlass des Landratsamtes Böblingen im Jahr 2010 die Steuerhebesätze nicht zu erhöhen,<br />

um die Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Gewerbesteuerzahler nicht über Gebühr zu belasten.


2. Haushaltsplan 2010<br />

Gemeinderat <strong>und</strong> Verwaltung war bereits bei Aufstellung <strong>und</strong> Beratung des Haushaltsentwurfs<br />

2010 bekannt, dass die globale Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise auch negative<br />

Auswirkungen auf die kommunalen Einnahmen haben würde. Insbesondere<br />

die Einnahmen aus der Gewerbesteuer -der wichtigsten Einnahmequelle der Gemeinde-<br />

gingen drastisch zurück.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der zweijährigen Versatzwirkung des kommunalen Finanzausgleichs ging<br />

die „Schere“ zwischen Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben zudem besonders weit auseinander,<br />

da die hohen Steuereinnahmen des Jahres 2008 im Jahr 2010 zu hohen Umlagebelastungen<br />

führten. Dem standen 2010 keine entsprechend hohen Steuereinnahmen<br />

gegenüber.<br />

Der Haushalt 2010 hatte ein Gesamtvolumen von 17.243.740 Euro, davon jeweils in<br />

Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben<br />

- 12.628.230 Euro im Verwaltungshaushalt <strong>und</strong><br />

- 4.615.510 Euro im Vermögenshaushalt.<br />

Der Haushaltsplan sah eine Zuführung des Vermögenshaushalts an den Verwaltungshaushalt<br />

(sog. Negativzuführung) von 1.443.010 Euro <strong>und</strong> eine Rücklagenentnahme<br />

von 3.616.960 Euro vor. Aufgr<strong>und</strong> des nach wie vor noch sehr hohen Rücklagenbestands<br />

war eine Kreditaufnahme im Jahr 2010 nicht erforderlich.<br />

Die Gemeinde <strong>Nufringen</strong> hat in den vergangenen Jahren ihr stetiges, zielgerichtetes<br />

<strong>und</strong> umfassendes Investitionsprogramm verfolgt <strong>und</strong> bewältigt. Aufgr<strong>und</strong> des Konjunkturpaketes<br />

II wurden 2010 sogar noch zusätzliche Investitionen angegangen.<br />

Im Bereich der Bildung <strong>und</strong> Betreuung, seit Jahren ein wichtiges Anliegen der Nufringer<br />

Kommunalpolitik, wurde besonders viel investiert.<br />

- Der Neubau des Kindergartens Steigstraße,<br />

- der Umbau einer ehemaligen Mietwohnung zur Kinderbetreuungseinrichtung im<br />

Kindergartengebäude Schulstraße 1,<br />

- die Komplettsanierung des Erdgeschosses des Kindergartens Schulstraße 1,<br />

- der Beginn der Dämmungsarbeiten des Schuldaches<br />

all diese Investitionen wurden in den vergangenen Jahren mit großem finanziellen<br />

Aufwand geschultert. <strong>Nufringen</strong> hat im Jahr 2010 die geforderte 34%-Quote bei der<br />

Kleinkindbetreuung (Rechtsanspruch auf einen Kleinkindbetreuungsplatz für unter 3-<br />

jährige Kinder), die es im Jahr 2013 zu erfüllen gilt, bereits nahezu erreicht.<br />

Die Verwaltung ist zuversichtlich, dass die Zahl der U-3-Betreuungsplätze im Jahr<br />

2011 weiter steigen wird.<br />

Auch für die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen über 6 Jahren sind die Bildungs- <strong>und</strong> Betreuungseinrichtungen<br />

in <strong>Nufringen</strong> insgesamt gut aufgestellt:<br />

- Die Kernzeitbetreuung bietet ein Betreuungsangebot bis 17 Uhr.<br />

- In der Schule im Wiesengr<strong>und</strong> wird eine außerschulische Hausaufgabenbetreuung<br />

angeboten.<br />

- Die Schülerbücherei unter der Leitung von Frau Seiter bietet ein breites Medienspektrum,<br />

dass von den Gr<strong>und</strong>schülern sehr gut angenommen <strong>und</strong> genutzt<br />

wird. Die Zahl der Ausleihen wächst stetig.


- Die Nufringer Hauptschule, die trotz der Bemühungen der Verwaltung bislang<br />

noch keine Werkrealschule ist, möchte mit Nachdruck für ihr gutes schulisches<br />

Angebot werben <strong>und</strong> wird hierbei von der Gemeinde unterstützt.<br />

- Das Jugendreferat unter der Leitung von Herrn Kupfermann leistet in vielen Bereichen,<br />

so auch an der Hauptschule, eine sehr gute Arbeit <strong>und</strong> ist zwischenzeitlich<br />

gut in der Gemeinde verankert. Nach wie vor ist die räumliche Unterbringung<br />

des Jugendtreffs in der Hauptstraße 66 nicht zufriedenstellend. Hier<br />

sollte in den kommenden ein bis zwei Jahren eine zufriedenstellende Lösung<br />

gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Wasserversorgung <strong>und</strong> Abwasserbeseitigung sind weitere Bereiche, in denen in<br />

den vergangenen Jahren nachhaltig investiert wurde. Durch diese Investitionen wurde<br />

der Wasserverlust im Bereich der Wasserversorgung <strong>und</strong> der Fremdwassereintritt<br />

im Bereich der Abwasserbeseitigung reduziert, was sich wiederum finanziell positiv<br />

auswirkt. In beide Bereiche muss auch weiterhin investiert werden.<br />

Mittelfristiges Ziel ist es, einen Wasserverlust von max. 10% zu erreichen <strong>und</strong> dauerhaft<br />

zu halten.<br />

Auch wenn 2010 aufgr<strong>und</strong> zahlreicher anderer Baumaßnahmen die Sanierung von<br />

Straßenzügen zurückgestellt wurde, hat die Gemeinde dennoch r<strong>und</strong> 280.000 Euro<br />

für Investitionen des Abwasserzweckverbandes Gärtringen-<strong>Nufringen</strong> zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Im Bereich der Abwasserbeseitigung ist die Gemeinde noch immer sehr darum bemüht,<br />

im Zweckverband Klärwerk Gärtringen-<strong>Nufringen</strong> die solare Klärschlammtrocknung<br />

auf den Weg zu bringen. Hier zeichnet sich möglicherweise<br />

2011 eine wesentliche Weichenstellung ab, um dieses Vorhaben zeitnah <strong>und</strong> in Kooperation<br />

mit den Nachbargemeinden zu realisieren.<br />

Energetische Sanierungen wurden in den vergangenen Jahren ebenfalls verstärkt<br />

durchgeführt:<br />

- 2008 wurde das Rathaus energetisch saniert<br />

- 2010 wurde das Dach der Wiesengr<strong>und</strong>halle gedämmt. Ebenso wurde bereits<br />

fast die Hälfte der Straßenbeleuchtung sowie die gesamte Weihnachtsbeleuchtung<br />

auf energiearme Beleuchtungsmittel umgestellt.<br />

- 2011 soll das Dach des Schulhauses mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II<br />

gedämmt werden. Ab 2011 bezieht die Gemeinde für ihre Einrichtungen <strong>und</strong><br />

die Straßenbeleuchtung ausschließlich Öko-Strom.<br />

Energieeinsparung, Umweltschutz <strong>und</strong> Kostensenkungen gehen in <strong>Nufringen</strong> Hand<br />

in Hand. Neben den positiven Auswirkungen auf die künftigen Stromrechnungen<br />

konnte die Gemeinde auch B<strong>und</strong>esfördermittel sichern. So wurde die Baumaßnahme<br />

„Wiesengr<strong>und</strong>halle“ im Rahmen des Konjunkturpakets II mit 45.000 Euro bezuschusst.<br />

Zur finanziellen Entwicklung des Haushaltsjahres 2010 ist allgemein festzustellen,<br />

dass das Jahr 2010 wie schon bereits das Jahr 2009 schlechter als geplant verlief.<br />

Im Verwaltungshaushalt haben sich die Steuereinnahmen nicht in dem Maß erholt<br />

wie erhofft. Da aber auch einige Ausgaben geringer ausgefallen sind als geplant,<br />

wird sich das Ergebnis des Verwaltungshaushalts im Vergleich zur Planung unter<br />

Umständen nicht wesentlich verändern.


