download zeitung nr.2, 2012 - WALDBESITZERVERBAND FÃR ...
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Fotos: Uwe Thrum<br />
Schüler der Regelschule Ranis helfen<br />
bei natürlicher Wiederbewaldung<br />
entwickeln. Diese scheinbare Vergesslichkeit<br />
des Vogels wird also<br />
genutzt, um die durch Windwurf<br />
oder durch Borkenkäfer geschädigten<br />
Waldflächen mit Buchen und<br />
Eichen wieder aufzuforsten.<br />
Schüler der 7. Klasse der Regelschule Ranis bauen Eichelhähertische in den durch Borkenkäfer<br />
und Sturm geschädigten Waldflächen bei Wilhelmsdorf.<br />
Ein Schülerprojekt der besonderen<br />
Art haben die Schüler der<br />
7. Klasse der Regelschule Ranis begonnen.<br />
Auf Anregung und mit Unterstützung<br />
des Revierförsters Uwe<br />
Thrum nutzen die Schüler ein zwar<br />
bekanntes, allerdings nur wenig genutztes,<br />
aber durchaus wirksames<br />
Verfahren, um die Wiederbewaldung<br />
unserer durch schwere Schäden<br />
gezeichneten Wälder zu unterstützen.<br />
Dieses Verfahren nennt<br />
man „Hähersaat“.<br />
Dabei nutzt man eine Eigenart des<br />
schönen Rabenvogels Eichelhäher<br />
(Garrulus glandarius). Im Winter<br />
liegt die wesentliche Überlebensstrategie<br />
des Eichelhähers in der<br />
Nutzung seiner bevorrateten Nahrungsreserven.<br />
Dafür sammelt er im<br />
Herbst Bucheckern, Haselnüsse und<br />
besonders Eicheln und vergräbt die<br />
Baumfrüchte in Hunderten von Ver-<br />
stecken. Bis zu zehn Eicheln transportiert<br />
der Eichelhäher in Kehlsack<br />
und Schnabel vom Fundort bis zum<br />
Versteck.<br />
Der Literatur zufolge kann ein einziger<br />
Vogel bis zu 5.000 Eicheln im<br />
Herbst vergraben. Nur einen Teil<br />
dieser versteckten Baumfrüchte<br />
findet der Vogel später wieder und<br />
verzehrt sie. Aus den Rest können<br />
sich dann zum Teil junge Eichen<br />
Dazu haben die Schüler sogenannte<br />
Hähertische 40 x 40 Zentimeter gebaut<br />
und auf Baumstümpfen in der<br />
Nähe von Kahlflächen angebracht.<br />
Diese Hähertische werden nun alle<br />
zwei Wochen mit Eicheln befüllt.<br />
Auf diese Weise werden in unsere<br />
von Nadelholz dominierten Waldbestände<br />
wertvolle Mischbaumarten<br />
ohne großen Kostenaufwand<br />
eingebracht und ein wichtiger Beitrag<br />
zum Aufbau vom Mischwaldbeständen<br />
geleistet. Dies wiederum<br />
fördert die biologische Vielfalt und<br />
nutzt nicht zuletzt unserem Wild<br />
und dem Eichelhäher selbst.<br />
Mit diesem Schülerprojekt soll bei<br />
den Kindern neben dem Naturverständnis<br />
und Nachhaltigkeits-Gedanken,<br />
dem „Wir-Gefühl“ beim<br />
gemeinsamen Agieren auch die<br />
Heimatverbindung initiiert und verstärkt<br />
werden.<br />
Denn: Wenn die jungen „Baumpflanzer“<br />
dereinst mit ihren eigenen<br />
Kindern oder noch viel später<br />
vielleicht mit den Enkeln in „ihre“<br />
Wälder kommen, werden sie, unter<br />
den dann großen Bäumen stehend,<br />
mit Stolz sagen können: „Dazu<br />
habe ich einen Beitrag geleistet“.<br />
Uwe Thrum<br />
ThüringenForst<br />
www.thüringenforst.de<br />
uwe.thrum@forst.thüringen.de<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
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