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A culture magazine for tourists.
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Religion – Christen – Juden – Bahais<br />
Die religiösen Minderheiten<br />
CHRISTEN<br />
Christen lebten im Iran lange vor dem Einzug des Islam. Über 90 % der Christen<br />
im Iran gehören zu den traditionell christlichen Armeniern, welche zuerst<br />
in Jolfa – an der Nord-West-Grenze des Irans – sesshaft waren, dann übersiedelten<br />
sie in der Zeit von Shah Abbas I nach „Neu Jolfa“ in Esfahan. Es<br />
gibt aber auch kleine Gemeinden von Protestanten, Katholiken, Orthodoxen,<br />
Evangelisten und anderen. Kirchen gibt es in großen Städten des Irans, wie<br />
Orumiye‘, Tabriz, Teheran, Esfahan (besonders im Vorort von Jolfa), Shiraz<br />
und in der Provinz Azarbaayjan.<br />
JUDENTUM<br />
Juden gehören zu den ältesten Bewohnern des Iran und bereits unter den<br />
Elamiten partizipierten sie am gesellschaftlichen und höfischen Leben. Juden,<br />
Ägypter, Phönizier und Aramäer machten miteinander Geschäfte, heirateten<br />
untereinander und übten gegenseitig Toleranz aus. Im alten Persien<br />
war das Konzept des „Falschen Glaubens“ unbekannt. Jüdischen Chroniken<br />
beschreiben die parthische Periode im alten Persien als die beste ihrer<br />
Geschichte. Die islamischen Eroberungen beendeten diese lange Phase<br />
des multikulturellen Lebens und der Religionsfreiheit. Das Verhältnis heute<br />
zwischen dem Iran und Israel ist nicht freundschaftlich.<br />
Bahaitum<br />
Eine andere Religionsminderheit ist die 1844 im Iran gegründete Glaubensrichtung<br />
Ba‘hai. Bei der Konstitution von 1979 wurde diese Religion jedoch nicht<br />
anerkannt. Viele Ba‘hai-Anhänger haben das Land verlassen und sind ins Ausland<br />
emigriert. Das Bahaitum ist eine weltweit verbreitete Religion mit etwa<br />
fünf bis acht Millionen Anhängern, die sich auf die Lehren des Religionsstifters<br />
Baha‘ullah (1817–1892) berufen und nach ihm als Bahai bezeichnet werden.<br />
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