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Hochwassersituation gut gemeistert

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Um täglich 120.000 Kubikmeter Abwasser umweltgerecht, sicher und kostengünstig entsorgen zu können,<br />

unterhält die Stadtentwässerung Dresden eine Reihe von Betriebsgeländen, technischer Anlagen und Spezialausrüstungen.<br />

In ihrer über einhundertjährigen Geschichte entwickelte sich die Abwassertechnologie ständig<br />

weiter. Auch wenn heute Computer und moderne EMSR-Technik den Arbeitsalltag der Stadtentwässerer<br />

prägen, so können doch viele Arbeitsprozesse eine lange Tradition vorweisen. Grund genug für KLARO einen<br />

Abstecher in die Historie zu unternehmen. Rainer Wiesinger, bis 2005 Leiter des Technischen Bereiches bei<br />

der Stadtentwässerung Dresden GmbH, hat für uns in seinem Archiv geblättert und wird uns in dieser und<br />

den kommenden Ausgaben seine persönlichen Favoriten vorstellen. Wir beginnen mit einem Steckbrief der<br />

Siebscheibenhalle. Heute ein moderner Veranstaltungssaal wühlten sich hier noch bis in die 50iger Jahre die<br />

im Durchmesser 8 Meter großen Separatorenscheiben durch das Abwasser.<br />

Die Siebscheibenhalle in der<br />

Kläranlage Dresden-Kaditz<br />

1. Die Halle<br />

Erbauer: Stadtbaurat<br />

Prof. Hans Erlwein<br />

Maße: 49 m lang,<br />

10,60 m breit,<br />

Höhe über Gelände 8,0 m<br />

Fertigstellung: 1909<br />

Industriebau mit monumentalen Charakter<br />

mit riesigen, parabolischen Stahlbetonbogen,<br />

welche als Strebpfeiler von außen<br />

sichtbar sind.<br />

2. Die Siebscheiben<br />

Ein Vorläufer wurde in einer Versuchsanlage<br />

in der Nähe der Marienbrücke 1906 getestet<br />

vom Königlichen Oberbaurat Hermann<br />

Klette.<br />

Einbau in die Halle von 4 Stück Separator-<br />

Siebscheiben durch Klette<br />

Inbetriebnahme:<br />

15. Juli 1910<br />

Außerbetriebnahme:<br />

ab 1952<br />

System:<br />

Riensch (Patent)-Wurl (Weiterentwicklung)<br />

Abmessungen:<br />

8 m Durchmesser, 5 mm dick<br />

(Hutplatten 4 mm) 56 m 2 Scheibenfläche<br />

Bau der Siebscheibenhalle mit Regenumlaufkanal. Kernstück (maßgebliches Gebäude) der Kläranlage<br />

Kaditz von 1910. Meisterhaftes Zeugnis des deutschen Zimmermannshandwerkes.<br />

Eindrucksvolle Innenansicht der Siebscheibenhalle<br />

mit den Betonbogenbindern und den 4 Siebscheiben<br />

mit 8 m Durchmesser, einschließlich der Elevatorenkanäle.<br />

mit Hutfläche, Huthöhe 1.80 m,<br />

230.000 Schlitze 2 mm x 30 mm, entspricht<br />

14 m 2 Durchlassfläche je Scheibe<br />

Aufbau:<br />

Scheibengerüst aus Profilstahl, Scheibe<br />

ist hutförmig aufgebaut mit Krempe,<br />

2 Bürsten am Scheibenhut, Bürstenkranz<br />

mit 6 Bürsten auf der Scheibe,<br />

Schrägstellung der Scheiben im Winkel<br />

von 22,5 °, Elevator 8 m hoch<br />

Material:<br />

Scheibe und Hut zunächst Bronzeplatten,<br />

später Messingplatten,<br />

Besatzmaterial der Bürsten zunächst<br />

echte russische Wildschweinborsten,<br />

später chinesisches sowie anderes Material<br />

Funktion:<br />

Scheiben drehen sich langsam um die<br />

geneigten Achsen,<br />

Inhaltsstoffe größer 2 mm werden zurückgehalten<br />

und mittels der Elevatoren an<br />

die Erdoberfläche außerhalb der Halle<br />

befördert<br />

Betriebsdaten:<br />

Abwasserdurchfluss – 4.000l/s je Scheibe,<br />

Siebscheiben<strong>gut</strong> – 8.500 m 3 /Jahr (1920),<br />

11 t/d bei 80.000 m 3 /d Abwasserzufluss,<br />

zurückgehaltene ungelöste Stoffe – 34%,

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