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Radwegeröffnung mit vereinter Kraft (v. l.): Bürgermeister Matthias Köhne, Landrat Bodo Ihrke und Bürgermeister Rainer Fornell.<br />
Meerweg eröffnet<br />
Radfernweg Berlin-Usedom<br />
an Berliner Landesgrenze in<br />
Buch feierlich übergeben<br />
Zwar radeln bereits seit einigen Monaten<br />
die Zweirad-Enthusiasten auf dem<br />
Radfernweg Berlin-Usedom, doch eine feierliche<br />
Eröffnung hat es bisher nicht gegeben<br />
Am 21. Juli nun trafen sich Pankows<br />
Bürgermeister Matthias Köhne, der Landrat<br />
des Landkreises Barnim Bodo Ihrke<br />
und Panketals Bürgermeister Rainer Fornell<br />
unmittelbar an der Landesgrenze<br />
zwischen Buch und Panketal, um den Ber-<br />
liner Abschnitt des Radfernweges offiziell<br />
zu eröffnen. Mit vereinten Kräften hoben<br />
sie einen symbolischen Schlagbaum aus<br />
dem Weg.<br />
»Wir haben lange daran gearbeitet, dass<br />
der Weg zusammenwächst«, erklärte Matthias<br />
Köhne mit Blick auf die Brandenburger<br />
Seite. Langwierige Verhandlungen hatte<br />
es mit einem privaten Eigentümer gegeben,<br />
der lange nicht bereit war, ein Stück<br />
seiner Wiesenflächen für die letzten auszubauenden<br />
Radwegmeter bis zur Landesgrenze<br />
zu verkaufen. Nun ist auch die letzte<br />
Lücke der Berliner Etappe geschlossen,<br />
der Weg komplett ausgebaut und mit einer<br />
Beschilderung versehen. Landrat Ihrke<br />
wertete das Projekt als ein weiteres gutes<br />
Zeichen der Kooperation beider Länder.<br />
Die 23 km lange Berliner Teilstrecke des<br />
Radfernweges Berlin-Usedom führt vom<br />
Schlossplatz in Mitte an die Landesgrenze<br />
in Pankow. Die Radroute tangiert den Berliner<br />
Dom, die Museumsinsel, die Hackeschen<br />
Höfe und passiert den Mauerpark.<br />
Er verläuft durch den Schlosspark und begleitet<br />
die Panke durch die Ortsteile Blankenburg,<br />
Karow und Buch – auch hier wird<br />
der Schlosspark durchradelt – über die<br />
Pankewiesen bis zur Landesgrenze nach<br />
Panketal. Weiter auf S. 3<br />
Kita wird Beratungshaus Buch<br />
Sanierung des »Alten«<br />
geht weiter, Hubertussäle<br />
werden abgerissen<br />
Das Förderprogramm Stadtumbau Ost<br />
ist für zahlreiche Kommunen ein<br />
Glücksfall, fließt doch relativ schnell zusätzliches<br />
Geld in den Ausbau von Infrastrukturen.<br />
In Buch nimmt man sich vorerst<br />
zwei Projekte vor. Zum einen wird die<br />
ehemalige Kita in der Franz-Schmidt-<br />
Straße 8–10 zu einem Beratungshaus umgebaut,<br />
zum anderen geht die Sanierung<br />
der Jugendfreizeiteinrichtung »Der Alte«<br />
am S-Bahnhof Buch weiter.<br />
Für den Umbau des Kita-Gebäudes sind<br />
1,9 Millionen Euro vorgesehen. Derzeit<br />
werden die Genehmigungsunterlagen erarbeitet,<br />
Baubeginn soll im November 2010<br />
sein. In dem multifunktionalen Gebäude<br />
konzentrieren sich soziale Angebote des<br />
Bezirkes und freier Träger. So zieht die Albatros<br />
gGmbH mit ihren Projekten in das<br />
künftig behindertengerecht ausgestattete<br />
Beratungshaus, es entstehen ein Raum der<br />
Begegnung, ein kleines Café und ein Veranstaltungsraum.<br />
Das Bürgeramt aus Karow<br />
wird hier ebenfalls seinen Platz finden.<br />
»Durch die Neu- und Umgestaltung des<br />
ehemaligen Kitagebäudes zum Beratungshaus<br />
Buch erfährt die umliegende Bebauung<br />
eine enorme Aufwertung und Qualitätssteigerung«,<br />
erklärte Christine Keil,<br />
Pankower Bezirksstadträtin für Jugend und<br />
Immobilien. »Das gesamte Wohnquartier<br />
erhält eine nachbarschaftliche Mitte.<br />
Auch der »Alte« in der Wiltbergstr. 27 profitiert<br />
vom Stadtumbau-Ost-Programm. Für<br />
den 2. Bauabschnitt stehen in diesem und<br />
im nächsten Jahr 1,215 Mio Euro zur Verfügung.<br />
Die Jugendfreizeiteinrichtung wird<br />
energetisch saniert, der Grundriss neu geordnet<br />
und Barrierefreiheit durch den Einbau<br />
eines Aufzuges und zusätzlicher Sanitärräume<br />
geschaffen. Weiter auf S. 3<br />
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die Hubertussäle – werden abgerissen.<br />
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FOTOS: SPITZ (2), ENDRUWEIT<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
n AKTUELL<br />
Unterhaltsamer <strong>Bucher</strong><br />
Wissenschaftssommer<br />
S. 3<br />
n THEMA DES MONATS<br />
Karower Feuerwehrverein<br />
auf neuen Wegen<br />
S. 5<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
n Begrüßung am Ortseingang<br />
Mit dem Schriftzug »Willkommen in Panketal«<br />
werden künftig Besucher der Gemeinde<br />
begrüßt. Die Aufstellung entsprechender<br />
Tafeln hat die Panketaler<br />
Gemeindevertretung beschlossen.<br />
n Tierheim lädt ein<br />
»Es rockt das Tierheim« heißt es zum »Tag<br />
der offenen Tür« im Tierheim Ladeburg<br />
am Sonnabend, dem 21. 8., von 10–17<br />
Uhr. Ab 10.30 Uhr begleitet das Duo Simone<br />
von »Petticoat« & Buddy Holgi die<br />
Darbietungen mit ihrer Musik. Um 11<br />
Uhr werden Unterkünfte für die Großtiere<br />
(u. a. Pferde) auf dem Gnadenhof, anschließend<br />
die Erweiterung der Hundepension<br />
eingeweiht. Weiteres Programm:<br />
12 Uhr lustiges Hunderennen, 13 Uhr<br />
Vorführung der Hundeschule, 13.30 Uhr<br />
Siegerehrung des Hunderennens, 13.45<br />
Ausbesserungen<br />
im Schlosspark Buch<br />
Im <strong>Bucher</strong> Schlosspark werden derzeit<br />
Ausbesserungsarbeiten auf den Wegen<br />
durchgeführt, die voraussichtlich Anfang<br />
September beendet sind. Wie Pankows<br />
Bürgermeister Matthias Köhne<br />
mitteilte, wurden die Maßnahmen<br />
durch eine enge Kooperation zwischen<br />
der AGRARBÖRSE DEUTSCHLAND OST<br />
e. V., dem Jobcenter Pankow und dem<br />
Bezirksamt Pankow möglich. »Ausgeführt<br />
werden die Arbeiten im Rahmen<br />
einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme<br />
unter der Regie der MÄRKISCH<br />
Grün Service GmbH. Ich freue mich,<br />
dass die dringend notwendigen Ausbesserungsarbeiten<br />
mit Hilfe dieser Kooperation<br />
durchgeführt werden können<br />
und bitte gleichzeitig um Verständnis<br />
dafür, dass zeitweise Einschränkungen<br />
in der Nutzung der Parkanlagen nicht zu<br />
vermeiden sind«, so der Bürgermeister.<br />
Die Gesamtkosten belaufen sich auf<br />
rund 311 000 € und werden vom Jobcenter<br />
Pankow sowie dem Land Berlin<br />
getragen. G. D.<br />
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Dienstag, 31. August 2010 · 16.30 Uhr<br />
Palais in der Kulturbrauerei<br />
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August 2010 | 1,– €<br />
n IM GESPRÄCH<br />
Ehrgeiziges Vorhaben:<br />
Ökogut Buch<br />
S. 6<br />
n GESUNDHEIT<br />
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Die Zecke<br />
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MITTEN UNTER UNS<br />
Karin Weber<br />
Fast 30 Jahre lebte die Karowerin ihre<br />
Kreativität als Damen-Maßschneidermeisterin<br />
und Chef-Ankleiderin an<br />
der Komischen Oper Berlin aus. Seit<br />
kurzem inszeniert sie Jahrhundert-<br />
Modenschauen in der Region, an der<br />
Mitwirkende, Zuschauer und sie selbst<br />
ihren Spaß haben. S. 10<br />
Uhr Doc Dancing, 14.30 Uhr Vorstellung<br />
von Tierheimhunden, 15.30 Uhr Parade<br />
der ehem. Tierheimhunde, 16.15 Uhr Versteigerung,<br />
13 Uhr Bunkerführung, Kinderaktionen,<br />
Verkaufs- und Infostände.<br />
n Kräuterführung Buch<br />
Heilpraktikerin Carola Pietrusky-Niane<br />
lädt am 13. 8. um 17 Uhr zu einer Kräuterführung<br />
durch den Bauerngarten auf<br />
dem Künstlerhof Buch ein. Interessierte<br />
erfahren Näheres zur gesundheitlichen<br />
Wirkung von Kräutern und Gemüse.<br />
Treff: Gesindehaus, Alt-Buch 51.<br />
n Neuer Kindergarten<br />
Am 1. August eröffnet die Berliner Stadtmission<br />
ihren ersten evangelischen Kindergarten<br />
in Berlin-Karow. Die Einrichtung<br />
findet auf dem Gemeindehof in<br />
Alt-Karow 8 ihr Zuhause. Kontakt: Tel.<br />
9 43 20 74 oder beim Kita-Leiter Mario<br />
Spyra, Tel. 91 20 29 69 10.<br />
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Berlin-Buch
2 AUGUST 2010<br />
OSTPREUSSISCHE NOTIZEN (9)<br />
Eindrucksvolles Danzig<br />
Am vorletzten Tag unserer<br />
Reise kamen wir bei<br />
strömt aus vielen Mäulern<br />
der Figuren und aus den Lö-<br />
herrlichem Wetter in den<br />
wenköpfen, aus der Schale,<br />
Mittagsstunden in Danzig<br />
ja selbst aus dem Dreizack<br />
an. Das »Radisson«-Hotel<br />
des Neptun. Die mit dem<br />
war geradezu luxuriös, nur<br />
Seehandel reich geworde-<br />
wenige Tage zuvor hatten es<br />
nen Danziger wollten damit<br />
die europäischen Premiers<br />
dem Beherrscher der Meere<br />
eingeweiht und ich kam aus<br />
ihre Huldigung erweisen.<br />
dem Staunen nicht heraus.<br />
Die kunstsinnigen Patrizier<br />
Ein kurzes Mittagsschläf-<br />
spendeten für den Neptunchen<br />
wäre nicht schlecht gebrunnen<br />
insgesamt mehr als<br />
wesen, aber unsere polni-<br />
100 000 Danziger Gulden.<br />
sche Stadtführerin wartete »BB«-Mitarbeiter Bei einem Besuch in Danzig<br />
schon auf dem Langen Siegfried Endruweit kam mir zwangsläufig meine<br />
Markt auf uns. Temparent- besuchte das Königsber- erste Begegnung mit dem<br />
voll und sachkundig brachte ger Gebiet, in dem er lieblichen Likör in den Sinn.<br />
sie uns in zwei Stunden die 1941 geboren wurde … Ich war wohl etwa 14 Jahre<br />
wechselvolle Geschichte<br />
alt, als ich bemerkte, dass<br />
nahe. Besucher aus Norddeutschland meine Mutter immer ein kleines Fläs-<br />
meinen oft, Vertrautes beim Bummel chen dieses sonderbaren Getränks im<br />
durch die Stadt zu entdecken. Das archi- Küchenschrank aufbewahrte und damit<br />
tektonische Erbe der Hanse ist unüber- sehr sparsam damit umging, ein Fläschsehbar.<br />
Und die reich verzierten Bürgerchen reichte mindestens einen Monat.<br />
häuser und öffentlichen Gebäude aus der Neugierig schüttelte ich die Flasche und<br />
goldenen Zeit der Stadt im Stil des Danzi- sah dem Blattgoldgestöber zu. Wenigger<br />
Manierismus geben Gdańsk ihren liestens einmal riechen wollte ich doch<br />
benswerten Charme. Das Erbe Danzigs schon, also aufgeschraubt und gechnup-<br />
wurde von den polnischen Bewohnern pert – ah, gar nicht unangenehm! Und ei-<br />
Danzigs sorgfältig rekonstruiert und wird ne winzige Kostprobe kost’ ja nix. Doch<br />
heute liebevoll bewahrt.<br />
die zweite Probe ließ den Flaschenpegel<br />
Gdansk, das sind eigentlich drei Städte in merklich sinken, also etwas Wasser zum<br />
unmittelbarer Nachbarschaft, Trojmia- Goldwasser, merkt Mutter gar nicht …<br />
sto, auf deutsch Dreistadt genannt. Le- Merkte sie aber doch und klagte meinem<br />
diglich zwölf Kilometer entfernt befindet Vater ihr Leid, das Danziger Goldwasser<br />
sich Sopot, heute ein freundliches und sei wohl auch nicht mehr das, was es zu<br />
ruhiges Bad an der Danziger Bucht. Noch Friedenszeiten gewesen wäre, es<br />
weiter an der Bucht entlang Richtung schmecke jetzt ziemlich wässrig – woran<br />
Norden liegt Gdingen. Zusammen leben das wohl bloß liege? Die Schamröte<br />
hier knapp 800 000 Menschen.<br />
schoss mir bis in die Ohrspitzen und<br />
Der Neptunbrunnen vor dem Artushof Mutter lächelte mich freundlich, aber<br />
wurde von Abraham von dem Blocke im vielsagend an …<br />
Jahre 1618 entworfen. Die Neptunfigur Natürlich wollte ich nun eine Flasche<br />
wurde von den Danziger Künstlern Peter Goldwasser mit nach Hause nehmen.<br />
Husen und Johann Rogge modelliert und Das erwies sich schwieriger, als ich dach-<br />
dann in Augsburg vom Meister Hans Reite. Ich durchwanderte die ganze Altstadt,<br />
chel in Bronze gegossen. Ende des Jahres fragte in kleinen Geschäften und in Su-<br />
1621 befand sich der Neptun vollständig permärkten und erntete überall nur Kof-<br />
ausgearbeitet in Danzig. Abraham von schütteln. Am Ende wurde ich dort fün-<br />
dem Blocke arbeitete noch sieben weitedig, wo ich meinen Rundgang begonnen<br />
re Jahre an den Seepferden, Delphinen hatte – in einem Delikatessengeschäft<br />
und Löwenköpfen des Brunnens und erst am Langen Markt.<br />
im Jahre 1633 war die gesamte Brunnen- Den Abend und die halbe Nacht veranlage<br />
fertig gestellt. Das kunstvoll gebrachte ich in der lichtdurchfluteten<br />
schmiedete Gitterwerk um den Brunnen Stadt und genoss die eindrucksvollen Se-<br />
stammt aus dem Jahre 1634.<br />
henswürdigkeiten und die Freundlichkeit<br />
Über einem Unterbau aus Marmorskulp- seiner Bewohner.<br />
turen erhebt sich eine flache Schale mit Eins ist für mich aber ganz sicher: Beim<br />
einem grazilen Neptun, dem Gott des nächsten Mal bleibe ich länger!<br />
Meeres und des Wassers. Das Wasser<br />
– Schluss –<br />
17. Jahrgang, August 2010<br />
Anschrift: Redaktion <strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>, Alt-Buch 51<br />
(Gesindehaus), 13125 Berlin<br />
Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29<br />
E-Mail: redaktion@bucher-bote.de<br />
Internet-Adresse: www.bucher-bote.de<br />
Herausgeber: Albatros gGmbH<br />
Friedrich Kiesinger (V. i. S. d. P.), Albatros gGmbH<br />
Redaktion: Kristiane Spitz (verantw. Red.),<br />
Siegfried Endruweit<br />
Ehrenamtlicher Redaktionsbeirat: Silke Braun,Karl-<br />
Heinz Ehlers, Ehrengard Hanke, Dr. Hubert Hayek,<br />
Martin Jehle, Jörg-Peter Malke, Julia Meister,<br />
Antje Neumann, Rose marie Pumb, Udo Schnee<br />
Layout, Anzeigengestaltung:<br />
Siegfried Endruweit<br />
Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.<br />
Storkower Straße 127A, 10407 Berlin<br />
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Vorsicht, Prozentrechnung<br />
Der »BB« lässt nicht locker und bleibt dran am<br />
berlinweit bekannten HOWOGE-Skandal (siehe<br />
»BB«, Juli 2010, S. 5). Die Mieter sind immer noch<br />
verunsichert, ein Teil ist weggezogen. Der Leerstand<br />
in einigen Häusern ist beachtlich. »BB«<br />
fragte deshalb bei Betroffenen und Verantwortlichen<br />
nach. So schilderte ein Mieter des »Zehners«<br />
Walter-Friedrich-Str. 53–57, der dort über<br />
30 Jahre wohnte, dass inzwischen hohe Leerstände,<br />
teilweise von über 40 %, erreicht wurden.<br />
Der Blick zu den benachbarten beiden »Zehnern«<br />
zeigt, dass analoge Situationen eingetreten<br />
sind und mindestens jede 3. Wohnung frei<br />
gezogen ist. Das sind ebenfalls »Blöcke«, denen<br />
kurz vor Weihnachten 2009 Luxussanierungen<br />
mit drastischen Mietpreisaufschlägen angedroht<br />
wurden. Der befragte Mieter hatte bei seiner<br />
Schätzung des Leerstandes eine Teilmenge von<br />
etwa 300 WE im Blick.<br />
Der Interims-Geschäftsführer der HOWOGE<br />
spricht gegenüber »BB« von insgesamt 100 Wohnungseinheiten,<br />
die seit Jahresbeginn leer stehen.<br />
Dies ist eine Zunahme von 4 %. Der Wohnungsprofi<br />
kommt zwangsläufig auf eine solch<br />
kleine Zahl, weil er den in wenigen Monaten eingetretene<br />
Leerstandszuwachs mit der Gesamtmenge<br />
der von der HOWOGE in Buch verwalteten<br />
Wohnungseinheiten (rd. 3 000) ins Verhältnis<br />
setzt. Vier Prozent Zunahme an Leerstand –<br />
möglich, doch woher und wohin? Von bisher<br />
0 auf jetzt 4 % (wohl nicht), von bisher 10 auf jetzt<br />
14 % (schon eher), von bisher 16 auf jetzt 20 %<br />
(auch denkbar) oder, oder? Jochen Malz, Buch<br />
AB-Anschluss muss her!<br />
Für die weitere Entwicklung von Buch als biomedizinischer<br />
Forschungs- und Wirtschaftsstandort,<br />
aber auch als Wohn- und Lebensort werden<br />
übergreifende verkehrliche Lösungen immer<br />
vordringlicher. Ein Autobahnanschluss Berlin-<br />
Buch ist hierbei ein zentrales Thema. Sein Fehlen<br />
wirkt schon heute als Entwicklungsbremse. Firmen<br />
mit Interesse an einer Ansiedlung bzw. Weiterentwicklung<br />
in Buch machen ihre Entscheidung<br />
von einer direkten und schnellen Anbindung<br />
an das Autobahnsystem abhängig. Deshalb<br />
war die Entscheidung, diesen Anschluss nicht im<br />
Zuge des gegenwärtigen Ausbaus der A 10 herzustellen,<br />
eine Entscheidung gegen den Standort<br />
Buch und seine Attraktivität im internationalen<br />
Wettbewerb. Sie wertet Buch nach außen<br />
schlichtweg ab, was im krassen Widerspruch zur<br />
molekularen Forschung und ihrer wirtschaftlichen<br />
Umsetzung auf Weltniveau sowie bisherigen<br />
Gesamtinvestitionen am Standort von über<br />
700 Mio Euro steht. Auf Dauer hat dieser Standort<br />
mit Rahmenbedingungen auf dem Niveau<br />
der unteren Kreisklasse, wie sie insbesondere in<br />
der Verkehrsführung herrschen, keine Chance<br />
im internationalen Konzert um kluge Köpfe.<br />
Das ist es, was uns, die sich in der »Initiative pro<br />
Autobahnanschluss« engagieren, umtreibt. Wir<br />
wollen, dass von den Verantwortlichen im Senat<br />
die Weichen für die die nächsten Ausbaustufen<br />
des Standortes richtig gestellt werden. Nach Jahren<br />
des Aufbaus und der Umstrukturierung beginnt<br />
Entwicklung endlich zu greifen. Die Zahl<br />
der Arbeitsplätze beläuft sich auf mittlerweile<br />
über 6 000. Firmen fragen nach Wachstumsflächen<br />
und zwar in Buch! <strong>Bucher</strong> Einrichtungen<br />
werden jährlich heute schon durch Lieferverkehr,<br />
Patienten, Gäste und Besucher mehr als<br />
170 000 Mal angefahren. Das alles weiterhin über<br />
schmale Ortsstraßen und enge Ortskerne abzuwickeln,<br />
hat nichts mit moderner Logistik und<br />
schon gar nichts mit Lebensqualität zu tun. Buch<br />
hat endlich die Chance, mehr zu sein, als ein xbeliebiger<br />
Vorort von Berlin und diese Chance<br />
sollte entschlossen genutzt werden.<br />
Dr. Andreas Mätzold, Geschäftsführer<br />
BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch<br />
Nicht noch mehr Verkehr!<br />
Mit großer Verwunderung höre und lese ich, dass<br />
es Bürger und Gewerbetreibende aus Karow und<br />
Buch sowie die CDU-Fraktion gibt, die die BVV<br />
zu bewegen versuchen, einer Autobahn-Anschlussstelle<br />
<strong>Bucher</strong>/Karower Chaussee zuzustimmen.<br />
Schon heute haben wir unter dem in<br />
Karow und Buch stark zugenommenen Verkehr<br />
zu leiden. Eine zusätzliche Anschlussstelle wür-<br />
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Lesermeinungen<br />
de keinesfalls zu einer Entlastung für die Bürger<br />
führen. Im Gegenteil – wer morgens aus Karow<br />
oder Buch in die Stadt fährt, würde diese Auffahrt<br />
sicher nicht nutzen, um auf dem Berliner Ring<br />
um die Stadt herum zu fahren. Andererseits würde<br />
Verkehr, der vom Berliner Ring stadteinwärts<br />
fährt, sich natürlich andere Wege suchen als die<br />
heute schon überlastete Prenzlauer Promenade<br />
oder die zukünftig ausgebaute Anschlussstelle<br />
Schwanebeck. Der Verkehr würde über Karow<br />
und Blankenburg in die Innenstadt fahren. Man<br />
kannheute schon sehen, dass Blankenburg nicht<br />
noch mehr Verkehr vertragen kann.<br />
Ein weiterer Aspekt wäre die dann ebenfalls extrem<br />
große Belastung der Anwohner von Neu-<br />
Karow, des Gebietes Buch I und IV und der Stadtrandsiedlung<br />
Kappgraben. Heute schon ist die<br />
Lärmbelastung extrem hoch. Sollte dort eine Autobahnauffahrt<br />
gebaut werden, wäre damit die<br />
von allen so erhoffte neue 7,5 m hohe Schallschutzwand<br />
nicht mehr realisierbar. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
der A10 auf 80 km/h<br />
würde wohl weder die erforderliche Lärmreduzierung<br />
bringen, noch die Anwohner vor der erhöhten<br />
Schadstoffbelastung schützen. An solch<br />
einer Verschlechterung der Wohnverhältnisse<br />
kann niemand Interesse haben – auch nicht die<br />
Bewohner, die von der geplanten Anbindung ihrer<br />
Straße an die B2 betroffen sind und mit der<br />
Auffahrt verständlicherweise die damit für sie<br />
größere Belastung vor ihren Grundstücken verhindern<br />
möchten. Viele sind nach Karow gezogen,<br />
um etwas mehr Ruhe in ihrem Wohnumfeld<br />
zu genießen! Carsten Reichert, Karow<br />
Lager weiter hinten<br />
Ihren Artikel über die Zwangsarbeiter in Buch<br />
(»BB«, Juli 2010, S. 10) habe ich mit Interesse gelesen.<br />
Dazu möchte ich folgendes bemerken: In<br />
der Straße Am Sandhaus standen 1945 nur drei<br />
Wohnhäuser. Das Haus Nr. 4 wurde erst 1957 fertiggestellt.<br />
Vorher war da Wald bis an die Straße.<br />
Auch die anderen Häuser wurden in den 1950er<br />
Jahren gebaut. Das Lager mit Kriegsgefangenen<br />
aus Frankreich und Italien war weiter hinten in<br />
der Straße. Es diente nach 1945 als Wohnlager für<br />
Umsiedler und Ausgebombte. Später wurde es<br />
vom Volksgut für Schafe und Schweinezucht genutzt.<br />
A. Brieske, Karow<br />
In allen Unterlagen aus den Archiven findet sich<br />
für die Zwangsarbeiter die Adresse Straße Am<br />
Sandhaus 4. Zur Zeit der Zwangsarbeiterlager gab<br />
es, wie Sie richtig erwähnen, die heutigen Wohnhäuser<br />
in der Straße am Sandhaus noch nicht.<br />
Das Gelände mit der Adresse Straße am Sandhaus<br />
4, auf dem sich die Baracken befanden, nahm<br />
weitaus größere Ausmaße ein als heute. Die Red.<br />
Taxi kam nicht<br />
Im »BB« will ich zeigen, wie man mit schwerbeschädigten<br />
Menschen umgeht. Am 11. 6. habe<br />
ich bei dem Taxi Funk (44 33 22) ein Taxi für den<br />
12. 6. zu 7.35 Uhr bestellt mit dem Hinweis:<br />
Transport eines Koffers und Rollators. Ich war am<br />
12. 6. bereits um 7.30 Uhr auf der Walter-Friedrich-Straße.<br />
Bis 7.40 Uhr war kein Wagen gekommen,<br />
der mich zur Reisebus-Abfahrtsstelle am<br />
Restaurant »Il Castello« (Abfahrtszeit 8 Uhr) gebracht<br />
hätte. Voller Unruhe, schließlich hatte ich<br />
für die Reise 489 Euro bezahlt, habe ich eine Mieterin<br />
um telefonische Nachfrage beim Taxi Funk<br />
gebeten. Sie erhielt die Antwort, dass man meine<br />
Bestellung storniert hätte, da kein Wagen für<br />
mich vorhanden wäre. Man könnte mir aber im<br />
Laufe des Vormittags ein Taxi vorbeischicken! Die<br />
Mieterin hat mich darauf mit ihrem Pkw zur Abfahrtsstelle<br />
gefahren. Mit ihrer Hilfe habe ich gerade<br />
noch den Reisebus erreicht.<br />
Als langjährige Taxi-Kundin bin ich sehr enttäuscht<br />
und empört über die Art und Weise, in<br />
der mein Anliegen behandelt wurde. Darin sehe<br />
ich einen Verstoß gegen die Satzung »Öffentlicher<br />
Verkehrsmittel«. Ich habe mich bei der Taxi-<br />
Innung beschwert. Vielleicht lag das Problem<br />
darin, dass die Strecke von der Walter-Friedrich-<br />
Str. bis zum »Il Castello« für den Taxi-Betrieb zu<br />
kurz gewesen ist… ? Ingeborg Schewe, Buch<br />
Schandfleck wächst<br />
Im Karower Neubaugebiet wurde ein Regenwasser-Rückhaltebecken<br />
mit Parkanlage für Jung<br />
und Alt errichtet. Im Lauf der Jahre entstand eine<br />
BESTATTUNGEN<br />
A N G E L I K A K R E B S<br />
<strong>Bucher</strong> Straße 42<br />
16341 Zepernick<br />
% (030) 9 44 43 02<br />
Prenzlauer Chaussee 54<br />
16348 Wandlitz<br />
% (03 33 97) 2 10 24<br />
% Nachtruf (030) 9 44 43 02<br />
Inh. Michael Kowarsch<br />
E-Mail: buchladen-in-buch@ t-online.de •www.buchladen-in-buch.de<br />
In der SchlossparkPassage:<br />
Wiltbergstraße 3–11<br />
13125 Berlin, Tel./Fax: (030) 9 49 65 59<br />
kleine Oase; Wasservögel fanden hier eine Heimat,<br />
der Fischreiher einen »gedeckten Tisch«, einige<br />
kapitale Karpfen sind hier beheimatet. Leider<br />
wird dieses Erholungszentrum durch Vandalismus<br />
immer wieder beschädigt, mal werden<br />
Rettungsring und Leine ins Wasser geworfen,<br />
mal wird eine Bank im Teich versenkt. Im vergangenen<br />
Jahr wurde durch das Grünflächenamt<br />
der Teich gesäubert, der Schilfbereich reduziert,<br />
Fahrräder, Kinderund Einkaufswagen und mehr<br />
Unrat holten die Mitarbeiter aus dem Wasser.<br />
Mitte Mai schlug der »Teufel« wieder zu, neben<br />
drei Einkaufswagen wurden ein Fahrrad und<br />
mehrere Gartenelemente versenkt. Kurze Zeit<br />
später kam ein weiteres Fahrrad hinzu. Mit weiterem<br />
Dreck ist zu rechnen. Ende Mai sandte ich<br />
einen Hilferuf an die FFW Karow. Ein Kollege der<br />
Wehr informierte mich über ihre Hilfsmöglichkeiten<br />
und setzte sich mit den Verantwortlichen<br />
des Ordnungsamtes in Verbindung. Als Reaktion<br />
erschienen am folgenden Tag mehrere gewichtige<br />
Leute mit Schreibunterlagen, notierten alles<br />
und seitdem herrscht wieder Ruhe. Wer ist denn<br />
nun zuständig? Klaus Novinsky, Karow<br />
Kritisch nachdenken!<br />
Leider wird in Deutschland zunehmend durch<br />
Schlagworte vom Sachverhalt abgelenkt, so beim<br />
Rücktritt des Bundespräsidenten Köhler mit<br />
»Majestätsbeleidigung« (s. a. Glosse, »BB«, Juli<br />
2010, S. 16). Er zeichnete sich nicht nur durch<br />
Kenntnis aus, sondern ermahnte eindringlich zu<br />
kritischem Nachdenken, gerade auch über die<br />
Ursachen heutiger Krisen. Das fand wenig Gegenliebe,<br />
hätte es doch bei den dafür Verantwortlichen<br />
selbstkritisch geschehen müssen! So<br />
sprach ein ehemaliger Bundeskanzler wohl zutreffender<br />
von einem Akt der Verzweiflung.<br />
Prof. Dr. H.-D. Döpmann, Buch<br />
Tanzgruppe in Polen<br />
Vom 21.–28. 6. verlebten wieder einige Mitglieder<br />
der Seniorentanzgruppe und der Volkssoli<br />
Bernau, Gruppe »Blumenhag«, eine schöne Woche<br />
in Lukecin, einem kleinen verträumten Örtchen<br />
an der polnischen Ostseeküste (s. a. S. 4).<br />
Ein sehr idyllischer, 5-minütiger Waldweg führt<br />
direkt zum Strand. An den Vormittagen wurden<br />
im großen Saal die Tänze unseres Bundesverbandes<br />
gelernt und geübt. Dann ging es auf Entdeckungstour<br />
oder zum Baden. Natürlich wollten<br />
wir auch Land und Leute kennenlernen. Ein<br />
Tagesausflug nach Kolberg mit Besichtigung einer<br />
wunderschönen Naturgartenanlage wurde<br />
organisiert und die Stadt besichtigt. An einem<br />
anderen Tag fuhren wir nach Swinemünde. An<br />
einem Abend fand ein Grillfest statt, bei dem<br />
schmackhafte polnische Spezialitäten verzehrt<br />
wurden. Der Tanz um das lodernde Feuer blieb<br />
auch nicht aus. Höhepunkt der schönen Woche<br />
war das Tanzfest am Freitag. Gemeinsam mit 20<br />
jungen Lehrern aus Stettin haben wir getanzt,<br />
gesungen, Freundschaften geschlossen. Am<br />
Sonntag wurde Abschiedsfest gefeiert, zu dem<br />
wir unsere Gastgeber zum Tanz einluden. Wir<br />
trennten wir uns in dem Wissen, wieder eine<br />
sehr schöne, erlebnisreiche Woche verlebt zu haben.<br />
Dank auch unserem Busfahrer Jürgen für<br />
die vorbildliche Betreuung. A. Dittmer, Karow<br />
Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen<br />
vor. Es werden nur namentlich gekennzeichnete<br />
Leserbriefe abgedruckt.<br />
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Redaktion »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>«, Alt-Buch 51,<br />
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Im HELIOS-Klinikum:<br />
Schwanebecker Chaussee 50<br />
13125 Berlin,Tel.: (030) 9 40 15 15 30
<strong>Bucher</strong> Wissenschaftssommer!<br />
Einrichtungen des Campus Buch und<br />
der Gesundheitsregion präsentieren<br />
sich im Rahmen des Berliner Wissenschaftsjahres<br />
2010 mit Führungen, Infoständen,<br />
Live-Musik, Experimentierstationen<br />
und einem spannenden Vortrag des<br />
Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke. Am<br />
21. August ist in ganz Buch etwas los. Der<br />
Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.<br />
Der Wissenschaftssommer beginnt um 13–<br />
15 Uhr auf dem Künstlerhof Buch (Alt-<br />
Buch 45–51) mit einem Konzert des Doubles<br />
von Udo Lindenberg, Markus Krey<br />
aus Wuppertal, der vom Original wohl<br />
