Hochwassersituation gut gemeistert
Hochwassersituation gut gemeistert
Hochwassersituation gut gemeistert
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Titelthema<br />
<strong>Hochwassersituation</strong><br />
<strong>gut</strong> <strong>gemeistert</strong><br />
Seite 5<br />
5. Ausgabe<br />
Mai 2006<br />
Dresdner Knirpse<br />
besuchten<br />
Klärwerk Kaditz<br />
Seite 3<br />
Das Fachthema:<br />
Betriebsführung für<br />
Steinigtwolmsdorf<br />
Seite 8 – 9<br />
Vermischtes:<br />
Einladung zum Burgfest<br />
Seite 18
Inhalt<br />
Unternehmen aktuell Seite 1 – 4<br />
■ Einheitlicher Tarifvertrag für alle Mitarbeiter<br />
■ Standpunkt des Betriebsrates zu den<br />
neuen Arbeitszeitregelungen<br />
■ Zehn schulische Umweltprojekte förderfähig<br />
■ Kindergartenkinder und Erwachsene<br />
besuchten die Kläranlage<br />
■ Maskottchen gesucht<br />
■ Dresdner Kanalnetz im Film<br />
■ KLARO sucht Redakteure<br />
■ Schwerbehindertenvertretung neu gewählt<br />
Titelthema Seite 5 – 6<br />
■ <strong>Hochwassersituation</strong> <strong>gut</strong> <strong>gemeistert</strong><br />
■ Taucher untersuchen Hauptschlagader des<br />
Dresdner Abwassernetzes<br />
Fokus Mitarbeiter Seite 7<br />
■ Aquarium als virtuelles Klärwerk<br />
Das Fachthema Seite 8 – 9<br />
■ The Winner is: Stadtentwässerung Dresden<br />
■ Kurzsteckbrief Kläranlage Ringenhain<br />
Aus der Praxis Seite 10 – 12<br />
■ Erfahrungen mit der Einführung und Arbeit<br />
mit MAINTOOL bei TB 32<br />
■ Netzwerk Kaditz<br />
Software-Tipps Seite 13<br />
■ Volle Power in PowerPoint<br />
Historisches Seite 14 – 15<br />
■ Die Siebscheibenhalle in der Kläranlage<br />
Dresden-Kaditz<br />
Partner im Blick Seite 16<br />
■ Mit mindbox in interaktive Welten<br />
Vermischtes Seite 17<br />
■ Jubilar, Ruhestand, Freistellungsphase,<br />
Altersteilzeit, Neue Mitarbeiter<br />
■ Vom Humor gezeichnet<br />
■ Foto-fündig?<br />
Dresden kulturell Seite 18<br />
In den Wintermonaten lief die<br />
Arbeit für den neuen Altstädter<br />
Abfangkanal auf Hochtouren,<br />
doch das Elbhochwasser im<br />
April zwang zu einer Unterbrechung.<br />
■ Frühlingshafte Kunst- und Kulturausblicke<br />
■ Burgfest auf der Festung Königstein<br />
Liebe Leser,<br />
„Vom Eise befreit sind Strom<br />
und Bäche/ durch des Frühlings<br />
holden, belebenden Blick“ so<br />
lässt Johann Wolfgang Goethe<br />
seinen Faust beim Frühlingsspa-<br />
ziergang über die Veränderung<br />
vom Alten zu Neuem, von abgestandener Vergangenheit zu hoffnungsfroher<br />
Zukunft jubeln. Auch in der Stadtentwässerung Dresden gibt es in diesem Früh-<br />
jahr Neuigkeiten. Speziell in puncto Arbeitszeitregelung wurden zum 1. April fünf<br />
neue Betriebsvereinbarungen unterzeichnet. Welche Erwartungen seitens der<br />
Geschäftsführung daran geknüpft sind, erläutert Geschäftsführerin Gunda<br />
Röstel in dem Interview mit der KLARO-Redaktion (Seiten 1 und 2).<br />
Optionen für die Zukunft auch auf den folgenden Seiten der Rubrik „Unter-<br />
nehmen aktuell“. Ihre Kreativität liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist wie-<br />
der einmal gefragt. Denn wir suchen für unser Unternehmen einen Sympathieträ-<br />
ger, ein Maskottchen. „Das ist doch der von der Stadtentwässerung Dresden“,<br />
sollen beim Anblick Erwachsene assoziieren und für die Kleinen muss das Mas-<br />
kottchen natürlich zum Knuddeln sein. Überhaupt haben wir in diesem Frühjahr<br />
viel für unsere Kinder unternommen. Was, das erfahren Sie auf der Seite 3.<br />
Dass es im Leben nicht immer geradlinig vorangeht, davon weiß auch Alex-<br />
ander Würzburg im „Fokus Mitarbeiter“ zu berichten (Seite 7). „Die kleinen<br />
Schritte zum großen Erfolg“ hätte man auch den Beitrag über unser erfolgrei-<br />
ches Engagement um die Betriebsführung der Kläranlage Ringenhain in Stei-<br />
nigtwolmsdorf betiteln können. Eine Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vor-<br />
teil war der Leitgedanke für die Beteiligung an der Ausschreibung. Nun liegt es<br />
an uns, das entgegen gebrachte Vertrauen zu rechtfertigen. Als Geschäfts-<br />
führung sind wir sicher, dass uns dies überzeugend gelingt und damit die<br />
Basis für weitere erfolgreiche Akquisitionen geschaffen wird (Seiten 8 und 9).<br />
Die ersten Beiträge des neuen Redaktionsteams über Technik und<br />
Geschichte der Stadtentwässerung Dresden finden Sie, liebe Leser, auf den<br />
Seiten 10 bis 15.<br />
Einen wichtigen Termin für alle Mitarbeiter gibt es auf der Seite 18: Unser<br />
Mitarbeiterfest findet in diesem Jahr am 7. Juli auf der Festung Königstein<br />
statt, wozu wir Sie jetzt schon recht herzlich einladen. Bis dahin gibt es noch<br />
jede Menge kulturelle Angebote für jeden Geschmack. Ein paar Anregungen<br />
finden Sie auf der letzten Umschlagseite. Vorerst wünschen wir Ihnen wieder<br />
Freude beim Lesen des Journals, um es noch einmal mit Goethe auszu-<br />
drücken: „Zufrieden jauchzet Groß und Klein/ Hier bin ich Mensch, hier darf<br />
ich’s sein.“ Ihre Geschäftsführung der SE-DD<br />
Gunda Röstel und Johannes Pohl
Einheitlicher Tarifvertrag<br />
nun für alle Mitarbeiter gültig Für das Thema Arbeitszeit einigten sich<br />
Die KLARO-Redaktion im Gespräch mit Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden,<br />
zur Einführungen neuer Arbeitszeit-Regelungen.<br />
Frau Röstel, zum 1. April ist eine neue<br />
Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit in<br />
Kraft getreten. Warum?<br />
Seit über zwei Jahren gab es Verhandlungen<br />
zwischen Bund, Ländern, Arbeitgebern<br />
und Gewerkschaften für ein neues Tarifrecht<br />
im öffentlichen Dienst. Das Ziel der<br />
Änderungen war es, mehr Transparenz<br />
und Übersichtlichkeit, also eine Lichtung<br />
des bisherigen Tarifdschungels, zu erreichen.<br />
Bis Mitte Oktober vorigen Jahres gab es<br />
die Unterscheidung zwischen Arbeiter und<br />
Angestellten u. a. hinsichtlich der Entlohnung<br />
im BAT-Ost und im BMTG. Mit dem<br />
einheitlichen Tarifvertrag öffentlicher<br />
Dienst (TVöD) wurden 15 einheitliche Vergütungsgruppen<br />
eingeführt. Bereits frühzeitig<br />
stellten sich die Verantwortlichen in<br />
unserem Unternehmen auf diese Änderungen<br />
ein. So musste jeder Mitarbeiter<br />
durch die Personalabteilung und den<br />
Betriebsrat in die entsprechende Vergütungsgruppe<br />
neu eingeordnet werden, um<br />
pünktlich das einheitliche Tarifrecht umzusetzen.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt des neuen Tarifrechts<br />
sind die Regelungen zur Arbeitszeit.<br />
Diese Einführung war bis zum Oktober<br />
2005 auf Grund unserer besonderen<br />
Situation der vielfältigen Schichtsysteme<br />
zeitgerecht nicht möglich und ist deshalb<br />
mit Einverständnis beider Tarifpartner erst<br />
jetzt zum 1. April erfolgt.<br />
Was waren die Besonderheiten bei der<br />
Einführung der neuen Vergütungsgruppen?<br />
Zwei verschiedene Regelungen zu verschmelzen,<br />
ist ohne Kompromisse unmöglich.<br />
Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung<br />
Dresden<br />
In der Gesamtschau des neuen Tarifwerkes<br />
spiegelt sich jedoch eine ausgewogene<br />
Balance von Geben und Nehmen wider.<br />
Punktuell kann es jedoch gerade in Grenzbereichen<br />
der Einordnung in die Vergütungsstufen<br />
zu leicht ungünstigeren Entwicklungen<br />
kommen. Durch eine sehr<br />
verantwortungsbewusste Zusammenarbeit<br />
zwischen Personalabteilung und Betriebsrat<br />
konnte die neue Vergütungsabrechnung<br />
in der Stadtentwässerung Dresden<br />
termingerecht erfolgen.<br />
die Verantwortlichen auf eine Übergangsregelung<br />
bis zum 31. März dieses Jahres.<br />
In dem halben Jahr handelten wir nach<br />
dem Motto „Bezahlung neu, Arbeitszeiterfassung<br />
alt“. Da die Entgeltabrechnung<br />
zentral auf Großrechnern bei der Stadtverwaltung<br />
erfolgt, waren durch die alte Zeiterfassung<br />
und Bewertung insbesondere<br />
beim Thema „Zuschläge“ einzelne Konflikte<br />
vorprogrammiert. Rücksprachen mit<br />
Betroffenen und umfängliche Diskussionen<br />
sorgten jedoch für einvernehmliche<br />
Lösungen.<br />
Was waren die Besonderheiten bei der<br />
Einführung der neuen Vergütungsgruppen?<br />
Zwei verschiedene Regelungen zu verschmelzen,<br />
ist ohne Kompromisse unmöglich.<br />
An die neue Vergütungsabrechnung<br />
haben sich die Mitarbeiter gewöhnt, was<br />
bringt die neue Arbeitszeitregelung?<br />
Hinter uns liegen rund sechs Monate Diskussion<br />
um die neue Arbeitszeitregelung.<br />
Ziel war es, Vereinbarungen in unserem<br />
Unternehmen zu schaffen, die dem Tarifrecht<br />
des TVöD entsprechen und gleichermaßen<br />
unseren Besonderheiten gerecht<br />
werden. Trotz Wechselschichtdienst und<br />
saisonalen Verschiebungen der Arbeitsanforderungen<br />
sollte das neue System einfacher<br />
und übersichtlicher werden. Ich denke,<br />
wir haben mit den vier neuen Betriebsvereinbarungen,„Rahmenbetriebsvereinbarung<br />
Arbeitszeit in der Stadtentwässerung<br />
Dresden GmbH“, „Wechselschichtdienst<br />
und 2-Schichtdienst für Betrieb Kläranlage<br />
Kaditz“, „Arbeitszeitregelungen für den<br />
Bereich TB 3“ und „Zeiterfassung und<br />
Zutrittskontrolle“ <strong>gut</strong>e Lösungen gefunden.<br />
Folgende wesentliche Änderungen gibt es<br />
seit dem 1. April: Die Rahmenarbeitszeit<br />
ist werktags einheitlich von 6 bis 20 Uhr<br />
1
2<br />
festgelegt. Die Zeitkonten sind ab sofort<br />
mindestens einmal im Jahr auszugleichen,<br />
das heißt, sie müssen einmal im Jahr auf<br />
„Null“ oder Minusstunden stehen. Mit diesem<br />
„Nulldurchlauf“ beginnt dann das<br />
neue Ausgleichsjahr. Die Leiter erhalten<br />
mehr Entscheidungsbefugnis in der Festlegung<br />
und Kontrolle innerhalb ihrer Organisationseinheiten.<br />
Dies gilt beispielsweise<br />
bei der Festlegung der Kernarbeitszeit. Die<br />
Abwesenheit während der Kernarbeitszeit<br />
der Mitarbeiter kann eigenständig koordiniert<br />
werden. Korrekturbelege sind dafür<br />
nicht mehr notwendig.<br />
