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Fotos: Uwe Thrum<br />

Schüler der Regelschule Ranis helfen<br />

bei natürlicher Wiederbewaldung<br />

entwickeln. Diese scheinbare Vergesslichkeit<br />

des Vogels wird also<br />

genutzt, um die durch Windwurf<br />

oder durch Borkenkäfer geschädigten<br />

Waldflächen mit Buchen und<br />

Eichen wieder aufzuforsten.<br />

Schüler der 7. Klasse der Regelschule Ranis bauen Eichelhähertische in den durch Borkenkäfer<br />

und Sturm geschädigten Waldflächen bei Wilhelmsdorf.<br />

Ein Schülerprojekt der besonderen<br />

Art haben die Schüler der<br />

7. Klasse der Regelschule Ranis begonnen.<br />

Auf Anregung und mit Unterstützung<br />

des Revierförsters Uwe<br />

Thrum nutzen die Schüler ein zwar<br />

bekanntes, allerdings nur wenig genutztes,<br />

aber durchaus wirksames<br />

Verfahren, um die Wiederbewaldung<br />

unserer durch schwere Schäden<br />

gezeichneten Wälder zu unterstützen.<br />

Dieses Verfahren nennt<br />

man „Hähersaat“.<br />

Dabei nutzt man eine Eigenart des<br />

schönen Rabenvogels Eichelhäher<br />

(Garrulus glandarius). Im Winter<br />

liegt die wesentliche Überlebensstrategie<br />

des Eichelhähers in der<br />

Nutzung seiner bevorrateten Nahrungsreserven.<br />

Dafür sammelt er im<br />

Herbst Bucheckern, Haselnüsse und<br />

besonders Eicheln und vergräbt die<br />

Baumfrüchte in Hunderten von Ver-<br />

stecken. Bis zu zehn Eicheln transportiert<br />

der Eichelhäher in Kehlsack<br />

und Schnabel vom Fundort bis zum<br />

Versteck.<br />

Der Literatur zufolge kann ein einziger<br />

Vogel bis zu 5.000 Eicheln im<br />

Herbst vergraben. Nur einen Teil<br />

dieser versteckten Baumfrüchte<br />

findet der Vogel später wieder und<br />

verzehrt sie. Aus den Rest können<br />

sich dann zum Teil junge Eichen<br />

Dazu haben die Schüler sogenannte<br />

Hähertische 40 x 40 Zentimeter gebaut<br />

und auf Baumstümpfen in der<br />

Nähe von Kahlflächen angebracht.<br />

Diese Hähertische werden nun alle<br />

zwei Wochen mit Eicheln befüllt.<br />

Auf diese Weise werden in unsere<br />

von Nadelholz dominierten Waldbestände<br />

wertvolle Mischbaumarten<br />

ohne großen Kostenaufwand<br />

eingebracht und ein wichtiger Beitrag<br />

zum Aufbau vom Mischwaldbeständen<br />

geleistet. Dies wiederum<br />

fördert die biologische Vielfalt und<br />

nutzt nicht zuletzt unserem Wild<br />

und dem Eichelhäher selbst.<br />

Mit diesem Schülerprojekt soll bei<br />

den Kindern neben dem Naturverständnis<br />

und Nachhaltigkeits-Gedanken,<br />

dem „Wir-Gefühl“ beim<br />

gemeinsamen Agieren auch die<br />

Heimatverbindung initiiert und verstärkt<br />

werden.<br />

Denn: Wenn die jungen „Baumpflanzer“<br />

dereinst mit ihren eigenen<br />

Kindern oder noch viel später<br />

vielleicht mit den Enkeln in „ihre“<br />

Wälder kommen, werden sie, unter<br />

den dann großen Bäumen stehend,<br />

mit Stolz sagen können: „Dazu<br />

habe ich einen Beitrag geleistet“.<br />

Uwe Thrum<br />

ThüringenForst<br />

www.thüringenforst.de<br />

uwe.thrum@forst.thüringen.de<br />

www.wbv-thueringen.de<br />

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