download zeitung nr.2, 2012 - WALDBESITZERVERBAND FÃR ...
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Fotos: Wolfgang Heyn | LEcreativ<br />
Waldschutz<br />
und die Blattverluste ohne Fernglas<br />
oft kaum auszumachen waren. Die<br />
starken Nachtfröste zwischen dem<br />
3. und 6. Mai 2011 könnten auch<br />
zu einer erhöhten Mortalität der<br />
Räupchen geführt haben. Vor allem<br />
in den seit ein paar Jahren stark in<br />
Mitleidenschaft gezogenen Eichenbeständen<br />
in Südthüringen nahmen<br />
die Schäden deutlich ab. Die<br />
Fraßschwerpunkte lagen 2011 im<br />
Norden (Forstamt Sondershausen)<br />
und Osten (Forstamt Weida) von<br />
Thüringen.<br />
Die Ergebnisse der Eichenwickler-<br />
Schlupfkontrollen im Februar/ März<br />
<strong>2012</strong> zeigten nun, dass die Populationsdichte<br />
des Grünen Eichenwicklers<br />
insgesamt wieder etwas angestiegen<br />
ist. Auch die Ergebnisse der<br />
Frostspanner-Überwachung mittels<br />
Leimringen lassen für dieses Jahr<br />
einen Anstieg der Populationsdichten<br />
erkennen. Insgesamt hängt es<br />
vom günstigen Zusammenfallen<br />
von Raupenschlupf und dem Aufbrechen<br />
der Knospen ab, wie stark<br />
letztlich die Blattverluste in den<br />
Eichenbeständen in diesem Jahr<br />
ausfallen werden.<br />
Nach den 2011 durchgeführten<br />
Untersuchungen zum Eschentriebsterben<br />
kann festgestellt werden,<br />
dass die Erkrankung mittlerweile<br />
flächendeckend in Thüringen auftritt.<br />
Die Intensität der Erkrankung<br />
auf den Eschenflächen ist gegenüber<br />
2010 weiter angestiegen. In<br />
den Beständen lässt sich eine unterschiedliche<br />
Schadintensität beobachten<br />
und die Erkrankung ist<br />
nun auch in den Altbeständen sehr<br />
deutlich erkennbar.<br />
Die Populationsentwicklung der<br />
Kurzschwanzmäuse war 2011 auf<br />
den einzelnen Monitoringflächen<br />
recht unterschiedlich. Das Dichte-<br />
niveau lag dabei oftmals deutlich<br />
über dem als kritisch angesehenen<br />
Indexwert von 10 Kurzschwanzmäusen<br />
(KSM) pro 100 Fallennächten<br />
(FN). Im Vergleich zu 2010<br />
konnte insgesamt von einem Rückgang<br />
der Mäusedichte ausgegangen<br />
werden. Erste Probefänge im<br />
Januar <strong>2012</strong> deuteten aber auf eine<br />
hohe Überlebensrate der Mäuse im<br />
vergangen Winter hin. So waren<br />
die Fangzahlen, sicherlich bedingt<br />
durch den extrem milden Winter<br />
bis Ende Januar, auf ähnlichem<br />
Niveau wie im Herbst 2011 und<br />
reichten bis zu 29 % mit Kurzschwanzmäusen<br />
belegter Fallen.<br />
Da sich die milde Witterung jedoch<br />
nicht fortsetzte und das Hochdruckgebiet<br />
„Dieter“ eine lange<br />
Periode mit strengem Frost bescherte,<br />
könnten die Populationsdichten<br />
bis zum Einsetzen der Vermehrungsphase<br />
im Frühjahr doch noch<br />
zurückgegangen sein.<br />
Diese Hoffnung scheint sich jedoch,<br />
wie die ersten Probefänge im März<br />
zeigten, nicht in allen Regionen zu<br />
bewahrheiten.<br />
Dr. Ulf Baier<br />
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