28.01.2015 Aufrufe

download zeitung nr.2, 2012 - WALDBESITZERVERBAND FÜR ...

download zeitung nr.2, 2012 - WALDBESITZERVERBAND FÜR ...

download zeitung nr.2, 2012 - WALDBESITZERVERBAND FÜR ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fotos: Wolfgang Heyn<br />

Christian Freiherr v. Truchseß<br />

Vizepräsident<br />

AKTUELL<br />

INFORMATIV<br />

KOMMUNIKATIV<br />

KOMPAKT<br />

UNTERHALTSAM<br />

Inhalt<br />

Liebe Waldbesitzer,<br />

es ist nicht zu fassen, was man lesen<br />

muss im deutschen Blätterwald: Da<br />

erfrecht sich Greenpeace, nach der<br />

wochenlangen Stimmungsmache gegen<br />

die Bayerischen Staatsforsten, im<br />

Spessart auf Flächen des Forstbetriebes<br />

Rothenbuch frisch gepflanzte Douglasien<br />

herauszureißen und pressewirksam<br />

durch Buchenpflanzen zu ersetzen.<br />

Da zeigt ein Naturschutzverband seine<br />

wahre Fratze. Eigentum interessiert die<br />

Damen und Herren offensichtlich nicht<br />

die Bohne. Ich kann nur feststellen,<br />

sowas kommt von sowas! Die unselige<br />

Stilllegungs„politik“ in Bund und<br />

Ländern, nicht zuletzt in unserem Land,<br />

öffnet Tor und Tür für allerlei „Inbesitznahmen“<br />

der Wälder durch Naturschutzverbände.<br />

Und da soll keiner sich<br />

in Sicherheit wiegen, das passiere doch<br />

nur im öffentlichen Wald. Ich behaupte,<br />

dort wird geübt, denn eine öffentliche<br />

Verwaltung ist ein relativ bequemer<br />

Gegner – deren Leitung ist ja bekanntlich<br />

durch diverse Biodiversitätsstrategien,<br />

freiwillige Stilllegungsverpflichtungen,<br />

Koalitionsvereinbarungen und<br />

dergleichen eingeengt, und die Gegenwehr<br />

verläuft häufig kläglich. Nach<br />

dem Öffentlichen kommt dann gewiss<br />

der Privatwald in die Schusslinie. Ich<br />

schließe mich dem Präsidenten der<br />

AGDW, Philipp zu Guttenberg, an, der<br />

eine klare Kante gegen weitere Stilllegungen<br />

im Wald fährt. Das sind wir<br />

den Waldeigentümern und ihren Nachkommen<br />

schuldig! Der verantwortlich<br />

bewirtschaftete Wald, wie er seit Generationen<br />

von öffentlichen wie privaten<br />

Waldbesitzern geschaffen wurde, steht<br />

für Arbeitsplätze, Rohstofflieferung,<br />

Energielieferung, Kohlenstoffspeicherung<br />

und Naturschutz, und das auf<br />

der ganzen Fläche. Dafür stehen wir<br />

ein, und das müssen wir denen, die es<br />

noch nicht begriffen haben, beibringen.<br />

Das fängt in den Schulen, den Familien,<br />

am Arbeitsplatz an. Werden Sie nicht<br />

müde, eine Lanze für den bewirtschafteten<br />

Wald zu brechen – die Zeiten sind<br />

stürmisch!<br />

Stürmisch weht auch an und ab der<br />

Wind – aber von der Frau Ministerpräsidentin<br />

an abwärts scheint mehr oder<br />

weniger Einigkeit unter den Politikern<br />

zu herrschen, dass Windkraft im Wald<br />

in Thüringen nicht erwünscht ist. Das<br />

ist ein Jahr nach Fukushima, gelinde<br />

gesagt, völlig unverständlich. Den Wind<br />

muss man da abholen, wo er weht<br />

und das tut er häufig auf bewaldeten<br />

Kuppen. Der Waldflächenverbrauch ist<br />

minimal, die Anlagen verstecken sich<br />