Die Entwicklung des Vermögenshaushalts verlief anders. Geplante Einnahmen aus<br />

Zuschüssen konnten nicht eingenommen werden. Gr<strong>und</strong>stückserlöse wurden so gut<br />

wie keine erzielt, da unter anderem mangels Nachfrage aus der Wirtschaft kaum<br />

Gewerbebauplätze verkauft werden konnten.<br />

Investitionen, die mit über- <strong>und</strong> außerplanmäßigen Ausgaben einhergingen, mussten<br />

finanziert werden, was wiederum dazu führte, dass die Entnahme aus der allgemeinen<br />

Rücklage 2010 höher sein wird, um den Vermögenshaushalt auszugleichen. Im<br />

Gegenzug ist aber festzuhalten, dass damit neue Werte (z.B. Neubau Kindergarten<br />

Steigstraße) geschaffen wurden <strong>und</strong> manche für 2011 ff. geplante bauliche Maßnahme<br />

zeitlich früher angegangen wurde. Dies sollte sich dann auf das Investitionsprogramm<br />

2011 ff. ausgabensenkend auswirken.<br />

3. Gemeinderatsbeschlüsse mit Wirkung auf den neuen Haushaltsplan<br />

Für den Verwaltungshaushalt ist festzustellen, dass der sukzessive Aufgabenzuwachs<br />

bei der zumindest aktuell (noch) rückläufigen Steuerentwicklung auf Dauer<br />

problematisch werden kann. Insofern gilt es, eine Aufgabenkritik vorzunehmen, bei<br />

der auch zu hinterfragen ist, ob der in vielen Bereichen sehr hohe Qualitätsstandard<br />

auf Dauer beibehalten werden muss.<br />

Wenn die Gemeinde im Verwaltungshaushalt keinen Überschuss erzielen kann, so<br />

wird es ihr auf Dauer schwerfallen, Maßnahmen des Vermögenshaushaltes zu realisieren.<br />

Deshalb müssen alle Anstrengungen unternommen werden, damit der Verwaltungshaushalt<br />

im Ergebnis eine Zuführung zum Vermögenshaushalt erwirtschaftet.<br />

Die von der Verwaltung eingebrachten <strong>und</strong> vom Gemeinderat mitgetragenen<br />

Entgelt-, Gebühren- <strong>und</strong> Steuererhöhungen, die 2011 wirksam werden, sind daher<br />

erforderlich <strong>und</strong> geboten.<br />

Zudem gilt es, die Rücklage aufzufüllen, mit der in konjunkturell schlechten Zeiten<br />

auf Schwankungen reagiert werden kann, ohne in die Situation zu geraten, Darlehen<br />

aufnehmen zu müssen.<br />

Im investiven Bereich wurden im Jahr 2010 die meisten Maßnahmen bereits finanziert.<br />

Falls sie noch nicht durchgeführt wurden, ist vorgesehen, im Haushaltsjahr<br />

2010 Haushaltsreste zu bilden, um die Finanzierung der Maßnahmen in 2011 zu ermöglichen.<br />

B. Kassenlage im Haushaltsjahr 2010<br />

Die Liquidität der Gemeindekasse <strong>Nufringen</strong> ist im Jahr 2010, wenn auch auf hohem<br />

Niveau, sukzessive gesunken - diese Entwicklung lässt sich aber wie folgt begründen:<br />

Die Gemeinde musste unterm Strich 3,6 Mio. € mehr an Umlagen bezahlen, als sie<br />

aus den „Landestöpfen“ empfangen hat.<br />

Dennoch konnte aufgr<strong>und</strong> des guten Cash-Flow-Managements, das auf die neue Situation<br />

ausgerichtet wurde, darauf verzichtet werden, Kontokorrentkredite in Anspruch<br />

zu nehmen. Verständlicherweise hat sich aber die Summe der Festgelder<br />

merklich reduziert.<br />

Die Zinsen für Geldanlagen sind nach der „überhitzten“ Hochzinsphase, die bis zum<br />

Beginn der Krise bestand, seither auf einem sehr niedrigen Niveau. Geringere Fest-


gelder zu niedrigeren Habenzinsen bedeuten für die Gemeinde geringere Zinseinnahmen.<br />

Allerdings ist zu erwarten, dass bei entsprechendem Wirtschaftswachstum die Inflation<br />

steigen wird, so dass die Notenbanken durch Zinserhöhungen gegensteuern<br />

werden müssen. Eine „Nullzins-Politik“, wir aktuell von der Federal Reserve in den<br />

Vereinigten Staaten praktiziert, kann vermutlich nicht dauerhaft durchgehalten werden.<br />

Auch 2010 hat die Gemeindeverwaltung konservative Anlageformen in Form von<br />

Fest- <strong>und</strong> Tagegeldkonten gewählt. Dabei wurden ausschließlich die regionalen bzw.<br />

lokalen Hausbanken berücksichtigt. Zu Gunsten der Sicherheit wurde auf eine möglicherweise<br />

leicht höhere Rendite verzichtet.<br />

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die Gemeinde im Vergleich zu anderen Kommunen<br />

keinen Cent durch riskante Geldanlagen verloren hat.<br />

III.<br />

Das Haushaltsjahr 2011 - Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> Gemeindesteuern<br />

Gemeindefinanzkrise Die Relativität von Steuermehreinnahmen.<br />

Im November 2010 hat der Arbeitskreis „Steuerschätzung“ seine Zahlen veröffentlicht.<br />

In allen öffentlichen Meldungen war von Steuermehreinnahmen die Rede.<br />

Wir werden Zeugen eines interessanten Phänomens: In der Steuerschätzung vom<br />

Mai 2010 wurde dem Staat in finanzieller Hinsicht die Bankrotterklärung nahe gelegt.<br />

Die Novembersteuerschätzung ergibt nun aufgr<strong>und</strong> verbesserter wirtschaftlicher<br />

Rahmenbedingungen positivere Zahlen. Allerorten ist von Steuermehreinnahmen die<br />

Rede.<br />

Nur wenige machen sich die Mühe, die prognostizierten Steuereinnahmen des Jahres<br />

2011 mit denen der Jahre vor der Krise zu vergleichen. 2011 werden die Gemeinden<br />

b<strong>und</strong>esweit voraussichtlich 400 Mio. Euro weniger Steuern einnehmen als<br />

2007 (72,3 Mrd. statt 72,7 Mrd.).<br />

2012 wird voraussichtlich das Niveau des Jahres 2008 erreicht. Im Vergleich zur<br />

