5 · 2011 - BNC - Bayer

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12 5·2011 AUS DEN TEILKONZERNEN logy Services, nun mit dem LIFE Awardfür Flexibilität geehrt. Die neue TDI-Anlage, die über eine Kapazität von 250.000 Tonnen jährlich verfügt, ist ein Eckpfeiler des nachhaltigen Wachstums von Bayer in China. Im Laufedes Projekts mussten die gemeinsamen Teams, die aus bis zu 300Bayer-Mitarbeiternund bis zu 3.000 externen Arbeitskräften bestanden, eine Reihe vonHerausforderungen bewältigen. Eine davon war die Wirtschaftskrise im Jahr 2008. „Wir durften den gesamten Prozess nicht unterbrechen und mussten die Krise zu unserem Vorteil ausnutzen“, sagt Eick- hoff.Flexibilität sei natürlich auch im Alltagsgeschäftgefragt gewesen, ergänzt Orzesek.„Wenn man Akzeptanz erzielen und ein gut koordiniertes Team aufbauen will, braucht man ein Gespür für das, was der andere benötigt –und muss Strukturen und Strategie entsprechend anpassen.“ Effizienz: Imidacloprid istder Wirkstoff der erfolgreichsten Bayer-Insektizide Admire und Gaucho.Durch direkt Dr. Peter Gerdes, Mitarbeiter von Bayer CropScience inDormagen, und sein Team erhielten den LIFE Award für Verbesserungen bei der Produktion des Wirkstoffs Imidacloprid. Foto: Moll Die LIFE-Champions Bayer-Chef Dr. Marijn Dekkers hat erstmals die Bayer LIFE Awards verliehen. Damit werden vorbildliche Projekte in Bezug auf die Bayer-Werte gewürdigt. „direkt“ stellt die Preisträger vor. Fortsetzung von Seite 1 Leadership: Ein Team von Bayer, das für die Sicherheitsüberwachung von Arzneimitteln (Pharmakovigilanz) zuständig ist, muss derzeit allein in den USA mehr als zehn Millionen Seiten medizinischer Unterlagen durcharbeiten. Das Unternehmen hat die Unterlagen im Zusammenhang mit laufenden Rechtsstreitigkeiten erhalten. Hierfür stellte Susan Fiedler, Leiterin des Legal Medical Records Teams in den USA, für eine befristete Zeit ein Team von 70Mitarbeitern zusammen. Dafür erhielt sie den LIFE Awardfür Leadership. „Wir hatten nicht genügend Mitarbeiter, uns fehlten die Räumlichkeiten und auch mit Compu- tern waren wir nicht adäquat ausgestattet“, erläutert Fiedler. Sobegann sie mit der Rekrutierung und Schulung von70zeitweiligen Mitarbeitern. In Wayne im Bundesstaat New Jersey fand sich ein Lagergebäude, das nach entsprechendem Umbau den Anforderungen gerecht wurde. Außerdem leitete die Managerin ein 100-köpfiges Team bei einem externen Dienstleister –und das, nachdem sie bisher nur wenig Führungserfahrung hatte. „Neben der riesigen Menge an Dokumenten und dem Zeitdruck ist unsere größte Herausforderung die Ungewissheit. Stets müssen wir auf neue Anforderungen gefasst sein, darum ist unser Team auch funk- Dr. H.Orzesek und W. Eickhoff (M.) vor der TDI-Anlage in Shanghai. Foto:Bayer Susan Fiedler (M.) erhielt den LIFE Award für Leadership. Foto: Bayer tionsübergreifendzusammengesetzt“, erläutertFiedler. Integrität: Am 11.März 2011 wurde Japan vomstärksten Erdbeben seiner Geschichte erschüttert. Das Beben löste einen verheerenden Tsunami aus und brachte Todund Zerstörung. In Osaka formierte sich die „Bayer Emergency Task Force“, um für die Sicherheit der Bayer-Mitarbeiter und ihrer Angehörigen zu sorgen. Zu ihr gehört auch Tetsuto Takaki, Leiter Business Support bei Bayer HealthCare, der jetzt für sein vorbildliches Verhalten mit dem LIFE Award für Integrität ausgezeichnet wurde. „Das Team entstand spontan, als sich Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Sicherheit, Personal, Kommunikation, IT und Einkauf freiwillig zusammentaten“, erinnert sich Takaki. Für die Evakuierung von Mitarbeitern organisierte die „Emergency Task Force“ Rettungsbusse. Außerdem sammelte das Team Lebensmittel, Wasser und anderedringend benötigte Bedarfsartikel. „Ich habe den Eindruck, dass unser Unternehmen durch das gemeinsam Erlebte fester zusammengeschweißt wurde“, sagt Takaki. „Das hat uns geholfen, die emotionalen Belastungen zu verkraften.