An dieser Stelle möchte ich u. a. die Verantwortung<br />
aller Vorgesetzten betonen.<br />
Mit der neuen Arbeitszeitregelung sollten<br />
die betrieblichen Interessen besser und<br />
flexibler mit denen der Mitarbeiter in Einklang<br />
gebracht werden. Ein unverhältnismäßig<br />
hoher Stand an Mehrarbeit müsste<br />
bei <strong>gut</strong>er Planung vermeidbar sein. Natürlich<br />
gibt es besondere betriebliche Interessen<br />
– wie jüngst bei den Einsätzen anlässlich<br />
des Elbehochwassers. Aber auch bei<br />
überwiegend „normalen“ Arbeitsabläufen<br />
können durch besondere Anforderungen<br />
und Aufgaben Mehrarbeitsstunden entstehen.<br />
Dauerhaft umfängliche Anhäufungen<br />
sollten in jedem Fall als Alarmsignal unter<br />
die Lupe genommen werden. Arbeitsverteilung<br />
und Aufgabenhäufung, Überforderung,<br />
aber auch „ungerechtfertigte Sammelleidenschaft“<br />
können Gründe für hohe<br />
Mehrarbeitskontenstände sein. Möglichst<br />
zeitnahes und wenn dies den Arbeitsabläufen<br />
in den Teams entspricht auch stundenweises<br />
Absetzen hilft, solche Bugwellen<br />
zu vermeiden. Inakzeptabel wird es für<br />
uns als Unternehmen dann, wenn Flexibilität<br />
ohne erkennbares betriebliches Interesse<br />
zielgerichtet zur Gewinnung einer Art<br />
Freiwochen missverstanden wird. Flexible<br />
Arbeitszeitgestaltung darf für unser Unternehmen<br />
weder zu mangelnden Leistungen<br />
und Erträgen, noch zu Dauerstress bei<br />
den Mitarbeitern führen. Letztendlich müssen<br />
sich alle Betriebsangehörigen, von der<br />
Geschäftsführung, über Gebiets- und<br />
Stabsstellenleiter bis zum Sachbearbeiter,<br />
bewusst sein und danach handeln, dass<br />
nur eine starke und erfolgreiche Stadtent-<br />
Standpunkt des Betriebsrates<br />
zu den neuen Arbeitszeitregelungen<br />
Welche Ziele hat der Betriebsrat in die<br />
neue Arbeitszeitregelung eingebracht?<br />
Unsere Ziele finden sich in der Präambel<br />
der neuen Betriebsvereinbarung wieder. Wir<br />
wollen, dass die verfügbare Jahresarbeitszeit<br />
effizient genutzt wird. Dabei ist aus<br />
unserer Sicht ein hohes Maß an Zeitsouveränität<br />
der Beschäftigten kein Widerspruch<br />
zur wirtschaftlichen Notwendigkeit, die sich<br />
aus der spezifischen Arbeitsaufgabe ergibt.<br />
Wir haben schon seit 1998 flexible<br />
Arbeitszeiten und haben die Möglichkeiten<br />
des BAT-O/BMT-G-O und des Arbeitszeitgesetzes<br />
bis an die Grenzen ausgereizt.<br />
Dabei hat sich gezeigt, dass die Balance<br />
zwischen Beruf und Familie gerade da am<br />
besten realisiert werden konnte, wo mit<br />
den flexiblen Arbeitszeiten im gegenseitigen<br />
Einvernehmen verantwortungsbewusst<br />
umgegangen wurde. Darin sehen wir einen<br />
wesentlichen Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und Motivation.<br />
Auf welche wesentlichen Änderungen<br />
möchten Sie besonders hinweisen?<br />
Der TVöD räumt eine noch größere Flexibilität<br />
ein. Die Verdoppelung der Ausgleichsfrist<br />
auf ein Jahr birgt auch die Gefahr,<br />
dass sich Zeiten ansammeln, die nur<br />
schwer wieder ausgeglichen werden können.<br />
Deshalb legen wir in der neuen Regelung<br />
großen Wert auf eine regelmäßige<br />
Überwachung der Gleitzeitsalden in Form<br />
des so genannten Ampelkontos.<br />
Organisatorische Mängel oder Personalengpässe<br />
kann man mit Gleitzeit nicht<br />
ändern. Andererseits sind aber extreme<br />
Häufungen von Mehrstunden auch ein<br />
wässerung Dresden ein dauerhaftes Miteinander<br />
garantiert.<br />
Entfällt mit der neuen Betriebsvereinbarung<br />
„Zeiterfassung und Kontrolle“ jeglicher<br />
Bürokratismus?<br />
Es gibt sichtbare Vereinfachungen beispielsweise<br />
bei den Formularen. Die<br />
Besonderheiten unseres Betriebsalltages<br />
bilden sich jedoch nicht vollständig in den<br />
allgemein gehaltenen Regelungen des<br />
TVöD wieder. Das ist wie im Straßenverkehr.<br />
Die STVO gilt für alle Fahrzeuge, wo<br />
man aber lang fährt, was man tankt oder<br />
auflädt, entscheidet jeder Fahrer selbst.<br />
Deshalb bedarf es bei der Umsetzung des<br />
TVöD individueller betrieblicher Vereinbarungen,<br />
die jedoch nicht starr in Zement<br />
gegossen sind. Wir haben jetzt eine <strong>gut</strong>e<br />
Grundlage geschaffen im Rahmen des<br />
neuen Tarifrechtes, mit welcher wir hoffentlich<br />
erfolgreich arbeiten werden. Zum<br />
Ende des Jahres wird Bilanz gezogen: Was<br />
hat sich bewährt und was sollte erneut<br />
angepasst werden.<br />
Indiz für solche Ursachen. Hier sind Vorgesetzte<br />
und Beschäftigte gleichermaßen<br />
gefordert, frühzeitig solche Risiken zu<br />
benennen und gemeinsam auf einen Ausgleich<br />
hinzuwirken.<br />
Fallen mit der neuen Regelung alle Überstunden<br />
weg?<br />
Es wird auch zukünftig Anlässe für die<br />
Anordnung von Überstunden geben.<br />
Zusätzliche Aufgaben, die nicht im Rahmen<br />
der Gleitzeit ausgeglichen werden<br />
können, ohne sofort ein neues Loch zu<br />
reißen, werden immer die Anordnung von<br />
Überstunden rechtfertigen. Hier sind die<br />
Vorgesetzten gefordert, abzuwägen und<br />
Prioritäten zu setzen.<br />
Zukünftig werden angeordnete Überstunden<br />
vom Gleitzeitkonto getrennt verwaltet.<br />
Welche Wünsche haben Sie für die<br />
Umsetzung der neuen Regelungen?<br />
Ich wünsche mir, dass die neuen Regelungen<br />
gelebt werden im Interesse des Unternehmens<br />
und der Beschäftigten.<br />
Wenn Kolonnen sich einig sind, ist Gleitzeit<br />
auch im gewerblichen Bereich möglich.<br />
Wir wollen den Beweis dafür antreten,<br />
dass unsere Mitarbeiter durchaus in<br />
der Lage sind, selbst zu entscheiden, wie<br />
sie die Wochenarbeitszeit am effektivsten<br />
einsetzen können, um ihre Arbeitsaufgaben<br />
optimal zu erfüllen. Ich bin sicher,<br />
dass wir auch dabei noch weiter voran<br />
kommen werden.<br />
Christine Krause/Betriebsratsvorsitzende
Zehn schulische<br />
Umweltprojekte<br />
förderfähig<br />
Nach intensiven Vorbereitungen<br />
für das schulische Umweltprojekt<br />
der Stadtentwässerung<br />
Dresden tagte am 29. März<br />
zum ersten Mal die AktivUm-<br />
Jury. Unter Leitung der<br />
Geschäftsführerin Gunda<br />
Röstel wurden an Hand der<br />
Förderkriterien von den 14 eingereichten<br />
Projekten zehn als<br />
förderfähig befunden. Darunter<br />
auch ein Projekt der 101. Mittelschule,<br />
das sich mit den<br />
Dresdner Elbauen beschäftigt.<br />
Hier wollen die Schüler Wasserproben<br />
aus der Elbe entnehmen,<br />
diese analysieren,<br />
Wasserpflanzen bestimmen<br />
und ihr Schulbiotop pflegen.<br />
Ein anderes spannendes Projekt<br />
beschäftigt sich mit dem<br />
Thema Regenwald. Dabei werden<br />
die Achtklässler des<br />
Marie-Curie-Gymnasium eine<br />
Dem einen oder anderen ist es<br />
sicher nicht entgangen: Im<br />
März tummelten sich jede<br />
Menge Kinder – insgesamt<br />
über 900 – auf der Kläranlage<br />
Kaditz. Anlass war der Tag des<br />
Wassers. Die Öffentlichkeitsarbeiter<br />
luden deshalb Vorschulkinder<br />
zu einer Wasserwoche<br />
(15. – 28. März) ein. Doch bei<br />
einer Woche blieb es nicht,<br />
denn der Ansturm war riesig.<br />
Die Projektleiterin Jana Wenke<br />
ist überzeugt: „Mit unserem<br />
Angebot haben wir bei den<br />
Regenwaldprojektwoche durchführen<br />
und die neunte Klasse<br />
schreibt ein Regenwaldkochbuch.<br />
Die 47. Grundschule<br />
kann durch AktivUm das Grüne<br />
Klassenzimmer im Naturbad<br />
Mockritz mit verschiedenen<br />
Arbeitsmitteln unterstützen.<br />
Diese werden für Exkursionen<br />
in diesem Biotop dringend<br />
benötigt.<br />
Die Jurymitglieder: Frank<br />
Genth (Regionalschulamt), Bettina<br />
Bauer („Stadtlinde/Umweltzentrum),<br />
Maik Pautzsch<br />
(Stadtschülerrat) und Jana<br />
Wenke (Projektverantwortliche<br />
der Stadtentwässerung Dresden<br />
GmbH) werden noch dreimal<br />
in diesem Jahr über eine<br />
Förderung von schulischen<br />
Umweltprojekten entscheiden.<br />
Termin für die nächste Bewerbungsrunde<br />
ist der 20. Juni<br />
2006. Alle Informationen zum<br />
AktivUm-Schulprojekt sowie ein<br />
entsprechender Projektantrag<br />
sind im Internet unter<br />
www.aktivum-dresden.de einsehbar.<br />
Kindergartenkinder und Erwachsene<br />
besuchten die Kläranlage<br />
Erziehern voll ins Schwarze<br />
getroffen. Innerhalb kurzer Zeit<br />
war die ursprünglich geplante<br />
,Kaditzer Wasserwoche‘ ausgebucht.<br />
Selbst durch eine Verlängerung<br />
der Aktion auf insgesamt<br />
zwei Wochen konnten wir<br />
nicht alle Interessenten berücksichtigen.“<br />
Doch keiner ging<br />
leer aus: 30 Kindergärten<br />
haben sich bereits für eine<br />
Führung im Klärwerk angemeldet.<br />
Alles in allem eine gelungene<br />
Veranstaltung. Sicher wird<br />
es eine Wiederholung geben.<br />
Maskottchen<br />
gesucht!<br />
Sie heißen Leo, Poldi,<br />
Freddy Flutsch oder<br />
Mobilius. Es sind<br />
Löwen, Dinos, Frösche,<br />
Wassertropfen oder<br />
Giraffen. Von Beruf<br />
sind sie Maskottchen<br />
und sie begleiten ihre<br />
Unternehmen, Institutionen<br />
oder Vereine<br />
durch dick und dünn.<br />
Manche der Figuren<br />
erlangen eine so enorme<br />
Popularität, dass sie eine<br />
eigene Karriere starten. Man<br />
denke nur an „Bernd das Brot“.<br />
Würde man nach dem werblichen<br />
Sympathieträger der Stadtentwässerung Dresden fragen,<br />
erhielte man als Antwort nur ein Schulterzucken. Verständlich,<br />
denn es gibt noch gar keins. Das wollen wir jetzt ändern!<br />
KLARO sucht nach einer originellen Idee für ein Maskottchen<br />
und bittet Sie um Ihre Mithilfe. Schön wäre es, wenn Ihr Vorschlag<br />
auch noch einen passenden Namen beinhaltet. Bitte<br />
senden Sie uns Ihre Einfälle per E-Mail an die Adresse<br />
info@stadtentwaesserung-dresden.de. Unter allen Einsendern<br />
verlosen wir einen mp3-Player, einen Gutschein für den Familienbrunch<br />
im Carolaschlösschen (für bis zu vier Personen) und<br />
