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Ausgemusterte Autos?<br />
Kommen in die Schrottpresse!<br />
Doch was passiert<br />
eigentlich mit den vielen<br />
stillgelegten Flugzeugen in aller<br />
Welt, die nie wieder eine Zulassung<br />
bekommen und deshalb<br />
auf irgendwelchen Flugzeug-<br />
Friedhöfen vor sich hin rosten?<br />
Diese Frage beschäftigt jetzt<br />
auch die Süderelbe AG, die gemeinsam<br />
mit der Braunschweiger<br />
Keske Entsorgung GmbH,<br />
der Technischen Universität<br />
Clausthal und der Allcox International<br />
GmbH zum Einstieg in<br />
das Flugzeug-Recycling bläst.<br />
More-Aero heißt das Projekt,<br />
JAHREb&p-<strong>special</strong><br />
+++ AUSGABE 2 +++ JUNI 2012 +++ SONDERVERÖFFENTLICHUNG +++<br />
Business<br />
&<br />
PeoPle<br />
+++ DAS WIRTSCHAFTSFORUM FÜR DEN HAMBURGER SÜDEN +++<br />
Recycling: So werden aus alten<br />
Flugzeugen neue Fensterrahmen<br />
Süderelbe AG hilft bei der Entsorgung stillgelegter Schrott-Flieger<br />
das nur ein Ziel hat: die<br />
Entwicklung und Erprobung<br />
einer mobilen Recycling-Einheit<br />
im Aerospace-Sektor. Kurz:<br />
einen transportablen „Flugzeug-Fresser“,<br />
der aus einem<br />
großen Flieger kleine Häppchen<br />
macht. Es geht darum, die<br />
in stillgelegten Flugzeugen vor-<br />
> <<br />
ZIEL: EINE MOBILE<br />
ZERLEGEEINHEIT<br />
handenen Wertstoffe, darunter<br />
vor allem Aluminium und andere<br />
Edelmetalle, zu separieren,<br />
damit diese wieder in den Wertstoffkreislauf<br />
zurückfließen. So<br />
werden aus alten Flugzeugen<br />
theoretisch neue Flugzeuge.<br />
Oder Autokarossen. Oder Fensterrahmen<br />
. . .<br />
Das Problem: Die Schrottflieger<br />
sind in der Regel nicht transportabel.<br />
Sie können nicht mal<br />
eben in einem zentralen Werk<br />
zerkleinert werden. Deshalb<br />
muss die Zerlegeeinheit in<br />
einen Container passen, der<br />
dann zu dem Opfer gefahren<br />
wird. Das Unternehmen Keske<br />
hat bereits Versuche am<br />
Schrott-Objekt absolviert und<br />
mehrere Flieger in Einzelteile<br />
zerlegt. Allcox ist als Logistikunternehmen<br />
für den Transport<br />
PLANUNGSGESELLSCHAFT MBH<br />
In diesem Heft<br />
auf 24 Seiten<br />
Das war kein Unfall, sondern<br />
das Werk einer mobilen<br />
Schrottschere, die aus einer<br />
Boeing 737 „Kleinholz“ macht.<br />
der Zerlegeeinheit und den Abtransport<br />
der verwertbaren<br />
Flugzeugteile verantwortlich.<br />
Das wirtschaftliche Potenzial,<br />
vor allem durch die Menge der<br />
gewonnenen Wertstoffe definiert,<br />
wird vom Institut für Aufbereitung,<br />
Deponietechnik und<br />
Geomechanik der TU Clausthal<br />
erforscht. Das Projektmanagement<br />
liegt in der Verantwortung<br />
der Süderelbe AG. Prokurist<br />
Dr. Jürgen Glaser: „Wir erproben<br />
den schrittweisen Einstieg<br />
in das neue Geschäftsfeld<br />
Flugzeug-Recycling in Norddeutschland.“<br />
wb<br />
Mehr zum Thema auf Seite 19<br />
Foto: Sebastian Jeanvré<br />
„Ihre<br />
Immobilie<br />
ist bei uns<br />
Chefsache.”<br />
interview<br />
p Eine strategische Ausrichtung<br />
der wirtschaftlichen Aktivitäten im<br />
Hamburger Süden hält Jutta Ludwig,<br />
Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der HWF Hamburgische Ge -<br />
sellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
mbH, für sinnvoll. In „Sechs Fragen<br />
an . . .“ entwickelt sie die Sicht der<br />
HWF auf Harburg. Seite 2<br />
auto<br />
p Der Evoque ist der Shooting-<br />
Star der Marke Range Rover:<br />
Offroad-begeisterte Kunden von<br />
Anders Automobile trafen sich<br />
kürzlich im ADAC-Fahr sicherheits -<br />
zentrum in Embsen bei Lüneburg,<br />
um die gesamte Flotte zu testen.<br />
Alles über das große Treffen unter<br />
dem Land-Rover-Label auf Seite 7<br />
soziales<br />
p Mit 3700 Mitarbeitern zählt die<br />
Elbe-Werkstätten GmbH zu den<br />
Top-Ten der größten Hamburger<br />
Arbeitgeber. Die Betriebsleiter Jens<br />
Rabe und Ulf Lübben-Lorenz erläutern<br />
die „Vielosophie“ des Unternehmens,<br />
das sich um Arbeit für<br />
geistig und psychisch behinderte<br />
Menschen kümmert. Seite 14<br />
PeoPle<br />
p Der Golf-Virus packte den<br />
Journalisten Bernd J. Stoertebek<br />
bereits vor 25 Jahren. Jetzt hat<br />
der ehemals leitende Redakteur<br />
bei „Schöner Wohnen“ das neue<br />
Internetportal Golfbest24 freigeschaltet<br />
– mit aktuellen Nachrichten<br />
und Tipps aus der Welt des<br />
Golf-Sports. Porträt auf Seite 20<br />
Wir freuen uns, 2014 unser<br />
erstes Hotel in Hamburg im<br />
Neuländer Quarree zu eröffnen:<br />
www.marcocityapartments.com<br />
www.neulaender-quarree.de<br />
Achtung:<br />
Neue Telefon-<br />
Nummer!
2<br />
Im vorigen Jahr haben sich in<br />
Hamburg mehr als 70 ausländische<br />
Unternehmen neu<br />
niedergelassen – allerdings keines<br />
davon im Bezirk Harburg.<br />
Die positive Bilanz der Hamburgischen<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
HWF war aus<br />
Harburger Sicht eher frustrierend<br />
und warf die Frage auf, ob<br />
der Süden eigentlich wirklich so<br />
attraktiv ist, wie viele Akteure<br />
und Entscheider in der Politik<br />
und der Wirtschaft meinen.<br />
<strong>HAN</strong>-Redakteur Wolfgang<br />
Be cker sprach darüber mit Jutta<br />
Ludwig, Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der HWF Hamburgische<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
mbH.<br />
> 1<br />
B&P: Harburg ist als<br />
ehemalige „Industriestadt“<br />
ein Wirtschaftsstandort<br />
im klassischen Sinne. Wie beurteilen<br />
Sie die Attraktivität des<br />
Südbezirks für Unternehmen?<br />
Anders gefragt: Hat die HWF<br />
Harburg auf der Rechnung?<br />
Ludwig: Harburg ist eine Region,<br />
in die man gerne geht,<br />
die im Fokus steht. Ein wichtiger<br />
Hamburger Bezirk. Hier ist<br />
es interessant zu wohnen und<br />
zu arbeiten. Unsere Statistik<br />
zeigt, dass es innerhalb Hamburgs<br />
eine kräftige Wanderbewegung<br />
von Unternehmen<br />
gibt, die wachsen und dann<br />
auch nach Harburg ge hen. Das<br />
fällt bei uns allerdings unter<br />
„Entwicklung im Bestand“. Aus<br />
Harburger Sicht sind das natürlich<br />
auch Ansiedlungen. Dass<br />
im vergangenen Jahr keine ausländische<br />
Neuansiedlung in<br />
Harburg stattgefunden hat, war<br />
übrigens ein Ausreißer.<br />
> 2<br />
B&P: Wofür steht Harburg<br />
aus Ihrer Sicht?<br />
Ludwig: Ich nenne zwei wesentliche<br />
Punkte: die Technische<br />
Universität und die Zu-<br />
interview<br />
SECHS FRAGEN AN JUTTA LUDWIG<br />
„Hamburg soll die internationale<br />
Windkraft-Hauptstadt werden“<br />
So sieht die Vorsitzende der HWF-Geschäftsführung die Chancen für den Wirtschaftstandort Harburg<br />
Foto: ein<br />
sammenarbeit der TU mit der<br />
Wirtschaft. Als HWF halten wir<br />
zudem eine strategische Ausrichtung<br />
der wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten im Süden für sinnvoll.<br />
Da sind Stichworte wie TU,<br />
Logistik und Hafen zu nennen.<br />
Außerdem haben wir die fantastische<br />
Entwicklung im Binnenhafen<br />
und auf der Schlossinsel.<br />
Hier werden die Bereiche Wohnen<br />
und Arbeiten zusammengeführt.<br />
Die HWF war und ist in<br />
vielen Projekten in Harburg beteiligt.<br />
Viele Mieter zum Beispiel<br />
in den Channel-Gebäuden oder<br />
im hit-Technopark haben wir<br />
betreut, das sind unsere Kunden.<br />
editorial<br />
VON WOLFGANG BECKER<br />
> 3<br />
B&P: Ist Harburg aus<br />
HWF-Sicht noch ein Industriestandort?<br />
Ludwig: Wenn wir an produzierendes<br />
Gewerbe und Industrie<br />
denken, fallen mir sofort<br />
Namen wie Beiersdorf/Tesa, Airbus<br />
und Mercedes ein. Natürlich<br />
auch die Harburg-Freudenberger<br />
Maschinenbau GmbH.<br />
Oder die Shell, die ja jetzt im<br />
Umbruch begriffen ist. Das sind<br />
ganz wichtige Unternehmen für<br />
Harburg und damit für Hamburg.<br />
Schauen wir nach Finkenwerder:<br />
Die Stadt hat hier eine<br />
kluge Flächenpolitik betrieben,<br />
die es einem Unternehmen wie<br />
Airbus ermöglicht, weiter zu<br />
wachsen. Hamburg ist die einzige<br />
Stadt in Deutschland, die bis<br />
2025 wachsen wird.<br />
> 4<br />
B&P: Welche Rolle<br />
spielt der Harburger<br />
Hafen bei Ihren Vermarktungsaktivitäten?<br />
Ludwig: Flächen, die am Wasser<br />
liegen und zugleich an das<br />
Gleissystem angeschlossen sind,<br />
werden nachgefragt. Und das<br />
nicht nur von klassischen Hafenbetrieben,<br />
sondern auch von anderen<br />
Unternehmen. Hamburg<br />
insgesamt wird die Stadt sein, in<br />
der die Offshore-Energie zu-<br />
Von wegen Kapital: Macht kommt von Machen!<br />
Die Deutschen – ein<br />
Volk von Vereins -<br />
meiern? Mag sein. Das<br />
muss allerdings nichts heißen,<br />
denn es gibt durchaus Vereine,<br />
die sich nicht selbst genügen.<br />
Das beste Beispiel: der<br />
Wirtschaftsverein für den<br />
Hamburger Süden, dem es gelungen<br />
ist, sich von einer eher<br />
introvertierten Industriellenrunde<br />
der Nachkriegszeit zu<br />
einem offenen, engagierten<br />
Verein zu wandeln. Hier ist Ein-<br />
mischung Programm. Die<br />
Wirtschaft im Hamburger Sü -<br />
den sagt, was sie denkt, und<br />
sie bringt konstruktive Vorschläge<br />
auf den Tisch.<br />
Seit Lenin und Marx hat man<br />
viel über die Macht des Kapitals<br />
gehört. Und am langen<br />
Ende geht es natürlich auch in<br />
einem Wirtschaftsverein um<br />
wirtschaftliche Interessen –<br />
alles andere wäre paradox.<br />
Längst ist aber erkannt, dass<br />
zur Bildung von Kapital nicht<br />
nur die harten Standortfaktoren<br />
stimmen müssen. Auch<br />
die so genannten weichen<br />
Standortfaktoren sind wichtig,<br />
wenn es darum geht, ein wirtschaftsfreundliches<br />
Klima zu<br />
erzeugen. Dazu zählen Freizeitmöglichkeiten,<br />
geeignete<br />
Wohnangebote, gute Schulen,<br />
Kindergärten, Gastronomie<br />
und Kultur.<br />
All jene Punkte finden sich<br />
auch in der Harburg-Vision<br />
2020/50 wieder, die das<br />
Mach(t)bare beschreibt. Da -<br />
mit wird deutlich: Das Engagement<br />
des Wirtschaftsvereins,<br />
der jetzt 65 Jahre besteht,<br />
kommt allen Menschen<br />
in Harburg und Umgegend<br />
zugute. Jeder Nichtunternehmer<br />
wird diese Punkte sofort<br />
auch für sich reklamieren. Die<br />
große Klammer Standortqualität<br />
ist ein gesellschaftliches<br />
und kommunalpolitisches<br />
Thema von großer Tragweite.<br />
Auf 24 Seiten bringt Business<br />
Vita<br />
JUTTA LUDWIG<br />
p Jutta Ludwig ist seit März 2011 Vorsitzende<br />
der Geschäftsführung der HWF<br />
Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
mbH und Geschäftsführerin<br />
der Hamburg Marketing GmbH.<br />
p Jutta Ludwig studierte an der<br />
Universität Hamburg und an der<br />
Taipei Universität und schloss ihr Studium<br />
Diplom-Volkswirtin 1981 und als Sinologin<br />
in Hamburg ab. 1984 nahm sie ihre<br />
Tätigkeit als Geschäftsführerin im Ost-<br />
Ausschuss der Deutschen Wirtschaft beim<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
(BDI) mit Schwerpunkt China auf. Von<br />
1993 bis 1996 leitete sie die Abteilung<br />
China-Koordination der Karstadt AG in<br />
Essen. Ab 1997 arbeitete sie als Projektleiterin<br />
am Wuppertal-Institut für Klima,<br />
Umwelt und Energie GmbH. Von 2003<br />
bis Februar 2011 war Jutta Ludwig<br />
Delegierte der Deutschen Wirtschaft in<br />
Beijing und Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer<br />
in China, Beijing.<br />
p Jutta Ludwig lebt in Rissen und ist seit<br />
1980 mit Harris Tiddens verheiratet. Das<br />
Paar hat drei Söhne.<br />
sammenfließen wird. Das ist<br />
durch die Lage bestimmt. Eine<br />
große Herausforderung für<br />
Hamburg wird deshalb das<br />
Thema Energiespeicherung sein.<br />
Hamburg soll die internationale<br />
Windkraft-Hauptstadt werden,<br />
muss dazu aber die Stärken noch<br />
deutlicher herausarbeiten. Unser<br />
Ziel ist es, in der Hansestadt Forschung<br />
und Entwicklung für diesen<br />
Bereich zu etablieren und<br />
entsprechende Firmen anzusiedeln.<br />
Unternehmen kommen,<br />
weil es in einer Region einen<br />
Markt gibt. Den müssen wir aufbauen.<br />
Dabei können auch Flächen<br />
im Harburger Hafen eine<br />
Rolle spielen.<br />
& People im beiliegenden<br />
Special „65 Jahre Wirtschaftsverein“<br />
die wohl ausführlichste<br />
Zwischenbilanz der Harburg-Vision<br />
2020/50, die jemals<br />
erschienen ist. Ein Blick in<br />
die Zukunft, aber auch eine<br />
Analyse der Gegenwart. Eine<br />
interessante Lektüre wünscht<br />
> 5<br />
B&P: In Harburg soll<br />
möglicherweise ein eigenes<br />
Stadtmarketing aufgebaut<br />
werden. Wäre das eine<br />
Konkurrenz für die Hamburg<br />
Marketing GmbH?<br />
Ludwig: Ich habe die letzten<br />
Jahre in Peking gelebt. Wenn<br />
man von Asien nach Europa<br />
schaut, muss man Hamburg und<br />
die Metropolregion schon auf der<br />
Karte suchen. Die Hamburg Marketing<br />
GmbH hilft, dass wir im<br />
Ausland wahrgenommen werden.<br />
Auch unsere Partner in der<br />
Metropolregion, wie zum Beispiel<br />
die Süderelbe AG, unterstützen<br />
dies. Eine noch kleinteiligere Darstellung<br />
ist im internationalen<br />
Wettbewerb wenig wirksam. Wir<br />
konkurrieren mit anderen Ländern<br />
und bekannten Metropolen.<br />
Natürlich ist es daneben gut,<br />
wenn sich die Bezirke Gedanken<br />
über ihre Identität und ihre<br />
Selbstdarstellung machen.<br />
Schließlich sollen sich die Bürger<br />
dort wohlfühlen, und neue Bewohner<br />
müssen gewonnen werden.<br />
Das ist keine Konkurrenz.<br />
Das muss sich sinnvoll ergänzen.<br />
> 6<br />
B&P: In Harburg sorgte<br />
unlängst die Vorstellung<br />
des 200-Millionen-Euro-<br />
Projekts „Neuländer Quarree“<br />
für Aufsehen. Hat die HWF<br />
davon gehört?<br />
Ludwig: Aber ja. Gerne bringen<br />
wir auch hier unsere Erfahrungen<br />
in der Vermarktung an attraktive<br />
Unternehmen mit ein. Gespräche<br />
hierzu haben stattgefunden.<br />
Dort geht es letztendlich um 500<br />
Arbeitsplätze. Zunächst sind jedoch<br />
die Investoren und Planer<br />
gefordert. Wir sind zufrieden,<br />
wenn die Strukturen stimmen<br />
und in einem so umfangreichen<br />
Neubauprojekt bewiesen wird,<br />
dass Wohnen und Arbeiten sich<br />
nicht ausschließen, was für einen<br />
hoch entwickelten Stadtstaat wie<br />
Hamburg wichtig ist.<br />
IMPRESSUM<br />
Business<br />
&PeoPle REDAKTION & FOTOS:<br />
Wolfgang Becker (verantw.)<br />
Christian Bittcher (Fotos)<br />
Urte Michaelsen<br />
GRAFIK & LAYOUT:<br />
Gunda Schmidt<br />
ANZEIGEN:<br />
Jens Kalkowski<br />
VERLAG:<br />
Lühmanndruck
Preiswert tanken lautet<br />
das Motto des Tanktreffs<br />
an der A1-Abfahrt Rade.<br />
Vorhang auf: Der Hamburger<br />
Hafen ist im<br />
Landkreis Harburg angekommen.<br />
Nicht direkt, aber unübersehbar.<br />
Die Unternehmensgruppe<br />
Hoyer hat an der A1 in<br />
Rade ihren neunten und bislang<br />
größten Autohof in Betrieb genommen.<br />
Das 50 000 Qua drat -<br />
meter große Areal an der Autobahnabfahrt<br />
bietet Platz für<br />
mehr als 100 Lastwagen. Im ersten<br />
Bauabschnitt ist eine der<br />
größten Tankstellen Deutschlands<br />
entstanden – mit je acht<br />
Tankspuren für Pkw und Lkw.<br />
Außerdem: ein topmoderner<br />
Restaurantbereich mit mehr als<br />
150 Sitzplätzen, eine Werkstatt,<br />
ein Sanitärbereich mit sechs<br />
Duschbädern, eine Außen -<br />
terrasse mit Wasserfall und ein<br />
Spielplatz für die Kinder von<br />
Reisenden, die in Rade Rast machen.<br />
Nach derzeitigem Stand<br />
wird am Autohof im August die<br />
erste große Anzeigetafel des<br />
Lkw-Leitsystems im Hamburger<br />
Umland aufgestellt – damit<br />
wird Rade zum Vorhof des<br />
Hamburger Hafens.<br />
Das Millionen-Investment von<br />
Heinz-Wilhelm Hoyer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der gleichnamigen Unterneh-<br />
mensgruppe, deckt sich eins zu<br />
eins mit den Plänen der Hamburg<br />
Port Authority und der<br />
Hamburger Wirtschaftsbehörde.<br />
Seit Jahren wird darüber gesprochen,<br />
den Schwerlastverkehr<br />
im Umland abzufedern<br />
und dosiert in den Hafen einfließen<br />
zu lassen. Das Lkw-Leitsys -<br />
tem gehört zu diesem Projekt,<br />
denn es bietet Informationen<br />
über Staus, die Befahrbarkeit<br />
von Brücken und freie Straße.<br />
Hoyer: „Wir sind ein Partner der<br />
Transportbranche und verstehen<br />
uns als Dienstleister mit<br />
einem breiten Produktportfolio.“<br />
Der Autohof Hamburg<br />
Süd, so der offizielle Name, ist<br />
allerdings nicht nur Anlaufpunkt<br />
für Trucker. Hoyer weiter:<br />
„Wir haben auch Büro- und<br />
Konferenzräume mit kompletter<br />
Medienausstattung eingerichtet,<br />
sodass sich beispielsweise<br />
Mitarbeiter von Unternehmen<br />
vor den Toren Hamburgs<br />
treffen können.“ Der<br />
jüngste der insgesamt neun<br />
Autohöfe, die Hoyer betreibt,<br />
setzt neue Maßstäbe und ist<br />
logistik 3<br />
Foto oben: Freundliches<br />
Personal im Selbstbedienungsbereich:<br />
Stefanie Wiesner<br />