zumindest zum Teil hinter dem vorgelagerten<br />

Wald, und es besteht eine<br />

nicht unbeträchtliche Einnahmechance<br />

für die beteiligten Waldbesitzer und<br />

über die Gewerbesteuer natürlich für<br />

die Standortkommune. In Kenntnis der<br />

Haushaltsnöte des Landes Thüringen<br />

besonders pikant: Sollte Thüringen am<br />

Windkraftverbot im Wald festhalten,<br />

entgeht der AöR Thüringenforst ein<br />

Haufen (dringend benötigtes) Geld. In<br />

Bayern, welches Windkraft sowohl im<br />

Wald als auch in Naturparken erlaubt,<br />

sollen auf den 800.000 ha Staatswaldflächen<br />

ca. 1.000 Windkraftanlagen errichtet<br />

werden. Überträgt man dies auf<br />

Thüringens 200.000 ha Staatswald, ergibt<br />

sich daraus ein theoretisches Potenzial<br />

von 250 WKA – dies bedeutet<br />

Pachteinnahmen von ca. 6 Millionen<br />

Euro jährlich.<br />

Insgesamt halte ich es für dringend<br />

erforderlich, dass die Regionalplanung<br />

auch Waldflächen für Windkraft öffnen<br />

darf. Natürlich gelten auch dort ohnehin<br />

die strengen Standards der Standortplanung,<br />

also Risikoausschluss für<br />

bedrohte Arten durch Fachgutachten.<br />

Natürlich soll und kann jeder Waldbesitzer<br />

für sich entscheiden, ob er Windräder<br />

in seinem Wald haben will oder<br />

nicht – aber ein generelles Verbot passt<br />

nicht mehr in die Zeit nach Fukushima.<br />

Da sich der Wind nicht an willkürliche<br />

Schutzgebietsgrenzen hält, und gerade<br />

kuppige und damit windhöffige<br />

Gegenden oft in Naturparken und Biosphärenreservaten<br />

liegen, sollte folgerichtig<br />

auch die Möglichkeit bestehen,<br />

diese für Windkraft zu öffnen, soweit<br />

nicht der Schutzzweck ad absurdum<br />

geführt wird. In Bayern, wo diese beiden<br />

„Tabus“ durch den sogenannten<br />

„Windkrafterlass“ der bayrischen<br />

Staatsregierung gebrochen wurden,<br />

nimmt die Energiewende zumindest<br />

etwas an Fahrt auf. Das könnte hierzulande<br />

auch gehen – wenn die Politiker<br />

nur wollten.<br />

Ein schönes Frühjahr wünscht Ihnen<br />

Christian Freiherr v. Truchseß<br />

Vizepräsident<br />

Titelbild<br />

Wolfgang Heyn: Erste Blüten im Wald<br />

VERBAND | AKTUELL<br />

Waldbauernbrief <strong>2012</strong><br />

U2<br />

Termine Steuerseminare U2<br />

Editorial 1<br />

Frühjahrsversammlungen <strong>2012</strong> 2<br />

Mitgliedsbeitrag <strong>2012</strong> 2<br />

Zur Waldschutzsituation<br />

in Thüringen 3<br />

Thüringer Holzindustrie übergibt<br />

Holzbank und Kampagnenwürfel 5<br />

Baumartenempfehlung: Sandbirke 6<br />

wirtschaft<br />

Gute Aussichten für die Buche<br />

bei hochwertigen Faserprodukten 8<br />

Buchenwälder schützen<br />

durch nützen! 10<br />

Schüler helfen bei natürlicher<br />

Wiederbewaldung 11<br />

Alle wollen was vom Wald, Teil 1 12<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

der AGDW e.V. 13<br />

Steuerermäßigungen für sämtliche<br />

Zwangs- und Kalamitätsnutzungen 14<br />

Holzbaupreis 2011 16<br />

VERBAND<br />

Jubiläen | Gedenken 7<br />

Unser Verband 17<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!