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Weißbuch Flüchtlinge und Asylbewerber/innen im ... - AGEF - SAAR

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32<br />

Das ZIB fungiert ferner als Beratungseinrichtung u.a. für <strong>Asylbewerber</strong>/<strong>innen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Flüchtlinge</strong>. Ein Mitarbeiter des Büros verfügt über 22 Jahre zum größten Teil hauptamtliche<br />

Erfahrung in der Beratung dieser Gruppe. 24<br />

3.2.2 Die Arbeitsgemeinschaft der saarländischen Ausländerbeiräte<br />

(AGSA)<br />

Die acht saarländischen Ausländerbeiräte in Dillingen, Merzig, Neunkirchen, Saarbrücken,<br />

Saarlouis, St. Ingbert, Sulzbach <strong>und</strong> Völklingen haben sich seit 1994 in der AG-<br />

SA zusammengeschlossen. Sie ist jedoch weder gesetzlich verankert noch anerkannt.<br />

Ihr Hauptanliegen ist die politische Vertretung der Ausländer/<strong>innen</strong>interessen. Unter<br />

den Ausländer/<strong>innen</strong>, die sich an die AGSA wenden, befinden sich auch <strong>Asylbewerber</strong>/<strong>innen</strong>.<br />

Hierbei geht es meist um eine bevorstehende Abschiebung. Die AGSA<br />

hebt hervor, dass sich in letzter Zeit, insbesondere <strong>im</strong> Zuge des Kosovo-Erlasses 25 ,<br />

verstärkt Unternehmen an sie wenden, da diese verhindern wollen, dass ihre Mitarbeiter/<strong>innen</strong><br />

abgeschoben werden. Neben der politischen Vertretung der Ausländer/<strong>innen</strong><br />

n<strong>im</strong>mt die AGSA auch viele Tätigkeiten <strong>im</strong> Alltagsgeschäft wahr, etwa Behördengänge.<br />

Die AGSA sieht <strong>im</strong> Saarland eine deutliche Verschiebung der Schwerpunkte in der<br />

Flüchtlingsarbeit. Während man sich Mitte der 1990er Jahre stark mit den Lebensbedingungen<br />

insgesamt, insbesondere der Unterbringung von <strong>Flüchtlinge</strong>n auseinandergesetzt<br />

habe, sei mittlerweile das Thema Abschiebung das einzige, das auf politischer<br />

Ebene diskutiert würde. Letztendlich finde eine Reduktion der Flüchtlingsarbeit auf die<br />

Frage statt, wie man zur Abschiebepolitik der Landesregierung stehe. Diese Themenverlagerung<br />

sei jedoch nicht dazu dienlich, die Lebenssituation von Ausländer/<strong>innen</strong> <strong>im</strong><br />

Saarland entscheidend zu beeinflussen. Die AGSA-Vertreter führten auch an, dass es<br />

neben dem Thema Abschiebung wenige gemeinsame Interessen der Zielgruppe gebe,<br />

für die man sich einsetzen könne.<br />

3.3 Wohlfahrtsverbände<br />

Wohlfahrtsverbände verstehen sich in der Verfolgung sozialpolitischer Zielsetzungen<br />

als Partner des Sozialstaates <strong>und</strong> fordern in dieser Zusammenarbeit die Rechte Benachteiligter<br />

ein. Sie spielen insbesondere bei der Betreuung von <strong>Asylbewerber</strong>/<strong>innen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Flüchtlinge</strong>n eine zentrale Rolle. Sie sind Ansprechpartner vor Ort <strong>und</strong> helfen bei<br />

allen Problemen. Durch spezielle Angebote tragen sie darüber hinaus wesentlich dazu<br />

bei, das Leben der <strong>Asylbewerber</strong>/<strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Flüchtlinge</strong> in den Unterkünften abwechslungsreicher<br />

<strong>und</strong> angenehmer zu gestalten. In Anlehnung an Meinhardt 26 können idealtypisch<br />

folgende praktische Aufgaben der Flüchtlingssozialarbeit genannt werden:<br />

24 Gespräch am 03.06.04.<br />

25 Die Innenministerkonferenz kam <strong>im</strong> Mai 2001 überein, ihre <strong>im</strong> Februar 2001 beschlossene Regelung<br />

für erwerbstätige ausreisepflichtige Bosnier u.a. um Kosovo-Albaner zu erweitern („Kosovo-<br />

Erlass„): Ihnen konnte nun unter best<strong>im</strong>mten Bedingungen eine Aufenthaltsbefugnis erteilt werden.<br />

26 Vgl. Meinhardt, Rolf (a.a.O.), S. 290.

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