(links) und Daniela Lewens.<br />
Im Außengelände des<br />
Autohofs gibt es sogar<br />
einen Wasserfall.<br />
„Wir wollen Lust auf Hamburg machen“<br />
Autohof Hamburg Süd in Betrieb – Rade wird zum Vorhof des Hafens – Platz für mehr als 100 Lkw<br />
> <<br />
HOYER SETZT<br />
NEUE MAßSTÄBE<br />
Hier wird frisch gekocht:<br />
Küchen chef Uwe Scheerer präsentiert<br />
ein Spaghetti-Gericht.<br />
Die Unternehmensgruppe Hoyer<br />
p Die Unternehmensgruppe<br />
Hoyer, gegründet 1924<br />
(Hoyer-Viska-Fabrikate), hat<br />
ihren Hauptsitz in Visselhövede<br />
und betreibt in Deutschland<br />
rund 150 Tankstellen, davon<br />
etwa die Hälfte unter der Marke<br />
„Tanktreff Hoyer“. Bundesweit<br />
kann an mehr als 300 Akzeptanzstellen<br />
mit der HoyerCard<br />
bargeldlos getankt werden. Alle<br />
neun Autohöfe und die dazugehörige<br />
Gastronomie werden<br />
unter eigener Regie geführt.<br />
Herzlich willkommen: Servicekraft<br />
Nicki Bliemeister zeigt<br />
die Speisekarte.<br />
Außerdem gehört zur Gruppe<br />
das Mineralölwerk Finke – eine<br />
eigene Produktion von Ölen<br />
und Schmierstoffen aller Art.<br />
Hoyer beschäftigt bundesweit<br />
rund 1200 Mitarbeiter (etwa die<br />
Hälfte in Hamburg, Bremen und<br />
Niedersachsen) und ist Marktführer<br />
im Mineralölhandel. Der<br />
Jahresumsatz liegt bei 2,5 bis<br />
drei Milliarden Euro. Die Hoyer-<br />
Unternehmensgruppe wird in<br />
dritter Generation von Heinz-<br />
Wilhelm Hoyer geführt. Er sagt:<br />
dem Vernehmen nach auch im<br />
Gastronomie-Bereich eine Klasse<br />
für sich. Der Firmenchef:<br />
„Wir haben alles maritim gehalten.<br />
Wir wollen Lust auf Hamburg<br />
machen.“ Und: Erstmals<br />
bietet Hoyer einen Pkw-Drive-<br />
In-Schalter für den Kauf von<br />
Snacks und Getränken aller Art<br />
– ein Pilotprojekt.<br />
Vor knapp drei Jahren hatte<br />
Hoyer eine Anfrage der Ha -<br />
backer Holding (Entwicklung,<br />
Bau und Betrieb von Logistikimmobilien)<br />
erhalten. Man wurde<br />
sich einig, und der Kauf des<br />
„Wir sind damals mit der<br />
Wende gewachsen.“ In den<br />
neuen Ländern ist Hoyer<br />
besonders stark vertreten. Ein<br />
wichtiger Standort vor allem<br />
auch im Mineralölhandel ist<br />
zudem Hamburg. Das Unternehmen<br />
verkauft so wohl Kraftstoffe<br />
und Schmierstoffe aller<br />
Art als auch Gas, Heizöl und<br />
AdBlue, ein Additiv auf Harnstoffbasis,<br />
das den Schadstoffausstoß<br />
von Dieselfahrzeugen<br />
Fünf-Hektar-Geländes war beschlossen.<br />
Seitdem ist viel geschehen.<br />
Eine der größten Herausforderungen:<br />
die Aufbereitung<br />
der Stellfläche. Hoyer:<br />
„Wir mussten den Boden metertief<br />
auskoffern lassen und mit<br />
Kies und Schotter auffüllen.<br />
Viele Tausend Kubikmeter Bo -<br />
den wurden bewegt, um einen<br />
tragfähigen Untergrund für die<br />
Lastwagen zu bauen.“ Der Start<br />
des Autohofs, der am 1. Juni in<br />
Betrieb genommen wurde,<br />
zeigt, dass Hoyer richtig lag:<br />
„Um sechs Uhr haben wir geöffnet,<br />
um acht Uhr standen die<br />
ersten Lastwagen vor der Tür.<br />
Seitdem läuft der Betrieb rund<br />
um die Uhr. Wir sind sehr zufrieden.“<br />
Was die Gemeinde<br />
Neu Wulmstorf und den Landkreis<br />
Harburg freuen dürfte:<br />
Rund um den Autohof sind<br />
auch 70 neue Jobs geschaffen<br />
worden. Gearbeitet wird im<br />
Drei-Schicht-Betrieb – an 365 Ta -<br />
gen in der Woche. Ein Tag der<br />
offenen Tür mit großem Programm<br />
soll nach den Sommerferien<br />
stattfinden. wb<br />
>> @ IM WEB:<br />
deutlich reduziert. wb www.hoyer-energie.de<br />
D I E A G E N T U R F Ü R I N T E R N E T , D I A L O G U N D<br />
M A R K E T I N G I M H A M B U R G E R S Ü D E N .<br />
W W W . T H R E E N E T . D E<br />
Fotos: Christian Bittcher
4<br />
Klima NEWS<br />
KLIMZUG NORD<br />
Grönland, Malediven,<br />
Har burg: Alle tragen<br />
etwas gemeinsam – die Last<br />
des weltweiten Klimawandels.<br />
Das Projekt KLIMZUG-<br />
NORD forscht nach Lösungen,<br />
um die Metropolregion<br />
Hamburg auf steigendes<br />
Hochwasser, heftigen Starkregen<br />
und brütende Hitze<br />
einzustellen. Bis 2014 koordiniert<br />
die TuTech Innovation<br />
GmbH in Harburg das<br />
Projekt des Bundesforschungsministeriums.<br />
4. Hamburger<br />
Klimawoche<br />
Unter der Schirmherrschaft<br />
von Jakob von Uexküll<br />
(World Futur Council) findet<br />
die vierte Hamburger Klimawoche<br />
statt: vom 24. bis<br />
zum 30. September 2012<br />
rund um das Unilever-Haus<br />
und auf den Marco-Polo-<br />
Terrassen in der Hafencity.<br />
Kontakt: Arne von Maydell<br />
vonmaydell@tutech.de<br />
Pflügen gegen das<br />
Hochwasser<br />
Edgar Nehlsen, Wasserbauingenieur<br />
an der Technischen<br />
Universität Hamburg-<br />
Harburg (TUHH), fordert<br />
ein Umdenken von Bauern<br />
und Kommunen aufgrund<br />
der Zunahme von Starkregenereignissen<br />
in den Wintermonaten<br />
durch den Klimawandel.<br />
Die Bauern soll -<br />
ten ihre Felder parallel zum<br />
Hang pflügen, um das Abspülen<br />
von Erde in die Este<br />
zu verhindern.<br />
KLIMZUG: Klima -<br />
projekt bekommt Preis<br />
Die Fördermaßnahme<br />
„KLIM ZUG – Klimawandel<br />
in Regionen zukunftsfähig<br />
gestalten“, die vom Institut<br />
der deutschen Wirtschaft<br />
Köln begleitet wird, bereitet<br />
Deutschland auf den Klimawandel<br />
vor. Dafür wurde sie<br />
am 14. Mai 2012 von der<br />
Ini tiative „365 Orte im Land<br />
der Ideen“ ausgezeichnet.<br />
Newsletter:<br />
www.klimzug-nord.de<br />
umwelt<br />
Wenn der weißgrüne Kangoo ZE vor<br />
der Tür steht, wird es ökologisch<br />
Neu in der Metropolregion: Grüne Treppe GmbH bietet umweltfreundliche Treppenhausreinigung<br />
an – Sogar das eigene Wasser wird mitgebracht<br />
Wer bei dem Namen<br />
Grüne Treppe GmbH<br />
an den Vertrieb von<br />
Rasenteppichen denkt, liegt<br />
völlig daneben. Das Hamburger<br />
Unternehmen mit Sitz in<br />
Eilbek reinigt Treppenhäuser –<br />
und zwar ökologisch. Die Reinigungskräfte<br />
bringen sogar ihr<br />
eigenes Wasser mit. Zwei<br />
Teams rollen jetzt zudem ultraleise<br />
und wiederaufladbar auch<br />
durch den Süden der Hansestadt.<br />
Betriebsleiter Björn Heinrich:<br />
„Wir haben erstmals zwei<br />
Elektroautos gekauft – eine<br />
Idee, die uns kam, als wir 2011<br />
darüber nachdachten, was<br />
unser Beitrag zur Umwelthauptstadt<br />
Hamburg sein<br />
könnte.“<br />
Aus der Öko Idee ist nun eine<br />
eigene Gesellschaft geworden,<br />
denn die Grüne Treppe GmbH<br />
ist aus der Nowak Treppenhausreinigung<br />
GmbH & Co. KG<br />
hervorgegangen, ein Unternehmen,<br />
das bereits 1976 gegründet<br />
wurde und mittlerwei-<br />
> <<br />
HAMBURG UND<br />
UMGEBUNG<br />
le 932 (!) Treppenhäuser in<br />
Hamburg und Umgebung bis<br />
nach Jork sauber hält. Doch wie<br />
schafft man es, eine an sich<br />
relativ übersichtliche und mil -<br />
lionenfach bewährte Dienstleis -<br />
tung wie das Reinigen eines<br />
Treppenhauses neu zu definieren<br />
und auf Grün zu drehen?<br />
Heinrich fällt dazu eine ganze<br />
Menge ein: „Unsere Touren, die<br />
hier in der Zentrale optimiert<br />
werden, sind sieben bis maximal<br />
120 Kilometer lang. Eine Strekke,<br />
die auch ein Elektroauto gut<br />
schafft. Wir haben lange gesucht<br />
und schließlich bei Renault zwei<br />
www.cc-rohrsanierung.de<br />
Kangoo ZE bestellt. Natürlich<br />
muss man den vergleichsweise<br />
hohen Anschaffungspreis wieder<br />
reinbekommen, es ist also<br />
ein gewisses Risiko. Aber wir probieren<br />
das jetzt mal und sammeln<br />
Erfahrungen.“<br />
Zum Grüne-Treppe-Prinzip gehört<br />
es, alle Abläufe auf den<br />
Prüfstand zu stellen. Die Touren<br />
werden so optimiert, dass die<br />
Zweierteams ihre Reinigungsobjekte<br />
azyklisch zum Haupt-<br />
verkehrsaufkommen ansteuern.<br />
Die Minimierung der Fahrtzeiten<br />
nützt der Firma und senkt<br />
die Standzeiten im Stau und vor<br />
Ampeln. Auch so lässt sich Energie<br />
sparen.<br />
Der Reinigungsvorgang ist<br />
ebenfalls systematisch optimiert<br />
worden. Zur Reinigung<br />
werden biologisch abbaubare<br />
Reinigungsmittel der Firma Ecolab<br />
eingesetzt. Das US Un ter -<br />
nehmen hat sogar die eigenen<br />
WIR ARBEITEN IM<br />
UNTERGRUND.<br />
Wir bieten Ihnen die Inspektion, Dichtheitsprüfung<br />
und grabenlose Sanierung von Rohren, Kanälen und<br />
Schachtbauwerken.<br />
040 - 714 86 94-0<br />
Timo-Florian Laemmerhirt (rechts) ist im Bereich Treppenhausreinigung<br />
beschäftigt und regelmäßig mit dem neuen Elektroauto unterwegs.<br />
Betriebs leiter Björn Heinrich will den Einsatz der Fahrzeuge testen.<br />
Die Treppenhausschlüssel<br />
eines Tages:<br />
Sie werden im Safe gelagert<br />
und mit den Tourenplänen an<br />
die Teams ausgegeben.<br />
ZE steht für zero emission –<br />
null Emissionen. Hinter der<br />
Klappe wird das Ladekabel<br />
angeschlossen.<br />
Produktionsprozesse zertifizieren<br />
lassen. Bereits bei den Angeboten<br />
setzt das Hamburger<br />
Reinigungsunternehmen schon<br />
auf den Öko Faktor und benutzt<br />
„klimaneutral gedruck tes“ Briefpapier<br />
und hat den Wassereinsatz<br />
im Treppenhaus minimiert.<br />
Heinrich: „Das hat einige Kunden<br />
zunächst irritiert, aber<br />
wenn man es erklärt, kommt<br />
der Aha Effekt. Wir wischen nebelfeucht<br />
und verwenden vor-<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
gewässerte Wischbezüge. Die<br />
Technik ist sehr teuer und<br />
stammt eigentlich aus dem<br />
Krankenhausbereich. Dieses<br />
Sys tem in der Treppenhausreinigung<br />
einzusetzen war dennoch<br />
sinnvoll, nicht zuletzt das Reinigungsergebnis<br />
gibt uns Recht.“<br />
Die Methode funktioniert so:<br />
Der Mitarbeiter nimmt morgens<br />
mehrere Kisten in Empfang,<br />
in denen jeweils 20 mit<br />
vier Litern Reinigungsflüssigkeit<br />
vorgewässerte Wischbezüge lagern.<br />
Heinrich: „Man rechnet<br />
für ein Treppenhaus mit vier<br />
Etagen und Keller 20 bis 30 Li -<br />
ter Wasser zum klassischen Wischen<br />
– wenn man es ordentlich<br />
macht. Wir verbrauchen<br />
zehn Bezüge – also zwei Liter.<br />
Der Dreck ist<br />
dann im Bezug<br />
und nicht im<br />
Wischwasser,<br />
das ja auch noch<br />
entsorgt werden<br />
müsste. Wohin<br />
damit? In den<br />
Gully – eine weitere<br />
Umweltbelas -<br />
tung.“<br />
Im Ganzen stehen den<br />
Profis (Nowak und Grüne Treppe)<br />
rund 5500 Wischbezüge zur<br />
Verfügung. Hiervon sind täglich<br />
2000 Bezüge in den Treppenhäusern<br />
Hamburgs im Einsatz.<br />
Parallel dazu werden weitere<br />
2000 Bezüge gewaschen und<br />
für den nächsten Einsatz ge -<br />
packt und bereitgestellt. Der<br />
Rest ist Reserve und liegt für die<br />
beabsichtigte Expansion der<br />
Grünen Treppe GmbH bereit.<br />
Rechnet man alles zusammen,<br />
sparen die Reinigungskräfte dieses<br />
Unternehmens mehr als 50<br />
Prozent Wasser bei einem deutlich<br />
besseren Ergebnis. Heinrich:<br />
„Wir bringen unser Wasser mit<br />
und nehmen den Schmutz mit<br />
zurück; natürlich sauber! Auch<br />
das ist ein gutes Argument.“wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.gruenetreppe.de
Gunter singt<br />
uns in die Nacht<br />
der Lichter<br />
Neues Fest-Format im Harburger<br />
Binnen hafen soll etabliert werden<br />
Es ist noch nicht die offizielle<br />
Einweihung, aber ein<br />
An lass, der Platz braucht –<br />
den Kanalplatz. Am Freitag,<br />
14. September, steigt Harburgs<br />
erste „Nacht der Lichter“. Dazu<br />
werden die Gebäude im Channel<br />
illuminiert. Eine Kulisse für<br />
ein neues Fest-Format mit Mu -<br />
sik und Gastronomie sowie den<br />
ebenfalls ersten Lichterlauf. Das<br />
Quartiersfest soll als weiterer<br />
Höhepunkt im Binnenhafen-<br />
Jahr etabliert werden. Laut<br />
Hauptorganisatorin Melanie-<br />
Gitte Lansmann, Geschäfts -<br />
führerin von channel hamburg<br />
e.V., wird der neue Kanalplatz<br />
zu einem späteren Zeitpunkt<br />
offiziell eingeweiht.<br />
Rund 15 000 bis 20 000 Besucher<br />
werden Mitte September<br />
zu dem spätsommerlichen<br />
Event mit Aha-Charakter erwartet.<br />
An der Beleuchtung des<br />
Quartiers arbeitet die Licht-AG<br />
der Technischen Universität<br />
(TU) Harburg mit. Die Umsetzung<br />
erfolgt über den SHS Veranstaltungsservice<br />
aus Scharbeutz.<br />
Einer der beiden Gesellschafter<br />
ist Nicolas Sauerbaum<br />
(27). Er studiert an der TU Elek -<br />
Fotos: SHS Veranstaltungsservice<br />
Nicolas Sauerbaum mit<br />
einer „Lichtkanone”: Er wird<br />
den Channel illuminieren.<br />
tro technik und gehört eben falls<br />
der Licht-AG an.<br />
Die alten Backsteinfassaden beispielsweise<br />
der ehemaligen<br />
New-York Hamburger Gummi-<br />
Waaren Compagnie sollen in<br />
farbiges Scheinwerferlicht ge-<br />
taucht werden.<br />
Auch moderne Gebäude wie<br />
der KaiSpeicher eignen sich als<br />
Projektionsfläche. Dazu sollen<br />
Schiffe beleuchtet werden. Insgesamt<br />
wer den im Quartier<br />
876 Schein werfer aufgebaut<br />
Voll erleuchtet: Der Kaispeicher im<br />
Harburger Binnenhafen gibt ein sehr<br />
beeindruckenes Bild ab.<br />
plus 300 Me ter<br />
Lichtschlauch.<br />
Außerdem werden<br />
400 vorhandene<br />
Leuch -<br />
ten mit Spezialfolien<br />
eingefärbt.<br />
Mehr als 50 Prozent<br />
der Scheinwerfer sind<br />
mit energiesparenden<br />
LEDs ausgestattet.<br />
Die Idee hat Ingolf F. Kropp,<br />
Rechtsanwalt bei SchlarmannvonGeyso,<br />
aus Holland importiert.<br />
Er sitzt im Beirat des Channel-Vereins<br />
und hatte eine ähnliche<br />
Veranstaltung im Land der<br />
channel 5<br />
Grachten erlebt. Melanie-Gitte<br />
Lansmann: „Das hat er uns<br />
dann im Beirat erzählt – und<br />
alle waren begeistert.“ Die Idee<br />
kam so gut an, dass jetzt sogar<br />
die Macher der IBA Hamburg<br />
2013 überlegen, das Lichterfest<br />
2013 für Präsentationszwecke<br />
zu nutzen.<br />
In das Fest wird der Lichterlauf<br />
integriert, der auf Initiative der<br />
Haspa und der TU zustande<br />
kommen soll. Rund 1000 Läufer<br />
werden erwartet und auf mehreren<br />
Strecken durch den illuminierten<br />
Channel geführt<br />
(mehr dazu beim Medienpart-<br />
ner Harburger Anzeigen und<br />
Nachrichten). Auf der Musikbühne<br />
wird ein echter Wahl-<br />
Harburger auftreten: Gunter<br />
Gabriel. Außerdem dabei: der<br />
Harburger Chor „Gospel Train“.<br />
Die Binnenhafen-Gastronomie<br />
sowie der „Leuchtturm“ und<br />
die Helms-Lounge werden sich<br />
auf dem neu gestalteten Kanalplatz<br />
in extra aufgestellten<br />
Gourmet-Zelten um die Bekös -<br />
tigung der Gäste kümmern. wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.channel-hamburg.de
6 Projekt<br />
„Hauptsache, Du hast ein eigenes Apartment“<br />
Marc O‘ City Apartments im „Neuländer Quarree“: Es liegen bereits konkrete Anfragen für<br />
Übernachtungsbuchungen vor – Gespräch mit Rick van Erp<br />
Es steht zwar noch kein<br />
Stein, aber die Nachfrage<br />
nach Übernachtungskapazitäten<br />
im geplanten Boardinghouse<br />
im „Neuländer<br />
Quarree“ am Östlichen Bahnhofskanal<br />
im Binnenhafen liegt<br />
bereits im deutlich vierstelligen<br />
Bereich (zehn Prozent der Jahreskapazität).<br />
Das hat selbst<br />
Rick van Erp überrascht. Er ist<br />
der für Entwicklung und Finanzen<br />
zuständige Manager der<br />
holländischen Kette Marc O‘<br />
City Apartments. Das Unternehmen<br />
ist im Aufbau und wird<br />
in Deutschland von der Implan<br />
Projektentwicklungsgesellschaft<br />
aus Hamburg beraten, die<br />
wiederum der Projektentwickler<br />
des „Neuländer Quarree“-Boardinghouse’<br />
ist.<br />
> <<br />
BEDARF FÜR EIN<br />
BOARDINGHOUSE<br />
Van Erp: „Wir haben nach der<br />
Präsentation im Harburger Rathaus<br />
ganz konkrete Anfragen<br />
für Übernachtungskontingente<br />
auf den Tisch bekommen. Das<br />
ist schon überraschend, denn<br />
die Eröffnung ist für 2014 vorgesehen.<br />
Offenbar gibt es aber<br />
einen sehr großen Bedarf für<br />
ein Boardinghouse. Gerade<br />
gro ße Unternehmen haben<br />
Probleme, gute Fachleute und<br />
Führungskräfte zu finden, wenn<br />
sie denen in der Startphase<br />
Rick van Erp ist bei Marc O‘<br />
zuständig für Entwicklung und<br />
Finanzen.<br />
nicht wenigstens eine adäquate<br />
Unterbringung anbieten können.“<br />
Den Wunsch nach einem<br />
wohnlichen Feierabend in diesen<br />
Phasen hat van Erp zur<br />
Philosophie erklärt: „Hauptsache,<br />
Du hast ein eigenes Apartment.“<br />
Er sucht deshalb vor<br />
allem Immobilien, die innenstadtnah<br />
liegen, ein schnell erreichbares<br />
interessantes Umfeld,<br />
aber trotzdem Ruhe bieten<br />
und Atmosphäre haben. Das<br />
trifft nun ausgerechnet auf das<br />
„Neuländer Quarree“ nicht zu,<br />
denn dort ist im Umfeld noch<br />
nicht viel. Van Erp: „Wir sehen<br />
den Binnenhafen insgesamt<br />
und glauben, dass dieses Quartier<br />
eine sehr positive Entwick-<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
lung hat. Und die wird andauern.“<br />