kaum zu unterscheiden ist<br />
Vom Künstlerhof aus starten in dieser Zeit<br />
Führungen zum Wissenschafts- und Biotech-Campus<br />
(Robert-Rössle-Str. 10), zum<br />
HELIOS Klinikum Buch (Schwanebecker<br />
Chaussee 50), zum RENAFAN ServiceLeben<br />
LudwigPark (Zepernicker Str. 2) und<br />
zum <strong>Bucher</strong> Standort der HOWOGE. An<br />
den jeweiligen Orten präsentieren sich die<br />
Einrichtungen mit Informationsständen<br />
und Vor-Ort-Besichtigungen.<br />
Auf dem Campus Buch werden Highlights<br />
der Forschung des MDC, FMP sowie das<br />
Gläserne Labor vorgestellt. So z. B. »Laser-<br />
Scanning-Mikroskopie, Berlin Ultrahigh<br />
Field Facility und Stoffwechselkammer«,<br />
Start: 15.15 Uhr Foyer, MDC.C.<br />
Für Kinder und Jugendliche bietet der Forschergarten<br />
des Gläsernen Labors und der<br />
Eckert & Ziegler AG von 15 bis 18 Uhr Experimentierstationen<br />
zu faszinierenden<br />
Naturphänomenen im MDC.C an.<br />
Um 16 Uhr findet der unterhaltsame Vortrag<br />
des Kriminalbiologen Dr. Mark Beneke<br />
»Dem Täter auf der Spur – forensische<br />
Meerweg eröffnet<br />
Fortsetzung von S. 1<br />
Noch bis Herbst allerdings haben Radler<br />
mit einer Umleitung zwischen Karower<br />
Teichen und Buch zu tun, da die sogenannte<br />
Wirtschaftsbrücke über die Autobahn A<br />
10 erneuert wird (Umleitung ausgeschildert).<br />
Manch einer nutzt beherzt Schleichwege<br />
direkt an der Panke, unter der Bahnbrücke<br />
hindurch, dann unter der A 10-<br />
Brücke hindurch bzw. in Richtung Hobrechtsfelder<br />
Chaussee die Unterquerung<br />
der A 10 am Lietzengraben.<br />
Für den Fernradweg wurde in Karow an der<br />
Krontaler Straße eine neue Brücke gebaut.<br />
Insgesamt kostete der Berliner Radwegteil<br />
rund 2,86 Millionen Euro, gefördert zu großen<br />
Teilen aus Finanzmitteln der Gemeinschaftsaufgabe<br />
»Verbesserung der regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur«. Der gesamte<br />
Fernradweg von Berlin nach Usedom ist<br />
337 km lang und führt von Berlin-Mitte<br />
durch das Barnimer Land, die Uckermark,<br />
Vorpommern nach Peenemünde auf die<br />
Ostseeinsel. Der Weg wird über die Insel<br />
Wollin bis nach Stettin in Polen fortgesetzt.<br />
Ein Faltplan zum Radfernweg Berlin-Usedom<br />
mit dem genauen Routenverlauf des<br />
Berliner Abschnitts, Sehenswertem an der<br />
Strecke und Infos rund um das Berliner<br />
Fahrradroutennetz liegt gegen Entrichtung<br />
einer Schutzgebühr von 1,– Euro zur Abholung<br />
bereit in der Broschürenstelle der<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,<br />
Am Köllnischen Park 3, 10173 Berlin bzw.<br />
kostenlos unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/mobil/fahrrad/radrouten/<br />
Kristiane Spitz<br />
Kita wird Gemeinschaftshaus<br />
Fortsetzung von S. 1<br />
Der »Kopfanbau«, rechts neben dem Eingangsbereich<br />
nah der Bahnanlage, wird<br />
abgerissen. Wie Christine Keil erklärte,<br />
werden die historischen Hubertussäle wegen<br />
der schlechten Bausubstanz nun doch<br />
nicht saniert, sondern ebenfalls abgerissen.<br />
Allein die Bühne des Saales soll als Außenbühne<br />
erhalten bleiben. Ein Stück <strong>Bucher</strong><br />
Geschichte geht damit endgültig<br />
verloren. Mit dem Wegriss der Gebäudeteile<br />
entsteht eine von der Bahn AG unabhängige<br />
Zufahrt auf das Gelände. Bereits im<br />
September wird mit den Arbeiten begonnen.<br />
Die Stadträtin sei froh, dass ein langer<br />
Prozess der Planung, Beratung, auch mit<br />
den Bürgern, und vor allem der Suche nach<br />
finanziellen Mitteln nun erfolgreich endet.<br />
50 % der Mittel für die beiden Maßnahmen<br />
kommen aus Fördertöpfen der Europäischen<br />
Union (EFRE), der Rest wird durch<br />
Mittel des Bundes und des Landes Berlin<br />
zur Verfügung gestellt. K. S.<br />
FOTOS: SPITZ, ARCHIV<br />
Aktuell<br />
Entomologie und genetische Fingerabdrücke«<br />
im MDC.C statt.<br />
Ab 18 Uhr gibt es Live Musik und<br />
Unterhaltung in der Mensa auf dem<br />
Campus Berlin-Buch.<br />
Am 2. September wird der <strong>Bucher</strong><br />
Wissenschaftssommer fortgesetzt.<br />
Der Campus Buch lädt um 19 Uhr<br />
ein zum »Hörspielkino unterm<br />
Campushimmel« (für Science Fiction-<br />
und Krimifans) mit dem Stück<br />
»Das Wittgenstein-Programm« nach<br />
dem Roman von Philip Kerr (Deutscher<br />
Krimipreis 1995).<br />
Eintrittskarten<br />
nur an der Abendkasse: 3 Euro,<br />
ermäßigt 2,50 Euro.<br />
Bei Regen findet<br />
die Veranstaltung im MDC.C statt.<br />
Keine Panik, der Sonderzug nach<br />
Buch ist unterwegs<br />
und Markus Krey aus Wuppertal –<br />
optisch und akustisch<br />
von Udo Lindenberg nicht zu<br />
unterscheiden – sitzt drin.<br />
Bahnhof Karow eröffnet<br />
Während der Einweihung (v.r.): Andreas Bürgler, DB Station Service AG, Bezirksstadtrat<br />
Jens-Holger Kirchner und Wilfried Kramer, BVG.<br />
Der neue Nordausgang des Bahnhofes<br />
Karow wurde am 7. Juli feierlich eröffnet.<br />
Vertreter der DB AG, des Bezirksamtes<br />
Pankow und der BVG befuhren mit einem<br />
BVG-Bus erstmals den neuen Vorplatz und<br />
durchschnitten alsdann zur symbolischen<br />
Übergabe ein Absperrband.<br />
10 Monate Bauzeit hatte das Projekt gekostet;<br />
noch viel länger verliefen hingegen die<br />
Diskussionen und Bestrebungen im Vorfeld,<br />
um den neuen Ausgang nebst Aufzug<br />
in Karow zu etablieren, wie sich der Vorsitzende<br />
der Einwohnerinitiative Neu-Karow,<br />
Wolfgang Horn, sehr lebhaft an das Engagement<br />
von Bürgern und Initiativen erinnern<br />
kann. Doch nun sind die Mühen der<br />
Ebene vergessen, mit einem Aufzug erreichen<br />
jetzt auch Behinderte, Familien mit<br />
Kinderwagen oder Fahrradfahrer die oberen<br />
Bahnsteige. Noch in diesem Jahr sollen<br />
die Bahnsteige einen neuen Belag und<br />
neue Beleuchtung erhalten.<br />
Ein Tunnel führt zur anderen Bahnseite in<br />
die Boenkestraße, die im kommenden Jahr<br />
aus Bezirksmitteln bis zur Leobschützer<br />
Straße erneuert wird. Der Tunnelbau wurde<br />
mit einem erstmals im Berliner Raum<br />
verwendeten Verfahren mit Fertigteilen in<br />
offener Bauweise ausgeführt. Der Einbau<br />
unter den vier Gleisen konnte so an nur<br />
zwei Wochenenden abgeschlossen werden.<br />
Schon kurz nach der Fertigstellung<br />
tauchten bereits die ersten verunstaltenden<br />
Graffitis auf. Gemeinsam mit dem Jugendprojekt<br />
Outreach unterbreitete Wolf-<br />
gang Horn mit der Einwohnerinitiative der<br />
DB den Vorschlag, hier legale Malflächen<br />
zur Verfügung zu stellen, um das Geschmiere<br />
zu verhindern. Ein Ergebnis stehe<br />
noch aus. »Außerdem haben wir mit der<br />
BVG besprochen, dass das nicht mehr benötigte<br />
Wartehäuschen am Hubertusdamm<br />
nach Auslaufen der Werbeverträge<br />
abgebaut und auf dem neuen Bahnhofsvorplatz<br />
integriert wird«, so Horn.<br />
In den Bau von Personenunterführung und<br />
Treppenzugang hat das Land Berlin ca. 2,4<br />
Mio Euro investiert. Der Aufzug kostete<br />
mehr als 440 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm<br />
des Bundes.<br />
Der Bahnhofsvorplatz zum Hubertusdamm<br />
hin wurde neu mit einer Buswendeschleife<br />
gestaltet. Einige Stellplätze gibt es,<br />
außerdem Fahrradabstellmöglichkeiten<br />
und Haltestelleninseln für Busse und Taxen,<br />
neue Gehwege und Fahrbahnflächen,<br />
Beleuchtung und Bepflanzungen.<br />
»Die Kosten für den Bahnhofsvorplatz in<br />
Höhe von 510 000 Euro kommen aus Mitteln<br />
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
und des Bezirksamtes Pankow«,<br />
erklärte Jens-Holger Kirchner, Bezirksstadtrat<br />
für Öffentliche Ordnung. K. Spitz<br />
Die Buslinie 350 bekam mit der Bahnhofserweiterung<br />
neue Taktzeiten*:<br />
Mo–Fr 4.30–0.30 – alle 20 min; Mo–Fr 5.30–<br />
8 sowie 13.30–20 zwischen S-Bhf Karow<br />
und Hofzeichendamm alle 10 min; Sa 5.30–<br />
0.30 – alle 20 min; So 5.30–7 – alle 30 min,<br />
7–0.30 – alle 20 min. *Angaben laut BVG<br />
Am 23. Juni 2010 verstarb im Alter von 83 Jahren mein gütiger<br />
und treusorgender Ehemann, unser lieber Vater, Opa und Schwiegervater<br />
Dr. sc. med. Hans Schröder<br />
ehemals Direktor des Radiologischen Zentrums<br />
im Klinikum Berlin-Buch<br />
und Chefarzt des III. Röntgeninstituts.<br />
In Trauer Sybille Schröder,<br />
Nina und Thomas W. Mücke<br />
und die Enkelkinder Anna-Therese und Léna Charlotte<br />
Sein Leben war Liebe für die Seinen.<br />
Wir danken all denen, die in stillen Gedanken an unserer Seite waren.<br />
AUGUST 2010<br />
GEDANKEN ZUR ZEIT<br />
Ritter ja, Großvater nein!<br />
Der Garten war voll kleiner,<br />
aufgeregter und<br />
weithin hörbarer Schul -<br />
anfänger. Radau schwappte<br />
über den Gartenzaun auf<br />
die Nachbargrundstücke<br />
und die Straße. Das Temperament<br />
der Kleinen musste<br />
unbedingt ein wenig gezügelt<br />
werden.<br />
»Wer mir die Hände vorzeigt,<br />
dem werde ich verraten,<br />
was er demnächst und<br />
künftig in der Schule erleben<br />
wird«, schlug die Großmutter<br />
vor.<br />
Das pädagogisch nicht sehr<br />
wertvolle Angebot erwies<br />
sich als hervorragende Lärmschutzmaßnahme.<br />
Die Kinder verstummten vor<br />
Spannung, streckten, in kindlichem<br />
Glauben und von Neugier gepackt, ihre<br />
kleinen, schmuddeligen Hände aus und<br />
hatten in diesem Moment nur einen einzigen<br />
Wunsch, nämlich ein wenig in die<br />
Zukunft zu schmulen. Zufrieden lauschten<br />
sie den »Weissagungen«. Gute Zensuren<br />
und gute Freunde waren zu erwarten,<br />
Klassenfahrten, nette Lehrer, fröhliche<br />
Freunde und schöne Geburtstagsfeiern.<br />
Da es viele Kinder waren, bedurfte es<br />
vieler Einfälle.<br />
Der letzte kleine Junge zeigte erwartungsvoll<br />
seine Hand her. Leider war die nahe<br />
Gegenwart ausverkauft, deshalb blieb<br />
nur ein Vorgriff auf spätere Jahre. »Ich<br />
sehe dich als alten Großvater spazieren<br />
gehen«, hörte das Kind, »und ich sehe<br />
deine Enkelkinder angesprungen kommen<br />
und rufen ›Großpapa, wir wollen ein<br />
Eis essen, ein richtig großes Eis!‹«<br />
Dieser Satz katapultierte den Winzling in<br />
eine ihm undenkbare, beunruhigende<br />
Zukunft. Sicher träumte er, wie alle Jungen<br />
seines Alters davon, einmal groß und<br />
stark zu werden, ein Ritter, ein Held oder<br />
Spiderman. Aber alt?? Nein!! Nein, das lag<br />
außerhalb aller Vorstellungen!<br />
Mit dieser Reaktion hatte die wenig weise<br />
Frau nicht gerechnet. Die anderen Kinder<br />
starrten auf Johannes und entsetzten sich<br />
angesichts seines schlimmen Schicksals.<br />
Ein Abgrund voller Drachen schien vor<br />
seinen und ihren Füßen zu lauern und<br />
weit und breit kein Schwert, um gegen sie<br />
zu kämpfen. Das Alter, welch ferner und<br />
unwohnlicher Planet! Unvorstellbar!<br />
Zum Glück wohnen die eigenen Groß -<br />
eltern als Untermieter in ihren jungen<br />
Herzen und nicht in unvorstellbar entfernten<br />
Zeiten.<br />
Was erzählt man Kindern über die späten<br />
Jahre, über das Alter? Am besten nichts,<br />
denn es ist für sie so wenig vorstellbar,<br />
Pkw-Klau In der Nacht zum 30. 6. haben unbekannte<br />
Täter einen metallic-grauen Pkw<br />
BMW X 70 in der Steenerbuschstr. in Zepernick<br />
gestohlen. Schaden: ca. 90 000 €.<br />
Feuerwehr vernichtete Raupen Die Panketaler<br />
Feuerwehr hat am 1. 7. Nester des Eichen-Prozessionsspinners<br />
am Ortsausgang<br />
von Zepernick Richtung Hobrechtsfelde vernichtet.<br />
Die giftigen Härchen der Raupe können<br />
neben Juckreiz, Hautausschlag und Entzündungen<br />
auch zu Reizungen von Augen und<br />
Atemwegen führen. Die Schönerlinder Straße<br />
war ab Ortsausgang wegen des Feuerwehreinsatzes<br />
voll gesperrt worden.<br />
Festnahme nach Raub Am 4. 7. haben Kriminalbeamte<br />
zwei junge Männer im Alter von 17<br />
und 19 Jahren festgenommen. Die beiden stehen<br />
im Verdacht, gegen 17.20 Uhr auf einer<br />
Skaterbahn an der Wolfgang-Heinz-Str. in<br />
Buch zwei 15-jährige Jugendliche beraubt zu<br />
haben. Der 19-Jährige bedrohte die beiden mit<br />
einem Messer und verlangte die Herausgabe<br />
eines Handys. Nachdem er dieses erhalten<br />
hatte, schlug er eines der Opfer. Anschließend<br />
verlangten die Täter die Skateboards der Jungen.<br />
Ermittlungen führten die Polizisten zu einer<br />
Wohnung in Buch, wo die beiden Tatverdächtigen<br />
festgenommen wurden.<br />
Schwerverletzter Mopedfahrer Am 6. 7.<br />
kam es in der Buchenallee in Zepernick zu einem<br />
Verkehrsunfall mit einem Schwerverletzten.<br />
Ein Mopedfahrer konnte einer plötzlich<br />
über die Straße laufenden Katze nicht ausweichen<br />
und stürzte. Ein Krankenwagen brachte<br />
ihn ins Klinikum nach Buch.<br />
Schwerverletzt nach Brand Schwerste Verletzungen<br />
hat sich ein 30-jähriger Mann am<br />
3. 7. bei einem Brand in Zepernick zugezogen.<br />
Er wurde mit einem Rettungshubschrauber<br />
ins Krankenhaus geflogen. Gegen 21.30 Uhr<br />
landete der Helikopter am Zepernicker Sportplatz,<br />
auf dem zu dieser Zeit noch das Mitternachts-Fußballturnier<br />
der SG Einheit in vollem<br />
Gange war. Der Notruf, dass in der Ötztaler<br />
Straße ein Schuppen brenne, war gegen<br />
21.20 Uhr bei der Polizei eingegangen. Die<br />
Feuerwehren aus Panketal und Bernau waren<br />
mit insgesamt 30 Einsatzkräften vor Ort, um<br />
das Feuer zu löschen. In dem Schuppen befanden<br />
sich diverse Elektrogeräte und Baumaterialen,<br />
sowie Öltanks für die Heizungsanlage<br />
des Wohnhauses. Schaden: mehrere 10 000 €.<br />
Rosemarie Pumb über<br />
den gegensätzlichen<br />
Blick der Generationen<br />
auf das Leben<br />
3<br />
wie die Nierenkolik der<br />
Nachbarin. Während die<br />
Älteren auf einem Berg aus<br />
Erinnerungen sitzen und Fäden<br />
zwischen den Generationen,<br />
zwischen Vergangenheit<br />
und Gegenwart spinnen oder<br />
den Blick auf ein magisch beleuchtetes<br />
Aquarium richten,<br />
in dem längst vergangene<br />
Tage und Jahre durch zerbröselnde<br />
Korallenriffe dümpeln,<br />
zählen Kinder ungeduldig<br />
die langen Tage bis zum<br />
nächsten Geburtstag.<br />
Die Wegweiser der jüngsten<br />
und älteren Generation weisen<br />
in unterschiedliche Richtungen.<br />
Welchen Reiz hat das Rückwärtsschauen<br />
für die Jungen? Wenig. Für die<br />
Älteren ist Erinnerung zugleich Lebens -<br />
elixier und Selbstvergewisserung, Prüfstein,<br />
ein Spiegel gelebter Jahre und darüber<br />
hinaus ein kleines Wunder. Einmal<br />
zurückgeschaut und – Spot an – sind wir in<br />
unserer Kinderwelt, sitzen auf der Schaukel,<br />
in der Schule, wickeln unsere Kinder.<br />
Es hat sich aber auch ein unglaublicher<br />
Vorrat an Erinnerungen angesammelt!<br />
Nicht nur jede Gehirnwindung wurde im<br />
Laufe der Jahre zu einem riesigen Archiv<br />
gespeicherter heller und dunkler Ereig -<br />
nisse, es scheint auch, als wäre jede starrer<br />
werdende Ader und Vene dicht an dicht mit<br />
bunten Bildern aus der Vergangenheit<br />
tapeziert. Man sieht viel häufiger nach innen<br />
als in den Spiegel und begreift nur<br />
langsam und irritiert, dass »die alte Dame«<br />
von der gerade die Rede ist, das eigene<br />
Gesicht trägt.<br />
Von den äußeren Lebensumständen abgesehen,<br />
verändern sich die Entwicklungsstufen<br />
von Generation zu Generation nur<br />
gering. In der Pubertät bereiten Kinder<br />
ihren Eltern nicht nur Freude. Die Nachkommen<br />
werden eigenwillig und aufsässig.<br />
Mit spätestens 18 Jahren glauben sie, einen<br />
festen, unveränderlichen Standpunkt gefunden<br />
zu haben und bald darauf auch die<br />
allergrößte, nie dagewesene Liebe. Alles ist<br />
so einmalig, frisch und neu, wuchtig, umwerfend,<br />
erfreulich oder so verzweiflungsvoll<br />
wie der erste Liebeskummer.<br />
Die weiteren Jahre überhäufen uns mit immer<br />
neuen Ereignissen, guten, weniger guten<br />
und schlechten; neuen Lieben, neuem<br />
Kummer. »Erfahrung sammeln«, ist die<br />
Hauptbeschäftigung unseres Lebens. Wir<br />
bemerken es gar nicht mehr. Im Alter angekommen,<br />
nutzen sie wenig, denn wieder<br />
ist Neuland zu betreten – und zu bezwingen.<br />
Das einzig Tröstliche ist das Wissen<br />
um die eigene Kraft und eine lebendige<br />
Neugier.<br />
POLIZEIBERICHT<br />
Raubserie aufgeklärt Beamte eines Raubkommissariats<br />
der Polizei nahmen am 13. 7. in<br />
Buch nach intensiven Ermittlungen einen<br />
mehrfachen Räuber fest. Der 29-jährige Täter<br />
konnte nach einem Raub auf eine Spielhalle in<br />
Reinickendorf durch Auswertung von Fingerspuren<br />
namhaft gemacht werden. Bei der Festnahme<br />
des mit Haftbefehl Gesuchten gegen<br />
7 Uhr in seiner Wohnung in der Mewesstr. fanden<br />
die Polizisten diverse Beweismittel. Der<br />
Täter gestand bei seiner anschließenden Vernehmung<br />
zwei weitere Raubtaten auf Tankstellen<br />
in Reinickendorf.<br />
Versuchter Einbruch In der Nacht vom 13.<br />
zum 14. 7. brachen unbekannte Täter in der<br />
Schönerlinder Str. in Zepernick in ein Gewächshaus<br />
einer Gärtnerei ein. Entstandener<br />
Schaden: ca. 300 €.<br />
Schlange erbeutet Fisch Am 22. 7. wandte<br />
sich eine Grundstücksbesitzerin aus der Heinestraße<br />
in Zepernick hilfesuchend an die Polizei.<br />
Sie hatte in ihrem Garten eine graugrüne<br />
Schlange entdeckt. Zusammengerollt lag sie<br />
dort mit einem Fisch aus dem Gartenteich im<br />
Maul. Noch bevor die Polizei zum Einsatz kam,<br />
hatte sich der schlängelnde Dieb mit der Beute<br />
davongemacht. Der Beschreibung nach könnte<br />
es sich um eine harmlose Ringelnatter gehandelt<br />
haben.<br />
Kripo warnt vor Einbrechern Wer in den Urlaub<br />
fährt, sollte Vorkehrungen zum Schutz<br />
vor Einbruchsdiebstählen treffen. Dringend ist<br />
die Polizei auf aufmerksame Bürger angewiesen,<br />
die bei verdächtigen Feststellungen die<br />
Polizei über den 110-Notruf alarmieren und<br />
sich die Personen und ggf. Autokennzeichen<br />
gut einprägen können.<br />
Wie kann man sein Eigentum wirksam schützen?<br />
Fenster und Türen beim Verlassen des<br />
Hauses schließen, einfaches »Zuziehen« reicht<br />
nicht aus. Alarmanlage einschalten. Dunkle<br />
Hausseiten ausleuchten, Bewegungsmelder<br />
installieren. Im Garten befindliche Leitern<br />
oder Kletterhilfen sicher wegschließen. Nachbarn<br />
über die Dauer der Abwesenheit informieren<br />
und bitten, den Briefkasten regelmäßig<br />
zu leeren. Darum bitten, im Haus zu unregelmäßigen<br />
Zeiten unterschiedliche Lichtquellen<br />
zeitlich begrenzt einzuschalten oder Zeitschaltuhren<br />
nutzen.<br />
Infos über Kriminalpolizeiliche<br />
Beratungsstelle, Tel. 46 64 97 99 99.
4 AUGUST 2010<br />
Themen d<br />
ENTLANG DER PANKE DIE VERBORGENEN REIZE VON PANKETAL<br />
Verdienstmedaille für eine starke Frau<br />
BERNAU – Aufregender als ein Wettkampf«<br />
war für Marianne Buggenhagen<br />
die Ehrung am 20. 7. in der Potsdamer<br />
Staatskanzlei, als Ministerpräsident Matthias<br />
Platzeck der Bernauer Sportlerin die<br />
Verdienstmedaille des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland überreichte.<br />
Sie habe, so betonte der Ministerpräsident,<br />
als bekannteste und erfolgreichste<br />
deutsche Sportlerin mit einer<br />
Behinderung durch ihre herausragenden<br />
Erfolge bei Paralympics, bei Welt- und Europameisterschaften<br />
Maßstäbe gesetzt<br />
und eine unvergleichliche Erfolgsserie<br />
n Familienpreis<br />
NIEDERBARNIM – Zum ersten Mal wird<br />
im Herbst dieses Jahres der Brandenburger<br />
Familienpreis verliehen. Die Ausschreibung<br />
richtet sich an alle, die dazu<br />
beitragen, dass Familien in Brandenburg<br />
gestärkt werden. Bewerbungsschluss ist<br />
der 15. 8. 2010. Beteiligen können sich<br />
Kommunen, Unternehmen, Vereine, Verbände,<br />
Einrichtungen und Einzelpersonen.<br />
Geldpreise von insgesamt 6.000<br />
Euro winken. Bewerbungsunterlagen im<br />
Internet unter: www.britta-stark.de.<br />
n Fitness im Gesindehaus<br />
BUCH – Ab September bietet Albatros<br />
gGmbH im Gesindehaus, Alt-Buch 51,<br />
neue Angebote zur Förderung von Fitness<br />
und Entspannung. Jung und Alt finden<br />
Gelegenheit, etwas für ihre Gesundheit<br />
zu tun. Mütter im Mutterjahr und<br />
danach können Gymnastik machen. Dabei<br />
kann das Baby mitgenommen werden.<br />
Pilates ist ein Ganzkörpertraining,<br />
dessen Bewegungsabläufe auf den Atemrhythmus<br />
abgestimmt sind. Zur Verbesserung<br />
des Körpergefühls und zur Stressbewältigung<br />
trägt das Entspannungsverfahren<br />
nach Jacobson bei. Die Kurse<br />
finden unter der Anleitung einer Physiotherapeutin<br />
statt. Infos: Tel. 941 54 26.<br />
n Staatssekretär zu Gast<br />
BUCH – Der Parlamentarische Staatssekretär<br />
für Bildung und Forschung, Dr.<br />
Helge Braun, besuchte am 14. 7. die Akademie<br />
der Gesundheit Berlin/Brandenburg<br />
e. V., Campus Buch, zum Thema<br />
»Fachkräftenachwuchs«. Jens Reinwardt,<br />
Geschäftsführer und Leiter der Akademie,<br />
begrüßte das Vorhaben der Regierung<br />
zu einer »einheitlichen Pflegeausbildung«.<br />
Seine Akademie befürworte<br />
eine neue, gemeinsame generalistische<br />
Pflegeausbildung von Gesundheits- und<br />
Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege<br />
sowie Altenpflege.<br />
Weitere Infos: www.gesundheit-akademie.de/gesundheitswirtschaft.html<br />
n Kurwochen an der Ostsee<br />
BUCH – Im Club »Der Alte«, Wiltbergstr.<br />
27, werden Reisen an die polnische Ostseeküste<br />
vermittelt. Nähere Informationen<br />
gibt es donnerstags, 14–16 Uhr, ansonsten<br />
unter Tel. 9 49 63 37 bei Rita<br />
Kreißig (privat). Freie Plätze sind derzeit<br />
u. a. für drei Wochen Kur im Ferienheim<br />
»Wrzos« in Lukecin vom 9.–30. 9. für 799<br />
Euro (im DZ) zu buchen. Im Preis enthalten<br />
sind die Hin- und Rückfahrt im mo-<br />
Ministerpräsident<br />
Matthias Platzeck<br />
(2. v. l.) zeichnete<br />
neben Marianne<br />
Buggen hagen auch<br />
Clemens Stroetmann<br />
(l.) von der Stiftung<br />
Hilfswerk Deutscher<br />
Zahnärzte für Lepraund<br />
Notgebiete und<br />
den Chefredakteur<br />
der »SUPER illu«,<br />
Joachim Wolff, aus.<br />
präsentiert. Die gebürtigeUeckermünderin<br />
nahm von 1992<br />
bis 2008 an fünf Paralympics<br />
teil und errang<br />
neun Goldmedaillen<br />
sowie eine Silber- und zwei Bronzemedaillen.<br />
Außerdem erkämpfte sie 18<br />
WM- sowie einen EM-Titel. Mehr als 160<br />
nationale Titel runden das Bild der<br />
»Sportlerin des Jahres 1994« ab.<br />
»Sie, Frau Buggenhagen, sind nicht nur im<br />
Sport, sondern auch auf den Krankenhausfluren<br />
zum Vorbild geworden«,<br />
sprach sie Platzeck auf ihre Tätigkeit als<br />
Krankenschwester im HELIOS-Klinikum<br />
Berlin-Buch an. Marianne Buggenhagen<br />
sei eine in vieler Hinsicht starke Frau:<br />
stark im Sport, stark im Nehmen und<br />
stark im Geben.<br />
dernen Reisebus, 36 Kurbehandlungen<br />
mit mindestens zwei Arztkonsultationen,<br />
VP, Ausflugsfahrten nach Kolberg oder<br />
Swinemünde, Lagerfeuer, Grillabende,<br />
Wanderungen u. a. Außerdem gibt es<br />
freie Plätze für die Oma-und-Enkel-<br />
Reisen vom 9.–20. 10. für 333 Euro und<br />
für Schnupperkur oder Erholungskurzurlaub<br />
vom 20.–30. 10. 2010 (345 bzw. 309<br />
Euro) an der polnischen Ostseeküste.<br />
n Naturparkfest in Hobi<br />
HOBRECHTSFELDE – Am Sonnabend,<br />
dem 28. 8., lädt Hobrechtsfelde ab 15 Uhr<br />
zum Naturparkfest ein. Der Speicher auf<br />
dem Gutshof wird »ins richtige Licht gesetzt«<br />
mit Kunsthandwerk, regionalen<br />
Produkten, Handwerk, Musik und Kulinarischem<br />
auf fünf Etagen. Es treten die<br />
tollkühnen Männer mit ihren fliegenden<br />
Kisten vom Aktionstheater KAMADUKA<br />
auf. Es gibt Führungen zu Fuß und Rad in<br />
die Landschaft rund um Hobrechtsfelde<br />
sowie zur Geschichte des Ortes. Außerdem<br />
werden die Naturparkgemeinde des<br />
Jahres sowie der Sieger des Schülerprojektes<br />
»Abenteuer Barnim« ausgezeichnet.<br />
Forstverwaltungen und Waldschulen<br />
präsen- tieren sich, weitere Vereine und<br />
Verbände stellen sich vor. Zum Schluss<br />
erklingt ein Konzert der Band POLKAHO-<br />
LIX geben, bei dem der »Kalk« aus dem<br />
Polka-Klischee geschüttelt wird.<br />
n Bürgersprechstunden<br />
PANKOW – Bezirksstadträtin für Jugend<br />
und Immobilien, Christine Keil, am 5. 8.,<br />
16–18 Uhr in der Jugendfreizeiteinrichtung<br />
»Der Alte«, Wiltbergstr. 27 in Buch.<br />
Anmeldungen: Tel. 9 02 95 73 01.<br />
Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales,<br />
Schule und Sport, Lioba Zürn-Kasztantowicz,<br />
am 19. 8., 15–17 Uhr in der<br />
Fröbelstr. 17, Haus 2, Raum 333, 10405<br />
Berlin. Anmeldungen: Tel. 9 02 95 53 01.<br />
Bezirksstadtrat für Bürgerdienste u.Wohnen,<br />
Martin Federlein, am 26. 8., 16–18<br />
Uhr, im Rathaus Pankow, Breite Str. 24A-<br />
26, R 237. Anmeldung: Tel. 9 02 95 22 60<br />
Bezirksstadtrat für Kultur, Wirtschaft und<br />
Stadtentwicklung, Dr. Michail Nelken, in<br />
der Fröbelstr. 17, Haus 6, Raum 224, Gespräche<br />
n. V., Anmeldg. Tel. 9 02 95 63 00.<br />
n Rentensprechstunden<br />
BUCH – Im August führt Dietrich Schneider,<br />
Versichertenberater der Deutschen<br />
Rentenversicherung, seine Sprechstunden<br />
am Samstag, dem 7. und 21. 8., ab 8<br />
Uhr im Gesindehaus Buch, Alt-Buch 51,<br />
durch. Terminvereinbarung unter Telefon<br />
96 20 73 41 oder 0170/8 11 93 55.<br />
FOTOS: HAYEK (2), ARCHIV (3), PRESSESTELLE STADT BERNAU<br />
Wenn man von Buch den kürzesten Weg<br />
nach Bernau nehmen möchte, dann<br />
durchquert man Panketal über die Zepernicker<br />
Straße, Alt Zepernick und die Bernauer Straße.<br />
Am Ortsende Zepernicks erkennt man rechts<br />
ein zart rosa bis orange getöntes Gebäude mit<br />
der Aufschrift »Malzmühle«. Jetzt im Sommer<br />
verdecken allerdings die Baumkronen beinahe<br />
vollständig das Namensschild.<br />
Das Ortsschild davor weist darauf hin, dass man<br />
streng genommen hier schon in Bernau ist. Aber<br />
vieles spricht dafür, sich hier noch oder schon in<br />
Zepernick zu fühlen. So meint der Heimatkundler<br />
Horst Werner aus Bernau: »Früher fuhr man<br />
mit der Kutsche oder lief zu Fuß in das bekannte<br />
Ausflugslokal Richtung Zepernick, um der Stadt<br />
oder seinem Eheweib zu entfliehen … aber natürlich<br />
war das noch Bernau.«<br />
Annette Körper, heutige Besitzerin des Malzmühlen-Gebäudes,<br />
meint auf die Frage, ob sie<br />
sich mehr zu Bernau oder zu Zepernick gehörig<br />
Mauerreste am Weg zur Panke, 2010<br />
fühle, diplomatisch: »Das kommt darauf an, mit<br />
wem ich es zu tun habe, die Müllabfuhr kommt<br />
jedenfalls aus Panketal.« Also nehmen auch wir<br />
es nicht ganz so genau und schließlich gehört<br />
das gegenüber in der Kurve liegende Regenwasserrückhaltebecken,<br />
das zum Ausbau der Landesstraße<br />
314 angelegt wurde, der Gemeinde<br />
Panketal.<br />
Restaurant und Ausflugslokal<br />
Heute findet man in der Malzmühle ein Kaminstudio<br />
und eine Weinhandlung. Vor der Wende<br />
wurde hier über viele Jahrzehnte ein Restaurant<br />
betrieben, das als Ausflugslokal bekannt war.<br />
Schon auf einer Postkarte aus dem Jahre 1904<br />
steht »Restaurant Malzmühle, Inh.: Lange, Bernau<br />
Süd – Post Zepernick«. Peter Lowinski aus<br />
der Schubertstraße in Zepernick erzählt aus früheren<br />
Zeiten: »Mein Großvater war einer der ersten<br />
Siedler dieses Gebietes. Ihm gehörte ein<br />
Grundstück zwischen Malzmühle und dem<br />
