Hochwassersituation gut gemeistert
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8<br />
The Winner is:<br />
Stadtentwässerung Dresden<br />
Blick über die Ortschaft auf die Kläranlage Ringenhain in Steinigtwolmsdorf.<br />
Im Sommer 2005 fand für die Einwohner<br />
von Steinigtwolmsdorf ein denkwürdiges<br />
Ereignis statt: Die Kläranlage Ringenhain<br />
nahm nach rund zweijähriger Bauzeit ihren<br />
regulären Betrieb auf. Der Neubau war notwendig<br />
geworden, weil aus Gründen des<br />
Gewässerschutzes die bisherige Abwasserbeseitigung<br />
durch abflusslose Gruben und<br />
dezentrale Mehrkammeranlagen nicht<br />
mehr den gesetzlichen Bestimmungen entsprach.<br />
Mit dem Neubau gründete die<br />
Gemeinde einen Eigenbetrieb, dem die Aufgabe<br />
der Abwasserbeseitigung obliegt.<br />
Angestellt wurde eine Fachkraft, die die<br />
Kläranlage, die ebenfalls neu gebauten<br />
Pumpwerke und das rund 3,6 Kilometer<br />
lange Kanalnetz betreuen sollte. Herrn<br />
Steglich, Bürgermeister von Steinigtwolmsdorf,<br />
war klar, dass eine Person zwar für<br />
den Alltagsbetrieb ausreicht, doch wie soll<br />
die Urlaubsvertretung organisiert werden<br />
und was geschieht bei unvorhergesehen<br />
Situationen wie beispielsweise einer Havarie?<br />
Als Antwort auf diese Fragen entschied<br />
sich die Gemeinde bereits im<br />
Herbst 2005, einen Betriebsführer für ihre<br />
Kläranlage zu suchen.<br />
Angebotserarbeitung im Team<br />
„Als wir von der Ausschreibung erfuhren,<br />
war uns in der Stadtentwässerung Dresden<br />
sofort klar, dass wir uns daran beteiligen.“,<br />
so Gert Bamler, zu dessen<br />
Bereich der Betrieb der Anlagen heute<br />
gehört. Vom Grundsatz her ist die Aufgabe<br />
nichts völlig Neues. Denn schon als<br />
Eigenbetrieb hatte<br />
man Erfahrungen<br />
mit ähnlichen<br />
Dienstleistungsverträgen,<br />
wie beispielsweise<br />
mit<br />
den Zweckverbänden<br />
Cossebaude<br />
und in Schönfeld/<br />
Weißig sammeln<br />
können. Außerdem<br />
ist es erklärtes<br />
Ziel der StadtentwässerungDresden,<br />
ihr Know-how<br />
anderen Unternehmen<br />
anzubieten<br />
und somit erfolgreich<br />
zu expandieren.<br />
„Bei der Erarbeitung<br />
des Angebotes<br />
für die Betriebsführung<br />
in<br />
Steinigtwolmsdorf wurden wir maßgeblich<br />
von Herrn Sterner, von der GELSENWAS-<br />
SER-Entwicklungsgesellschaft in Dresden<br />
unterstützt. Die besondere Herausforderung<br />
für uns war, ein Angebot für eine<br />
Anlage zu kalkulieren, die wir fast nur vom<br />
Papier kannten. Im November 2005 wurden<br />
die Unterlagen abgegeben und kurz<br />
vor Weihnachten fiel die Entscheidung zu<br />
unseren Gunsten.“, erinnert sich Bamler.<br />
Da es jedoch noch mehrere Mitbieter gab,<br />
galt es die 14tägige Einspruchsfrist abzuwarten,<br />
bis man sich endgültig über den<br />
Erfolg freuen konnte.<br />
Betriebsführung in kürzester Zeit umgesetzt<br />
Danach gab es allerdings für den Bereich<br />
TB 2 der Stadtentwässerung Dresden<br />
einen engen Terminplan! Denn bereits<br />
zum 1. Februar war die Betriebsführung zu<br />
übernehmen. Bis dahin war Gottfried<br />
Wobst, der Mitarbeiter des Steinigtwolmsdorfer<br />
Eigenbetriebes, zu übernehmen<br />
und in die eigene Struktur zu integrieren.<br />
Ebenso wichtig war es jedoch, dass die<br />
Mitarbeiter des Bereiches Ortskläranlagen<br />
eingewiesen und alle arbeitsschutzrechtlichen<br />
Belehrungen durchgeführt werden<br />
mussten. Darüber hinaus waren für die<br />
Schlosser und Elektriker im Bereitschaftsdienst<br />
kurzfristig umfangreiche Einweisungen<br />
an den Anlagen vor Ort zu organisieren.<br />
„Das wir dies alles schafften, war<br />
letztendlich auch der unkomplizierten<br />
Zusammenarbeit mit Wolfgang Würpel, der<br />
rechten Hand des Bürgermeisters Steglich,<br />
zu verdanken.“ Während in Dresden<br />
der Betrieb der Kläranlagen, Pumpwerke<br />
und des Kanalnetzes in getrennten Strukturen<br />
erfolgt, bleibt dies in Steinigtwolmsdorf<br />
nicht nur sprichwörtlich in einer<br />
Hand. „Auf Grund der Entfernung zu Dresden<br />
wäre eine Aufgabentrennung auch gar<br />
nicht wirtschaftlich.“, so Gert Bamler und<br />
ergänzt: „Erst wenn größere Aufgaben<br />
anstehen oder Spezialtechnik notwendig<br />
ist, werden Dresdner Kollegen in die Lausitz<br />
geschickt. Vor jedem Einsatz entscheiden<br />
wir trotzdem, ob es nicht wirtschaftlicher<br />
ist, geeignete Firmen vor Ort zu<br />
beauftragen.“ Dies ist auch notwendig, da<br />
das Angebot für die Betriebsführung einerseits<br />
zwar auskömmlich, aber andererseits<br />
natürlich wettbewerbsfähig kalkuliert<br />
werden musste. Das Ziel für die Stadtentwässerung<br />
Dresden sieht Gert Bamler vor<br />
allem in einer längerfristigen Zusammenarbeit.<br />
„So wie sich der Steinigtwolmsdorfer<br />
Mitarbeiter bei uns integriert fühlt und<br />
wie die laufende Zusammenarbeit insbesondere<br />
mit dem Abwasserbetrieb Steinigtwolmsdorf<br />
funktioniert, wird sich das<br />
Klima sicher auch auf die Entscheidung<br />
einer Verlängerung des Betriebsführungsvertrages<br />
auswirken.“ Der jetzige läuft für<br />
zwei Jahre.<br />
Wintermonate ohne Ausfälle <strong>gemeistert</strong><br />
Bereits die zurückliegenden Wintermonate<br />
brachten erste Prüfungen, die zu bestehen<br />
waren. „Die in Steinigtwolmsdorf angewandte<br />
Vakuumtechnik für die Kanalisation<br />
ist nicht nur sensibler als ein Freispiegelkanal,<br />
sondern hat auch ihre<br />
besonderen Tücken. Durch die extreme<br />
Schneehöhe der letzten Wintermonate<br />
waren beispielsweise undichte Stellen im<br />
Netz nicht mehr ohne weiteres zu lokali-<br />
Gottfried Wobst (Stadtentwässerung Dresden li.)<br />
und Wolfgang Würpel (rechte Hand des Steinigtwolmsdorfer<br />
Bürgermeisters) auf der neuen Kläranlage<br />
vor dem Sozialtrackt des Betriebsgebäudes.