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Hochwassersituation gut gemeistert

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<strong>Hochwassersituation</strong> <strong>gut</strong> <strong>gemeistert</strong><br />

Bereits Anfang Februar bekamen die Mitarbeiter des Kanalstützpunktes Ost erste negative Auswirkungen des schneereichen Winters zu spüren. Eisbarrieren ließen<br />

den Lockwitzbach in Niedersedlitz am 8. Februar über die Ufer treten. Die Wassermassen überschwemmten die Bahnhofstrasse. Für die Passanten waren die an<br />

Land gespülten Eisschollen ein beliebtes Fotomotiv (Bild links). Frank Adolf (Kanalstützpunkt Ost) hatte andere Sorgen, er musste mit schwerer Technik den örtlichen<br />

Kanalabschnitt vom eingeschwemmten Schlamm befreien (Bild rechts).<br />

Leider kam es während der kritischsten<br />

Phase des Hochwasser zu zwei schwerwiegenden<br />

Havarien im Bereich des Altstädter<br />

Abfangkanals. Doch durch den<br />

engagierten Einsatz zahlreicher Kollegen<br />

der Stadtentwässerung Dresden konnte<br />

der zeitweise befürchtete Zusammenbruch<br />

der Altstädter Entwässerung verhindert<br />

werden. Ein ganz großes Dankeschön<br />

an alle Mitarbeiter, die in diesen Tagen<br />

Großartiges leisteten. Ob Dauerbereitschaft<br />

oder ungewohnter Schichtbetrieb,<br />

Taucher Lutz Wiese und Geschäftsführer Christian<br />

Hinkerohe mit einem der Fundstücke.<br />

alle halfen, wo sie konnten und verzichteten<br />

in Einzelfällen auch auf den geplanten<br />

Urlaub. Große Anerkennung gebührt auch<br />

den Unterstützungskräften des Technischen<br />

Hilfswerkes, die mit mobilen Pumpeinheiten<br />

an mehreren Punkten im Dresdner<br />

Kanalnetz aushalfen. Sie waren aus<br />

Bautzen, Magdeburg, Berlin und sogar aus<br />

Hamburg herbeigeeilt.<br />

Die Gründe, dass die Herausforderungen<br />

des diesjährigen Frühjahrshochwassers<br />

<strong>gemeistert</strong> wurden, lagen in den techni-<br />

schen Verbesserungen seit dem Augusthochwasser<br />

2002 und vor allem in den<br />

wertvollen Erfahrungen der Mitarbeiter der<br />

Stadtentwässerung Dresden aus dieser<br />

Zeit. So konnte im eigenen Krisenstab auf<br />

kritische Situationen rechtzeitig reagiert<br />

und die richtigen Prioritäten gesetzt werden.<br />

Die Erkenntnisse aus dem diesjährigen<br />

Hochwasser werden der Stadtentwässerung<br />

Dresden helfen, künftig noch<br />

besser in Extremsituationen zu agieren.<br />

Taucher untersuchen Hauptschlagader des Dresdner Abwassernetzes<br />

„Tauchen Sie ein in die Dresdner Kanalisation!“<br />

Diese Aufforderung nahmen die Fachleute<br />

der Firma Taucherservice und Atemschutzarbeiten<br />

Hinkerohe aus Spornitz ganz<br />

wörtlich. Im Auftrag der Stadtentwässerung<br />

Dresden GmbH untersuchten sie vom<br />

10. bis 12. Mai 2006 den so genannten<br />

Düker am Flügelweg. Mit Spezialausrüstung<br />

und einer gehörigen Portion Mut<br />

machte sich Lutz Wiese auf den Weg in<br />

das finstere Dresdner Abwasser.<br />

Hier an der Flügelwegbrücke wird das Altstädter<br />

Abwasser unter der Elbe hindurch<br />

zur Reinigung in die Kläranlage Dresden-<br />

Kaditz geleitet. Im Einlaufbereich zu den<br />

beiden rund einhundert Jahre alten Eisengussrohren<br />

kam es während des zurückliegenden<br />

Frühjahrshochwassers zu einem<br />

Erdrutsch. Dabei verstopfte das kleinere<br />

der beiden Rohre. Mittlerweile ist der<br />

Schaden behoben. Die Taucher befreiten<br />

den Kanal von Materialien, die nicht abgesaugt<br />

werden konnten. Unter anderem förderten<br />

sie dabei auch Betonteile eines eingestürzten<br />

Schachtes zu Tage.<br />

Die Düker wurden bereits 1907 eingebracht.<br />

Über diese wird ein Großteil der<br />

südlich der Elbe befindlichen Dresdner<br />

Stadtteile sowie Freital, Heidenau, Pirna<br />

und einige weitere Umlandgemeinden entwässert.<br />

Die beiden Rohre haben einen<br />

Durchmesser von 1,15 m bzw. 2 m. Der<br />

Achsabstand zwischen den Dükern beträgt<br />

rund 2,30 m. Die Doppeldüker bestehen<br />

im Bereich der Elbquerung aus Graugussrohr<br />

und in den Steigungsbereichen<br />

aus Stahlbetonrohr. Der<br />

Doppeldüker<br />

unterquert die Elbe auf einer Länge von ca.<br />

117 m. Die Gesamtlänge des Doppeldükers,<br />

inklusive Ein- und Auslaufstrecke,<br />

beläuft sich auf ca. 300 m und ist durch<br />

zwei Bauwerke, Dükerkammern, begrenzt.<br />

Der Wasserstand der Elbe wird im Mittel<br />

mit 5 m, die Überdeckung des Doppeldükers<br />

mit Sedimenten mit 1 m angenommen.

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