Nachlese: BIKE&FUN Insider: Motorradmarkt: - ZWEIRAD-online

Anlasser 3
Nichts klappt!
Au weh! BMW kündigt als weiteren
Schlag gegen die Mitbewerber einen
großen Motorroller an und bringt damit
manchen klugen Kopf bei der Konkurrenz
um seinen Nachtschlaf. Jetzt auch
noch ein Roller, hat denn das weißblaue
Lederhosenunternehmen aus München
nicht schon genug angerichtet und nahezu
alle anderen Modellsparten stückzahlmäßig heftig aufgemischt
Die S 1000 RR marschiert von Null auf eins, als hätten
die BMWler seit Jahrzehnten nichts anderes gemacht. Nix mehr
mit Klapphelm-Kardan-Fraktion.
Und beim Stichwort R 1200 GS entgleisen selbst gut geschulten
Repräsentanten anderer Marken kurzzeitig die Gesichtszüge.
Das Ding verkauft sich wie geschnitten Brot.
So, und nun – endlich – blutet BMW. Der mit viel Getöse angekündigte
und bereits auf der Mailänder Messe vorgestellte Roller
kam nicht zum Saisonstart. Sondern soll irgendwann im
April oder Mai oder noch später endlich vorgestellt werden.
Der Münchner Flurfunk meldet auch, was da schief gelaufen ist
mit dem Rollerprojekt. Da gab es wohl schon vor mehr als einem
Jahr ernsthafte Probleme mit dem Hinterradantrieb der
Testfahrzeuge, weil drei Achter-Schrauben und ein paar Gummitüllen
als Ruckdämpfer mit der Leistung nicht fertig wurden.
Dann kam das jungdynamische Entwicklerteam auf die furiose
Idee, die Kette wegen thermischer Probleme im Ölbad laufen zu
lassen. Das aber wieder haut jetzt auch nicht richtig hin, denn
selbst bei der Händlerpräsentation in Spanien blieben einige
Probefahrer dank gerissener Ketten auf der Strecke. Und von
Problemen einer verölenden Kupplung spricht der Flurfunk mit
sorgenvollem Gesicht ebenfalls.
Die Vorstandsetage verkündete in Kürze rollende Entwicklerköpfe,
wenn der C 600 und 650 nicht bald auf der Straße rollt.
Übrigens: Mit dem Buchstaben C hatten die BMWler noch nie
Glück: Der so genannte Boxer wurde als Schwuchtelcruiser veralbert,
der C1-Roller mit Dach als selbstfahrende Kasperlbude
bezeichnet.
Entwickelt sich die weißblaue Erfolgsschmiede zum Dilettantenstadel,
der nicht einmal in der Lage ist, ein einfaches Fortbewegungsmittel
wie einen Motorroller in einer Leistungsklasse,
die die Mitbewerber längst anbieten, auf die Räder zu stellen
Dies einfach zu behaupten wäre ungerecht. Zu prognostizieren,
dass in Zeiten der Computersimulation und schöner Exceltabellen
Erfahrungen in Würden ergrauter Mitarbeiter so gut wie nichts
mehr gelten, das ginge schon eher.
Und BMW ist ja nun wirklich nicht allein auf weiter Flur. Der Airbus
380 hatte mehrere Jahre Verspätung, weil die Kabel zwischen
den einzelnen Rumpfsektionen zu kurz waren. Und wenn der C 650
auf der BIKE&FUN Motorradmesse ein nicht für den Fahrbetrieb
geeignetes Ausstellungsstück war, auch dann kann ich mit einem
Beispiel aus der kommerziellen Luftfahrt dienen: der von Boeing
seit Jahren angekündigte „Dreamliner“ hatte bei seinem Roll Out,
also der offiziellen Vorstellung des fertigen Flugzeuges, noch nicht
einmal richtige Triebwerke unter den Verkleidungen.
In Nürnberg kommen täglich viele hundert Pendler zu spät, weil
die seit Jahren erwarteten neuen S-Bahn-Züge nicht richtig
funktionieren.
Selbst Rückrufe haben in der heutigen Zeit ihren Schrecken verloren.
Früher stellten sie oft sogar eine Topmeldung in den Nachrichten,
heute werden sie mit einem Achselzucken quittiert. Außer, man
ist selbst betroffen.
Ist es wirklich so, dass nichts mehr klappt in dieser Welt fehlgeleiteter
E-Mails und vergessener Rückrufe. In kurzfristig abgesagten
Zusagen, weil man es sich halt anders überlegt hat und es einem
völlig egal ist, ob z.B. der Veranstalter einer Schulung anderen Teilnehmern
wegen Kapazitätsgrenzen abgesagt hat und nun vor halbvollen
Stuhlreihen darsteht.
Andererseits verleitet die Technik heute zu knallhart kalkulierten
Terminvorgaben. Alles lässt sich ja so schön im Voraus berechnen.
Blöd ist nur, wenn irgend etwas schief geht.
Wir sind natürlich die Guten! Haben es nach 26 Jahren zwei Mal
hintereinander geschafft, pünktlich zu erscheinen. Und so wie es
aussieht, klappt das auch mit diesem Heft wieder.
Haut man uns dafür auf die Schulter, beglückwünscht uns zu dieser
grandiosen Leistung Alles, was ich bis jetzt gehört habe, war „ihr
seid doch immer zu spät dran, da hat sich jeder dran gewöhnt, lasst
das mal so.“
Die Welt ist ungerecht - wir sehen uns zur Frühlingsausfahrt am
22. April um 9 Uhr. Pünktlich!
Aus Rösch und Maurer wird Cloppenburg Ansbach
Wir sind und bleiben immer noch die Alten!
Nach wie vor finden Sie uns am Traditionsstandort in Brodswinden.
Wie bisher stehen Ihnen unsere Mitarbeiter mit jahrelanger Kompetenz bei allen
Fragen und Wünschen rund um das BMW Motorradangebot zur Verfügung.
Cloppenburg
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Cloppenburg GmbH
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Freude am Fahren