Steuerschätzung aus dem Mai 2008 „fehlen“ den Gemeinden b<strong>und</strong>esweit gar 10<br />

Mrd. Euro. Die Finanz <strong>und</strong> Wirtschaftskrise hat die Staatsfinanzen damit im Einnahmebereich<br />

um vier Jahre zurückgeworfen.<br />

Allzu leicht wird übersehen, dass zwar die Einnahmen wieder steigen, zugleich aber<br />

auch die Ausgaben, insbesondere im sozialen Bereich, permanent steigen. Ein gutes<br />

Beispiel hierfür ist der Sozialetat des Landkreises Böblingen.<br />

Auch bei den Kommunen steigen die Soziallasten <strong>und</strong> die Kosten für Bildung <strong>und</strong><br />

Betreuung permanent. Dies lässt sich für <strong>Nufringen</strong> im Bereich der Kindergärten gut<br />

nachverfolgen. Und: Eine Aussicht auf Besserung ist für die kommenden Jahre nicht<br />

zu erkennen.<br />

Den Städten <strong>und</strong> Gemeinden muss es daher ein wichtiges Anliegen sein, die Einhaltung<br />

des Konnexitätsprinzips gegenüber Land <strong>und</strong> B<strong>und</strong> einzufordern: Wer bestellt,<br />

bezahlt auch!<br />

Vermeintliche Geschenke erst einmal prüfen….<br />

Der Deutsche Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong> steht dem jüngst gemachten Vorschlag,<br />

den Gemeinden ein Zuschlagsrecht auf die Einkommenssteuer zu geben, zu Recht


skeptisch gegenüber. Der von den Trojanern geprägten Spruch „Equo ne credite,<br />

Teucri. Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes.“ (zu deutsch: „Traut nicht<br />

dem Pferde, Trojaner! Was immer es ist, ich fürchte die Danaer, selbst wenn sie Geschenke<br />

bringen.“) trifft dabei den Nagel auf den Kopf.<br />

Denn was wäre es für ein Geschenk, wenn die Gemeinden Steuern von ihren Bürgern<br />

erheben müssten, damit sie unter anderem auch die Aufgaben erfüllen könnten,<br />

die ihnen von B<strong>und</strong> oder Land übertragen wurden<br />

Ein passendes Beispiel ist hier der Ausbau der Kleinkindbetreuung, ohne hierbei den<br />

Ausbau der Kleinkindbetreuung mit Blick auf die bessere Vereinbarkeit von Familie<br />

<strong>und</strong> Beruf per se in Abrede zu stellen.<br />

Die geplanten Steuerentlastungen, die in der Gemeindefinanzkommission diskutiert<br />

wurden, sind nicht Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Dabei geht es hier um<br />

mindestens 60 Mrd. Euro jährlich bei den Steuereinnahmen allein der Gemeinden.<br />

Da nach aktuellem Kenntnisstand die Debatte über die Abschaffung der Gewerbesteuer<br />

allerdings auch dieses mal mit dem Ergebnis beendet wurde, dass es keine<br />

Alternative zu ihr gibt, soll das Thema hier aber nicht weiter erörtert werden.<br />

Der Gemeindehaushalt 2011 - Wann kommt der Aufschwung für die Kommunalfinanzen<br />

In der Krise haben die meisten Unternehmen keine Gewinne oder gar Verluste eingefahren,<br />

Steuervorauszahlungen wurden -verständlicherweise- auf Null herabgesetzt.<br />

Dies zeigt, wie konjunkturanfällig <strong>und</strong> -abhängig die Gewerbesteuereinnahmen<br />

sind. Es wird deutlich, wie wichtig es ist, in konjunkturell guten Zeiten Rücklagen anzusammeln,<br />

um in konjunkturell schlechten Zeiten einer sinkenden Gewerbesteuereinnahme<br />

entgegenwirken zu können. Dieser Gr<strong>und</strong>satz gilt besonders für Gemeinden<br />

wie <strong>Nufringen</strong>, die von der Gewerbesteuer stark abhängig sind.<br />

Die Wirtschaft entwickelt sich seit einigen Monaten wieder positiv; manche Unternehmen<br />

verkürzen bereits die Weihnachtsferien, um mehr produzieren zu können.<br />

Die Unternehmen erzielen wieder Gewinne.<br />

Diese positive Entwicklung hat sich bislang aber noch nicht positiv auf die Nufringer<br />

Finanzlage ausgewirkt. Warum<br />

Die Gewinne des Jahres 2010 werden in der Regel erst in den Steuererklärungen,<br />

die im Jahr 2011 erstellt werden, dem Finanzamt mitgeteilt. Frühestens 2011 können<br />

die Gemeinden mit steigenden Steuereinnahmen rechnen. Die Unternehmensverluste<br />

der Jahre 2008 <strong>und</strong> 2009 werden aber in der Regel dazu führen, dass für 2011<br />

noch kein zu versteuernder Ertrag entsteht. Erst 2012, wenn alle Verlustvorträge<br />

aufgezehrt sein sollten, wird sich eine hoffentlich merkliche Steigerung der Steuereinnahmen<br />

ergeben. Davon geht auch der Arbeitskreis Steuerschätzung aus (2010:<br />

69,1 Mrd €; 2011: 72,3 Mrd. €; 2012: 77,1 Mrd. € Steuereinnahmen der Gemeinden<br />

b<strong>und</strong>esweit).<br />

Das Jahr 2011 ist, so wie das Jahr 2008 auch, ein „Brückenjahr“. 2008 begann die<br />

Krise, ohne dass die Gemeinden bei den Steuereinnahmen Einbrüche zu verzeichnen<br />

hatten. Hierfür waren auch Nachzahlungen aus Vorjahren verantwortlich.<br />

2011 boomt die Wirtschaft wieder, ohne dass die Gemeinden wesentliche Steuermehreinnahmen<br />

zu verzeichnen haben.


Wird das in den vergangenen Jahren praktizierte antizyklische Verhalten der Gemeinde<br />

konsequent fortgesetzt, ist es nun an der Zeit, die Steuerhebesätze zu erhöhen.<br />

„Spare in der Zeit, so hast Du in der Not“…<br />

…, so war ein Abschnitt des <strong>Vorbericht</strong>s zum Haushaltsplan 2010 überschrieben.<br />

Gemeint war damit, dass wir uns in der „Notzeit“ mit den Ersparnissen über Wasser<br />

halten konnten.<br />

Nachdem sich die Wirtschaft erholt hat, sollten wir nun, in der „Zeit“, die Rücklage<br />

wieder auffüllen. Wie schnell der Rücklagenbestand sinkt, zeigen die folgenden Zahlen:<br />

Zum 31.12.2008 hatte die Gemeinde eine Rücklage von 20.747.356 Euro.<br />

Zum 31.12.2011 wird die Rücklage auf max. rd. 13 Mio. Euro zurückgegangen sein;<br />

das schlechte Haushaltsergebnis 2010 ist hierbei noch nicht vollumfänglich berücksichtigt.<br />

Die Mittelfristige Finanzplanung<br />

Wie bereits im <strong>Vorbericht</strong> zum Haushaltsplan 2010 festgestellt, muss die Haushaltsplanung<br />

mit Weitsicht <strong>und</strong> maßvoll erfolgen.<br />

„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“, wusste schon<br />

Karl Valentin. Der Haushalt 2011 ist mit Bedacht geplant worden; der finanzielle<br />

Spielraum ist eng - dies gilt es bei den anstehenden Beratungen zum Haushalt zu<br />

berücksichtigen.<br />

Hoffen wir aber, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde <strong>Nufringen</strong><br />

wieder kurzfristig auf hohem Niveau stabilisieren.<br />

Haushaltskonsolidierung - in den vergangenen Jahren immer wieder thematisiert,<br />

von der Verwaltung mit konkreten Vorschlägen unterfüttert <strong>und</strong> vom Gemeinderat<br />

durch Beschlüsse mitgetragen - muss auch die Haushaltsplanberatungen 2011 begleiten.