Das Boardinghouse soll auf acht<br />
Etagen rund 100 Apartments<br />
bieten. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />
planen Hans-Peter<br />
Werner (Implan) und Investor<br />
Günter Schönfeldt von der P&S<br />
GmbH in mehreren Bauabschnitten<br />
Wohnungen, ein Ha-<br />
fenkasino, eine Parkpalette und<br />
einen Technologiepark. Voraussetzung:<br />
Das Chemie-Unternehmen<br />
Brenntag müsste auf die<br />
Abfüllung von Chlorgas verzichten<br />
– nur so ließe sich der Störfallkreis<br />
verringern. Die Bezirksverwaltung<br />
bestätigt, dass es<br />
konstruktive Gespräche und<br />
erste Vereinbarungen gibt. Alles<br />
EIN FALL FÜR<br />
KOLUMNE VON<br />
in allem rechnet Werner allerdings<br />
mit einer etwa dreimonatigen<br />
Verzögerung. Erst wenn<br />
das Störfall-Thema gelöst ist,<br />
soll das 4,5 Hektar große<br />
Grundstück vorbereitet werden.<br />
Ungeachtet dessen sind die Architekten<br />
derzeit dabei, das<br />
Harburger Marc O‘-Haus zu<br />
planen. Zeitgleich bereiten sich<br />
Augen auf beim<br />
Grundstücks(ver-)kauf!<br />
Die Gewährleistung<br />
für Sachmängel ist<br />
„ ausgeschlossen“ –<br />
wer kennt diese Formulierung<br />
nicht? Sie wird be son -<br />
ders in Grundstückskaufverträgen<br />
verwendet. Denn die<br />
meisten Verkäufer wollen<br />
nicht das Risiko tragen,<br />
mög licherweise noch nach<br />
Jahren vom Käufer wegen<br />
Mängeln in Anspruch ge -<br />
nom men zu werden.<br />
Was aber, wenn der Verkäufer<br />
bewusst Mängel verschweigt?<br />
Dann sprechen Juristen<br />
vom „arglistigen Ver -<br />
schweigen“. Und der Ver -<br />
käufer muss für die verschwiegenen<br />
Mängel haften<br />
– trotz Gewährleistungsausschluss!<br />
Das scheint einfach zu sein.<br />
Ist es aber nicht. Denn wer<br />
weiß schon, wo die Grenze<br />
Grafik: WGK<br />
Das Marc O’ -<br />
Logo hängt<br />
schon an der<br />
Wand, so könnte<br />
das neue<br />
Boardinghouse<br />
im „Neuländer<br />
Quarree”<br />
aussehen.<br />
Dr. Jens Biederer<br />
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />
zum „arglistigen Verschweigen“<br />
zu ziehen ist? Der Verkäufer<br />
eines Hausgrund -<br />
stücks wusste dies offenbar<br />
nicht. Er hatte nicht nur seinen<br />
eigenen Garten, sondern<br />
auch einen Teil des<br />
Nachbargrundstücks umzäunt<br />
und gärtnerisch gestaltet.<br />
Der Käufer nahm deshalb<br />
irrtümlich an, er kaufe<br />
das gesamte umzäunte<br />
Grundstück.<br />
Die mit der Sache befassten<br />
Gerichte waren sich einig:<br />
Der Verkäufer hätte den Käufer<br />
hierüber aufklären müssen.<br />
Auch ohne ausdrückliche<br />
Nachfrage musste er den<br />
naheliegenden Irrtum aufdecken.<br />
Der Grundstücksverkäufer<br />
hat te dem Käufer<br />
allerdings einen Ordner mit<br />
Unterlagen über geben. Da -<br />
rin befand sich auch ein<br />
die Holländer darauf vor, in<br />
Haarlem – unweit von Amsterdam<br />
– das erste Haus mit<br />
16 Apartments zu eröffnen. Van<br />
Erp: „Dort wollen wir alle Systeme<br />
und Abläufe testen. Besser<br />
in so einem Haus tritt ein Fehler<br />
auf als in so einem großen wie<br />
in Harburg.“ Das zweite Haus<br />
soll in Aachen folgen, das dritte<br />
möglicherweise in Dresden.<br />
Werner: „Wir werden Marc O‘<br />
bei der Expansion in Deutschland<br />
begleiten.“<br />
> <<br />
DAS WOHNLICHE<br />
KONZEPT<br />
Alle für Harburg geplanten<br />
Apartments sollen laut van Erp<br />
mindestens zwei Zimmer ha ben<br />
– damit man Besuch nicht im<br />
Schlafzimmer empfangen muss.<br />
Die bisherigen Einrichtungsstudien<br />
zeigen ein modernes, hochwertiges<br />
Interieur und einen stylischen<br />
Lounge-Bereich. Hinzu<br />
soll ein ebenfalls hochwertiges<br />
Restaurant kommen. Rick van<br />
Erp: „Marc O‘ bricht mit der traditionellen<br />
Hotel-Tradition. Wir<br />
setzen voll auf das wohnliche<br />
Konzept.“ Er rechnet damit, dass<br />
seine Gäste im Durchschnitt drei<br />
Wochen bleiben. Werner ist optimistisch<br />
und von dem Konzept<br />
überzeugt: „Wir brauchen nicht<br />
das zehnte Zwei- bis Drei-Sterne-<br />
Hotel, sondern ein neues Hotel-<br />
Produkt.“ wb<br />
Grundstücksplan. Dem hätte<br />
der Käufer entnehmen können,<br />
dass das verkaufte<br />
Grundstück kleiner als angenommen<br />
war. Kann da noch<br />
die Rede vom „Verschweigen“<br />
sein?<br />
Ja, entschied der Bundesgerichtshof.<br />
Der Verkäufer<br />
konnte nicht davon ausgehen,<br />
dass der Käufer sämtliche<br />
überlassenen Unterlagen<br />
gezielt durchsieht und den<br />
Irrtum feststellt. Der Verkäufer<br />
hätte ausdrücklich darauf<br />
hinweisen müssen, dass ihm<br />
nicht das gesamte umzäunte<br />
Grundstück gehört. Nicht<br />
nur für den Käufer gilt deshalb:<br />
„Augen auf beim<br />
Grund stücks (ver) kauf!“<br />
BERATUNG:<br />
biederer@<br />
schlarmannvongeyso.de
Auf die Rampe,<br />
Bremse los(lassen) . . .<br />
Anders Automobile: Mit Land Rover/Range Rover<br />
zum Offroad-Day ins ADAC-Testgelände<br />
Servolenkung? Es ist nur<br />
wenige Jahrzehnte her, da<br />
war das etwas ganz Tolles.<br />
Dann kamen irgendwann<br />
das Antiblockiersystem ABS und<br />
natürlich der Airbag hinzu.<br />
Heute alles Selbstverständlichkeiten,<br />
die in keinem Auto fehlen.<br />
Wer sich mit den Geländefahrzeugen<br />
beschäftigt, die un -<br />
ter der britischen Marke Land<br />
Rover zusammengefasst sind,<br />
sollte sich jedoch gut anschnallen<br />
und sein Abstraktionsvermögen<br />
schulen. Eine Kostprobe:<br />
Hier findet man auch EBD,<br />
EBA, CBC, ETC, DSC und RSC.<br />
Ach ja, und natürlich HDC. Was<br />
sich dahinter verbirgt, konnten<br />
die etwa 150 Teil nehmer, die<br />
sich zum Offroad-Day von Anders<br />
Automobile (Jaguar, Land<br />
Rover, Range Rover) angemeldet<br />
hatten, im wahrsten Sinne<br />
des Wortes „erfahren“.<br />
Ort des Geschehens: die Offroad-<br />
Teststrecke im Fahrsicherheitszentrum<br />
des ADAC in Embsen<br />
bei Lüneburg. Am Start: zwei<br />
Land Rover Defender, ein Dis -<br />
covery und ein Freelander<br />
sowie ein Range Rover, zwei<br />
Range Rover Sport und eine<br />
feine Auswahl des neuen Shoo-<br />
ting-Stars: vier Range Rover<br />
Evoque. In drei Grup pen, jeweils<br />
angeführt von einem<br />
ADAC-Übungsleiter, ging es ins<br />
Gelände. Je vier Fahrzeuge<br />
schlängelten sich durch den<br />
Parcours – rüber über die „Kamelhöcker“,<br />
rauf auf den 22 Me -<br />
ter hohen ADAC-Hügel und<br />
dann die Abfahrtsrampe<br />
hinunter, die<br />
im 45-Grad-Winkel<br />
angelegt ist.<br />
Und das geht so: Trainer<br />
Detlef Behrens<br />
gibt allen nachfolgenden<br />
Fahrzeugen genaue<br />
Anweisungen.<br />
„Jetzt der Evoque bitte<br />
folgen. Fahren Sie bis an<br />
die Kante. Und wenn Sie<br />
auf der Rampe sind:<br />
Bremse loslassen.“ Wie<br />
bitte? Das Aha-Erlebnis<br />
folgt prompt: Die Motorsteuerung<br />
dosiert die Abfahrtsgeschwindigkeit<br />
auf etwa<br />
fünf Stundenkilometer und lässt<br />
das Fahrzeug in angenehmem<br />
Tempo in die Tiefe rollen. Vertrauen<br />
ist gefragt, aber die Hill<br />
Decent Control (HDC) macht’s<br />
möglich – und schont die<br />
Bremsen.<br />
Offroad-Fahrzeuge erleben derzeit<br />
einen ungeahnten Boom.<br />
Selbst Menschen, die sich niemals<br />
mit ihrem Auto in den<br />
Wald trauen würden, finden die<br />
echten Offroader und SUVs<br />
(Sport Utility Vehicles) interessant<br />
und sorgen für<br />
eine hohe<br />
Nachfrage. Seitdem unter der<br />
Marke Range Rover im vorigen<br />
Spätsommer der neue Evoque<br />
herausgekommen ist, hat sich<br />
dieser Trend noch verstärkt. Susanne<br />
Anders: „Das Fahrzeug<br />
verkauft sich sehr gut. Insgesamt<br />
ist die Nachfrage nach<br />
Land Rover riesengroß. Mittler-<br />
weile haben wir Lieferzeiten<br />
von vier bis sieben Monaten.“<br />
Die Fahrzeuge unter dem Land<br />
Rover-/Range Rover-Label<br />
schnei den bei Vergleichstests in<br />
der Kategorie Geländewagen<br />
regelmäßig hervorragend ab<br />
(beispielsweise Anfang des Jahres<br />
die ersten fünf Plätze bei<br />
einer Leserbefragung von „auto<br />
motor und sport“ in der Kategorie<br />
Importwertung Gelände-<br />
wagen). Auch der Evoque entert<br />
die Charts in steilem Anstieg.<br />
Der britische Kompakt<br />
Premium SUV hat in seiner kurzen<br />
Karriere bereits mehr als 90<br />
Preise eingeheimst. Seit seiner<br />
Markteinführung im September<br />
2011 hat sich der kleine Edel-<br />
SUV schnell zum Verkaufsschlager<br />
und zum Liebling der Autofans<br />
entwickelt. Susanne An-<br />
ders: „Land Rover ist eben das<br />
Original.“ Und Kult: Nicht nur<br />
im zivilisierten Pöseldorf ist es<br />
schick, ein allzeit bereites Geländefahrzeug<br />
zu besitzen –<br />
auch wenn weit und breit keine<br />
steile Schotterpiste zu finden<br />
ist. Zur Erklärung: In der Markenhierarchie<br />
steht Land Rover<br />
mit drei Modell-Reihen oben,<br />
darunter ist die teurere Linie<br />
Range Rover unter anderem mit<br />
dem neuen Evoque angeordnet.<br />
In Branchenkreisen ist es kein<br />
Geheimnis: Das Gros der Kunden<br />
setzt die ausgefeilte Technik<br />
nur in Ausnahmefällen ein.<br />
Es sei denn, man ist ein bekennender<br />
Outdoor-Freund und<br />
geht beispielsweise zum Reiten<br />
oder zur Jagd. Susanne Anders:<br />
„Der Defender, der Urtyp des<br />
Gesundheit braucht einen starken Partner<br />
SERVICE • LEISTUNG • QUALITÄT • KOMPETENZ • VERTRAUEN<br />
Apotheker Ernst Friedrich Menges im Kreise einiger<br />
seiner Mitarbeiterinnen.<br />
Das kleine Technik-ABC<br />
p ABS Antiblockiersystem<br />
p EBD Elektronische<br />
Bremskraftverteilung<br />
pEBA Elektronischer<br />
Bremsassistent<br />
p CBC Kurvenbrems kontrolle<br />
In Embsen: Der „ADAC-Würfel”<br />
markiert den höchsten Punkt.<br />
p ETC Elektronische<br />
Traktionskontrolle<br />
p DSC Dynamische<br />
Stabilitätskontrolle<br />
p RSC Wankneigungskontrolle<br />
p HDC Bergab-Fahrhilfe<br />
In Sachen Genesung und Gesunderhaltung bieten wir unseren Kunden:<br />
D Über 18 000 Präparate (ständig am Lager)<br />
D Umfangreiche Beratung zu Fragen Rund um ihre Therapie, ihr Arzneimittel<br />
und geben ihnen Anwendungshinweise<br />
D Klären über Wirksamkeit und Verträglichkeit der Medikamente auf<br />
D Bieten eine umfangreiche Arzneimittelherstellung<br />
D Patientenvorträge- und Schulungen<br />
D Kostenfreier Lieferservice in Harburg und Umgebung<br />
Neben den Leistungen in unserer Apotheke sind wir:<br />
Onkologischer-palliativer Versorgungsstützpunkt im Hamburger Süden<br />
D Wir sind Anlaufstelle für Patienten im Bereich Onkologie;<br />
Notfalldepot – Supportivtherapie und Paravasat<br />
auto<br />
ADAC-Übungsleiter Detlef Behrens gibt<br />
Anweisungen an die nachfolgenden Fahrzeuge.<br />
europäischen Geländewagens,<br />
kommt regelmäßig in limitierter<br />
Auflage heraus. Die ‚Blaser Edition‘<br />
mit eingebautem Waffenschrank,<br />
Klimaanlage und Sitzheizung<br />
ist exakt auf die Zielgruppe<br />
Jäger zugeschnitten.“<br />
Wer so ein „Arbeitstier“ fahren<br />
möchte, sollte sich allerdings<br />
sputen. Der Defender, der noch<br />
wie ein richtiger Geländewagen<br />
aussieht, setzt voll auf Mechanik.<br />
Elektronische Bestandteile<br />
sind eher spärlich zu finden. Rüdiger<br />
Anders: „Dieses Fahrzeug<br />
läuft Anfang 2014 aus – nach<br />
66 Jahren. Es wird einen Nachfolger<br />
geben, aber wir wissen<br />
noch nicht, ob der Name Defender<br />
bleibt.“<br />
Was bleiben wird, ist der Off -<br />
road-Day, zu dem Anders interessierte<br />
Kunden auch im kommenden<br />
Jahr einladen will –<br />
dann zum zehnten Mal in<br />
Folge. wb<br />
|u Lust auf eine Probefahrt?<br />
Anders Automobile, Glüsinger<br />
Straße 62, Meckelfeld,<br />
Telefon 0 40/76 10 16 8-0<br />
>><br />
Harburger Rathausstr. 37<br />
21073 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 767 93 00<br />
E-Mail: info@schaeferapo.de<br />
www.schaeferapo.de<br />
@ IM WEB:<br />
www.andersauto.de<br />
Apoheker Ernst Friedrich Menges<br />
7
8<br />
Die Mieter des EisenbahnbauvereinsHarburg<br />
(EBV), die in den<br />
Wilstorfer Häusern rund um die<br />
Tilemannhöhe (nördlich vom<br />
Reeseberg) wohnen, haben die<br />
frohe Kunde bereits erhalten:<br />
Die Genossenschaft kündigte<br />
eine Halbierung der Heizkosten<br />
an – ohne zusätzliche Mieterhöhung.<br />
Dabei ist Vorstandschef<br />
Joachim Bode ein kühler Rechner<br />
und nicht etwa auf einem<br />
Marketing-Trip in eigener<br />
Sache. Er setzt seit Jahren auf<br />
regenerative Energien und<br />
bringt den EBV jetzt mit einem<br />
Schlag auf einen ökologischen<br />
Standard, der seinesgleichen<br />
sucht. In Wilstorf entsteht die<br />
weltweit größte Eisheizung –<br />
damit spart der EBV 80 Prozent<br />
Emissionen ein und macht<br />
technisch-ökologisch einen<br />
Zeitsprung ins Jahr 2050.<br />
Hintergrund: Die 483 Wohnungen<br />
des EBV in diesem Gebiet<br />
wurden Mitte der 50er-Jahre<br />
gebaut – entsprechend ist es<br />
um die bauliche Substanz und<br />
die Energiebilanz bestellt. Bode:<br />
„Natürlich haben wir mittlerweile<br />
einiges getan, zum Beispiel<br />
die Decken gedämmt.<br />
Aber um die Häuser auf einen<br />
modernen Baustandard zu bringen,<br />
müssten wir zig Millionen<br />
investieren. Das wäre unbezahlbar.<br />
Also haben wir überlegt,<br />
wie wir dennoch Energie sparen<br />
können.“<br />
immoBilien<br />
Hier wird aus Eis Wärme gemacht . . .<br />
Eisenbahnbauverein Harburg setzt spekta kuläres Energie-Konzept um – Weltweit größte Eisheizung wird<br />
in Wilstorf gebaut – Gute Nachricht für die Mieter: Mindestens 50 Prozent Heizkostensenkung<br />
SCHLARMANNvonGEYSO<br />
EBV-Chef Joachim Bode (rechts) und Diplomingenieur Bernd<br />
Schwarzfeld zeigen eine Ansicht des Gebäudes, in dem die Gaswärmepumpe<br />
stehen wird.<br />
Und dabei stießen Bode und<br />
seine Experten auf Zukunftstechnik<br />
– die Eisheizung.<br />
Grundlage ist der Bau eines<br />
Wärmenetzes, denn die Wohnungen<br />
waren allesamt mit<br />
> <<br />
2000 NEUE<br />
HEIZKÖRPER<br />
Elektroheizungen ausgestattet.<br />
Jetzt wird ein Nahwärmenetz<br />
installiert – neue Leitungen,<br />
Frischwasserstationen statt<br />
elektrischer Durchlauferhitzer,<br />
rund 2000 neue Heizkörper.<br />
Die Bauphase dauert an. Bode:<br />
„Der Eingriff in den Wohnungen<br />
ist jedoch minimalinvasiv.“<br />
Ein Begriff aus der Medizin, der<br />
beispielsweise bei endoskopi-<br />
Gewährleistung ausgeschlossen?<br />
Nicht mit uns!<br />
Immobilienkauf oder -verkauf kann schnell mal in die Sackgasse führen.<br />
Privat oder gewerblich. Mit der fachübergreifenden Beratung unserer<br />
spezialisierten Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer navigieren<br />
wir Sie erfolgreich an den Fallstricken vorbei. Auch an den unsichtbaren.<br />
Wir beraten Sie in allen Fragen des Immobilienkaufs und -verkaufs.<br />
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schen Operationen verwendet<br />
wird. Kurz: Kleines Loch, große<br />
Wirkung. Dieses Vorgehen ist<br />
nicht nur bei Blinddarm-OPs,<br />
sondern auch im Heizungsbau<br />
möglich.<br />
Wesentlich größer ist das Loch,<br />
das jetzt an der Roseggerstraße<br />
ausgehoben wird, denn dort<br />
soll der zentrale Wasserspeicher<br />
gebaut werden: 20 Meter im<br />
Durchmesser, sechs Meter hoch<br />
– das Ganze unterhalb der<br />
Frostgrenze (80 Zentimeter) im<br />
Boden versenkt. Der Speicher<br />
fasst 1,5 Millionen Liter Wasser.<br />
Er ist von einem Spiralsystem<br />
durchzogen, in dem der Wärmeträger<br />
Glykol fließt. Im Sommer<br />
heizt sich das Wasser auf<br />
nicht einmal 20 Grad auf, im<br />
��� ���<br />
bozs.de<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Winter wird es von der Mitte<br />
her zu Eis. Diese Temperaturen<br />
reichen aus, um Warmwasser<br />
mit bis zu 50 Grad Celsius zu erzeugen<br />
und im Wohngebiet zu<br />
verteilen. Einen besonderen<br />
physikalischen Effekt hat die Kristallisationsenergie,<br />
die entsteht,<br />
wenn Wasser vom flüssigen<br />
Zustand in den festen Zustand<br />
übergeht. Die Wärme -<br />
energie, die dem Speicher zugeführt<br />
wird, ist regenerativ –<br />
sie stammt auch aus Sonnenkollektoren<br />
und dem Erdreich,<br />
das den Tank umgibt. Die Kombination<br />
aus Gaskesseln, Solaranlagen,<br />
Wärmepumpen und<br />
dem Eisspeicher macht es möglich.<br />
Diplomingenieur Bernd<br />
Eisspeicher werden seit 2006<br />
gebaut, bislang allerdings nicht<br />
in der Größenordnung des Wilstorfer<br />
Projekts. Dieses Foto zeigt<br />
die Eisbildung im Innernen.<br />
Große Nachfrage, geringes<br />
Angebot – auf<br />
diese Formel lässt sich<br />
die derzeitige Situation auf dem<br />
Immobilienmarkt im Hamburger<br />
Süden aus Sicht von Dirk<br />
Sauer bringen. Der Immobilienmakler<br />
registriert einen zunehmenden<br />
Marktdruck, weil die<br />
Immobilie als Wertanlage nach<br />
wie vor stark im Kommen ist<br />
und die Zinsen auf einem historischen<br />
Tiefpunkt sind. Sauer:<br />
„Es gibt einfach zu wenig Angebote<br />
für kaufwillige Interessenten.“<br />