einen Bildband über Dresden. Einsendeschluss ist der 30.<br />
Juni 2006. Wir wünschen Ihnen originelle Geistesblitze und –<br />
falls Sie teilnehmen – viel Glück bei der Ziehung der Gewinner!<br />
Bei den Erwachsenen war der<br />
Zuspruch ebenfalls enorm.<br />
Rund 1.000 Besucher kamen<br />
zum eigentlichen Tag des Wassers<br />
am 22. März. In diesem<br />
Jahr ließ man sich etwas<br />
Besonderes einfallen: Zum<br />
ersten Mal gab es eine Nachtführung.<br />
Es war ein Volltreffer!<br />
Zu Beginn war der Andrang<br />
sogar so groß, dass eilig<br />
zusätzliche Mitarbeiter herbeigerufen<br />
werden mussten, um<br />
längere Wartezeiten zu vermei-<br />
den. Auch Gunda Röstel, kaufmännische<br />
Geschäftsführerin,<br />
machte ihrer Funktion alle<br />
Ehre. Sie sprang kurzerhand in<br />
die Bresche und betreute<br />
gleich selbst eine der Besuchergruppen.<br />
Das Unternehmen<br />
war ursprünglich von 500<br />
Interessenten ausgegangen,<br />
die sich vom diesjährigen<br />
Thema des „Tag des Wassers“,<br />
nämlich Wasser und Kultur,<br />
anlocken lassen würden.<br />
3
4<br />
Klein-Hollywood in Dresden-Kaditz.<br />
Dresdner Kanalnetz im Film<br />
Welche Kraft es kostet, das schmutzige Abwasser wieder zu reinigen,<br />
ist jedem Gast nach der rund 90minütigen Tour durch<br />
das Klärwerk Dresden-Kaditz völlig klar. Doch mindestens<br />
genauso wichtig und aufwendig sind Abwassersammlung und<br />
Ableitung durch die Kanalisation. Hier fehlte uns bisher geeignetes<br />
Anschauungsmaterial. Um den künftigen, meist jüngeren,<br />
Besuchern diese unterirdische Welt anschaulich und möglichst<br />
spannend zu vermitteln, wird derzeit ein Film mit aufwändiger<br />
3D-Animation und hohem Spielfilmanteil produziert.<br />
KLARO sucht Redakteure<br />
In Vorbereitung dieser Ausgabe von KLARO hat sich ein kleines<br />
Redaktionsteam zusammengefunden. Es besteht derzeitig aus<br />
Rainer Wiesinger, Gert Bamler, Frank Männig, Jörg Schröpfer und<br />
Torsten Fiedler. Neben der Auswahl geeigneter Themen haben die<br />
Mitglieder dieser Runde erste Beiträge für dieses Heft geschrieben.<br />
Falls Sie ebenfalls Lust verspüren, einen interessanten Artikel<br />
zu verfassen (z. B. über Ihr Hobby, eine Reiseempfehlung,<br />
Wandervorschläge, Lieblingsrestaurants und und und) oder ständig<br />
bei der Gestaltung von KLARO mitwirken wollen, dann melden<br />
Sie sich bitte bei Torsten Fiedler (Hausapparat 36 21,<br />
tfiedler@se-dresden.de).<br />
Dreharbeiten für den Film der Stadtentwässerung Dresden im historischen Görlitz.<br />
Die beiden historischen Figuren Oberbürgermeister Dr. Alfred Stübel (Klaus-Dieter<br />
Hempel re.) und Stadtbaurat Hermann Klette (Torsten Imber li.) während der Dreharbeiten.<br />
Schwerbehindertenvertretung<br />
neu gewählt<br />
Für die nächsten vier Jahre vertreten Bärbel Martius (li.) als Vertrauensperson<br />
und als 2. Stellvertreterin Christine Wiedon (re.) die Interessen der Schwerbehinderten<br />
und Gleichgestellten der Stadtentwässerung Dresden. Zum Zeitpunkt<br />
des Fototermins weilte der 1. Stellvertreter Frank Seidel im Urlaub.<br />
Nach Ablauf der regulären Amtszeit von vier Jahren fand am 14.<br />
März die Neuwahl der Schwerbehindertenvertretung der Stadtentwässerung<br />
Dresden statt. Geleitet wird sie weiterhin von Bärbel<br />
Martius (TB 2). Als 1. Stellvertreter wurden Frank Seidel (PG AKA)<br />
und als 2. Stellvertreterin Christine Wiedon (TB 34) gewählt. Die<br />
Hauptaufgabe des Gremiums besteht darin, die Interessen der<br />
schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Mitarbeiter im<br />
Unternehmen zu vertreten und ihnen stets beratend und helfend<br />
zur Seite zu stehen. In ihrem Rechenschaftsbericht berichtete<br />
Bärbel Martius über einige Verbesserungen durch die Umbauarbeiten<br />
im Klärwerk Kaditz, aber auch, dass nicht alle Pflichtplätze<br />
im Unternehmen besetzt sind. Zum 1. Februar arbeiteten 13<br />
schwerbehinderte und sechs gleichgestellte Mitarbeiter in der<br />
Stadtentwässerung Dresden.
Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH, am 31. März vor Ort im Pumpwerk<br />
Cossebaude bei den Mitarbeitern des Technischen Hilfswerkes Berlin.<br />
<strong>Hochwassersituation</strong> <strong>gut</strong> <strong>gemeistert</strong><br />
In den Morgenstunden des 4. April 2006<br />
hatte das jüngste Elbhochwasser in Dresden<br />
mit 7,49 Meter seinen Zenit erreicht.<br />
Der Pegel sank danach jedoch nur sehr<br />
langsam. Am 25. April betrug er immer<br />
noch fast vier Meter. Doch für die Mitarbeiter<br />
der Stadtentwässerung ergab sich jetzt<br />
endlich die Gelegenheit, kurz aufzuatmen<br />
und ein vorläufiges Resümee zu ziehen.<br />
In einigen wenigen tief liegenden Stadtteilen,<br />
die überspült wurden, brach die Entwässerung<br />
zusammen. Die Abwasserpumpwerke<br />
in diesen Bereichen wurden<br />
jedoch zuvor planmäßig außer Betrieb<br />
genommen und die Elektroanlagen<br />
demontiert, um sie nach Rückgang des<br />
Wassers wieder schnell in Betrieb nehmen<br />
zu können, was auch gelang.<br />
Land unter auch an der Großbaustelle „Altstädter Abfangkanal“. Rechtzeitig konnte die wertvolle<br />
Technik von den bauausführenden Firmen geborgen werden. Während des Hochwassers<br />
wurde regelmäßig der Pegel im Abwasserkanal kontrolliert, auf unseren Bildern von Tiefbauer<br />
Hans-Jürgen Wilke.<br />
Um notfalls rechtzeitig reagieren zu können, wurde der Hochwasserstand<br />
auch direkt auf dem Baugelände unterhalb der Carolabrücke<br />
kontrolliert. Auch wenn die Bauarbeiten ruhten, richtete<br />
die Firma „Echterhof“ einen Kontrolldienst rund um die Uhr ein.<br />
5
6<br />
<strong>Hochwassersituation</strong> <strong>gut</strong> <strong>gemeistert</strong><br />
Bereits Anfang Februar bekamen die Mitarbeiter des Kanalstützpunktes Ost erste negative Auswirkungen des schneereichen Winters zu spüren. Eisbarrieren ließen<br />
den Lockwitzbach in Niedersedlitz am 8. Februar über die Ufer treten. Die Wassermassen überschwemmten die Bahnhofstrasse. Für die Passanten waren die an<br />
Land gespülten Eisschollen ein beliebtes Fotomotiv (Bild links). Frank Adolf (Kanalstützpunkt Ost) hatte andere Sorgen, er musste mit schwerer Technik den örtlichen<br />
Kanalabschnitt vom eingeschwemmten Schlamm befreien (Bild rechts).<br />
Leider kam es während der kritischsten<br />
Phase des Hochwasser zu zwei schwerwiegenden<br />
Havarien im Bereich des Altstädter<br />
Abfangkanals. Doch durch den<br />
engagierten Einsatz zahlreicher Kollegen<br />
der Stadtentwässerung Dresden konnte<br />
der zeitweise befürchtete Zusammenbruch<br />
der Altstädter Entwässerung verhindert<br />
werden. Ein ganz großes Dankeschön<br />
an alle Mitarbeiter, die in diesen Tagen<br />
Großartiges leisteten. Ob Dauerbereitschaft<br />
oder ungewohnter Schichtbetrieb,<br />
Taucher Lutz Wiese und Geschäftsführer Christian<br />
Hinkerohe mit einem der Fundstücke.<br />
alle halfen, wo sie konnten und verzichteten<br />
in Einzelfällen auch auf den geplanten<br />
Urlaub. Große Anerkennung gebührt auch<br />
den Unterstützungskräften des Technischen<br />
Hilfswerkes, die mit mobilen Pumpeinheiten<br />
an mehreren Punkten im Dresdner<br />
Kanalnetz aushalfen. Sie waren aus<br />
Bautzen, Magdeburg, Berlin und sogar aus<br />
Hamburg herbeigeeilt.<br />
Die Gründe, dass die Herausforderungen<br />
des diesjährigen Frühjahrshochwassers<br />
<strong>gemeistert</strong> wurden, lagen in den techni-<br />
schen Verbesserungen seit dem Augusthochwasser<br />
2002 und vor allem in den<br />
wertvollen Erfahrungen der Mitarbeiter der<br />
Stadtentwässerung Dresden aus dieser<br />
Zeit. So konnte im eigenen Krisenstab auf<br />
kritische Situationen rechtzeitig reagiert<br />
und die richtigen Prioritäten gesetzt werden.<br />
Die Erkenntnisse aus dem diesjährigen<br />
Hochwasser werden der Stadtentwässerung<br />
Dresden helfen, künftig noch<br />
besser in Extremsituationen zu agieren.<br />
Taucher untersuchen Hauptschlagader des Dresdner Abwassernetzes<br />
„Tauchen Sie ein in die Dresdner Kanalisation!“<br />
Diese Aufforderung nahmen die Fachleute<br />
der Firma Taucherservice und Atemschutzarbeiten<br />
Hinkerohe aus Spornitz ganz<br />
wörtlich. Im Auftrag der Stadtentwässerung<br />
Dresden GmbH untersuchten sie vom<br />
10. bis 12. Mai 2006 den so genannten<br />
Düker am Flügelweg. Mit Spezialausrüstung<br />
und einer gehörigen Portion Mut<br />
machte sich Lutz Wiese auf den Weg in<br />
das finstere Dresdner Abwasser.<br />
Hier an der Flügelwegbrücke wird das Altstädter<br />
Abwasser unter der Elbe hindurch<br />
zur Reinigung in die Kläranlage Dresden-<br />
Kaditz geleitet. Im Einlaufbereich zu den<br />
beiden rund einhundert Jahre alten Eisengussrohren<br />
kam es während des zurückliegenden<br />
Frühjahrshochwassers zu einem<br />
Erdrutsch. Dabei verstopfte das kleinere<br />
der beiden Rohre. Mittlerweile ist der<br />
Schaden behoben. Die Taucher befreiten<br />
den Kanal von Materialien, die nicht abgesaugt<br />
werden konnten. Unter anderem förderten<br />
sie dabei auch Betonteile eines eingestürzten<br />
Schachtes zu Tage.<br />
Die Düker wurden bereits 1907 eingebracht.<br />
Über diese wird ein Großteil der<br />
südlich der Elbe befindlichen Dresdner<br />
Stadtteile sowie Freital, Heidenau, Pirna<br />
und einige weitere Umlandgemeinden entwässert.<br />
Die beiden Rohre haben einen<br />
Durchmesser von 1,15 m bzw. 2 m. Der<br />
Achsabstand zwischen den Dükern beträgt<br />
rund 2,30 m. Die Doppeldüker bestehen<br />
im Bereich der Elbquerung aus Graugussrohr<br />
und in den Steigungsbereichen<br />
aus Stahlbetonrohr. Der<br />
Doppeldüker<br />
unterquert die Elbe auf einer Länge von ca.<br />
117 m. Die Gesamtlänge des Doppeldükers,<br />
inklusive Ein- und Auslaufstrecke,<br />
beläuft sich auf ca. 300 m und ist durch<br />
zwei Bauwerke, Dükerkammern, begrenzt.<br />
Der Wasserstand der Elbe wird im Mittel<br />
mit 5 m, die Überdeckung des Doppeldükers<br />
mit Sedimenten mit 1 m angenommen.
