Phytotherapie 2.2. Inhaltsstoffe - Kohlenhydrate

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Reizlindernde schleimstoffhaltige Drogen • besonders für lokale Anwendungen des Mund- und Rachenbereiches • bei akut entzündlichen Atemwegserkrankungen Reizlindernde Drogen - Muzilaginosa Die direkte reizlindernde Wirkung erstreckt sich vermutlich nur bis in den Rachenbereich. Trachea und Bronchien werden indirekt , reflektorisch über die Dämpfung parasympathischer Nerven in der Magenschleimhaut erreicht. Cave: Muzilaginosa dürfen nicht zeitgleich mit Medikamenten eingenommen werden, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen (z.B. Digitalis) da deren Resorption vermindert werden kann. Vorlesung: Phytotherapie www . akupunktur-verden . de Folie Nr.: 59 Expektoranzien sind Drogen, die das Abhusten von Schleim erleichtern. Folgende Mechanismen sind bekannt: • Mukolyse: • Veränderung des Sekrets durch Abbau der Makromoleküle. Viskosität (Zähflüssigkeit) sinkt. • Sekretolyse: Wassergehalt des Bronchialsekrets wird erhöht – Verflüssigung. Sekretolytika wirken auf das ZNS und regen so die Schleimdrüsen zur Produktion dünnflüssigen Schleims an. • Sekretomotorischer Effekt: Stimulierung der Zilien des Flimmerepithels der Bronchialschleimhaut. (Steigerung der ziliären Clearence). • Förderung der Surfactant-Bildung: Von den Pneumozyten der Alveolen gebildete Substanz, die u.a. die Oberflächenspannung der Lungenbläschen herabsetzt. Dadurch indirekt auch „reinigender“ (ähnlich der Seife) Effekt. Expektoranzien Reizlindernde Drogen: • Bartflechte • Bockshornklee • Eibisch • Großblütige Königskerze • Huflattich • Isländisch Moos • Linde • Malve • Lungenkraut • Spitzwegerich • Stockrose Exkurs: Surfactant • Bildung in den Pneumozyten (Deckzellen) der Lungenalveolen • Herabsetzung der Oberflächenspannung in den Alveolen um über 80% • Dadurch kein „Zusammenfallen“ der Lungenbläschen auch bei leicht negativem Druckverhältnis zwischen Innen und Außendruck der Bläschen. Bei Fehlen von surfactant: • Schocklunge (unbehandelt tödlich) Bildung von Surfactant: • ab 28. Schwangerschaftswoche. • Ausreichend vorhanden: ab 34. Woche. • Fehlen bei Neugeborenen in 1% der Fälle. • Fehlen bei Geburten < 30. SSW: 50% der Fälle. • Ursache für 1/3 der neonatalen Todesfälle. • Seit d. 80er Jahren als Medikament zur Verfügung. • Prophylaxe: Anregung der Surfactantbildung auch durch Kortison. Vorlesung: Phytotherapie www . akupunktur-verden . de Folie Nr.: 60 04.12.2009 30
Expektoranzien – Saponine / ätherische Öle Saponine: Hauptwirkung über parasympathischen Reflex. Reizung der Magenschleimhaut Stimulierung der Bronchialschleimhaut. Cave! : Überdosierung: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö expektorativ wirkende Saponindrogen: • Bibernelle • Efeu • Ehrenpreis • Hohlzahn • Kreuzblume • Pfennigkraut • Sanikelkraut • Schleierkraut • Schlüsselblume • Seifenkraut • Senegawurzel • Süßholz • Veilchen (Viola odorata) • Vogelknöterich ätherische Öle: • direkte Wirkung auf die sekretorischen Drüsen der Bronchialschleimhaut. • zusätzlich reflektorische Wirkung über d. Magenschleimhaut. • Minderung der mukösen Oberflächenspannung. • einige wirken über die Beeinflussung des Flimmerepithels sekretomotorisch. zur oralen Einnahme geeignete: • Anis, Fenchel, Thymian. Ansonsten eher als Inhalation, Bäder, Wickel und Einreibungen. expektorativ wirkende ätherische Öldrogen: • Alant • Kiefernsprossen • Anis • Pfefferminzöl • Bibernelle • Salbei • Dost • Sternanis • Eukalyptusöl • Thymian • Fenchel • Fichtennadelöl • Fichtenspitzen (frisch) • Kiefernnadelöl Vorlesung: Phytotherapie www . akupunktur-verden . de Folie Nr.: 61 Antiphlogistika und antimikrobiell wirkende Drogen Antiphlogistika bei Entzündungen der Atemwege (sowie Mund- und Rachenbereich) unterschiedliche Wirkstoffe Saponine (Süßholzwurzel, Efeublätter, u.a.), ätherische Öle (Gewürznelkenöl, Anis, sowie einige Gerbstoffe (Essigrosenblätter, Isländisch Moos) Antiphlogistika bei Atemwegserkrankungen: • Alant • Anis • Efeu • Eisenkraut • Essigrose • Gewürznelkenbaum • Grindeliakraut • Huflattich • Isländisch Moos • Kamille • Ringelblume • Salbei • Schlüsselblume • Seifenkraut • Sonnentau • Spitzwegerich • Stiefmütterchen • Süßholzwurzel • Thymian • Umckaloabo Antimikrobiell wirkende Drogen In der Hauptsache schwefelhaltige Glukosinolate und ätherische Öle. Glukosinolat haltige Drogen: • Bärlauch • Brunnenkresse • Kapuzinerkresse • Knoblauch • Rettich • Zwiebel Ätherische Öl-Drogen • Thymian (-öl) • Salbei (-öl) • Anis (-öl) weitere mikrobiell wirkende Inhaltsstoffe: • Diterpene: Salbei, Grindelie • Iridoide: Spitzwegerich • Cumarine: Umckaloabo • Flechtensäuren: Isländisch Moos • Saponine: Efeu • Flavonoide:Süßholz Vorlesung: Phytotherapie www . akupunktur-verden . de Folie Nr.: 62 04.12.2009 31
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