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Fotos: Ulf Baier<br />
Dr. Ulf Baier ist Mitarbeiter<br />
im Service- und Kompetenzzentrum<br />
der Anstalt öffentlichen<br />
Rechts ThüringenForst<br />
Waldschutz<br />
Zur Waldschutzsituation<br />
in Thüringen<br />
Obwohl es zu einem deutlichen<br />
Rückgang des Buchdrucker-<br />
Stehendbefalls im Käferjahr 2010<br />
kam, musste die Gefährdung für<br />
die Fichtenbestände für das Jahr<br />
2011 im Frühjahr zunächst noch<br />
als hoch eingeschätzt werden. Zum<br />
einen war die Menge an Wurf- und<br />
Bruchholz aus dem Winterhalbjahr<br />
(586.439 fm Wurf- und Bruchholz<br />
im Nadelholz) als Brutmaterial<br />
nicht unbedenklich. Dazu kam<br />
noch das Niederschlagsdefizit im<br />
Frühling. Zum anderen setzte der<br />
Schwarmflug des Buchdruckers<br />
aufgrund der Witterung im Frühjahr<br />
zeitiger ein. Erste Käfer konnten in<br />
einigen Monitoringfallen schon in<br />
der 13. KW (28.03. bis 03.04.2011)<br />
gefangen werden. In den Gebirgslagen<br />
setzte der Schwarmflug allerdings<br />
erst um Ostern richtig ein.<br />
Abrupt unterbrochen wurde der<br />
Käferflug in der 18. KW Anfang Mai<br />
durch die verfrühten Eisheiligen.<br />
Trotzdem lagen die Fangzahlen im<br />
Borkenkäfer-Monitoring nach den<br />
ersten Schwarmflugperioden an<br />
30 von 44 Monitoringstandorten<br />
deutlich höher als im Vergleichszeitraum<br />
2010.<br />
Der noch bis Anfang Juni zu befürchtende<br />
Anstieg des Buchdruckerbefalls<br />
blieb aber aus. Nach<br />
dem sehr trockenen und warmen<br />
Frühjahr wurde Anfang Juni die für<br />
den Sommer 2011 typische wechselhafte<br />
Witterungsperiode eingeleitet.<br />
Die doch überdurchschnittlichen<br />
Niederschlagsmengen hielten<br />
so die Abwehrkraft der Fichten auf<br />
einem hohen Niveau. Die wechselhafte<br />
Witterung war für die Käferentwicklung<br />
nicht mehr optimal.<br />
Auf den meisten der Monitoringflächen<br />
nahmen die Buchdruckerfangzahlen<br />
im Verlauf der Fangperiode<br />
gegenüber 2010 teilweise<br />
deutlich ab. Offenbar hat sich aber<br />
auch das gut vom Buchdrucker<br />
und Kupferstecher angenommene<br />
liegende Holz aus dem Winter bei<br />
rechtzeitiger Abfuhr als positiver<br />
Bekämpfungseffekt auf die Befallssituation<br />
ausgewirkt.<br />
Für die Monate Juni bis Dezember<br />
2011 wurde im Borkenkäferjahr<br />
auflaufend eine Befallsmenge von<br />
12.976 fm erreicht. Gegenüber dem<br />
Vergleichszeitraum 2010 (28.498<br />
fm) ist der Befall somit das zweite<br />
Jahr in Folge drastisch zurückgegangen.<br />
Die Befallsholzmenge liegt<br />
erstmals wieder auf ähnlichem<br />
Niveau wie vor dem Trockensommer<br />
2003, in dem die Käfergradation<br />
begann. Auch die Größe<br />
der Buchdrucker-Befallsherde hat<br />
weiter abgenommen. 2010 fielen<br />
im Zeitraum Juni bis Dezember pro<br />
Käferherd im Mittel 8 fm Schadholz<br />
an, 2011 waren es nur noch 6 fm.<br />
Im Jahr 2007 mit dem Buchdruckerbefall<br />
prägenden Schadereignis<br />
„Kyrill“ lag dieser Wert noch bei<br />
23,1 fm. Damit hat sich die Befallssituation<br />
deutlich entspannt. Allerdings<br />
befindet sich die Käferpopulation<br />
in verschiedenen Regionen,<br />
wie die Fangergebnisse in den<br />
Monitoringfallen belegten, immer<br />
noch auf einem verhältnismäßig<br />
hohen Niveau.<br />
Die Fläche mit Blattverlusten durch<br />
den Grünen Eichenwickler ist von<br />
1.335 ha im Vorjahr auf 640 ha zurückgegangen.<br />
Starker Fraß wurde<br />
nur auf 55,5 ha festgestellt (2010:<br />
338,5 ha). Dagegen deuteten bei<br />
den Frostspanner-Arten die Überwachungsergebnisse<br />
an den Leimringen<br />
auf einen leichten Anstieg<br />
der Weibchendichte hin. Fraßschäden<br />
wurden von 567 ha (2010:<br />
440 ha) gemeldet. Die Fraßschäden<br />
hielten sich jedoch in Grenzen, da<br />
der sehr frühe und schnelle Laubaustrieb<br />
eine große Blattmasse lieferte,<br />
so dass für alle Raupen ausreichend<br />
Nahrung vorhanden war<br />
www.wbv-thueringen.de<br />
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