In der Umkehrung<br />
kön nen Verkäufer auf gute Preise<br />
hoffen, denn die ziehen sukzessive<br />
an.<br />
Sauer ist seit Jahren als Makler<br />
im Hamburger Süden und auch<br />
darüber hinaus unterwegs. Er<br />
bietet Vollservice und kümmert<br />
sich mit Vorliebe um Kunden,<br />
die ihr Haus aus Altersgründen<br />
verkaufen. Er sagt: „Diese so<br />
genannten Altersverkäufe werden<br />
in den kommenden Jahren<br />
stark zunehmen. Oft sind es die<br />
Bauherren selbst, die sich von<br />
ihrem Haus trennen müssen.“<br />
Diese Altersklasse schätzt es besonders,<br />
wenn die komplizierte<br />
Abwicklung vom Maklerauftrag<br />
bis zur Hausübergabe in einer<br />
Hand liegt.<br />
Seit Anfang April ist Sauer nun<br />
mitten im Zielgebiet präsent:<br />
Schwarzfeld von Ökoplan: „Die<br />
Technologie ist keineswegs eine<br />
neue Erfindung, aber früher<br />
war es nicht möglich, solche<br />
Prozesse zu steuern. Die Absorptionstechnik,<br />
die wir nutzen,<br />
wurde von Einstein miterfunden.“<br />
Er ist wie Bode davon<br />
überzeugt, dass dieses System<br />
zukunftsweisend ist. Alle Gebäude<br />
in dem Quartier werden<br />
über eine nichtelektrisch angetriebene<br />
Gaswärmepumpe versorgt,<br />
eine Anlage, wie sie eigentlich<br />
in Industriebetrieben<br />
eingesetzt wird.<br />
Die Wärmepumpe entzieht dem<br />
Wasser im Speicher so lange<br />
Wärme, bis der Gefrierpunkt erreicht<br />
wird, dann beginnt die<br />
Ein Blick in den Tank:<br />
Durch die Leitungen fließt<br />
der Wärmeträger Glykol,<br />
der dem Wasser die Wärme<br />
entzieht.<br />
„Marmstorf gehört zu den<br />
Stadtteilen Hamburgs mit dem<br />
höchsten Altersdurchschnitt.“<br />
Der gebürtige Harburger bezeichnet<br />
sich auch gern als<br />
„Marmstorf-Makler“ und hat<br />
hier allerlei Kundschaft. Sein<br />
neues Büro hat er in der ehemaligen<br />
Arztpraxis im Ernst-<br />
Bergeest-Weg 31a eingerichtet.<br />
Die Ärzte-Gemeinschaft, darunter<br />
der Allgemeinmediziner und<br />
Vermieter Dr. Oliver Stieglitz, ist<br />
wenige 100 Meter weiter ins<br />
Selbach-Haus am Beutnerring<br />
gezogen.<br />
Stieglitz hat das Haus, in dem<br />
seine Mutter viele Jahre als Kinderärztin<br />
praktizierte, aufgeteilt:<br />
Oben arbeitet Sauer,<br />
Phase der Kristallisation. Das Sys -<br />
tem ist so fein justiert, dass die<br />
Wassermenge nie durchfrieren<br />
kann, da immer wieder Wärme<br />
vom Randbereich her zugeführt<br />
wird. Im Winter wird das Wasser<br />
zunehmend zu Eis, im Frühjahr<br />
wärmt sich das Wasser langsam<br />
auf. Ziel ist es, ein energetisches<br />
Gleichgewicht herzustellen, also<br />
quasi die Wärme des Sommers zu<br />
nutzen, um im Winter zu heizen.<br />
Schwarzfeld: „Das wäre dann<br />
schließlich der verlustfreie Energiespeicher.“<br />
Um Spitzenlasten<br />
abzudecken, werden Gasbrennwertkessel<br />
eingesetzt, die zusätzliche<br />
Wärme für Brauchwasser<br />
und Heizungen erzeugen.<br />
Weltweit ist das Wilstorfer Projekt<br />
die derzeit größte im Bau<br />
befindliche Eisheizungsanlage.<br />
5,5 Millionen Euro investiert der<br />
EBV – inklusive einer Gesamtförderung<br />
in Höhe von rund<br />
700 000 Euro durch die Umweltbehörde,<br />
die Wohnungs -<br />
bau kreditanstalt und einen Tilgungszuschuss,<br />
der im Zuge<br />
eines KfW-Darlehens gewährt<br />
wird. Bode geht sogar davon<br />
aus, dass die Heizkostenersparnis<br />
noch höher als 50 Prozent ausfallen<br />
wird. Er rechnet zu dem mit<br />
einer jährlichen CO2-Einsparung<br />
von 1200 Tonnen. wb<br />
Der Mann vor Ort: Dirk Sauer ist<br />
der „Marmstorf-Makler“<br />
Neues Büro in den ehemaligen Räumen der Stieglitz-Praxis am<br />
Ernst-Bergeest-Weg – Gute Zeiten für Haus-Verkäufer<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.eisheizung.net<br />
www.ebv-harburg.de<br />
Mieter und<br />
Vermieter:<br />
Dr. Oliver Stieglitz<br />
(rechts) hat einen<br />
Teil seiner ehe -<br />
maligen Praxis -<br />
räume am Ernst-<br />
Bergeest-Weg in<br />
Marmstorf an den<br />
Harburger Immobilienmakler<br />
Dirk Sauer ver -<br />
mietet.<br />
unten sind Studenten einquartiert.<br />
Die sieben Zimmer waren<br />
in null Komma nichts vermietet.<br />
Dirk Sauer über den neuen<br />
Standort: „Für mich ist das eine<br />
tolle Sache. Man wird vor Ort<br />
wahrgenommen – ich merke<br />
dies bereits jetzt. Als Makler<br />
muss man vor Ort sein.“ Sein<br />
bisheriges Büro an der Großen<br />
Straße in Eißendorf hat er aufgegeben.<br />
wb<br />
|u KONTAKT: Telefon:<br />
0 40/701 44 400,<br />
Mail: info@dbsimmobilien.de<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.dbsimmobilien.de
Modern im Stil:<br />
die Stadtvilla, die Investor<br />
Bernd Westermann<br />
in Hanstedt bauen will.<br />
Stadtvilla im Herzen<br />
Erstmals engagiert sich die<br />
Harburger Carl Schütt<br />
Bautec GmbH jetzt als<br />
Bauträger im Landkreis Harburg:<br />
In Hanstedt soll eine<br />
Stadtvilla mit sechs Wohnungen<br />
entstehen – darunter ein<br />
122 Quadratmeter großes<br />
Luxus-Penthouse mit großzügiger<br />
Dachterrasse (60 Quadratmeter).<br />
Investor ist Bernd Wes -<br />
termann, Geschäftsführer der<br />
MEHR HERZSCHLÄGE<br />
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DAS NEUE JAGUAR XK CABRIOLET.<br />
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Harburger Baufirma. Den Vertrieb<br />
der Wohnungen zum<br />
Quadratmeterpreis von 1800<br />
bis 2600 Euro hat das Harburger<br />
Unternehmen Reichentrog<br />
& Kollegen übernommen.<br />
Der Entwurf stammt von Scaven<br />
Hütz, Architekt aus Harburg.<br />
Je zwei Wohnungen sind<br />
im Erdgeschoss und im Obergeschoss.<br />
Das Penthouse ist im<br />
zweiten Stock. Außerdem ist<br />
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Laufzeit 36 Monate, Gesamtlaufleistung 30.000 km.<br />
Ein Angebot der Jaguar Bank, Zweigniederlassung der FGA Bank Germany GmbH.<br />
Die Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />
Kraftstoffverbrauch l/100 km: 17,1 (innerorts), 8,0 (außerorts), 11,2 (kombiniert); CO2-Emission: 264 g/km<br />
(kombiniert), RL 80/1268/EWG.<br />
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Foto: Wolfgang Becker, Entwurf: Scaven Hütz<br />
der Nordheide<br />
Carl Schütt<br />
Bautec GmbH<br />
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in Hanstedt<br />
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eine Souterrain-Wohnung geplant.<br />
Das Grundstück am<br />
Louis-Gellersen-Weg (Richtung<br />
Ollsen) ist rund 1350 Quadratmeter<br />
groß und liegt unweit<br />
des Ortskerns.<br />
Westermann: „Der Baustart ist<br />
für den Sommer geplant, die<br />
Bauzeit beträgt etwa ein Jahr.<br />
Das Energieeffizienz-Haus wird<br />
mit einer Solarthermie-Anlage<br />
für die Warmwasserversorgung<br />
ausgestattet. Es ist seniorengerecht<br />
geplant, hat auch einen<br />
immoBilien 9<br />
Fahrstuhl, der bis ins Penthouse<br />
führt.“ Es ist sicher, dass sich<br />
Menschen für das Projekt interessieren,<br />
die die Vorzüge städtischen<br />
Wohnens mit den Vorteilen<br />
des ländlichen Wohnens<br />
kombinieren möchten: „Wenn<br />
das eigene Haus zu groß und<br />
die Gartenarbeit zu anstrengend<br />
wird, man aber gern in<br />
seinem Umfeld bleiben möchte,<br />
dann ist eine Komfortwohnung<br />
eine gute Alternative.“<br />
Mit etwa 90 Mitarbeitern zählt<br />
SELBSTBEWUSSTE DYNAMIK.<br />
DER RANGE ROVER SPORT.<br />
Kultivierte Leistung und luxuriöser Komfort. Der<br />
Range Rover Sport bewegt – selbst wenn er stillsteht.<br />
Zum Leben erweckt, macht er dann deutlich, welche<br />
Kraft unter seinen geschmeidigen Linien schlummert.<br />
Fahrvergnügen, neu definiert.<br />
Kraftstoffverbrauch für den Range Rover Sport 3.0<br />
SDV 6 in l/100 km kombiniert 8,8; innerorts 9,8;<br />
außerorts 8,1. CO2-Emission: kombiniert 230 g/km;<br />
CO2-Effizienzklasse C. Die Angaben wurden ermittelt<br />
nach den vorgeschriebenen Messverfahren RL<br />
80/1268/EWG.<br />
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die Carl Schütt Bautec GmbH<br />
im Süden Hamburgs zu den<br />
letzten Bauunternehmungen<br />
mittlerer Größe. Firmensitz ist<br />
an der Stader Straße auf Höhe<br />
des Autobahnzubringers. Vor<br />
allem das Sanierungsgeschäft<br />
läuft derzeit auf Hochtouren,<br />
wie Westermann sagt. wb<br />
LEASING ANGEBOT<br />
(Bsp. Range Rover Sport):<br />
Monatliche Rate 590,– €<br />
Anzahlung 9.900,– €<br />
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Serienmodell.<br />
Abbildung zeigt Sonderausstattung. Ein Angebot der Land Rover Bank.<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.carl-schuett.de<br />
www.klimafuechse.de
10 immoBilien<br />
Fotos: Peter Noßek, Wolfgang Becker<br />
Hamburg wird im Alltagsleben<br />
„noch viel maritimer<br />
werden, als wir es<br />
heute erleben“ – mit dieser Aussage<br />
hat Jörn Walter, Oberbaudirektor<br />
der Hansestadt Hamburg,<br />
beim Immobilienfrühstück der<br />
Haspa in Harburg bestätigt, was<br />
die Investoren und Akteure im<br />
Harburger Binnenhafen ohnehin<br />
schon seit mittlerweile zwei Jahrzehnten<br />
wissen. Der Schritt Harburgs<br />
zurück ans Wasser und<br />
damit zur Keimzelle auf der<br />
Schlossinsel ist eine logische<br />
Konsequenz der allgemeinen<br />
maritimen Begeisterung. Wasser<br />
hat hohe Anziehungskraft – das<br />
gilt in der Hafen-City ebenso wie<br />
im Channel.<br />
Laut Walter hat Hamburg als<br />
Stadt am Strom im europäischen<br />
Kontext eine fast einzigartige<br />
Chance, die maritime<br />
Karte auszuspielen. Und dies<br />
habe auch etwas mit Wilhelmsburg<br />
und Harburg zu tun. Ehrli-<br />
cherweise müsse man manchmal<br />
sagen, dass der Binnenhafen<br />
reizvoller als die Hafen-City<br />
sei, sagte Walter und sprach<br />
damit aus, was Harburger<br />
schon lange denken. Grund:<br />
die urbane Struk tur mit alten<br />
Gebäuden und Speichern, die<br />
sich mittlerweile vielerorts mit<br />
modernen Gebäuden mischt<br />
und einem insgesamt homogenen<br />
Auftritt entgegenstrebt.<br />
Während auf dem Gelände der<br />
Hafen-City im Krieg fast alles<br />
zerstört wurde, habe man es in<br />
Harburg noch mit großer Geschichte<br />
zu tun, so Walter. Die<br />
ist aus Hamburger Sicht zwar<br />
unrühmlich, da über lange<br />
Strecken feindlich gesinnt gewesen,<br />
aber die Spuren verbreiten<br />
eben einen Flair, den man<br />
nicht „machen“ kann. Mitten in<br />
dieser Mischung hat die Haspa<br />
im KaiSpeicher am Lotsekanal<br />
ihr neues Hauptquartier für die<br />
Firmenkunden in der südlichen<br />
Der channel hamburg wird illuminiert<br />
14.09.2012<br />
Beginn: 18 Uhr<br />
im Harburger Binnenhafen auf dem Kanalplatz<br />
LICHTERLAUF LIVE-MUSIK GOURMET-ZELTE<br />
Nähere Infos unter:<br />
www.channel-hamburg.de<br />
Stephan Willhaus (rechts) und Thomas<br />
Weber sind als Immobilien-Experten der Haspa<br />
auch im Binnenhafen unterwegs.<br />
Haspa<br />
maritim –<br />
das geht im<br />
Hamburger<br />
Süden<br />
Immobilienexperten sind<br />
auch im Binnenhafen unterwegs<br />
– Harburg auf einer<br />
Linie mit Oberbaudirektor<br />
Am König-Georg-Stieg<br />
10 in Wilhelmsburg ist<br />
jeder Quadratmeter<br />
ausgereizt – die Hartmann<br />
Elektrotechnik GmbH kann sich<br />
nicht weiter ausbreiten,<br />
braucht nach dem expansiven<br />
Kurs der vergangenen Jahre jedoch<br />
dringend Erweiterungsflächen.<br />
Nachdem sich der geschäftsführende<br />
Gesellschafter<br />
Willi Neumann bereits mit Umsiedelungsplänen<br />
getragen<br />
hatte, ist jetzt die Lösung gefunden:<br />
Er hat das 2500 Quadratmeter<br />
große Grundstück<br />
und die Gebäude der benachbarten<br />
Druckerei Zenner gekauft.<br />
Zenner, gegründet 1899, ist ein<br />
Wilhelmsburger Traditionsbetrieb<br />
und auf besonders hochwertige<br />
Kunstdrucke spezialisiert.<br />
Inhaber Wolfgang Maschewski<br />
hat sich mit der Hamburger<br />
Druckerei Weidmann<br />
zusammengetan. Unter dem<br />
Namen Weidmann und Zenner<br />
werden die Geschäfte jetzt von<br />
der Alsterdorfer Straße aus geführt.<br />
Die 29 Mitarbeiter, die<br />
bis zur Übergabe der Immobilie<br />
an Hartmann im Herbst derzeit<br />
noch in Wilhelmsburg arbeiten,<br />
werden laut Maschewski übernommen.<br />
Für Willi Neumann ist der Kauf<br />
des Nachbargrundstücks die lo-<br />
Über den Dächern des Binnenhafens und direkt am Wasser:<br />
Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter (links) mit Arent Bolte,<br />
Bereichsleiter Firmenkunden Süd, auf dem Balkon des KaiSpeichers.<br />
Metrolpolregion aufgeschlagen.<br />
Und natürlich sind mit<br />
Stephan Willhaus und Thomas<br />
Weber auch zwei Kundenbetreuer<br />
im Quartier unterwegs.<br />
Sie haben die maritime Note<br />
ebenfalls im Blick und zurzeit<br />
ein ganz besonderes Stück Harburger<br />
Geschichte in der Bearbeitung:<br />
das älteste Hamburger<br />
Kaufhaus.<br />
Das Gebäude steht zwischen<br />
Blohmstraße und Kaufhauskanal.<br />
Es stammt aus den 1820er-<br />
Jahren und steht unter Denkmalschutz.<br />
Aus historischer<br />
Sicht handelt es sich nicht um<br />
das „Harburger Kaufhaus”, sondern<br />
um eines von mehreren –<br />
genau genommen um einen<br />
alten Speicher, in dem Handelsware<br />
lagerte. Mit Karstadt hat<br />
das Fachwerkgebäude mit den<br />
hölzernen Böden also nichts zu<br />
tun. So ist auch nicht vorstellbar,<br />
dass die Harburger dort<br />
zum tatsächlich Einkaufen ge-<br />
gische Konsequenz der erfolg -<br />
reichen Geschäftsentwicklung,<br />
die im ersten Quartal 2012<br />
noch einmal einen kräftigen<br />
Schub erfahren hat. Allein in<br />
diesem Jahr erwartet er eine<br />
Umsatzsteigerung von 15 bis<br />
20 Prozent. Im vorigen Jahr<br />
machte die vor allem als Industrie-Zulieferer<br />
und -Dienstleister<br />
ausgerichtete Hartmann<br />
Elektrotechnik GmbH (unter<br />
anderem für Airbus und Mercedes)<br />
einen Jahresumsatz in<br />
Höhe von rund 28 Millionen<br />
Euro. In der Folge wurde das<br />
5000-Quadratmeter-Grundstück<br />
in dem kleinen Gewerbegebiet<br />
zu eng. Außerdem wurden<br />
bereits weitere Räume in<br />
der Nachbarschaft gemietet,<br />
um Büros zu schaffen. Zusätzlich<br />
unterhält Hartmann weite-<br />
gangen sind. Das Kaufhaus gehört<br />
Rolf Lengemann. Er tritt als<br />
Sanierer auf und hat die Haspa<br />
als Geldgeberin gewonnen.<br />
Dem Vernehmen nach soll das<br />
Gebäude künftig von zwei<br />
Sportvereinen genutzt werden<br />
(Segeln, Bogenschützen).<br />
In unmittelbarer Nähe plant die<br />
IBA auf der anderen Seite des<br />
Kanals den Bau von Wohnhäusern,<br />
ein architektonisch anspruchsvolles<br />
Projekt, das sich<br />
allerdings nicht so leicht rechnen<br />
lässt. Immerhin sollen die<br />
Wohnungen auch bezahlbar<br />
bleiben. Eine Lösung scheint<br />
indes gefunden. Und für das<br />
his torische Flair sorgt Lengemann.<br />
wb<br />
|u Kontakt: Stephan<br />
Willhaus: 040/35 79-92 06,<br />
Thomas Weber: -66 72<br />
Expansion vor Ort: Hartmann<br />
legt den Schalter um<br />
Übernahme der Nachbarimmobilie perfekt – Druckerei Zenner<br />
macht gemeinsame Sache mit Weidmann<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.haspa.de<br />
Den Verkauf haben<br />
sie per Handschlag<br />
besiegelt: Hartmann-Inhaber<br />
Willi<br />
Neumann (rechts)<br />
hat seinem Nachbarn<br />
Wolfgang<br />
Maschewski die<br />
Zenner-Immobilie<br />
am König-Georg-<br />
Stieg 8 abgekauft<br />
und kann nun vor<br />
Ort expandieren.<br />
re Niederlassungen in Norddeutschland.<br />
Um die Zenner-<br />
Fläche einzubinden (400 Quadratmeter<br />
Büro, 700 Quadratmeter<br />
Halle, Option auf weitere<br />
600 Quadratmeter Bürofläche<br />
durch Aufstocken), müssen im<br />
Grunde nur der Zaun weggenommen<br />
und die Verkehrsfläche<br />
angepasst werden. Neumann:<br />
„Die Kaufentscheidung<br />
hat dafür gesorgt, dass ein Ruck<br />
durch die Mannschaft gegangen<br />
ist. Es wurden ganz neue<br />
Kräfte freigesetzt.“ Der Neu<br />
Wulmstorfer investiert etwa<br />
1,1 Millionen Euro plus Umbaukosten.“<br />
wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.hartmannelektrotechnik.com<br />
www.zennerdruck.de
Man stelle sich vor:<br />
Abends ein Bad in der<br />
Wanne. Bis zum Hals<br />
im Schaum fällt der Blick durch<br />
die bodentiefen Fenster – auf<br />
die Wache der Harburger Wasserschutzpolizei,<br />
eine Vielzahl<br />
von schicken Sportbooten, im<br />
Winter vielleicht auf die stolzen<br />
Dreimaster und auf jeden Fall<br />
jede Menge Wasser. So oder<br />
ähnlich soll das Leben in der<br />
Marina auf der Schlossinsel aussehen,<br />
wenn die ersten der<br />
über 160 Wohnungen bezogen<br />
sind.<br />
Einen Vorgeschmack bekamen<br />
die etwa 300 Gäste, die Ende<br />
Februar zum Richtfest erschienen<br />
und ganz zufällig die in<br />
höchster Eile fertig gestellte<br />
Musterwohnung anschauen<br />
konnten: 96 Quadratmeter in<br />
bester Wasserlage zum Preis<br />
von 1200 Euro Kaltmiete pro<br />
Monat. Im Preis enthalten: Parkettfußboden,<br />
eine weiße offene<br />