IV.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Haushaltswirtschaft<br />

A. Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Die Gemeinden haben ihre Haushaltswirtschaft so zu planen <strong>und</strong> zu führen, dass die<br />

stetige Erfüllung ihrer Aufgaben gesichert ist (§ 77 GemO). Dabei ist den Erfordernissen<br />

des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts Rechnung zu tragen. Die<br />

Haushaltswirtschaft ist sparsam <strong>und</strong> wirtschaftlich zu führen.<br />

Diese Gr<strong>und</strong>sätze werden in § 78 GemO weiter konkretisiert. Demnach sollen die zur<br />

Aufgabenerfüllung erforderlichen Erträge <strong>und</strong> Einzahlungen<br />

1. durch die so genannten sonstigen Einnahmen (Finanzzuweisungen, Einkommensteueranteil,<br />

Zuschüsse <strong>und</strong> Zuwendungen) gedeckt werden<br />

2. An zweiter Stelle folgen die Entgelte für spezielle Leistungen (Gebühren,<br />

Benutzungsentgelte, Beiträge). Erhält der Nutzer einer öffentlichen Einrichtung<br />

oder ein Bürger eine Leistung der Gemeinde, soll er diese Leistung, von welcher<br />

in der Regel nur er einen Vorteil hat, auch selbst bezahlen. Die Allgemeinheit<br />

wird nicht oder nur entsprechend dem der Allgemeinheit dienendem Nutzen<br />

belastet.<br />

3. Erst wenn die beiden genannten Einnahmen nicht ausreichen, dürfen zur Finanzierung<br />

der Ausgaben auch Steuern herangezogen werden.<br />

4. Gibt es keine Alternative <strong>und</strong> sind nach Ausschöpfen aller genannten Einnahmen<br />

immer noch nicht alle Ausgaben gedeckt, darf die Gemeinde Kredite aufnehmen.<br />

Diese Rangfolge der Einnahmebeschaffung ist zwingend zu beachten.


B. Haushaltssatzung<br />

Nach § 79 GemO hat die Gemeinde für jedes Haushaltsjahr eine Haushaltssatzung<br />

zu erlassen.<br />

Die Haushaltssatzung enthält die Festsetzungen<br />

a) des Haushaltsplans unter Angabe des Gesamtbetrags<br />

aa)<br />

ab)<br />

ac)<br />

der Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben des Haushaltsjahres<br />

der vorgesehenen Kreditaufnahmen (Kreditermächtigung)<br />

der vorgesehenen Ermächtigung zum Eingehen von Verpflichtungen,<br />

die künftige Haushaltsjahre mit Ausgaben für Investitionen <strong>und</strong> Investitionsfördermaßnahmen<br />

belasten (Verpflichtungsermächtigungen)<br />

b) des Höchstbetrags der Kassenkredite<br />

c) der Steuersätze, die für jedes Haushaltsjahr neu festzusetzen sind. Da die<br />

Gemeinde <strong>Nufringen</strong> ihre Steuersätze in der Hebesatzsatzung festgelegt hat,<br />

erfolgt die Angabe der Hebesätze in der Haushaltssatzung nur nachrichtlich.<br />

Die Haushaltssatzung kann weitere Festsetzungen enthalten, die sich auf die Einnahmen<br />

<strong>und</strong> Ausgaben <strong>und</strong> den Stellenplan für das Haushaltsjahr beziehen.<br />

Die Haushaltssatzung tritt mit Beginn des Haushaltsjahres in Kraft <strong>und</strong> gilt für das<br />

Haushaltsjahr. Haushaltsjahr ist das Kalenderjahr, Ausnahmen hiervon sind nur per<br />

Gesetz oder per Rechtsverordnung zulässig.


C. Haushaltsplan<br />

Der Haushaltsplan ist Teil der Haushaltssatzung. Er enthält alle im Haushaltsjahr für<br />

die Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde voraussichtlich<br />

1) eingehenden Einnahmen<br />

2) zu leistenden Ausgaben<br />

3) notwendigen Verpflichtungsermächtigungen.<br />

Der Haushaltsplan enthält ferner den Stellenplan (§ 57 GemO).<br />

Die Vorschriften über die Einnahmen, Ausgaben <strong>und</strong> Verpflichtungsermächtigungen<br />

der Sondervermögen bleiben unberührt.<br />

Der Haushaltsplan ist in<br />

- einen Verwaltungshaushalt (laufende, jährlich wiederkehrende Einnahmen<br />

<strong>und</strong> Ausgaben) <strong>und</strong><br />

- einen Vermögenshaushalt (einmalige, investive Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben)<br />

zu gliedern.<br />

Er ist unter Berücksichtigung von Fehlbeträgen aus Vorjahren in Einnahmen <strong>und</strong><br />

Ausgaben auszugleichen.<br />

Der Haushaltsplan ist für die Führung der Haushaltswirtschaft verbindlich.<br />

Ansprüche <strong>und</strong> Verbindlichkeiten werden durch ihn weder begründet noch<br />

aufgehoben (= keine Außenwirkung des Haushaltsplans).<br />

D. Finanzplanung<br />

Die Gemeinde hat ihrer Haushaltswirtschaft eine fünfjährige Finanzplanung zugr<strong>und</strong>e<br />

zu legen (§ 85 GemO).<br />

In der Finanzplanung sind Umfang <strong>und</strong> Zusammensetzung der voraussichtlichen<br />

Ausgaben <strong>und</strong> die Deckungsmöglichkeiten darzustellen.<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage für die Finanzplanung ist ein Investitionsprogramm aufzustellen.<br />

Der Finanzplan ist mit dem Investitionsprogramm dem Gemeinderat spätestens mit<br />

dem Entwurf der Haushaltssatzung vorzulegen.<br />

Der Finanzplan <strong>und</strong> das Investitionsprogramm sind jährlich der Entwicklung anzupassen<br />

<strong>und</strong> fortzuführen.<br />

Der Finanzplan für die Jahre 2010 bis 2014 ist als Anlage des Haushaltsplans für<br />

das Haushaltsjahr 2011 beigefügt.


