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Lügen ist menschlich - Marius Leutenegger

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34 | Kaffeepause Books Nr. 2/2013 Alle Bücher finden Sie auch auf BUCHtipps | 35<br />

Patrizia Melaugh: «Ich habe auch ‹Huckleberry<br />

Finn› nie gemocht.»<br />

Mann in jenem Altersheim, in dem Lárus<br />

als Gehilfe des Hauswarts arbeitet. Es gibt<br />

zwei Erzählstränge. Der eine handelt vom<br />

Hier und Jetzt und der Begegnung der<br />

beiden Männer, der andere beschäftigt<br />

sich mit dem Leben von Grímur, den man<br />

den «Schlächter» nannte und der immer<br />

ein Einzelgänger war. Die beiden Erzählstränge<br />

laufen immer stärker zusammen<br />

– bis sich das Geheimnis um Grímur<br />

lüftet. Es gibt nämlich Gerüchte, er habe<br />

einst seine Halbschwester umgebracht ...<br />

PM: Schon der Anfang des Buchs <strong>ist</strong><br />

super. Im Zimmer 37a <strong>ist</strong> der Heizkörper<br />

kaputt, Lárus muss ihn flicken. Er tritt ins<br />

Zimmer und sieht da diesen alten Mann<br />

mehr tot als lebendig im Bett liegen. Bald<br />

erfährt Lárus, dass es sich beim Alten um<br />

Grímur handelt, dem er als Kind immer<br />

Streiche spielte. Er und seine Freunde<br />

hatten früher wahnsinnig Angst vor dem<br />

grimmigen Alten, jetzt liegt dieser Mann<br />

einfach so da – aber der Junge hat immer<br />

noch Angst. Das <strong>ist</strong> alles auch sehr witzig<br />

geschrieben. Lárus <strong>ist</strong> ein Schlitzohr und<br />

vertickt zum Beispiel so nebenbei auch<br />

noch Drogen. Ganz allmählich findet eine<br />

Annäherung zwischen den beiden statt,<br />

die auch von viel gegenseitiger Neugier<br />

genährt wird. Schmidt wechselt sehr clever<br />

von einem Erzählstrang zum anderen,<br />

verbindet Vergangenheit und Gegenwart,<br />

und das Geheimnis von Grímur interessiert<br />

einen immer mehr.<br />

BZ: Man muss sich vor dem Autor wirklich<br />

verneigen, wie raffiniert er seinen<br />

Roman aufgebaut hat. Bei vielen Details<br />

habe ich erst am Ende gemerkt, wie<br />

geschickt alles verwoben <strong>ist</strong> – und wie<br />

schlau alles aufgelöst wird. Es gibt für<br />

mich nur einen negativen Punkt: Ich hatte<br />

zu Beginn Mühe, in die Geschichte reinzukommen.<br />

Aber nach dem ersten Drittel<br />

konnte ich das Buch nicht mehr weglegen.<br />

PM: Eine besondere Qualität des Romans<br />

<strong>ist</strong> auch, dass er so humorvoll <strong>ist</strong>. Der Autor<br />

