aktuelle Lage und neuere Entwicklungen in der Bildungspolitik

Zur Situation von lebensweltlich mehrsprachigen SchülerInnen 13
ein Ausmaß von maximal 12 Wochenstunden für außerordentliche 7 und
höchstens fünf bzw. sechs Wochenstunden für ordentliche SchülerInnen mit
anderen Erstsprachen vor.
Allerdings befindet sich der besondere Förderunterricht in Deutsch seit jeher
im Spannungsfeld zwischen pädagogischen Notwendigkeiten und vorhandenen
Personalressourcen. Da zwar ein Höchstausmaß, nicht jedoch ein Mindestausmaß
für den Deutsch als Zweitsprache-Unterricht festgelegt wurde und
keinerlei Rechtanspruch auf diese besondere Förderung geltend gemacht werden
kann, werden oft nicht mehr als zwei bis drei Wochenstunden angeboten, was
bei Weitem nicht ausreicht. Vor allem SchülerInnen, die bereits in den
ordentlichen Status übernommen wurden, kommen dabei häufig zu kurz.
Sprachförderkurse für außerordentliche SchülerInnen
Dieses Dilemma wurde schließlich erkannt und mit der gesetzlichen Verankerung
der so genannten Sprachförderkurse (vgl. § 8e SchOG) 8 im Schuljahr
2006/07 zumindest teilweise behoben, indem für die Abhaltung von Sprachförderkursen
seitens des Bundes jährlich zusätzliche zweckgebundene Lehrerdienstposten
bundesweit zur Verfügung gestellt werden. Damit ist garantiert,
dass der Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht für außerordentliche PflichtschülerInnen
unabhängig von den Stellenplänen der einzelnen Bundesländer
tatsächlich stattfinden kann.
Während die Sprachförderkurse ursprünglich nur für außerordentliche
SchülerInnen an Volksschulen (inkl. Vorschule) vorgesehen waren und von
einem Schüler bzw. einer Schülerin höchstens ein Schuljahr lang besucht
werden konnten, wurde durch entsprechende Novellen (zuletzt 2012) der
Geltungsbereich auf die Sekundarstufe I ausgeweitet und die maximale
Besuchsdauer auf zwei Jahre erhöht.
Derzeit gelten folgenden Bestimmungen: Sprachförderkurse haben die Aufgabe,
Schülern von Volksschulen, Hauptschulen, Polytechnischen Schulen sowie der
Unterstufe der allgemein bildenden höheren Schulen, die […] wegen mangelnder
Kenntnis der Unterrichtssprache als außerordentliche Schüler aufgenommen wurden,
jene Sprachkenntnisse zu vermitteln, die sie befähigen, dem Unterricht der betreffenden
Schulstufe zu folgen. Sie dauern ein oder höchstens zwei Unterrichtsjahre
7 Dabei handelt es sich um SchülerInnen, die auf Grund mangelnder Deutschkenntnisse
dem Unterricht nicht ohne Weiteres folgen können (vgl. § 4 Abs. 2 und 3 SchUG). Nach
spätestens zwei Jahren sind diese SchülerInnen in den ordentlichen Status zu überführen.
8 Die Bezeichnung „Sprachförderkurse“ ist insofern irreführend, als es sich nicht um ganzheitliche
Sprachförderung, sondern um Deutschförderung handelt.