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Aktuelle ZWAR-Zeitung Ausgabe 1 2015

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Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2015</strong> Seite 14<br />

Achselzuckend drehte ich mich um und bahnte mir<br />

einen Weg in den Wald hinein, denn nur dort in einiger<br />

Entfernung konnte der Weg sein oder ein Ort, Dorf! Es<br />

war kein großer Wald, vielmehr ein Streifen Wald von<br />

vielleicht zwanzig bis dreißig Meter Breite zwischen<br />

dem Roggenfeld und einem breiteren Weg, welcher in<br />

einem holprigen und matschigen Zustand war.<br />

Pferdewiehern veranlasste mich, nach links zu<br />

schauen. Ein Reiter näherte sich, sein Pferd scheute<br />

vor irgendetwas, deswegen hatte ich es gehört. Sollte es der Bote sein, der<br />

den Brief mit der Kartoffellist beförderte Was sollte ich tun Erst einmal<br />

nichts, denn der Bote flog im hohen Bogen von seinem Pferd. Dummerweise<br />

blieb sein Fuß in einem Steigbügel hängen, er rührte sich nicht mehr, denn<br />

sein Kopf prallte bei dem Sturz auf den Boden, vielleicht sogar auf einen<br />

Stein. Das Pferd wollte sich aufbäumend in Bewegung setzen und den Reiter<br />

mitschleifen, in diesem Moment war ich aber schon dort und konnte das<br />

Pferd solange festhalten, bis ich den Fuß des bewusstlosen Reiters aus dem<br />

Steigbügel befreit hatte. Anschließend riss sich das Pferd los und galoppierte<br />

davon, den Weg zurück den der Reiter geritten war. Gerade wollte ich mich<br />

um ihn kümmern als brechende Äste, Geschrei und Hundegebell mich<br />

aufrichten ließen. Vielleicht fünfzig Meter weiter kam ein Trupp Reiter aus<br />

dem gegenüberliegenden Wald, sprangen ohne anzuhalten über den Weg.<br />

Höchstens eine Minute später war der Spuk vorbei, welcher den Boten,<br />

wenn ich nicht dagewesen wäre, vielleicht noch über den Haufen geritten<br />

hätten. Am Pferd hängend und vielleicht bewusstlos, wäre der Bote nicht in<br />

der Lage gewesen auszuweichen!<br />

Ein Stöhnen ließ mich nach unten schauen, die Augen des Boten schauten<br />

mich an. Beruhigende Gesten meinerseits ließen ihn sich aufrichten und<br />

seinen Fuß betasten, welcher bestimmt durch die verdrehte Haltung im<br />

Steigbügel schmerzte. Er sagte einige Worte, die ich aber nicht verstand.<br />

Seine Aussprache war nicht wie das heutige Deutsch. Als er weitersprach<br />

und in die Richtung des galoppierenden Pferdes zeigte, wusste ich, was er<br />

wollte. Eine Viertelstunde später konnten wir uns etwas unterhalten und nach<br />

dem üblichen Woher und Wohin, ich log, dass sich die Balken bogen, erfuhr<br />

ich, dass er der königliche Bote war. Seine Umhängetasche mit den Briefen<br />

für den Königshof hatte er unter seiner Jacke um den Hals. Morgen wollte er<br />

eigentlich am Hof eintreffen, aber daraus würde wohl nichts werden. Wir<br />

setzten uns nach dem Gespräch in die Richtung in Bewegung, aus der er<br />

gekommen war. Ein Dorf sollte nicht weit sein mit einer Pferdestation an<br />

welcher er auch das Pferd wechselte. Also liefen wir los auf den holprigen,<br />

matschigen Weg. Der Bote hinkte leicht, und so dauerte es fast bis zum<br />

Nachmittag bis wir das kleine Dorf erreichten.<br />

Auf der Pferdestation war das Pferd schon eingetroffen, und ein Trupp<br />

Männer wollte gerade losreiten, um den Boten zu suchen. Der Trupp wäre zu

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