Küche mit Kochinsel und<br />
eine edle Badeinrichtung. Kein<br />
Wunder also, dass sich die Redner<br />
aus Anlass der Pioniertat auf<br />
historischem Boden mit positiven<br />
Kommentaren zum ersten<br />
Wohnprojekt im Harburger Bin -<br />
nenhafen überschlugen. IBA-<br />
Geschäftsführer Uli Hellweg:<br />
„Sie kriegen hier ein richtig<br />
neues Quartier, mit dem sich<br />
Harburg international sehen<br />
lassen kann.“ Die IBA fördert<br />
das Projekt und erstellt zusätzlich<br />
den Park, der das neue<br />
Wohnquartier samt Schloss einrahmt.<br />
Auf der Schlossinsel entstehen<br />
gut 160 Miet- und Eigentumswohnungen<br />
– ein Investment<br />
der Provinzial Rheinland AG/<br />
Düsseldorf. Bei den Eigentums-<br />
wohnungen reicht die Spanne<br />
von 3300 bis 5150 Euro pro<br />
Quadratmeter, bei den Mietwohnungen<br />
ab 12,50 Euro pro<br />
Quadratmeter und Monat<br />
(kalt). 30 der rund 80 Eigentumswohnungen<br />
werden in<br />
einem Solitärgebäude mit dem<br />
Namen „Pearl“ gebaut. Die<br />
oberen beiden Etagen und ein<br />
einzelner Raum auf dem Dach<br />
(insgesamt 218 Quadratmeter)<br />
wurden als Fünf-Zimmer-Pent -<br />
house-Wohnung von der Vermarktungsgesellschaft<br />
Habiterra<br />
GmbH & Co. KG für 1,47 Millionen<br />
Euro angeboten – was<br />
einen Quadratmeterpreis von<br />
exorbitanten 6700 Euro entspricht.<br />
Dazu Projektentwick ler<br />
immoBilien 11<br />
Auf historischem Boden: Ein Bad mit Blick auf<br />
stolze Dreimaster und Wasserschutzpolizei<br />
Richtfest mit Musterwohnung in der Marina auf der Schlossinsel – „Der Standort ist Spitze”<br />
Erfolg nur durch Interaktion<br />
Spätestens seit dem Börsengang<br />
des Internet -<br />
riesen Facebook be -<br />
schäftigen sich nicht nur Ban -<br />
ken und Anleger, sondern<br />
auch die werbetreibenden<br />
Unternehmen erneut mit der<br />
Frage, ob sich In ves ti tionen in<br />
das soziale Netzwerk überhaupt<br />
lohnen. Der Grund:<br />
Der Erfolg von Werbung<br />
innerhalb der weltgrößten<br />
<strong>Online</strong>-Community lässt sich<br />
nur sehr schwer messen. Darüber<br />
hinaus ist gerade kleinund<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
nicht bewusst, welche<br />
Werbemöglichkeiten<br />
Facebook überhaupt bietet.<br />
Daher besteht der erste<br />
Schritt häufig darin, eine<br />
kostenlose Facebook-Page zu<br />
erstellen und auf dieser allgemeine<br />
Informationen und<br />
Nachrichten über das eigene<br />
Unternehmen zu veröffentlichen.<br />
Jedoch widerspricht diese einseitige<br />
Art von Werbung dem<br />
Konzept von Social Media,<br />
sodass die erhofften Marke-<br />
Ein Vorzeigeprojekt,<br />
das sich „international<br />
sehen lassen kann“:<br />
IBA-Geschäftsführer<br />
Uli Hellweg (von<br />
rechts) mit Projektentwickler<br />
Frank Lorenz,<br />
Investor Ludger Gooßens<br />
und Senatorin<br />
Jutta Blankau.<br />
tingziele unerreicht bleiben.<br />
Denn Erfolg bei Facebook<br />
lässt sich nur durch Interaktion<br />
mit dem Nutzer erreichen,<br />
indem sich Leute für<br />
das Unternehmen interessieren<br />
und somit wiederum ihre<br />
Freunde darauf aufmerksam<br />
machen. Werbebotschaften<br />
werden in erster Linie also<br />
nicht durch das Unternehmen<br />
selbst, sondern durch<br />
deren Fans innerhalb des sozialen<br />
Netzwerks gestreut.<br />
Eine erfolgreiche Facebook-<br />
Seite erfordert daher weitaus<br />
mehr Arbeit, als es im ersten<br />
Moment vielleicht scheinen<br />
mag. Eine Facebook-Seite be -<br />
darf stetiger Pflege und Aktualisierung,<br />
um potenzielle<br />
Fans zum Mitmachen anzuregen<br />
und für regelmäßige Besuche<br />
zu begeistern. Die publizierten<br />
Beiträge sollten<br />
immer im Zusam men hang<br />
mit dem eigenen Tätigkeitsfeld<br />
stehen und durch Professionalität<br />
und Kreativität<br />
überzeugen. Als Faustregel<br />
gilt: Nur Beiträge, die dem<br />
Nutzer einen Mehrwert bieten<br />
und über ein Kommunikationspotenzial<br />
verfügen,<br />
sollten veröffentlicht werden.<br />
Bleiben die Besucher dennoch<br />
aus, so bietet Facebook<br />
in Form von herkömmlichen<br />
Anzeigen eine weitere Möglichkeit,<br />
um Aufmerksamkeit<br />
zu erzeugen. Diese Anzeigen<br />
sollten sich jedoch nur an<br />
Face book-Nutzer richten,<br />
deren Interesse im Umfeld<br />
des Unternehmens liegt. Facebook<br />
bietet dazu die Möglichkeit,<br />
eine Anzeige direkt<br />
bei der gewünschten Zielgruppe<br />
zu bewerben. Einerseits<br />
spart man dadurch Geld,<br />
andererseits erreicht man<br />
genau die Facebook-Nutzer,<br />
die ein wirkliches Interesse an<br />
dem Unternehmen und an<br />
dessen Produkten haben.<br />
Und vielleicht gewinnt man<br />
so seinen ersten Fan.<br />
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Frank Lorenz: „Das ist die absolute<br />
Toplage, ein Einzelstück auf<br />
drei Ebenen. Der Preis sollte<br />
aber niemanden entmutigen.<br />
Die anderen Wohnungen liegen<br />
deutlich darunter.“ Die<br />
kleinsten Einheiten liegen bei<br />
60 Quadratmetern Fläche.<br />
Finanzvorstand Ludger Gooßens<br />
über das Engagement der<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir überzeugen durch eine ganzheitliche Beratung.<br />
Versicherungsgruppe in Harburg:<br />
„Ja, es war ein Wagnis.<br />
Aber der Standort ist spitze. Wir<br />
haben jetzt 20 Prozent der<br />
Wohnungen vermarktet. So ein<br />
Projekt verkauft man nicht vom<br />
Reißbrett aus. Das muss man<br />
hier sehen. Das Ambiente am<br />
Wasser ist großartig.“ So sieht<br />
es auch Bezirksamtsleiter Thomas<br />
Völsch, der dazu aufrief,<br />
auch von Harburger Seite aus<br />
einen Sprung nach Hamburg<br />
zu unternehmen. So könne<br />
man sich entgegenkommen. Er<br />
sagte: „Dieses Projekt ist der<br />
Sprung an die Elbe. Das ist der<br />
Lebensraum, in dem Harburg<br />
einst entstanden ist.“<br />
Für Lorenz war es ein besonderer<br />
Tag, denn er ist der Wohnungsbau-Pionier<br />
im Binnenhafen:<br />
„Mit dem Wohnen erhält<br />
dieser Ort endlich wieder die<br />
Funktion, die ihm aus historischer<br />
Sicht zusteht. Stadtentwikklungssenatorin<br />
Jutta Blankau<br />
erneuerte das Bekenntnis der<br />
Hansestadt zum Standort Harburg<br />
– bis 2020 fließen rund<br />
40 Millionen Euro in die Sanierung<br />
von Straßen und Kai -<br />
mauern und den Bau von Brücken<br />
und Plätzen. Sie sagte: „Mit<br />
diesem Projekt beginnt die Revitalisierung<br />
der Schlossinsel. Nun<br />
kommt es darauf an, hier die<br />
richtige Mischung der Bevölkerungsstruktur<br />
zu erreichen.“ wb<br />
„Nur das Beste.“<br />
Mit unserem ganzheitlichen Beratungskonzept, dem VR-FinanzPlan, stellen wir Sie<br />
mit Ihren eigenen Wünschen und Zielen in den Mittelpunkt. Für diese ausgezeichnete<br />
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Dr. Wolfgang Tank und<br />
Melanie-Gitte Lansmann,Geschäftsführerin<br />
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e.V., bei der Wohnungsbesichtigung.<br />
96 Quadratmeter kosten<br />
hier 1200 Euro kalt.<br />
Fotos: Wolfgang Becker
12<br />
„Das ist genossenschaftliches Volksbanking!“<br />
Hamburger Volksbank schließt Jubiläumsjahr mit Rekordergebnis ab – Erste Bank mit TÜV-Siegel für<br />
Kundenbetreuung – Kritik an der zunehmenden Regelwut der EU-Behörden<br />
Mit einem Rekordergebnis<br />
hat die Hamburger<br />
Volksbank ihr<br />
Jubiläumsjahr 2011 abgeschlossen<br />
und damit belegt, dass<br />
auch mit 150 Jahren noch vitales<br />
Leben möglich ist. Zugleich<br />
hat das Unternehmen mit Harburger<br />
Wurzeln beispielhaft gezeigt,<br />
wie man Aktionen und Jubiläumsveranstaltungenerfolgreich<br />
für die Kundenakquise<br />
nutzt: 2011 wurden allein im<br />
Zuge der 22 Jubi-Wochen in<br />
den 43 Filialen mehr als 2150<br />
Neukunden hinzugewonnen.<br />
Insgesamt betreut die VoBa<br />
rund 105 000 Kunden.<br />
Vorstandssprecher Reiner Brüggestrat:<br />
„Wir gewinnen im<br />
Schnitt so um die 7000 Neukunden<br />
pro Jahr, 2011 waren es<br />
12 236. Und wir gehen davon<br />
aus, dass es auch in diesem Jahr<br />
fünfstellig wird.“ Die Hamburger<br />
Volksbank profitiert dabei<br />
wie andere genossenschaftlich<br />
organisierten Institute von dem<br />
hohen Vertrauen, denn viele<br />
Kunden sind auch „Genossen“,<br />
haben also Anteile erworben.<br />
Die Grenze zwischen Eigentümer<br />
und Kunde ist fließend, die<br />
Bindung in der Folge hoch.<br />
Brüggestrat: „Das ist genossenschaftliches<br />
Volksbanking!“<br />
Der Zulauf ist jedoch auch eine<br />
Folge der weltweiten Bankenkrise.<br />
Brüggestrat: „2008 sind<br />
wir zum Hort der Sicherheit ge-<br />
Finanzen<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
worden. Es ist aber gelungen,<br />
das hohe Niveau der breit gestreuten<br />
Einlagen zu halten. Die<br />
Lehre aus der Krise: Unsere<br />
Kunden wollen keine lange Bindung,<br />
wenn sie Einlagen machen,<br />
sondern flexible und sichere<br />
Anlagemöglichkeiten. In<br />
der Folge haben wir rund 800<br />
Millionen Euro in kurzfristigen<br />
Anlagen in den Büchern.“<br />
Einen starken Zuwachs hat die<br />
Hamburger Volksbank auch im<br />
Bereich der Firmenkunden verzeichnet,<br />
wie Matthias Schrö-<br />
der, Marktvorstand Firmenund<br />
Immobilienkunden, am<br />
Rande der Bilanzpressekonferenz<br />
sagte: „Binnen zehn Jahren<br />
haben wir unseren Firmenkundenbestand<br />
verdoppelt. Die<br />
> <<br />
PARTNER FÜR DEN<br />
MITTELSTAND<br />
Entwicklung ist ausgesprochen<br />
gut.“ Die Volksbank sieht sich<br />
dabei als Partner für den Mittelstand.<br />
Die größten Kunden machen<br />
mit ihren Unternehmen<br />
AUF WOHNUNGSSUCHE ?<br />
Eisenbahnbauverein Harburg eG<br />
Rosentreppe 1a, 21079 Hamburg<br />
Telefon: 76404-0 · www.ebv-harburg.de<br />
einen Jahresumsatz von rund<br />
350 Millionen Euro. Schröder:<br />
„Wir sind nicht der klassische<br />
Partner der Großindustrie.“<br />
Dennoch gibt es durchaus Kontakte<br />
zu größeren Unternehmen,<br />
die laut Brüggestrat dann<br />
allerdings in einem Verbund betreut<br />
werden.<br />
Mit 15,3 Prozent Wachstum bei<br />
der Kreditvergabe auf nunmehr<br />
1,03 Milliarden Euro wird gerade<br />
auch das Interesse der Firmenkunden<br />
messbar. Brüggestrat:<br />
„Das Firmenkundenge-<br />
Seit fünf Jahren bietet die<br />
HypoVereinsbank über ihr<br />
Portal PlanetHome Immobilienfinanzierungen<br />
an, die<br />
den Kunden im Zweifel auch an<br />
die Konkurrenz weiterreichen.<br />
Die PlanetHome AG, eine<br />
100prozentige Tochter der Uni-<br />
Credit-Gruppe, ermittelt dazu<br />
den maßgeschneiderten Kredit,<br />
der eben auch Konditionen<br />
beinhalten kann, die die Hypo-<br />
Vereinsbank in ihren Produkten<br />
nicht bietet. Tim Ockert, Leiter<br />
der Privatkunden-Niederlassung<br />
Hamburg Süd: „Wir stellen<br />
den Kundenwunsch an die<br />
erste Stelle. Beraten und vermittelt<br />
wird in unserem Hause.<br />
Trotzdem kann es passieren,<br />
dass der Kunde dann einen Kredit<br />
bekommt, der von einem<br />
anderen Finanzierer stammt.“<br />
Der Vorteil für die HypoVereinsbank:<br />
eine breitere Risikostreuung<br />
sowie eine erhöhte Kundenzufriedenheit,<br />
wenn die gewünschten<br />
Konditionen erzielt<br />
werden. Verdient wird im Übrigen<br />
an der Vermittlungsprovision.<br />
Ockert: „Bei den insgesamt<br />
sehr stark nachgefragten<br />
Immobilienfinanzierungen<br />
greifen wir mittlerweile auf eine<br />
Kooperation mit mehr als 40 Fi-<br />
Große Freude<br />
über die aktuelle<br />
Entwicklung: der<br />
Vorstand der<br />
Hamburger Volksbank<br />
mit Matthias<br />
Schröder (von links),<br />
Thorsten Rathje,<br />
Reiner Brüggestrat<br />
(Sprecher) und<br />
Thomas Brakensiek.<br />
schäft nimmt seit Jahren rasant<br />
zu. Das ist die Renaissance<br />
der Hausbankbeziehung.“ Und:<br />
„Unser Kreditwachstum haben<br />
wir komplett durch lokale Einlagen<br />
abgedeckt.“ Für die langfristige<br />
Risikoabsicherung erhöht<br />
die Hamburger Volksbank das<br />
Eigenkapital. Die Kernkapitalquote<br />
wird um 21.5 Millionen<br />
Euro angehoben. Die Genossenschaftsmitglieder<br />
profitieren<br />
ebenfalls – die Dividende für<br />
2011 beträgt 6 Prozent, außerdem<br />
wird ein Jubiläumsbonus<br />
nanzierungspartnern zurück.“<br />
Er glaubt, dass diese Art der<br />
Maklertätigkeit ein Zukunftsthema<br />
ist, das den Kunden die<br />
eigene Recherche abnimmt<br />
und trotzdem zu attraktiven<br />
Konditionen führt. Zudem stärke<br />
es die Kundenbindung – was<br />
einigermaßen erstaunlich anmutet.<br />
Der wachsende Anspruch an<br />
Beratungsdienstleistungen lässt<br />
die HypoVereinsbank neue<br />
Wege gehen: Künftig werden<br />
in Höhe von 1,5 Prozent draufgelegt.<br />
Ganzheitliche Beratung lautet<br />
das Zauberwort, mit dem Banken<br />
und Sparkassen gleichermaßen<br />
für sich werben. Die<br />
Hamburger Volksbank hat nach<br />
eigener Aussage als erste Bank<br />
überhaupt die ganzheitliche<br />
Beratung der Kunden vom TÜV<br />
Saarland zertifizieren lassen.<br />
Nach zahlreichen Auszeichnungen<br />
stellt das nun eine neue<br />
Qualität dar, wie Brüggestrat<br />
betonte. Dem TÜV-Siegel war<br />
eine umfangreiche Durchleuchtung<br />
des gesamten Beratungsprozesses<br />
vorangegangen. Externe<br />
Beobachter begleiteten<br />
Kundengespräche und<br />
Abläufe. In diesem Zusammenhang<br />
kritisierte der<br />
Vorstandssprecher die „hilflosen<br />
Regulierungsversuche“ der<br />
Behörden auf europäischer<br />
Ebene, unter denen vor allem<br />
die Genossenschaftsbanken<br />
und Sparkassen zu leiden hätten.<br />
Diese deutschen Spezialitäten<br />
im europäischen Bankenwesen<br />
müssten gesondert bewertet<br />
werden. Die zunehmende<br />
Quantität an Beratungsprotokollen<br />
könnte die hohe Qualität<br />
nicht ersetzen – eher behindern.<br />
wb<br />
HypoVereinsbank: Wenn’s nicht<br />
passt, kommt der Hauskredit<br />
von der Konkurrenz<br />
Maklertätigkeit bei Immobilienfinanzierungen trägt Früchte –<br />
Kundenberatung 2012: Expertenrat per Videoübertragung<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Bereitet die Video-Unterstützung<br />
aus der Zentrale der<br />
HypoVereinsbank für Harburg<br />
vor: Tim Ockert, Leiter der<br />
Privatkunden-Niederlassung<br />
Hamburg Süd.<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.hamburger-volksbank.de<br />
die Filialen technisch so ausgestattet,<br />
dass beispielsweise Finanzierungs-<br />
oder Immobilienexperten<br />
aus der Zentrale in der<br />
Hamburger City bei Kundengesprächen<br />
per Videoübertragung<br />
à la Skype in jeder beliebigen<br />
Filiale zugeschaltet werden<br />
können – der digitale Berater<br />
ist auf dem Vormarsch. In<br />
der Harburger Geschäftsstelle<br />
Lüneburger Straße soll dieses<br />
System in der zweiten Jahreshälfte<br />
eingeführt werden. Nach<br />
und nach sollen alle Beraterplätze<br />
in allen Filialen videotechnisch<br />
ausgerüstet werden,<br />
sodass der Anlageexperte vom<br />
Alten Wall dann auch in Cuxhaven<br />
zugeschaltet werden kann.<br />
Laut Tim Ockert ist das Thema<br />
Videokonferenz innerhalb der<br />
UniCredit-Gruppe, zu der auch<br />
die HypoVereinsbank gehört,<br />
europaweit hoch angesiedelt:<br />
„In Deutschland sind wir die<br />
Vorreiter. Das ist ein echtes Zukunftsthema,<br />
das uns in die<br />
Lage versetzen wird, höchste<br />
Beratungskompetenz in jede Filiale<br />
zu tragen.“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.hypovereinsbank.de
Gemeinsam für das<br />
Leben“ ist das starke<br />
„<br />
Motto für das Strahlentherapiezentrum<br />
Harburg,<br />
das in der Gesundheitsinsel im<br />
Harburger Binnenhafen entsteht.<br />
Eigentlich ist der Leitspruch<br />
mehr als ein Motto. Er<br />
beschreibt eine Philosophie, die<br />
bereits seit Jahren mit großem<br />
Erfolg in den Zentren für Strahlentherapie<br />
in Bremen, Westerstede<br />
und Hamburg-Langenhorn<br />
gelebt wird. Denn Kompetenz<br />
ist das Eine, das wichtig<br />
ist bei einer Strahlentherapie –<br />
Einfühlungsvermögen und<br />
Menschlichkeit das Andere.<br />
Professor Dr. Ulrich M. Carl, Betreiber<br />
und Begründer der<br />
Strahlentherapiezentren in Harburg,<br />
Bremen und Westerstede,<br />
erläutert, warum: „Nur zusammen<br />
sind wir stark und können<br />
das Therapieziel erreichen. `Gemeinsam`,<br />
das bedeutet zum<br />
Beispiel, dass alle Berufsgruppen<br />
im Strahlentherapiezentrum<br />
eng und konkurrenzlos<br />
zusammenarbeiten, denn nur<br />
perfekte Einzelteile ergeben ein<br />
perfektes Ganzes.“<br />
> <<br />
GRÜNPFLANZEN UND<br />
GROßE BILDER<br />
„Gemeinsam“ bedeutet aber<br />
auch, den Patienten dort abzuholen,<br />
wo er steht. Der Patient<br />
soll sich wohlfühlen – und das<br />
spürt man schon, wenn man<br />
die Praxen betritt. Große Bilder<br />
hängen an den Wänden. Frische<br />
Farben, viel Holz, Grünpflanzen<br />
und große Fenster vermitteln<br />
eher das Gefühl, in<br />
einem Hotel zu sein, als in einer<br />
Arztpraxis. Mit den gemütli -<br />
chen Korbstühlen vor einer großen<br />