V. Haushaltsplan 2011<br />

A. Allgemeines<br />

Der Haushaltsplan sieht insgesamt Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben von 14.525.290 € vor.<br />

Damit sinkt das Haushaltsvolumen im Vergleich zu 2009 <strong>und</strong> 2010 um r<strong>und</strong> 2,7 Mio.<br />

Euro = 15,69% (Volumen 2009: 16,5 Mio. €, 2010: 17,2 Mio. €). Hintergr<strong>und</strong> hierfür<br />

sind die sinkenden Steuereinnahmen <strong>und</strong> Umlagebelastungen.<br />

Der Anteil der laufenden Ausgaben an den Gesamtausgaben liegt im Planwerk bei<br />

79,35% (2009: 74,6%, 2010: 73,13%).<br />

B. Umfang des Haushaltsplans<br />

1. Gesamthaushalt<br />

Von den Gesamteinnahmen <strong>und</strong> -ausgaben entfallen im Haushaltsplanentwurf<br />

2011 auf den<br />

Verwaltungshaushalt je 11.525.940 €<br />

Vermögenshaushalt je 2.999.350 €<br />

2. Verwaltungshaushalt<br />

2.1 Einnahmen<br />

Die Einnahmen des Verwaltungshaushalts 2011 sind mit 11.525.940 Euro um<br />

1.102.290 Euro (-8,72%) niedriger als im Vorjahr. Sie gliedern sich nach den<br />

Hauptgruppen wie folgt auf:<br />

a) Steuern, allg. Zuweisungen (HGr. 0 + 17) 7.092.200 €<br />

b) Einnahmen aus Verwaltung <strong>und</strong> Betrieb 2.161.640 €<br />

c) Sonstige Finanzeinnahmen (HGr. 2) 2.272.100 €.<br />

Hinsichtlich der Aufteilung der Einnahmen wird auf die Darstellung (Diagramm)<br />

verwiesen.


Sonst. Einnahmen 10%<br />

1.164.270 €<br />

Gewerbesteuer 23%<br />

2.656.000 €<br />

Gebühren 6%<br />

734.700 €<br />

Zinsen 3%<br />

300.000 €<br />

Kalk. Kosten 15%<br />

1.746.900 €<br />

Anteil Ust. 2%<br />

250.000 €<br />

Verkäufe/Mieten 4%<br />

445.890 €<br />

Einkommensteueranteil<br />

23%<br />

2.628.000 €<br />

Gr<strong>und</strong>steuer 6%<br />

710.000 €<br />

Innere Verrechnungen<br />

8%<br />

890.180 €<br />

2.1.1 Entwicklung der wichtigsten Einnahmen<br />

a) Gemeindeanteil an der Einkommensteuer<br />

Der Gemeindeanteil aller Gemeinden des Landes Baden-Württemberg am<br />

Einkommensteueraufkommen des Landes beträgt nach den Schätzungen für<br />

2011 (Haushaltserlass 2011) r<strong>und</strong> 3,9 Mrd. Euro. Im Haushaltsjahr 2010 wurden<br />

3,6 Mrd. Euro geplant.<br />

Die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer erhöhen<br />

sich um r<strong>und</strong> 200.000 Euro.<br />

b) Gewerbesteuer<br />

Bei der Gewerbesteuer wurden r<strong>und</strong> 2,7 Mio. Euro (Vorjahr 2,7 Mio. Euro)<br />

veranschlagt. Der Planansatz wurde trotz der beschlossenen Hebesatzerhöhung<br />

vorsorglich gleich hoch wie im Vorjahr angesetzt, da sich insbesondere<br />

auch 2010 die Gewerbesteuer weitaus schlechter entwickelt hat als erwartet.<br />

Die Verwaltung geht davon aus, dass sich die Steuermessbeträge <strong>und</strong> damit


einhergehend die Steuereinnahmen erst ab dem Jahr 2012 wieder deutlich<br />

positiver entwickeln.<br />

c) Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer<br />

Der Anteil an der Umsatzsteuer wird gemäß des Haushaltserlasses 2011 für<br />

die Gemeinden auf 500 Mio. Euro (Vorjahr 490 Mio. Euro) geschätzt. Der Anteil<br />

der Gemeinde <strong>Nufringen</strong> erhöht sich dabei leicht um 5.000 Euro.<br />

d) Finanzzuweisungen des Landes<br />

Die Gemeinde <strong>Nufringen</strong> erhält aufgr<strong>und</strong> ihrer auch 2009 überdurchschnittlichen<br />

Steuerkraft keine steuerkraftabhängigen Zuweisungen.<br />

Als Finanzzuweisungen erhält die Gemeinde vom Land die kommunale Investitionspauschale<br />

<strong>und</strong> Leistungen aus dem Familienleistungsausgleich.<br />

Die Investitionspauschale je Einwohner soll für 2011 32,00 Euro (Vorjahr<br />

34,00 Euro) je gewichtetem Einwohner betragen. Dies entspricht ca. 181.000<br />

Euro (Vorjahr 156.000 Euro). Die Erhöhung um r<strong>und</strong> 25.000 Euro entsteht<br />

insbesondere dadurch, dass Gemeinden mit niedrigerer Steuerkraft höhere<br />

Investitionspauschalen erhalten.<br />

Dass auch der Finanzausgleich aufgr<strong>und</strong> der sinkenden Steuereinnahmen unter<br />

Druck gerät, wird auch darin deutlich, dass die Investitionspauschale 2008<br />

noch bei 39,00 Euro je Einwohner lag. Der Rückgang innerhalb von zwei Jahren<br />

liegt bei r<strong>und</strong> 18%.<br />

2010 wurde noch prognostiziert, dass die sinkenden Umlagenbelastungen<br />

ausreichen würden, um die sinkenden Steuereinnahmen kompensieren zu<br />

können. Aufgr<strong>und</strong> steigender Ausgaben im Verwaltungshaushalt reicht dieser<br />

Mechanismus nicht ganz aus.<br />

e) Gr<strong>und</strong>steuer<br />

Der Hebesatz für die Gr<strong>und</strong>steuer A (landwirtschaftliche Gr<strong>und</strong>stücke) wird<br />

laut Beschluss des Gemeinderates vom 29.11.2010 mit Wirkung zum<br />

01.01.2011 von 300 v. H. auf 360 v. H. angehoben.<br />

Der Hebesatz für die Gr<strong>und</strong>steuer B wird ebenfalls lt. v.g. Beschluss zum<br />

01.01.2011 von 270 v. H. auf 330 v. H. erhöht.<br />

Die Entwicklung der letzten Jahre war bzw. ist wie folgt:


Jahr<br />

Gr<strong>und</strong>steuer A<br />

Einnahme in €<br />

Hebesatz<br />

v.H.<br />

Gr<strong>und</strong>steuer B<br />

Einnahme in €<br />

Hebesatz<br />

v.H.<br />

1993 8.896 300 259.795 230<br />

1994 8.734 300 284.811 230<br />

1995 8.351 300 333.515 260<br />

1996 8.682 300 359.799 260<br />

1997 8.925 300 375.681 250<br />

1998 8.834 300 390.816 250<br />

1999 8.842 300 410.563 250<br />

2000 8.761 300 421.507 250<br />

2001 8.743 300 409.034 250<br />

2002 8.700 300 430.000 250<br />

2003 6.464 300 487.335 250<br />

2004 7.178 300 503.195 260<br />

2005 7.433 300 510.781 260<br />

2006 6.967 300 507.944 260<br />

2007 6.497 300 566.820 260<br />

2008 6.446 300 570.807 270<br />

2009 5.560 300 574.507 270<br />

2010 5.600 (Plan) 300 570.000 (Plan) 270<br />

2011 7.000 (Plan) 360 703.000 (Plan) 330<br />

6.000<br />

5.000<br />

5.284<br />

5.550<br />

4.000<br />

4.201<br />

3.751<br />

3.799<br />

4.568<br />

3.000<br />

2.000<br />

3.062<br />

2.532 2.663 2.329<br />

3.058<br />

1.778 1.915 2.076 2.004 1.986 2.097 2.028 2.029<br />

2.974<br />

2.661<br />

2.338<br />

2.656<br />

2.685 2.700<br />

2.426<br />

2.157 2.628<br />

1.000<br />

0<br />

183 178 192 199 195 232 193 232 190 225 191 229 251 191 215 194 300 202 223 314 234 322 244<br />