Feldschlösschen (Anm. d. Red.: auf dem Gelände<br />
des Feldschlösschens befindet sich jetzt das Lokal<br />
»Side by side«). Der Hauptweg von Pankow nach<br />
Bernau führte damals über die Birkholzer<br />
Straße, aber wer den kürzeren Weg wählte und<br />
schwere Lasten transportieren musste, der<br />
brauchte für den Berg vor der Malzmühle zusätzliche<br />
Pferde, die mein Großvater zur Verfügung<br />
stellte.« Die eigentliche Malzmühle habe<br />
Achtung, Betrug per Post!<br />
Nepper, Schlepper, Bauernfänger sind wieder<br />
unterwegs. Auch 20 Jahre nach der<br />
deutschen Einheit versuchen noch immer dubiose<br />
Kriminelle mit dem Versand von persönlichen<br />
Gewinnmitteilungen Leute zu den »berühmt-berüchtigten«<br />
Kaffeefahrten zu locken,<br />
um dort zu überhöhten Preisen Waren zu verkaufen.<br />
Doch noch immer fallen Menschen darauf<br />
herein. Auch in Buch und Umgebung.<br />
Die Redaktion wurde von mehreren Lesern aufgesucht,<br />
die derartige »frohe Botschaften« auf<br />
dem Postweg erhielten. So bekam der <strong>Bucher</strong><br />
Hans-Joachim Jacobs ein an ihn persönlich gerichtetes<br />
Anschreiben, versehen mit seinem Ge-<br />
Das Restaurant »Malzmühle«,<br />
Ansichtskarte von 1904<br />
Die Malzmühle<br />
Malzmühle<br />
an der Bernauer Straße,<br />
heute.<br />
Grundriss der alten Holzmühle am Boden des Regenwasserbeckens, 2009<br />
am Wasser, also an der Panke, gegenüber in der<br />
Kurve gelegen. »Die ist so um 1900 abgebrannt.<br />
Aber jetzt hat man Reste der Grundmauern gefunden,<br />
als man im Herbst 2009 das Regenwasserbecken<br />
angelegt hat.«<br />
Während Annette Körper und Peter Lowinski<br />
versichern, dass man noch Reste der Steinmauer<br />
eines Wirtschaftsgebäudes und Feldsteine<br />
der Grundmauern der abgebrannten Mühle bei<br />
der Anlage des Beckens gefunden habe, meint<br />
das Bauamt der Gemeinde Panketal, dass man<br />
davon nichts Näheres wisse. Mitarbeiterin Janina<br />
Meyer-Klepsch: »Es wurde, wie üblich, die<br />
Untere Denkmalschutzbehörde in Eberswalde<br />
informiert, aber die haben nicht einmal Fotos<br />
zur Dokumentation gemacht, schließlich wurde<br />
nichts zerstört. Die eventuellen Grundmauern<br />
kann man ja immer noch aufdecken und dokumentieren.«<br />
Reste der eigentlichen Mühle<br />
Über Jahrhunderte gab es Mühlen in Bernau,<br />
die das Malz für das Bernauer Bier mahlen sollten,<br />
eine davon war eben die Malzmühle an der<br />
Bernauer Straße. Manfred Körper erzählt, dass<br />
er die Dokumentation, die von der Denkmalschutzbehörde<br />
nicht gemacht wurde, bereits<br />
selbst durchgeführt habe und überlässt mir als<br />
Beweis ein Foto vom November 2009. »Hier sind<br />
doch die Reste der Grundmauern am Boden des<br />
burtsdatum und seiner Telefonnummer. Und<br />
mit frecher Lüge beginnt auch schon dieser<br />
Lockbrief: »Eigentlich wollte Sie unser Mitarbeiter<br />
Herr Weingarten am 31. 5. 2010 besuchen, um<br />
Sie mit Ihrem Gewinn zu überraschen. In der<br />
Hand Ihren Gewinn, ausgestellt auf Ihren Namen,<br />
klingelte Herr Weingarten an Ihrer Haustür<br />
(Adresse)… in Berlin. Leider waren Sie nicht zu<br />
Hause und ihre Nachbarn konnten keine Auskunft<br />
geben. Jetzt informieren wir Sie schriftlich<br />
über Ihren Gewinn.« Der Gewinn, 10 000 € Bargeld,<br />
sei verbunden mit einer »Einladung« zu<br />
einer Bus-»Ausflugs«fahrt. Neben detailliert<br />
aufgeführten Abfahrtszeiten in Rosenthal,<br />
Regenwasserbeckens deutlich zu erkennen. Die<br />
1904 abgebrannte Mühle war aus Holz. Die<br />
Mauerreste auf der Schräge zur Panke an der Innenseite<br />
der Kurve der L 314 (Foto o.l.) stammen<br />
wohl von einem Wirtschaftsgebäude oder sind<br />
Reste einer Gartenmauer.«<br />
Die Mühle, um deren Reste es hier geht, hat eine<br />
sehr alte Geschichte. In der Chronik (Chronikblätter,<br />
Heft 1 »Zur Geschichte der Stadt und des<br />
Kreises Bernau« von Rudolf Bügel, Bernau 1990,<br />
S. 322) ist zu lesen: »Wassermühlen: In früherer<br />
Zeit wurden in Bernau zum Mahlen und Malzschroten<br />
vielfach die Wassermühlen … benutzt.<br />
Eine eigene Wassermühle, die Malz-, Kleine oder<br />
Piß-Mühle genannt, ließ der hiesige Rath unmittelbar<br />
vor der Zepernickerstr. (westl. S.) und der<br />
Panke (linke S.) etwa 3 km von der Stadt im Jahre<br />
1610 … erbauen.« Die Bezeichnung Pissmühle<br />
rührte wohl schon aus dem Mittelalter. So<br />
schrieb Rosemarie Pumb in den »Panke-Geschichten«<br />
(»BB« 2008, Ausgaben Mai, Juni, Juli),<br />
dass mit Pankewasser im Mittelalter das gute<br />
Bernauer Bier gebraut wurde. Es galt als das beste<br />
Bier Brandenburgs. Im mittelalterlichen Bernau<br />
gab es 310 Hausstellen, von denen 146 ihr<br />
eigenes Bier brauten. Vor dem Brau-Tag zog ein<br />
Ausrufer durch die Gassen und mahnte: »Leute<br />
gebt acht, dass niemand in die Panke macht!<br />
Morgen wird Bier gebraut.« Ob sich da wirklich<br />
alle dran gehalten haben, ist fraglich. Die Bezeichnung<br />
Pissmühle zumindest hat sich lange<br />
erhalten.<br />
An das Lokal »Malzmühle« nach dem Krieg hat<br />
die <strong>Bucher</strong>in Rosemarie Pumb ernüchternde<br />
Erinnerungen: »An einer Litfasssäule hing ein<br />
Plakat mit dem Gründungsaufruf der FDJ. Der<br />
Text hat mich tief beeindruckt, verhieß er doch,<br />
so schien es mir damals, den ewigen Frieden<br />
und die Verwirklichung von Gottes Willen. Da<br />
wollte ich unbedingt dabei sein, trotz des mütterlichen<br />
Protestes. Der Saal war voller junger<br />
Menschen, aber die knutschten nur wild rum<br />
und erschreckten meine Konfirmandenseele<br />
heftig. Künftige Werbeaktionen waren dann<br />
bei mir erfolglos …« Hubert Hayek<br />
Blankenburg, Karow, Buch, bis Wartenberg,<br />
Hohenschönhausen und Weißensee eine anzukreuzende<br />
Anmeldungskarte. Alles ganz einfach<br />
– aber Lug und Betrug. Hans-Joachim Jacobs fiel<br />
nicht auf den Trick herein, regte sich aber mächtig<br />
über die »Agentur Norbert Hölzen« in Cloppenburg,<br />
natürlich mit einem Postfach, auf.<br />
»Ich will andere warnen, darauf in irgendeiner<br />
Form einzugehen«, erklärte er.<br />
Auch Rita Kreißig aus Buch erhielt Post vom<br />
»Service-Büro Lotto-Service« in Lastrup nebst<br />
einer Postfachadresse. Ihr, bzw. ihrem verstorbenen<br />
Mann, wurde ein Gewinn von 1 000 € angekündigt.<br />
An einem bestimmten Tag werde sie<br />
mit dem Bus abgeholt, um zur Gewinnauszahlung<br />
gefahren zu werden … K. S.<br />
»BB« rät: Hände weg von Gewinnbriefen und<br />
Verkaufsfahrten!<br />
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Mit neuer Kraft voraus<br />
Der neu gegründete Verein<br />
Freiwillige Feuerwehr Karow e. V.<br />
lädt zu großem Straßenfest<br />
vom 27. bis 29. August ein<br />
Beim Straßenfest 2008<br />
schafften die<br />
»Spreeschepperer«<br />
Stimmung und gute Laune<br />
bei Alt und Jung.<br />
In diesem Jahr sorgen die<br />
Karower Lehrerband und<br />
das BVG-Orchester für musikalische<br />
Unterhaltung.<br />
Es ist wieder Ruhe eingekehrt.<br />
Und dabei soll es<br />
auch bleiben, wünscht sich<br />
Wehrleiter Lutz Jander von der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Karow.<br />
Nachdem im vergangenen Jahr<br />
wegen »vereinsinterner Differenzen«<br />
der alte Förderverein<br />
aufgelöst worden war, gibt es<br />
seit 9. Januar 2010 einen neuen,<br />
den »Freiwilligen Feuerwehr<br />
Karow e. V.«. Die viele Arbeit<br />
wurde jetzt auf breitere<br />
Schultern verteilt. Neben Vereinsvorsitzendem<br />
Martin Kröber<br />
sind auch Lutz Jander und<br />
vier weitere Akteure im Vorstand<br />
tätig. Bereits rund 60<br />
Mitglieder zählt der neue Verein,<br />
Tendenz steigend.<br />
Momentan wird mit Hochdruck an den letzten<br />
Vorbereitungen für das traditionelle Karower<br />
Feuerwehrstraßenfest gearbeitet. »Eine sehr beliebte<br />
Veranstaltung bei den Karowern«, weiß<br />
Lutz Jander. »Auch in diesem Jahr haben wir<br />
wieder ein umfangreiches Programm geplant<br />
und erwarten viele Gäste.«<br />
Neben dem jährlichen Straßenfest sieht der Karower<br />
Verein seine wichtigsten Aufgaben in der<br />
Traditionspflege, der Förderung und Unterstützung<br />
der Freiwilligen Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr<br />
und der Feuerwehrsportmannschaft.<br />
Tradition wird vor allem im alten restaurierten<br />
Spritzenhaus in Alt-Karow groß geschrieben.<br />
»Wir haben ein kleines Museum eingerichtet. Es<br />
gibt Tage der offenen Tür. Kita- und Schulklassen<br />
kommen vorbei, denen wir von der Geschichte<br />
der Wehr erzählen und sie über Brandschutz<br />
aufklären. Dann dürfen sie sich auch<br />
unsere Technik ansehen, was denen natürlich<br />
am meisten gefällt«, so Jander.<br />
Das Spritzenhaus ist ein kleines Schmuckstück,<br />
auf das die Wehr besonders stolz ist. Anlässlich<br />
des 100-jährigen Bestehens der Karower FFW<br />
im Jahr 2004 war das kleine Häuschen vor der<br />
Kirche wieder eingeweiht worden. Durch Spenden<br />
und mit viel Eigenleistung der Mitglieder<br />
des alten Fördervereins konnte das total ruinöse<br />
Gebäude gerettet und restauriert werden. Einige<br />
Zum 2. Blankenburger Countryfest am 28.<br />
und 29. August 2010 laden Bodo und die<br />
Linedance-Gruppe »Silverwolf’s« in die Gaststätte<br />
»Scheune«, Malchower Weg 197, alle interessierten<br />
Countryfans ein. Die »Scheune«,<br />
das Vereinshaus der Gartenanlage Blankenburg,<br />
ist über die Heinersdorfer Straße 11 in 13129<br />
Berlin zu erreichen.<br />
Lutz Jander, Wehrleiter der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Karow<br />
Jahre später kam dann auch<br />
noch der Schlauchtrockenturm<br />
hinzu, der anhand alter Fotos<br />
rekonstruiert wurde.<br />
»Die Kinder- und Jugendarbeit<br />
ist eine wichtige Säule unserer<br />
Arbeit. Wenn sie vernachlässigt<br />
wird, haben wir keinen Nachwuchs«,<br />
weiß Jander. »Bei uns<br />
in Karow kommen 90 % der<br />
neuen Feuerwehrkameraden<br />
aus der eigenen Nachwuchsarbeit<br />
vor Ort«. Engagement in<br />
der Feuerwehr ist sehr oft auch<br />
Familientradition. Wenn schon<br />
der Vater bei der Feuerwehr<br />
war, machen auch Sohn und<br />
Enkel mit. »Und die Frauen<br />
wissen nur zu gut, dass ihre<br />
Männer ohne Feuerwehr nicht zu haben sind.«<br />
Die Karower freiwillige Wehr ist an 365 Tagen<br />
rund um die Uhr alarmierbar. Die derzeit 33 Kameraden<br />
(unter ihnen eine Frau) sind im vergangenen<br />
Jahr über 400 Einsätze gefahren. »Als<br />
ich 1976 als Feuerwehrmann in Karow anfing,<br />
waren das nur 30 bis 40 Einsätze im Jahr«,<br />
erinnert sich Lutz Jander. Zeichen für die gewachsene<br />
Rolle der Freiwilligen Wehr, die als<br />
gleichberechtigter Teil der Behörde »Berliner<br />
Feuerwehr« agiert, von ihr ausgebildet und ausgerüstet<br />
wird. Besonders hilfreich empfindet<br />
Jander die vielen taktischen Schulungen für den<br />
Selbstschutz in Katastrophensituationen. »Das<br />
Sicherheitsdenken ist gut und richtig und auch,<br />
dass es seit einigen Jahren eine Pflichtausbildung<br />
zum Thema Umgang mit traumatischen<br />
Erlebnissen gibt«. Über die große Leistung der<br />
Feuerwehrleute, die täglich ihre eigene Gesundheit,<br />
ja ihr Leben gefährden, um andere zu<br />
schützen oder zu retten, werde viel zu wenig<br />
nachgedacht und öffentlich gesprochen, findet<br />
Lutz Jander. Das Gemeinschaftsgefühl der Kameraden<br />
sei ein Teil der Motivation, die die Freiwilligen<br />
Helfer bei der Stange hält. Lutz Jander<br />
formuliert es so: »Es ist ein bisschen wie eine<br />
größere Familie. Wir treffen uns auch oft privat.<br />
Einer baut z. B. gerade ein Haus, da helfen wir<br />
eben mit.« Und er fügt hinzu, »Deutschland<br />
würde schlecht aussehen ohne Ehrenamt …«<br />
Seit 2008 ist in der modernen Wache in Alt-Karow<br />
nur noch ein Rettungswagen der Berufsfeuerwehr<br />
mit Personal vor Ort stationiert. Wenn<br />
der zu einem Einsatz unterwegs war, musste die<br />
FFW bislang in Notsituationen mit ihrem großen<br />
Löschfahrzeug und 6 Mann Besatzung ausrücken.<br />
Seit einigen Wochen haben sie nun ein<br />
neues Fahrzeug angeschafft zur schnellen medizinischen<br />
Hilfe, First Responder genannt. Mit<br />
diesem Opel Corsa sind nur zwei Leute mit spezieller<br />
Ausbildung nötig, um die Erstversorgung<br />
bis zum Eintreffen des Notarztes zu übernehmen.<br />
»Damit sind wir noch schneller und flexibler<br />
geworden«, freut sich Jander.<br />
Nächster Höhepunkt – nach dem Feuerwehrstraßenfest<br />
im August – ist im September die<br />
Landesmeisterschaft im Löschangriff. Die Karower<br />
Feuerwehrsportler sind »gefürchtet«, wollen<br />
sie doch den Landesmeistertitel vom vergangenen<br />
Jahr erneut verteidigen.<br />
Kristiane Spitz<br />
Wer Interesse an der Mitarbeit bei der<br />
FFW Karow oder im Feuerwehrverein hat,<br />
kann sich Do 19–21 Uhr in der Wache Alt-Karow<br />
melden oder über Tel. 94 79 61 71 bei Lutz<br />
Jander oder Martin Kröber, Tel. 53 78 12 30<br />
DAS FESTPROGRAMM<br />
Freitag, 27. August, 2010<br />
17.00 Eröffnung;<br />
18.00 Kindershow;<br />
19.00 Übung der »Jugendflämmchen«;<br />
19.30 Lampionumzug«;<br />
20.00 Tanz mit der Lehrerband der Robert-<br />
Havemann-Oberschule Karow<br />
Sonnabend, 28. August, 2010<br />
14.00 Vereine stellen sich vor, Rummel,<br />
Kinderfest, Feuerwehr zum Anfassen<br />
und vieles mehr;<br />
19.00 BVG-Orchester;<br />
21.00 Spektakuläre Feuershow;<br />
21.30 Höhenfeuerwerk<br />
Sonntag, 29. August, 2010<br />
10.00 Festgottesdienst<br />
in der Stadtmission Karow<br />
13.00 Eisbeinessen<br />
14.00 Vorführungen der Feuerwehr<br />
Countryfest bei den Blankenburger »Silverwolf’s«<br />
DAS PROGRAMM:<br />
Sa 28. 8. 13–17 Uhr Countryband »Colorado«<br />
18–22 Uhr Countryband »Chili«<br />
Anschließend Lindance-Party bis open end<br />
So 29. 8. 13–17 Uhr Countryband »Claudi Blu Sky«<br />
18–22 Uhr Countryband »Fair Play«<br />
Einlass ab 10 Uhr, Beginn 11 Uhr<br />
Eintritt: 10,– Euro<br />
Es gibt wieder diverse Attraktionen:<br />
Workshops, Hüpfburg, Ponyreiten, Eisstand,<br />
Bierwagen, Grillstände, Cocktailstände u. a.<br />
An gleicher Stelle bietet Angela Lindance-Kurse<br />
für Anfänger (A) und Fortgeschrittene (F) an:<br />
So (A1) 15 und 19 Uhr (A3), Mo (F1) 19 Uhr,<br />
Di (F2) 19 Uhr, Do (A2) 19 Uhr.<br />
Nähere Infos über: 01 74/09 03<br />
FOTOS: ENDRUWEIT (2), LIEBIG, SPITZ<br />
BUCH –Im evangelischen<br />
Gemeindehaus Buch drängelten<br />
sich am 9. Juli zur<br />
Eröffnung einer Ausstellung<br />
anlässlich des 100.<br />
Geburtstages des <strong>Bucher</strong><br />
Wissenschaftlers – und<br />
Künstlers – Prof. Dr. Arnold<br />
Graffi (1910–2006)<br />
zahlreiche Besucher. Der<br />
Förderverein zum Wiederaufbau<br />
des Turmes der<br />
Schlosskirche Berlin-Buch<br />
hatte zur Ausstellung mit<br />
Bildern – vor allem Aquarelle<br />
und Pastelle – geladen.<br />
Insgesamt rund 900<br />
Euro sind an diesem Tag<br />
auf das Spendenkonto des<br />
Vereins für den Aufbau des Kirchturms<br />
geflossen.<br />
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung<br />
mit Klavierkompositionen von<br />
Arnold Graffi, vorgetragen von Andrea<br />
Kulin (Klavier). In der Laudatio spannte<br />
Prof. Heinz Bielka, Schüler und langjähriger<br />
Mitarbeiter von Arnold Graffi, einen<br />
biografischen Bogen von dessen Kindheit<br />
und Jugend in Siebenbürgen/Rumänien<br />
über sein Studium der Medizin in<br />
Marburg, Leipzig und Tübingen bis hin<br />
zu seiner beruflichen Tätigkeit vor allem<br />
auf den Gebieten der Experimentellen<br />
Krebsforschung an der Charite, später in<br />
Frankfurt/M., Prag, Budapest und dann<br />
im 1947 gegründeten Akademieinstitut<br />
für Medizin und Biologie in Berlin-Buch,<br />
dem er bis 1975 als Direktor vorstand.<br />
»Arnold Graffi führte die Krebsforschung<br />
in Buch sehr schnell zu internationaler<br />
Anerkennung«, so Prof. Bielka. »Als einer<br />
der Wegbereiter dieses Forschungsgebiets<br />
im 20. Jahrhundert wurde Arnold<br />
Graffi mehrfach mit hohen Auszeichnungen<br />
und der Mitgliedschaft in wissenschaftlichen<br />
Gremien und Akademien<br />
geehrt.« Mit gleich großer Leiden-<br />
schaft habe er auch in der Musik und<br />
Malerei gewirkt. Die ehemalige <strong>Bucher</strong><br />
Kulturverein bittet um Spenden<br />
Der Vorsitzende des Kulturvereins<br />
Moldova e. V.<br />
aus Berlin-Buch, Konstantin<br />
Pawljuk, bittet<br />
um Mithilfe. Die Republik<br />
Moldau, ein kleines<br />
Land zwischen Rumänien<br />
und der Ukraine, ist<br />
im Juli von einer Hochwasserkatastrophe<br />
heimgesucht worden.<br />
Das Wasser des Flusses Pruth stand mancherorts<br />
bis zu drei Meter hoch und verursachte<br />
schwere Schäden. »Im Landkreis<br />
Hincesti war durch einen Damm -<br />
bruch das Dorf Nemtesti weiträumig<br />
überflutet. Die Wassermassen verursachten<br />
große Zerstörungen an Straßen und<br />
Häusern«, berichtet Konstantin Pawljuk.<br />
»Ich bitte Sie, den Menschen zu helfen.<br />
Die Spenden werden wir direkt an die Betroffenen<br />
überreichen, um sicher zu sein,<br />
dass unsere Hilfe an die richtige Adresse<br />
geht. Jeder Spender wird einen ausführlichen<br />
Bericht über den Ablauf unserer Initiative<br />
bekommen. Spendenbescheinigungen<br />
werden ausgestellt.«<br />
Konto: VR Bank, Kto: 5390796,<br />
BLZ: 50 661 639, IBAN: DE35 50 66 1639<br />
00053907 96, BIC: GENODEF1LSR,<br />
An: Kulturverein Moldova e. V.<br />
»BB« GRATULIERT<br />
AUGUST 2010<br />
BB-RÜCKBLENDE<br />
Ausstellung mit Bildern Arnold Graffis<br />
Während der Ausstellungseröffnung mit der Witwe Graffis,<br />
Dr. Inge Graffi (2. v. r.), und Pfarrerin Cornelia Reuter.<br />
SPENDENAUFRUFE<br />
Kantorin Andrea Kulin gab am Klavier einen<br />
Einblick in das kompositorische<br />
Schaffen Arnold Graffis.<br />
Schon in seiner Heimatstadt Bistritz wurde<br />
sein malerisches Interesse gefördert.<br />
»Graffis Atelier war die Natur…Er malte<br />
sehr viel und er malte schnell. Überall,<br />
wo er weilte, malte er«, erzählte Prof.<br />
Heinz Bielka. Insgesamt entstanden etwa<br />
700 Bilder. »Mit den hier ausgestellten<br />
Arbeiten haben wir versucht, von dieser<br />
Vielfalt einen kleinen Eindruck zu vermitteln«.<br />
Graffis Freund, der siebenbürgische<br />
Journalist und Schriftsteller Hans Bergel<br />
beschrieb dessen künstlerisches Schaffen<br />
so: »Ob Arnold Graffi eine Baumallee<br />
im Morgenlicht, eine Flussszene, eine<br />
Stadt, die Sonne auf winterlichen Feldern<br />
oder einen Garten malte: Mit unbeirrbarem<br />
Blick hielt er sich ans Wesentliche,<br />
er baute mit Fantasie den Berg oder<br />
die Häusergruppe seiner Bildabsicht entsprechend<br />
um und belebte das formale<br />
Gerüst mit Warmherzigkeit seiner Freude<br />
am Detail und am Gleichgewicht des Farbenvaleurs.«<br />
Die Ausstellung im evangelischen Gemeindehaus,<br />
Alt-Buch 36, ist bis Mitte<br />
Oktober zu sehen. K. S.<br />
Angelina braucht weiter Hilfe<br />
Die sieben Monate alte<br />
Angelina, Tochter von<br />
Marina (26) und Stepan<br />
Penteljuk (25) aus der<br />
Ukraine, ist lebensbedrohlich<br />
an einen Hirn -<br />
tumor erkrankt. Eine adäquate<br />
Behandlung ist in<br />
ihrer Heimat in Towtry,<br />
Bezirk Tschernowitzkaja, Gebiet Sastawniwskij,<br />
nicht möglich. »Einen ersten Erfolg<br />
haben wir schon erreicht, am 24. 6.<br />
wurde das Mädchen in der Berliner Charité<br />
operiert, um zu einer genauen Diagnose<br />
zu kommen. Die Kosten dafür wurden aus<br />
Spenden (Tschernobyl-Verein) und Eigenmitteln<br />
der Familie aufgebracht, die damit<br />
erschöpft sind«, erklärte Rüdiger Fischer,<br />
der auf dem <strong>Bucher</strong> Forschungscampus<br />
arbeitet und ein Freund der ukrainischen<br />
Familie ist. Eine weitere dringende Behandlung<br />
des, wie sich herausstellte, gutartigen<br />
Tumors, ist aus Kostengründen völlig<br />
offen. Bitte helfen Sie!<br />
Spendenkonto: Evang. KG Berlin-Karow,<br />
Konto-Nr. 160 334, BLZ 100 602 37,<br />
EDG-Bank, Kennwort: Angelina<br />
(Kennwort bitte unbedingt angeben!)<br />
Ansprechpartner: Fam. Eva u. Rüdiger Fischer,<br />
Zepernick, Tel. 9 44 31 80 o. Fam.<br />
Gisela u. Stefan Schlimper, Tel. 9 43 01 59.<br />
… den <strong>Bucher</strong> Jubilaren Dr. Gisela Adamsczyk, Dr. Harry Döring und Lieselotte<br />
Schmauch zum 80., Gerda Dalchow, Rudolf Jaehn, Gerhard Peucker und Inge Töppel<br />
zum 85., Margarete Mann, Else Lewandowski und Hildegard Orlok zum 90., Gertrud<br />
Anders zum 91., Elisabeth Karasch zum 92., Erich Huwe zum 94., Frieda Franke zum<br />
95. Geburtstag. Auch die Sozialkommission Buch gratuliert herzlich!<br />
… den Panketaler Jubilaren Gerhard Arndt, Marianne Hnizdo, Lothar Merckel, Gisela<br />
Resetka, Erwin Schulz und Helga Wegner zum 80., Luzie Bahr und Frieda Braun zum<br />
85., Willi Pape und Herta Weckwerth zum 90., Ruth Drömer und Erna Moke zum 91.,<br />
Herta Horn zum 93., Lucie Wagner zum 94., Lucie Flöther und Gertrud Schrobback<br />
zum 96., Else Marks und Kurt Peschky zum 97. sowie Ida Schulz zum 99. Geburtstag!<br />
Pflege- und Gesundheitsberatung<br />
Medizinische Behandlungspflege<br />
Allgemeine Pflegeleistungen<br />
Hauswirtschaftliche Versorgung<br />
Verhinderungspflege<br />
Wir bieten auch<br />
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Alt-Karow 20, 13125 Berlin<br />
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5
6 AUGUST 2010<br />
Im Gespräch<br />
Noch vor den Sommerferien<br />
fand die erste Elternversammlung<br />
für die<br />
neuen Lernanfänger<br />
2010/11 der Grundschule<br />
Am Sandhaus<br />
in Buch statt. Bei der<br />
Gelegenheit stellte<br />
sich der Förderverein<br />
der Schule den Eltern<br />
vor und bat sie mitzuhelfen,<br />
gemeinsam für<br />
eine schöne Schulzeit zu<br />
sorgen und eine gute Schulausbildung<br />
zu fördern. Einige<br />
Eltern zeigten sich an der Arbeit des<br />
Fördervereins auch gleich sehr interessiert<br />
und kündigten den Eintritt in den<br />
Verein an. Nur 12 Euro kostet der jähr -<br />
liche Mitgliedsbeitrag.<br />
»Im kommenden Schuljahr werden wir<br />
die Lerngruppe der Lernanfänger mit<br />
den meisten Eintritten in unseren Förderverein<br />
bis zum 30. 9. 2010 mit einer<br />
Prämie für die Klassenkasse belohnen.<br />
Dies soll ein kleiner Ansporn für die Eltern<br />
sein, sich von Anfang für das Schul-<br />
Auch Mitwirkende<br />
im Musical<br />
»Die chinesische<br />
Nachtigall«<br />
reihten sich am<br />
Erfrischungsstand<br />
des Fördervereins<br />
ein …<br />
SCHULE & JUGEND<br />
Engagierter Förderverein<br />
In der Mai-Ausgabe des »BB« hatten wir<br />
gebeten, uns ein Foto zuzusenden,<br />
wenn Sie, liebe Leser, auf namensgleiche<br />
Orte stoßen sollten. Zwei Leser folgten<br />
der Aufforderung. So besuchte Ruth Zater<br />
Buch, einen Ortsteil der Gemeinde<br />
Rainau in Baden-Württemberg. Bernd<br />
Heider entdeckte Buch bei Wanzleben in<br />
Sachsen-Anhalt. Nun hat sich auch Andreas<br />
During (r.) aus Buch gemeldet. Er<br />
konnte nicht anders, als ein Foto von sich<br />
knipsen zu lassen, als er auf einer Fahrt<br />
durch Mittelfranken ebenfalls »Buch«, einen<br />
OT der Gemeinde Weisendorf, Kreis<br />
Erlangen-Höchstadt in Bayern entdeckte.<br />
FUNDSACHEN<br />
Buch ist überall …<br />
leben zu engagieren«, erklärte<br />
der Vorsitzende des Fördervereins,<br />
Andreas<br />
Köpke.<br />
Auch während der<br />
beiden Aufführungen<br />
des Musicals<br />
»Die chinesische<br />
Nachtigall« engagierte<br />
sich der Förderverein<br />
mit dem<br />
Pausen-Verkauf von<br />
Apfelschorle und Mineralwasser<br />
sowie 150 leckeren<br />
Laugenbrezeln.<br />
Seit dem 6. Juli hat der Förderverein nun<br />
auch ein neues Logo (Foto), das im Rahmen<br />
des Kunstunterrichtes von Frau<br />
Schneider in einem kleinen Wettbewerb<br />
der Schule von der Schülerin Justine<br />
Spindler entworfen wurde.<br />
Die Sitzungen des Fördervereins finden<br />
am 1. Dienstag im Monat (außer in den<br />
Ferien), um 19.30 Uhr im Restaurant »Il<br />
Castello«, Karower Str.1, statt. A. K.<br />
Infos unter: www.sandhaus-schule.cidsnet.de/Foerderverein<br />
»Sommer, Sonne, Buch & Mehr«<br />
Der Verein Gangway e. V. hat auch in<br />
diesem Jahr für die Sommerferien<br />
gemeinsam mit weiteren regionalen Partnern<br />
des <strong>Bucher</strong> Kinder- und Jugendnetzwerkes<br />
ein pralles Ferienpaket für<br />
Kinder und Jugendliche aus Buch geschnürt.<br />
»Und das Beste: fast alles ist kostenfrei«,<br />
so Streetworker Andreas Hoch-<br />
Martin. Besonders möchte er den <strong>Bucher</strong><br />
Kindern das »<strong>Bucher</strong> Sommercamp« ans<br />
Herz legen. Vom 5. bis 8. 8. wird auf dem<br />
Dirt-Bike Gelände der »Los Amigos« (nahe<br />
der Autobahn) wieder eine Menge<br />
Action stattfinden. In dieser Zeit können<br />
Kinder, Jugendliche und Familien in Zelten<br />
übernachten und an allen drei Tagen<br />
passieren aufregende und spannende<br />
Dinge! Wer zwischen 8 und 13 Jahre alt ist<br />
und auch gern in Zelten schlafen will,<br />
aber Eltern hat, die keine Zeit haben, dabei<br />
zu sein, der kann als »Schlafgast« im<br />
Garten des SJC-Buch in der Karower<br />
Chaussee übernachten. »Dort werdet ihr<br />
ab 20 Uhr betreut und morgens zum<br />
Frühstück ins Sommercamp gebracht.«<br />
Für manche Aktionen muss man sich<br />
vorher anmelden. Die Zettel dafür liegen<br />
im »Würfel«, im »Alten« oder im »SJC-<br />
Buch« aus. Das komplette Programm ist<br />
im Flyer »<strong>Bucher</strong> Ferienspiele« zu finden,<br />
das in den regionalen Kinder- und<br />
Jugendeinrichtungen ausliegt, zu finden<br />
auch im Internet www.berlin-buch-ge -<br />
sundheitsregion.de/html/termine.shtml.<br />
Weitere Infos unter Tel. 0151/17 55 51 58<br />
oder 0177/3 08 83 19.<br />
Bauwagen dringend gesucht!<br />
Die Jugendgruppe WILD WHEELZ aus<br />
Panketal plant ein neues längerfristiges<br />
Projekt: das Musical »König der<br />
Löwen« – auf dem Einrad. Dafür müssen<br />
viele sperrige Requisiten angeschafft, gebaut<br />
und dann vor allem in Nähe des<br />
Trainingsortes gelagert werden. Diese<br />
Lagermöglichkeit gibt es in beiden<br />
Zepernicker Sporthallen auf Grund fehlender<br />
Kapazitäten leider nicht.<br />
Wunderschöne, geräumige<br />
Zwei-Zimmer-Wohnung<br />
mit großer Wohnküche und Balkon,<br />
1. Etage im <strong>Bucher</strong> LudwigPark, Zepernicker<br />
Straße 2<br />
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Sie suchen daher dringend einen gut erhaltenen,<br />
nicht mehr gebrauchten Bauwagen,<br />
für den die Gemeinde Panketal<br />
einen Stellplatz in Nähe der Sporthalle<br />
zur Verfügung stellen würde. Wer kann<br />
helfen? Wer kennt jemand, der jemanden<br />
kennt …? A. Richter<br />
Kontakt: kontakt@wildwheelz.de<br />
oder über das Barnimer Jugendwerk,<br />
Gemeinschaftshaus Tel. 94 41 46 81<br />
Examinierte Pflegefachkräfte, m/w in Vollzeit<br />
(F-/S-/WE-Dienste)/Teilzeit (vorw. WE-Dienste) für ein<br />
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Teamarbeit sowie möglichst Erfahrung in der stationären<br />
Behindertenhilfe. Wir bieten Fortbildung, Supervision,<br />
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befristet, Option auf unbefristete Anstellung. Vollständige<br />
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Stellenumfangs und Rückumschlag bitte umgehend an<br />
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Herr Hein, Florastraße 79, 13187 Berlin<br />
