12 <strong>Leibnitz</strong> www.leibnitz-today.at 129.000 eURo FÜR stadtBeRateR Das lässt sich die Stadt <strong>Leibnitz</strong> aber nicht lumpen: Was Bürgerme<strong>ist</strong>er Helmut Leitenberger im Vorjahr angekündigt hat, wurde nun beschlossen. Ein neues Konzept für die Innenstadt. Zumindest der Plan dafür, denn vorher müssen 129.000 Euro für den Berater bezahlt werden. Tagesordnungspunkt 13 der jüngsten <strong>Leibnitz</strong>erGemeinderatssitzung hatte es in sich: In wenigen Minuten <strong>und</strong> ohne Diskussion wurden da gleich einmal 107.500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, insgesamt <strong>als</strong>o 129.000 Euro <strong>als</strong> Sonderförderung an den Verein „<strong>Leibnitz</strong> lädt ein“ ausgeschüttet. Zweck der stattlichen Zusatzzahlung an den ohnehin schon recht üppig geförderten Verein von Innenstadtkaufleuten: Das Engagement eines Beraters zum Thema “Innenstadtentwicklung“. Dieser, Karl Schörghuber aus Wien, kostet jedoch freilich etwas mehr <strong>und</strong> so muss auch „Leib- Licht <strong>und</strong> Schatten am <strong>Leibnitz</strong>er Hauptplatz: Manche Geschäfte gehen gut, andere mäßig. Ob 129.000 Euro für Berater das ändern können? Foto: David nitz lädt ein“ aus Mitgliedsbeiträgen <strong>und</strong> Förderungen weitere 129.000 Euro be<strong>ist</strong>euern. mehr Beratung, weniger marketing Ganz wohl scheint Bürgerme<strong>ist</strong>er Helmut Leitenberger bei der Beschlussfassung indes nicht gewesen zu sein, fügte er doch süffisant hinzu, dass die heuer noch zu zahlende Summe in Höhe von 30.000 Euro durch Umschichtungen im Busdget aufgebracht werden muss, wodurch „weniger für das Stadtmarketing bleibt“. Will heißen: Die Werbemaß<strong>na</strong>hmen, zu deren Zweck sich die Innenstadtkaufleute im Verein „<strong>Leibnitz</strong> lädt ein“ zusammengeschlossen haben <strong>und</strong> für die sie auch Mitgliedsbeiträge entrichten, werden wohl dürftiger ausfallen. Bekannte Konzepte Dabei stützt sich der Stadtplaner Karl Schörkhuber, der schon europaweit zahlreiche solche Projekte umgesetzt hat, auf bekannte Konzepte. Lesenswert <strong>ist</strong> dazu nebenstehender Auszug aus einem Artikel des Stadtplaners Reinhard Seiß, der kürzlich im „Spectrum“ der Tageszeitung „Die Presse“ erschienen <strong>ist</strong>. All diese Konzepte, so teuer die Berater auch sein mögen, haben nämlich einen Haken: Wenn Hausbesitzer <strong>und</strong> Unternehmer nicht wollen, wird aus ihnen nichts. � ZItIeRt „Lienz in Osttirol hatte bis vor wenigen Jahren mit den typischen Problemen so gut wie aller österreichischer Klein- <strong>und</strong> Mittelstädte zu kämpfen: Die Umsätze in der Innenstadt gingen zurück, immer mehr Betriebe schlossen <strong>und</strong> infolge des zunehmendenGeschäftsleerstands drohte das Zentrum zu veröden. Doch steuerte die Bezirkshauptstadt rechtzeitig dagegen. Alle Akteure der oberen Altstadt wurden in einen dreijährigen Prozess einer umfassenden kooperativen Quartiersentwicklung einbezogen. (...) Die ab 2004 realisierten Maß<strong>na</strong>hmen umfassten einheitliche Kernöffnungszeiten, ein gemeinsames Marketingbudget sowie den Umbau der Hauptstraße zu einer Fußgängerzone, die Neugestaltung des Hauptplatzes, generell die Bevorrangung von Fußgängern <strong>und</strong> Radfahrern (auch auf Kosten von Parkplätzen), Pflasterungen, Begrünungen sowie die Erneuerung der Straßenmöblierung, ein Beleuchtungskonzept, die Neugestaltung vieler Fassaden <strong>und</strong> Geschäftsauslagen bis hin zum Abriss einzelner verwahrloster Häuser <strong>und</strong> der Errichtung moderner Bauten. Von zentraler Bedeutung war dabei die gleichzeitige Eindämmung weiterer Handelsansiedlungen am Stadtrand. Nach nur vier Jahren gab es in der oberen Altstadt keinen Leerstand mehr. Bereits 2008 verzeichneten die Unternehmer eine Frequenzsteigerung von 61 Prozent <strong>und</strong> ein Umsatzplus von 7,7 Prozent.“ Aus „Die Presse“, Spectrum, vom 23. 3. 2012
pRäsIdIaLeR BesUcH Nr. 10 - April 2012 Am Weg zum Staatsbesuch <strong>na</strong>ch Kroatien löste B<strong>und</strong>espräsident Heinz Fischer jüngst ein Versprechen ein <strong>und</strong> besuchte auf Einladung von NRAbg. Beppo Muchitsch <strong>und</strong> der Familie Polz die Vinofaktur in Vogau. 13