360<br />

245<br />

373 387<br />

250<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

EkSt.Anteil Gewerbesteuer Ust.Anteil Zuweisungen


f) Gebühren <strong>und</strong> ähnliche Entgelte<br />

Das Aufkommen aus Gebühren <strong>und</strong> ähnlichen Entgelten liegt mit 734.700 Euro<br />

unter dem Vorjahresansatz von 773.450 Euro. Hier macht sich insbesondere<br />

auch die gesenkte Abwassergebühr aus dem Jahr 2010 bemerkbar<br />

(- 105.000 Euro).<br />

Bei den Gebührenhaushalten sollten bei mehrjähriger Betrachtung die entstandenen<br />

Kosten gedeckt werden, um eine Quersubventionierung durch den<br />

Steuerzahler zu vermeiden. Zur Haushaltskonsolidierung eignet sich diese<br />

Einnahmeart bei entsprechenden Kostendeckungsgraden nur bedingt.<br />

2.2. Ausgaben<br />

Die Gesamtsumme der Ausgaben entspricht der der Einnahmen <strong>und</strong> beträgt<br />

im Verwaltungshaushalt 11.525.940 Euro. Sie setzt sich wie folgt zusammen:<br />

a) Personalausgaben 2.679.500 €<br />

b) Sächl. Verwaltungs- <strong>und</strong> Betriebsaufwand 4.637.030 €<br />

c) Zuweisungen <strong>und</strong> Zuschüsse 558.350 €<br />

d) Sonstige Finanzausgaben (inkl. Zuführung) 3.651.060 €<br />

davon: Umlagen (Gr. 81 u. 83) 3.597.900 €<br />

Personalausgaben 23<br />

%<br />

2.679.500 €<br />

Sonst.<br />

Finanzausgaben 32%<br />

3.651.060 €<br />

Zuschüsse <strong>und</strong> dgl. 5<br />

%<br />

558.350 €<br />

Sächl. Aufwand 40%<br />

4.637.030 €


2.2.1. Entwicklung der wichtigsten Ausgaben<br />

A. Personalausgaben<br />

Der Haushaltsplan 2011 sieht Personalausgaben von 2.679.500 Euro (Vorjahr<br />

2.387.300 Euro) vor. Dies entspricht einem Anteil von rd. 23% (Vorjahr rd.<br />

19%) der Ausgaben des Verwaltungshaushalts.<br />

Aufgr<strong>und</strong> neuer Tarifverhandlungen ist mit weiteren Steigerungen bei den<br />

Personalausgaben zu rechnen. Die relativ deutliche Steigerung von 2010 auf<br />

2011 mit 12,2% oder 292.200 Euro ist insbesondere auf das zusätzliche Personal<br />

für die Kleinkindbetreuung in den Kindergärten zurückzuführen.<br />

Die Verwaltung geht in Vorgriff auf das Ergebnis der Organisationsuntersuchung<br />

davon aus, dass im Rathaus eine halbe Stelle zusätzlich erforderlich<br />

sein wird.<br />

Auf den Stellenplan sowie die entsprechenden Haushaltsausgabeansätze im<br />

Verwaltungshaushalt wird verwiesen.<br />

Wie bereits 2010 prognostiziert, hat auch der TVöD-S für die Mitarbeiter im<br />

Sozial- <strong>und</strong> Erziehungsdienst aufgr<strong>und</strong> von Höhergruppierungen die Personalkosten<br />

erhöht.<br />

Zur Entwicklung der Personalausgaben seit 1999 sowie das Verhältnis der<br />

Personalausgaben zu den Ausgaben des Verwaltungshaushalts wird auf die<br />

beiden folgenden Diagramme verwiesen.


14,000<br />

12,000<br />

10,000<br />

8,000<br />

6,000<br />

4,000<br />

2,000<br />

0,000<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Ausgaben des VWH 8,856 9,709 10,09 9,323 12,74 10,86 10,98 10,57 13,31 14,41 11,54 12,60 11,52<br />

Personalkosten 1,492 1,542 1,671 1,721 1,919 2,028 2,161 2,214 2,158 2,294 2,321 2,327 2,680<br />

Ausgaben des VWH<br />

Personalkosten<br />

16,000<br />

14,000<br />

12,000<br />

10,000<br />

8,000<br />

6,000<br />

4,000<br />

2,000<br />

0,000<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Ausgaben VWH 8,856 9,709 10,09 9,323 12,74 10,86 10,98 10,57 13,31 14,41 11,54 12,60 11,52<br />

Personalkosten 1,492 1,542 1,671 1,721 1,919 2,028 2,161 2,214 2,158 2,294 2,321 2,327 2,680<br />

Ausgaben VWH<br />

Personalkosten


B. Umlagen an Land, Region <strong>und</strong> Kreis<br />

Die Umlagenbelastung sinkt im Haushaltsjahr 2011 deutlich. Dies liegt darin<br />

begründet, dass die Steuereinnahmen 2009, nach denen die für die Umlagen<br />

maßgeblich Steuerkraft bemessen wird, ebenfalls deutlich gesunken sind.<br />

2010 wurden für diese Ausgaben noch r<strong>und</strong> 5,3 Mio. Euro geplant, 2011 sind<br />

es noch r<strong>und</strong> 3,6 Mio. Euro.<br />

In den kommenden Jahren wird es in diesem Bereich keine weiteren Senkungen<br />

geben. Im Gegenteil: Wenn das Aufkommen -insbesondere der Kreisumlage-<br />

merklich zurückgeht, ist der Landkreis ggf. gezwungen, den Hebesatz<br />

der Kreisumlage zu erhöhen, damit die laufenden Aufgaben weiterhin erfüllt<br />

werden können.<br />

Im folgenden Diagramm sind die verschiedenen Umlagen sowie deren Entwicklung<br />

seit 2000 dargestellt.<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

2.703<br />

2.597<br />

2.502<br />

2.077 2.094<br />

1.890<br />

1.973 2.013<br />

1.848<br />

1.935<br />

1.777<br />

1.657<br />

1.357 1.434 1.498 1.502 1.235 1.185 1.222<br />

1.308 1.380<br />

1.252<br />

957 1.015 1.061 1.197<br />

980<br />

855 849 824<br />

711<br />

551<br />

540 599<br />

438<br />

242<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Gewerbesteuerumlage FAG-Umlage Kreisumlage<br />

C. Sächlicher Verwaltungs- <strong>und</strong> Betriebsaufwand<br />

Der sächliche Verwaltungs- <strong>und</strong> Betriebsaufwand steigt 2011 im Vergleich<br />

zum Vorjahr deutlich an. Die Steigerung um r<strong>und</strong> 263.500 Euro oder 6,0% ist<br />

zum Großteil (r<strong>und</strong> 170.000 Euro) auf die Erhöhung der kalkulatorischen Kosten<br />

der Neubauten <strong>und</strong> Straßensanierungen zurückzuführen. Auch die steigenden<br />

Energiekosten wirken sich auf die Ausgaben aus. In Summe sind<br />

2011 für diese Haushaltspositionen r<strong>und</strong> 4,6 Mio. Euro veranschlagt worden.<br />

Der sonstige Unterhaltungsaufwand hält sich sehr in Grenzen, da die Einrichtungen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich in einem guten bis sehr guten Zustand sind.