FOTOS: SPITZ (3), ENDRUWEIT, PRIVAT<br />
Ökogut Buch<br />
Albatros-Projekt<br />
Zuverdienst Buch betreibt<br />
ein ehrgeiziges Vorhaben<br />
S chon<br />
jetzt ist der Bauerngarten des<br />
Albatros-Projektes »Zuverdienst Buch«<br />
hinter dem Gesindehaus eine Pracht – für<br />
Augen, Nase und Gaumen. Wild wuchert es<br />
auf den Beeten, verschiedenste Kräuter,<br />
Blumen und Gemüsepflanzen stehen einträchtig<br />
in symbiotischer Gemeinschaft,<br />
auf dass ein jeder vom anderen profitieren<br />
könne. Magisch leuchtende Augenmagneten<br />
sind die Ringelblumen und der Türkische<br />
Mohn, übermenschengroße Sonnenblumen<br />
wachsen zwischendrin. Wer sich<br />
einlässt, riecht Fenchel, Lavendel oder<br />
Thymian. Auch die Wildrosen verströmen<br />
einen intensiven Duft. Auf den korn -<br />
blumenblauen Kugeldisteln tummeln sich<br />
Hummeln und Schmetterlinge. Gleich<br />
nebenan, unter den Obstbäumen, befindet<br />
sich ein gut besuchtes Insektenhotel und<br />
weiter hinten, Richtung Panke, wurden<br />
die ersten Honigbienenschwärme angesiedelt<br />
…<br />
Der sommerlich paradiesische Garten soll,<br />
Schritt für Schritt, zum »Ökogut Buch« umgewandelt<br />
werden. Die Mitarbeiter des Zuverdienstprojekts<br />
für psychisch beeinträchtigte<br />
Menschen und Menschen mit<br />
Suchtproblemen der Albatros gGmbH<br />
hauchen diesem Vorhaben konsequent Leben<br />
ein. Schon jetzt können Fans gesunder<br />
Ernährung direkt vor Ort einkaufen: Salat,<br />
diverse Kräuter, Obst und Gemüse. Spätestens<br />
im kommenden Jahr wird dann auch<br />
das kleine Waschhaus auf dem Künstlerhof<br />
(direkt hinter dem Gesindehaus) zu einem<br />
Hofladen ausgebaut sein, in dem dann täglich<br />
frisch eingekauft werden kann. Am<br />
liebsten würden die Mitarbeiter hier sofort<br />
loslegen, doch Kriterien des Denkmalschutzes<br />
müssen beachtet werden, die För-<br />
Der »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>« gratuliert allen<br />
Abiturienten des Jahrgangs 2010* zu<br />
ihrem Schulabschluss. In Karow, in der<br />
Robert-Havemann-Oberschule, bestanden<br />
folgende Schülerinnen und Schüler das<br />
Abitur:<br />
Kevin Adam, Johannes Steffen Anke,<br />
Jonas Bahlmann, Kevin Benjamin,<br />
Robert Brusch, Johannes Diessner,<br />
Christian Domeika, Gino Duzevic,<br />
Tommy Eichler, Andrea Engler,<br />
Denis Erfurt, Dennis Fegert,<br />
Alexander Funk, Nico Göricke,<br />
Timm Granzow, Aron Gringer,<br />
Tobias Grösch, Randy Häckel,<br />
Anja Hampe, Marie Luise Hedicke,<br />
Christoph Heimbürge, Sabrina Heßler,<br />
Norbert Hilbrig, Aileen Hirsch,<br />
Tim Jähnert, Josephine Jahnke,<br />
Gemeinsames Zwiebelpflanzen mit Projektmitarbeiterin<br />
Carola Pietrusky-Niane (o.)<br />
dermittel aus dem Topf des ehemaligen<br />
SED-Vermögens lassen außerdem auf sich<br />
warten.<br />
»In diesem Frühjahr haben wir für unser<br />
Gut das EU-Ökosiegel beantragt«, erzählt<br />
Projektmitarbeiterin Carola Pietrusky-<br />
Niane. »Das bedeutet, dass wir ab der<br />
nächsten Saison dann auch ökologisch<br />
produziertes Saatgut einsetzen werden.<br />
Schon seit zwei Jahren verwenden wir im<br />
Bauerngarten keinerlei Herbizide, keine<br />
Pestizide und keine künstlichen Düngemittel<br />
mehr. Was hier wächst ist reine Natur.«<br />
Auch Tiere wird es ab September auf<br />
dem Hof geben. Angefangen mit Hühnern,<br />
Indischen Laufenten, Kaninchen und<br />
Meerschweinchen, sollen dann auch Schafe<br />
und Ziegen hinzukommen, auch das sei<br />
zeitlich abhängig von den beantragten Fördermitteln<br />
von Land Berlin und EU. »Auch<br />
für die Tiere werden wir nur ökologisch erzeugte<br />
Futtermittel verwenden. Wir rechnen<br />
damit, nach der vorgeschriebenen<br />
Abiturienten 2010<br />
Der Abi-Jahrgang 2010 des Robert-Havemann-Gymnasiums in Karow.<br />
Patrick Kleu, Tobias Knabe,<br />
Carolyne Cornelia Kröger, Tino Kuban,<br />
Elena Kuhl, Beate Irmgard Marianne<br />
Lange, Rico Lange, Sebastian Lasogga,<br />
Sandra Lück, Jonas Mähnert, Niko Maier,<br />
Marco Marquardt, Florian Meyer,<br />
Steven Meyer, Tony Pahlke,<br />
Natascha Tamara Philipowsky,<br />
Michal Poblocki, Falko Pöhler,<br />
Marcus Pommer, Manuel Marco Reichelt,<br />
Pauline Schindler, Fabian Schnurstein,<br />
Pascal Schulze, Eric Siefke, Carolin Sievers,<br />
Michelle Simmack, Jan Rainer Stehr,<br />
Thomas Oliver Suhs, Sebastian Tisch,<br />
Maximilian Vogel, Robin Waschow,<br />
Maria Wengler.<br />
*) Leider war es aus organisatorischen Gründen<br />
(Sommerferien) nicht möglich,<br />
die Namen der Abiturienten aus Panketal<br />
ebenfalls abzudrucken.<br />
Betreut die Bienen: Imker Valentin Miller<br />
Übergangsphase das Ökosiegel im Frühjahr<br />
2012 zu erhalten.«<br />
Der Garten und weitere durch Albatros<br />
landwirtschaftlich genutzte Flächen auf<br />
dem Künstlerhof Buch können bereits jetzt<br />
besichtigt werden. Für interessierte Gruppen<br />
werden Führungen organisiert. Außerdem<br />
bietet das Projekt Weiterbildungen<br />
und Führungen an zu den Themen ökologische<br />
Landwirtschaft/Permakultur sowie<br />
zur Anwendung von Wild- und Gartenkräutern<br />
für Gesundheit und Ernährung.<br />
Am 13. 8. um 17 Uhr (Treff: Gesindehaus,<br />
Alt-Buch 51) unternimmt Heilpraktikerin<br />
Pietrusky-Niane eine Kräuterführung und<br />
erklärt deren Anwendungsmöglichkeiten<br />
als Nahrungsmittel und für die Gesundheit.<br />
»Im September wollen wir außerdem<br />
einen Barfußpfad anlegen und eine Kräuterspirale<br />
soll entstehen«, informiert sie<br />
weiter.<br />
Die sozial engagierten Öko-Fans legen<br />
Wert auf Vielfalt und Qualität anstelle großer<br />
Anbaumengen. Aktuell im August zu<br />
kaufen sind: Möhren, Bohnen, Mangold,<br />
Mirabellen, Pflaumen, Rote Beete, Kartoffeln,<br />
Radieschen, Zucchini, Kohlrabi, Rettiche,<br />
diverse Kräuter und Salate, Ringelund<br />
Sonnenblumen u. a. Übrigens gibt es<br />
auch die Möglichkeit, Patenschaften über<br />
Pflanzen oder Tiere abzuschließen.<br />
Im Zuverdienstprojekt finden Menschen<br />
mit psychischen Problemen geringfügige<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten in einem geschützten<br />
Rahmen. Neben dem Ökogut<br />
Buch bietet Albatros mit seinen Klienten<br />
auch private Garten- und Landschaftspflege<br />
an und betreibt den Second-Hand-<br />
Laden auf der Karower Piazza (Achillesstraße<br />
52). Der Laden verfügt über ein<br />
reichhaltiges Angebot an Kleidung, Büchern,<br />
CD, Videos, Hausrat und Kleinelektronik.<br />
Hier werden auch Waren auf Kommissionsbasis<br />
angenommen und verkauft.<br />
Kristiane Spitz<br />
TIPP: Vom 16. bis 20. 8. findet eine Aktionswoche<br />
im Second-Hand-Laden statt. Alle<br />
Kleidungsstücke (außer Kommissionsware)<br />
werden zum halben Preis verkauft<br />
(Öffnungszeiten: Mo–Fr 10 bis 18 Uhr).<br />
Parken im »Park«?<br />
Der Schillerpark an der Schiller- und Heinestraße<br />
in Panketal verdient seinen Namen nur<br />
bedingt. Weniger ein Park, eher eine größere<br />
Grünanlage, ist das Areal seit mehr als einem<br />
Jahr Gegenstand der Diskussion in der Panketaler<br />
Gemeindevertretung. Der Schillerpark<br />
soll umgestaltet werden. Neben der Pflanzung<br />
von Bäumen, neuen Sitzbänken, ein paar Laternen<br />
und befestigter Wegeführung ist auch<br />
an einen kleinen Rodelberg gedacht. Das Konzept<br />
wurde im Oktober vergangenen Jahres<br />
einstimmig gebilligt. Soweit so gut.<br />
Entzündet hat sich das Thema Parkgestaltung<br />
zwischenzeitlich an unterschiedlichen Ansichten<br />
über die Pkw-Stellplätze und die hier<br />
platzierten Müll-Container. Die Verwaltung<br />
will, dass die Parkplätze auch künftig am jetzigen<br />
Standort verbleiben, Bündnis 90 fordert,<br />
sie längs der Heinestraße anzulegen. Grünen-<br />
Abgeordneter Wolfmar Messlin bezeichnet<br />
die Parkplätze auf dem Parkgelände als »Schiller-<br />
und jugendunverträglich« und fordert als<br />
erstes die Verbesserung des »buckligen« Straßenzustandes<br />
der Heinestraße.<br />
Die Mehrheit der Abgeordneten hingegen ärgert<br />
sich darüber, dass das bereits beschlossene<br />
Konzept wegen siebenmaligen Zurückziehens<br />
des Änderungsantrags durch Heinz-Joachim<br />
Bona (B90/Grüne) blockiert werde. Einigkeit<br />
besteht zumindest in der Verlagerung<br />
der Container, die voraussichtlich in der Wilhelm-Tell-Straße<br />
ihren Platz finden sollen.<br />
Für Bürgermeister Rainer Fornell ist die Diskussion<br />
ein Witz. Die Parkgestaltung sei beschlossen<br />
worden. « Gegen eine Verlagerung<br />
der Parkplätze entlang der Straße spreche neben<br />
der finanziellen Mehrbelastung auch,<br />
dass die Schul-, Hort- und Kitakinder zwischen<br />
den Autos hindurch laufen müssten,<br />
um die Straße zu überqueren. Eine »overdresste<br />
Diskussion«, befand Fornell. Er bereitet<br />
mittlerweile gemeinsam mit dem Bauamt die<br />
Umsetzung des Gemeindevertreterbeschlusses<br />
und die Auftragsvergabe vor. K. S.
FOTOS: DEMANT (3),<br />
Irgendwo hat alles Interesse<br />
seinen Ursprung.<br />
Bei mir<br />
war es einst der<br />
Biologielehrer,<br />
der bei Exkursionen an einen, der<br />
Schule nahege legenen See nahezu alles<br />
wusste, was da im Ufer bereich wuchs,<br />
piepste oder schwamm. Auch das dicke<br />
Bestimmungsbuch in der Hand beeindruckte.<br />
Es war aber nur zur Absicherung,<br />
der Biolehrer musste es selten aufschlagen.<br />
Als ich Ende der 1970-er Jahre nach Buch<br />
zog, meine Freizeitläufe und Wanderungen<br />
nunmehr in den <strong>Bucher</strong> Forst und über die<br />
Wiesen führten, hat mich auch interessiert,<br />
was dort so alles singt, herumkreist, rüttelt<br />
oder im Sturzflug nach unten schießt. Die<br />
Greifvögel fanden seit jeher meine besondere<br />
Aufmerksamkeit. Sie kreisen so majestätisch<br />
am Himmel – immer Ausschau<br />
nach Nahrung haltend …<br />
Drei Greifvogelarten, die man relativ häufig<br />
am »<strong>Bucher</strong> Himmel«, z. B. über den Pankewiesen,<br />
beobachten kann, will ich vorstellen.<br />
Meistens ist es der Mäusebussard,<br />
den wir zu sehen bekommen. Markant<br />
sind seine kreisenden Segelflüge. Mit<br />
den Rufen »hiääh« ist er unter den<br />
Greifvögeln mit Sicherheit<br />
nicht der schweigsamste.<br />
Der Rotmilan ist etwas<br />
größer als der Mäusebussard. Im Flug<br />
werden die langen Flügel und der stark<br />
»eingekerbte« Schwanz gut sichtbar. Von<br />
den kleineren Greifvögeln sei hier der<br />
Europäischer Pfeifenstrauch in der Georg-<br />
Benjamin- und Theodor-Brugsch-Straße.<br />
Europäischer Pfeifenstrauch,<br />
Falscher Jasmin (Philadelphus coronarius)<br />
Die Gattung Jasminum aus der Familie der Ölbaumgewächse<br />
ist bis auf eine Art in den Subtropen<br />
und Tropen zu Hause. Anbauwürdig in<br />
Mitteleuropa ist nur der Winterjasmin, der als<br />
Spreizklimmer an Kletterhilfen über 3 m hoch<br />
wachsen kann. Hochwachsende Sträucher<br />
werden nicht gebildet (Kleine Gehölzkunde<br />
Nr. 7, »BB« März 2006).<br />
Der Falsche Jasmin, besser Pfeifenstrauch, gehört<br />
botanisch in die Familie der Hortensiengewächse.<br />
Die Heimat des Pfeifenstrauchs reicht von<br />
Südeuropa bis zum Kaukasus. Er kann eine<br />
Höhe von 4 m erreichen, die Blätter sind sommergrün<br />
und gegenständig, sie fühlen sich etwas<br />
rau an. Die Zweige sind markerfüllt. Die<br />
weißen Einzelblüten sind 3–4 cm breit und<br />
duften stark. Es gibt eine Reihe von Kultur -<br />
sorten, die immer weiß blühen, häufig aber<br />
noch größere Blüten haben.<br />
Der Pfeifenstrauch sollte immer eine Einzelstellung<br />
haben, er ist anspruchslos, stadtklimafest,<br />
verträgt Trockenheit und Frostperioden.<br />
Selbst nach starkem Rückschnitt hat er<br />
ein hohes Ausschlagsvermögen.<br />
Natur & Umwelt AUGUST 2010 7<br />
Rotmilan<br />
Turmfalke erwähnt.<br />
Das Auffällige<br />
ist sein<br />
Rüttelflug. Dort, wo es für ihn<br />
»interessant« wird, fängt er in der<br />
Luft an zu rütteln und gewissermaßen<br />
»auf der Stelle stehen« zu bleiben, um<br />
dann im geeigneten Augenblick im<br />
Sturzflug auf seine Beute hinabzuschießen.<br />
Die offenen Wiesen sind in erster Linie die<br />
Orte für die Nahrungssuche dieser Greif -<br />
vögel. Die »<strong>Bucher</strong>« Bussarde und Milane<br />
streifen aber auch gelegentlich die Siedlungen<br />
ab – natürlich in diskreter Höhe. Der<br />
KLEINE GEHÖLZKUNDE (58)<br />
Von auffälligen und versteckten Schönheiten in Buch<br />
Eine schöne Reihe Roter Perückensträucher<br />
wächst in der Karower Chaussee 201–229.<br />
Roter Perückenstrauch<br />
(Cotinus coggygria »Royal Purple«)<br />
Der Perückenstrauch gehört in die Familie<br />
der Sumachgewächse. Seine Heimat sind das<br />
Mittelmeergebiet und die Balkanhalbinsel.<br />
Der Rote Perückenstrauch ist eine Kultursorte,<br />
die der ursprünglich grünen Art sehr nahe<br />
verwandt ist (s. a. Kleine Gehölzkunde Nr. 13,<br />
»BB« Sept. 2006). Er ist ein etwa 2–3 m hoher<br />
breitbuschiger Strauch. Die dunkelroten,<br />
wechselständigen Blätter sind sommergrün,<br />
eiförmig bis elliptisch und glänzen metallisch.<br />
Etwas unscheinbare Blüten sind in 15–<br />
20 cm langen Rispen fast versteckt, Blütezeit<br />
ist Juni–Juli. Sehr auffallend sind die Ende Juli<br />
und August sichtbaren Fruchtstände. Sie werden<br />
mit »wolkig, fedrig« beschrieben. Im <strong>Bucher</strong><br />
»Campusführer« heißt es: »Schleierartige<br />
Blüten- und Fruchtstände vermitteln Leichtigkeit<br />
und Luftigkeit«. Dieses imposante Erscheinungsbild<br />
ist wohl einzigartig in der Gehölzflora<br />
Europas. Perückensträucher sind<br />
Sonnenfreunde und brauchen Einzelstellung<br />
für ihre Wirkung. Die Bodenansprüche sind<br />
gering; sie sind trockenheits- und hitzeresistent,<br />
was sich im Juni 2010 durch ungetrübte<br />
Wuchsfreude wieder gezeigt hat.<br />
Rahmen der Entwicklung und Vervollkommnung<br />
von Kampfflugzeugen schon<br />
immer für die diffizilen Flug- und Angriffskünste<br />
von Greifvögeln und stellen sie per<br />
Computersimulation nach. Ist schon der<br />
Habicht für seine raffinierte Verfolgungsjagd<br />
interessant, war und ist es der Baumfalke<br />
noch viel mehr. Diese Falkenart gehört<br />
zu den allerschnellsten Jägern in der<br />
»Luftwaffe« von Mutter Natur und kann<br />
selbst im Sturzflug in Sekundenbruch -<br />
teilen – wenn das anvisierte Beutetier (z. B.<br />
eine Schwalbe) einen »Haken schlägt« – die<br />
Richtung des Angriffes adäquat ändern<br />
und es dennoch in der Luft fassen. Aber na-<br />
Flugschau über Buch<br />
D ie<br />
Turmfalke<br />
Ergebnisse einer Konzeptstudie zur<br />
energetischen Vollversorgung des<br />
denk malgeschützten Dorfes Hobrechtsfelde<br />
im Sinne eines ökologisch nachhaltigen<br />
Energiedorfes (»BB« berichtete) wurden am<br />
2. Juli durch das Berliner Büro für wirtschaftliche<br />
Energienutzung WEN Consulting<br />
GmbH vorgestellt.<br />
Hobrechtsfelde, Ortsteil der Gemeinde<br />
Pan ketal, ist als ca. 800 m langes Straßendorf<br />
mit beidseitiger Bebauung angelegt.<br />
In den ca. 25 Gebäuden mit etwa 70 Wohnungen<br />
und fünf Gewerbeeinheiten leben<br />
ca. 170 Bewohner. Das Ziel der Eigentümerin<br />
»Bremer Höhe« eG für den Zeitraum<br />
nach der Sanierung liegt bei 220–230 Einwohnern.<br />
Zwei leerstehende Gebäude –<br />
AWH und Gemeinschaftshaus – sollen im<br />
Zuge der Sanierung des Dorfs zu Wohnraum<br />
umgewandelt werden bzw. als Pension<br />
und Gas tronomieeinrichtung dienen.<br />
Das erarbeitete Konzept, das vom Regio-<br />
Habicht »tickt« da etwas anders. Als »Verfolgungsjäger«<br />
schießt er<br />
schon mal recht bo-<br />
dennah um die Büsche<br />
und Häuser, die<br />
er zugleich als Deckung<br />
nutzt, um sich beispielsweise eine<br />
Taube als Abendschmaus zu holen. Es<br />
können gelegentlich auch kleine Hühner<br />
sein. Die Meister der Lüfte, seien es<br />
nun Kraniche, Gänse, Sing- oder Greifvögel,<br />
waren für das Entstehen und die Entwicklung<br />
der Luftfahrt seit jeher von besonderem<br />
Interesse – seien es<br />
nun die Kenngrößen des Auf-<br />
stieges, der Landung oder das mitunter<br />
minuten lange energiesparende<br />
Gleiten bzw. die scheinbar grenzenlose<br />
Ausdauer einiger Arten. Wo Forschung ist,<br />
und sei sie noch so friedfertig, ist der militärische<br />
Aspekt meist nie weit. So auch<br />
hier. Die Militärs interessierten sich im<br />
nalbüro Barnim im Rahmen der Umsetzung<br />
der Null-Emissions-Strategie in Auftrag<br />
gegeben worden war, schlägt unter Berücksichtigung<br />
lokaler Ressourcen und<br />
wirtschaftlicher Aspekte Versorgungskonzepte<br />
vor, mit denen sich bis zu 75 % des<br />
Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien<br />
decken ließe. Für die Erzeugung des<br />
Strombedarfs aus erneuerbaren Energien<br />
findet sich dagegen keine wirtschaftlich<br />
machbare Lösung, da u. a. wegen des<br />
Denkmalschutzes Solarzellen nicht flächendeckend<br />
auf den Dächern installiert<br />
werden können.<br />
Für den Bereich der Abwasserbehandlung<br />
und -nutzung gibt es den Vorschlag, in fünf<br />
kleineren Pflanzenkläranlagen das Abwasser<br />
zu reinigen.<br />
Mit den ersten Schritten zur Sanierung der<br />
Bausubstanz in Hobrechtsfelde wird noch<br />
in diesem Jahr ebenso begonnen wie mit<br />
dem Neubau eines Hauses nach Passiv-<br />
Mäusebussard<br />
türlich gibt es auch in der Natur Fehl -<br />
versuche … Der Boulevard baut gern mal<br />
in »Hitchcock-Manier« Horrorszenarien<br />
auf, nämlich<br />
immer dann, wenn<br />
Menschen (in Ausnahmefällen!)<br />
von<br />
Greifvögeln attackiert<br />
wurden. Das hat aber meistens klare Ursachen.<br />
Entweder sind Besucher dem<br />
Horst unbewusst oder aus purer Neugierde<br />
allzu nahe gekommen oder Naturhelfer<br />
wollten bei Jungvögeln Beringungen vornehmen<br />
und haben die Abwesenheitsdauer<br />
der »Alten« überschätzt, oder, oder. Von<br />
Wilddieben, die bei ihren Taten verletzt<br />
wurden, mal ganz abgesehen. Für »Umwelt-Touristen«<br />
gilt grundsätzlich: genussvolles<br />
Beobachten der Natur bzw. der Tiere<br />
aus der Distanz: ja; aufdringliches Begaffen<br />
von Nestern oder Horsten aus der Nähe:<br />
nein. Jochen Malz<br />
Energie-Konzepte für Hobrechtsfelde<br />
hausstandard, das die im Winter abgebrannte<br />
Schnitterbaracke ersetzt. Dieses<br />
Haus soll künftig das Herz der Wärmeversorgung<br />
werden. In ihm wird die Heizzentrale<br />
untergebracht sein. Auf dem Dach<br />
sorgt eine Solaranlage für einen Beitrag zur<br />
alternativen Stromerzeugung.<br />
Die Berechnungen für die Wärmeversorgung<br />
ergaben, dass die ökologisch und<br />
wirtschaftlich sinnvollste Variante der Bau<br />
einer Holzschnitzelanlage mit Nahwärmenetz<br />
ist. In mehreren Ausbaustufen könnten<br />
einzelne Hausgruppen an eine zentrale<br />
Anlage angeschlossen werden. Werde die<br />
Anlage gefördert, lägen die Kosten um 0,9<br />
Cent unter der einer konventionellen Anlage.<br />
Bei einem Vollausbau würden 77 % CO ²<br />
eingespart. Potenziale sieht die Genossenschaft<br />
außerdem in einer stärkeren Gebäudedämmung.<br />
Hier allerdings blo ckiert die<br />
Denkmalbehörde bislang.<br />
Infos unter: www.erneuerbar.barnim.de .<br />
Rotblühende Robinie im Schlosspark Buch,<br />
in der Nähe des »Treppenhügels«.<br />
Rotblühende Robinie<br />
(Robinia hispida »Casque rouge«)<br />
Unser Kleinbaum, der nur etwa 15 m hoch<br />
wird, gehört botanisch in die Familie der<br />
Schmetterlingsblütler oder Hülsenfrüchtler.<br />
Er ist eine in Frankreich gezüchtete Kultursorte,<br />
die Gattung Robinia wurde nach Jean Robin<br />
(1550–1629), dem Hofgärtner von Heinrich<br />
IV. und Ludwig XIII., benannt. Es gibt 20<br />
Arten der Gattung, die auch Falsche oder<br />
Scheinakazie heißen. Alle haben ihr natürliches<br />
Verbreitungsgebiet in Nordamerika und<br />
Süd-Mexiko. Echte Akazien sind in den Tropen<br />
zu Hause, es gibt dort etwa 30 Arten.<br />
Sie sind frostempfindlich und nicht für unser<br />
Klima geeignet. Hispida bedeutet rauhaarig,<br />
was sich bei unserer Kultursorte aber eher wie<br />
ein weicher Flaum anfühlt. Der Baum hat einen<br />
lockeren Kronenaufbau, die Zweige hängen<br />
leicht über, sind wenig bedornt. Bis 25 cm<br />
lang sind die gefiederten Blätter, die Einzelblättchen<br />
sind rundlich, oberseits dunkelgrün,<br />
unterseits graugrün. Auffällig sind die<br />
rosaroten Blütentrauben, die im Juni und Juli<br />
leuchten. Die Art liebt die Sonne und Windschutz.<br />
Trockenperioden, auch Winterfröste,<br />
werden gut überstanden. Richard Demant<br />
FISCH DES JAHRES 2010<br />
Karausche – bis fünf Tage ohne Sauerstoff<br />
Es ist heiß und so erwärmen sich Fluss<br />
und Seen. Damit sinkt auch der Sauerstoffgehalt<br />
der Gewässer, was schlecht<br />
für die Wasserbewohner ist. Doch der<br />
Fisch des Jahres 2010 – die Karausche –<br />
hat damit weniger Probleme, da er sich<br />
gut anpassen kann. Die Karausche ist wegen<br />
dieser guten Anpassungsfähigkeit in<br />
fast jedem Gewässer zu finden. Wenn das<br />
Gewässer austrocknet,<br />
kann<br />
die Karausche im<br />
Schlamm vergraben<br />
einige Tage<br />
überleben. Bis zu<br />
fünf Tage kann sie<br />
sogar ohne Sauerstoffauskommen.<br />
Sie bevorzugt<br />
schlammige,<br />
stark bewachsene Tümpel und Seen. Die<br />
Fischart gehört zu den Karpfenfischen<br />
und wird auch Bauernkarpfen<br />
oder Moorkarpfen genannt. Sie ist nah<br />
mit dem Giebel, der Stammform des<br />
Goldfisches, verwandt. Der graugrüne bis<br />
messinggelbe Fischkörper ist hochrückig<br />
und besitzt keine Barteln. Durchschnittlich<br />
sind sie 20–35 cm lang. Sie können<br />
bis zu 64 cm lang und 3 kg schwer werden,<br />
sind aber sehr langsamwüchsig. Bei<br />
einer Körperlänge von 8–15 cm erreichen<br />
sie im dritten oder vierten Lebensjahr die<br />
Geschlechtsreife. Von Mai bis Juni heften<br />
Günter Bergner,<br />
Hobbygärtner<br />
Bodendecker<br />
verschönern den<br />
Garten<br />
Die Juliwochen waren in Sachen Hitze<br />
absolut rekordverdächtig, was sich<br />
selbstredend nicht immer positiv auf<br />
unsere Pflanzen auswirkte. Bei uns im<br />
Garten betrifft es einige Sommerblumen,<br />
die es nicht zur Blüte brachten, sodass<br />
freie Flächen entstanden sind. Hinzu<br />
kommt, dass hohe Temperaturen und<br />
wochenlange Trockenheit die Erde in<br />
einen steinigen Zustand versetzt haben.<br />
Was wäre nun die günstigste Variante, um<br />
die freien Plätze wieder zu verschönern?<br />
Da im Ziergarten bereits eine große Anzahl<br />
groß wachsender Stauden stehen,<br />
kam uns die Überlegung, auf die Anpflanzung<br />
von Bodendeckern zurückzugreifen,<br />
die besonders viel Sonne vertragen.<br />
Denn auch bei den Bodende -<br />
ckern, die über ein großes Artenspektrum<br />
verfügen, sollte beachtet werden,<br />
welche Art für welchen Standort angepflanzt<br />
werden soll. Die beliebten Polsterstauden,<br />
wie Teppichphlox, Blaukissen<br />
und Steinkraut, sind bei uns<br />
bereits zu Hause, sodass einige Pflanzen<br />
im Herbst davon abgestochen werden<br />
können. Auch Hauswurzgewächse und<br />
Thymian sind für einen steinigen, son -<br />
nigen Boden geeignet. Und der Aufwand<br />
für die Pflege eines Bodendeckerteppichs<br />
Elektro-Hausgeräte<br />
die weiblichen Karauschen jeweils bis zu<br />
300 000 Eier an Wasserpflanzen an. Karauschen<br />
fressen Wasserflöhe, Zuckmückenlarven,<br />
Schlammschnecken, Würmer<br />
und auch Wasserpflanzen. Im Winter<br />
verharren sie in Kältestarre im Schlamm.<br />
Die Karausche ist zwar überall verbreitet,<br />
doch in Deutschland ist ihr starker Rückgang<br />
durch Uferverbauung, Uferbegradigung<br />
und -befestigung,<br />
sowie<br />
durch zunehmendeSchadstoffe<br />
zu verzeichnen.<br />
Der Fisch<br />
steht auch in<br />
Konkurrenz mit<br />
dem eingeführten<br />
Giebel, der Silberkarausche.<br />
Daher<br />
wurde sie vom Verband der Deutschen<br />
Sportfischer, vom Bundesamt für Naturschutz,<br />
vom Verband der Deutschen<br />
Sporttaucher und vom österreichischen<br />
Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz<br />
gemeinsam zum Fisch des Jahres<br />
2010 ausgewählt. Die Karausche braucht<br />
für ihre sichere Existenz Auentümpel und<br />
Überschwemmungsgebiete.<br />
Angler sollten wissen, dass die Karausche<br />
ein sehr vorsichtiger Fisch ist, der am<br />
liebsten in der Nacht auf Jagd geht. So<br />
braucht man einiges Glück, um diesen<br />
Fisch aus der Nähe zu sehen. A.Neumann<br />
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ist eher gering, was auch nicht zu verachten<br />
ist.<br />
Ein Blick auf die Obstbäume besagt, die<br />
Ernte war auch schon mal besser, vor allem<br />
was die Pflaume und den Pfirsich betrifft.<br />
Leiden sie noch unter den Auswirkungen<br />
des strengen Winters? War die<br />
Baumblüte verkorkst? Dafür werden uns<br />
die Apfelbäume entschädigen.<br />
Im Gemüsebeet war bislang auch nicht<br />
viel los (starker Blattlausbefall). Mal sehen,<br />
was die Tomaten- und Gurkenpflanzen<br />
auf dem Hügelbeet zustande bringen.<br />
Gespannt sind wir vor allem auf die<br />
Cherrytomate Vesennij Mieurinskij, die<br />
eine Neuzüchtung darstellt. Laut Naturschutzbund<br />
ist übrigens die Amsel<br />
Deutschlands häufigster Vogel. Das können<br />
wir voll bestätigen. Zur Kirschenzeit<br />
versammelten sich drei Wochen lang Amselschwärme<br />
in unserem Baum, um ihre<br />
Gier zu befriedigen. Eigentlich wollten<br />
wir demnächst den »Kirschriesen« fällen<br />
lassen, doch wo bekommt dann unsere<br />
Amsel ihr Kompott her?<br />
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KÜCHENSPEZIALISTEN
8 AUGUST 2010<br />
Wissenschaft & Forschung<br />
UNSER STERNENHIMMEL<br />
Gibt es wirklich UFOs?<br />
BILD • Berlin, 29. 11. 1989<br />
In den 1950-er und 60-er<br />
Jahren vermittelten die<br />
Medien durch zahllose Entdeckungsmeldungen<br />
über<br />
geheimnisvolle Raumflugkörper<br />
nicht nur Menschen<br />
einfachen Gemüts die Gewissheit:<br />
Die Erde wird ständig durch<br />
denkende Wesen aus dem Kosmos überwacht!<br />
Diese UFOs (Unidentified Flying Objects)<br />
tauchten zum ersten Mal 1947 auf, als der<br />
amerikanische Privatpilot Kenneth Arnold<br />
neun riesige, silbern glänzende<br />
Flugobjekte zu sehen glaubte, die er in<br />
seinem Bericht wegen ihrer äußeren<br />
Form mit Untertassen verglich. Seitdem<br />
wurde fieberhaft nach den »Fliegenden<br />
Untertassen« gesucht, denn lancierten<br />
Gerüchten zufolge könnten es ja auch<br />
sowjetische Geheimwaffen sein, die die<br />
Sicherheit der USA bedrohten und erhöhte<br />
Rüstungsanstrengungen rechtfertigten.<br />
Die einsetzende UFO-Psychose<br />
nahm jedoch ihren eigenwilligen Verlauf,<br />
da nunmehr bei der Deutung von zahlreichen<br />
gesichteten, scheinbar geheimnisvollen<br />
Himmelserscheinungen stets von<br />
der unwahrscheinlichsten Annahme ausgegangen<br />
wird, von der Hypothese eines<br />
Besuchs aus dem Weltall. Die Zeitungen<br />
waren voll von seltsamen Augenzeugenberichten,<br />
Fotos von UFOs und ihren Piloten.<br />
Die UFO-Enthusiasten gründeten<br />
Verbände, um »Forschungsarbeit«, die<br />
Ufologie, zu betreiben und internationale<br />
UFO-Konferenzen zu organisieren.<br />
Alle Jahre wieder kommt es zu regelmäßigen<br />
Sichtungswellen, besonders oft in<br />