Aquarium als virtuelles Klärwerk<br />
Alexander Würzburg<br />
Kanalbetriebsarbeiter<br />
Für Alexander Würzburg ist sein Seewasseraquarium<br />
so anspruchsvoll wie ein Klärwerk.<br />
„Ständig muss ich die Chemie überwachen<br />
und neu regeln. Es ist faszinierend<br />
alles selbst im Griff zu haben, um meinen<br />
Pfleglingen das Leben so angenehm wie<br />
möglich zu gestalten.“ Der 29jährige<br />
Kanalbetriebsarbeiter/Spezialtechnik des<br />
Kanalbetriebsstützpunktes Ost ist seit<br />
rund vier Jahren im Unternehmen und verdankt<br />
seinen Job bei der Stadtentwässerung<br />
Dresden eigentlich seinem Zivildienst<br />
als Umweltarbeiter. Zwar hatte der junge<br />
Mann bereits einen Abschluss der Fachoberschule<br />
für Verwaltung, Wirtschaft und<br />
Recht in der Tasche, doch Büroarbeit war<br />
nicht der Traumjob, mit dem er seinen<br />
Lebensunterhalt verdienen wollte. „Als Zivi<br />
hatte ich einmal Gelegenheit das Klärwerk<br />
des Zweckverbandes Brockwitz-Rödern zu<br />
besuchen. Mich begeisterte, dass aus<br />
dem ankommenden dreckigen Abwasser<br />
eine klare Flüssigkeit wird, die bedenkenlos<br />
in die Elbe eingeleitet werden kann.“<br />
Würzburg beließ es nicht bei der Begeisterung.<br />
Bei Frau Thomas vom Zweckverband<br />
organisierte er sich einen Termin für ein<br />
Informationsgespräch und entschied sich<br />
daraufhin noch eine Ausbildung als Ver-<br />
und Entsorger für Wasser und Abwasser zu<br />
beginnen. Wie üblich fand die Ausbildung<br />
im Wechsel von Praktika im Ausbildungsbetrieb<br />
und der Theorie in zentralen Einrichtungen<br />
statt. Nicht nur das ihm die Chemieausbildung<br />
in den modernen Laboren<br />
der Gutenbergstraße besonders gefiel,<br />
dort kam er auch regelmäßig mit seinen<br />
Azubi-Kollegen von der Stadtentwässerung<br />
Dresden zusammen. Reinhardt Reißmann<br />
von der Lehrausbildung ermöglichte dem<br />
jungen Mann sogar die Teilnahme an zahlreichen<br />
Exkursionen der SE-DD-Azubis.<br />
Besonders die Ausflüge nach Polen sind<br />
Würzburg in Erinnerung geblieben. „Die<br />
Gegensätze haben mich sehr beeindruckt.“<br />
In der einen Ortschaft liefen die<br />
Abwässer ungeklärt in den Fluß, wo auch<br />
noch wenige Meter unterhalb Angler unbeeindruckt<br />
ihre Ruten ins Wasser hielten,<br />
und einige Orte weiter entfernt, befand<br />
sich eine moderne Kläranlage.“<br />
Jobmarathon endet mit Traumjob<br />
Nachdem Alexander Würzburg<br />
seine Ausbildung beendet und<br />
für ein halbes Jahr vom<br />
Zweckverband Brockwitz-<br />
Rödern übernommen wurde,<br />
Alexander Würzburg ist begeisteter Seewasseraquarianer. Ihn faszinieren die vielfältigen<br />
Lebensformen der maritimen Unterwasserwelt, aber auch die anspruchsvolle<br />
Technik, die nötig ist, um seinen Schützlingen bestmögliche Lebensbedingungen zu<br />
bieten.<br />
war es erst einmal vorbei mit dem „Traumberuf“.<br />
Bewerbungen als Abwasserfachmann<br />
kamen ständig mit Absagen zurück.<br />
Noch einmal war Reinhardt Reißmann der<br />
Glücksengel für Würzburg. In einem<br />
Gespräch riet er ihm, sich bei der Stadtentwässerung<br />
zu bewerben. Der Zeitpunkt war<br />
günstig. Befristet übernahm er 2002 den<br />
Job eines Wehrdienstleistenden und als<br />
dieser wiederkam, konnte er ins Klärwerk<br />
Kaditz wechseln. Dann die große Chance,<br />
als per Ausschreibung im Kanalstützpunkt<br />
Ost ein zweiter Mann für ein Spülfahrzeug<br />
gesucht wurde. Alexander Würzburg<br />
bewarb sich, qualifizierte sich weiter und<br />
ist seitdem stolzer Mitarbeiter der Stadtentwässerung<br />
Dresden mit unbefristetem<br />
Arbeitsvertrag. „Ich bin glücklich mit dem<br />
Job, habe ein Superteam gefunden und<br />
einen Arbeitgeber, der vor allem in sozialen<br />
Dingen mustergültig ist!“ Er weiß wovon er<br />
spricht. Seine Freundin arbeitet in einer<br />
Fast-Food-Kette. Dort ist sogar die Arbeitskleidung<br />
selbst zu reinigen und oft werden<br />
Nacht- und Feiertagszuschläge wegen<br />
angeblich zu hoher Personalkosten einfach<br />
nicht gezahlt.<br />
Wünsche werden greifbar<br />
Als Jugendlicher stand Alexander Würzburg<br />
auf getunte Autos. Jeder Euro floss ins<br />
mobile Hobby, bis es den Eltern mit der<br />
„Geldverschwendung“ zu viel wurde. Sie<br />
mieteten ihm eine Wohnung und er musste<br />
mit dem eigenen Geld über die Runden<br />
kommen. „Es war für mich eine harte, aber<br />
ebenso erfolgreiche Schule!“ Reifer geworden<br />
zählen für ihn heute andere Werte:<br />
eine schöne Wohnung, Freundin, Reisen<br />
und natürlich das Hobby Meereswasseraquaristik.<br />
Dafür liest er stapelweise Fachbücher<br />
und Beiträge. Demnächst will er<br />
sich seine Lieblinge auch an Originalschauplätzen<br />
ansehen. Auf dem Urlaubsplan<br />
steht nämlich das Rote Meer in Ägypten.<br />
Uwe Zimmer<br />
7
8<br />
The Winner is:<br />
Stadtentwässerung Dresden<br />
Blick über die Ortschaft auf die Kläranlage Ringenhain in Steinigtwolmsdorf.<br />
Im Sommer 2005 fand für die Einwohner<br />
von Steinigtwolmsdorf ein denkwürdiges<br />
Ereignis statt: Die Kläranlage Ringenhain<br />
nahm nach rund zweijähriger Bauzeit ihren<br />
regulären Betrieb auf. Der Neubau war notwendig<br />
geworden, weil aus Gründen des<br />
Gewässerschutzes die bisherige Abwasserbeseitigung<br />
durch abflusslose Gruben und<br />
dezentrale Mehrkammeranlagen nicht<br />
mehr den gesetzlichen Bestimmungen entsprach.<br />
Mit dem Neubau gründete die<br />
Gemeinde einen Eigenbetrieb, dem die Aufgabe<br />
der Abwasserbeseitigung obliegt.<br />
Angestellt wurde eine Fachkraft, die die<br />
Kläranlage, die ebenfalls neu gebauten<br />
Pumpwerke und das rund 3,6 Kilometer<br />
lange Kanalnetz betreuen sollte. Herrn<br />
Steglich, Bürgermeister von Steinigtwolmsdorf,<br />
war klar, dass eine Person zwar für<br />
den Alltagsbetrieb ausreicht, doch wie soll<br />
die Urlaubsvertretung organisiert werden<br />
und was geschieht bei unvorhergesehen<br />
Situationen wie beispielsweise einer Havarie?<br />
Als Antwort auf diese Fragen entschied<br />
sich die Gemeinde bereits im<br />
Herbst 2005, einen Betriebsführer für ihre<br />
Kläranlage zu suchen.<br />
Angebotserarbeitung im Team<br />
„Als wir von der Ausschreibung erfuhren,<br />
war uns in der Stadtentwässerung Dresden<br />
sofort klar, dass wir uns daran beteiligen.“,<br />
so Gert Bamler, zu dessen<br />
Bereich der Betrieb der Anlagen heute<br />
gehört. Vom Grundsatz her ist die Aufgabe<br />
nichts völlig Neues. Denn schon als<br />
Eigenbetrieb hatte<br />
man Erfahrungen<br />
mit ähnlichen<br />
Dienstleistungsverträgen,<br />
wie beispielsweise<br />
mit<br />
den Zweckverbänden<br />
Cossebaude<br />
und in Schönfeld/<br />
Weißig sammeln<br />
können. Außerdem<br />
ist es erklärtes<br />
Ziel der StadtentwässerungDresden,<br />
ihr Know-how<br />
anderen Unternehmen<br />
anzubieten<br />
und somit erfolgreich<br />
zu expandieren.<br />
„Bei der Erarbeitung<br />
des Angebotes<br />
für die Betriebsführung<br />
in<br />
Steinigtwolmsdorf wurden wir maßgeblich<br />
von Herrn Sterner, von der GELSENWAS-<br />
SER-Entwicklungsgesellschaft in Dresden<br />
unterstützt. Die besondere Herausforderung<br />
für uns war, ein Angebot für eine<br />
Anlage zu kalkulieren, die wir fast nur vom<br />
Papier kannten. Im November 2005 wurden<br />
die Unterlagen abgegeben und kurz<br />
vor Weihnachten fiel die Entscheidung zu<br />
unseren Gunsten.“, erinnert sich Bamler.<br />
Da es jedoch noch mehrere Mitbieter gab,<br />
galt es die 14tägige Einspruchsfrist abzuwarten,<br />
bis man sich endgültig über den<br />
Erfolg freuen konnte.<br />
Betriebsführung in kürzester Zeit umgesetzt<br />
Danach gab es allerdings für den Bereich<br />
TB 2 der Stadtentwässerung Dresden<br />
einen engen Terminplan! Denn bereits<br />
zum 1. Februar war die Betriebsführung zu<br />
übernehmen. Bis dahin war Gottfried<br />
Wobst, der Mitarbeiter des Steinigtwolmsdorfer<br />
Eigenbetriebes, zu übernehmen<br />
und in die eigene Struktur zu integrieren.<br />
Ebenso wichtig war es jedoch, dass die<br />
Mitarbeiter des Bereiches Ortskläranlagen<br />
eingewiesen und alle arbeitsschutzrechtlichen<br />
Belehrungen durchgeführt werden<br />
mussten. Darüber hinaus waren für die<br />
Schlosser und Elektriker im Bereitschaftsdienst<br />
kurzfristig umfangreiche Einweisungen<br />
an den Anlagen vor Ort zu organisieren.<br />
„Das wir dies alles schafften, war<br />
letztendlich auch der unkomplizierten<br />
Zusammenarbeit mit Wolfgang Würpel, der<br />
rechten Hand des Bürgermeisters Steglich,<br />
zu verdanken.“ Während in Dresden<br />
der Betrieb der Kläranlagen, Pumpwerke<br />
und des Kanalnetzes in getrennten Strukturen<br />
erfolgt, bleibt dies in Steinigtwolmsdorf<br />
nicht nur sprichwörtlich in einer<br />
Hand. „Auf Grund der Entfernung zu Dresden<br />
wäre eine Aufgabentrennung auch gar<br />
nicht wirtschaftlich.“, so Gert Bamler und<br />
ergänzt: „Erst wenn größere Aufgaben<br />
anstehen oder Spezialtechnik notwendig<br />
ist, werden Dresdner Kollegen in die Lausitz<br />
geschickt. Vor jedem Einsatz entscheiden<br />
wir trotzdem, ob es nicht wirtschaftlicher<br />
ist, geeignete Firmen vor Ort zu<br />
beauftragen.“ Dies ist auch notwendig, da<br />
das Angebot für die Betriebsführung einerseits<br />
zwar auskömmlich, aber andererseits<br />
natürlich wettbewerbsfähig kalkuliert<br />
werden musste. Das Ziel für die Stadtentwässerung<br />
Dresden sieht Gert Bamler vor<br />
allem in einer längerfristigen Zusammenarbeit.<br />
„So wie sich der Steinigtwolmsdorfer<br />
Mitarbeiter bei uns integriert fühlt und<br />
wie die laufende Zusammenarbeit insbesondere<br />
mit dem Abwasserbetrieb Steinigtwolmsdorf<br />
funktioniert, wird sich das<br />
Klima sicher auch auf die Entscheidung<br />
einer Verlängerung des Betriebsführungsvertrages<br />
auswirken.“ Der jetzige läuft für<br />
zwei Jahre.<br />
Wintermonate ohne Ausfälle <strong>gemeistert</strong><br />
Bereits die zurückliegenden Wintermonate<br />
brachten erste Prüfungen, die zu bestehen<br />
waren. „Die in Steinigtwolmsdorf angewandte<br />
Vakuumtechnik für die Kanalisation<br />
ist nicht nur sensibler als ein Freispiegelkanal,<br />
sondern hat auch ihre<br />
besonderen Tücken. Durch die extreme<br />
Schneehöhe der letzten Wintermonate<br />
waren beispielsweise undichte Stellen im<br />
Netz nicht mehr ohne weiteres zu lokali-<br />
Gottfried Wobst (Stadtentwässerung Dresden li.)<br />
und Wolfgang Würpel (rechte Hand des Steinigtwolmsdorfer<br />
Bürgermeisters) auf der neuen Kläranlage<br />
vor dem Sozialtrackt des Betriebsgebäudes.
