Designwissenschaft und Designforschung: Ein einführender Überblick
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Issues � <strong>Designforschung</strong> � Felder von <strong>Designforschung</strong><br />
Hans Kaspar Hugentobler<br />
<strong>Designforschung</strong><br />
Felder von<br />
<strong>Designforschung</strong><br />
Die Versuche, zu bestimmen, was <strong>Designforschung</strong> ist <strong>und</strong><br />
womit sich <strong>Designforschung</strong> beschäftigt, gehen u.a. zurück<br />
auf die seit 1961 betriebene <strong>Designforschung</strong> am Royal<br />
College of Art. Die Diskussionen darüber haben mit der<br />
deutlichen Zunahme von <strong>Designforschung</strong>saktivitäten auf<br />
internationaler Ebene in den letzten Jahren wieder an Aktualität<br />
gewonnen. Sie werden heute u.a. im Kontext von<br />
Stockungen im wissenschaftlichen Fortschritt diskutiert,<br />
die dadurch auftreten würden, weil aktuelle Phänomene<br />
nicht mehr im Rahmen bestehender Paradigmen erklärt<br />
werden könnten. Nach Dorst (2008) würde die <strong>Designforschung</strong>s-Community<br />
diese Situation zum Anlass nehmen,<br />
nach besseren Erklärungs-Paradigmen zu suchen.<br />
«Thomas Kuhn described scientific progress as a<br />
process of leaps and bo<strong>und</strong>s. Long periods of ‹normal<br />
science›, in which a research community works within a<br />
well-established and fruitful paradigm, end when there<br />
is a buildup of anomalies: phenomena that cannot be<br />
explained within the conventional wisdom. Then the<br />
research community enters into a state of ‹revolution›,<br />
in which a new paradigm emerges that is superior in<br />
explaining these anomalies.<br />
In this paper, I will argue that the design research<br />
community, which has flourished so much in the last 40<br />
years, shows signs of being in a period now that is prior<br />
to such a ‹revolution›. Such periods are characterised by<br />
a mounting number of anomalies, and by the response<br />
from those working within the ‹normal science›<br />
paradigm to ignore them, belittle them, or push them<br />
away as irrelevant because they do not fit in ‹the way<br />
we see things›. Their normal way of working is <strong>und</strong>er<br />
threat, and this makes them acutely uncomfortable. The<br />
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concepts that are <strong>und</strong>er fire in this revolution-waitingto-happen<br />
are the core concepts of our field.»<br />
(Dorst, 2008, p. 1)<br />
Den Blick auf Felder von <strong>Designforschung</strong> zu werfen<br />
bedeutet, Versuche zu identifizieren, das Feld von <strong>Designforschung</strong><br />
zu ordnen. Man kann diese Versuche unter<br />
der Perspektive ansehen, ein im Entstehen begriffenes<br />
Forschungsfeld auf systematische Weise zu beschreiben. Etablierte<br />
wissenschaftliche Disziplinen haben diese Prozesse<br />
bereits hinter sich. Der jeweilige Kern eines Forschungsfeldes<br />
ist deshalb kaum Gegenstand von gr<strong>und</strong>legenden<br />
Erörterungen, wie dies im Bereich von <strong>Designwissenschaft</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Designforschung</strong> der Fall ist. Hingegen heisst dies<br />
nicht, dass die «reiferen» Wissenschaften ihre Aktionsbereiche<br />
nicht anpassen oder auch weiterentwickeln würden.<br />
Von einer evolutionären Perspektive betrachtet könnte man<br />
argumentieren, dass diese Systematisierungsversuche den<br />
Zweck haben, ein kleines disziplinäres «Baby» zu nähren,<br />
um es gross <strong>und</strong> stark zu machen <strong>und</strong> um es dann gegenüber<br />
den Erwachsenen zu legitimieren. Diese waren ja auch<br />
einmal klein <strong>und</strong> mussten genährt werden, um ihre jetzige<br />
Bedeutung zu erlangen. In diesem Sinne kann man hinter<br />
diesen Systematisierungsversuchen diejenigen Orte erkennen,<br />
an denen etwas gewachsen ist, im Wachsen begriffen<br />
ist, oder wo absichtsvoll etwas Neues wachsen soll.<br />
Zielsetzung<br />
<strong>Ein</strong>e Auslegeordnung verschiedener Anatomien von <strong>Designforschung</strong><br />
hilft zu benennen, womit sich <strong>Designforschung</strong><br />
befassen könnte. Diese Exploration kann Designforschende