“ Flexibilität: Die neue TDI-Großanlage von Bayer im chinesischen Shanghai ging am 10. Juli 2011 erfolgreich inBetrieb. Für ihre lösungsorientierte Einstellung wurden die Projektleiter Dr.Holger Orzesek, ProgramDirector Production TDI Train von Bayer Material- Science, und Wolfgang Eickhoff, Leiter TDI Train vonBayer Techno- Jeder Preisträger erhielt als Anerkennung eine Skulptur. Foto: Bayer ständige Optimierung der Produktionsprozesse für eines der Vorprodukte, Chlormethylpyridin (CMP), gelang Dr. Peter Gerdes, 1. Betriebsleiter des MZT-Betriebs von Bayer CropScience in Dormagen, mit einem Team im Werk Dormagen eine deutliche Kostensenkung. Dafür wurde er mit dem LIFE Awardfür Effizienz ausgezeichnet. Mehr als fünf Rohstoffe und viele Prozessschritte sind nötig, um CMP herzustellen. Gut zehn Jahre lang hat Gerdes den komplexen Produktionsprozess analysiert. In enger Zusammenarbeit mit Kollegen vonBayer CropScience und Bayer Technology Services entdeckte er immenses Optimierungspotenzial. Seinem Team istesgelungen, die Verarbeitung mehrerer Substanzen in geschlossene Kreisläufe zu überführen und Nebenprodukte entweder in anderen Prozessen zu verwerten oder sie zu verkaufen. So konnten die Kosten um jährlich rund 18 Millionen Euro verringert und pro Jahr 9.000 Tonnen an Ressourcen eingespartwerden. Gerdes: „Das führtnicht nur zu einer Minimierung der Umweltbelastung, sondern auch zur Reduzierung der Produktionskosten, wodurch wir unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlichverbessernkönnen.“ eb Tetsuto Takaki (vorne, 3.v.l.) und sein Team aus Japan. Foto: Bayer
direkt 5·2011 13 Der Kunde im Blick Bayer will die Kundenorientierung stärken. Das war ein wichtiges Ziel aus der Mitarbeiter-Befragung 2010. Seitdem sind im Konzern zahlreiche Programme gestartet. „direkt“ stellt drei Projekte vor. Gemeinsam für mehr Ertrag Bayer CropScience unterstützt Reisbauern in Vietnam. MONHEIM Vietnam ist eines der führenden Reis produzierenden Länder. Doch schwierige Wetterbedingungen wie Dürre und Überschwemmungen stellen die Landwirte vor große Herausforderungen. Um Ernten nachhaltig zu sichern und den Ertrag und die Qualität von Reis zu verbessern, hat Bayer CropScience das Projekt „Much More Rice“ (MMR) ins Leben gerufen. Neben lokalen Partnerschaften mit Landwirten und Behördenvertretern bietet das Unternehmen den Reisbauern komplette Lösungen vom Saatgut bis zur Ernte an. Dazu zählen auch eine breite Palette von Pflanzenschutzprodukten sowie Schulungen zur landwirtschaftlichen Praxis. Immer im Fokus: die Betreuung der Kunden vorOrt. Die Bayer-Experten besuchen die Landwirte und erklären ihnen, wie sie das Saatgut handhaben müssen und die Produkte am besten zum Einsatz bringen. „Dabei gehen unsere Mitarbeiter auch individuell auf Fragen und Probleme ein“, sagt Bui Van Kip, Leiter Technical Develop- ment &Regulatory Affairs inVietnam. Bei Ortsterminen und Farmerveranstaltungen demonstrieren die Bayer-Mitarbeiter zudem, wie bewährte landwirtschaftliche Praktiken –etwa ganzheitlicher Pflanzenschutz –die Erträge erhöhen können. „Dieser praktische Ansatz kommt bei den Landwirten sehr gut an“, erläutert Kip. „Durch die persönliche Beratung sorgen wir für eine enge Bindung zwischen Kunde und Unternehmen.“ Zum Erfolg des Programms haben auch Partnerschaften mit staatlichen Stellen wie dem Plant Protection Department beigetragen. Darüber hinaus eröffnen solche Kooperationen dem Unternehmen neue Forschungsmöglichkeiten – beispielsweise bei der Entwicklung von neuem Hybridreis-Saatgut, das eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge, Krankheiten und weitereStressfaktoren aufweist. Für die Farmer bietet„MuchMore Rice“ noch einen zusätzlichen Anreiz: Wer die MMR-Instrumente erfolgreich nutzt, kann im sogenannten „BayerMillionaire“-Wettbewerb umgerechnet 15.000 US-Dollar ge- Der MarktimFokus Bayer MaterialScience etabliert einen neuen Bereich. Herr Vanacker, Bayer Material- Science hat den neuen unternehmensübergreifenden Bereich „Industrial Marketing“ eingerichtet. Warum? Bislang haben wir vorrangig mit unseren direkten Kunden kommuniziert. Mit „Industrial Marketing“ wollen wir uns darüber hinaus mit Teilnehmern der gesamten Wertschöpfungskette –also auch mit den Kunden unserer Kunden –intensiv austauschen und deren Sicht und Bedürfnisse erfahren. Wie funktioniert das? Wir führen die Kenntnis unserer Experten aus den Bereichen Automobil, Construction und Elektro/ Electronics