Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell
Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell
Buch jugendarbeit:freiwillig, engagiert, professionell
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Werner Thole<br />
130<br />
an, doch so, daß dieses Leben gänzlich umgeändert werden sollte“.<br />
Nun hat sich die Gesellschaft, seit E. Bloch (1972, S. 90) diese Sätze<br />
zu Papier brachte, gewaltig verändert. Der Selbständigkeit einengende<br />
Muff hat sich inzwischen sicherlich etwas verflüchtigt und vielleicht<br />
sind heute auch neue und alte Medien als Produzenten neuer<br />
Wirklichkeiten die animatorische Quelle für Sehnsüchte. Die Tatsache<br />
jedoch, dass die Jugend davon träumt, das Leben gänzlich zu<br />
verändern, daran scheint sich nur wenig verändert zu haben.<br />
Folgen wir den vorliegen Erkenntnissen der Jugendforschung, dann<br />
allerdings hat sich der optimistische Blick der Heranwachsenden in<br />
die Zukunft wieder leicht erhellt. Während noch 1981 – zumindest<br />
in den westlichen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland<br />
– viele Jugendliche, die die gesellschaftliche Zukunft eher düster<br />
bewerteten, durchaus optimistisch in ihre eigene Zukunft blickten<br />
und auch noch 1991 72 % der befragten 15- bis 24-jährigen der<br />
Zukunft eher positiv entgegen sahen, blicken seit Beginn des neuen<br />
Jahrtausends in den westlichen Bundesländern der Bundesrepublik<br />
Deutschland 65 % und in den östlichen immerhin noch 58 %<br />
der befragten Jugendlichen zuversichtlich in die gesellschaftliche<br />
Zukunft. Als Grundstimmung lässt sich eine deutlich gewachsene<br />
Zuversicht in Bezug auf die persönliche wie auch auf die gesellschaftliche<br />
Zukunft festhalten (vgl. Jugendwerk der deutschen Shell 2000,<br />
S. 13). „Es gehört zu den Paradoxien des ‚Projektes Jugend‘ in der<br />
Moderne, daß Heranwachsenden auf der einen Seite abverlangt wird,<br />
einen klaren planerischen Blick auf die Zukunft zu werfen. Auf der<br />
anderen Seite wird ihnen durch das erweiterte Bildungsmoratorium<br />
eine verlängerte Wartezeit abverlangt, in der sie keine definitiven,<br />
Klarheit über den weiteren Lebensweg herstellenden Entscheidungen<br />
treffen können“ (Zinnecker/Strzoda 1998, S. 216). In der erhöhten<br />
Sensibilität und Wahrnehmung für die biographischen Risiken und<br />
Ungewissheiten des Lebens deutet sich ein genereller Gewinn an Reflexionsfähigkeit<br />
bei den Jugendlichen an. Dennoch: „Das pauschale