Das unauffällige Betriebsgebäude ist rund 30<br />
Meter lang und 12 Meter breit. In ihm befinden<br />
sich neben mehreren technischen Betriebsräumen<br />
auch Büro-, Labor- und Sanitäreinrichtungen. Die<br />
beiden Belebungsbecken wurden ebenfalls in das<br />
Gebäude integriert, um Geruchsbelästigungen in<br />
der Umgebung zu vermeiden. (oben)<br />
Blick vom Schlammspeicher auf Nachklärbecken<br />
und Betriebsgebäude mit den beiden Belebungsbecken.<br />
Im Vordergrund das Nachklärbecken und<br />
dahinter das Betriebsgebäude der Kläranlage Ringenhain<br />
in Steinigtwolmsdorf. (unten)<br />
sieren. So lernen wir auch viel von der Steinigtwolmsdorfer<br />
Anlage, denn die Vakuumtechnik<br />
ist für unsere Mitarbeiter etwas<br />
völlig Neues gewesen“, sagt Gert Bamler.<br />
Für den bisherigen Betrieb kann der neuen<br />
Kläranlage ein positives Zeugnis ausgestellt<br />
werden, denn zu jeder Zeit wurden<br />
die anfallenden Abwässer sicher gereinigt.<br />
Steinigtwolmsdorfer Modell ist <strong>gut</strong>e<br />
Referenz<br />
Für die Stadtentwässerung Dresden hat<br />
sich die neue Aufgabe gleich in mehrfacher<br />
Hinsicht gelohnt. Man hat bewiesen,<br />
dass man sich auf kundenspezifische<br />
Bedingungen einstellen, sowie durch das<br />
eigene Know-how und mit entsprechenden<br />
wirtschaftlichen Angeboten erfolgreich am<br />
Markt als Dienstleister agieren kann.<br />
„Das Tagesgeschäft muss in Steinigtwolmsdorf<br />
autark funktionieren, in Dresden<br />
nutzen wir Synergien zum gegenseitigen<br />
Vorteil. Ich bin mir sicher, dieser<br />
Erfolg gibt uns zusätzlichen Rückenwind,<br />
um bei aktuellen und künftigen Ausschreibungen<br />
erfolgreich mitzumischen.“ Diesem<br />
Optimismus Gert Bamlers gibt es<br />
eigentlich nichts hinzuzufügen.<br />
Uwe Zimmer<br />
Kurzsteckbrief Kläranlage Ringenhain<br />
in Steinigtwolmsdorf<br />
Die Gemeinde Steinigtwolmsdorf gilt auf<br />
Grund ihrer Größe und ihrer relativ<br />
geschlossenen Bebauung als Verdichtungsgebiet.<br />
Auf Basis der Einwohnerzahlen<br />
und des Abwasserabfalles aus öffentlichen<br />
Einrichtungen und Gewerbe wurde<br />
der Anschlusswert für die zentrale Abwasseranlage<br />
ermittelt. Schwieriger gestaltete<br />
sich die Standortsuche. Unter dem Primat<br />
das Abwasser weitestgehend im freien<br />
Gefälle abzuleiten, wurde nach Abwägung<br />
aller Belange zum Landschafts-, Denkmalund<br />
Hochwasserschutzes, zur vorhandenen<br />
Wohnbebauung, der technischen<br />
Erschließung und der verfügbaren Flächen<br />
ein entsprechendes Flurstück in Ringenhain<br />
ausgewählt. Im Jahre 2002 wurde<br />
ein Bauantrag gestellt, nachdem das<br />
Regierungspräsidium Dresden Fördermittel<br />
in Aussicht stellte. Ein eingeforderter<br />
Kostenvergleich zwischen der mechanisch<br />
biologischen Abwasserbehandlung in Ringenhain,<br />
in Neukirch oder dezentral auf<br />
jedem Grundstück verzögerte den Baubeginn<br />
um ein Jahr, auf Oktober 2003. In<br />
zwei Bauabschnitten gebaut, ging die Anlage<br />
am 4. April 2005 in Betrieb und wurde<br />
am 8. Juli feierlich eingeweiht. Die Kosten<br />
beliefen sich auf 1,98 Millionen Euro,<br />
wobei 75 % der zuwendungsfähigen Ausgaben<br />
gefördert wurden.<br />
Zulaufpumpwerk:<br />
Das Zulaufpumpwerk ist ein über fünf<br />
Meter tiefer und zwei Meter im Durchmesser<br />
großer, unterirdischer Baukörper. Es<br />
ist mit zwei Tauchmotorpumpen ausgestattet,<br />
die jeweils maximal 20 Liter pro<br />
Sekunde fördern können.<br />
Mechanische Reinigung:<br />
Die mechanische Reinigung ist eine<br />
Kompaktanlage, in der Feinrechen<br />
und Siebanlage, die Entwässerung<br />
und Kompaktierung des<br />
Rechen- und Sieb<strong>gut</strong>es sowie<br />
der belüftete Langsandfang<br />
mit Fettfangeinrichtung<br />
integriert sind.<br />
Biologische Reinigung:<br />
Nach der mechanischen<br />
Reinigung wird<br />
das Abwasser in freiem<br />
Gefälle auf die zwei<br />
Blick auf eines der beiden<br />
Belebungsbecken im<br />
Betriebsgebäude.<br />
Belebungsbecken aufgeteilt. Hier wird<br />
unter Zuführung von Luft auf aeroben<br />
Wege die sauerstoffzehrenden gelösten<br />
organischen Substanzen abgebaut, indem<br />
sich Biomasse bzw. Belebtschlamm bildet.<br />
Die beiden Belebungsbecken sind jeweils<br />
elf Meter lang, neun Meter breit und fünf<br />
Meter tief. An ihrem Boden sind jeweils<br />
zwölf Plattenbelüfter zur Druckbelüftung<br />
installiert. Drei Gebläse (eins davon als<br />
Reserve) mit jeweils 15 Kilowatt Motorenleistung<br />
ermöglichen die Luftzufuhr. Die<br />
gesamte Belebungsstufe einschließlich<br />
des Betriebsgebäudes mit Büro, Labor und<br />
Sanitäreinrichtungen ist untypisch in einem<br />
Bauwerk (rund 30 Meter lang und zwölf<br />
Meter breit) mit Satteldach untergebracht.<br />
Diese Lösung wurde gewählt, um die Ortsansicht<br />
von Ringenhain nicht zu stören.<br />
Nachklärung:<br />
Unter freiem Himmel, aber von außen<br />
kaum sichtbar, befindet sich das zwölf<br />
Meter im Durchmesser und sieben Meter<br />
tiefe Nachklärbecken. Durch den ruhigen<br />
Fluss sinken die Schwebstoffe zu Boden,<br />
wo sie von dem Rundräumer in den<br />
Schlammabzug befördert werden. Ein Teil<br />
des anfallenden Schlammes gelangt<br />
zurück in die biologische Reinigungsstufe,<br />
da es die notwendigen Mikroorganismen<br />
enthält. Der Überschussschlamm wird im<br />
Schlammspeicher zwischengelagert und<br />
viermal jährlich entsorgt. Das Klarwasser<br />
fließt zum Schluss vom Rand des Nachklärbeckens<br />
über den Probenahmeschacht<br />
in die Wesenitz.<br />
Quelle: Festschrift zur Einweihung der Kläranlage<br />
Ringenhain in Steinigtwolmsdorf<br />
9
10<br />
Die Stadtentwässerung Dresden GmbH setzt seit kurzem auf MAINTOOL, eine auf<br />
Basis von Microsoft Business-Solutions-Navision entwickelte<br />
Softwarelösung für Instandhaltung und Technische Betriebsführung.<br />
Dank seiner Flexibilität kann MAINTOOL als integraler Bestandteil der Finanzbuchhaltung<br />
und Business Management Software „Microsoft-<br />
Navision“ eingesetzt werden. Die Ziele, die unser Unternehmen mit dem Einsatz<br />
von MAINTOOL verbinden, lauten:<br />
■ transparente und zeitgerechte Kostenkontrolle<br />
■ erhöhte Verfügbarkeit der technischen Anlagen<br />
■ Einhaltung der Qualitätsanforderungen<br />
■ Erfüllung gesetzlicher, umwelttechnischer und Sicherheitsrichtlinien<br />
■ bedarfsgerechte Kommunikation<br />
■ sowie ein Höchstmaß an Integration paralleler Systeme.<br />
Hier ein erster Erfahrungsbericht von Ralf Dymak, zuständig für die Sanierung der<br />
Entwässerungsnetze bei TB 32 (Team Ingenieurtechnik/Instandhaltung).<br />
Erfahrungen mit der Einführung<br />
und Arbeit mit MAINTOOL bei TB 32<br />
Seit Anfang dieses Jahres arbeiten die Kollegen<br />
von TB 32 mit dem Modul MAIN-<br />
TOOL. Nach umfassenden Schulungen, die<br />
bereits 2004 begannen, starteten wir zum<br />
Jahresende 2005 damit, Baumaßnahmen<br />
im MAINTOOL abzubilden. Dies beschränkte<br />
sich zunächst ausschließlich auf Investitionsprojekte.<br />
Es wurden erste Arbeitsaufträge<br />
und Bestellungen angelegt und<br />
Eigenleistungen rapportiert. Damals lief<br />
die Projektabwicklung noch mehrgleisig.<br />
Die Auftragserteilung und die Erstellung<br />
der Abnahmeprotokolle erfolgte in Word.<br />
Die Abrechnung der Baumaßnahmen<br />
wurde in umfangreichen Excel-Tabellen<br />
registriert. Sie dienten zur Überwachung<br />
des Budgets und als Hilfsmittel zur Erarbeitung<br />
der Berichterstattung.<br />
Seit Anfang dieses Jahres bilden wir nun<br />
alle Maßnahmen (Aufwand und Invest) vollständig<br />
im MAINTOOL ab.<br />
Instandhaltungsprozess mit MAINTOOL<br />
Ralf Dymak, TB 32 (Team Ingenieurtechnik/Instandhaltung)
Doch so reibungslos wie erhofft ging dies<br />
nicht vonstatten. Zunächst fehlten entsprechende<br />
Textbausteine zur Erstellung der<br />
Leistungsbeschreibung, dann einige<br />
Berechtigungen zur Arbeit mit MAINTOOL.<br />
Dank Herrn Birkholz (KB 1, Gebiet Zentrale<br />
Datenverarbeitung) konnten die anfänglichen<br />
Probleme schnell gelöst werden. Als<br />
es dann richtig losging, mangelte es an<br />
ausreichenden Hinweisen auf entsprechende<br />
betriebsinterne Informationen und an<br />
Verweisen auf die VOB sowie den entsprechenden<br />
Jahresvertrag. Bereits ausgelöste<br />
Bestellungen wurden somit zwei- bis dreimal<br />
in die Unterschriftenrunde geschickt.<br />
Vieles konnte mit Frau Kalinowski (KB 21,<br />
Team Rechnungswesen/Kostenrechnung)<br />
geklärt werden. Der Zeitaufwand war<br />
jedoch erheblich. Wir hätten uns sehr<br />
gewünscht, dass man viele Dinge schon<br />
vorab geklärt hätte.<br />
Nach Überwindung der Startschwierigkeiten<br />
laufen die Prozesse jetzt ganz <strong>gut</strong>. Wir<br />
denken, dass wir noch etwas effektiver<br />
werden können, wenn wir umfangreichere<br />
Erfahrungen gesammelt haben. Derzeit<br />
erfolgen das Anlegen von Anlagekennzeichen,<br />
die Auftragseröffnung, Verknüpfungen<br />
mit technischen Komponenten, Bestellungen,<br />
Rechnungsbearbeitung und die<br />
Rapportierung bis hin zum Abnahmeprotokoll<br />
weitestgehend reibungslos. Reserven<br />
sehen wir noch bei der künftigen Berichterstattung.<br />
Hier ist noch nicht endgültig<br />