den Vereinigten Staaten. Dann steigt die<br />
Zahl angeblicher UFO-Sichtungen, erhöht<br />
sich die Zahl selbst erklärter Kontaktler,<br />
boomt jedes Mal das Geschäft mit<br />
den Aliens, die wieder in geheimer Mission<br />
die Erde heimsuchen. Wie einträglich<br />
Ufologie sein kann, zeigt das Beispiel<br />
des »Kontaktlers« George Adamski, der<br />
vom Würstchenverkäufer zum Millionär<br />
mutierte (s. Rubrik Zitiert). 1994 bekam<br />
die ufosüchtige Kundschaft akademischen<br />
Beistand durch den US-Psychiater<br />
John E. Mack, der in einem Buch über die<br />
Entführungen von etwa hundert hilfsbedürftigen<br />
Nordamerikanern durch<br />
Außerirdische berichtet und diese für<br />
glaubhaft hält.<br />
Wenn auch heute die Zahl der UFO-Gläubigen<br />
stark abgenommen hat, unterhalten<br />
wackere Ufologen weiterhin einschlägige<br />
Zeitschriften und organisieren<br />
internationale Konferenzen wie jüngst<br />
am 22. Januar 2010 in London.<br />
Wenn es nach den Berichten über UFO-<br />
Abstürze ginge, müsste es in den Geheimlabors<br />
von Alien-Leichen nur so<br />
wimmeln. In der UFO-Literatur des Zeitraums<br />
von 1947 bis 1989 werden 25 UFO-<br />
Abstürze beschrieben (Abb. oben). Da<br />
fragt man sich natürlich, wie es die Aliens<br />
mit einer derart unzuverlässigen Technik<br />
überhaupt geschafft haben, von Sternen<br />
zu uns zu gelangen, deren Entfernungen<br />
in Lichtjahren gemessen werden müssen.<br />
Und welches Motiv veranlasst sie,<br />
uns Jahrzehnte lang mit immer neuen<br />
Fahrzeugtypen zu verunsichern?<br />
Dass technische Objekte wie Ballons,<br />
Hubschrauber, Flugzeuge, Drachen,<br />
Leuchtraketen sowie Himmelskörper<br />
(häufig die Venus) und Wettererscheinungen,<br />
schemenhaft wahrgenommen,<br />
als unbekannte Raumschiffe »erkannt«<br />
werden, hat mit Ergänzungsleistungen<br />
unseres Gehirns und mit Erwartungs -<br />
bildern zu tun, die uns ständig, auch visuell,<br />
eingetrichtert werden. Warum<br />
kommen von den Astronomen, die mit<br />
den modernsten Geräten den Himmel<br />
beobachten, keine Meldungen über<br />
UFO-Sichtungen und warum meiden die<br />
doch sicher hoch-intelligenten Außerirdischen<br />
den Kontakt mit irdischen<br />
Wissenschaftlern? Wenn in Einzelfällen<br />
Phänomene, die als unidentifizierte<br />
Flugobjekte eingestuft werden, nicht erklärt<br />
werden können, so ist es zwar nicht<br />
völlig unmöglich, dass es sich um extraterrestrische<br />
Raumschiffe handelt; die<br />
Wahrscheinlichkeit liegt jedoch aus<br />
astronomischer Sicht bei nahezu Null.<br />
Ausgehend vom heutigen Stand der Erkenntnis,<br />
dass intelligentes Leben auf<br />
der Erde nur durch das Zusammenspiel<br />
unzähliger Faktoren unter Mitwirkung<br />
zahlreicher Zufälle entstanden ist, sind<br />
sogar die einst hoffnungsvollen Erwartungen,<br />
wenigstens Radiosignale von extraterrestrischen<br />
Intelligenzen auffangen<br />
zu können, erheblich gedämpft worden.<br />
Eventuell im Kosmos existierende technische<br />
Zivilisationen sind durch unvorstellbar<br />
große Entfernungen und Unterschiede<br />
in der technischen Entwicklung<br />
voneinander getrennt. Ist nicht Misstrauen<br />
angesagt, wenn selbsternannte<br />
Ufologen behaupten, sie wüssten mehr<br />
als die Astronomen und Astrophysiker?<br />
Wolfgang Wenzel<br />
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ZITIERT<br />
Eine typisch US-amerikanische Erfolgsstory<br />
Der amerikanische Würstchenverkäufer<br />
George<br />
Adamski schrieb in den<br />
1950er Jahren einen »Tatsachenbericht«<br />
(Pioneers<br />
of Space: Trip to the Moon,<br />
Mars and Venus) und schilderte<br />
eindrucksvoll, wie er<br />
von Außerirdischen entführt,<br />
auf deren Heimatplaneten<br />
verschleppt wurde<br />
und was er dort erlebt hat. Ein dem Pamphlet als Beweis beigefügtes angeblich<br />
heimlich geschossenes Foto eines unbekannten Flugobjekts erwies sich später als<br />
ein Deckel einer alten kalifornischen Gaslaterne. Er starb 1965 als Millionär, weil sich<br />
seine Münchhausiaden besser verkaufen ließen als vormals seine Würstchen.<br />
FOTOS: SPITZ, ARCHIV (2)<br />
Bei der Grundsteinlegung des neuen Forschungsgebäudes des ECRC des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin Berlin-Buch<br />
und der Charité – Universitätsmedizin Berlin am 5. Juli 2010 mit (v. l.): Prof. Friedrich Luft (ECRC-Direktor), Dr. Cornelia Maurer (ECRC-Programm<br />
Manager), Prof. Walter Rosenthal (MDC-Stiftungsvorstand), Staatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung (Senatsverwaltung für Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung, Berlin), Prof. Annette Grüters-Kieslich (Dekanin der Charité), Staatssekretär Dr. Georg Schütte (Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung) und Frau Canan Rohde-Can (Rohdecan Architekten). In der Hülse, die in den Grundstein versenkt<br />
wurde, befindet sich neben »Märkischer Oderzeitung« und »Tagesspiegel« auch eine Ausgabe des »<strong>Bucher</strong> <strong>Bote</strong>n«.<br />
Grundstein gelegt<br />
Neues Forschungsgebäude<br />
entsteht für 19 Mio Euro<br />
auf dem Campus Buch<br />
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare<br />
Medizin (MDC) Berlin-Buch<br />
und die Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />
haben am 5. Juli auf dem Campus Berlin-Buch<br />
den Grundstein für das neue Laborgebäude<br />
des Experimental and Clinical<br />
Research Center (ECRC) gelegt. Mit dem<br />
Gebäude, das das MDC für rund 19 Millionen<br />
Euro errichtet, bauen MDC und Charité<br />
ihre Zusammenarbeit im Rahmen des<br />
Experimental and Clinical Research Center<br />
(ECRC) weiter aus. Es soll 2012 der Forschung<br />
übergeben werden. Ziel des ECRC,<br />
ist es, Erkenntnisse aus den Labors beschleunigt<br />
in die medizinische Anwendung<br />
zu bringen.<br />
Mit dem neuen Forschungsgebäude bietet<br />
das MDC nach den Worten von Prof. Walter<br />
Rosenthal, Stiftungsvorstand des MDC,<br />
»eine hervorragende technische Infrastruktur<br />
für gemeinsame Forschungsvorhaben<br />
von Grundlagenwissenschaftlern<br />
und Klinikern, die sehr flexibel an den Bedarf<br />
der jeweiligen Projekte angepasst werden<br />
kann. Gleichzeitig lädt die Architektur<br />
des Gebäudes mit seinen großzügigen,<br />
offenen Laborzonen zum intensiven,<br />
F orscher<br />
des Max-Delbrück-Centrums<br />
für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-<br />
Buch haben jetzt gezeigt, wie hirneigene<br />
Stammzellen und Vorläuferzellen Glio -<br />
blastome in Schach halten. Sie zählen zu<br />
den häufigsten und bösartigsten Hirntumoren.<br />
Dr. Sridhar Reddy Chirasani, Prof. Helmut<br />
Kettenmann und Dr. Rainer Glass (alle<br />
MDC) und Dr. Michael Synowitz von der<br />
Charité – Unimedizin Berlin, haben jetzt in<br />
der Zellkultur und in Mäusen zeigen können,<br />
wie dieser von ihnen vor einiger Zeit<br />
entdeckte körpereigene Schutzmechanismus<br />
funktioniert.<br />
Glioblastome sind Hirntumoren, die meist<br />
im fortgeschrittenen Alter Mitte Fünfzig,<br />
Anfang Sechzig auftreten. Die Ursachen für<br />
ihre Entstehung sind bisher nicht bekannt.<br />
Die Forschung geht davon aus, dass fehlgesteuerte<br />
neuronale Stamm-/Vorläuferzellen<br />
zu Krebszellen mutieren und Glioblastome<br />
bilden können.<br />
Vor einigen Jahren konnten MDC-und<br />
Charité-Forscher zeigen, dass normale<br />
Stamm-/ Vorläuferzellen des Gehirns den<br />
Tumor angreifen. Offenbar lockt der Tumor<br />
selbst diese Stammzellen aus den Keimzentren<br />
(Stammzellnischen) des Gehirns<br />
über weite Strecken an. Weshalb, ist unklar.<br />
Auch wissen die Forscher bisher nicht, wel-<br />
interdisziplinären Informationsaustausch<br />
ein, aus dem wiederum neue Fragestellungen<br />
und Ideen entstehen können«. Das<br />
Gebäude des Dresdner Architekturbüros<br />
Rohdecan Architekten GmbH umfasst<br />
rund 2 600 m² Labor- und Bürofläche.<br />
Staatssekretär Dr. Georg Schütte vom Bundesforschungsministerium<br />
(BMBF) sagte:<br />
»Die Strukturen, die Sie hier schaffen, sind<br />
ein wichtiger Baustein für die translationale<br />
(Übertragung von Forschungsergebnissen<br />
in die klinische Anwendung – die Red.) Forschung.<br />
Hier kommt Expertise zusammen,<br />
die aus unterschiedlichen Bereichen gespeist<br />
wird.« Zugleich verwies er darauf,<br />
dass das BMBF bereits 12 Millionen Euro<br />
für das ECRC zur Verfügung gestellt habe.<br />
Staatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung<br />
(Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung, Berlin) betonte,<br />
»MDC und Charité haben den Wegfall der<br />
universitären Kliniken in Berlin-Buch<br />
kompensiert.« Die Charité habe im ECRC<br />
Hochschulambulanzen eingerichtet. Damit<br />
werde Buch stärker und zu einem »herausragenden<br />
Standort« für die Ausbildung<br />
des medizinischen Nachwuchses in der<br />
translationalen Forschung.<br />
Nach Auffassung von Prof. Annette Grüters-Kieslich,<br />
Dekanin der Charité, »bieten<br />
das ECRC und das MDC für Kliniker der<br />
Charité ein exzellentes Umfeld, um kli-<br />
Neuronale Stammzellen<br />
greifen Glioblastome an<br />
che Substanz die Stammzellen zu dem Tumor<br />
lockt. Jetzt fanden sie heraus, wie die<br />
Stammzellen den Tumor unter Kontrolle<br />
halten.<br />
Die Wissenschaftler konnten jetzt nachweisen,<br />
dass die neuronalen Stammzellen<br />
und die neuronalen Vorläuferzellen ein<br />
Protein ausschütten, das zur Familie der<br />
BMP-Proteine (bone morphogenetic protein)<br />
gehört. Dieses Protein verdankt<br />
seinen Namen seiner zuerst entdeckten<br />
Fähigkeit, die Bildung von Knochen- und<br />
Knorpelgewebe auszulösen. Es ist aber im<br />
gesamten Organismus aktiv, auch im<br />
Gehirn. In der Umgebung von Glioblastomzellen<br />
schütten die neuronalen<br />
Stammzellen im Gehirn BMP-7 aus. Das<br />
Protein beeinflusst eine kleine Population<br />
von Krebszellen, die sogenannten Tumorstammzellen.<br />
Die Forschung geht inzwischen davon aus,<br />
dass diese Tumorstammzellen die eigentliche<br />
Ursache dafür sind, dass sich eine<br />
Krebsgeschwulst im Gehirn immer wieder<br />
erneuern kann. Eine kleine Menge dieser<br />
Zellen reicht aus, dass sich auch nach einer<br />
Operation wieder neue Tumore bilden.<br />
BMP-7 schaltet in den Tumorstammzellen<br />
einen Signalweg an, der sie in einen differenzierten<br />
Zustand versetzt. Das heißt, sie<br />
sind keine Tumorstammzellen mehr.<br />
nisch relevante Fragestellungen mit Wissenschaftlern<br />
des MDC auf höchstem Niveau<br />
zu bearbeiten.« Die Wissenschaftler<br />
des MDC profitierten ihrerseits von den<br />
klinischen Fragestellungen der klinisch tätigen<br />
Mediziner. »Diese Interaktion von<br />
MDC und Charité ist zukunftsweisend und<br />
soll in Zukunft noch stärker ausgebaut<br />
werden.«<br />
Zum ECRC gehört bereits ein Forschungshaus<br />
der Charité, in dem die patientennahe<br />
Forschung untergebracht ist. Es befindet<br />
sich in der benachbarten ehemaligen<br />
Robert-Rössle-Klinik am Lindenberger<br />
Weg und verfügt über eine Probandenstation<br />
nach dem Modell eines amerikanischen<br />
»Clinical Research Center« sowie<br />
Hochschulambulanzen für Patienten<br />
mit Muskel- und neurologischen Erkrankungen.<br />
Weitere Ambulanzen sind geplant.<br />
Weiter gehört zum ECRC ein Ultra-Hochfeld-Magnetresonanz-Zentrum.<br />
Es beherbergt<br />
einen der weltweit stärksten Magnetresonanztomographen<br />
(MRT), einen<br />
7-Tesla-Ganzkörper-Scanner, sowie einen<br />
3 Tesla-Ganzkörper-Scanner – beide für<br />
Untersuchungen am Menschen. Hinzu<br />
kommt ein 9,4-Tesla-Tier-Scanner. Das<br />
Zentrum war im Januar 2009 von Bundesforschungsministerin<br />
Annette Schavan<br />
eingeweiht worden<br />
. Barbara Bachtler<br />
Die Aktivität der Stammzellen im Gehirn<br />
und somit der körpereigene Schutzmechanismus<br />
gegen Glioblastome nimmt mit<br />
zunehmendem Alter ab. Das könnte er -<br />
klären, weshalb diese Tumore erst in höheren<br />
Lebensjahren auftreten, nicht aber bei<br />
Kindern und Jugendlichen.<br />
Die Entdeckung der Tumorstammzellen<br />
hat auch zu neuen Konzepten in der Therapie<br />
von Glioblastomen gefüehrt. Die »normalen<br />
Krebszellen« können mit Hilfe herkömmlicher<br />
Therapien (OP, Bestrahlung,<br />
Chemotherapie) zerstört werden, was bei<br />
Tumorstammzellen kaum gelingt. Ziel ist<br />
es daher, Therapiekonzepte zu entwickeln,<br />
die Tumorstammzellen zerstören. Die Erkenntnisse<br />
aus den Mausexperimenten der<br />
<strong>Bucher</strong> Forscher könnten einen neuen Weg<br />
aufzeigen, Tumorstammzellen in harmlosere<br />
Zellen umzuprogrammieren, die therapeutisch<br />
zerstört werdenkönnen. B. B.<br />
RECHTSANWALT<br />
Steffen Golle<br />
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FOTOS: HEIDER (3), ARCHIV, REPROS: ENDRUWEIT<br />
Geschichte AUGUST 2010 9<br />
EIN BUCHER AUF SPURENSUCHE 5. TEIL<br />
Adel und Kunst<br />
Gedenkvase für Gräfin v. Ingenheim im<br />
Neuen Garten Potsdam.<br />
Von Bernd Heider<br />
Die Adelsfamilie Voß<br />
Meine Suche nach erhalten gebliebenen<br />
Abbildungen von »Julie«,<br />
alias Amalie Elisabeth von Voß, die die<br />
sinnliche Leidenschaft und Liebe von<br />
Friedrich Wilhelm II. entfachte, führte<br />
mich ins Potsdamer Marmorpalais am<br />
Heiligen See, wo seit 2006, nach langjährigen<br />
Restaurierungsarbeiten, wieder<br />
alle Räume den Besuchern offenstehen.<br />
In dieser einstigen Sommerresidenz<br />
von Friedrich Wilhelm II. entdeckte<br />
ich das schöne Porträt der jungen Voß<br />
(s. a. »BB« Juli 2010). Oder hieß sie da<br />
schon Gräfin von Ingenheim? Das von<br />
Anton Graff geschaffene Ölgemälde (im<br />
Format 60 × 80 cm, ausgewiesen als Eigentum<br />
des Hauses Hohenzollern) war<br />
»Julie v. Voß«, Gemälde von J. H. Schröder.<br />
lange Zeit im Schloss Charlottenburg zu<br />
sehen und gehört seit einigen Monaten<br />
– zusammen mit anderen wertvollen<br />
Porträtbildern bekannter Künstler der<br />
damaligen Zeit – zur Ausstattung des<br />
»Grünen Zimmers« im Marmorpalais.<br />
Heirat zur »linken Hand«<br />
100 Meter vom Marmorpalais entfernt,<br />
auf einer Wiese in der Nähe der »Ägyptischen<br />
Pyramide«, fand ich das kleine<br />
Denkmal für Gräfin v. Ingenheim, aufgestellt<br />
im Auftrag des preußischen Königshauses.<br />
Umgeben von alten Bäumen<br />
und Sträuchern, steht hier diese<br />
Stele, die eine schöne Vase im antiken<br />
Stil trägt. Unwillkürlich erin nere ich<br />
mich an Geschichten über die ehemalige<br />
<strong>Bucher</strong>in. Im Jahr 1783 wurde Elisabeth<br />
Amalie v. Voß von ihrer Patentante,<br />
der alten Königin Elisabeth Christine<br />
von Preußen, als Hoffräulein ins<br />
Schloss (Nieder-)Schönhausen geholt.<br />
Der Prinz Friedrich Wilhelm kam wegen<br />
ihr immer öfter nach Pankow, machte<br />
ihr den Hof, verbrachte mit ihr die Tee-<br />
Zeit oder sie durchstreiften die Parkanlagen.<br />
Zwei Jahre später wird sie seine<br />
Geliebte, nachdem sie vorher seine aufdringlichen<br />
Angebote immer wieder<br />
zurückgewiesen hatte. Sie brachte ihm<br />
so lange hartnäckigen Widerstand ent-<br />
Relief des Gedenksteines, befand sich einst im <strong>Bucher</strong> Schlosspark.<br />
gegen, bis er kurz vor seiner Thronbesteigung<br />
auf ihre Bedingung einging:<br />
»Heirat zur linken Hand« mit schrift -<br />
licher Zustimmung seiner Frau zu dieser<br />
eigentlich verbotenen Doppelehe.<br />
Es gibt keine Urkunde, die das Geschehen<br />
belegt, wahrscheinlich handelte es<br />
sich um eine private Regelung, bei der<br />
alle Beteiligten mitspielten.<br />
Bei meiner Suche nach weiteren Kunstwerken,<br />
die mit dem kurzen Leben von<br />
Julie in Verbindung stehen, stieß ich auf<br />
die Stelle in Fontanes »Wanderungen<br />
durch die Mark Brandenburg«, wo er im<br />
Abschnitt »Buch« davon<br />
schreibt, dass es von der<br />
jungen Adligen ein Bild in<br />
Pastellfarben gibt, welches<br />
eine Frau v. Häseler<br />
besaß und das von Frau v.<br />
Sydow – einer Freundin<br />
von Gräfin Ingenheim –<br />
angefertigt worden ist. Es<br />
ist heute nicht mehr auffindbar.<br />
Im Schloss Seeburg am<br />
Süßen See (das liegt heute<br />
in Sachsen-Anhalt) befand<br />
sich ein Ölgemälde<br />
mit dem Porträt von Gräfin<br />
Ingenheim. 1790 hatte<br />
Otto v. Voß diesen Besitz<br />
gekauft, aber der wirkliche<br />
Eigentümer war sein<br />
Mündel und Neffe, der<br />
uneheliche Königsabkömmling,<br />
Graf Gustav<br />
Adolf v. Ingenheim, der<br />
hier im Schloss das Bildnis<br />
seiner Mutter aufbewahrte.<br />
Er starb 1859.<br />
Wann ist das Gemälde<br />
verschwunden? Auch der<br />
örtliche Kunstförderverein weiß darüber<br />
nichts.<br />
Noch keine exakten Informationen besitze<br />
ich zum Original eines kleinen<br />
Brustbildes in ovaler Form, das die 21jährige<br />
Julie zeigt und vom Kunstmaler<br />
J. H. Schröder stammt. Es soll sich<br />
wahrscheinlich im Besitz der Stiftung<br />
Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg<br />
befinden.<br />
»Julie v. Voß«, Kupferstich von J. F. Bolt.<br />
Erwähnt werden muss auch der Kupferstich<br />
»Gräfin Ingenheim«. Dieses Porträt,<br />
geschaffen von J. F. Bolt, gehört<br />
zum Bestand des Berliner Kupferstichkabinetts<br />
und kann dort im Studiensaal<br />
eingesehen werden. Als ich dieses Blatt<br />
zu Gesicht bekam, wurde ich erneut an<br />
das Schicksal unserer <strong>Bucher</strong>in erinnert.<br />
Mit Bitternis nahm sie das Getuschel<br />
am Hofe wahr. Wegen ihrer »skandalösen«<br />
Liebesbeziehung wurde viel<br />
gelästert und spekuliert. Julie wurde bemitleidet,<br />
bewundert, verachtet. Nach<br />
ihrem Tod tauchte sie immer wieder als<br />
Hauptfigur in Romanen, historischen<br />
Betrachtungen und Gedichten auf.<br />
Gedenkstein im Park<br />
Im November 1787, zwei Jahre nach seiner<br />
Thronbesteigung, verlieh der König<br />
seiner Geliebten v. Voß den Titel »Gräfin<br />
v. Ingenheim«. Am 25. März 1789 erlag<br />
die Gräfin, nachdem sie dem König<br />
noch ein Vierteljahr vorher einen Sohn<br />
geboren hatte, im Alter von 22 Jahren<br />
einer schweren Lungenerkrankung.<br />
Fünf Jahre hatte die Liebschaft zwischen<br />
Julie und dem König gedauert.<br />
Als Strafe für diesen Fehltritt wurde die<br />
Verstorbene in Buch in aller Stille beerdigt,<br />
das sonst übliche Trauerritual fiel<br />
aus, es gab kein Gedenkläuten und keine<br />
Leichenrede. Ein Grab von Julie auf<br />
dem <strong>Bucher</strong> Friedhof oder in der Kirche<br />
wurde später nie gefunden. Dennoch<br />
erhielt sie ein anonymes Denkmal. Ihr<br />
Bruder Otto ließ um 1795 im Norden<br />
des <strong>Bucher</strong> Schlossparks, vor Rhododendren-Büschen<br />
und Tannen, ein Kenotaph<br />
aus Sandstein (leeres Grabmal<br />
zur Erinnerung an einen Toten, der an<br />
anderer Stelle beerdigt worden ist) in<br />
der Form eines romanischen Sarkophags<br />
mit Inschrift, Relief und an die<br />
griechische Architektur angelehnte Verzierungen<br />
aufstellen. Später wurde die<br />
kleine Erinnerungsstätte zu einem beliebten<br />
Motiv auf Ansichtskarten mit<br />
Grüßen aus Buch. Noch Mitte des vorigen<br />
Jahrhunderts befand sich das kleine<br />
Kunstwerk an seinem Ort, dem Wetter<br />
und mutwilligen Zerstörungen<br />
ausgesetzt. Dann wurde es abgetragen<br />
und im Hof des Märkischen Museums<br />
aufgestellt. Heute befinden sich die Teile,<br />
außer der Schauseite, im Depot dieser<br />
Einrichtung.<br />
Das Relief des Gedenksteins gehört zur<br />
Schinkel-Ausstellung in der Friedrichswerderschen<br />
Kirche. Nach römischen<br />
Vorlagen entstand die Komposition der<br />
Bildhauerarbeit. Ein geflügelter Schutzgeist<br />
kniet hinter der Verstorbenen, die<br />
halb liegend auf einer antiken Sitzbank<br />
abgebildet ist, ein Kranz aus Rosen – als<br />
Zeichen der Erlösung durch den Tod –<br />
fällt ihr aus der Hand. Der Todesgenius<br />
berührt ihren Kopf und verhüllt sie mit<br />
einem Tuch. Da fragt man sich: Ist diese<br />
Geste nur als Ausdruck der Trauer zu<br />
verstehen oder sollte damit die zweifelhafte<br />
Liebschaft mit Friedrich Wilhelm<br />
II. verschleiert werden? Vielleicht wollte<br />
Graf Otto v. Voß mit dem kunstvoll gestalteten<br />
Relief und auf der Rückseite<br />
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Der Entwurf des Gedenksteines wird<br />
dem Architekten Hans Christian Genelli<br />
zu geschrieben, weil er fünf Jahre später<br />
ähnliche Entwürfe zu einem anderen<br />
Grabmal vorlegte. Unbekannt ist der<br />
ausführende Bildhauer.<br />
(wird fortgesetzt)
10 AUGUST 2010<br />
INITIATIVEN<br />
Vom Sinn medizinischer Hilfe<br />
in Entwicklungsländern<br />
Von Irina und Hubert Hayek,<br />
Kinderärzte aus Schwanebeck,<br />
die ihre Berufserfahrung in Tansania<br />
weitergaben<br />
ist ein gutes »Spender-<br />
D eutschland<br />
land«. Die meisten Menschen, die<br />
spenden, möchten auch wissen, ob das<br />
Geld ankommt und sinnvoll eingesetzt<br />
wird. Genauso ist es bei direkter medizinischer<br />
Hilfe: Ärzte und Schwestern, die<br />
sich entschließen, bei hohem persönlichen<br />
Risiko (Gesundheit, Familie, Arbeitsplatz)<br />
mit oder ohne Honorar in<br />
Entwicklungsländern zu arbeiten, wollen<br />
möglichst schon vorher wissen, ob ihre<br />
Dienste gebraucht werden und/oder<br />
dauerhaft helfen. Wir möchten aufgrund<br />
eigener Erfahrungen bei aktuellen Einsätzen<br />
in Tansania kritische Anmerkungen<br />
zur Sinnhaftigkeit solcher Einsätze<br />
abgeben, die vielleicht auch für andere<br />
Länder Gültigkeit haben könnten.<br />
Beispiel Tansania: Tansania ist ein Entwicklungsland:<br />
Entwicklungshilfe ist<br />
notwendig und wird von vielen Institutionen<br />
und Einzelpersonen begrüßt und<br />
geschätzt. Die Tansanier versuchen jedoch,<br />
vieles selbst in die Hand zu nehmen,<br />
was allerdings nicht immer klappt.<br />
Möglicherweise spielt die einheitliche<br />
Sprache (Kisuaheli) im Land eine große<br />
Rolle dabei, dass Tansania relativ sicher<br />
und für ein Entwicklungsland auch relativ<br />
gut entwickelt ist – jedenfalls im Vergleich<br />
zu Nachbarstaaten. Stammesfehden<br />
haben geringere Bedeutung, wenn<br />
man eine gemeinsame Sprache spricht.<br />
Weiße, auch Europäer sind willkommen:<br />
Die Einstellung zu deutschen Helfern ist<br />
überdurchschnittlich positiv. Das hängt<br />
auch damit zusammen, dass die Grzimeks<br />
und die Zoologische Gesellschaft<br />
Frankfurt nicht nur in der Serengeti<br />
Bemerkenswertes geleistet haben und<br />
noch leisten.<br />
Tansania wurde 1964 durch den Zusammenschluss<br />
von Tanganjika und Sansibar<br />
gegründet. Bis 1961 war Großbritannien<br />
die Mandatsmacht. Davor gab es die Kolonie<br />
Deutsch-Ostafrika, viele Tansanier<br />
haben das eigentlich vergessen. Den Briten<br />
steht man etwas reservierter gegenüber<br />
– nicht aber den Deutschen.<br />
Mwanza ist mit mehr als 500 000 Einwohnern<br />
die zweitgrößte Stadt Tansanias. Sie<br />
liegt etwas südlich des Äquators am Victoriasee<br />
in etwa 1 000 m Höhe. Seit 2003<br />
gibt es dort eine medizinische Universität,<br />
das Bugando Medical Centre. Bugando<br />
liegt auf einer Anhöhe – nahe dem<br />
Stadtzentrum. Wir waren 2008 und 2010<br />
jeweils im Mai/Juni in Mwanza. Nach<br />
dem Prinzip »teach the teacher« haben<br />
wir an der Ausbildung von Kinderärzten<br />
teilgenommen und Spezialwissen (Ultraschalldiagnostik<br />
bei Kindern) vermittelt.<br />
Der Aufenthalt war frei, 2008 wurde ein<br />
Teil der Flugkosten erstattet.<br />
Probleme bei der Ausbildung<br />
von Spezialisten<br />
Man muss wissen, dass es in Tansania<br />
mit 36 Mio Einwohnern nur rd. 100 Kinderärzte<br />
gibt (Deutschland: 11 000!). Das<br />
Land braucht nicht nur Ärzte, ganz besonders<br />
werden immer wieder auch Spe-<br />
zialisten gesucht. Das läuft üblicherweise<br />
folgendermaßen: Dr. X aus Tansania wird<br />
nach London/Rom oder Berlin geschickt<br />
– finanziert über eine Stiftung oder privat.<br />
Nach der Ausbildungszeit bleibt Dr. X<br />
aber im Ausbildungsland, bekommt ein<br />
Stipendium für die USA oder lernt einen<br />
Partner aus einem anderen Land kennen,<br />
jedenfalls kehrt Dr. X nie mehr in sein<br />
Heimatland zurück. Das Problem besteht<br />
nicht nur bei Medizinern und ist auch<br />
durch spezielle Verträge schwer oder gar<br />
nicht zu lösen. So werden die wenigen<br />
Ressourcen, die Entwicklungsländer<br />
überhaupt haben, durch die Industrieländer<br />
auch noch abgeschöpft.<br />
Die Idee eines deutschen Kinderarztes<br />
war, Ärzte (Spezialisten unterschiedlicher<br />
Fachgebiete) aus verschiedenen<br />
Ländern, vorwiegend aus Deutschland,<br />
aber auch aus Tansania nach Mwanza zu<br />
bringen, um eine Gruppe von Ärzten zu<br />
Kinderfachärzten auszubilden. Die tansanischen<br />
Ärzte bleiben also von vorn<br />
herein im Land. Nach zwei Jahren gut organisierter<br />
Ausbildung und nach strengen<br />
Prüfungen waren die ersten beiden<br />
Fachärzte ausgebildet, sie sind im Hospital<br />
geblieben und helfen nun bei der Ausbildung<br />
der nächsten Fachärzte mit. In<br />
diesem Jahr werden die nächsten fertig …<br />
Die Dozenten hatten für ihre mehrwö -<br />
chige Tätigkeit jeweils Kost und Logis frei<br />
und erhielten einen Flugkostenzuschuss<br />
über eine Stiftung. Der zitierte Kinderarzt<br />
war von einer christlichen karitativen<br />
Einrichtung vier Jahre bezahlt worden.<br />
Hilfreich dabei war auch die Tatsache,<br />
dass Einrichtungen aus Würzburg – der<br />
Partnerstadt von Mwanza – mit eingeschaltet<br />
waren. Nach der Rückkehr des<br />
Kollegen nach Deutschland konnte das<br />
Projekt in dieser Form nicht weiter -<br />
geführt werden. Das Medical Centre<br />
hatte den Kooperationspartner gewechselt:<br />
Es wurde ein römisches Krankenhaus<br />
gewählt. Auch von dort kommen<br />
regelmäßig Dozenten für die Ausbildung<br />
der Kinderärzte.<br />
Ärzte im eigenen<br />
Land ausbilden<br />
Aus Deutschland ist jetzt noch auch eine<br />
Kinderärztin vor Ort, die mit Erfolg einen<br />
Fachbereich für herzkranke Kinder gegründet<br />
hat und sich darum kümmert,<br />
dass diese Kinder, wenn es notwendig ist,<br />
im Ausland operiert werden. In Tansania<br />
ist dies noch nicht möglich. Kooperationspartner<br />
sind hier Kenia (!) und Israel –<br />
in Palästina hat die Kollegin vorher gewirkt<br />
und kann das dort aufgebaute Netzwerk<br />
jetzt für tansanische Kinder nutzen.<br />
Diese Operationen müssen natürlich bezahlt<br />
werden. Spender können direkt erfahren,<br />
wofür das Geld ausgegeben wird.<br />
Dr. Hubert Hayek bei der Ausbildung<br />
am Ultraschall-Gerät.<br />
Auch wir haben unlängst bei einer Geburtstagsfeier<br />
für Spenden geworben. Es<br />
kam immerhin so viel Geld zusammen,<br />
dass es für eine Herzkatheteruntersuchung<br />
eines Kindes in Kenia reicht. Die<br />
Spender wussten genau, es soll einem<br />
herzkranken Kind aus Tansania zugute<br />
kommen und nicht im »Spendensumpf«<br />
versickern (wer direkt für Katheteruntersuchungen<br />
spenden will – Kontakt über<br />
Dr. H. Hayek: hayek@onlinehome.de)<br />
Unserer Meinung nach ist es für Entwicklungsländer<br />
besser, einheimische Ärzte<br />
m eigenen Land auszubilden, als Krankenhäuser<br />
mit Ausländern zu unterhalten.<br />
Diese leisten zwar sicher gute Arbeit<br />
