Braunschweigisches Jahrbuch 53.1972 - Digitale Bibliothek ...

Digitale Bibliothek Braunschweig
http://www.digibib.tu-bs.de/docid=00042532
Beurkundungen mit ausdrücklich erwähnter Zustimmung oder im Namen seiner
(z. T. auch genannten) fünf Brüder 75). Alle sechs Brüder erscheinen als Aussteller
am 26. 8. Il8! 76).
Heinrich und Albrecht, die sich wohl IZ86 besonders aneinander anschlossen 77),
treten seitdem mehrfach zusammen auf, wohei die Zustimmung ihrer Brüder erwähnt
ist 78).
Die in den Urkunden der Herzöge angeführten und von Verfügungen betroffenen
Orte liegen hauptsächlich im Raum Braunschweig - Königslutter - Schöningen
- Helmstedt, ferner bei Peine - Hildesheim, im Raum Göttingen - Osterode a.
Harz - Heiligenstadt, am Nordharz und bei Quedlinburg sowie bei Neuhaldensleben
- Wolmirstedt. Es handelt sich um die Gegenden, in denen Besitzungen und
Herrschaftsrechte der Welfen um 1235 mehr oder weniger gehäuft festgestellt
sind 79) und über die auch schon Herzog Albrecht d. Gr. gebot.
2. Eine Änderung in der Regierungsweise trat durch Zwistigkeiten ein, die
Heinrich von seinen Brüdern Albrecht und '\Vilhelm 1288 trennten 80). Albrecht
allein stellte in jenem Jahre der Stadt Göttingen ein Privileg aus 81); Albrecht und
Wilhelm urkundeten für die Klöster Michaelstein und St. Jakobi in Osterode a. Harz
und belehnten die v. d. Schulenburg in der Altmark 82).
3. Es ist früher angenommen, unter den Brüdern Heinrich, Albrecht und
Wilhelm habe etwa 1285, Il86 oder 1289 eine Teilung des väterlichen Erbes statt-
70) Zimmermann ebda.: für Kloster Riddagshausen, ferner Besitz in Weferlingen [no
Helmstedt]; Lasfelde [b. Osterode am Harz]; Sambleben; Lafferde [b. Peine]; auch 1180 O. T.
(UB Asseburg I 406, Besitz in Dobbeln, Dahlum und Luddum), 1.7.1281 (ebda. 414, Vogteirechte
in mehreren Orten bei Neuhaldensleben, Wanzleben und Wolmirstedt sowie in
und bei Schöningen an Kloster Mariental), 19.7. 1281 (VI Hs 7 Nr. 19 Urk. 6, Salzdahlum),
1281 o. T. (UB Sudendorf I 95, Wald bei Walkenried), 1.6.1288 (VII D Hs 57 a Bd.l,
für Stadt Helmstedt). - Soweit Original-Urkunden erhalten und deren Siegel erkennbar
sind, ist nur das Siegel Heinrichs angebracht (vgl. C. V. Schmidt-Phiseldeck: Die Siegel des
herzoglichen Hauses Braunschweig u. Lüneburg. 1881. S. 10 Nr.62), an der Urk. vom 1.7.
u81 auch das Siegel des Bischofs Konrad von Verden (vgl. hierzu Zimmermann aaO. S. I
m. Anm.4).
7") UB Asseburg I 415 für den Deutschen Orden in Lucklum; mit Siegel Heinrichs und
des Bischofs von Verden.
77) Vgl. ihre Vereinbarung vom 19.6.1286 (Zimmermann aaO. S. 3 Anm.14; Krusch
aaO. S. 165), in der sie aum verabredeten, nur gemeinsam einen Vogt einzusetzen, "quamdiu
ambo sumus in terminis terrae nostrae".
78) 18.7. 1286, datum Brunswic (UB St. Braunsmweig II 340, Genehmigung des Verkaufes
eines Dienstmannen-Hofes im Hagen in Braunschweig); 7. I. 1278, datum Embeke
(StA. Düsseldorf, Stift Werden Nr. 59, Tausch von Dienstmannen mit dem Abt von Werden);
11. Il87, datum in castro Brunswick (UB Asseburg I 442, Genehmigung des Verkaufes
von Holzungen an Kloster Michaelstein).
78) Vgl. die Karte bei L. Hüttebräuker aaO., wo in der Besitzliste S. 61 ff. auch ein
Teil der Belege angeführt ist.
80) O. V. Heinemann [wie Anm. 51 Bd. 1 S. 43.
81) Krusch aaO. S. 164.
82) 6.5. 1188 (13 Urk 109), 14.6. 1188 (VII C Hs 47 S.4), 3.1. 1289 (RiedeI, Cod.
diplom. Brandenbg. ASS. 190).
20