2011 ist der sächliche Verwaltungs- <strong>und</strong> Betriebsaufwand aufgr<strong>und</strong> des Rückgangs<br />

der Umlagenbelastung wieder zum größten Kostenblock der Gemeinde<br />

geworden. Die Hauptpositionen <strong>und</strong> deren Vorjahreswerte im Einzelnen:<br />

Unterhaltung 517.300 € (Vorjahr 501.600 €)<br />

Bewirtschaftung 363.240 € (Vorjahr 315.200 €)<br />

weitere Verwaltungs- <strong>und</strong> Betriebsausgaben 535.930 € (Vorjahr 556.600 €)<br />

<strong>und</strong> Steuern 281.580 € (Vorjahr 230.050 €)<br />

D. Kostenrechnende Einrichtungen<br />

Die kostenrechnenden Einrichtungen im Einzelnen:<br />

1. Kindergärten / Kinderbetreuung (Unterabschnitte 4640, 4641, 4643, 4644)<br />

Ab dem 01.08.2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung<br />

oder in der Kindertagespflege zusätzlich für alle Kinder vom<br />

vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr<br />

Damit dieser Rechtsanspruch erfüllt werden kann, ist ein Ausbau der Kleinkindbetreuungsplätze<br />

erforderlich. Als bedarfsgerecht wurden r<strong>und</strong> 35% Betreuungsquote<br />

angenommen, die Praxis zeigt jedoch, dass diese 35%-Quote<br />

möglicherweise nicht ausreichend sein wird. Auf die Ausführungen zum Thema<br />

Konnexität wird verwiesen.<br />

Die Gesamtausgaben für die Kinderbetreuung in <strong>Nufringen</strong> betragen rd. 1,9<br />

Mio. Euro (Vorjahr: 1.464.370 Euro) <strong>und</strong> sind somit um 433.120 Euro höher<br />

veranschlagt. Insgesamt werden Einnahmen von 490.900 Euro (Vorjahr:<br />

418.820 Euro) erwartet. Die gesteigerten Ausgaben sind in steigendem Personalaufwand<br />

<strong>und</strong> in steigenden kalkulatorischen Kosten aufgr<strong>und</strong> der Neubaumaßnahme<br />

Steigstraße <strong>und</strong> der Sanierungsmaßnahmen in der Schulstraße<br />

begründet. 2011 sollen neue Kleinkindgruppen in den gemeindlichen Kindergärten<br />

eingerichtet werden.<br />

Werden nur die gemeindlichen Kindergärten betrachtet, so liegt<br />

- der Kostendeckungsgrad bei 23,32 % (Vorjahr 28,60 %) <strong>und</strong><br />

- der Zuschussbedarf bei 1.313.590 Euro (Vorjahr 1.045.550 Euro).<br />

2. Wiesengr<strong>und</strong>halle (Unterabschnitt 5610)<br />

Der Zuschussbedarf für die Wiesengr<strong>und</strong>halle beträgt im Haushaltsjahr 2011<br />

190.220 Euro (Vorjahr 176.260 Euro). Bei den kalkulatorischen Kosten ist aufgr<strong>und</strong><br />

der vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen in der Kegelgaststätte mit<br />

einer Steigerung zu rechnen.<br />

Es ist geplant, die Einnahmen der Halle durch eine neue, ab 01.01.2011 geltende<br />

Gebührenordnung zu erhöhen.<br />

3. Schwabenlandhalle (Unterabschnitt 5615)<br />

Für die Schwabenlandhalle reduziert sich der Zuschussbedarf auf geplante<br />

220.500 Euro (Vorjahr 234.150 Euro). Für den Austausch des Hallenbodens,


der 2011 erfolgen soll, ist ein Ansatz eingeplant; die höheren kalkulatorischen<br />

Kosten könnten den Kostendeckungsgrad dieser Einrichtung wieder reduzieren.<br />

Insbesondere aufgr<strong>und</strong> steigender Gebühreneinnahmen durch die Schule<br />

ist der Zuschussbedarf in den vergangenen Jahren stetig gesunken.<br />

Auch für die Schwabenlandhalle ist geplant, die Einnahmen durch eine neue<br />

Gebührenordnung zu erhöhen.<br />

4. Abwasserbeseitigung (Unterabschnitt 7000)<br />

Im Bereich der Abwasserbeseitigung ist 2011 die gesplittete Abwassergebühr<br />

einzuführen. Für die umfangreichen, vorbereitenden Arbeiten sind Honorare<br />

für Beratungsunternehmen eingeplant.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Neukalkulation 2010 waren die Gebühren von bisher 2,10 Euro<br />

je m³ auf 1,57 Euro je m³ zu senken. R<strong>und</strong> 105.000 Euro weniger Einnahmen<br />

sind aus diesem Gr<strong>und</strong> zu verzeichnen.<br />

Der Abmangel der Abwasserbeseitigung erhöht sich aus diesen Gründen von<br />

75.480 Euro 2010 auf 220.120 Euro im Jahr 2011.<br />

5. Bestattungswesen (Unterabschnitt 7500)<br />

Die neuen, höheren Bestattungsgebühren, die in der Gemeinderatssitzung im<br />

November/Dezember 2010 beschlossen wurden, sollen die Einnahmesituation<br />

verbessern. Der geplante Kostendeckungsgrad liegt 2011 bei voraussichtlich<br />

47%. Der Zuschussbedarf liegt mit geplanten 91.780 Euro deutlich unter dem<br />

Wert des Vorjahres.<br />

Der Kostendeckungsgrad des Rechnungsergebnisses 2009 war atypisch. Aus<br />

der Bestattungsstatistik ist ersichtlich, dass überdurchschnittlich viele Bestattungen<br />

2009 stattgef<strong>und</strong>en haben. Dies hat den Kostendeckungsgrad positiv<br />

beeinflusst.<br />

Die weitere Entwicklung ist zu beobachten. Die Verwaltung hat im Rahmen der<br />

Neukalkulation bereits zugesagt, die Bestattungsgebühren alle 2 Jahre neu zu<br />

kalkulieren.<br />

Mit ein Gr<strong>und</strong> für die künftigen zeitnahen Gebührenanpassungen ist, dass die<br />

Kosten, die nicht durch die Gebührenzahler gedeckt werden, so wenig wie<br />

möglich durch die Allgemeinheit „quersubventioniert“ werden sollen.<br />

6. Backhaus (Unterabschnitt 7690)<br />

Der Zuschussbedarf des Backhauses liegt 2009 bei 12.840 Euro (Vorjahr<br />

13.750 Euro) <strong>und</strong> ist damit nahezu unverändert.<br />

7. Geschirrmobil (Unterabschnitt 7691)<br />

Der Zuschussbedarf beim Geschirrmobil mit 2.200 Euro (Vorjahr 3.900 Euro)<br />

ist deutlich gesunken. „Zünglein an der Waage“ sind hier in der Regel die<br />

Bauhofverrechnungen. Diese lassen sich für die notwendigen Instandhaltungs-<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsarbeiten leider nicht weiter reduzieren.