Fensterfront gleicht die Anmelde-<br />
und Wartezone einer<br />
großzügigen Hotellobby. Alles<br />
ist licht und offen – Räume wie<br />
Menschen.<br />
„Nur zusammen sind wir stark“<br />
Foto: Christian Bittcher<br />
Fotos: ein<br />
Strahlentherapiezentrum Harburg: Diese Philosophie erwartet<br />
die Patienten künftig auch im Binnenhafen<br />
Sie investieren in den Standort Harburg: Privatdozent Dr. Fabian<br />
Fehlauer (links) und Professor Dr. Ulrich M. Carl.<br />
Helle Räume, viel Licht, fachliche Kompetenz – hier steht der Patient im Mittelpunkt.<br />
„Nur wenn der Patient zur Ruhe<br />
kommt und sich der Behandlung<br />
öffnet, können wir Erfolg mit unserer<br />
Therapie haben“, betont<br />
auch Privatdozent Dr. Fabian<br />
Fehlauer, langjähriger Weggefährte<br />
von Carl und Mitbegründer<br />
des Harburger Strahlenthera-<br />
piezentrums. So wird dem Patienten<br />
möglichst viel abgenommen,<br />
sodass er, wenn er<br />
nach dem ersten Besuch aus der<br />
Tür geht, ein Konzept in der<br />
Hand hält, das er Punkt für<br />
Punkt abhaken kann. Auch Termine<br />
mit externen Kooperations-<br />
Hoher Besuch: Philipp Rösler, bis 2011 Bundesgesundheits -<br />
minister, im Gespräch mit Dr. Ulrich M. Carl.<br />
partnern werden von den Mitarbeitern<br />
des Strahlenzentrums koordiniert.<br />
„Unsere Patienten sollen<br />
sich nicht auch noch um solch<br />
organisatorische Dinge kümmern<br />
müssen“, erläutert der gebürtige<br />
Harburger Carl. „Die meisten<br />
haben ganz andere Sorgen.“<br />
gesundheit 13<br />
Moderne Strahlentherapie<br />
kann heute wesentlich mehr als<br />
man vor ein paar Jahren auch<br />
nur ahnte – und hat in der<br />
Regel so gut wie keine oder<br />
kaum merkbare Nebenwirkungen.<br />
„Mit den richtigen Geräten<br />
und der exakt ermittelten<br />
Dosis können heute in der<br />
Strahlentherapie kleine und<br />
gro ße Wunder vollbracht werden“,<br />
resümiert Fehlauer. „Und<br />
nicht immer sind es die ganz<br />
schlimmen Krankheiten, die wir<br />
im Strahlenzentrum behandeln.“<br />
Große Erfolge werden<br />
zum Beispiel auch bei der Behandlung<br />
von Fersensporn, Impingement-Syndrom(Funktionsbeeinträchtigung<br />
der Gelenkbeweglichkeit,<br />
häufig im<br />
Bereich der Schulter), Arthritis<br />
und anderen gutartigen Erkrankungen<br />
erreicht.<br />
> <<br />
MODERNSTE<br />
TECHNIK GEPLANT<br />
Die weit gefächerte Bandbreite<br />
an Möglichkeiten spiegelt sich<br />
auch in der technischen Ausstattung<br />
wider: Kernstück in<br />
Harburg wird ein Linearbeschleuniger<br />
der neuesten Generation<br />
mit den Funktionen IMRT<br />
(intensitätsmodulierten Strahlentherapie)<br />
und VMAT (Volumen<br />
Intensitätsmodulierte Arc<br />
Therapie, wie IMRT, aber im<br />
Step-and-shoot-Verfahren) so -<br />
wie einem Portal Imaging System<br />
(bildgeführte und –überwachte<br />
Strahlentherapie) zur<br />
umfassenden Kontrolle der Bestrahlungsfelder<br />
und der Zielregion.<br />
Die optimale Ergänzung<br />
bietet das Cyberknife im „Strahlenzentrum<br />
Hamburg“, das den<br />
Bereich nördlich der Elbe versorgt.<br />
„Mit unserem Strahlentherapiezentrum<br />
im Har burger<br />
Binnenhafen schließen wir die<br />
Brücke zwischen Hamburg und<br />
Bremen“, freuen sich Carl und<br />
Fehlauer. „Der Bedarf ist riesig,<br />
und dank der hervorragenden<br />
Verkehrsanbindung, Parkmöglichkeiten<br />
vor Ort und einem eigenen<br />
Fahrservice können wir<br />
unseren Patienten aus dem<br />
Landkreis Harburg ab 2013<br />
auch gerecht werden.“ um
14<br />
Das Organigramm liest<br />
sich wie das eines Großkonzerns:<br />
Es dürfte<br />
wohl kaum ein mittelständisches<br />
Unternehmen in Hamburg<br />
geben, das eine ähnlich<br />
komplexe Struktur hat wie die<br />
Elbe-Werkstätten GmbH. Mit<br />
50 Standorten im gesamten<br />
Ham burger Raum, Außenarbeitsgruppen<br />
bei Kunden, rund<br />
3700 Mitarbeitern, darunter<br />
3000 Menschen mit geistigen<br />
und psychischen Behinderungen,<br />
70 Millionen Euro Jahresumsatz<br />
und einer ungewöhnlichen<br />
Bandbreite an Dienstleis -<br />
tungen, sind die Elbe-Werkstätten<br />
ein unübersehbarer Baustein<br />
im sozialen Gefüge der<br />
Hansestadt.<br />
Seit Ende August vorigen Jahres<br />
sind mit dem Namen Elbe-<br />
Werkstätten auch die ehemaligen<br />
Winterhuder Werkstätten<br />
und die ehemalige Hamburger<br />
Werkstatt gemeint – Folge einer<br />
Dreier-Fusion. Nach wie vor<br />
geht es um die Beschäftigung<br />
soziales<br />
Diese Fotos zeigen einen kleinen Ausschnitt aus dem breiten Dienstleistungsangebot der Elbe-Werkstätten, die mit vielen namhaften Unternehmen zusammenarbeiten.<br />
Die „Vielosophie“ der Elbe-Werkstätten GmbH<br />
Dienstleister für diverse<br />
Unternehmen und in der<br />
Top-10-Liste der größten<br />
Hamburger Arbeitgeber<br />
von Menschen mit geistiger<br />
und/oder psychischer Behinderung.<br />
Jens Rabe, Betriebsleiter<br />
Elbe ReTörn, Geschäftsfeld Papier<br />
und Digitalisierung, sagt:<br />
„Unser Prinzip: Wir machen Vieles<br />
an vielen Orten.“ Sein Kollege<br />
Ulf Lübben-Lorenz, Betriebsleiter<br />
Elbe Süd, Geschäftsfeld<br />
Verpackung und Konfektionierung,<br />
betont: „Unser Ziel ist es,<br />
viele Menschen mit Behinderung<br />
nah an den ersten Arbeitsmarkt<br />
heranzubringen.“<br />
So vielfältig wie die Menschen<br />
sind auch die Einsatzorte und<br />
Tätigkeiten, die in der Regel für<br />
Unternehmen ausgeführt werden.<br />
So arbeiten beispielsweise<br />
24 Mitarbeiter beim Luftfederhersteller<br />
Vibracoustic (Freudenberg-Gruppe)<br />
in Harburg.<br />
Auch die Deutsche Extrakt Kaffee<br />
in Wilhelmsburg beherbergt<br />
eine Außenstelle der Elbe-Werkstätten.<br />
Beim Hamburger Kaffee-Röster<br />
J.J. Darboven sind<br />
28 Elbe-Mitarbeiter im Einsatz.<br />
Die Unternehmen zahlen für<br />
Fotos: Wolfgang Becker (1), Elbe-Werkstätten<br />
die erbrachte Leistung, der<br />
Staat fördert die Jobs nach dem<br />
SGB IX „Teilhabe am Arbeitsleben“.<br />
Zu den Geschäftspartnern der<br />
Elbe-Werkstätten zählen diverse<br />
namhafte Unternehmen – wie<br />
der Gabelstaplerhersteller Still,<br />
Motorrad Louis, die Ostfrie -<br />
sische Teegesellschaft OTG/<br />
Hittfeld, Beiersdorf und der Wilhelmsburger<br />
Lackhersteller<br />
Mankiewicz, für den beispielsweise<br />
Mailings versendet werden.<br />
Die erbrachten Leistungen<br />
reichen vom Digitalisieren über<br />
das Konfektionieren und Verpacken<br />
bis hin zur Produktion<br />
von Bauteilen. Lübben-Lorenz:<br />
„Für Beiersdorf machen wir beispielsweise<br />
160 000 Einschwei-<br />
ßungen im Monat. Und für<br />
einen namhaften Buchhersteller<br />
binden wir in unseren Buchbindereien<br />
täglich bis zu 1000 Hardcover-Bücher<br />
im On-Demand-<br />
Verfahren binden.“ Ein großer<br />
Süßwarenhersteller lässt für<br />
eine halbe Million Euro pro Jahr<br />
Schoko-Produkte für den Duty-<br />
Free-Bereich aufbereiten. Noch<br />
ein Beispiel: Seit Januar lässt<br />
Lamy bei Elbe Tintenfässchen<br />
abfüllen.<br />
Die Kunst besteht nicht nur<br />
darin, Auftraggeber zu finden,<br />
sondern auch Standorte, die für<br />
die Mitarbeiter erreichbar sind,<br />
und Arbeiten, die sie unter Anleitung<br />
schnell erfassen und<br />
ausführen können. Das Stammpersonal<br />
hat deshalb auch zum<br />
Freuen sich über<br />
weitere Unternehmen,<br />
die die Dienste der Elbe-<br />
Werkstätten in Anspruch<br />
nehmen: Ulf Lübben-Lorenz<br />
(links) und Jens Rabe in der<br />
Buchbinderei in Altona.<br />
großen Teil pädagogische Aufgaben.<br />
Die Gruppenleiter sorgen<br />
für einen reibungslosen Ablauf<br />
und zufriedene Kunden.<br />
Im Hamburger Süden sind einige<br />
große Betriebsstätten – an<br />
der Cuxhavener Straße, im Hafenbezirk,<br />
am Dubben in Hausbruch<br />
und am Nymphenweg.<br />
Dort arbeiten nicht nur 48 Mitarbeiter<br />
im Bereich Digitalisierung<br />
(Fotos, Akten, Bücher, Dokumente),<br />
dort sind auch zwei<br />
Großküchen beheimatet, von<br />
denen aus täglich 1200 Essen<br />
an Schulen, Senioreneinrichtungen<br />
und Kliniken geliefert<br />
werden. Auch im Garten kennen<br />
sich die Elbe-Mitarbeiter<br />
aus. So sind sie unter anderem<br />
für Pflanzarbeiten auf dem Ge-<br />
lände der Internationalen Gartenschau<br />
in Wilhelmsburg gebucht<br />
worden.<br />
Rabe: „Wir sehen uns ein biss -<br />
chen auch als verlängerte Werkbank.<br />
Die Herausforderung: Wir<br />
müssen passgenaue Arbeiten<br />
für unsere Mitarbeiter finden,<br />
aber auch passgenau für unsere<br />
Kunden arbeiten.“ Beides zusammenzubringen,<br />
ist die<br />
Kunst. Vor allem die Bereitstellung<br />
von Außenarbeitsgruppen<br />
in den Unternehmen soll frei<br />
nach dem Motto „Mittendrin<br />
statt nur dabei“ ausgebaut werden.<br />
Und manche Produkte<br />
entstehen sogar auf eigene Initiative.<br />
So hatten die Elbe-<br />
Werkstätten Mitte der 90er-<br />
Jahre ein Patent der Harburger<br />
Firma Balatros übernommen.<br />
Bis heute sorgen 40 Leute<br />
dafür, dass die PVC-Industrieschürze<br />
der Marke „Guttasyn“<br />
noch immer produziert wird –<br />
95 000mal pro Jahr . . . wb<br />
|u Kontakt: Jens Rabe,<br />
Telefon 428 68-30 10,<br />
j.rabe@elbe-werkstaetten.de,<br />
Ulf Lübben-Lorenz, Telefon<br />
428 68-10 40, u.luebbenlorenz@elbe-werkstaetten.de<br />
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www.geerdeskommunikation.de<br />
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Zielgerichtete und leicht erfassbare Kommunikation,<br />
die wahrgenommen und verstanden wird.<br />
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Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft:<br />
Regelmäßig in den <strong>HAN</strong><br />
ERSCHEINUNGS TERMINE 2012<br />
<strong>HAN</strong> + <strong>HAN</strong>extra p 27.09.2012p 06.12.2012<br />
Kontakt zu Business & People gewünscht? business.people@han-online.de
„Was wir hochwerfen, das fliegt!“<br />
ein<br />
G r ü n - 2012ist<br />
derjahr<br />
– zumindest für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
im<br />
Land kreis Harburg (WLH), denn<br />
die vergibt im Drei-Jahres-<br />
Rhythmus den begehrten<br />
Gründungspreis. Nach 2003,<br />
2006 und 2009 dürfen sich derzeit<br />
wieder Gründer melden<br />
und ihre umgesetzte Geschäftsidee<br />
einreichen. Voraussetzung:<br />
Sie müssen seit einem Jahr am<br />
Markt sein – prämiert wird der<br />
Erfolg. Bewerben können sich<br />
also Unternehmer, die im Zeit -<br />
raum 16. August 2008 bis<br />
31. August 2011 an den Start<br />
ge gangen sind. Der Wettbewerb<br />
steht unter dem Motto<br />
„Ich mache meine Zukunft<br />
selbst!“<br />
Vergeben wird der mit insgesamt<br />
10 000 Euro dotierte<br />
Preis in drei Kategorien. Die<br />
33-köpf i ge Jury behält sich<br />
zudem die Vergabe von Son -<br />
derpreisen vor. Das Bewertungssystem<br />
erhöht die Spannung.<br />
Auch die Jury erfährt<br />
erst am 12. November im Rahmen<br />
einer festlichen Abendveranstaltung<br />
in der Burg Seevetal,<br />
wer gewonnen hat.<br />
WLH-Chef Wilfried Seyer: „Das<br />
hat schon so einen Hauch von<br />
Oscar-Verleihung, denn die<br />
Sieger werden bis zuletzt geheim<br />
gehalten.“<br />
Bei den Existenzgründungen<br />
geht es im Wesentlichen nur um<br />
eines: Schafft es der Gründer,<br />
seine wirtschaftliche Existenz<br />
am Markt zu verdienen. Seyer:<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
„Wer diese Frage mit Ja beantworten<br />
kann, ist preiswürdig.“<br />
Er geht davon aus, dass es wie<br />
auch in den vorhergegangenen<br />
Preisverleihungen auch diesmal<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
wieder mehr als drei Unternehmen<br />
geben wird, die am Ende<br />
im Rampenlicht stehen werden.<br />
Organisiert wird der Gründungspreis<br />
von den beiden<br />
gründerPreis<br />
Vierter Gründungspreis der WLH ausgeschrieben – Gesucht: Menschen, die sich erfolgreich selbstständig<br />
gemacht haben – Landkreis Harburg ist die Hochburg der Gründer<br />
Zwölf Frauen machen<br />
gemein same Sache<br />
Gründerinnen: Vor drei Jahren bekam „Die Weiberei“ den<br />
Publikumspreis – Tina Thiel sagt, wie es heute läuft<br />
Hat sich in Jesteburg etabliert: Tina Thiel, Gründerin des Geschäfts<br />
„Die Weiberei“.<br />
Drei Jahre ist es her, da<br />
standen Tina Thiel und<br />
ihre Mitstreiterinnen<br />
plötzlich auf der Bühne im<br />
Hittfelder ric. Grund: Im Rahmen<br />
des Gründungspreises<br />
war ihrem Unternehmen mit<br />
dem eingängigen Namen „Die<br />
Weiberei“ der Publikumspreis<br />
verliehen worden – dotiert mit<br />
einem Porträt in Business &<br />
People sowie einer Gratisanzeige.<br />
Jetzt, drei Jahre später, ist<br />
die „Weiberei“ in Jesteburg<br />
immer noch ein voller Erfolg.<br />
Tina Thiel denkt sogar über die<br />
Gründung einer Filiale nach –<br />
in ihrer Heimatstadt Nürnberg.<br />
Die Gründungsberaterinnen der WLH: Petra Zemke (links) und Kerstin Helm.<br />
Hinter dem kuriosen Namen<br />
steckt eine ganz besondere<br />
Gründungsidee, denn die<br />
Holm-Seppensenerin und ihre<br />
Partnerin Nicole Gottweis bieten<br />
in ihrem Geschäft in Jesteburg,<br />
Lindenstraße 12, Ware<br />
von insgesamt zwölf Frauen<br />
an, die ihre zumeist in Hand -<br />
arbeit erstellten Artikel<br />
(Schmuck, Filzarbeiten, Tilda-<br />
Puppen, beschriftete Brotdosen<br />
und Trinkflaschen, Marmeladen,<br />
Accessoires, Buchbindearbeiten,<br />
Hochzeitskisten, Stikkereien<br />
und vieles mehr) auf<br />
Kommissionsbasis ausstellen.<br />
Wird ein Teil verkauft, bekom-<br />
men die Ladenbetreiberinnen<br />
eine Provision. Die Herstellerinnen<br />
sind allesamt selbstständig<br />
und zahlen nicht mal<br />
Miete. Tina Thiel: „Das Risiko<br />
liegt voll bei Nico und mir.“<br />
Das Geschäft läuft gut, sagt<br />
Tina Thiel, allerdings seien<br />
daran auch zwölf Frauen beteiligt.<br />
„Wir haben treue Kunden<br />
aus Jesteburg und den Nachbarorten.<br />
Und wir haben auch<br />
oft Patienten aus der Rüsselkäfer-Klinik,<br />
die etwas Nettes<br />
zum Verschenken suchen.“ Die<br />
Kommissionsidee hat übrigens<br />
einen Riesenvorteil: „Man<br />
muss beim Start nicht in ein<br />
großes Warensortiment inves -<br />
tieren, denn die Ware gibt es<br />
schon“, sagt die Inhaberin, die<br />
jetzt dabei ist, einen <strong>Online</strong>-<br />
Shop ins Netz zu bringen. „Wir<br />
investieren kräftig in die Programmierung.“<br />
In wenigen<br />
Wochen soll die Homepage<br />
freigeschaltet werden.<br />
Tina Thiel über ihre Erfahrung<br />
als Gründerin: „Das Geschäft<br />
ist langsam gewachsen, sodass<br />
ich nie bei einer Bank um<br />
einen Kredit betteln musste.<br />
Der Betrieb kostet zwar reichlich<br />
Zeit, aber es macht auch<br />
Freude – und rechnet sich.“<br />
Sie hat den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit nicht bereut.<br />
wb<br />
!<br />
AUSSCHREIBUNGS -<br />
UNTER LAGEN:<br />
www.wlh.eu oder telefonisch<br />
anfordern unter<br />
0 41 81/92 36-0.<br />
Mail: info@wlh.eu.<br />
Die Bewerbungsfrist endet<br />
am 31. August.<br />
Gründungsberaterinnen<br />
der WLH, Kerstin<br />
Helm und Petra Zemke. Sie hoffen,<br />
dass auch in diesem Jahr<br />
wieder viele Bewerbungen eingehen.<br />
2003 waren es 18 Bewerber,<br />
2006 sogar 26 und<br />
2009 immer noch 21. Seyer:<br />
„Diese Zahlen sind im Vergleich<br />
selbst mit Ausschreibungen in<br />
Gründungshochburgen wie<br />
Nürnberg sehr komfortabel. Da<br />
kommt richtig Wettbewerbsstimmung<br />
auf.“ Petra Zemke:<br />
„Mit der Ausschreibung des<br />
Wettbewerbes möchten wir die<br />
Bedeutung des unternehmerischen<br />
Nachwuchses für die<br />
Wirtschaftskraft unterstreichen<br />
und zeigen, welches Gründungspotenzial<br />
hier im Landkreis<br />
Harburg vorhanden ist. Die<br />
WLH möchte den Mut der<br />
Gründer belohnen und potenziellen<br />
Gründern Mut machen.“<br />
Im Landkreis Harburg ist das<br />
Gründerklima derzeit vergleichsweise<br />
gut. Die regelmä-<br />
Stadtvilla.<br />
Schlüsselfertig.<br />
Einzigartig.<br />
Der Hochbau ist seit über 100 Jahren<br />
die Kernkompetenz unseres Unternehmens.<br />
Individuelle Beratung und<br />
handwerklich professionelle Ausführung<br />
stehen im Mittelpunkt – vom individuellen<br />
Einfamilienhaus bis hin<br />
zu mehrgeschossigen Wohnbauten.<br />
Modern und energieeffizient.<br />
www.carl-schuett.de<br />
15<br />
ßigen Gründerstammtische<br />
sind mit rund 100 Besuchern<br />
fast überfüllt. Die Seminare finden<br />
alle statt und sind durchweg<br />
ausgebucht. Kerstin Helm<br />
registriert durch die geänderte<br />
Förderungsgesetzgebung und<br />
die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt<br />
zwar einen leichten<br />
Nachfragerückgang bei den<br />
Gründungsberatungen, hat<br />
aber nach wie vor regelmäßig<br />
Termine mit Menschen, die sich<br />
selbstständig machen wollen:<br />
„Gegründet wird immer.“<br />
> <<br />
MUT ZUR<br />
BEWERBUNG!<br />
Seyer: „Der Landkreis Harburg<br />
ist in Niedersachsen die Topregion<br />