geklärt, wie wir verfahren wollen. Daher<br />
werden wir wohl dieses Jahr noch einmal<br />
auf unsere bewährten Excel-Tabellen<br />
zurückgreifen.<br />
Alles in allem kann ich jedoch einschätzen,<br />
die Einführung von MAINTOOL wird unsere<br />
Arbeit langfristig sehr erleichtern und zu<br />
Kosteneinsparungen führen.<br />
Abbildung von Baumaßnahmen mit MAINTOOL.<br />
Vollständige Abbildung aller Maßnahmen (Aufwand und Invest) in MAINTOOL.<br />
11
12<br />
Netzwerk Kaditz<br />
Den meisten wird es vermutlich egal sein,<br />
aber einige werden sicherlich wissen wollen,<br />
wie das denn mit den Daten, den Computern<br />
und den Servern so ist. Immerhin<br />
kann es schon ganz schön nerven, wenn<br />
man seinen Rechner anschaltet und ewig<br />
nichts passiert. Dann öffnet sich vielleicht<br />
auch noch ein Fenster, das man vorher<br />
noch nie gesehen hatte und man fragt sich:<br />
„Was machen die'n da wieder bei KB1?“<br />
Wir wollen hier keine Netzwerktopologie<br />
der Domäne Kaditz präsentieren, sondern<br />
vielmehr einen kleinen virtuellen Spaziergang<br />
durch unser Datennetz unternehmen.<br />
Damit die Computer untereinander kommunizieren,<br />
ist neben der Datenleitung ein<br />
Protokoll erforderlich, welches den beiden<br />
Endstellen, den Netzwerkkarten, sagt,<br />
wann bspw. eine XLS-Tabelle losgeschickt<br />
wurde, ob sie angekommen ist und ob Fehler<br />
bei der Übertragung aufgetreten sind.<br />
Dieses als TCP/IP bekannte Protokoll ist<br />
bei uns das Standardprotokoll. Die Dokumente<br />
werden aber nicht als komplette<br />
Datei auf einmal losgeschickt, sondern<br />
häppchenweise in kleine Pakete umgerechnet<br />
und durch unser Netzwerk transportiert.<br />
Damit die Dokumente nicht nur zwischen<br />
zwei PCs ausgetauscht werden können,<br />
befinden sich im Faulturm Server. Entsprechend<br />
den verschiedenen Anwendungen<br />
gibt es einen Server für Navision, für das<br />
Netzinformationssystem, für unser Intranet<br />
usw. Während die ersten beiden der Kategorie<br />
Produktivserver zugeordnet werden<br />
können, sind weitere Server nur „dumme“<br />
Datensammler. Deren Aufgabe besteht vor<br />
allem darin, Mengen an Dokumenten vorzuhalten,<br />
um sie bei Bedarf zu bearbeiten,<br />
zu archivieren oder bspw. ausdrucken zu<br />
können. Sie kennen den Server in Form<br />
der Team- und Homelaufwerke, als „Server-Daten“.<br />
Damit Sie Ihre Dokumente von<br />
T:\ oder H:\ auch lesen und bearbeiten<br />
können, sind die Server im Faulturm über<br />
sogenannte Switche (das sind in Gehäuse<br />
verpackte Hin- und Herschalter für die Bits<br />
und Bytes, welche ankommen, weggeschickt<br />
oder weitergeleitet werden müssen)<br />
miteinander verbunden. Diese stellt<br />
über Router (das sind Wegbeschreibungen<br />
für die Datenströme, auch in einem Gehäuse<br />
verpackt) und Switche in (fast) allen<br />
Gebäuden eine Verbindung zu Ihrem PC<br />
her und managt, dass sie auch kontinuierlich<br />
Daten schreiben (senden) und lesen<br />
(empfangen) können.<br />
Mit jedem neuen PC im Netzwerk verringert<br />
sich natürlich auch der Durchsatz der<br />
Datenströme des jeweiligen Benutzers. Das<br />
spüren Sie ganz deutlich, wenn sich bspw.<br />
früh zur gleichen Zeit sehr viele Anwender<br />
auf einmal im Netzwerk anmelden.<br />
Die Verkabelung in den Gebäuden ist klassisch<br />
in Kupfer ausgelegt, damit sind<br />
Durchsätze bis zu 1 GB/s erreichbar; theoretisch<br />
also der kleine Brockhaus in einer<br />
Minute. Aber eben für alle am Strang angeschlossene<br />
Mitarbeiter. Die Verkabelung<br />
zwischen den Gebäuden ist inzwischen<br />
fast vollständig auf Glasfaserkabel (Lichtwellenleiter-Technik)<br />
umgestellt worden.<br />
Damit haben wir einen hohen Durchsatz an<br />
Informationen in einem zukunftssicheren<br />
Datennetz.<br />
Über unser System zur Datensicherung<br />
schreibe ich im nächsten Beitrag. Welcher<br />
Benutzer welche Rechte auf welchen Verzeichnissen<br />
hat, würde ich in der Winterausgabe<br />
der KLARO mitteilen. Haben Sie<br />
Fragen zur PC-Technik, aktuellen Trends<br />
bei Hard- und Software oder unserem Netzwerk<br />
oder sollte diese Seite gleich eingestampft<br />
werden, weil sie eh’ keinen interessiert:<br />
Kurze Mail an das<br />
redaktionskollegium@se-dresden.de.<br />
Jörg Schröpfer<br />
Quelle: www.photocase.com
Volle Power in PowerPoint<br />
Mit der Arbeit in der Gliederungsansicht<br />
behalten Sie die Kontrolle über die Struktur<br />
Ihrer Präsentation und können Texte<br />
am besten bearbeiten.<br />
Vorbereitung<br />
Öffnen Sie eine leere Präsentation und<br />
wählen Sie den gewünschten Folienmaster<br />
im Menü FORMAT/FOLIENDESIGN/DURCH-<br />
SUCHEN (z. B. den Folienmaster SE DD<br />
GmbH, siehe Intranetseite GK-C). Über<br />
ANSICHT/MASTER/FOLIENMASTER vergeben<br />
Sie das Vortragsthema. Folienmaster<br />
schließen. Haken Sie im Menü<br />
ANSICHT/SYMBOLLEISTEN den Eintrag<br />
GLIEDERUNG an. Über die Karteikartenreiter<br />
(links oben) wechseln Sie von FOLIEN<br />
in GLIEDERUNG.<br />
Neuer Vortrag in wenigen Minuten<br />
Setzen Sie in der Gliederungsansicht den<br />
Kursor hinter die erste Folie und erzeugen<br />
Sie über die Tastenkombination STRG + M<br />
weitere leere Folien. Mit der Pfeil nach<br />
oben- bzw. Pfeil nach unten-Taste ihrer<br />
TASTATUR wechseln Sie zwischen den Folien.<br />
Geben Sie die Haupt-Überschriften der<br />
Folien ein.<br />
„Wie kann ich es hinbekommen,<br />
dass im Word meine Standardschriftart<br />
künftig Franklin ist?“<br />
Word arbeitet mit Vorlagen. Änderungen,<br />
die für alle Dokumente gelten sollen, sind<br />
also am besten in einer Vorlage aufgehoben.<br />
Standardmäßig nutzt Word die normal.dot.<br />
Sie befindet sich im userprofil<br />
unter C:\Dokumente und Einstellungen\<br />
ANWENDER\Startmenü\Anwendungsdaten\Microsoft\Vorlagen<br />
In der normal.dot befinden sich darüber<br />
hinaus eigene oder angepasste Symbolleisten,<br />
Schriftschnitte und -formatierungen.<br />
Um sie auf Ihre Wünsche abzuändern,<br />
gehen Sie wie folgt vor:<br />
■ Sie öffnen Word mit einem leeren<br />
Dokument<br />
■ Markieren Sie alles über Strg-A<br />
■ Wählen Sie die entsprechende<br />
Schriftart und -größe<br />
■ Stellen Sie Blocksatz, links- oder<br />
rechtsbündig ein<br />
Quelle: www.photocase.com<br />
Überschriften zweiter und dritter Ordnung<br />
bzw. Fließtext erzeugen Sie, indem Sie<br />
einen Zeilenumbruch einfügen und anschließend<br />
mit der TAB-TASTE den Text tiefer<br />
bzw. mit UMSCHALT +TAB höher stufen<br />
(entsprechend der Vorgaben des Folienmasters).<br />
Sie können hierzu auch die grünen<br />
Pfeile in der SYMBOLLEISTE am linken<br />
Bildschirmrand verwenden.<br />
Weitere Funktionen der Gliederungsansicht<br />
Folie löschen: Auf Folien-Symbol klicken,<br />
dann ENTFERNEN-TASTE drücken.<br />
Folien umsortieren: Auf Folien-Symbol<br />
klicken und linke Maustaste gedrückt halten,<br />
Folie bei gedrückter Maustaste an die<br />
gewünschte Stelle ziehen und loslassen.<br />
Ebenen-Ansicht reduzieren/erweitern: Über<br />
die Schaltflächen ALLE EBENEN REDUZIE-<br />
REN bzw. ERWEITERN in der SYMBOLLEI-<br />
STE am linken Bildschirmrand.<br />
Formatierungen anzeigen: Schaltfläche in<br />
der SYMBOLLEISTE am linken Bildschirmrand<br />
Reihenfolge von Aufzählungspunkten<br />
ändern: Kursor an gewünschte Stelle bringen,<br />
blaue Pfeile in der SYMBOLLEISTE am<br />
linken Bildschirmrand nutzen.<br />
■ Passen Sie sich Ihr Word an<br />
■ Speichern Sie Ihr Word unter Datei –<br />
Speichern unter – Wählen Sie als<br />
Dateityp „Dokumentenvorlage (*.dot).<br />
Es erscheint automatisch Ihr Vorlagenverzeichnis.<br />
Wählen Sie nun einen<br />
neuen Namen (bspw. Normal2.dot),<br />
denn Word weigert sich ab Version<br />
2000 hartnäckig, sich selbst zu<br />
überschreiben – fertig<br />
■ Schließen Sie Word<br />
Sie müssen nun nur noch diese normal2.dot<br />
in normal.dot umbenennen.<br />
Was mit entsprechendem Aufwand verbunden<br />
ist, man glaubt es kaum.<br />
Standardmäßig ist Ihr System so eingestellt,<br />
dass Sie wichtige Dateien nicht<br />
sehen (dürfen). Das schalten Sie nun folgendermaßen<br />
ab:<br />
■ Start – rechte Maus – Explorer<br />
■ Menü Extras – Ordneroptionen –<br />
Ansicht – erweiterte Einstellungen<br />
Inhaltsfolie erzeugen: Markieren Sie die<br />
Folien von denen Sie eine Inhaltszusammenfassung<br />
erstellen wollen, klicken Sie<br />
auf die Schaltfläche INHALTSFOLIE, automatisch<br />
erzeugt PowerPoint eine neue<br />
Folie mit dem Inhalt Ihrer Präsentation.<br />
Einen kurzen Film zu diesem Workshop finden<br />
Sie auf den Intranetseiten von GK-C.<br />
Im nächsten Software-Tipp geht es um die<br />
Platzierung von Bildern und Grafiken in<br />
Word-Dokumenten.<br />
■ Deaktivieren des Eintrages Erweiterung<br />
bei bekannten Dateitypen ausblenden<br />
■ Deaktivieren des Eintrages geschützte<br />
Systemdateien ausblenden<br />
■ Aktivieren des Eintrages für<br />
„Alle Dateien anzeigen“<br />
Nachdem das erledigt ist, kommen wir<br />
nun zum Umbenennen. Sie haben noch<br />
den Explorer geöffnet und navigieren sich<br />
zu Anwendungsdaten – Microsoft – Vorlagen.<br />
Nun können sie erst mal die normal.dot<br />
nach normal.org umbenennen<br />