8. Wasserversorgung (siehe Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung)<br />

Für die Wasserversorgung besteht seit 01.01.1995 eine Sonderrechnung in<br />

Form eines Eigenbetriebs. Hierzu wird auf den Wirtschaftsplan <strong>und</strong> dessen<br />

<strong>Vorbericht</strong> verwiesen.<br />

E. Zuführung zum Vermögenshaushalt<br />

Zuführung zum Vermögenshaushalt<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

-1.000<br />

-2.000<br />

1.522<br />

1.236<br />

985<br />

3.894<br />

1.038<br />

1.405<br />

750<br />

3.277<br />

2.888<br />

51<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

-925<br />

2006 2007 2008 2009<br />

-296<br />

2010 2011<br />

-1.443<br />

Wie bereits dargestellt, soll die stetige Aufgabenerfüllung der Gemeinde durch<br />

die Haushaltsplanung <strong>und</strong> -führung gewährleistet sein. Ob dies der Fall ist,<br />

lässt sich insbesondere an der Zuführungsrate vom Verwaltungshaushalt an<br />

den Vermögenshaushalt ablesen.<br />

Werden im laufenden Betrieb Mittel erübrigt, können diese zur Finanzierung<br />

von Investitionen im Vermögenshaushalt verwendet werden oder, wenn sie<br />

nicht benötigt werden, über den Vermögenshaushalt der allgemeinen Rücklage<br />

zugeführt werden.<br />

Diese Zuführungsrate hat sich in den vergangenen Jahren aufgr<strong>und</strong> der Finanz-<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftskrise negativ entwickelt. 2011 kann nur durch eine deutliche<br />

Erhöhung der Steuer- <strong>und</strong> Gebühreneinnahmen ein ausgeglichenes Ergebnis<br />

erreicht werden.<br />

Die Gemeinde <strong>Nufringen</strong> ist aufgr<strong>und</strong> von § 22 Absatz 1 Gemeindehaushaltsverordnung<br />

verpflichtet, mindestens die Kosten für die Kreditbeschaffungskosten<br />

<strong>und</strong> die ordentliche Tilgung an den Vermögenshaushalt zuzuführen. Da<br />

die Gemeinde aber schuldenfrei ist, beläuft sich die Pflichtzuführungsrate auf<br />

0 Euro.


3. Vermögenshaushalt<br />

3.1 Einnahmen<br />

Im Haushaltsjahr 2011 beträgt das Volumen des Vermögenshaushaltes<br />

2.999.350 Euro. Es liegt damit um 1.616.160 Euro beziehungsweise rd. 35 %<br />

unter dem Volumen von 2010.<br />

Die Einnahmen des Vermögenshaushalts gliedern sich in folgende Hauptgruppen:<br />

a) Entnahmen aus Rücklagen 492.740 €<br />

b) Einnahmen aus der Veräußerung von Anlagevermögen 2.225.000 €<br />

c) Beiträge <strong>und</strong> ähnliche Entgelte 46.550 €<br />

d) Zuweisungen <strong>und</strong> Zuschüsse für Investitionen u.ä. 184.000 €<br />

3.2 Ausgaben<br />

Die Ausgaben des Vermögenshaushalts betragen ebenfalls 2.999.350 Euro<br />

<strong>und</strong> gliedern sich in:<br />

a) Erwerb von Beteiligungen, Kapitaleinlagen 757.200 €<br />

b) Erwerb von Gr<strong>und</strong>stücken 515.000 €<br />

c) Erwerb von beweglichen Sachen des Anlagevermögens 218.150 €<br />

d) Baumaßnahmen 1.505.000 €<br />

e) Zuweisungen <strong>und</strong> Zuschüsse für Investitionen, Darlehen 4.000 €


Ausgaben des Vermögenshaushaltes 2011<br />

Zuweisungen <strong>und</strong><br />

Zuschüsse für<br />

Investitionen,<br />

Darlehen 4.000,00 0%<br />

Ewerb von<br />

Beteiligungen <strong>und</strong><br />

Kapitaleinlagen<br />

757.200,00 25%<br />

Baumaßnahmen<br />

1.505.000,00 51%<br />

Erwerb von<br />

Gr<strong>und</strong>stücken<br />

515.000,00 17%<br />

Erwerb von<br />

beweglichen Sachen<br />

des<br />

Anlagevermögens<br />

218.150,00 7%<br />

Auf einige wesentliche Ausgabepositionen wird im Folgenden eingegangen.<br />

Kindergarten Schulstraße (Unterabschnitt 4641)<br />

Für die Sanierung des Erdgeschosses des Kindergartens Schulstraße 1 sowie<br />

die Rettungsrutsche sind 275.000 Euro im Haushaltsplan vorgesehen. Darin<br />

sind die vom Gemeinderat in seiner Sitzung vom 29.11.2010 beratenen Mehrausgaben<br />

bereits enthalten.<br />

Für den Ausbau der Schulstraße 1a zur Unterbringung von zwei zusätzlichen<br />

Kleinkindgruppen sind 30.000 Euro für Umbaumaßnahmen <strong>und</strong> 30.000 Euro<br />

für Ausstattungsinvestitionen vorgesehen.<br />

Schwabenlandhalle (Unterabschnitt 5615)<br />

In der Schwabenlandhalle soll 2011 die Beleuchtung ausgetauscht werden.<br />

Hierfür sind im Haushaltsplan 47.000 Euro veranschlagt. Der Hallenboden<br />

wird ausgetauscht; die Förderzusage liegt seit 2010 vor.<br />

Stadien <strong>und</strong> Sportplätze (Unterabschnitt 5620)<br />

Für die Planung eines neuen Kunstrasenplatzes wurden Planungskosten in<br />

Höhe von 55.000 Euro im Planwerk aufgenommen.<br />

Sanierung der Schulstraße (diverse UA)<br />

Die Sanierung der Schulstraße wird - wie alle Straßenbaumaßnahmen - auf<br />

die Unterabschnitte 6300 (Straßen), 6700 (Straßenbeleuchtung), 7000 (Ab-


wasserbeseitigung) <strong>und</strong> auf den Eigenbetrieb Wasserversorgung <strong>Nufringen</strong><br />

aufgeteilt. Im Gemeindehaushalt ist ein Betrag von 481.000 Euro zu finanzieren.<br />

Dieser teilt sich wie folgt auf:<br />

- Straßenbau 244.000 €<br />

- Beleuchtung 49.000 €<br />

- Abwasserbeseitigung 188.000 €<br />

Kanalisation (Unterabschnitt 7000)<br />

Laut Haushaltsplan des Abwasserzweckverbandes sind 2011 von der Gemeinde<br />

<strong>Nufringen</strong> 743.700 Euro als Investitionskostenbeteiligung zu erbringen.<br />

Mit diesem anteiligen Betrag soll die geplante solare Klärschlammtrocknung<br />

auf dem Kläranlagenareal in Gärtringen errichtet werden.


Haushaltssatzung<br />

der<br />

Gemeinde <strong>Nufringen</strong><br />

Für das Haushaltsjahr<br />

2011


H A U S H A L T S A T Z U N G<br />

der<br />

Gemeinde <strong>Nufringen</strong><br />

für das Haushaltsjahr 2011<br />

Aufgr<strong>und</strong> von § 79 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg hat der Gemeinderat der<br />

Gemeinde <strong>Nufringen</strong> am 28. Februar 2011 folgende<br />

Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2011<br />

beschlossen:<br />

§ 1<br />

Der Haushaltplan wird festgesetzt mit<br />

1. den Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben in Höhe von je 14.525.290 €<br />

davon<br />

im Verwaltungshaushalt mit 11.525.940 €<br />

im Vermögenshaushalt mit 2.999.350 €<br />

2. dem Gesamtbetrag der vorgesehenen Kreditaufnahmen<br />

für Investitionen <strong>und</strong> Investitionsförderungsmaßnahmen<br />

- Kreditermächtigung - in Höhe von 0 €<br />

3. dem Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen<br />

in Höhe von 0 €

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