– aber was kommt danach? Nur wenn die<br />
Entwicklungsländer sich selbst »mühen«,<br />
kann der Erfolg von Dauer sein. Man sollte<br />
das eigene System (Gesundheit, Ausbildung)<br />
nicht anderen Ländern überstülpen<br />
und sich dann wundern, wenn es<br />
auf Dauer nicht klappt.<br />
Besuch bei Karin Weber,<br />
Damen-Maßschneidermeisterin<br />
aus Karow<br />
Von Jörg-Peter Malke<br />
Wenn die kleine Karin Weber geb. Kempf<br />
»puppelte«, dann war alles in bester Ordnung.<br />
Weltvergessen tauchte das Mädchen ab,<br />
vertiefte sich in ihr Spiel, kostümierte, frisierte<br />
und drapierte an Puppen und Teddys herum.<br />
»Puppeln« – das war für Karin jener Zustand<br />
phantasieumwobener Glückseligkeit, den zu<br />
erleben wohl nur Kindern in vollem Maße vergönnt<br />
ist. Viel Zeit dazu hatte sie aber nicht.<br />
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gab<br />
es im Teltower Land viel harte Arbeit, nicht nur<br />
für die Erwachsenen. Eines Tages passierte es.<br />
Ein schwerer Unfall riss das erst 13-jährige<br />
Mädchen jäh aus ihrer Kindheit. Ein Wimpernschlag<br />
nur, ein kurzer unachtsamer Moment,<br />
Karin fiel von der Deichsel und geriet unter den<br />
schwer mit Obst beladenen Erntewagen. In<br />
dem winzigen Zeitabschnitt zwischen dem ersten<br />
Rad, das soeben über ihren Körper hinweg<br />
gerollt war, und dem zweiten, dass nun unweigerlich<br />
folgen würde, zog ihr junges Leben im<br />
Geiste an ihr vorbei. Noch heute erinnert sich<br />
Karin Weber an jenen Augenblick, als sei alles<br />
erst gestern passiert. Damals hatte sie unsagbares<br />
Glück im Unglück. Schwer verletzt, aber immer<br />
noch ansprechbar, brachte man das Mädchen<br />
ins Krankenhaus. Die Diagnose fiel düster<br />
aus: beidseitige Schlüsselbeinfraktur, Schädelbasisbruch,<br />
Quetschungen des Schädels sowie<br />
eine Vielzahl anderer Läsionen und Prellungen.<br />
Ohrfeige – nein danke!<br />
Die Folgen des Unfalls beeinflussten das weitere<br />
Leben Karin Webers nachhaltig. Besonders<br />
die schweren Verletzungen am Kopf machten<br />
ihr lange zu schaffen. Aufenthalte in direkter<br />
Sonne waren von nun an tabu. Statt Feldarbeit<br />
galt es im Haushalt zu helfen. Die Schule musste<br />
sie bereits mit 15 beenden. Bei der Wahl einer<br />
geeigneten Lehrstelle musste niemand in der<br />
Familie lange überlegen. Wer so viel »puppelt«<br />
wird natürlich Schneiderin. Karin war nicht unzufrieden,<br />
ging jedoch weiter zur Abendschule.<br />
Ihr Leben war jetzt dreigeteilt und anstrengend;<br />
einerseits die Lehre, andererseits die Abendschule<br />
und natürlich die Hilfe auf dem elter -<br />
lichen Hof, die sie nach wie vor zu leisten hatte.<br />
Mit 18, als fertige Schneidergesellin, fing Karin<br />
Weber in einem renommierten Berliner Modegeschäft<br />
in der Friedrichstraße an. Hier bekam<br />
sie erstmals Kontakt zu Leuten aus dem Bühnen-Milieu.<br />
Besonders die Schauspieler und<br />
Sänger, die mit ihrem exzentrischen Auftreten<br />
das Personal des Modehauses gut in Atem zu<br />
halten wussten, sind ihr in bester Erinnerung.<br />
Die junge Frau stand mit Herz und Seele im Beruf,<br />
stellte sich immer wieder Aufgaben, die<br />
weit über ihren Arbeitsbereich hinaus gingen.<br />
Zusätzlich absolvierte sie die Zuschneide-<br />
Schule, eine der Grundbedingungen zum Erwerb<br />
des Meister-Titels.<br />
Als das Geschäft in der Friedrichstraße schließen<br />
musste, wechselte Karin Weber in einen<br />
vornehmen Modesalon in der Fasanenstraße<br />
im Westteil Berlins. Nachdem ihr jedoch die<br />
dortige Chefin bei einer Meinungsverschiedenheit<br />
eine Ohrfeige anbot, zog das selbstbewusste<br />
Mädel sofort die Konsequenzen und kündigte<br />
umgehend. In einer Kreuzberger Firma, die<br />
Brautkleider herstellte, durfte sie sich richtig<br />
»austoben« in ihrem Beruf, der mehr und mehr<br />
künstlerisch-kreative Züge annahm. Der Besitzer<br />
der Firma erkannte schnell das Talent seiner<br />
neuen Kraft. Er vertraute ihrem Können so sehr,<br />
dass er die komplette Urlaubsgarderobe für<br />
seine Ehefrau von ihr entwerfen ließ.<br />
Mitten unter uns<br />
Petra Roy (r. im Kostüm einer Frau Kommerzienrat),<br />
Geschäftsführerin der Pflegeeinrichtung<br />
Advivendum in Karow, bedankt sich bei Karin Weber<br />
für die Inszenierung der begeisternden Jahrhundert-<br />
Modenschau während des Hoffestes am 5. Juni 2010.<br />
Die Chef-<br />
Ankleiderin<br />
Konzentriert verfolgt Karin Weber eine<br />
Probe in der Komischen Oper Anfang der<br />
80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts.<br />
Der berufliche Erfolg verhalf Karin Weber auch<br />
privat zu ein paar Annehmlichkeiten. Sie machte<br />
den Führerschein, kaufte einen Motorroller<br />
und fuhr damit im Sommer 1961 zur Insel Usedom.<br />
Ein Unfall zwang sie, ihren Urlaub länger<br />
als geplant auszudehnen und so erlebte Karin<br />
Weber den für Deutschland schicksalhaften<br />
13. August in einem Krankenhaus an der Ostsee.<br />
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Meisterschule<br />
besann sich die junge Frau auf ihre Wurzeln<br />
im Teltower Land. Obwohl es DDR-Bürgern<br />
in jener Zeit nicht gerade leicht gemacht<br />
wurde, sich selbstständig zu machen, versuchte<br />
Karin Weber es dennoch. Weil sie ortsansässig<br />
war und bleiben wollte, erhielt sie schließlich<br />
die begehrte Gewerbegenehmigung. 1963 heiratete<br />
sie den jungen Goldschmiedemeister<br />
Joachim Weber, den sie in einer Tanzschule<br />
kennengelernt hatte, und zog nach Berlin. Jetzt<br />
musste eine Entscheidung her. Zwei Selbständige<br />
innerhalb einer Familie waren dem Arbeiter-<br />
und Bauern-Staat zu viel. Karin Weber verzichtete<br />
auf ihren Schneiderbetrieb. Zu Hause<br />
bleiben wollte sie jedoch nicht. Bei einem Herrenausstatter<br />
in der Frankfurter Allee behielt sie<br />
Kontakt zu den Menschen und blieb fachlich<br />
auf dem Laufenden.<br />
Während Joachim Weber seinen Wehrdienst absolvierte,<br />
machte sich seine Frau in Berlin auf<br />
die Suche nach geeigneten Gewerberäumen, in<br />
denen die beiden nach dem Ende seiner Armeezeit<br />
ein Goldschmiede- und Schmuckgeschäft<br />
zu führen begannen. Als junge Mutter<br />
des gemeinsamen Sohnes Guido und »mithelfende<br />
Ehefrau« hatte Karin Weber fortan nur<br />
noch sehr begrenzt Gelegenheit, ihr erlerntes<br />
Handwerk auszuüben. Meist waren es kleinere<br />
Aufträge auf privater Basis. Der sich zunehmend<br />
verschlechternde Gesundheitszustand<br />
ihres Mannes zwang das Ehepaar, die gemeinsame<br />
Berufsplanung zu überdenken. Fast<br />
könnte man von »höherer Fügung« reden, als es<br />
sich ergab, dass einer ihrer Schmuck-Kunden<br />
an der Komischen Oper Berlin arbeitete. Er<br />
wusste von Karin Webers eigentlicher Profes -<br />
sion und machte ihr den Vorschlag, im Kostümbereich<br />
tätig zu werden.<br />
Gastspiele in aller Welt<br />
Beim Einstellungsgespräch wurde sie durch<br />
den riesigen Kostümfundus der Oper geführt.<br />
Die unzähligen, aufwändigen und teils sehr<br />
wertvollen Kleider ließen sie sofort wieder ihre<br />
starke Liebe zu ihrem erlernten Handwerk spüren.<br />
Am 1. Januar 1976 nahm sie als stellvertretende<br />
Chef-Ankleiderin an der Oper ihre Arbeit<br />
auf. In dieser Eigenschaft unterstanden ihr<br />
rund 20 Leute. Naturgemäß führte dies zu einiger<br />
Skepsis. Schnell jedoch erkannten die Mit-<br />
arbeiter die hohe berufliche Kompetenz ihrer<br />
neuen Kollegin. Mit Bravour bestand Karin Weber<br />
noch im Jahre 1976 ihre ersten Auslandsgastspiele<br />
nach Moskau und Venedig. Gastspielreisen<br />
sollten fortan ihren beruflichen<br />
Alltag prägen. Als sie 1978 den Chef-Ankleiderposten<br />
übernahm, gehörte es zu ihren Aufgaben,<br />
das Ensemble zu begleiten. Das Haus gastierte<br />
u. a. in Italien, Bulgarien, mehrfach in<br />
der UdSSR, in Japan und in England. Dermaßen<br />
viel von der Welt sehen zu dürfen, war zweifellos<br />
ein Privileg, ganz besonders in einem Land<br />
wie der DDR. Aufgrund der politischen Weltsituation<br />
kamen nur »ausgewählte Kader« für<br />
Einsätze im »NSA« (nichtsozialistisches Ausland)<br />
infrage. Bei Karin Weber gab es diesbezüglich<br />
nie Probleme, der Staat behielt ja ihren<br />
Mann und ihr Kind als »Pfand«. Die strengen<br />
Reise-Auswahlkriterien hatten zur Folge, dass<br />
sie vor jedem Gastspiel um den personellen<br />
Umfang ihrer Kostüm-Crew kämpfen musste.<br />
Oft gingen die Streichungen über das erträg -<br />
liche Maß hinaus, unter welchem ein zuverlässiges<br />
Arbeiten ihrer Abteilung möglich war.<br />
Mit Schrecken erinnert sich die einstige Chef-<br />
Ankleiderin an Australien. Dort führte das Ensemble<br />
sieben Wochen lang an mehreren Spielorten<br />
»Schwanensee« auf. Im normalen<br />
Opernbetrieb standen ihr 17 Ankleider zur Verfügung.<br />
Ganze zwei von ihnen durfte sie nach<br />
Australien mitnehmen. Gesehen habe sie vom<br />
fünften Kontinent damals jedenfalls nicht allzu<br />
viel, erinnert sie sich ein wenig betrübt.<br />
Ihrem Charakter entsprechend, ließ sich Karin<br />
Weber auch vom frühen Tod ihres Mannes im<br />
Jahre 1991 nicht ihren Lebensmut nehmen. Sie<br />
stürzte sich um so mehr in ihre Arbeit. Privat<br />
beschloss sie, auf dem gemeinsamen Wochenendgrundstück<br />
in Berlin-Karow ganz und gar<br />
sesshaft zu werden. Nach vielen Jahren engagierter<br />
Arbeit nahm sie im Dezember 2003<br />
schließlich ihren Abschied vom Opernbetrieb.<br />
Nun endlich hatte sie Zeit für jene Ideen, die in<br />
ihrem Kopf bislang ein Schattendasein führen<br />
mussten. So verfasste sie ein eigenes Kinderstück,<br />
komplett ausgestattet mit von ihr meist<br />
selbst geschneiderten Kostümen. Das Stück<br />
hatte seine Premiere beim Tag der offenen Tür –<br />
natürlich in der Komischen Oper Berlin.<br />
Kreativer Ruhestand<br />
Für das allgemeine Geschehen in ihrem Wohnumfeld<br />
nimmt sich Karin Weber ebenfalls viel<br />
Zeit. Vehement setzt sie sich im Rahmen der<br />
Bürgerstiftung Karow für die Interessen ihrer<br />
Mitmenschen ein. Auch in den Räumen der Albert<br />
Schweizer Stiftung in Blankenburg ist sie<br />
ein gern gesehener Gast. Ihre inzwischen über<br />
90-jährige Mutter verbringt dort ihren Lebensabend.<br />
Sie war es auch, die ihrer Tochter Karin<br />
unbewusst den Anstoß zu einer »Jahrhundert-<br />
Modenschau« gab. Kleider und Kostüme der<br />
Ära 1900 bis 2000, präsentiert von den Mitarbeitern,<br />
den Angehörigen und von den Bewohnern<br />
der Einrichtung, die trotz ihrer teils schweren<br />
Handicaps einen Heidenspaß an der Sache hatten.<br />
Das Ganze sprach sich herum und so gab<br />
es alsbald eine zweite Auflage der Schau bei einem<br />
Hoffest der Advivendum-Pflegeeinrichtung<br />
in Karow (s. »BB« Juli 2010).<br />
Karin Weber war es vergönnt, ihr freuden -<br />
reiches Kinderspiel in ein langes, erbauliches<br />
Berufsleben zu verwandeln, bis hin zum aktiven<br />
Ruhestand; ein Glück, das nicht alle Menschen<br />
haben, dessen ist sie sich voll bewusst.<br />
Wenn man sich die vielen halbfertigen und fertigen<br />
Kostüme ansieht, die überall im Haus auf<br />
Ständern, Bügeln und Tischen verteilt sind, und<br />
wenn man dazu in Karin Webers leuchtende<br />
Augen schaut, während sie ihre Geschichten zu<br />
den einzelnen Stücken erzählt, dann hört und<br />
sieht man ganz deutlich die ehemalige Chef-<br />
Ankleiderin der Komischen Oper Berlin. Aber –<br />
und das ist das eigentlich Bemerkenswerte –<br />
man hört und sieht auch das kleine Mädchen,<br />
das nie mit dem »Puppeln« aufgehört hat.<br />
EXTRA-TIPPS: In den nächsten Wochen gibt es<br />
gleich zwei Gelegenheiten, die von Karin Weber<br />
inszenierten Jahrhundert-Modenschauen zu<br />
bewundern: Am 18. 9. beim Erntefest der Bürgerstiftung<br />
Karow und am 25. 9. um 14 Uhr in<br />
der Albert Schweizer Stiftung – Wohnen & Betreuen<br />
in der Blankenburger Bahnhofstr. 32.<br />
FOTOS: ENDRUWEIT, LAGENPUSCH, HAYEK, SPITZ
Der Titel eines inzwischen legendären<br />
Fassbinder-Filmes lautet »Angst essen<br />
Seele auf«. Dies ist zwar keine neue Erkenntnis<br />
des bedeutenden, früh verstorbenen<br />
Filmemachers, sondern eine uralte Erfahrung:<br />
Angst und Furcht beschädigen<br />
Leib und Seele.<br />
Die Angst vor großen dunklen Wäldern, vor<br />
Bären, Wölfen, vor einem möglichen Räuber<br />
hinter dem nächsten Strauch, sie sitzt<br />
dem Menschen seit Urzeiten in den Knochen.<br />
Warum aber der hoch aufgerüstete<br />
und bis zu den Zähnen bewaffnete Mensch<br />
nie aufgehört hat, selbst die winzigsten<br />
Tiere zu fürchten und sie mit seinen großen<br />
Händen reihenweise zu erschlagen, ist<br />
eine interessante Frage. Selbst eine Spinne,<br />
die von der Zimmerdecke lächelt, darf sich<br />
ihres Lebens keinesfalls sicher sein. Erstaunlich,<br />
wie groß der Argwohn und das<br />
Misstrauen gegenüber allem Nichtmenschlichen<br />
ist – die eigenen Haustiere<br />
natürlich ausgenommen!<br />
Seit einigen Jahren geistert<br />
ein neues Schrecknis durch<br />
den Blätterwald. Es ist die Zecke! Wird es<br />
nach dem Winter in unseren Breiten<br />
wieder warm und freundlich, die<br />
Wiesen grün und die Bäume<br />
glänzen im frischen Laub,<br />
wird das Zeckenthema<br />
über Rundfunk, Fernsehen<br />
und Presse wieder<br />
und wieder ins<br />
Blickfeld gerückt.<br />
Sehr viele Deutsche<br />
sind noch nie von einer<br />
Zecke gebissen<br />
worden. Und wenn ihnen<br />
ein Bild von einer<br />
Zecke vor Augen gerät, ist es im Regelfall<br />
ein medial stark vergrößertes. Natur ist<br />
nicht mehr einfach nur Natur, sondern ein<br />
Terrain, auf dem »Untiere« hausen. Auch<br />
wenn sie nur millimetergroß sind, wird<br />
dem Naturfreund dringend angeraten, eine<br />
Zeckenzange und Zeckenspray einzustecken,<br />
sich festes Schuhwerk anzuziehen,<br />
die Hosenbeine unten zuzubinden<br />
oder in die Stiefel zu stecken, nicht etwa<br />
mit nackten Armen durch die Gegend zu<br />
schlendern, aufmerksam auf jeden Piekser<br />
zu achten und nach dem Spaziergang den<br />
Körper gründlich nach Zecken abzusuchen.<br />
Auch eine Impfung wird empfohlen.<br />
Es gibt kaum ein Kindergartenkind, das<br />
Gesundheit AUGUST 2010 11<br />
Angst essen Seele auf<br />
nicht gelernt hat, einen Zeckenbiss zu<br />
fürchten. Werden die kleine Luise oder der<br />
kleine Paul trotz aller Vorsichtsmaßnahmen<br />
doch von einer Ze cke gebissen, stürmen<br />
besorgte Eltern mit ihren Kindern verschreckt<br />
zum Kinderarzt oder in die<br />
Rettungsstelle eines Krankenhauses.<br />
In Bayern wurden 8 000 Eltern von Schulanfängern<br />
gebeten, eine Rangordnung der<br />
ihrer Meinung nach 40 größten Umweltrisiken<br />
für ihr Kind aufzustellen. Die Zecke<br />
stand auf Platz zwei!<br />
Die blanke Angst vor einer möglichen,<br />
schweren Erkrankung, einschließlich bleibender<br />
körperlicher<br />
oder geistiger Behinderungen,<br />
ist groß.<br />
Leider gibt es ihn tatsächlich,<br />
den gelegentlich dramatischen<br />
Ausgang einer<br />
Erkrankung an<br />
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)<br />
als Folge<br />
einer Virusinfektion<br />
durch Zeckenbiss. Doch<br />
bei aller Tragik im Einzelfall,<br />
die durchschnittliche<br />
Gesamtzahl der Erkrankungen in Deutschland<br />
an FSME ist über Jahre hinweg nahezu<br />
konstant. Es sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts<br />
in Berlin etwa 300 Fälle<br />
pro Jahr, davon gehen weniger als 1 % tödlich<br />
aus. Auch in Risikogebieten, für die eine<br />
Impfempfehlung besonders eindringlich<br />
angeraten wird, sind nur wenige<br />
Prozent der Zecken (nach heutigem Wissensstand)<br />
von den gefährlichen Erregern<br />
Mit einer Feierstunde hat das HELIOS<br />
Klinikum Berlin-Buch den langjährigen<br />
Chefarzt des Instituts für Labormedi-<br />
befallen. Die Zahlen beruhen auf systematischen<br />
Feld- und mikrobiologischen Laboruntersuchungen.<br />
Es gibt keinen generellen Impfschutz »gegen<br />
Zecken«! Nur gegen die relativ seltene<br />
FSME-Erkrankung wird eine Impfung angeboten.<br />
Die weit häufigeren, weniger<br />
schweren Krankheitsverläufe nach einer<br />
Virusinfektion durch Zecken produzieren<br />
grippeähnliche Symptome mit Fieber,<br />
Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit.<br />
Im Gegensatz zu den vorgenannten Virusinfektionen<br />
sind die ebenfalls von Zecken<br />
übertragenen, bakteriellen Lyme-Borreliosen<br />
keine Seltenheit. Etwa 6–35 % der Ze -<br />
cken im gesamten Bundesgebiet (mit regionalen<br />
Schwankungen) sind mit dem<br />
Bakterium infiziert. Es ruht still im Darm<br />
der Zecke, solange sie sich nicht in ein Opfer<br />
verbissen hat. Erst dann wird es durch<br />
das Saugen aktiviert und macht sich<br />
auf den stundenlangen Weg vom<br />
Darm bis in die Speicheldrüsen<br />
und die Spitzen der Beißzangen.<br />
Damit ist der Weg frei in den Körper<br />
des unfreiwilligen Blutspenders.<br />
80 000 Kinder und Erwachsene erkranken<br />
jährlich in Deutschland an einer Borreliose,<br />
die unbehandelt zu ausgeprägten<br />
gesundheitlichen Einschränkungen führen<br />
kann. Auch hier gilt: nur ein Bruchteil der<br />
Zeckenbisse führt, trotz der ernstzunehmenden<br />
Zahl an gefährlichen Neuerkrankungen,<br />
zu ernsthaften, gesundheitlichen<br />
Problemen.<br />
Nichts ist gegen vernünftige Aufmerksamkeit<br />
zu sagen, auch wenn es nur um winzig<br />
kleine Tierchen geht. Seit geraumer Zeit<br />
sollen bereits neue, gefährliche stechende<br />
und beißende Zuwanderer vor an den<br />
Grenzen der Berliner und Brandenburger<br />
Gefilde »lauern«. Klimawandel und Globalisierung<br />
ebnen ihnen den Weg. Aber ist es<br />
wirklich nötig und der Lebensfreude zuträglich,<br />
in der schönsten Jahreszeit einen<br />
Grauschleier von Schreckensmeldungen<br />
über die sommerliche Landschaft zu zie -<br />
h en und Wald wie Flur mit kleinen Ungeheuern<br />
zu bevölkern? Rosemarie Pumb<br />
Sommerhitze – Stress für den Körper<br />
Heiße Tage, tropische Nächte – für den<br />
Körper stellt das Sommerwetter eine<br />
große Herausforderung dar. »Besonders<br />
wenn auch noch eine hohe Luftfeuchtigkeit<br />
mit den typischen Wärme-Gewittern<br />
hinzukommt, ist das eine große Belastung<br />
für den Kreislauf«, erklärt PD Dr. Henning<br />
T. Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik<br />
für Kardiologie und Nephrologie im<br />
HELIOS Klinikum Berlin-Buch.<br />
Dies gelte besonders – aber längst nicht<br />
nur – für ältere Menschen oder diejenigen,<br />
die schon mit Herz- oder Nierenproblemen<br />
vorbelastet sind oder einen zu hohen<br />
Blutdruck haben. Die Folgen der hohen<br />
Temperaturen können Müdigkeit, Schwindel,<br />
Herzrhythmusstörungen oder auch<br />
Muskelkrämpfe sein. Wer unbeschwert<br />
durch die Hitzeperiode kommen will, sollte<br />
einige Grundregeln beachten.<br />
»Oberstes Gebot ist es, mehr zu trinken als<br />
sonst«, rät Chefarzt Baberg. Etwa zwei Liter<br />
am Tag sollten es normalerweise sein, bei<br />
Hitze oder körperlicher Belastung auch<br />
deutlich mehr. »Bei Hitze versucht der Körper,<br />
sich durch Schwitzen zu kühlen – da<br />
können schnell mehrere Liter Flüssigkeit<br />
FOTOS: HELIOS/OBERLÄNDER (2), ARCHIV<br />
verloren gehen. Dies gilt auch<br />
ganz besonders für kleine Kinder.<br />
Hier müssen die Eltern auf<br />
das regelmäßige Trinken achten.<br />
Beim Schwitzen verliert der<br />
Körper viele wichtige Salze, Magnesium<br />
und andere Elektrolyte«,<br />
erklärt der Kardiologe. Diese<br />
können am besten durch<br />
Wasser oder Saftschorlen ausgeglichen<br />
werden, Elektrolyte z.<br />
B. durch Gemüsebrühe. Alkoholische<br />
Getränke sollte man<br />
als Durstlöscher hingegen ebenso meiden<br />
wie zuviel Kaffee oder Schwarzen Tee.<br />
»Bei großer Hitze sollte man lieber mehrere<br />
kleine Mahlzeiten statt der üblichen drei<br />
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großen zu sich nehmen. Das belastet den<br />
Körper weniger«, weiß Dr. Baberg. »Besonders<br />
gut verträglich ist dabei leichte Kost<br />
mit viel Obst und Gemüse. Auch stark wasserhaltige<br />
Obst- und Gemüsesorten wie<br />
Gurken oder Melonen helfen dem Körper,<br />
den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.«<br />
Sport ist bei hohen Temperaturen nicht generell<br />
verboten – leichte Bewegung hilft,<br />
das Herz-Kreislaufsystem fit zu halten.<br />
Sportliche Aktivitäten sollte man aber lieber<br />
auf den frühen Morgen oder den späten<br />
Abend verlegen. »Besonders gut geeignet<br />
sind dabei Sportarten wie Radfahren –<br />
da kühlt der Fahrtwind noch zusätzlich«,<br />
rät der Chefarzt. Oft reicht aber auch schon<br />
der Spaziergang im schattigen Wald. A. L.<br />
Chefarzt feierlich verabschiedet<br />
zin, Dr. Detlef Becker (r.), feierlich<br />
in den Ruhestand verabschiedet<br />
und seinen Nachfolger vorgestellt.Fast<br />
40 Jahre war Dr. Becker<br />
im Klinikum in Buch tätig, 17 Jahre<br />
davon als Chefarzt. Laborkoordinator<br />
Dr. Michael Mehl, langjähriger<br />
Wegbegleiter von Chef-<br />
arzt Becker, nahm die Anwesenden<br />
mit auf eine vergnügliche Reise<br />
durch die Geschichte der Labormedizin<br />
und den Lebenslauf<br />
von Chefarzt Be cker, für den meist<br />
galt: »Jeder Moment ist Labor!«<br />
Dr. Mehl würdigte Dr. Becker als<br />
einen Chef, der stets in der Sache argumentierte:<br />
»Das Laute war Ihre Sache nie,<br />
eher das Leise – aber Nachhal tige.« Auch<br />
Prof. Dr. Josef Zacher, Ärztlicher Direktor<br />
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, befand:<br />
»Das war eine gute Zeit für Buch.«<br />
Nachfolger von Dr. Becker wird PD Dr. Dirk<br />
Peetz (l.), der seit 1996 am Universitätsklinikum<br />
Mainz tätig war, seit 2004 als Oberarzt.<br />
Er trat am 1. Juli die Nachfolge an.<br />
»Mir wurde ein gut strukturiertes, zukunftsfähiges<br />
Labor übergeben, das ich<br />
gemeinsam mit den Mitarbeitern in den<br />
nächsten Jahren weiter ausbauen möchte«,<br />
erklärte er. A. L.<br />
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n Ausstellung – »Wege der Kunst«, Bilder<br />
und Texte von Angelika Weitze;<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
n Kiezrunde – Di, 10–12 Uhr:<br />
3. 8. Alt & Jung am Tisch – Talk mit<br />
dem Verein Outreach;<br />
10. 8. offene Gesprächsrunde;<br />
17. 8. Gedächtnistrainingr;<br />
24. 8. Fahrt zur Gartenschau nach Oranienburg;<br />
31. 8. Singen zur Gitarre mit Thomas<br />
Wipprecht.<br />
BERATUNG<br />
n Kostenlose Rechtsberatung –<br />
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12 AUGUST 2010<br />
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9<br />
22<br />
11<br />
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20<br />
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röm.<br />
1<br />
engl.<br />
nein<br />
Init. des<br />
Opernkomponisten<br />
Wagner<br />
Gewichtseinheit<br />
Abk.<br />
engl.<br />
Leiter,<br />
Führer<br />
2. Buchstabe<br />
im<br />
Alphabet<br />
Brand<br />
Erdgeschoss<br />
Abk.<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
f. Wasserstoff<br />
Achtung<br />
Vorsilbe<br />
Init. d. russ.<br />
Schriftstellers<br />
Gogol<br />
Kfz-Kennzeichen<br />
f. Deutschland<br />
nicht<br />
unten<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />
Seite Seite Seite<br />
Seite Seite Seite<br />
Foto-Fahndung August ’09:<br />
Die kompletten Fotos waren auf den<br />
Seiten 15, 3, 5, 16, 11, 4 zu finden.<br />
andauernd<br />
ugs.<br />
Arbeit<br />
14. Buchstabe<br />
im<br />
Alphabet<br />
Tonbezeichnung<br />
im Auftrag<br />
Abk.<br />
Beschaffenheit<br />
gleichermaßen<br />
Kammerton<br />
Init. d. dt.<br />
Schriftstellers<br />
Grass<br />
veralt.<br />
physikal.<br />
Energieeinheit<br />
10. Buchstabe<br />
im<br />
Alphabet<br />
Staat der<br />
USA<br />
frz.<br />
in<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Silizium<br />
Personalpronomen<br />
Äußeres<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Silber<br />
griech.<br />
Göttin der<br />
Morgenröte<br />
Schreibflüssigkeit<br />
Laubbaum<br />
Schwungkraft<br />
amerik.<br />
Weltraumbehörde<br />
Eulersche<br />
Zahl<br />
röm.<br />
10<br />
Frühlingsmonat<br />
18. Buchstabe<br />
im<br />
Alphabet<br />
explodieren<br />
Beispiel<br />
Abk.<br />
röm.<br />
1<br />
Präposition<br />
Keimzelle<br />
Tonbezeichnung<br />
Radius<br />
Abk.<br />
Ausstattung<br />
Ferment<br />
d. Wiederkäuermagens<br />
Fallsucht<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
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Abk.<br />
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Abk.<br />
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Initialen d.<br />
»Urwalddoktors«<br />
chem.<br />
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für<br />
Radium<br />
Auerochse<br />
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Vertiefung<br />
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Auges<br />
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Himmelsrichtung<br />
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Präposition<br />
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Frankenkönig<br />
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des Rheins<br />
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im<br />
Alphabet<br />
6<br />
Init. d. dt.<br />
Schauspielerin<br />
Ehre<br />
Ortsveränderung<br />
kurzer<br />
Augenblick<br />
Zahlwort<br />
Kandidat<br />
Grundgesetz<br />
Abk.<br />
Fehllos<br />
8<br />
frz.<br />
oder<br />
russ.<br />
Herrscher<br />
frz.<br />
von<br />
Windrichtung<br />
Abk.<br />
8. Buchstabe<br />
im<br />
Alphabet<br />
Farbabstreicher<br />
im<br />
Tiefdruck<br />
5. Buchstabe<br />
im<br />
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Vor zwei Jahren startete die Tour am 13. 9. vom Schulhof der Gesamtschule Zepernick (Foto) und<br />
endete nach 96 km durchs Umland beim Gemeindefest auf dem Sportlatz der SG Einheit.<br />
Gemeinsam Stärke zeigen<br />
Die 10. Tour de Tolérance führt am<br />
11. September von Eberswalde nach<br />
Bernau durch Panketal. Ich unterstütze<br />
und werbe für die »Tour de Tolèrance«, weil<br />
sie die Möglichkeit bietet, mehrere gute<br />
Dinge zugleich zu tun. Erstens ist Radfahren<br />
eine nicht nur gesunde, sondern auch<br />
freudvolle Betätigung. Zweitens ist der<br />
Zweck der Veranstaltung – nämlich gemeinsam<br />
durch Aktivität und Präsenz in<br />
der Öffentlichkeit für Werte unserer<br />
Grundordnung, nämlich Pluralismus, Meinungsfreiheit,<br />
Fairness, Solidarität, Freiheit<br />
und Gerechtigkeit einzutreten – jede<br />
Unterstützung wert. Und drittens ist es<br />
schön, unseren Landkreis mit dem Rad zu<br />
bereisen und aus dieser Perspektive kennenzulernen.<br />
Aus der Teilnahme in den<br />
vergangenen Jahren weiß ich, dass die Tour<br />
SV Berlin-Buch<br />
n RINGEN Tim Bitterling (SV Preu ßen/<br />
TG Buch), Deutscher Meister 2010, nimmt<br />
an der Kadetten-Europameisterschaft vom<br />
3. bis 8. August in Sarajevo teil. »Ein solcher<br />
Einsatz in der deutschen Nachwuchs-<br />
Nationalmannschaft ist zugleich eine tolle<br />
Auszeichnung für die Ringer unserer Region«,<br />
freut sich Trainer Peter Mandelkow.<br />
Tim Bitterling (l.) als Punktrichter beim<br />
25. Osterpokalturnier des SV Preußen Berlin<br />
in der Sporthalle der GS in Karow.<br />