(rechts normal.dot markieren – F2 zum<br />
Bearbeiten des Dateinamens), abschließend<br />
die normal2.dot zur normal.dot<br />
machen. Wenn Sie nun Word starten,<br />
sollten die neuen Einstellungen wirksam<br />
geworden sein.<br />
Das Beispiel einer normal.dot finden Sie<br />
in unserem Netzwerk (Laufwerk G:\ wie<br />
global) unter<br />
\\serverdaten\global\Klaro\2006_02<br />
Quelle: www.photocase.com<br />
13
14<br />
Um täglich 120.000 Kubikmeter Abwasser umweltgerecht, sicher und kostengünstig entsorgen zu können,<br />
unterhält die Stadtentwässerung Dresden eine Reihe von Betriebsgeländen, technischer Anlagen und Spezialausrüstungen.<br />
In ihrer über einhundertjährigen Geschichte entwickelte sich die Abwassertechnologie ständig<br />
weiter. Auch wenn heute Computer und moderne EMSR-Technik den Arbeitsalltag der Stadtentwässerer<br />
prägen, so können doch viele Arbeitsprozesse eine lange Tradition vorweisen. Grund genug für KLARO einen<br />
Abstecher in die Historie zu unternehmen. Rainer Wiesinger, bis 2005 Leiter des Technischen Bereiches bei<br />
der Stadtentwässerung Dresden GmbH, hat für uns in seinem Archiv geblättert und wird uns in dieser und<br />
den kommenden Ausgaben seine persönlichen Favoriten vorstellen. Wir beginnen mit einem Steckbrief der<br />
Siebscheibenhalle. Heute ein moderner Veranstaltungssaal wühlten sich hier noch bis in die 50iger Jahre die<br />
im Durchmesser 8 Meter großen Separatorenscheiben durch das Abwasser.<br />
Die Siebscheibenhalle in der<br />
Kläranlage Dresden-Kaditz<br />
1. Die Halle<br />
Erbauer: Stadtbaurat<br />
Prof. Hans Erlwein<br />
Maße: 49 m lang,<br />
10,60 m breit,<br />
Höhe über Gelände 8,0 m<br />
Fertigstellung: 1909<br />
Industriebau mit monumentalen Charakter<br />
mit riesigen, parabolischen Stahlbetonbogen,<br />
welche als Strebpfeiler von außen<br />
sichtbar sind.<br />
2. Die Siebscheiben<br />
Ein Vorläufer wurde in einer Versuchsanlage<br />
in der Nähe der Marienbrücke 1906 getestet<br />
vom Königlichen Oberbaurat Hermann<br />
Klette.<br />
Einbau in die Halle von 4 Stück Separator-<br />
Siebscheiben durch Klette<br />
Inbetriebnahme:<br />
15. Juli 1910<br />
Außerbetriebnahme:<br />
ab 1952<br />
System:<br />
Riensch (Patent)-Wurl (Weiterentwicklung)<br />
Abmessungen:<br />
8 m Durchmesser, 5 mm dick<br />
(Hutplatten 4 mm) 56 m 2 Scheibenfläche<br />
Bau der Siebscheibenhalle mit Regenumlaufkanal. Kernstück (maßgebliches Gebäude) der Kläranlage<br />
Kaditz von 1910. Meisterhaftes Zeugnis des deutschen Zimmermannshandwerkes.<br />
Eindrucksvolle Innenansicht der Siebscheibenhalle<br />
mit den Betonbogenbindern und den 4 Siebscheiben<br />
mit 8 m Durchmesser, einschließlich der Elevatorenkanäle.<br />
mit Hutfläche, Huthöhe 1.80 m,<br />
230.000 Schlitze 2 mm x 30 mm, entspricht<br />
14 m 2 Durchlassfläche je Scheibe<br />
Aufbau:<br />
Scheibengerüst aus Profilstahl, Scheibe<br />
ist hutförmig aufgebaut mit Krempe,<br />
2 Bürsten am Scheibenhut, Bürstenkranz<br />
mit 6 Bürsten auf der Scheibe,<br />
Schrägstellung der Scheiben im Winkel<br />
von 22,5 °, Elevator 8 m hoch<br />
Material:<br />
Scheibe und Hut zunächst Bronzeplatten,<br />
später Messingplatten,<br />
Besatzmaterial der Bürsten zunächst<br />
echte russische Wildschweinborsten,<br />
später chinesisches sowie anderes Material<br />
Funktion:<br />
Scheiben drehen sich langsam um die<br />
geneigten Achsen,<br />
Inhaltsstoffe größer 2 mm werden zurückgehalten<br />
und mittels der Elevatoren an<br />
die Erdoberfläche außerhalb der Halle<br />
befördert<br />
Betriebsdaten:<br />
Abwasserdurchfluss – 4.000l/s je Scheibe,<br />
Siebscheiben<strong>gut</strong> – 8.500 m 3 /Jahr (1920),<br />
11 t/d bei 80.000 m 3 /d Abwasserzufluss,<br />
zurückgehaltene ungelöste Stoffe – 34%,
Detailansicht einer Siebscheibe mit Siebscheibenhut, Siebscheibenkrempe und Bürstenkranz.<br />
durch die Schlitze gedrückten partikuläre<br />
Stoffe – 0,04%,<br />
Wirkungsgrad<br />
1. Schlammvolumen – 33,64%,<br />
2. Trockensubstanzgewicht – 30,95%<br />
3. organische Substanzen – 33,59%,<br />
ermittelter Geldwert der Rückstände –<br />
3,14 Mark/t Abgabe für 30 Pfennig/m 3<br />
(1912) an Bauern<br />
Abnutzung der Scheiben – 0,8 mm in<br />
5 Jahren, Mitarbeiter der Kläranlage –<br />
26 (1920), davon 8 Beamte<br />
3. Weitere Nutzung der Halle<br />
Nach dem schrittweisen Ausbau der Siebscheiben<br />
ab 1952 wurden große Teile der<br />
Halle mehrere Jahrzehnte als Versuchshalle<br />
genutzt.<br />
In den anderen Teil wurden zwei Greiferrechen<br />
eingebaut, welche bis zum 2. Januar<br />
1987 in Betrieb waren.<br />
Nach dem verheerenden Hochwasser im<br />
August 2002 wurde die Halle noch in demselben<br />
Jahr zum zweiten Mal als Vortragshalle<br />
hergestellt.<br />
In diesem Zustand befindet sich die ehemalige<br />
Siebscheibenhalle heute.<br />
Aus den Elevatoren ausgeworfenes Siebscheiben<strong>gut</strong> mit „stolzem“ Kläranlagenarbeiter.<br />
15
16<br />
Mit mindbox in interaktive Welten<br />
Neubau kontra Sanierung<br />
Es waren einmal drei junge Burschen,<br />
die, noch bevor sie das Abiturzeugnis<br />
in der Tasche hatten, beschlossen,<br />
Großes zu vollbringen. Sie wollten<br />
nicht die Sahara aufforsten und auch<br />
nicht den Salzseen der Erde Fischreichtum<br />
bescheren. Nein, sie hatten<br />
nur das Ziel vor Augen, als Newcomer<br />
eine erfolgreiche Multimedia-Agentur<br />
in Dresden zu betreiben. Mit „Es war<br />
einmal...“ fangen bekanntlich Märchen<br />
an und so manche mit Enthusiasmus<br />
angegangene Firmengründung<br />
zerplatzte wie eine Seifenblase. Unsere<br />
Geschichte ist die Geschichte der Agentur<br />
mindbox und sie beginnt im Sommer<br />
2000. Und genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt,<br />
dass wir uns aus der Märchenwelt<br />
in die reale Welt begeben. Denn die Realität<br />
hat die einstigen Schulfreunde und<br />
jetzigen Geschäftsführer André Reif, André<br />
Richter und Christian Scheibe längst eingeholt.<br />
Auf der Tagesordnung steht Arbeit,<br />
Arbeit, Arbeit...<br />
Doch darauf hatte sich das Trio vorbereitet.<br />
Den Dreien war klar, dass ihr Vorhaben<br />
ihnen nicht mehr viel Freizeit lassen<br />
wird. Klarheit hatten sie auch darüber, wie<br />
sie die Sache angehen wollten: Mit Ehrgeiz,<br />
Fleiß und hohem Anspruch. Dabei<br />
sollte nach Möglichkeit ein freundschaftliches<br />
Verhältnis zu den Kunden aufgebaut<br />
werden. Zusammengefasst kann man diesen<br />
Anspruch im wahrsten Sinne mit dem<br />
Wort „Kundenservice“ betiteln, bei mindbox<br />
wird er tatsächlich groß geschrieben!<br />
So platt es klingen mag, aber sie haben<br />
ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt! Inzwischen<br />
betreut mindbox mit 13 Mitarbeitern<br />
rund 40 Kunden deutschlandweit.<br />
Stolz auf interaktives Klärwerk<br />
Den Durchbruch schaffte die Agentur mit<br />
einem Versorgungsunternehmen, auf der<br />
Referenzliste sieht das sehr <strong>gut</strong> aus, bringt<br />
aber nicht automatisch neue Kunden. So<br />
war auch bei der Akquise der Stadtentwässerung<br />
Dresden Geduld, Beharrlichkeit und<br />
Für das interaktive Klärwerk Kaditz wurden insgesamt<br />
14 Objekte mit jeweils 100 Einzelbildern, als<br />
sogenannte 3-D-Modelle erstellt. Um das Klärwerk<br />
abschließend als Animation zu realisieren, brauchten<br />
die Computer drei Tage und Nächte.<br />
Das Führungsteam von mindbox: André Reif, Christian<br />
Scheibe, André Richter (v.r.n.l.)<br />
Qualität gefordert. Lernte man sich einst<br />
auf einem Seminar kennen, gab der Gewinn<br />
der Ausschreibung um den neuen Internetauftritt<br />
den Ausschlag für die Auftragsvergabe.<br />
Inzwischen ist der Internetauftritt der<br />
Stadtentwässerung Dresden erfolgreich<br />
umgesetzt und wird laufend verbessert.<br />
Fleißig wird an einem weiteren Schmäckerchen<br />
gearbeitet, dem interaktiven Bummel<br />
durch das Klärwerk Kaditz. Dazu mussten<br />
für die 14 einzelnen Stationen, vom Zulauf<br />
über Rechen, vom Klärbecken bis zum Auslauf,<br />
dreidimensionale (3D) Animationen erstellt<br />
werden. Für jede Station waren 100<br />
3D-Bilder erforderlich, die ein Spezialprogramm<br />
in fließende Bewegungen (Animation)<br />
umrechnete. Allein dafür waren fünf<br />
Computer ganze drei Tage und Nächte lang<br />
hindurch ausgelastet!<br />
Gespannt auf neues Intranet<br />
Aber auch der interne Internetauftritt, das<br />
Intranet, wird sich bald ändern. Im Vorfeld<br />
hatten sich dazu die Agenturmitarbeiter<br />
mit den Datenverarbeitungsspezialisten<br />
der Stadtentwässerung Dresden Dr.<br />
Gudrun Müller, Olaf Böhm und den beiden<br />
Mitarbeitern der Öffentlichkeitsarbeit<br />
Jana Wenke und Torsten Fiedler zusammengesetzt.<br />
Zum ausführlichen Testen<br />
wird das Intranet als Pilotprojekt vorerst<br />
für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit starten.<br />
Ziel des neuen, technischen und<br />
gestalterischen Konzeptes des Intranet<br />
ist es, anwenderfreundlicher zu werden,<br />
zum Beispiel durch eine einfachere und<br />
schnellere Suche nach Informationen. Es<br />
soll ein einheitliches Erscheinungsbild<br />
durchgesetzt werden, aber vor allem<br />
jedem Mitarbeiter zur Verfügung stehen.<br />
