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aktuelle Lage und neuere Entwicklungen in der Bildungspolitik

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12 Elfie Fleck<br />

jedenfalls, dass mittlerweile mehr als die Hälfte <strong>der</strong> PflichtschülerInnen im<br />

Familienverband ausschließlich o<strong>der</strong> vorwiegend e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Sprache als<br />

Deutsch verwendet.<br />

An weiterführenden Schulen fällt <strong>der</strong> Zuwachs an SchülerInnen mit Zweitsprache<br />

Deutsch im gleichen Zeitraum noch stärker auf. Der Anteil dieser<br />

Schülergruppe hat sich an allgeme<strong>in</strong> bildenden höheren Schulen (= AHS) von<br />

4,6 % auf 14,7 % erhöht; an berufsbildenden mittleren Schulen (= BMS) kann<br />

österreichweit e<strong>in</strong>e Zunahme von 5,5 % auf 19,3 % <strong>und</strong> an berufsbildenden<br />

höheren Schulen (= BHS) von 3,6 % auf 12,7 % beobachtet werden. Somit hat<br />

sich <strong>der</strong> Anteil dieser Schülergruppe an den genannten Schularten mehr als<br />

verdreifacht. Die entsprechenden Werte für Wien betrugen im Schuljahr<br />

2010/11 30,4 %, 51,7 % <strong>und</strong> 31,5 %.<br />

Jedenfalls werden SchülerInnen mit an<strong>der</strong>en Erstsprachen auch <strong>in</strong> H<strong>in</strong>kunft<br />

e<strong>in</strong>e konstant starke Gruppe darstellen, <strong>der</strong>en spezifische Bildungsvoraussetzungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann davon<br />

ausgegangen werden, dass die typische österreichische Schulklasse, zum<strong>in</strong>dest<br />

<strong>in</strong> städtischen Ballungsräumen, mehrsprachig <strong>und</strong> multikulturell zusammengesetzt<br />

ist. Selbst Standorte <strong>in</strong> entlegenen Ortschaften s<strong>in</strong>d von dieser<br />

Entwicklung nicht ausgenommen, vor allem dann nicht, wenn sich e<strong>in</strong>e Unterkunft<br />

für AsylwerberInnen im Ort bef<strong>in</strong>det.<br />

4 Die schulrechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die schulische<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung – e<strong>in</strong> Abriss<br />

4.1 Deutsch als Zweitsprache: Lehrplangr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Realität<br />

Lehrplanverordnungen für den Deutsch als Zweitsprache-Unterricht existieren<br />

an den allgeme<strong>in</strong> bildenden Pflichtschulen seit dem Schuljahr 1992/93. Anlässlich<br />

<strong>der</strong> im Jahr 2000 erfolgten Lehrplannovelle für die gesamte Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

I 6 wurden „[b]eson<strong>der</strong>e didaktische Gr<strong>und</strong>sätze, wenn Deutsch Zweitsprache<br />

ist“ auch <strong>in</strong> den Lehrplan <strong>der</strong> AHS-Unterstufe aufgenommen.<br />

Schließlich trat im Schuljahr 2006/07 e<strong>in</strong> Lehrplan für die unverb<strong>in</strong>dliche<br />

Übung „Deutsch als Zweitsprache“ an <strong>der</strong> AHS-Oberstufe <strong>in</strong> Kraft. An den<br />

meisten berufsbildenden mittleren <strong>und</strong> höheren Schulen wurden <strong>in</strong>zwischen<br />

ebenfalls entsprechende Lehrplanbestimmungen verordnet (vgl. BM für Unterricht,<br />

Kunst <strong>und</strong> Kultur 2011a).<br />

Die Lehrpläne für die allgeme<strong>in</strong> bildenden Pflichtschulen sehen für den beson<strong>der</strong>en<br />

För<strong>der</strong>unterricht <strong>in</strong> Deutsch (= Deutsch als Zweitsprache-Unterricht)<br />

6 Hauptschule <strong>und</strong> AHS-Unterstufe.

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