download zeitung nr.2, 2012 - WALDBESITZERVERBAND FÃR ...
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Fotos: Wolfgang Heyn<br />
Christian Freiherr v. Truchseß<br />
Vizepräsident<br />
AKTUELL<br />
INFORMATIV<br />
KOMMUNIKATIV<br />
KOMPAKT<br />
UNTERHALTSAM<br />
Inhalt<br />
Liebe Waldbesitzer,<br />
es ist nicht zu fassen, was man lesen<br />
muss im deutschen Blätterwald: Da<br />
erfrecht sich Greenpeace, nach der<br />
wochenlangen Stimmungsmache gegen<br />
die Bayerischen Staatsforsten, im<br />
Spessart auf Flächen des Forstbetriebes<br />
Rothenbuch frisch gepflanzte Douglasien<br />
herauszureißen und pressewirksam<br />
durch Buchenpflanzen zu ersetzen.<br />
Da zeigt ein Naturschutzverband seine<br />
wahre Fratze. Eigentum interessiert die<br />
Damen und Herren offensichtlich nicht<br />
die Bohne. Ich kann nur feststellen,<br />
sowas kommt von sowas! Die unselige<br />
Stilllegungs„politik“ in Bund und<br />
Ländern, nicht zuletzt in unserem Land,<br />
öffnet Tor und Tür für allerlei „Inbesitznahmen“<br />
der Wälder durch Naturschutzverbände.<br />
Und da soll keiner sich<br />
in Sicherheit wiegen, das passiere doch<br />
nur im öffentlichen Wald. Ich behaupte,<br />
dort wird geübt, denn eine öffentliche<br />
Verwaltung ist ein relativ bequemer<br />
Gegner – deren Leitung ist ja bekanntlich<br />
durch diverse Biodiversitätsstrategien,<br />
freiwillige Stilllegungsverpflichtungen,<br />
Koalitionsvereinbarungen und<br />
dergleichen eingeengt, und die Gegenwehr<br />
verläuft häufig kläglich. Nach<br />
dem Öffentlichen kommt dann gewiss<br />
der Privatwald in die Schusslinie. Ich<br />
schließe mich dem Präsidenten der<br />
AGDW, Philipp zu Guttenberg, an, der<br />
eine klare Kante gegen weitere Stilllegungen<br />
im Wald fährt. Das sind wir<br />
den Waldeigentümern und ihren Nachkommen<br />
schuldig! Der verantwortlich<br />
bewirtschaftete Wald, wie er seit Generationen<br />
von öffentlichen wie privaten<br />
Waldbesitzern geschaffen wurde, steht<br />
für Arbeitsplätze, Rohstofflieferung,<br />
Energielieferung, Kohlenstoffspeicherung<br />
und Naturschutz, und das auf<br />
der ganzen Fläche. Dafür stehen wir<br />
ein, und das müssen wir denen, die es<br />
noch nicht begriffen haben, beibringen.<br />
Das fängt in den Schulen, den Familien,<br />
am Arbeitsplatz an. Werden Sie nicht<br />
müde, eine Lanze für den bewirtschafteten<br />
Wald zu brechen – die Zeiten sind<br />
stürmisch!<br />
Stürmisch weht auch an und ab der<br />
Wind – aber von der Frau Ministerpräsidentin<br />
an abwärts scheint mehr oder<br />
weniger Einigkeit unter den Politikern<br />
zu herrschen, dass Windkraft im Wald<br />
in Thüringen nicht erwünscht ist. Das<br />
ist ein Jahr nach Fukushima, gelinde<br />
gesagt, völlig unverständlich. Den Wind<br />
muss man da abholen, wo er weht<br />
und das tut er häufig auf bewaldeten<br />
Kuppen. Der Waldflächenverbrauch ist<br />
minimal, die Anlagen verstecken sich<br />
zumindest zum Teil hinter dem vorgelagerten<br />
Wald, und es besteht eine<br />