Dazu ist angedacht, Terminals für die Kollegen<br />
aufzustellen, die keinen Computerarbeitsplatz<br />
haben. Die neue Technik baut<br />
übrigens auf die vorhandene Technik auf,<br />
wird diese allerdings besser ausnutzen.<br />
Allen Mitarbeiter, die täglich mit dem<br />
Computer arbeiten, können wir ruhigen<br />
Gewissens versichern, sie brauchen sich<br />
nicht wieder auf die Schulbank setzen,<br />
um das neue Intranet zu beherrschen.<br />
Auch künftig können die gewohnten Programme<br />
weiter genutzt werden. Und<br />
genau an dieser Stelle zeigt sich wieder,<br />
dass bei mindbox Kundenservice groß<br />
geschrieben wird. Uwe Zimmer
Jubilare:<br />
Name: tätig als: Eintritt: Jubiläum:<br />
Norbert Strassburg Meister Abwasserpumpwerke, 1.3.1986<br />
TB 22<br />
20 Jahre<br />
Reinhardt ReißmannVerantwortlicher Lehrmeister, 1.4.1981 25 Jahre<br />
KB 31<br />
Frank Lieber Meister Kanalnetzbezirk 1.4.1981 25 Jahre<br />
West, TB 31<br />
Ruhestand, Freistellungsphase<br />
Altersteilzeit*:<br />
Name: bis zum Ruhestand tätig als: Austritt:<br />
Steffen Gasch* Sachbearbeiter Tiefbau, TB 32 31.3.2006<br />
Sabine Witschel Mitarbeiterin für kaufmännische und 30.4.2006<br />
organisatorische Aufgaben, TB 34<br />
Neue Mitarbeiter:<br />
Name: tätig als: Eintritt:<br />
Uwe Herrmann Kanalbetriebsarbeiter/Kolonne I,<br />
TB 31<br />
1.1.2006<br />
Matthias Jokiel Kanalbetriebsarbeiter/Kolonne IV, 1.1.2006<br />
TB 31<br />
Axel Erlitz Anlagenmechaniker II, TB 23 21.1.2006<br />
Martin Gottschalk Anlagenmechaniker II, TB 23 21.1.2006<br />
Sebastian Nagy Maschinist Abwasserpumpwerke, 21.1.2006<br />
TB 22<br />
Ronny Schulze Klärwerksmaschinist II, TB 21 1.2.2006<br />
Gottfried Wobst Maschinist Ortskläranlagen 1.2.2006<br />
(BF Steinigtwolmsdorf), TB 22<br />
Jürgen Tietze Sachbearbeiter Planung/Bau 1.2.2006<br />
Kanalnetz, TB 12<br />
Heiko Haase Kanalbetriebshandwerker, TB 32 15.2.2006<br />
Jens Eckhardt Klärwerksmaschinist I, TB 21 1.3.2006<br />
Axel Andres SB Bescheide Grundstücksent- 15.3.2006<br />
wässerung, KB 42<br />
Torsten Seiler Teamleiter Generelle Planung/ 1.4.2006<br />
Arbeitsvorbereitung, TB 34<br />
Vom Humor<br />
gezeichnet:<br />
Der Spülvorgang ist für das Personal oft lästig.<br />
Tropfkörper<br />
Foto-fündig? Während des jüngsten Hochwassers waren sie<br />
nicht zu sehen, die Schutzgitter an den Auslaufkanälen<br />
unterhalb des Vogelwiesegeländes<br />
in Dresden–Johannstadt. Eins von beiden zeigt<br />
unser Bilderrätsel aus der Vogelperspektive<br />
in der Januar-Ausgabe. Die richtige Antwort<br />
wussten: Susann Richter/TB31, Katja Röthig/<br />
TB 3 und Marko Schlenker/KB 1.<br />
Die Redaktion schickt alle drei mit jeweils zwei Freikarten in die<br />
800-Jahre-Dresden-Jubiläumsausstellung des Hygienemuseums<br />
„Mythos Dresden“.<br />
Unser neues Foto-fündig-Rätsel zeigt ein Kunstwerk im Auftrag der<br />
Stadtentwässerung Dresden, dass oft, bewusst oder unbewusst, mit<br />
Füßen getreten wird. Die Redaktion möchte von den KLARO-Lesern<br />
diesmal wissen, was es ist und/oder wo es sich befindet.<br />
Beim Suchen wünschen<br />
wir viel Spaß.<br />
Ihre Lösung schicken<br />
Sie per Fax, Hauspost<br />
oder E-mail bis<br />
zum 30. Juni an<br />
Torsten Fiedler. Bei<br />
mehreren Einsendungen<br />
entscheidet das<br />
Los.<br />
Herausgeber: Stadtentwässerung Dresden GmbH, Scharfenberger Straße 152, 01139 Dresden, Telefon (03 51) 8 22 0,<br />
Telefax (03 51) 8 22 19 97 E-Mail: redaktionskollegium@se-dresden.de ■ Verantwortlich: Geschäftsführung ■ Redaktion: Uwe Zimmer<br />
■ Fotos: Archiv SE DD, Uwe Zimmer ■ Gestaltung: Holger Friebel ■ Satz und Reprografie: www.waf-multimedia.de ■ Druck: Lössnitz-<br />
Druck GmbH Radebeul ■ Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 30. Juni 2006<br />
Impressum<br />
17
Frühlingshafte Kunstund<br />
Kulturausblicke<br />
Reich bestickt ist dieses osmanische Zeltdach, das<br />
zur Dresdner Türkenkammer der Staatlichen Kunstsammlungen<br />
gehört.<br />
Nachdem uns der Winter die vergangenen<br />
Monate besonders fest im Griff hatte,<br />
schwingt nun mit Macht der Lenz sein Zepter.<br />
Nicht nur die zarte Farbenpracht der<br />
Natur kommt überall zum Vorschein, auch<br />
mit milden Temperaturen verwöhnt er uns.<br />
Alle, Jung und Alt, strömen hinaus! Denn<br />
Frühlingszeit ist endlich auch wieder Grillzeit.<br />
Doch ein Regenschauer kann schnell<br />
die <strong>gut</strong>e Stimmung verderben, wenn kein<br />
Unterschlupf beispielsweise in Form eines<br />
Zeltes in der Nähe ist. Doch nicht erst in<br />
jüngster Zeit spielen die temporären „Leinwandvillen“<br />
beim friedlichen Grillen oder<br />
Camping eine wichtige Rolle. Bereits unsere<br />
kriegerischen Vorfahren suchten unter<br />
Zelten Schutz vor unliebsamen Wetterlaunen.<br />
Zelte dienten ebenso als Wohnstätte,<br />
Beratungsraum, Küche, Waffenlager usw.<br />
Und es gab sie damals schon als<br />
Gebrauchsgegenstand oder in Luxusausführung.<br />
Eine der Luxusausführungen, ein<br />
osmanisches Zeltdach (vor 1714) aus der<br />
Sammlung der Dresdner Türkenkammer<br />
zeigt die Sonderausstellung „Restauriert<br />
für die Zukunft“. Gemeinsam mit vier osmanischen<br />
Fahnen und mehreren Fahnenstangen<br />
aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts<br />
soll damit bis zum 18. Juni der<br />
Unterstützung der Kulturstiftung der Länder<br />
und der Arbeit der Restauratoren gedankt<br />
werden.<br />
Die Herren von Bünau in Sachsen und Böhmen<br />
mussten jedenfalls die Nächte nicht<br />
mehr in Zelten verbringen. Sie besaßen<br />
neben dem Schloss Weesenstein noch<br />
mehrere feste Unterkünfte. Ob Ritter sächsischer<br />
Herzöge, erbitterte Gegner Luthers,<br />
selbstbewusste Bergherren im Zinnbergbau<br />
oder Grundherren im böhmischen Exil – das<br />
Adelsgeschlecht gehörte im 16./17. Jahr-<br />
Betriebsfeier 2006:<br />
Burgfest auf der Festung<br />
Königstein<br />
Das dürfen Sie nicht verpassen: Unser Burgfest<br />
am 7. Juli. Im Kasemattenhof, inmitten eines<br />
bunten Markttreibens, wird Sie der Festungskommandant<br />
in die Zeit unserer Vorfahren entführen.<br />
Seine Berichte über den barocken Hof<br />
August des Starken sind so köstlich, dass dabei<br />
fürwahr kein Auge trocken bleibt. Dass die Kehlen<br />
ebenfalls nicht trocken bleiben, dafür wird<br />
natürlich gesorgt. Vergnügen Sie sich an zahlreichen<br />
Aktionen und schlemmen Sie nach Herzenslust<br />
von dem Kulinarischsten, was die höfische<br />
Küche zu bieten hat. Musiker sorgen mit<br />
deftigen Liedern für eine ausgelassene Stimmung.<br />
Und wer dann hoffentlich noch nicht<br />
müde ist, kann noch einmal so richtig das Tanzbein<br />
schwingen.<br />
Dr. Andrea Dietrich betrachtet zwei Apostel, die in<br />
der aktuellen Bünau-Ausstellung auf Schloss Weesenstein<br />
zu sehen sind.<br />
hundert zu den einflussreichsten Häusern<br />
Sachsens. „Adel ohne Grenzen“ ist die Ausstellung<br />
auch deshalb im Schloss Weesenstein<br />
zum 600. Belehnungsjubiläum der<br />
Familie von Bühnau überschrieben.<br />
Titel sollen neugierig machen. Die Kuratoren<br />
der jüngsten Ausstellung des Deutschen<br />
Hygiene-Museums hatten mit dem<br />
Titel „Mythos – Dresden“ einen <strong>gut</strong>en Einfall.<br />
Das war’s dann auch schon fast. Unter<br />
den fünf Schwerpunkten – Luftschlösser,<br />
Dionysisches Dresden, Musenort, Apokalypse,<br />
Metamorphose – sind die zahlreichen<br />
Exponate geordnet. Doch der rote<br />
Faden, der die Ausstellung zusammenhält,<br />
bleibt mystisch im Verborgenen. Es ist eine<br />
Sammlung bekannter und weniger bekannter<br />
Stücke geworden, wie das zu Jubiläen<br />
so üblich ist. Fast alle großen Dresdner<br />
Museen inszenierten eine Sonderausstellung<br />
zur 800 Jahrfeier der Elbmetropole.<br />
Die Staatlichen Kunstsammlungen mit<br />
Das Tor zum Elbhangfest in Dresden-Loschwitz: Illuminierte Brücke „Blauens<br />
Wunder“. Foto: Carolina Kürschner<br />
Freuen wir uns gemeinsam auf einen unvergesslichen<br />
Abend auf der Festung Königstein. Alle<br />
Mitarbeiter der Stadtentwässerung erhalten<br />
dazu in den nächsten Tagen eine Einladung.<br />
„Der Blick auf Dresden“ (Höhepunkt war<br />
die Wiedereröffnung des Lipsiusbaues), die<br />
Städtische Galerie mit „Das erste Mal<br />
Dresden“ (Höhepunkt hier die Gründungsurkunde<br />
Dresdens) und nun das Hygienemuseum<br />
mit ihrer Mythosausstellung (Höhepunkt?<br />
Vielleicht die nie realisierten<br />
Projekte?). Doch warum ist Dresden eine<br />
Legende, ein Mythos? Ist Dresden überhaupt<br />
deutschland- oder gar weltweit eine<br />
Legende? Die meisten Dresdner scheinen<br />
dies jedenfalls zu glauben! Und so sollten<br />
sie sich die Ausstellungen ruhig anschauen,<br />
denn viele Exponate werden nach Ausstellungsschluss<br />
sicher wieder für längere<br />
Zeit in die Depots verschwinden. Übrigens,<br />
mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten<br />
am Ausstellungsgebäude des Hygienemuseums<br />
wurde der eintrittsfreie Freitag<br />
gestrichen. Das ist keine Legende, sondern<br />
Wahrheit! Trotzdem, viel Spaß bei allen<br />
Unternehmungen wünscht Uwe Zimmer.<br />
Andrea Urbschat am Modell der Prager Straße. Im<br />
Hintergrund historische Werbeschilder ehemaliger<br />
Dresdner Firmen.