der Gründungsaktivitäten.“<br />
Und mit Blick auf das schlüpfende<br />
Kü ken, Motiv der Gründungspreis-Broschüre,<br />
fügt er<br />
hinzu: „Was wir hochwerfen,<br />
das fliegt.“ Er ermutigt die Gründer,<br />
sich um den Preis zu bewerben:<br />
„Es geht da bei nicht um<br />
technische Innovationen, sondern<br />
allein um Zukunftsfähigkeit,<br />
Marktfähigkeit und Einfallsreichtum.<br />
Einzelpersonen können<br />
sich ebenso bewerben wie<br />
junge Unternehmen oder Gründer,<br />
die einen bereits bestehenden<br />
Betrieb übernommen ha -<br />
ben. Kein Un ternehmer muss<br />
denken, er sei vielleicht nicht gut<br />
genug für den Preis.“ wb<br />
Carl Schütt Bautec GmbH<br />
Stader Str. 274 • 21075 Hamburg<br />
Telefon: 040-79 01 51-0<br />
Fax: 040-79 01 51-51<br />
E-Mail: bautec@carl-schuett.de
16<br />
tutech<br />
DAS IST MEINE MEINUNG<br />
Hamburgs Süden ist<br />
geprägt von seiner<br />
Nähe zum Hafen,<br />
dem größten Industriegebiet<br />
unserer Stadt. Die Wasseranbindung<br />
ist ein entscheidender<br />
Standortvorteil<br />
für die Industrieunternehmen<br />
im Süderelberaum im<br />
Bereich Finkenwerder, Waltershof,<br />
Neuhof und Moorburg.<br />
Hier arbeiten neben<br />
Airbus, Blohm & Voss,<br />
Dai m ler, MAN auch zahlreicheMaschinenbaubetriebe,<br />
und die bedeutenden<br />
Ver treter der Grundstoffindustrie<br />
haben hier ihre<br />
Werke – wie ArcelorMittal<br />
(Stahl), Trimet (Alumini -<br />
um), Hydro Aluminium,<br />
Sasol Wax, H&R Ölwerke<br />
Schindler, die Holborn Raffinerie<br />
und viele andere. Wenige<br />
Kilometer nordöstlich<br />
auf der Peute produziert,<br />
ebenfalls am Wasser, Aurubis,<br />
Europas größte Kupferhütte.<br />
Diese Produktionsstandorte<br />
gilt es im Interesse unserer<br />
Stadt zu erhalten und zu<br />
schützen. Als Vorstandsvorsitzender<br />
des Industrieverbands<br />
Hamburg (IVH) setze<br />
ich mich dafür ein, die Rahmenbedingungen<br />
für die<br />
Unternehmen zu verbessern<br />
und zu sichern. Beispielsweise<br />
ist der Ausbau<br />
Von Michael<br />
Westhagemann<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
des IVH – Industrieverband<br />
Hamburg e. V.<br />
Die Industrie ist der<br />
Motor für Hamburgs<br />
Wirtschaftskraft<br />
der Verkehrswege für den<br />
Warentransport innerhalb<br />
des Hafengebiets und ins<br />
Umland ein wichtiges Anliegen<br />
der Industrie – nicht<br />
nur im Süderelberaum. Kon -<br />
sequent treiben wir in diesem<br />
Jahr die Revision des<br />
Masterplans Industrie voran.<br />
Flächenmanagement ist ein<br />
zentrales Thema.<br />
Die Hamburger Industrieunternehmen<br />
erbringen<br />
Jahr für Jahr Haushaltsbeiträge<br />
von rund 300 Millionen<br />
Euro oder 20 Prozent<br />
des Gewerbesteueraufkommens.<br />
Jeder fünfte Hamburger<br />
arbeitet in der Industrie.<br />
Das sind 175 000 Menschen<br />
oder 21 Prozent aller<br />
sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten in Hamburg.<br />
Die Industrie ist der größte<br />
Auftraggeber für den Hafen<br />
und den Dienstleistungsbereich.<br />
Unsere Unternehmen leiden<br />
unter den höchsten<br />
Strompreisen in Europa.<br />
Dringend braucht die Industrie<br />
international wettbewerbsfähigeEnergiepreise<br />
und eine sichere Stromversorgung.<br />
Im zügigen<br />
Gelingen der Energiewende<br />
sehen wir den Schlüssel für<br />
die Zukunft des Industriestandorts<br />
und zugleich eine<br />
enorme Herausforderung.<br />
Wir alle erinnern uns<br />
an die „Wutbürger“,<br />
die in Stuttgart ge -<br />
gen den Abriss des alten Kopfbahnhofs<br />
demonstrierten. Jahrelang<br />
stand „Stuttgart 21“ in<br />
den Schlagzeilen. Heute markiert<br />
dieser Begriff einen historischen<br />
Wendepunkt, der zeigt,<br />
dass Bürger nicht nur mitreden,<br />
sondern auch mitentscheiden<br />
wollen, wenn es beispielsweise<br />
um die Gestaltung von Städten<br />
geht. „Stuttgart 21“ ist zugleich<br />
ein unüberhörbarer<br />
Warn schuss, der auf die parlamentarische<br />
Demokratie abgefeuert<br />
wurde. Die herkömmlichen<br />
Beteiligungsverfahren<br />
bei großen öffentlichen Bauvorhaben<br />
stehen auf dem Prüfstand.<br />
Wer sich als Bürgermeis -<br />
ter heute auf das geltende<br />
Recht und die Abarbeitung<br />
öffent licher Anhörungen in<br />
drö gen Planfeststellungsverfahren<br />
beruft, riskiert im Zweifel<br />
seinen Posten. Alle Signale stehen<br />
auf Mitreden und Mitgestalten<br />
– zum Beispiel über<br />
Foren im Internet, wie sie die in<br />
Harburg und Berlin ansässige<br />
DEMOS Gesellschaft für E-Partizipation<br />
mbH anbietet.<br />
Seit mehr als zehn Jahren bewegt<br />
sich Rolf Lührs in diesem<br />
Metier. Er hat gleich zwei Hüte<br />
auf: als DEMOS-Geschäftsführer<br />
und als Abteilungsleiter bei<br />
der TuTech Innovation GmbH,<br />
die wiederum Mitgesellschaft er -<br />
in bei DEMOS ist. Internetgestützte<br />
Beteiligungsverfahren<br />
sind das Thema, mit dem sich<br />
Lührs und seine Mitarbeiter,<br />
darunter zehn in Berlin, bestens<br />
auskennen. Er sagt: „Wir begleiten<br />
unter anderem Prozesse der<br />
Stadtentwicklung. In Hamburg<br />
ging es beispielsweise um die<br />
Domplatzgestaltung und die<br />
Ver lagerung der Universität.<br />
Die Diskussionen in den Foren<br />
werden von uns sehr stark moderiert.<br />
Ziel ist es immer, am<br />
Ende auch ein Ergebnis zu präsentieren.“<br />
In der Regel ist es die öffentliche<br />
Hand, die solche Prozesse<br />
der Bürgerbeteiligung in Auftrag<br />
gibt. Lührs versteht sich als<br />
Dienstleister. Er sagt: „Das ist<br />
ein extrem spannendes Feld,<br />
das auch für die Wirtschaft<br />
immer interessanter wird. Hier<br />
geht es vor allem darum, über<br />
Unternehmensgrenzen hinweg<br />
und auch gemeinsam mit den<br />
Kunden an Innovationen zu arbeiten.<br />
So können die Kunden<br />
bei der Kaffeekette Starbucks<br />
Vorschläge für neue Produkte<br />
Energieberg<br />
Georgswerder –<br />
zum Zweiten...<br />
Die neue Ausstellung mit Multimedia-Show zeigt die Geschichte der Deponie Georgswerder und<br />
ihre Zukunft als Symbol für den Umgang mit alten Lasten und neuen Energien.<br />
Öffentliche Führungen auf den Energieberg<br />
Do 16 Uhr, Sa/So 13 und 16 Uhr<br />
Individuelle Touren für Gruppen nach Vereinbarung<br />
Informationszentrum Energieberg<br />
Fiskalische Strasse 2<br />
21109 Hamburg<br />
www.iba-hamburg.de<br />
Dieses Vorhaben wird<br />
gefördert von der<br />
Europäischen Union<br />
Europäischer Fonds für<br />
regionale Entwicklung<br />
Investition in Ihre Zukunft<br />
„Stuttgart 21“<br />
hat die Welt verändert<br />
Die Bürger wollen mitreden – Das Harburger Unternehmen DEMOS<br />
organisiert und moderiert Diskussionsforen im Internet<br />
energieberg@iba-hamburg.de<br />
+49 (0) 40.302 368-47<br />
twitter.com/iba_hamburg<br />
Foto: IBA Hamburg GmbH/Thies Rätzke<br />
im Internet entwickeln und bewerten.<br />
Auch der Chemiekonzern<br />
Beiersdorf betreibt mit ‚Pearlfinder‘<br />
eine so genannte<br />
Open-Innovation Plattform.“<br />
Die Wurzeln der DEMOS Gesellschaft<br />
für E-Partizipation liegen<br />
in der Technischen Universität<br />
Harburg. Lührs war damals wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter und<br />
leitete erfolgreich das gleichnamige<br />
EU-Projekt. Daraus ent-<br />
> <<br />
ERST REGISTRIEREN,<br />
DANN REDEN . . .<br />
wickelten sich die Grundlagen<br />
für die <strong>Online</strong>-Beteiligung von<br />
Bürgern bei anstehenden Entscheidungen.<br />
Ein Beispiel: Als<br />
die Pinneberger ihre Innenstadt<br />
neu gestalten wollten,<br />
war das ein Fall für DEMOS.<br />
Lührs: „Es gab sieben Entwürfe<br />
und schließlich eine rege<br />
Dis kussion mit gut 100 Teilnehmern.“<br />
Ähnlich war es in<br />
Ulm, als es um den Bau des<br />
City-Bahnhofs ging. Lührs:<br />
„Hier hat man schon frühzeitig<br />
eine umfassende Beteiligungsstrategie<br />
entwickelt, um<br />
Protes te wie bei ‚Stuttgart 21‘<br />
gar nicht erst aufkommen zu<br />
lassen. Diese Strategie und die<br />
Internetdiskussion, die wir gemeinsam<br />
mit der Stadt realisiert<br />
haben, sind sogar mit<br />
einem Preis des Landes Baden-<br />
Württemberg ausgezeichnet<br />
worden.“ Die Frage, wie sich<br />
Deutschland entwickeln soll,<br />
stand über dem Bürgerforum<br />
2011, das die Bertelsmann-<br />
Stiftung mit DEMOS-Unterstützung<br />
auf die Beine stellte.<br />
Lührs: „Zu sechs verschiedenen<br />
Themenfeldern wurden<br />
insgesamt 10 000 repräsentativ<br />
ausgewählte Bürger in<br />
25 Regionen online befragt.<br />
Das war für uns dann schon<br />
eine logistische Herausforderung,<br />
die alle Kräfte forderte.“<br />
Alles dreht sich<br />
um Transparenz<br />
und Meinungs -<br />
bildung: DEMOS-<br />
Geschäftsführer<br />
Rolf Lührs und<br />
Moderatorin<br />
Birgit Hohberg<br />
im TuTech-<br />
Gebäude in<br />
Harburg.<br />
Die Foren finden auf Internetseiten<br />
statt. Wer mitreden<br />
möchte, muss sich registrieren<br />
lassen. Wer durch unflätige Parolen<br />
auffällt, fliegt im Zweifel<br />
raus. Lührs: „Aber das passiert<br />
fast nie. Die Diskussionen verlaufen<br />
in der Regel sehr diszipliniert<br />
und konstruktiv ab. Das ist<br />
unsere Erfahrung.“ Zuständig<br />
ist immer ein Moderator, der<br />
sich zuvor ins Thema einarbeiten<br />
muss. Erfahren auf diesem<br />
Posten ist Birgit Hohberg. Seit<br />
zwölf Jahren bringt die Sozio -<br />
login online Diskussionen in<br />
Gang und greift korrigierend<br />
ein, wenn das nötig ist. Sie berichtet:<br />
„Einmal hatten wir<br />
einen Fall, da traf eine allein erziehende<br />
Mutter auf einen<br />
Vater, der seine Kinder nicht<br />
sehen darf. Da ging es dann<br />
hoch her, aber am Ende entwickelte<br />
sich eine gute Diskussion.“<br />
DEMOS bietet auch Service für<br />
Unternehmen an. Das Angebot<br />
reicht von der Beratung über<br />
Social Media bis hin zu <strong>Online</strong>-<br />
Diskussionen, beispielsweise<br />
wenn ein Energieversorger eine<br />
neue Trasse quer durch die<br />
Landschaft plant. Lührs: „Die<br />
Leute, die davon betroffen sind,<br />
wollen mitreden und gefragt<br />
werden. ‚Stuttgart 21‘ hat<br />
Schockwellen durch die Republik<br />
gejagt. Die Bereitschaft von<br />
Politik und Verwaltung, in einen<br />
echten Dialog mit den Bürgern<br />
zu treten, ist danach deutlich<br />
größer geworden.“ DEMOS ist<br />
mittlerweile sogar international<br />
tätig. So berät das DEMOS<br />
Team beispielsweise den<br />
schwedischen Städte- und Gemeindebund<br />
und gemeinsam<br />
mit der Stiftung FGV regionale<br />
Regierungen in Brasilien. wb<br />
>><br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
@ IM WEB:<br />
www.demos-deutschland.de
Projekte<br />
Für die Insel: Hier bunkert die IBA Energie<br />
Die Transformation einer Kriegsruine zur Wärme- und Stromquelle – Gespräch mit Projektleiter Karsten Wessel<br />
Dieser Satz macht das<br />
ganze Dilemma der<br />
vergangenen 60 Jahre<br />
deutlich: „Jetzt haben wir den<br />
Flak-Bunker endlich soweit saniert,<br />
dass man ihn gefahrlos<br />
abreißen könnte.“ Man kann<br />
sich eines Lächelns nicht erwehren,<br />
aber Karsten Wessel, Projektkoordinator<br />
des IBA-Leitthemas<br />
„Stadt im Klimawandel“<br />
und zudem Verantwortlicher<br />
für den Umbau des Wilhelmsburger<br />
Flak-Bunkers zum Energiebunker,<br />
meint das durchaus<br />
ernst. Nach einer aufwendigen<br />
Betonsanierung und dem Einbau<br />
massiver Stützpfeiler in den<br />
Betonquader an der Neuhöfer<br />
Straße ist das Gebäude nun statisch<br />
gesichert – in der Tat ließe<br />
es sich jetzt Stück für Stück abtragen,<br />
ohne einzustürzen.<br />
Doch davon ist die IBA weit entfernt:<br />
Hier entsteht eine Energiezentrale,<br />
die ab 2015<br />
3000 Haushalte im Umfeld un -<br />
ter anderem mit Wärme und<br />
Heißwasser versorgen soll – ein<br />
zukunftsweisendes Pilotprojekt.<br />
Wessel ist ein IBA-Mann der ersten<br />
Stunde. Als die Internationale<br />
Bauausstellung 2006 an<br />
den Start ging, war er bereits<br />
dabei. Der Energiebunker war<br />
eines jener Projekte, bei denen<br />
sich mancher Wilhelmsburger<br />
erstaunt die Augen rieb. Bei der<br />
IBA ging es doch um die Zukunft<br />
– und der Bunker war<br />
doch ein Stück Geschichte,<br />
noch dazu ein Trümmerhaufen.<br />
Beides stimmte. Geschichte<br />
wird er bleiben, aber ein Trümmerhaufen<br />
ist er nicht mehr.<br />
Rund 25 000 Tonnen Schutt<br />
wurden aus dem Kasten entfernt.<br />
Stahlbeton der härtesten<br />
Güte. Wessel: „70 Jahre lang<br />
nachgehärtet – so etwas könnte<br />
man heute nicht neu bauen.“<br />
Binnen eines halben Jahres<br />
räumten die Sanierungs- und<br />
Abrissspezialisten der Hamburger<br />
Firma Ehlert & Söhne das<br />
Monstrum leer. Wer jetzt durch<br />
den hohen Durchbruch ins Innere<br />
kommt, steht in einer riesigen<br />
Halle. Die massive Decke<br />
steht auf den eingangs erwähnten<br />
neuen Pfeilern. Derzeit wird<br />
Daten und Fakten<br />
DAS PLANT DIE IBA IM HAMBURGER SÜDEN<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
p Der Wilhelmsburger Flakturm wurde im Oktober<br />
1943 fertiggestellt. Er zählt zu einem Hamburger<br />
Gefechtsdreieck der Flugabwehr, das<br />
allerdings nie komplett realisiert wurde. Gebaut<br />
und bis heute erhalten sind die Ge fechtstürme<br />
auf dem Heiligengeistfeld in St. Pauli (IV) und an<br />
der Neuhöfer Straße Wilhelmsburg (VI). Die beiden<br />
Giganten waren während des Krieges mit<br />
IBA-Projektleiter Karsten Wessel<br />
steht in dem sanierten Bunker.<br />
Im Hintergrund ist eine der tragenden<br />
Säulen zu sehen, die<br />
neu gesetzt werden mussten.<br />
die Technik eingebaut – insbesondere<br />
ein mehr als 20 Meter<br />
hoher Stahlspeicher für das bis<br />
zu 90 Grad heiße Wasser. Fassungsvermögen:<br />
2000 Kubikmeter.<br />
Von der Behörde für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt war der<br />
Bunker einst als Solar-Träger<br />
projektiert worden, denn<br />
irgend etwas musste mit dem<br />
Klotz ja geschehen. Grund: Der<br />
> <<br />
CO2-EINSPARUNG<br />
BIS 95 PROZENT<br />
Beton fing bei aller Härte langsam<br />
an zu Bröseln – zum Teil<br />
große Brocken lösten sich aus<br />
der Außenhaut und schlugen<br />
im Boden ein. Der Bunker war<br />
zu einer echten Gefahr geworden.<br />
Die IBA nahm den Ball auf,<br />
erkannte aber schnell, dass die<br />
Solarfläche am Ende viel zu<br />
klein sein würde, um eine nennenswerte<br />
Energiemenge zu<br />
liefern. Deshalb wurde umgeplant.<br />
Wessel: „Durch den nun wesentlich<br />
größeren Speicher sparen<br />
wir uns ein Drittel der ursprünglich<br />
nötigen technischen<br />
Anlagen. In den Bunker werden<br />
zusätzlich ein Blockheizkraftwerk<br />
auf Biomethan-Basis, ein<br />
Holzhackschnitzel-Kessel sowie<br />
ein Aggregat auf Erdgas-Basis<br />
eingebaut – letzteres zur Absicherung<br />
der Spitzenlast. Wir<br />
speisen zusätzlich industrielle<br />
Abwärme von den Nordischen<br />
Oelwerken ein, werden auf<br />
dem Dach Solarthermie-Anlagen<br />
aufbauen und werden die<br />
Südseite mit Photovoltaik-Elementen<br />
bestücken. Alle Anlagen<br />
liefern Energie für denselben<br />
Speicher. Realisiert wird das<br />
Projekt durch Hamburg Energie.<br />
Für den Bau der Solar-Hülle<br />
läuft zurzeit noch die Ausschreibung.“<br />
Im ersten Bauabschnitt – das<br />
Nahwärmenetz wird bereits gebaut<br />
– sollen bis Ende des Jahres<br />
rund 800 Wohnungen im<br />
benachbarten Weltquartier versorgt<br />
werden. Jedes Haus hat<br />
im Keller eine Übergabestation<br />
mit Wärmetauschern, sodass<br />
zwei Kreisläufe entstehen. Der<br />
Bunker-Kreislauf ist geschlossen.<br />
Nach Fertigstellung werden<br />
der Energiebunker über<br />
Photovoltaik und das Blockheizkraftwerk<br />
zusätzlich Strom für<br />
1000 Haushalte produzieren.<br />
Wessel: „Und das fast ausschließlich<br />
auf regenerativer<br />
Basis. Wir demonstrieren schon<br />
jetzt den Status, den wir 2050<br />
12,8-Zentimeter-Zwillingskanonen ausgerüstet<br />
und sollten den Schutz Hamburgs vor Bomberangriffen<br />
gewähren. Der Turm in Wilhelmsburg<br />
hat eine Grundfläche von 57 mal 57 Metern. Er<br />
ist fast 42 Me ter hoch. Am 17. Oktober 1947<br />
versuchten die Briten, den Klotz zu sprengen.<br />
Dabei brachen die Decken der insgesamt neun<br />
Stockwerke teilweise zusammen, doch die Hülle<br />
mit den mehr als zwei Meter starken Wänden<br />
und der drei Meter starken Decke hielt stand.<br />
Jahrzehntelang wurde immer wieder darüber<br />
diskutiert, was man mit dem Bunker, der bei<br />
Angriffen auch Zivilisten Schutz bot, anstellen<br />
sollte. Ein weiterer Sprengversuch schied aufgrund<br />
der nahen Wohnbebauung aus, die zivile<br />
Nutzung war ohne hohe Investitionen nicht<br />
möglich, weil die Trümmer im Innenbereich einzustürzen<br />
drohten. Kurz: Es bewegte sich nichts<br />
– bis die IBA kam. wb<br />
bundesweit erreicht haben<br />
müssen, wenn wir den Klimawandel<br />
noch abwenden wollen.<br />
Die CO2-Einsparung liegt<br />