nicht unbeträchtliche Einnahmechance<br />
für die beteiligten Waldbesitzer und<br />
über die Gewerbesteuer natürlich für<br />
die Standortkommune. In Kenntnis der<br />
Haushaltsnöte des Landes Thüringen<br />
besonders pikant: Sollte Thüringen am<br />
Windkraftverbot im Wald festhalten,<br />
entgeht der AöR Thüringenforst ein<br />
Haufen (dringend benötigtes) Geld. In<br />
Bayern, welches Windkraft sowohl im<br />
Wald als auch in Naturparken erlaubt,<br />
sollen auf den 800.000 ha Staatswaldflächen<br />
ca. 1.000 Windkraftanlagen errichtet<br />
werden. Überträgt man dies auf<br />
Thüringens 200.000 ha Staatswald, ergibt<br />
sich daraus ein theoretisches Potenzial<br />
von 250 WKA – dies bedeutet<br />
Pachteinnahmen von ca. 6 Millionen<br />
Euro jährlich.<br />
Insgesamt halte ich es für dringend<br />
erforderlich, dass die Regionalplanung<br />
auch Waldflächen für Windkraft öffnen<br />
darf. Natürlich gelten auch dort ohnehin<br />
die strengen Standards der Standortplanung,<br />
also Risikoausschluss für<br />
bedrohte Arten durch Fachgutachten.<br />
Natürlich soll und kann jeder Waldbesitzer<br />
für sich entscheiden, ob er Windräder<br />
in seinem Wald haben will oder<br />
nicht – aber ein generelles Verbot passt<br />
nicht mehr in die Zeit nach Fukushima.<br />
Da sich der Wind nicht an willkürliche<br />
Schutzgebietsgrenzen hält, und gerade<br />
kuppige und damit windhöffige<br />
Gegenden oft in Naturparken und Biosphärenreservaten<br />
liegen, sollte folgerichtig<br />
auch die Möglichkeit bestehen,<br />
diese für Windkraft zu öffnen, soweit<br />
nicht der Schutzzweck ad absurdum<br />
geführt wird. In Bayern, wo diese beiden<br />
„Tabus“ durch den sogenannten<br />
„Windkrafterlass“ der bayrischen<br />
Staatsregierung gebrochen wurden,<br />
nimmt die Energiewende zumindest<br />
etwas an Fahrt auf. Das könnte hierzulande<br />
auch gehen – wenn die Politiker<br />
nur wollten.<br />
Ein schönes Frühjahr wünscht Ihnen<br />
Christian Freiherr v. Truchseß<br />
Vizepräsident<br />
Titelbild<br />
Wolfgang Heyn: Erste Blüten im Wald<br />
VERBAND | AKTUELL<br />
Waldbauernbrief <strong>2012</strong><br />
U2<br />
Termine Steuerseminare U2<br />
Editorial 1<br />
Frühjahrsversammlungen <strong>2012</strong> 2<br />
Mitgliedsbeitrag <strong>2012</strong> 2<br />
Zur Waldschutzsituation<br />
in Thüringen 3<br />
Thüringer Holzindustrie übergibt<br />
Holzbank und Kampagnenwürfel 5<br />
Baumartenempfehlung: Sandbirke 6<br />
wirtschaft<br />
Gute Aussichten für die Buche<br />
bei hochwertigen Faserprodukten 8<br />
Buchenwälder schützen<br />
durch nützen! 10<br />
Schüler helfen bei natürlicher<br />
Wiederbewaldung 11<br />
Alle wollen was vom Wald, Teil 1 12<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
der AGDW e.V. 13<br />
Steuerermäßigungen für sämtliche<br />
Zwangs- und Kalamitätsnutzungen 14<br />
Holzbaupreis 2011 16<br />
VERBAND<br />
Jubiläen | Gedenken 7<br />
Unser Verband 17<br />
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