in übergreifenden Plattformen zusammen. Solch ein Netzwerk-orientierter Best-Practise-Austausch hilft, die Marktbedürfnisse genauer kennenzulernen. Wir wollen gemeinsam ungedeckten Kunden- und Marktbedarf identifizieren und befriedigen. Darüber hinaus müssen wir in der Lage sein, neue Bedürfnisse an den Märkten zu generieren und diese mit unseren nachhaltigen, innovativen Lösungen zu decken. Peter Vanacker Foto: Engwald Warum ist das wichtig? Mit Hilfe einer langfristig angelegten, umfassenden Marketingkonzeption für den gesamten Teilkonzern werden wir die Weichen stellen, um unsere Unternehmensziele zu erreichen und nachhaltiges, profitables Wachstum für BayerMaterialScience zu generieren. Und genau das können wir nur schaffen, wenn wir die Märkte und Marktbedürfnisse genau kennen. Gero Steinmetz Die Landwirtschaft in Vietnam wird von schwierigen Wetterbedingungen beeinträchtigt. Gemeinsam mit ihren Kunden vor Ort arbeiten die Experten von Bayer CropScience daran, Ernten sicherer zu machen. Foto: dpa winnen. Von November 2010 bis April 2011 haben sich bereits mehr als 10.000 Reisbauern aus dem Mekong-Deltaander Aktion beteiligt. Schließlichkomme es aber auf die Qualität der Produkte an, sagt Kip: „Denn nachhaltig überzeugen den Landwirt natürlich nur die eigenen positiven Erfahrungen –oder die seiner Nachbarn.“ Abigail Keiper ZusammenschlussfördertInnovation Bayer HealthCare bündelt Kompetenzen im Bereich diagnostische Bildgebung. BERLIN, PITTSBURGH Allein in Deutschland werden pro Jahr mehr als zehn Millionen Untersuchungen im Computertomographen (CT) vorgenommen (in den USA mehr als 77 Millionen). Dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dabei ein Kontrastmittel vonBayer HealthCare genutzt wird, zum Beispiel Ultravist. Und meistens stammt das dabei verwendete Injektionsgerät –ein Stellant –von der HealthCare-Tochter MEDRAD. Beide sind weltweit Marktführer in ihren Bereichen. Bisher ist das Kontrastmittelgeschäft, zu denen auch solche für die Magnetresonanztomographie zählen, in derDivisionPharmaceuticals angesiedelt. MEDRAD wiederum ist Teil der Division Medical Care. Zum 1. Januar 2012 werden Kontrastmittel und MEDRAD zusammengeführt, um die neue Einheit „Radiology and Interventional“ (R&I) in der Division Medical Carezubilden. „Beide Bereiche haben zum Teil dieselben Kunden, nämlich die Radiologen, und beide haben Produkte und Kompetenzen, die sich gut ergänzen. Da ist esein wirtschaftlich sinnvoller Schritt, das auchorganisatorischzusammenzulegen“, erklärt Alan Main, Leiter von „MUCH MORE RICE“ IM ÜBERBLICK > „Much More Rice“ wurde in Vietnam im Mekong-Delta gestartet und seitdem kontinuierlich weiter ausgebaut. > In 320 Einzelprojekten hat die Initiative bereits zu10Prozent höheren Gewinnen und Mehr Nutzen für die Kunden: Bayer führt MEDRAD und Kontrastmittel zusammen. Foto: Ginter Medical Care und Leiter von R&I. Hinzu komme, dass beide Bereiche wissenschaftsbasiert arbeiten und schon immer sehr innovativ gewesen seien, wie Dr. Claus-Peter Reisinger hinzufügt, Leiter Strategisches Marketing MRI der neuen Einheit. „Gemeinsam können wir nun an Innovationen undneuen Lösungen arbeiten, die noch mehr Nutzen für die Kunden bringen“, so Reisinger. Dabei gehe es auchumdie Verbesserung ganzer Abläufe und Prozesse in den Radiologie-Praxen. „Neben der starkenKundenorientierung liegt ein Fokusder neuen Einheit auf der Inter- zu 20 Prozent gestiegenen Netto-Zinserträgen geführt. > Durch seine einfache, effiziente Struktur lässt sich „Much More Rice“ ideal auf weitere Regionen und Pflanzen ausweiten. nationalisierung, die das Geschäftin noch mehr Länder tragen soll“, hebt Clifford Kress hervor, Leiter Strategisches Marketing CT &Radiologie für die neue Einheit. Dasselbe gilt für die Interventionen, den zweiten wichtigen Markt des R&I-Geschäfts. Dahinter verbergen sichEingriffeper Katheter,etwainder Kardiologie oder auch bei Diagnosen im Gefäßsystem. Reisinger sieht gute Aussichten für eine „nachhaltig erfolgreiche Entwicklung“. Hierfür werden die Experten in Berlin (Kontrastmittel) und Pittsburgh (MEDRAD Ausstattung) künftig nochenger zusammenarbeiten. kh
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