PRO BAHN Ems-Jade - Ems-Jade-Bahn
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EMS-JADE-<strong>BAHN</strong> Dezember 2008<br />
17<br />
<strong>PRO</strong> <strong>BAHN</strong> Bundesverband Medieninformation vom 3. November 2008<br />
Fahrgastverband <strong>PRO</strong> <strong>BAHN</strong> fordert Nachbesserung des<br />
Fahrgastrechte-Gesetzes: Regierungsentwurf mit zahlreichen<br />
vermeidbaren Mängeln<br />
Fahrgäste aus dem ländlichen Raum besonders benachteiligt<br />
Anlässlich der bevorstehenden Beratung<br />
im Bundesrat über das von der<br />
Bundesregierung beschlossenen Gesetzes<br />
über die Fahrgastrechte fordert der<br />
Fahrgastverband <strong>PRO</strong> <strong>Bahn</strong> eine sorgfältige<br />
Nachbesserung. Der Gesetzentwurf<br />
enthält so zahlreiche handwerkliche<br />
Mängel, dass wir uns wundern,<br />
wie ein solcher Entwurf ein Ministerium<br />
überhaupt verlassen und<br />
das Bundeskabinett passieren<br />
kann, erklärt der Rechtsexperte<br />
des Verbraucherverbandes Rainer<br />
Engel. Die gröbste Fehlleistung<br />
ist die Gleichsetzung von<br />
Fahrgästen, die ihre Rechte<br />
wahrnehmen wollen, mit Fahrgästen<br />
mit ansteckenden Krankheiten<br />
in ein und demselben Paragrafen:<br />
beide sollen als Sicherheitsrisiko<br />
von der Mitfahrt ausgeschlossen<br />
werden dürfen.<br />
Der Fahrgastverband hat die zahlreichen<br />
Mängel aufgelistet und dem Bundesrat<br />
zugeleitet, der in Kürze über den<br />
Gesetzentwurf beraten wird. "Wir erwarten<br />
von den Bundesländern, die für den<br />
Nahverkehr auf der Schiene zuständig<br />
sind, dass sie die Kritik ernst nehmen.<br />
Besonders betroffen von den Mängeln<br />
sind Fahrgäste mit Zielen im ländlichen<br />
Raum," erklärt Engel. "Sie sollen bei Verspätungen<br />
auch künftig keine Rechte haben,<br />
wenn ihr letzter Zug vor 20 Uhr am<br />
Ziel eintrifft oder wenn sie auf einen Busanschluss<br />
angewiesen sind. Auf menschenleeren<br />
Kleinstadtbahnhöfen sollen<br />
Fahrgäste stundenlang noch bis<br />
Mitternacht warten müssen.<br />
wenn dann noch ein Diskothekenbus<br />
fährt," erläutert Engel den<br />
Gesetzentwurf. "Anscheinend<br />
kann man sich in der Bundeshauptstadt<br />
nicht vorstellen, mit<br />
welchen Problemen Reisende<br />
schon hundert Kilometer von<br />
Berlin entfernt zu kämpfen haben."<br />
Auch sollen Verkehrsunternehmen<br />
dem gestrandeten Fahrgast<br />
lediglich 50 Euro für die Taxifahrt<br />
zum Ziel zur Verfügung<br />
stellen. "Für 50 Euro kann man weder<br />
übernachten noch ein Ziel erreichen, das<br />
mehr als 30 Kilometer vom Umsteigebahnhof<br />
entfernt ist, an dem der Fahrgast<br />
hängen geblieben ist. Der Betrag ist<br />
zu niedrig, wir fordern eine Heraufsetzung<br />
auf 100 Euro."<br />
Weiter hat der Fahrgastverband zahlreiche<br />
Unklarheiten und mangelhafte