n Niklas Ohff (A-Jugend, 42 kg) gewann<br />
bei einem Turnier (griechisch-römischer<br />
Stil) in Ladenburg bei Mannheim.<br />
n Jonas Radatz wird mit Beginn des neuen<br />
Schuljahres die Eliteschule des Sports in<br />
Frankfurt/O. besuchen.<br />
n TENNIS Nun ist die Punktspielsaison<br />
beendet: Die Junioren belegten in der Bezirksklasse<br />
mit drei Siegen den 2. Platz, die<br />
Frauen erzielten in der Bezirksliga sechs<br />
Siege und steigen in die Bezirksoberliga<br />
auf, die Männer wurden in der Bezirksoberliga<br />
II Letzter und steigen in die Bezirksoberliga<br />
I ab.<br />
n VOLLEYBALL Bei der Berliner Meisterschaft<br />
der U12 belegten die Mädchen des<br />
SV Berlin-Buch den 9. Platz. Jochen Malz<br />
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Sport im Ort AUGUST 2010 13<br />
perfekt organisiert ist und jedenfalls bei<br />
schönem Wetter einen hohen Wohlfühleffekt<br />
bereithält. Da man auch in Abschnitten<br />
mitfahren kann und nicht schnell gefahren<br />
wird, eignet sie sich meines<br />
Erachtens auch für Kinder ab 10 Jahren.<br />
Und außerdem: es ist die 10. und damit eine<br />
Jubiläumstour. Ich finde, ein weiterer<br />
Grund mitzufahren!<br />
Rainer Fornell, Bürgermeister Panketal<br />
n LEICHTATHLETIK Mit einer beeindruckenden<br />
Vorstellung hatten sich die 8- bis<br />
11- jährigen Leichtathleten der SG Empor<br />
Niederbarnim aus Panketal in die Sommerpause<br />
verabschiedet. Nach einer langen<br />
und kraftraubenden Sommersaison<br />
ging es für die jungen Sportler traditionell<br />
zum Team-Cup nach Greifswald – ein<br />
schöner Saisonabschluss!<br />
Empor stellte diesmal drei Mannschaften,<br />
bei den 8-, 10- und 11-jährigen Mädchen<br />
waren sie am Start. Besonders stark zeigten<br />
sich Selina Krebs (9), die bei den 10-Jährigen<br />
mitstartete. Sie verbesserte ihre Bestleistungen<br />
im Weitsprung auf 4,11 m und<br />
beim 50-m-Sprint auf 7,94 s. Luisa Kalisch<br />
(10) lief 7,92 s und die 8-jährige Maria Rappel<br />
sprang 3,68 m und lief 8,31 s.<br />
Bei der Staffel setzte sich beeindruckend<br />
gleich Maria Rappel an die Spitze des Feldes<br />
und Luisa Herrlich<br />
und Annemarie Pohl bauten<br />
den Vorsprung abwechselnd<br />
aus. So waren<br />
am Ende fast 400 m Vorsprung<br />
herausgelaufen.<br />
Glücklich und stolz lagen<br />
sich die Mädchen anschließend<br />
in den Armen.<br />
Die anderen Staffeln belegten<br />
jeweils nach großem<br />
Kampf Platz 2 in ihren<br />
Gruppenbild in Greifswald<br />
(v. l.): Emilia Richter,<br />
Selina Krebs, Lisa Herrlich,<br />
Ammelie Pohl, Maria<br />
Rappel, Despina Koch,<br />
Romana Gatzke, Svenja<br />
Kiese, vordere Reihe: Caroline<br />
Koch, Luisa Kalisch<br />
und Sarah Bollmann<br />
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Streckenverlauf der 10. Tour: Eberswalde<br />
(Start 9 Uhr) – Bad Freienwalde - Wriezen –<br />
Strausberg – Werneuchen – Ahrensfelde –<br />
Panketal (Halt an der Realschule Panketal<br />
ca.16.30 Uhr) – Bernau (Ankunft ca. 17 Uhr)<br />
Glanzvoller Abschluss<br />
Altersklassen. Die 10-Jährigen hatten ca.<br />
50 m und die 11-Jährigen nur 10 m Rückstand<br />
auf Platz 1. Alle drei Mannschaften<br />
standen schließlich auf dem Podest, Platz 3<br />
für die 11-Jährigen, Platz 2 erkämpften sich<br />
die 10-Jährigen und Sieger wurden die<br />
jüngsten Mädchen aus Panketal.<br />
Gleichzeitig traten die 14-/15-Jährigen und<br />
18/19-Jährigen in Berlin zu den Landesmeisterschaften<br />
an. Hier waren leider nur<br />
drei Sportler aus dem Kreis Barnim am<br />
Start, alle von Empor Niederbarnim. Der<br />
14-jährige Tim Vogel belegte im Kugelstoßen<br />
den 2. Platz.<br />
Nach diesem Wochenende gingen die<br />
Sportler in die Sommerpause, aber auch in<br />
dieser Zeit ist Training angesagt: immer<br />
dienstags, 18 bis 20 Uhr. Lutz Sachse<br />
Informationen und Kontakte:<br />
www.sg-niederbarnim.de<br />
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AUS DEN FUSSBALL-VEREINEN<br />
Kreispokalsieger Einheit Zepernick: Uwe Gwosch, Sven Täger, Sven Köhler, Heiko Degner,<br />
Karsten Staerke, Marc Gammrath, Thorsten Postier, Dirk Stange, Marco Jahnke, Mario<br />
Plewe, Frank Pohl, Ralf Stiebner, Peter Puls, Oliver Rost, Frank Altmann, Jens Kummer, Holger<br />
Riemer, Sven Splettstößer, Lars Pasternack. Trainer: Lothar Neumann<br />
SG Einheit Zepernick<br />
n FUSSBALL Pokalfinale Ü 35<br />
Einheit Zepernick setzte sich bereits im Juni<br />
im Kreispokalfinale des FK Barnim für Alt-<br />
Herrenmannschaften Ü 35 gegen den überraschend<br />
stark aufspielenden SV Beiersdorf<br />
knapp mit 2:1 durch. Vor etwa 160 Zuschauern<br />
gingen die favorisierten Zepernicker, die<br />
als Vizemeister der Barnimliga Ü 35 in diesem<br />
Jahr schon eine tolle Saison spielten, durch<br />
Tore von Marco Jahnke und Frank Pohl mit<br />
2:0 in Führung. Alles schien für Einheit schon<br />
gelaufen, da nutzten die Beiersdorfer kurz vor<br />
der Pause einen Abwehrfehler zum 1:2-Anschlusstreffer.<br />
Nach der Pause entwickelte<br />
sich ein offener Schlagabtausch und Beiersdorf<br />
war dem Ausgleich sehr nah. Die Zepernicker<br />
Abwehr um den starken Torhüter Uwe<br />
Gwosch ließ aber keinen Treffer mehr zu und<br />
beim Schlusspfiff die Zepernicker und die<br />
mitgereisten Fans erleichtert und glücklich<br />
den Pokalsieg der Saison 2009/2010 bejubeln.<br />
Anschließend wurden beide Mannschaften<br />
durch die Vorstandsmitglieder des FK Barnim,<br />
den Staffelleiter der AH-Ligen Lars Jonas<br />
und AH-Spielansetzer Hans Kulicke beglückwünscht.<br />
Ein großer Siegerpokal wurde an<br />
den Kreispokalsieger Einheit Zepernick und<br />
ebenfalls ein Pokal an den Pokalfinalisten SV<br />
Beiersdorf überreicht. Der diesjährige Vizemeister<br />
der Ü 35 im FK Barnim Einheit Zepernick<br />
konnte zum Saisonausklang die überaus<br />
erfolgreiche Spielserie mit dem Kreispokalsieg<br />
in Blumberg noch krönen. Herzliche<br />
Glückwünsche zu diesem Erfolg an die Spielerunion<br />
der Zepernicker und Biesenthaler<br />
Mannschaft und an den Zepernicker Trainer<br />
Lothar Neumann.<br />
n 4. Zepernicker Sommercup<br />
Die 1. Männermannschaft von RW Schönow<br />
konnte nach dem Fußball-Vorjahreserfolg<br />
beim 3. Sommercup nun auch am 3. Juli den<br />
4. Sommercup in Zepernick gewinnen. Es war<br />
am Ende eine knappe Entscheidung zwischen<br />
den beiden besten Turniermannschaften<br />
an diesem Tag, dem Union-Fanclub<br />
Fürchtenix und dem in Bestbesetzung angetretenen<br />
Barnimligisten BSV Rot-Weiß Schö-<br />
SG Blau-Weiß Buch<br />
n FUSSBALL KREISLIGA B – 2. ABT. –<br />
29. 8. BW Buch – Berolina Stralau II<br />
5. 9. BW Buch – Marathon II<br />
19. 9. GW Neukölln –BW Buch<br />
26. 9. BW Buch – FC Treptow II<br />
SG Blankenburg<br />
n FUSSBALL KREISLIGA A – 1. ABT. –<br />
6. 6. VfB Friedrichshain – SG Bl’burg 1:3<br />
Den souveränen Aufsteiger in die 1. Abt. der<br />
Kreisliga A erwarten folgende neue Gegner:<br />
SF Neukölln Rudow, SV Nord Wedding,<br />
BFC Südring, SC Alemannia 06,<br />
FSV Hansa 07, Sparta Lichtenberg II,<br />
Berliner Brauereien, TSV Helgoland,<br />
SD Croatia II, NFC Rot-Weiß,<br />
VSG Rahnsdorf, SV Müggelpark Gosen,<br />
Berliner Amateure, Arminia Heiligensee,<br />
FC Hellas<br />
now. Zwar konnte Fürchtenix im direkten Vergleich<br />
den späteren Turniersieger Schönow<br />
mit 2:0 bezwingen, aber die Berliner<br />
leisteten sich im Turnierverlauf drei Unentschieden<br />
und Schönow neben der einzigen<br />
Niederlage gegen die Berliner nur noch ein<br />
Unentschieden gegen Blumberg. Somit<br />
konnte die spielstarke junge Mannschaft von<br />
Trainer Ralf-Diether Scheiwe das Turnier am<br />
Ende mit einem Punkt Vorsprung vor dem<br />
mit Routiniers besetzten Union-Fanclub verdient<br />
gewinnen. Die beiden ersatzgeschwächten<br />
Mannschaften von Gastgeber<br />
Einheit Zepernick I (5. Platz) und vom Barnimligaaufsteiger<br />
BSV Blumberg (4. Platz)<br />
konnten die vor Turnierbeginn an sie gestellten<br />
Erwartungen nicht erfüllen. Die Gäste<br />
vom SV Jan Haselberg hingegen überzeugten<br />
mit einer guten Turnierleistung und wurden<br />
als Turnierdritter neben dem Turniersieger<br />
Schönow und dem Turnierzweiten Fürchtenix<br />
bei der Siegerehrung mit einem Erinnerungspokal<br />
durch die Zepernicker Turnierleitung<br />
ausgezeichnet.<br />
n Vor dem Saisonstart<br />
Am 10. 7. startete die 1. Männermannschaft<br />
mit einem 6:0-Testspielsieg gegen den BSV<br />
Blumberg in die Vorbereitungsphase auf die<br />
neue Spielsaison 2010/11. Seitdem trainiert<br />
das Zepernicker Team unter Trainer Jens<br />
Krohn wieder regelmäßig jeden Dienstag und<br />
Donnerstag ab 19 Uhr auf den Zepernicker<br />
Sportanlagen an der Straße der Jugend. Das<br />
zweite Testspiel konnten die Panketaler am<br />
17. 7. gegen den SV Grünow auswärts mit 2:1<br />
gewinnen. Vom 23. bis zum 25. 7. führte die<br />
Mannschaft auf dem Zepernicker Sportplatz<br />
ein intensives Trainingslager durch. Zwei weitere<br />
Vorbereitungsspiele werden bis zum Saisonstart<br />
am 31. 7. ab 15 Uhr in Berlin gegen<br />
BVG 49 und am 7. 8. um 15 Uhr in Zepernick<br />
gegen SV Bergfelde stattfinden. Am 14. 8. startet<br />
die Saison mit der Kreispokalvorrunde.<br />
Einheit Zepernick trifft auswärts um 15 Uhr<br />
auf den OSV Eberswalde II. Kurt Horn<br />
Am 21. 8. ist um 15 Uhr Anpfiff zum ersten<br />
Punktspiel. Einheit Zepernick empfängt zu<br />
Hause den Absteiger aus der Landesklasse<br />
Ost den SV Grün- Weiß Ahrensfelde.<br />
Auch für die neue Saison 2010/11 gilt: Das Runde muss so oft wie möglich ins Eckige!<br />
29. 8. Allemannia 06 – SG Blankenburg<br />
5. 9. SG Blankenburg – FSV Hansa 07<br />
19. 9. SF Neukölln Rudow – SG Blankenburg<br />
26. 9. SG Blankenburg – SVM Gosen<br />
SV Karow 96<br />
n FUSSBALL KREISLIGA A – 3. ABT. –<br />
29. 8. SC Charlottenburg II – SV Karow<br />
5. 9. FC Veritas – SV Karow<br />
19. 9. SV Karow –Berolina Stralau<br />
26. 9. SC Westend 01– SV Karow<br />
Nach der Vorrunde im Exerpokal des Bezirks<br />
Pankow liegt der SV Karow in der<br />
Staffel I auf dem verheißungsvollen 2.<br />
Platz. Der 3:2-Erfolg gegen den absoluten<br />
Favoriten SV Empor (Berlin-Liga!) kann<br />
durchaus als Sensation gewertet werden.<br />
Auch den etwa gleichwertigen Gegner SV<br />
Buchholz putzten die Karower mit 3:1.<br />
Leider verletzte sich Tim Wadewitz schwer<br />
und musste ins Krankenhaus.
FOTO: SCHADEWALD, ENDRUWEIT (2)<br />
14 AUGUST 2010<br />
Ratgeber<br />
Raumgefühl<br />
Eine gute Figur macht er ohnehin, der<br />
Peugeot 308 SW Platinum HDi FAP 140<br />
(Grundpreis: 26 050 Euro). Wie es der Modellname<br />
schon andeutet, verfügt der<br />
Kompaktkombi über einen umweltfreundlichen<br />
Euro-5-Diesel mit stolzen 103 kW<br />
Peugeot 308 W<br />
Herbert Schadewald,<br />
Verkehrsjournalist<br />
(140 PS). Das manuelle 6-Ganggetriebe<br />
sorgt dafür, dass sich der 4,50 m lange<br />
Franzose sehr spritzig und flexibel fahren<br />
lässt. Dabei bleibt er erfreulich sparsam –<br />
mit einem Durchschnittsverbrauch von<br />
6 l/100 km. So liegen gut 800 km zwischen<br />
den Tankstopps.<br />
Die 1,9er Maschine beschleunigt kraftvoll<br />
aus dem Drehzahlkeller und ermöglicht so<br />
ein durchaus sportlich entspanntes Fahren.<br />
Im normalen Stadtverkehr ist der 5.<br />
Gang problemlos drin. Teilweise kann da<br />
auch der 6. genutzt werden. Doch selbst<br />
steile Pass-Serpentinen sind für den beladenen<br />
308er keine Schnaufstrecken. Munter<br />
flitzt er im mittleren Drehzahlbereich<br />
aus den Kurven, um rasch weiter an Höhe<br />
zu gewinnen. Auf der Autobahn bringt er es<br />
locker auf 200 km/h, ohne das einem die<br />
Ohren abfallen oder das Radio keine Rolle<br />
mehr spielt.<br />
Hinzu kommt, dass der geräumige Löwe<br />
mit dem Panoramadach über etliche Komfortdetails<br />
verfügt, die auch zur Sicherheit<br />
beitragen. Das beginnt bei der Klima -<br />
anlage, die sich gradgenau individuell für<br />
Fahrer- und Beifahrerseite getrennt einstellen<br />
lässt und so stets für angenehme<br />
(Frisch-)Luft in dem bequemen Kombi<br />
sorgt. Das Navigationssystem lotst nahezu<br />
an jeden gewünschten Punkt in Europa.<br />
Allerdings ist das digitalisierte Kartenmaterial<br />
nicht auf dem (aller-)neusten Stand,<br />
sodass der reale Wegeverlauf durchaus<br />
Uwe Rittner,<br />
Journalist<br />
Windows 7:<br />
Dirty Tricks<br />
Wie man Windows 7 die tiefsten Geheimnisse<br />
entlockt, zeigt das nun bei Data Be -<br />
cker erschienene Buch »Windows 7: Dirty<br />
Tricks«. Dank der in dem Buch veröffentlichten<br />
Hinweise lässt sich tiefer in das<br />
Betriebssystem eingreifen, als es sich Microsoft<br />
je gewünscht hat. Geheime Spio -<br />
nagefeatures lassen sich nun aushebeln<br />
und suboptimale Einstellungen komfor -<br />
tabel tunen. Zudem zeigt das Buch undokumentierte<br />
Funktionen auf und hilft<br />
Anwendern diese zu aktivieren. Im Handumdrehen<br />
lassen sich dank der detaillierten<br />
Ausführungen nervige System-Nachfragen<br />
und eingebaute Beschränkungen<br />
schnell aufheben. Detailliert zeigt das<br />
Buch auf, wie man den Windows-Start personalisiert<br />
sowie Media-Center und Explo-<br />
AUTO & VERKEHR<br />
vom virtuellen Monitorbild teilweise erheblich<br />
abweicht.<br />
Serienmäßig verfügt der 308 SW über Tagfahrlicht.<br />
So wird der Griff zum Lichtschalter<br />
überflüssig. Denn durch die Lichtsensoren<br />
schaltet sich die notwendige Komplettbeleuchtung<br />
automatisch zu oder ab –<br />
je nach Umgebungshelligkeit. Beim nächtlichen<br />
Abbiegen wird das exzellente Xenonlicht<br />
noch durch die zusätzliche Kurvenlichtzuschaltung<br />
verbessert. Auch der<br />
Regensensor garantiert stets eine optimale<br />
Sicht nach vorn. Und die Parksensoren<br />
vorn und hinten ermöglichen absolut si-<br />
cher auch auf engstem Raum zu manövrieren.<br />
Neben den akustischen Signalen wird<br />
der Abstand zum Hindernis optisch im<br />
Monitor mit farblichen Balken an den<br />
Fahrzeugumrissen dargestellt.<br />
Richtig beeindruckend ist der üppige Laderaum<br />
(720 l) hinter den drei individuell<br />
einstellbaren Rücksitzen, die den dortigen<br />
Mitfahrern ein angenehmes Reisegefühl<br />
vermitteln. Klapptischchen an den Vordersitzrücklehnen<br />
sowie dort ebenfalls<br />
vorhandene Beuteltaschen komplettieren<br />
das Wohlgefühl im hinteren Sitzbereich.<br />
Auch die relativ geräumigen Türfächer beweisen,<br />
dass die Löwenkonstrukteure viel<br />
Wert auf ein familienfreundliches Reisemobil<br />
legten. Ein Abdeckrollo versperrt die<br />
Sicht in den Kofferraum. Obwohl die entsprechenden<br />
Einsteckmöglichkeiten an<br />
den hinteren Dachholmen vorhanden<br />
sind, fehlte leider das benötigte Trennnetz<br />
zwischen Insassen und Gepäckraum, um<br />
auch oberhalb der Fensterlinie Gegenstände<br />
zu deponieren.<br />
Dafür sind die Sicherheitsgurte vorhanden,<br />
um zwei weiteren (kleinen) Mitfahrern<br />
entsprechende Sitzmöglichkeiten im<br />
eigentlichen Kofferraum zu garantieren.<br />
Ob im Stadtverkehr oder auf Fernstrecke,<br />
der Peugeot 308 SW macht stets eine gute<br />
Figur und bietet mit seinem inneren<br />
Raumangebot allen Insassen einen Wohlfühleffekt<br />
vom ersten bis zum letzten Kilometer.<br />
SOFTWARE<br />
rer mit einem komplett individuellen Look<br />
versieht.<br />
In diesem Buch erfährt der Leser darüber<br />
hinaus, wie er Windows 7 schneller und<br />
schlanker macht, überflüssige Dienste deaktiviert,<br />
den Bootvorgang und das Herunterfahren<br />
des Rechners beschleunigt oder<br />
ballastartigen Datenmüll aufspürt und<br />
endgültig vom Rechner verbannt. Darüber<br />
hinaus wird dargelegt, wie sich Benutzerkontensteuerung,<br />
Bearbeitungsrechte und<br />
andere störende Gängelungen abschalten<br />
lassen.<br />
Und wem die Aero-Oberfläche zu langweilig<br />
ist, der passt die Optik von Windows 7<br />
mit Hilfe der Tipps einfach seinen individuellen<br />
Wünschen an. Ob Animationen im<br />
Startmenü, Videos als Hintergrundbilder<br />
oder individuelle Symbole, Startsounds<br />
und Login-Screens auf den Bildschirm –<br />
die »Dirty Tricks« von Data Becker klären<br />
auf, ohne dass sich jemand die Hände<br />
schmutzig macht.<br />
»Windows Vista – Dirty Tricks«<br />
(ISBN: 978-3-8158-2972-1) hat 444 Seiten<br />
und ist für 15,95 Euro im Buchhandel und<br />
Onlineshop von Data Becker erhältlich.<br />
Dr. med. vet.<br />
Volker Wienrich<br />
vermittelt Wissenswertes<br />
über Haustiere<br />
Bildgebende<br />
Diagnostik<br />
Grundlage jeder erfolgreichen Behandlung<br />
eines kranken Tieres ist eine richtige Diagnose.<br />
Als erstes wird der Vorbericht erhoben:<br />
Im Gespräch mit dem Tierbesitzer<br />
wird ermittelt, ob alle wesentlichen Lebensfunktionen<br />
normal verlaufen, wie z. B. die<br />
Beweglichkeit und Belastbarkeit, der Appetit,<br />
die Trinkwasseraufnahme, der Urinund<br />
der Kotabsatz. Jede kleine Besonderheit<br />
kann dabei von Bedeutung sein.<br />
Es folgt eine gründliche klinische Untersuchung<br />
durch Abhören, Abtasten und An -<br />
sehen. Ausscheidungen wie Urin und Kot<br />
werden im Labor der Praxis sofort untersucht<br />
oder für bestimmte Untersuchungen<br />
an ein Speziallabor eingesandt.<br />
Blutprobenuntersuchungen lassen sehr<br />
viele Schlussfolgerungen zu. In modern<br />
ausgestatteten Praxen gibt es sowohl die<br />
Möglichkeit, Sofortuntersuchungen im Praxislabor<br />
durchzuführen, als auch bestimmte<br />
Untersuchungen im Speziallabor<br />
durchführen zu lassen.<br />
Dennoch ist es bei einer Reihe von Erkrankungen<br />
nicht möglich, mit all diesen Untersuchungen<br />
eine definitive Diagnose zu<br />
stellen. Dann ist es notwendig, zusätzlich<br />
bildgebende Methoden einzusetzen.<br />
Annette Hellmann,<br />
»unterwegs Reisebüro«,<br />
Karow<br />
Ein Streifzug durch<br />
Bella Italia (I)<br />
Italien ist ein Urlaubsland mit uralter Geschichte<br />
und Kultur, abwechslungsreicher<br />
Natur, wunderbaren Mittelmeerstränden,<br />
hochalpinen Gebirgsregionen und freundlichen<br />
und temperamentvollen Gastgebern.<br />
Wir beginnen unsere Reise am Alpenrand<br />
in Südtirol. Traumhaft gelegene Orte<br />
in wunderschönen Tälern laden im Sommer<br />
zum Aktivurlaub ein, Wandern und<br />
Mountainbike-Touren sind hier beliebte<br />
Sportarten. Im Winter kann man viele<br />
Pistenkilometer auf Brettern zurücklegen.<br />
Entspannen kann man im Sommer wie im<br />
Winter nach sportlicher Aktivität in einem<br />
der zahlreichen Wellness Resorts.<br />
Ein weiteres beliebtes Urlaubsziel im nördlichen<br />
Italien mit mildem Klima ist der<br />
Gardasee, der größte der oberitalienischen<br />
Seen. Das nördliche Seeufer wird von Bergen<br />
mit einer Höhe von 2 000 m umsäumt.<br />
Das südliche Seeufer liegt in einer Ebene.<br />
Beliebte Ferienorte sind z.B. Sirmione am<br />
südlichen Seeufer und Malcesine am nördlichen<br />
Ufer. Unweit des Gardasees lockt<br />
Verona mit seiner Arena und schöner Altstadt<br />
und der tragischen Geschichte von<br />
Romeo und Julia.<br />
Auf dem Weg nach Süden stoppen wir in<br />
Venedig. Die Lagunenstadt ist ein Traumziel<br />
vieler Reisender aus aller Welt. Mit der<br />
Gondel oder dem praktischen Wassertaxi<br />
bewegt man sich durch diese wunderschöne<br />
Stadt, bewundert die alten Paläste der<br />
Adligen, lässt sich vom Strom der Touristen<br />
durch die engen Gassen treiben, über die<br />
Rialtobrücke bis hin zum Markusplatz. Per<br />
Denkmal für den italienischen<br />
Nationalhelden Guiseppe<br />
Garibaldi (1807–1882) vor dem<br />
Palazzo del Governatore inParma.<br />
DER TIERARZT RÄT<br />
Röntgen: Die zu untersuchenden Körperteile<br />
werden mit Röntgenstrahlen durchleuchtet<br />
und auf einem Film abgebildet.<br />
Digitales Röntgen: Diese bei uns seit kurzem<br />
eingeführte Methode ermöglicht eine<br />
viel größere Genauigkeit bei den Untersuchungen.<br />
Die Aufnahmen werden nicht auf<br />
Röntgenfilmen, sondern auf Speicherfolien<br />
gemacht. Durch zahlreiche Möglichkeiten<br />
der Bildbearbeitung einschließlich von Detailvergrößerungen<br />
sind bei reduzierter<br />
Strahlenbelastung zugleich deutlich bessere<br />
Aufnahmen und Aussagen möglich.<br />
CT (Computertomographie): Es werden<br />
viele Röntgenbilder aus verschiedenen<br />
Richtungen hergestellt, so dass eine dreidimensionale<br />
Darstellung möglich ist und<br />
noch mehr Details erkannt werden können.<br />
Nachteil ist die ca. 1 000 mal stärkere Strahlenbelastung<br />
als beim Röntgen.<br />
MRT (Magnetresonanztomographie), auch<br />
als Kernspintomographie bezeichnet:<br />
Hiermit ist eine besonders gute Darstellung<br />
der Weichteile, angefangen von den inneren<br />
Organen bis hin zu Muskeln und Sehnen<br />
möglich. Es gibt keine Strahlenbelastung.<br />
Nachteil sind der hohe Anschaffungspreis<br />
und damit auch die hohen Untersuchungskosten<br />
sowie die lange Untersuchungsdauer.<br />
Ultraschalluntersuchungen: Sie führen<br />
ebenfalls zu keiner Strahlenbelastung. Besonders<br />
gut sind sie zur Untersuchung der<br />
Bauchorgane und des Herzens geeignet.<br />
Die Anwendung setzt sehr gute Spezialkenntnisse<br />
des Untersuchers voraus.<br />
Fragen an den Autor unter: 9 41 56 38,<br />
Internet: www.tierarzt-berlin.net<br />
REISEN & TOURISTIK<br />
Flug ist Venedig von Berlin direkt in ca. anderthalb<br />
Stunden erreichbar. Buchen Sie<br />
lange im voraus, kostet der Flug meist nur<br />
60 Euro.<br />
Viele bekannte Städte kreuzen wir auf dem<br />
Weg nach Süden. Parma, die Stadt für Genießer,<br />
die Heimat des weltberühmten<br />
Schinkens und Käses. Besichtigen Sie die<br />
Käserei und schauen Sie sich an, wie tausende<br />
Schinken in einem Gebäude mit<br />
stets geöffneten Fenstern an der Decke<br />
hängen und so luftgetrocknet werden. In<br />
der Stadt Modena können Sie köstliche<br />
Tropfen verkosten. Viele Jahre in Holzfässer<br />
gelagert, reift der Balsamicoessig zu einer<br />
nahezu öligen Konsistenz heran und ist geschmacklich<br />
unübertroffen.<br />
Wir schwenken noch einmal Richtung<br />
nördliche Mittelmeerküste. In Ligurien, an<br />
der Riviera befinden sich so bekannte Orte<br />
wie San Remo, Alassio und Portofino. Weiter<br />
in südlicher Richtung, gelangt man in<br />
die Cinque Terre, ein grünes Wanderparadies<br />
im Hinterland schöner Badeorte.<br />
Es geht weiter Richtung Mittelitalien. Pisa,<br />
das Tor zur Toskana, empfängt uns mit<br />
dem schiefen Turm. Dem Besucher öffnet<br />
sich eine liebliche hügelige Landschaft, die<br />
charakteristisch für diesen Landstrich mit<br />
vielen Zypressen und Weinreben ist. Die<br />
Hauptstadt der Toskana ist Florenz. Bereits<br />
im 14. und 15. Jh. siedelten sich hier viele<br />
Künstler an und prägten so das Antlitz der<br />
Stadt. Berühmtestes Museum der Stadt<br />
sind die Uffizien, die klassische Kunst und<br />
italienische Malerei beherbergen. In vielen<br />
kleinen Orten der Toskana fühlt man sich<br />
um Jahrhunderte zurückversetzt. Beispiele<br />
dafür sind Lucca, Siena, San Gimiagno<br />
und Volterra.<br />
Urlaubsfreude verspricht die italienische<br />
Riviera mit 600 km langen Sandstränden.<br />
Bekanntester Urlaubsort der mittleren<br />
Adria ist Rimini. Ein turbulentes modernes<br />
Seebad, nicht nur bei den Einheimischen<br />
beliebt. – wird fortgesetzt –<br />
»Wallfahrtsort« in Verona auch bei Regenwetter: Der<br />
Innenhof des Hauses der Julia mit dem Balkon, auf<br />
dem sie sich mit Romeo traf – die berühmte Tragödie<br />
entsprang nur der Fantasie William Shakespeares.<br />
LESEN<br />
Michael Kowarsch,<br />
Buchhändler,<br />
»buchladen in buch«<br />
Börsengang<br />
auf STATION 4<br />
Vier Insassen der Nervenklinik St. Ägidius<br />
bringen ihre Anstalt zunächst auf Kurs und<br />
anschließend an die Börse. Schließlich sind<br />
sie vom Fach – handelt es sich doch um<br />
drei ehemalige Topmanager und eine<br />
Chefsekretärin. Ohnehin ist Exfinanzvorstand<br />
Dr. Wilhelm Löhring überzeugt, die<br />
Klinik sei seine eigene Firma. Sofort will er<br />
sein Unternehmen mithilfe der drei Insider<br />
flottmachen. Da im<br />
Zeitalter der anonymen<br />
digitalen<br />
Kommunikation<br />
und mit einer entsprechendenReputation<br />
in der<br />
Wirtschafts-Community<br />
alles möglich<br />
ist, gerät der<br />
Börsengang zu einem<br />
vollen Erfolg.<br />
Drei durchgeknallte<br />
Topmanager und eine Chefsekretärin<br />
bringen ihre Anstalt an die Börse, denn Katharina<br />
Münk weiß Bescheid: Katharina<br />
Münk ist Chefsekretärin und Autorin von<br />
»Und morgen bringe ich ihn um! Als Chefsekretärin<br />
im Top-Managment« (2006), das<br />
in kürzester Zeit zum Bestseller wurde.<br />
Katharina Münk, Die Insassen,<br />
dtv, ISBN 9783423247528, 13,90 €<br />
Wir lernen uns<br />
kennen!<br />
Zum 10-jährigen Bestehen<br />
des »Kulturvereins Moldova<br />
e. V.« hat dessen Vorsitzender<br />
Konstantin Pawljuk<br />
einen Bildband herausgegeben,<br />
zu dem der<br />
Bundestagsvizepräsident<br />
Wolfgang Thierse (Foto)<br />
ein Vorwort schrieb: »Was<br />
wissen die Berliner über das Leben in der<br />
Republik Moldova? Seit der ›Kulturverein<br />
Moldova e. V.‹ hier tätig ist, bekommen sie<br />
einen Einblick in die Kultur eines Landes,<br />
über das man sonst wenig erfährt. Welche<br />
Bereicherung in der friedlichen Begegnung<br />
mit dem vermeintlich Fremden liegt, lässt<br />
sich in der Arbeit des Vereins erkennen.<br />
Beim <strong>Bucher</strong> Herbstfest am 12. Oktober<br />
2007 konnte ich mir erstmals ein Bild von<br />
der Vielfalt und<br />
Lebendigkeit der<br />
m o l d a u i s c h e n<br />
Kul tur machen<br />
und nachvollziehen,<br />
warum die<br />
Konzerte des Vereins<br />
in Berlin-<br />
Buch immer so<br />
gut besucht sind.<br />
Der Erfolg eines<br />
Kulturvereins bemisst<br />
sich aber nicht allein an der Zahl der<br />
Konzertbesucher. Ohne die Mitarbeit der<br />
ehrenamtlich tätigen Helfer, wäre die Vereinsarbeit<br />
nicht möglich. Dafür danke ich<br />
allen Beteiligten sehr!«<br />
Der Bildband ist im »buchladen in buch«<br />
erhältlich, ISBN 978-9975-4035-2-8, 25,– €<br />
SERVICE<br />
Apotheken-Notdienst August ’10<br />
Nachtdienst von 9 Uhr bis zum nächsten Tag um 9 Uhr<br />
SO, 01. Lavendel-Apotheke, Dietzgenstr. 26, Tel. 8 32 17 99 30<br />
MO, 02. Sonnen-Apotheke, Langhansstr. 82, Tel. 4 71 90 12<br />
DI, 03. Bartels Apotheke, Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08<br />
MI, 04. Apotheke in d. Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57<br />
DO, 05. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13 B, Tel. 4 99 89 30<br />
FR, 06. Birken-Apotheke, Bahnhofstr. 17, Tel. 9 43 05 42<br />
SA, 07. Bahnhof-Apotheke, Florastr. 47, Tel. 48 63 73 76<br />
SO, 08. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04<br />
MO, 09. Karow-Apotheke, <strong>Bucher</strong> Chauss. 1–3, Tel. 94 38 09 13<br />
DI, 10. Reseda-Apotheke, Gustav-Adolf-Str. 14, Tel. 9 26 31 48<br />
MI, 11. Elisabeth-Apotheke, Prenzl. Allee 184, Tel. 4 45 40 58<br />
DO, 12. Wilhelmsruher Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 9 16 51 88<br />
FR, 13. Buchholzer Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 4 74 25 97<br />
SA, 14. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00<br />
SO, 15. Eulen-Apotheke, Florastr. 4, Tel. 43 72 47 30<br />
MO, 16. Koala-Apotheke, Breite Str. 20, Tel. 48 09 88 77<br />
