Handbuch der Muslimischen Frau - Way to Allah
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Drittel <strong>Frau</strong>en, fielen diesem Wahn zum Opfer. Die wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen dieses einzigartigen Phänomens, das zwischen dem 15. und 18.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t grassierte, stecken noch in den Kin<strong>der</strong>schuhen.<br />
Wer waren die Hexen? Es waren alte und junge <strong>Frau</strong>en, es waren hässliche und<br />
hübsche, es waren Angesehene und Außenseiter - kurz: jede <strong>Frau</strong> war eine<br />
potentielle Hexe. Auf dem Höhepunkt <strong>der</strong> Hexenjagd um 1580 genügte ein leises<br />
denunzierendes Wort, schon griff die Inquisition zu, und dem Opfer wurde <strong>der</strong><br />
Prozess gemacht. Es war ein Prozess vor dem Hintergrund des berüchtigten<br />
"Hexenhammers" aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> des Dominikanermönches Heinrich Insti<strong>to</strong>ris aus<br />
Schlettstadt (Elsaß), in dem das Weib ausschließlich als "Agentin des Teufels" agiert<br />
sündig, verführbar und böse. In diesem Machwerk von geradezu krimineller<br />
<strong>Frau</strong>enfeindlichkeit finden sich, "da das Reich <strong>der</strong> Finsternis und Bosheit auf das<br />
Höchste gestiegen war.<br />
Dummheit, Unbarmherzigkeit, Heuchelei, Arglistigkeit, Uneinigkeit, Fabelhaftigkeit,<br />
leeres Geschwätze" aufs beste miteinan<strong>der</strong> verbunden. War eine "Hexe" erst einmal<br />
in den Krallen <strong>der</strong> Häscher, gab es kein Entrinnen mehr. Der Weg des nach einem<br />
festen Ritus ablaufenden Prozesses führte direkt auf den Scheiterhaufen. Wer trotz<br />
aller Martern durch Zufall überlebte, blieb ein an Körper und Seele zerbrochener<br />
Krüppel. Der Hexenprozess begann immer mit <strong>der</strong> "gütlichen Befragung", in <strong>der</strong> man<br />
die Verdächtige mit <strong>der</strong> Beschuldigung konfrontierte. Führte dieses "Ausförscheln" zu<br />
nichts, begann die "peinliche Befragung". In einem eiskalten, nur von Fackeln dürftig<br />
erleuchteten Verlies wurden den vermeintlichen Hexen die Folterwerkzeuge erst<br />
einmal vorgeführt. Brachte auch das kein Geständnis, begann die "Realterrition": Auf<br />
<strong>der</strong> Suche nach dem "Hexenmal" wurde die Haut mit langen Nadeln traktiert, mit<br />
glühenden Pechpflastern verbrannt und anschließend mit Säure begossen. Der<br />
"Spanische Stiefel" und die Daumenschrauben zerquetschten die Knochen, die<br />
stählerne "Mundbirne" zerfetzte den Kiefer, und die Streckbank zerriss Arm und<br />
Beinmuskeln. Versank die "Hexe" durch Rückenmarksverletzungen in ein als<br />
"Teufelsschlaf bezeichnetes Koma, gingen die Folterknechte auf Kosten des Opfers<br />
erst einmal zum Abendessen. Denn, wie his<strong>to</strong>rische Rechnungszettel belegen,<br />
gingen sämtliche Kosten zu Lasten des Opfers.<br />
Ein schlechtes Gewissen hatte niemand, denn Folter war Beweisermittlung und<br />
stand in Einklang mit geltendem Recht und Moral. Dem Erfindungsreichtum <strong>der</strong><br />
Folterer war keine Grenze gesetzt, und manch sadistische Perversion konnte dabei<br />
nach Herzenslust ausgelebt werden. Die so unmenschlich Gequälten gestanden<br />
schließlich alles, was man von ihnen hören wollte: Sie gestanden "Unzucht" mit dem<br />
Teufel, den Besenritt durch die Lüfte zum Hexensabbat und schadenbringende<br />
Zauberei an Mensch und Tier. Aber das Geständnis brachte längst keine Erlösung<br />
von den Qualen, denn anschließend wurden noch die Namen <strong>der</strong> Komplizen<br />
herausgepresst. Das Rad <strong>der</strong> Inquisition sollte sich weiterdrehen.<br />
Ein exemplarischer Prozess in Basel hatte es im Jahr 1407 in Gang gesetzt, 150<br />
Jahre später überrollte es das ganze Deutsche Reich. Eine schlüssige Erklärung für<br />
diese Eskalation hat die Wissenschaft nicht, lediglich Hypothesen: Die dogmatische<br />
und jenseitsorientierte Endzeitstimmung wird genannt, die Angst vor grassierenden<br />
Missernten und Seuchen, die ihr Ventil in <strong>der</strong> Inkarnation des sündigen Fleisches<br />
fand, und schließlich die Theorie von <strong>der</strong> "Vernichtung <strong>der</strong> weisen <strong>Frau</strong>en". Wichtig in<br />
diesem Zusammenhang ist das magische Weltbild jener Zeit. Der Glaube an die<br />
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