foutiert sich zum Beispiel mit Genuss<br />

um politische Korrektheit.<br />

BZ: Und er bedient gern auf spielerische<br />

Weise die Klischees.<br />

Merkt man, dass er Schweizer <strong>ist</strong><br />

PM: Ich würde sagen: Das <strong>ist</strong> ein isländischer<br />

Roman mit Schweizer Akzent.<br />

Isländisch machen ihn die Themen, die<br />

Atmosphäre, das Eigenbrötlerische der<br />

Figuren. Schweizerisch finde ich gelegentlich<br />

die Schreibe des Autors.<br />

Wem würdet ihr «In Küstennähe»<br />

empfehlen<br />

PM: Ich habe es gerade jemandem nahe<br />

gelegt, der etwas lesen wollte, das leicht<br />

und lustig <strong>ist</strong>.<br />

BZ: Das <strong>ist</strong> einfach ein guter Unterhaltungsroman<br />

in einer guten Sprache – und<br />

mit super Figuren.<br />

PM: Spannend, unterhaltsam, witzig –<br />

was will man mehr!<br />

«Inspiration <strong>ist</strong> für<br />

mich der Schlüssel<br />

zur Gestaltung eines<br />

aktiven Lebens.»<br />

Cheryl Strayed<br />

Der grosse Trip<br />

Cheryl Strayed <strong>ist</strong> gerade 26 geworden<br />

und hat alles verloren. Mit<br />

Drogen und Männern tröstet sie sich<br />

über den Tod ihrer Mutter und das<br />

Scheitern ihrer Ehe hinweg. Als ihr<br />

ein Outdoor-Führer über den Pacific<br />

Crest Trail in die Hände fällt, trifft<br />

sie die folgenreichste Entscheidung<br />

ihres Lebens: über 1000 Meilen zu<br />

wandern – allein, ohne Erfahrungen<br />

und mit einem Rucksack, den sie<br />

Monster nennt. Klapperschlangen und<br />

Schwarzbären, Hitze und Strapazen,<br />

Abenteurer und Einsamkeit sind die<br />

Begleiter auf dieser Reise, die sie fast<br />

umbringt, stärkt und schliesslich heilt.<br />

Das atemberaubende Abenteuer<br />

einer Selbstfindung – voller Witz und<br />

Intensität und mit einer respektlosen<br />

Heldin, die man einfach lieben muss.<br />

Sabine Ebert<br />

1813 – Kriegsfeuer<br />

Frühjahr 1813: Europa stöhnt unter<br />

Napoleons Herrschaft. Nach der<br />

dramatischen Niederlage der Grande<br />

Armée in Russland gehen Preussen<br />

und das Zarenreich zum Gegenangriff<br />

über. Im ausgebluteten Sachsen<br />

müssen Menschen Entscheidungen<br />

treffen, die ihr Leben unwiderruflich<br />

verändern werden: eine Mutter, die<br />

verzweifelt auf die Rückkehr ihrer<br />

Söhne hofft, ein General, der seinen<br />

Kopf riskiert, damit sich Sachsen den<br />

Alliierten anschliesst, eine Gräfin,<br />

die aus Liebe zur Spionin Napoleons<br />

wird, zwei Studenten, die zu den<br />

Lützowern wollen, die junge Henriette<br />

auf der Flucht vor Plünderern.<br />

Die Menschen ersehnen den Frieden,<br />

während die Herrscher Europa längst<br />

unter sich aufgeteilt haben und eine<br />

gewaltige Schlacht heraufbeschwören.<br />

August Strindberg<br />

Bis ans offene<br />

Meer<br />

Das Meer prägt die Bewohner der<br />

Schäreninseln. Strindberg schildert<br />

die Insellandschaft oft als Idylle, das<br />

bäuerliche Zusammenleben der Schärenbewohner<br />

humor<strong>ist</strong>isch. Allerdings<br />

geht es auf den Inseln keineswegs<br />

nur beschaulich zu: In der Abgeschiedenheit<br />

wird Neuankömmlingen mit<br />

Misstrauen begegnet, Hierarchien<br />

werden ausgereizt und harte Konflikte<br />

ausgetragen. Auch für die Befindlichkeit<br />

des modernen Menschen –<br />

zwischen Tradition, Fortschritt und<br />

Glaubenskrise – bewe<strong>ist</strong> der Dichter<br />

der Jahrhundertwende ein feines<br />

Gespür.<br />

Die facettenreiche «Meeresprosa»<br />

August Strindbergs – Erzählungen und<br />

die beiden Romane «Die Hemsöer»<br />

und «Am offenen Meer» – wurde<br />

zum 100. Todesjahr erstmals in einer<br />

dreibändigen Ausgabe zusammengeführt.<br />

Alice Munro<br />

Zu viel Glück<br />

Zu viel oder zu wenig: Für das Glück<br />

gibt es kein Mass – nie trifft man es<br />

richtig. Alice Munros Heldinnen und<br />

Helden geht es nicht anders. Sie<br />

haben das Zuviel und Zuwenig erlebt,<br />

sie kennen die Namen der Bäume,<br />

die Last ungeschriebener Briefe. Sie<br />

wissen, wie es sich anfühlt, wenn<br />

man den Mann, der die gemeinsamen<br />

Kinder getötet hat, in der<br />

Anstalt besucht. Alice Munro <strong>ist</strong> die<br />

Me<strong>ist</strong>erin des Nachhalls, der einem<br />

Leben seinen besonderen Klang, seine<br />

Spannung und Vibration gibt, der<br />

unserer Ex<strong>ist</strong>enz Farbe verleiht. Alice<br />

Munro macht ihre Leserinnen und<br />

Leser zu Komplizen der schwierigen<br />

Mission, das Glück zu finden. Nicht<br />

zu viel, nicht zu wenig, sondern das<br />

ideale «genau richtig». Und plötzlich<br />

verstehen wir unser Leben neu.<br />

«Ich<br />

«Ich<br />

möchte<br />

möchte<br />

mein<br />

mein Leben<br />

Leben<br />

individuell<br />

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und<br />

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exklusiv<br />

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gestalten.<br />

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