DI, 17. Kastanien-Apoth., Kastanienallee 37-38, Tel. 91 20 79 90<br />
MI, 18. Pankow-Apotheke, Stubnitzstr. 31, Tel. 47 30 07 39<br />
DO, 19. Rats-Apotheke, Breite Str. 22 A, Tel. 4 85 46 73<br />
FR, 20. Apotheke am Hugenottenplatz 1, Tel. 4 75 11 60<br />
SA, 21. Achilles-Apotheke, Achillesstr. 69, Tel. 94 38 07 97<br />
SO, 22. Arminius-Apotheke, Schönh. Allee 172, Tel. 4 42 78 35<br />
MO, 23. Edelweiß-Apotheke, Hauptstr. 27, Tel. 91 61 11 81<br />
DI, 24. Luisen-Apotheke, Alt-Blankenburg 22-24, Tel. 4 74 27 75<br />
MI, 25. Harlekin-Apotheke, Prenzl. Allee 207, Tel. 44 35 93 90<br />
DO, 26. Troll-Apotheke, Schwanebecker Chauss. 50, Tel. 9 41 09 30<br />
FR, 27. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06<br />
SA, 28. Ginkgo-Apotheke, W.-Friedrich-Str. 6, Tel. 94 11 33 22<br />
SO, 29. Mendel-Apotheke, Breite Str.6, Tel. 47 47 31 01<br />
MO, 30. Doc Morris Apotheke, Florastr. 44, Tel. 48 63 73 36<br />
DI, 31. Schlosspark-Apoth., W.-Friedrich-Str. 4a, Tel. 94 41 33 41
is<br />
WANN WAS WO<br />
06. August<br />
Fr, 21.30 Uhr<br />
14. August<br />
Sa, 18.30–21 Uhr<br />
20. August<br />
Fr, 21.30 Uhr<br />
21. August<br />
Sa, 10–17 Uhr<br />
21. August<br />
Sa, 13 Uhr<br />
21. August<br />
Sa, 15–18 Uhr<br />
21. August<br />
Sa, 21 Uhr<br />
22. August<br />
So, 10–18 Uhr<br />
27. August<br />
Fr, ab 17 Uhr<br />
27. August<br />
Fr, 19.30–21.30 Uhr<br />
28. August<br />
Sa, ab 11 Uhr<br />
28. August<br />
Sa, ab 11 Uhr<br />
28. August<br />
Sa, ab 15 Uhr<br />
28. August<br />
Sa, 17 Uhr<br />
29. August<br />
So, 17 Uhr<br />
10. Oktober<br />
So<br />
Zum Frühstück<br />
Lasagne<br />
Vielen <strong>Bucher</strong>n ist das Restaurant<br />
»Ilpiano« an der Wiltbergstraße/<br />
Ecke Röbellweg besser unter dem Namen<br />
»Tante Erna« bekannt. Der italienische<br />
Betreiber sieht es locker und er<br />
muss immer ein wenig schmunzeln,<br />
wenn seine Gäste die alte Bezeichnung<br />
benutzen. Vielleicht deshalb,<br />
weil »tante« auf italienisch »viele« bedeutet.<br />
»Viel Erna« wäre demnach so<br />
etwas wie ein augenzwinkernder Hinweis<br />
auf die Leibesfülle der einstigen<br />
Besitzerin des Lokals. Der Name<br />
»Ilpiano« kommt nicht von ungefähr.<br />
Man ist stolz darauf, tatsächlich ein<br />
wunderschönes Klavier im Gastraum<br />
stehen zu haben, genauer gesagt, eine<br />
zweimanualige elektronische Sakralorgel,<br />
ein wahres Schmuckstück, bei dem es einem<br />
regelrecht in den Fingern juckt.<br />
Im Zuge der in den 1990-er Jahren erfolgten<br />
umfassenden Rekonstruktion des imposanten<br />
Gebäudes wurden die Innenräume<br />
des Hauses weitgehend neu aufgeteilt.<br />
Von den ursprünglichen Räumen der legendären<br />
Eck-Kneipe blieb nur noch ein<br />
großer übrig, der dann geteilt wurde. So<br />
präsentiert sich das Etablissement heute<br />
deutlich kleiner aber auch deutlich feiner<br />
als sein grobschlächtiger Urahn. Innerhalb<br />
der vergangenen Jahre wechselten Wirt<br />
und Küche des öfteren, erst libanesisch,<br />
danach deutsch und nun italienisch. Die<br />
Speisekarte liest sich vertraut, Pizza, Nudeln,<br />
Schwein, Rind, Fisch. Doch wie so oft,<br />
sind es die Menschen, die durch ihr Tun<br />
und ihr Können dem Ganzen eine herausragende<br />
Qualität verleihen.<br />
Sommernachtskino »Die Päpstin«,<br />
Eintritt: 5 Euro, Sitzgelegenheit mitbringen<br />
Abendwanderung über die ehemaligen Eiselfelder um<br />
Hobrechtsfelde, Anmeldung unter Tel. 5 37 40 47<br />
Sommernachtskino »Männerherzen«,<br />
Eintritt: 5 Euro, Sitzgelegenheit mitbringen<br />
Tag der offenen Tür Tierheimhundeparade, Hunderennen,<br />
Versteigerung, Malstraße, Hüpfburg, Musik u. m.<br />
<strong>Bucher</strong> Wissenschaftssommer<br />
Konzert mit Udo-Lindenberg-Double (s. a. Programm S. 3)<br />
<strong>Bucher</strong> Wissenschaftssommer Experimentierstationen,<br />
Führungen, Vortrag, Musik (s. a. Programm S. 3)<br />
Konzert POND live mit Lasershow »Bilder einer<br />
Ausstellung« & »Gemälde einer Vernissage«<br />
Live-Musik<br />
Jazz im Park und 6. Oldtimertag<br />
Kultur AUGUST 2010 15<br />
Feuerwehrstraßenfest Eröffnung, Kindershow, Lampionumzug<br />
und mehr (bis 29. 8., s. a. S. 5)<br />
Nachtwanderung Fledermäuse im <strong>Bucher</strong> Forst…<br />
Anmeldung unter Tel. 94 11 47 33<br />
Feuerwehrfest der Freiwilligen Feuerwehr Schwanebeck<br />
mit attraktivem Programm für die ganze Familie<br />
2. Blankenburger Countryfest mit Colorado, Chilli,<br />
Claudi Blue Sky, Fair Play u. a. (auch am 29.8.)<br />
DIE BB-RESTAURANT-KRITIK<br />
BB-NACHBETRACHTUNG<br />
»Chinesische Nachtigall« in Buch<br />
Der Kaiser von China lebt in einem<br />
prächtigen Palast voll Reichtum und<br />
mit den allerfeinsten, kunstvollen Dingen<br />
umgeben. Doch sein besonderer Schatz ist<br />
eine kleine, lebendige Nachtigall, die ihm<br />
die herrlichsten Lieder singt. Eines Tages<br />
schenkt ihm der Kaiser von Japan einen<br />
künstlichen Vogel, der sehr bunt und glitzernd<br />
gestaltet ist und singt, wenn man ihn<br />
aufzieht. Alle am Hof bewundern die<br />
künstliche Nachtigall und die echte wird<br />
aus dem Reich verwiesen. Als der chinesische<br />
Kaiser im Sterben liegt, kehrt die echte<br />
Nachtigall zurück und rettet ihm mit ihrem<br />
Gesang das Leben.<br />
Andreas Schmittberger hat zu diesem Märchen<br />
von Hans Christian Andersen ein Musical<br />
komponiert, das durch mal rockige<br />
oder folkloristische, mal melancholische<br />
oder balladeske Klänge begeistert. Die Dialoge<br />
sind witzig und gespickt mit lustigen<br />
Naturparkfest Kunsthandwerk, regionale Produkte, Aktionstheater,<br />
Musik, Infos, Führungen, Konzert u. a.<br />
Ausstellungseröffnung Malerei von Madelaine Hensel<br />
(Schönow), literar. Kabarett und Lyrik m. M. Straßburger<br />
Konzert für Posaune und Orgel, Werke v. Bach, Guilmant,<br />
Holst; C. Erdmann (Posaune), S. Kircheis (Orgel), Eintr. frei<br />
Ausstellung<br />
Zeichnungen, Auarelle und Plastiken von Sabine Heller<br />
– Programmhinweise ohne Gewähr –<br />
Dies ist längst nicht überall der Fall. Wie<br />
sehr man selbst beim Pastakochen am<br />
Geschmacks- und Hygieneanspruch der<br />
Gäste vorbei arbeiten kann, zeigte uns<br />
jüngst die Schließung eines italienischen<br />
Restaurants in Karow Nord. So etwas ist im<br />
»Ilpiano« nicht zu befürchten. Selbst als<br />
neuer Gast verspürt man hier sehr schnell<br />
das wohlige Gefühl des Willkommenseins.<br />
Es sind die Augen deines Gastgebers, die<br />
dich seine ehrliche Freude von gespielter<br />
Höflichkeit sofort unterscheiden lassen.<br />
Das kleine Restaurant öffnet seine Pforten<br />
– man höre und staune – schon um 10 Uhr<br />
morgens und wer mag, kann sich bereits zu<br />
dieser Stunde alles an Speisen gönnen, was<br />
die Karte hergibt. Warum auch nicht? Es<br />
müssen ja nicht jeden Morgen Brötchen<br />
und Marmelade sein. Vor dem Essen spendiert<br />
das Haus leckeres Tomaten-Kräuter-<br />
Brot. Zu vielen Gerichten wird zusätzlich<br />
Details und Pointen. Das Thema ist auch<br />
nach 200 Jahren nach wie vor aktuell: die<br />
Frage nach wahren Werten, Kunst und<br />
Künstlichkeit in einer Welt des Technikwahns<br />
und der Globalisierung.<br />
Die Aufführung an der Grundschule Am<br />
Sandhaus in Buch, die der Förderverein<br />
der Schule unterstützte, bereitete Akteuren<br />
wie Zuschauern großen Spaß. Schön waren<br />
sie anzusehen, die »Chinesen« und »Japaner«<br />
in ihren Kostümen. Noch ist die Bühnenausstattung<br />
der Schule nicht perfekt,<br />
aber daran sollte das Vergnügen nicht<br />
scheitern. Der noch fehlende Bühnenvorhang<br />
und die Kulissen wurden per Beamer<br />
an die Wand projiziert. Seit langem wurde<br />
von Schülern der Klassen 4, 5 und 6 geprobt,<br />
gesungen, auswendig gelernt. Alle<br />
Kinder waren sehr ernsthaft dabei und für<br />
manche von ihnen war es eine gewaltige<br />
Aufgabe, die teils recht langen, anspruchs-<br />
FOTOS: ENDRUWEIT (2), HELIOS/OBERLÄNDER, ARCHIV<br />
Abenteuerkletterpark,<br />
Hobrechtsfelde<br />
Treff: Parkplatz »Steine ohne Grenzen«,<br />
Hobrechtsfelder Chaussee<br />
Abenteuerkletterpark,<br />
Hobrechtsfelde<br />
Tierheim Ladeburg<br />
Künstlerhof Buch,<br />
Alt-Buch 45–51<br />
Campus Berlin-Buch, HELIOS Buch,<br />
RENAFAN, HOWOGE<br />
Schloss Börnicke,<br />
Ernst-Thälmann-Str. 1<br />
Schloss Börnicke,<br />
Ernst-Thälmann-Str. 1<br />
Feuerwache Karow,<br />
Alt-Karow<br />
Waldschule <strong>Bucher</strong> Forst,<br />
Wiltbergstraße 55<br />
Gelände der FFW Schwanebeck,<br />
Dorfstraße 7a<br />
Vereinshaus »Scheune«, Anlage<br />
Blankenburg, Malchower Weg 197<br />
Speicher,<br />
Hobrechtsfelde<br />
Galerie im Hühnerstall, Schönow,<br />
Schönerlinder Straße 88<br />
Schlosskirche Buch,<br />
Alt-Buch 37<br />
HELIOS-Galerie, Buch, Schwanebecker<br />
Chauss. 50 (3. Stock, grün)<br />
Weißbrot gereicht, ebenfalls ohne Aufpreis.<br />
Als kulinarisch atemberaubend entpuppt<br />
sich die hausgemachte Lachs-Lasagne, die<br />
zudem mit ihren 5,90 Euro äußerst fair kalkuliert<br />
ist. Auch die Pizza kann sich sehen,<br />
riechen und schmecken lassen und wer<br />
will, dem verwirklicht die Küche seinen individuellen<br />
Wunsch-Belag.<br />
Der überwiegende Teil der Speisen bewegt<br />
sich unterhalb der 10-Euro-Grenze. Auf<br />
sein Essen muss der Gast nicht zu lange,<br />
aber doch eine angemessene Zeit warten.<br />
Ein gutes Zeichen. Man darf vermuten,<br />
dass die Speisen tatsächlich erst dann final<br />
zubereitet werden, nachdem sie bestellt<br />
wurden und nicht als Gastro-Ötzis im ewigen<br />
Eis ihrem Verzehr entgegen dämmern.<br />
Nach dem Essen empfiehlt sich ein zünftiger<br />
italienischer Kaffee, der in diesem<br />
Restaurant seinen Namen noch wirklich<br />
verdient. Zum Schluss gibt’s einen kleinen<br />
Absacker gratis, je nach Geschmack einen<br />
leichten Likör, einen Grappa oder einen<br />
Anisschnaps, der selbstverständlich mit<br />
Kaffeebohne kredenzt wird. Bei schönem<br />
Wetter lädt die durch eine dichte Hecke<br />
vom Straßengeschehen gut abgeschottete<br />
Terrasse ein, deren zweites Teilstück auf<br />
der Röbellweg-Seite gerade fertig wurde.<br />
Man gibt sich sehr viel Mühe bei »Tante Erna«<br />
– Verzeihung – im »Ilpiano«, dies ist unüberseh-<br />
und unüberschmeckbar. Wird<br />
das momentane Niveau beibehalten, dürfte<br />
es der freundlichen und kompetenten<br />
Crew allemal gelingen, die Herzen ihrer<br />
Gäste dauerhaft zu erobern.<br />
Für »BB«-Leser »vorkostete« Jörg-Peter Malke<br />
TIPP: Mit Musik und guter Laune feiert das<br />
»Ilpiano« am Sonnabend, dem 7. 8. 2010,<br />
sein einjähriges Bestehen. Jeder Gast bekommt<br />
einen Begrüßungscocktail, für die<br />
Kleinen gibt’s ein leckeres Eis.<br />
vollen Texte zu lernen. Da gab es auch Tränen<br />
und Verzweiflung bei den Proben, die<br />
aber in Stolz und Freude umschlugen, als<br />
bei der Aufführung dann der verdiente Applaus<br />
ertönte. So mancher Schüler ist dabei,<br />
der auf der Bühne über sich hinauswachsen<br />
und ein großes Talent zeigen<br />
konnte, das im normalen Schulalltag bisher<br />
nicht so recht zum Vorschein kam. Für<br />
die Lehrer war es eine große Freude, diesen<br />
BB EMPFIEHLT<br />
Bei der Ausstellungseröffnung in der HELIOS Galerie (v. l.):<br />
Dr. Wilfried Karger, Dagmar Peinzger, Sabine Heller, Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig.<br />
Ausstellung mit Werken von Sabine Heller<br />
Bis zum 10. Oktober sind in der<br />
HELIOS Galerie in Buch, Schwanebecker<br />
Chaussee 50 (grüner Bereich, 3.<br />
Stock, Flur der Klinik für Hämatologie,<br />
Onkologie und Tumorimmunologie),<br />
Zeichnungen, Aquarelle und Plastiken<br />
der Berliner Künstlerin Sabine Heller zu<br />
sehen. Die Künstlerin wurde 1956 in Berlin<br />
geboren und machte zunächst eine<br />
Ausbildung als Tischlerin. 1976 folgte das<br />
Studium an der Kunsthochschule in Weißensee.<br />
»Nur wenige Künstler haben ein<br />
so breit gefächertes Werk wie Sabine Hel-<br />
Unter dem Motto »Art<br />
meets Music« vertonte<br />
Mastermind Wolfgang<br />
»Paule« Fuchs (POND), der<br />
in Schwanebeck lebt, beeindruckende<br />
Gemälde der<br />
Künstler Victor Hartmann<br />
(1834–1873) und Willi Sitte<br />
(geb. 1921) und setzt sie brillant<br />
in Szene. POND ist mit<br />
seinem Konzert endlich<br />
auch in dieser Region zu erleben.<br />
Während des Open<br />
Air Sommers auf Schloss<br />
Börnicke, Ernst-Thälmann-Str. 1, gibt es<br />
am 21. August um 21 Uhr POND live mit<br />
»Bilder einer Ausstellung« & »Gemälde<br />
einer Vernissage«. Die Kombination aus<br />
elektronischer Instrumentalmusik, Lasershow<br />
und beeindruckenden Diaprojektionen<br />
ist selbst im internationalen<br />
Musikbusiness einzigartig und wird die<br />
Zuschauer an diesem Abend in eine völlig<br />
neue Erlebniswelt tragen.<br />
Im ersten Teil der Open-Air-Inszenierung<br />
erwacht das vorangegangene Meisterwerk<br />
von POND erneut zum Leben: einst<br />
1874 zu Ehren Victor Hartmanns von Modest<br />
Mussorgsky kreiert und 2007 von<br />
Wolfgang »Paule« Fuchs zeitgemäß adaptiert,<br />
entführt »Bilder einer Ausstellung«<br />
das Publikum in eine opulente Bild- und<br />
Klangwelt. Victor Hartmanns Werke erleben<br />
mit der PONDschen E-Klassik-<br />
Version ein unvergessliches Zusammen-<br />
Formen der Ursprünglichkeit in Bernau<br />
Ösen, Haken, Technisches – diese Begriffe<br />
werden üblicherweise im täglichen<br />
Sprachgebrauch dem Material<br />
Draht zugeordnet. Als künstlerisches<br />
Ausgangsmaterial eher ungewöhnlich<br />
bildet er den Grundstoff für Plastiken der<br />
Berliner Künstlerin Bettina Lüdicke. Sie<br />
experimentiert seit einigen Jahren mit<br />
der Verformung von Draht zu sowohl<br />
kleinen, als auch zu den Raum dominierenden<br />
plastischen Gebilden. Das Nichts<br />
zwischen den sich kreuzenden, überlagernden<br />
Bögen und Schwüngen verwandelt<br />
sich zum Teil der plastischen Form,<br />
ler«, meinte Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig,<br />
Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie<br />
und Tumorimmunologie, anlässlich<br />
der Eröffnung der Ausstellung. »Es<br />
finden sich Kohlezeichnungen, Tuschezeichnungen,<br />
Aquarelle, Pastell und Ölpastell.<br />
Im Mittelpunkt ihres Interesses<br />
steht aber eindeutig die Figur.«<br />
Auffällig bei Sabine Hellers Plastiken ist<br />
das Material: Für die meisten ihrer zum<br />
Teil überlebensgroßen Figuren bevorzugt<br />
die Künstlerin noch nicht gebrannte Tonziegel.<br />
POND mit elektronischer Kunst-Vertonung<br />
Talenten die Möglichkeit der Entfaltung<br />
bieten zu können und die Kindergesichter<br />
beim donnernden Schlussapplaus leuchten<br />
zu sehen. Schönste Belohnung für die<br />
zusätzlich geleistete Arbeit.<br />
Ab kommenden Schuljahr wird es eine Arbeitsgemeinschaft<br />
»Musical« geben, die<br />
auch im Rahmen des verbindlichen Wahlunterrichts<br />
gewählt werden kann. Aber<br />
auch die Gestaltung der Bühne und die<br />
Wolfgang »Paule«<br />
Fuchs tritt<br />
im August auf<br />
Schloss Bönicke auf<br />
spiel von Kunst und moderner Musik.In<br />
Anlehnung an »Bilder einer Ausstellung«<br />
das neue Werk von Wolfgang »Paule«<br />
Fuchs »Gemälde einer Vernissage«: vertont<br />
werden 12 Gemälde von Willi Sitte,<br />
darunter »Totenmaske des Großvaters«,<br />
»Höllensturz in Vietnam« und »Das Unheil<br />
begehrt Einlass«.<br />
POND schafft es seit 30 Jahren mit nunmehr<br />
11 Alben, die Zuhörer in einen<br />
Klangrausch zu versetzen und mit einer<br />
Fülle schöner Melodien zu fesseln. Die<br />
Bilder von Victor Hartmann und des bekannten<br />
Hallenser Malers Sitte entwickeln<br />
unter den perfekt arrangierten Titeln<br />
ein Eigenleben, ein Muss für alle<br />
Kunst- und Elektronik-Musikliebhaber.<br />
Infos: www.pond.de und www.moonlight-openair.de,<br />
Eintritt: 20,– € ,<br />
Tickethotline: (03 33 94) 5 62 22<br />
deren Luftigkeit sich in der Benennung<br />
der Arbeiten wiederfindet: »Leichtfüßig«<br />
und »Ins Blaue«. Zellgebilde, wie man sie<br />
aus Gewebeschnitten unter dem Mikroskop<br />
kennt, irritieren durch ihre ins<br />
Überdimensionale vergrößerte Präsenz.<br />
Der Anmutung von Ursprünglichkeit und<br />
Wesenskern folgt der Ausstellungstitel<br />
der in der Galerie Bernau gezeigten Arbeiten:<br />
»Zellbauten«. Außerdem werden<br />
bis zum 28. August auch Zeichnungen<br />
Bettina Lüdickes ausgestellt.<br />
Galerie Bernau, Bürgermeisterstraße 4,<br />
geöffnet: Di–Fr 10–18, Sa 10–16 Uhr.<br />
noch bestehenden Probleme mit der Technik,<br />
Akustik und Ausstattung werden Aufgaben<br />
sein, die die Schule anpacken wird,<br />
damit das Können der Schüler noch besser<br />
zur Geltung kommen kann.<br />
Martina Grohmann<br />
TIPP: »Die chinesische Nachtigall«<br />
wird auch im neuen Schuljahr<br />
in der Woche vom 13. bis 17. Dezember<br />
nochmals aufgeführt.
16 AUGUST 2010 Unterhaltung<br />
Nadja<br />
Küchenmeister<br />
salben<br />
Nadja Küchenmeister,<br />
geb. 1981,<br />
lebt in Berlin-Pankow.<br />
Der Text ist ihrem Gedichtband<br />
»Alle Lichter«,<br />
Schöffling & Co., 2010,<br />
entnommen.<br />
BB-VORSCHAU<br />
Aufgedeckt:<br />
Verborgene Reize<br />
von Panketal<br />
n<br />
Kurzgeschichte:<br />
Ein Karower<br />
in Bayern<br />
n<br />
Rückblende: :<br />
<strong>Bucher</strong> Wissenschaftssommer<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am<br />
Mittwoch, dem 1. September 2010<br />
DAS GEDICHT<br />
das hat alles festen stand: die füße am boden.<br />
noch boden. die autos in den straßen. noch<br />
straßen. und fenster zum öffnen und schließen.<br />
glas noch. glas sehen. nicht zu weit. der himmel<br />
ändert seine farbe auch nicht wirklich bereit<br />
ist der regen anders zu werden, was mich vermuten<br />
lässt, dass die geschichten aus den büchern<br />
stimmen. und ruhig noch ruhig ist nicht mehr<br />
der rest von einem vergeblichen tag. ein wechsel<br />
schritt, ein schluckauf nur, ein zuckendes lid vorhin<br />
bei einem in der tram, das mich daran kurz zweifeln<br />
ließ. ich weiß doch nicht viel, mama. ich habe mir<br />
in den finger geschnitten, siehst du den riss hier<br />
trat es aus, erinnert mich so an etwas. muss ich mich<br />
fragen: was ist denn draußen, dass ich friere und<br />
nicht weiß wo sind die bücher die salben die küsse<br />
GLOSSIERT<br />
Willibalds WM-Nachlese<br />
Als Mr. Webb das Weltmeisterschaftsfinale<br />
Spanien-Niederlande in Johannesburg<br />
abpfiff, fragte Ottilie ihren<br />
Mann, welche Mannschaften denn am<br />
nächsten Tag gegeneinander spielen<br />
würden. Willibald war in Sachen Fußball<br />
von seiner Frau eine ganze Menge gewöhnt,<br />
aber hier war er doch etwas perplex,<br />
schließlich hatte sie die Spanier für<br />
den WM-Titel favorisiert, die Holländer<br />
mit sieben gelben Karten und einer roten<br />
als Holzhacker beschimpft und letztendlich<br />
die Flasche Rotkäppchen auf die Spanier<br />
entkorkt.<br />
Jetzt erst merkte er, dass sich seine Frau<br />
in den vergangenen Wochen mit dem<br />
Fußball angefreundet haben musste.<br />
Und jetzt, wo alles vorbei war, konnte es<br />
nach ihrer Meinung mit der ganzen Aufregung<br />
ruhig weitergehen. Vielleicht<br />
diesmal mit ihrer Wunschansetzung Spanien<br />
gegen die Unsrigen, weil das die besten<br />
Mannschaften im gesamten<br />
Turnier waren. »Und wer heute<br />
im Profi-Fußball absolute<br />
Weltklasse sein will, der<br />
braucht eine gute Mannschaft<br />
und nicht ein oder zwei Einzelkönner,<br />
da bin ich mit Olli<br />
Kahn einer Meinung«, bemerkte seine<br />
Frau. Da musste auch Willibald ausnahmsweise<br />
dem ehemaligen Bayern-<br />
Keeper Recht geben, dem er zur WM den<br />
Beinamen »Schlaftabletten-Olli« verpasst<br />
hatte. Ottilie hätte am liebsten die ganze<br />
Nacht über die Fußball-WM diskutiert,<br />
aber bei Willibald war die Luft aus dem<br />
Ball raus. Er hielt es jetzt mit einem unserer<br />
»jungen Wilden«, dem 20-jährigen<br />
Thomas Müller, der nach dem WM-Ende<br />
in Südafrika sagte, er könne jetzt keinen<br />
Ball mehr sehen. Verständlich, drei<br />
Wochen Leistungshochdruck und dröhnende<br />
Vuvuzela, das schreit nach einer<br />
Pause. Den großen Wurf schaffte auch<br />
diese DFB-Auswahl nicht, sodass sich der<br />
persönliche Beistand der Kanzlerin in<br />
Grenzen hielt. Vor dem Halbfinale hatte<br />
sie bereits Südafrika verlassen, ahnte<br />
sie die Niederlage oder stand schon das<br />
Finale auf dem Terminkalender?<br />
Schwamm drüber. Willibald und Ottilie<br />
sind sich einig; sie sahen eine interes -<br />
sante WM in Südafrika und tollen Fußball<br />
der deutschen Mannschaft!<br />
Günter Bergner<br />
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FOTOS/MONTAGE: ENDRUWEIT, ZEICHNUNG: F.-N. BEYER<br />
WIE ICH BUCH SEHE<br />
Bilder einer Kleingartenanlage<br />
Am 24. Juli feierten die Mitglieder der KGA »Steintal« das 65-jährige Bestehen ihrer Anlage, nachdem am 23. Juli ein ersehnter<br />
Regentag eine wochenlange Hitze abgelöst hatte. Im Festzelt – bei Kaffee und Selbtsgebackenem– probierte sich die Vorsitzende<br />
Sylvia Lilge als Entertainerin, sang ein Couplet und spielte mit einer Freundin einen Sketch, der die Wehwehchen älterer Frauen<br />
aufs Korn nahm. Danach sah sich »BB« in der Anlage um, die jetzt sicher sehr viel anders aussieht, als im Jahre 1945 …<br />
Bitte etwas Geduld!<br />
Was einem Patienten<br />
im Krankenhaus so alles<br />
passieren kann*<br />
Von Gunther Linke<br />
Heinz war wie immer in regelmäßigen<br />
Abständen bei seinem Arzt, um mit<br />
ihm das weitere Vorgehen bezüglich seines<br />
Leidens abzusprechen. Dieser Facharzt<br />
und seine Hausärztin hatten ihm eine stationäre<br />
Behandlung vorgeschlagen. Heinz<br />
konnte sich sogar einen Termin für seine<br />
Einweisung in eine medizinische Einrichtung<br />
aussuchen. Der Oberarzt meldete ihn<br />
an und legte auch gleich die notwendige<br />
Behandlungsvorgehensweise fest. Auch<br />
alle anderen notwendigen Behördengänge<br />
(Kostenübernahmebestätigung der Krankenkasse<br />
etc.) wurden von Heinz schnell<br />
und ohne bürokratische Barrieren absolviert.<br />
Es konnte losgehen.<br />
Froh gestimmt (er sollte nach zwei Tagen<br />
wieder nach Hause entlassen werden),<br />
nüchtern und pünktlich fand er sich ein.<br />
Die Aufnahme verlief problemlos. Nach<br />
einigen vorbereitenden Handgriffen wurde<br />
er zu einer zusätzlichen, aber eigentlich<br />
unnötigen Maßnahme« gefahren (natürlich<br />
im Krankenhausbett), die ursprünglich<br />
gar nicht vorgesehen war. Man schob<br />
ihn dann, nach Erkennen des Irrtums, auf<br />
den Flur, wo er sich längere Zeit von dem<br />
Schrecken erholen konnte.<br />
Inzwischen hatte sich auch die nächste,<br />
diesmal geplante Abteilung gemeldet. Es<br />
war schon Mittag vorbei und die dem Arzt<br />
assistierende Schwester verwies darauf (es<br />
war Freitag), dass sie 16 Uhr Feierabend<br />
habe, also Eile geboten sei. Heinz wurde<br />
nach der Behandlung in sein Zimmer zurückgefahren.<br />
Das Ergebnis wurde ihm<br />
nicht mitgeteilt. Er bekam neue Tabletten,<br />
die er alle vier Stunden einzunehmen hatte;<br />
die erste um 6 Uhr früh. Am nächsten<br />
Tag klappte das auch.<br />
Am darauf folgenden Tag aber waren keine<br />
Tabletten vorhanden. Die Nachtwache war<br />
überrascht, dass hier etwas ihren Rhythmus<br />
störte. Aber nachdem gegen 8 Uhr die<br />
Schwestern zu ihren Morgenhandlungen<br />
erschienen, konnte Heinz seine Tabletten<br />
endlich einnehmen. Die Abstände zwischen<br />
den Einnahmezeiten wurden ent-<br />
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sprechend »konkretisiert« und Heinz wartete<br />
auf seine Entlassung am nächsten Tag.<br />
Am Entlassungsmorgen war die Tablette<br />
wieder nicht da. Als gelernter Patient wusste<br />
er sich aber zu helfen. Er holte sie sich<br />
einfach selber, musste sich aber sagen lassen,<br />
dass er in seinem Zimmer auf die Zuteilung<br />
zu warten habe. Die Schwestern<br />
und der Arzt (und die Essenszuteilung)<br />
hatten ihren Rhythmus. Da in ihrer Reihenfolge<br />
sein Zimmer als letztes auf der<br />
Liste stand, war er nicht vor 8 Uhr auf der<br />
Liste der Schwestern und nicht vor 13 Uhr<br />
auf der Liste des Arztes, das Essen kam früh<br />
nicht vor 9 Uhr undsoweiter. Aber, das<br />
Frühstück fiel sowieso aus, weil die Maß-<br />
nahme vom Freitag wiederholt werden<br />
sollte. Entlassung aufgeschoben. Heinz<br />
übte sich in Geduld. Mittags dann, als das<br />
Personal der Essenausgabe ihm das Ende<br />
der Fastenzeit mitteilte, da an diesem Tag<br />
keine Untersuchung mehr stattfinden würde,<br />
machte ihn das schon etwas stutzig. Als<br />
gegen 14 Uhr der Arzt zur Visite erschien,<br />
sagte der nur, dass er versäumt habe, die<br />
Schwestern und damit Heinz darüber zu<br />
informieren.<br />
Am Dienstag saß Heinz in seinem Zimmer,<br />
ein wenig »Angstschweiß« auf der Stirn.<br />
Was würde man heute mit ihm vorhaben? –<br />
Es passierte gar nichts.<br />
FLIESEN-AUSSTELLUNG<br />
Mo–Sa ab 9.00 Uhr • Tel.: (0 30) 44 73 30 86 • Fax: … 95<br />
Am Mittwoch wurde ihm wiederum das<br />
Frühstück vorenthalten. Die Maßnahme<br />
vom Freitag sollte nun wirklich wiederholt<br />
werden. Und man teilte ihm mit, dass er<br />
am nächsten Tag entlassen werde. Heinz<br />
wartete. Gegen 11 Uhr wurde er wieder in<br />
die ihm bereits bekannte Abteilung gefahren,<br />
an die entsprechenden Geräte angeschlossen<br />
– und hatte dann wieder viel<br />
Zeit. Er fühlte sich in seinem Bett wie einer,<br />
der einen Atlantikflug absolviert, ohne sich<br />
von seinem Platz erheben zu dürfen. Gegen<br />
12.30 Uhr (oder war es schon später?)<br />
erschien ein Arzt und die Behandlung wurde<br />
durchgeführt – wieder mit negativem<br />
Ergebnis, wie Heinz später erfuhr.<br />
Auf alle Fälle gab es erst einmal nichts zu<br />
essen, nachdem Heinz wieder auf seine<br />
Station zurückgekehrt war. Es kümmerte<br />
sich niemand um ihn, denn er sollte ja zwei<br />
Stunden ruhen. Die empfangene Mitteilung<br />
am nächsten Morgen entlassen zu<br />
werden, hielt ihn aufrecht.<br />
Am Donnerstagmorgen, nachdem er gefrühstückt<br />
hatte, wandte er sich vertrauensvoll<br />
an die Schwestern, ihm doch<br />
freundlicherweise seinen Entlassungsbrief<br />
auszuhändigen. »Fragen Sie in 10 Minuten<br />
noch mal nach«, sagten die ihm. Nach<br />
zwanzig Minuten startete Heinz einen weiteren,<br />
zugegeben schüchternen Versuch.<br />
Er solle doch erst einmal das Mittagessen<br />
einnehmen. Am Nachmittag wollte er nun<br />
wirklich seinen Abschiedsbrief haben. Die<br />
Schwestern wussten von nichts, inzwischen<br />
war ja auch die nächste Schicht eingetroffen.<br />
Heinz, der Dussel hatte nicht<br />
daran gedacht, dass auch Schwestern nicht<br />
ewig Dienst machen können. Die neue Besatzung<br />
verwies ihn ins Arztzimmer. Ein<br />
ihm völlig unbekannter Mediziner überreichte<br />
ihm dann auch den von ihm verfassten<br />
Abschiedsbrief. Der behandelnde<br />
Arzt war im Urlaub (oder übers Wochenende<br />
nach Hause) gefahren. Auskunft über<br />
die überstandene Zeit konnte er Heinz<br />
auch nicht geben. Den Brief hätte Heinz<br />
aufgrund seiner Erfahrung (gelernter Patient)<br />
auch selbst schreiben können.<br />
*) Personen und Einrichtungen bleiben anonym,<br />
die Handlungen haben wie geschildert stattgefunden.