bei 90 bis 95 Prozent.“ Damit<br />
ist der Energiebunker ein ökologisches<br />
Vorzeigeprojekt erster<br />
Güte.<br />
Das Projekt hat allerdings auch<br />
seinen Preis: Wessel rechnet mit<br />
Diese Grafik zeigt, wie der<br />
Innenraum des Bunkers genutzt<br />
werden soll. Kernstück ist der gut<br />
20 Meter hohe Wasserspeicher.<br />
Grafik: IBA<br />
Gesamtkosten von rund<br />
26,7 Millionen Euro, wobei<br />
et wa 11,7 Millionen Euro auf<br />
die Energiezentrale und das<br />
Wärmenetz entfallen. Dieser<br />
Part wird von der EU mit etwa<br />
3,1 Millionen Euro gefördert.<br />
Die Hansestadt ist als Eigentümerin<br />
an den Kosten für die<br />
Grundinstandsetzung beteiligt,<br />
17<br />
denn sie hätte ohnehin teure<br />
Sicherungsmaßnahmen durchführen<br />
müssen. Weitere Millionen<br />
stammen aus Infrastrukturmitteln<br />
und aus dem Etat der<br />
Internationalen Bauausstellung.<br />
Das Leitthema „Stadt im Klimawandel“<br />
folgt dem Grundsatz<br />
der energetischen Selbstversorgung<br />
auf Basis nachwachsender<br />
Rohstoffe beziehungsweise natürlicher<br />
Energiequellen wie<br />
Son ne und Erdwärme. Ziel: die<br />
Selbstversorgung der Elbinsel<br />
mit Strom und Wärme unabhängig<br />
von den großen Energiekonzernen.<br />
Der Energiebunker<br />
liefert dazu nur einen Beitrag.<br />
Hinzu kommen ein Geothermie-<br />
Projekt an der Georg-Wilhelm-<br />
Straße und der Energie-Verbund<br />
Wilhelmsburg-Mitte, zu dem<br />
wiederum ein Blockheizkraftwerk<br />
zählt, das mit Klärgasen<br />
betrieben wird.<br />
So geschichtsträchtig der Bunker<br />
auch sein mag, spätestens<br />
im IBA-Präsentationsjahr 2013<br />
dürfte den Wilhelmsburgern klar<br />
werden, dass der „Klotz“ nun<br />
plötzlich für Zukunft steht. wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.iba-hamburg.de<br />
Bereich<br />
Firmenkunden Süd,<br />
Veritaskai 3, Harburg
18<br />
Kanalrohre sanieren, das<br />
klingt nicht gerade nach<br />
einem inspirierenden<br />
Job. Doch spätestens wenn<br />
Markus Schell mit dem<br />
„Teddy“ unter dem Arm den<br />
Raum betritt, ändert sich das<br />
schlagartig. Schell ist Vertriebs -<br />
chef und Prokurist bei der<br />
Canal-Control Rohrsanierung<br />
GmbH in Barsbüttel (Außenstelle)<br />
und Wentorf. Ein humorvoller<br />
Mann, dem seine Arbeit<br />
ganz offensichtlich richtig Spaß<br />
macht. Wenn auch mit ernstem<br />
Hintergrund: Nach dem Hamburger<br />
Abwassergesetz ist jeder<br />
Grundeigentümer in der Hansestadt<br />
bis 2015 verpflichtet,<br />
seinen Abwasserkanal überprüfen<br />
und gegebenenfalls sanieren<br />
zu lassen. Was das mit dem<br />
„Teddy“ zu tun hat, dazu später.<br />
Die Niedersachsen haben<br />
es besser: Hier ist die Gesetzeslage<br />
noch nicht so weit gediehen,<br />
dass es Termindruck gibt.<br />
Die CC Rohrsanierung GmbH<br />
ist ein Unternehmen der<br />
Buhck-Gruppe, die auch im<br />
Süden Hamburgs starke Präsenz<br />
zeigt und unter anderem<br />
für die Abfuhr der Gelben Säcke<br />
im Landkreis Harburg zuständig<br />
ist. So ist es kein Wunder,<br />
dass man auch von Wentorf aus<br />
den Markt der südlichen Metropolregion<br />
im Blick hat.<br />
Schell und seine rund 35 Kollegen<br />
haben sich auf die Sanierung<br />
von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
spezialisiert,<br />
sind also Ansprechpartner,<br />
wenn der Abwasserkanal Probleme<br />
bereitet.<br />
dienstleistung<br />
Das zweite Foto dieser Reihe stammt aus einem Kanalrohr, es zeigt einen Schaden durch eingewachsene Wurzeln. Die anderen Fotos zeigen die komplexe Ausrüstung der Rohrsanierer. Rechts: Kai Winkeltau mit dem „Teddy”.<br />
Kanal defekt? „Teddy“ ins Rohr – fertig!<br />
Besuch bei der Canal-Control Rohrsanierung GmbH – Hamburger Grundeigentümer müssen handeln<br />
F. Peter<br />
Jungehülsing<br />
ist von<br />
Haus aus<br />
Jurist und<br />
seit 2006<br />
Leiter des<br />
Familienun -<br />
ternehmens<br />
Albers<br />
Bestattungen<br />
in<br />
Harburg.<br />
Schell: „Wir werden in der<br />
Regel bis zur Grundstücksgrenze<br />
tätig. Das Spektrum reicht<br />
von der Kamerauntersuchung<br />
über Reinigung und Schadensanalyse<br />
bis hin zur eigentlichen<br />
Sanierung inklusive Dokumentation.“<br />
Zu den häufigsten<br />
Schadensursachen zählen Brüche,<br />
undichte Verbindungen<br />
(Muffen) und das Einwachsen<br />
von Wurzeln. Folge: Entweder<br />
sickert das Abwasser in den<br />
Boden oder aber das Grundwasser<br />
in den Kanal. Schell: „Es<br />
hat immer wieder Irritationen<br />
gegeben, weil die Klärwerke<br />
viel mehr Wasser reinigen<br />
mussten, als die Wasserversorger<br />
abgegeben hatten. Das<br />
liegt häufig daran, dass Grundwasser<br />
in defekte Kanalrohre<br />
eindringt. Der Wert liegt<br />
manchmal um ein Vielfaches<br />
höher.<br />
Ist der Kanal defekt, heißt es für<br />
den Laien: aufgraben, neu verlegen<br />
– ein teures Unterfangen.<br />
Doch es geht auch anders.<br />
Markus Schell: „Wenn ich einen<br />
partiellen Schaden festgestellt<br />
habe, kann ich zum Beispiel<br />
eine Edelstahlhülse in den<br />
Kanal einführen. Sie entfaltet<br />
sich an der defekten Stelle und<br />
dichtet den Kanal ab.“ Das so<br />
genannte Quick-Lock-System<br />
kann auch bei größeren Durchmessern<br />
angewendet werden.<br />
Eine weitere Variante: der<br />
Schlauch-Liner von „Mr. Pipe“.<br />
Gern auch mal aufgrund seiner<br />
Frottee-ähnlichen Struktur augenzwinkernd<br />
als „Teddy“ bezeichnet.<br />
Foto: ein<br />
Fotos: CC Rohrsanierung (3), Wolfgang Becker (2)<br />
Die Gesetzeslage<br />
p Im Hamburgischen Abwassergesetz<br />
(HmbAbwG) ist im<br />
Paragrafen 15 geregelt, dass<br />
beim Betrieb von Abwasseranlagen<br />
die „von der zuständigen<br />
Behörde eingeführten<br />
Technischen Betriebsbestimmungen“<br />
gelten. Das klingt<br />
unverbindlich. Dahinter verbirgt<br />
sich jedoch die DIN<br />
1986-30:2012-02, die besagt,<br />
dass Abwasseranlagen alle 20<br />
Jahre, Neuanlagen erstmalig<br />
nach 30 Jahren nachweislich<br />
geprüft werden müssen – also<br />
von einem zertifizierten und<br />
Ist der Kanal auf einer ganzen<br />
Strecke sanierungsbedürftig,<br />
wird mit Druckluft ein mit<br />
einem Zwei-Komponenten-<br />
Harz getränkter Nadelfilz-<br />
Schlauch in den Kanal gepus -<br />
tet. 40 bis 50 Meter Rohr können<br />
am Stück auf diese Weise<br />
abgedichtet werden. Wenn das<br />
Harz ausgehärtet ist, hat der<br />
Auftraggeber erst mal wieder<br />
Ruhe – 55 Jahre, wie Schell<br />
sagt.<br />
Das Prinzip klingt einfach, der<br />
technische Aufwand ist jedoch<br />
enorm. Vier Sanierungsfahrzeuge<br />
hat die CC Rohrsanierung<br />
GmbH im Einsatz, jedes etwa<br />
400 000 Euro teuer. An Bord<br />
sind automatische Misch- und<br />
Dosierungseinrichtungen für<br />
das Harz, ein Kalibriertisch, der<br />
dafür sorgt, dass der Schlauchliner<br />
gleichmäßig mit Harz getränkt<br />
ist, bevor er im Kanalrohr<br />
„Guten Tag, Herr Albers . . .!“<br />
Bestatter F. Peter Jungehülsing über das sensible Thema Werbung<br />
Was tun, wenn man<br />
in ein Unternehmen<br />
eintritt, das bekannt<br />
sein muss, gleichzeitig<br />
aber nicht in dem Sinne werben<br />
kann – da das Geschäft mit<br />
dem Tod bis heute fast ein<br />
Tabu-Thema ist. Vor dieser<br />
Frage stand F. Peter Jungehülsing,<br />
als er 2006 die Verantwortung<br />
für das Harburger Bestattungsinstituts<br />
Albers übernahm.<br />
Von Haus aus Jurist war<br />
er zuvor in Osnabrück als<br />
Rechtsanwalt und in der Immobilienbranche<br />
tätig. Mittlerweile<br />
fühlt er sich als Harburger<br />
und weiß, dass er das „Gesicht“<br />
von Albers ist. Jungehülsing:<br />
„Es kommt durchaus vor, dass<br />
ich mit ‚Guten Tag, Herr Albers!‘<br />
begrüßt werde.“ Mittlerweile<br />
hat er am eigenen Leib<br />
Prokurist<br />
Markus<br />
Schell mit<br />
einem<br />
Muster:<br />
Ist der<br />
Schlauch-<br />
Liner ausgehärtet,<br />
hat das<br />
Rohr eine<br />
neue Innenwand,<br />
die<br />
wieder für<br />
Jahrzehnte<br />
dicht ist.<br />
zugelassenen Un ter nehmen. In<br />
der DIN 1986-30:2003-02 ist<br />
beschrieben, dass „Anlagen<br />
zur Ableitung von häuslichem<br />
Abwasser“ (Abwasserrohre auf<br />
privaten Grundstücken) bis<br />
zum 31. De zember 2015 überprüft<br />
sein müssen. Für Häuser<br />
in Schutzzonen zur Wassergewinnung<br />
gelten verschärfte<br />
Bedingungen. Die DIN 1986-<br />
30 ist in Ihrer Fassung von<br />
2003 als Technische Betriebsbestimmung<br />
im Hamburger<br />
Abwassergesetz verankert und<br />
somit auch mit den Prüftermin<br />
erfahren, dass der Beruf des Bestatters<br />
durchaus eine sensible<br />
Komponente hat, die manchmal<br />
bis hin zur Ablehnung<br />
geht. Beispielsweise, wenn<br />
man ein Ladengeschäft gemietet<br />
hat und anschließend erfährt,<br />
dass aus dem Vertrag<br />
> <<br />
UNTERNEHMER UND<br />
ARBEITGEBER<br />
nichts wird, weil die Nachbarn<br />
keinen Bestatter in der Nähe<br />
wünschen. Das sind bittere Erfahrungen,<br />
die aber widerspiegeln,<br />
wie diese Gesellschaft mit<br />
dem Thema Sterben umgeht.<br />
Mit dem Tod möchte niemand<br />
etwas zu tun haben.<br />
Jungehülsing ist aber nicht nur<br />
Bestatter, sondern auch Unternehmer<br />
und Arbeitgeber (sie-<br />
2015<br />
verbindlich.<br />
Dennoch<br />
ist zu erwarten, dass aufgrund<br />
der Novellierung der DIN<br />
1986-30 von 2012 mit einer<br />
Änderung der Hamburger<br />
Abwassergesetzes in den kommenden<br />
Jahren gerechnet werden<br />
kann. wb<br />
ben Mitarbeiter). Er hat das<br />
Werbethema auf seine Weise<br />
gelöst. Öffentlich wird Albers<br />
sehr dezent und seriös präsentiert.<br />
Zugleich engagiert sich<br />
Jungehülsing in diversen Vereinen,<br />
veranstaltet das jährliche<br />
Stipendiaten-Konzert im Harburger<br />
Rathaus und zeigt als<br />
Bürger Harburgs Flagge. Er<br />
sagt: „Ich habe mich auch als<br />
Rechtsanwalt immer eher als<br />
Schlichter und Mediator gesehen.<br />
Netzwerken lehnte ich ab.<br />
Heute sehe ich das anders.<br />
Kontakte sind absolut wichtig.<br />
Ich bin sehr stark vernetzt.“<br />
Im vorigen Jahr hatte das<br />
Unternehmen Albers zuletzt<br />
drei Lehrlinge (darunter zwei<br />
Abiturienten), von denen zwei<br />
ihre Ausbildung inzwischen abgeschlossen<br />
haben. Ein junger<br />
verschwindet, eine Vakuumanlage,<br />
die dem getränkten<br />
Schlauch Luft entzieht (verhindert<br />
Blasenbildung) und natürlich<br />
die Magazin-Vorrichtungen,<br />
die nötig sind, beispielsweise<br />
40 Meter getränkten<br />
Schlauch durch einen Revisionsschacht<br />
in einen Kanal von<br />
20 Zentimetern Durchmesser<br />
einzublasen.<br />
Schell: „Dieses Verfahren, bei<br />
dem auch Dimensionssprünge<br />
im Rohrdurchmesser möglich<br />
sind, hat sich vielfach bewährt.<br />
Sinn macht es gerade auch im<br />
Stadtbereich. In der Hamburger<br />
Innenstadt ist es manchmal<br />
gar nicht möglich, ein Grundstück<br />
aufzugraben.“ Ein Meter<br />
Kanalsanierung kostet im Privatkundenbereich<br />
etwa 250 Eu -<br />
ro. Das Wentorfer Unternehmen<br />
arbeitet jedoch auch für<br />
Wohnungsgesellschaften, darunter<br />
die SagaGWG. Die Kunden<br />
sitzen in Berlin, in Bremen,<br />
in Nordrhein-Westfalen (britische<br />
Streitkräfte), schwerpunktmäßig<br />
jedoch in Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein.<br />
Das Geschäft läuft unbestritten<br />
gut. Pro Monat macht die CC<br />
Rohrsanierung GmbH eine<br />
halbe Million Euro Umsatz.<br />
Schell rechnet damit, dass in<br />
diesem Jahr rund 25 Kilometer<br />
Schlauchliner eingebaut werden.<br />
Tendenz steigend, denn<br />
2015 rückt näher. wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.cc-rohrsanierung.de<br />
Mann wurde übernommen<br />
und macht nun seinen Bestatter-Meister<br />
– ein neues Berufsbild.<br />
Zurzeit führt Jungehülsing<br />
Gespräche mit einer Bewer -<br />
berin, die eine Banklehre macht<br />
und in einen sozialen Beruf<br />
wechseln möchte: „Es bewerben<br />
sich hier Menschen, die<br />
schon eine gute Ausbildung<br />
hinter sich haben.“ Er selbst<br />
schätzt an seinem Beruf den<br />
Umgang mit den Menschen,<br />
die in der Regel in einer Trauersituation<br />
sind und vielfältige<br />
Unterstützung brauchen. Es ist<br />
der Umgang mit den Lebenden,<br />
der die Aufgabe spannend<br />
und herausfordernd macht. wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.albers-bestattungen.de
Wer an Forschung<br />
denkt, dem fallen Begriffe<br />
wie Industrie,<br />
Universität und Institut für . . .<br />
ein, aber ganz sicher nicht Apotheke.<br />
Und doch ist es genau<br />
das, was Ernst-Friedrich Menges<br />
derzeit in seinem Reinraum<br />
im Keller der Schäfer-Apotheke<br />
an der Harburger Rathausstraße<br />
macht. Unter dem Motto „Im<br />
Kleinen ganz groß“ entwickelt<br />
er Nano-Emulsionen – ein Wasser-Öl-Gemisch,<br />
in dem Wirkstoffe<br />
in Tröpfchen gebunden<br />
sind, die so klein sind, dass man<br />
sie allenfalls unter dem Elektronenmikroskop<br />
ansehen kann.<br />
Nano (lateinisch nanus =<br />
> <<br />
EIN MILLIARDSTEL<br />
METER<br />
Zwerg) ist eine Maßeinheit und<br />
steht für ein Milliardstel Meter.<br />
In Zahlen sieht das so aus:<br />
0,000 000 001 Meter. Bei Na -<br />
no-Emulsionen werden Tröpfchen<br />
erzeugt, die kleiner als<br />
500 Mikrometer sind (500 Millionstel).<br />
Wenn es Menges gelingt,<br />
eine stabile Emulsion zu<br />
erzeugen, dann kann er eine<br />
neue Arzneiform anbieten. Er<br />
sagt: „Diese Tröpfchen haben<br />
eine sehr hohe Eindringtiefe,<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Jedes Jahr 20 000 Tonnen Aluminium<br />
Flugzeug-Recycling: Die ungenutzte Wertstoffreserve soll gehoben werden<br />
Seit etwa zwei Jahren beschäftigt<br />
sich Sebastian<br />
Jeanvré mit dem Thema<br />
Flugzeug-Recycling. Der Diplomingenieur<br />
ist Mitarbeiter<br />
der Keske Entsorgung GmbH<br />
und als Projektleiter für das<br />
Zerkleinern von Flugzeugen<br />
verantwortlich. Seinen ersten<br />
Versuch machte er mit einer<br />
vergleichsweise kleinen<br />
„Piper“, dann wagte sich das<br />
Team an einen ausgedienten<br />
Seeaufklärer – eine „Bréguet<br />
Atlantic“ (37 Me ter lang,<br />
Spannweite gut 36 Me ter).<br />
2011 machte sich Keske auf<br />
den Weg nach Malaysia, um<br />
auf dem Airport Kuala Lumpur<br />
zwei Boeing 737-300 zu zerlegen.<br />
Auch dies gelang. Nach<br />
bisherigen Untersuchungen<br />
liegt der Schrottwert eines<br />
außer Dienst gestellten Jumbos<br />
(Boeing 747) bei 60 000 bis<br />
100 000 Euro. Die wertvollen<br />
Komponenten sind dabei bereits<br />
vorher ausgebaut. Je nach<br />
Fotos: ein<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Klein, kleiner, Nano<br />
Ernst-Friedrich Menges (Schäfer-Apotheke)<br />
erforscht neue Medikations formen<br />
Sebastian Jeanvré leitet das<br />
Projekt Flugzeug-Recycling bei<br />
der Keske Entsorgung GmbH.<br />
Alter und Flugstunden liegt der<br />
Wert dieser Teile bei zwei bis<br />
drei Millionen Euro. Sie können<br />
möglicherweise als Ersatzteile<br />
wiederverwendet werden. Ein<br />
Airbus A300 liefert bei<br />
Versuchsphase: Hier wird die „Bréquet Atlantic“ zerkleinert und dem Recycling zugeführt.<br />
Testphase in Malaysia: Ein<br />
hydraulischer Greifer bohrt sich<br />
in das Wrack einer Boeing 737.<br />
74,5 Ton nen Ausgangsmasse<br />
(Komponenten bereits ausgebaut)<br />
etwa 77 Prozent Wertstoffe,<br />
darunter vor allem Aluminium.<br />
Nach aktuellen Untersuchungen<br />
werden bis 2028<br />
Dies ist kein Überfall:<br />
Ernst-Friedrich Menges<br />
in der übli chen<br />
„Reinraum-<br />
Verpackung“.<br />
Pharmazie / titel 19<br />
weltweit etwa 8500 Flugzeuge<br />
(mehr als 100 Sitze) außer<br />
Dienst gestellt, sodass die Experten<br />
von rund 400 Stilllegungen<br />
pro Jahr sprechen. Allein<br />
daraus ließen sich pro Jahr<br />
rund 20 000 Tonnen Alu gewinnen,<br />
die dem Kreislauf wieder<br />
zugeführt werden könnten.<br />
Auf diesen Zahlen basiert das<br />
Projekt Flugzeug-Recycling.<br />
Jeanvré: „Unsere mobile Einheit<br />
besteht aus zwei Containern.<br />
Einer ist für die Schrottschere<br />
und den Greifer nötig,<br />
in dem anderen werden die<br />
Schadstoffe wie Kerosin und<br />
Hydrauliköle abtransportiert.“<br />
Die Demontage alter Flieger ist<br />
allerdings keine einfache Angelegenheit,<br />
denn die Firmen, die<br />
auf diesem Gebiet aktiv werden<br />
wollen, müssen zahlreiche<br />
Sicherheitsbestimmungen be-<br />
> <<br />
SICHERHEIT WIRD<br />
GROß GESCHRIEBEN<br />
achten. Jeanvré: „Man braucht<br />
einen Sprengschutzbeauftragten,<br />
einen Sicherheitsbeauftragten,<br />
einen Schadstoffbeauftragten,<br />
muss Sicherheits -<br />
training absolvieren und sich<br />
mit Strahlenschutz auskennen.“<br />
Keske wird bei der Entwicklung<br />
der „mobilen Zerreißeinheit“,<br />
wie das System auch heißt,<br />
vom Bundesforschungsminis -<br />
terium unterstützt. Laut<br />
Jean vré ist der Recycling-Einsatz<br />
ab einem Objektgewicht<br />
von 100 Tonnen wirtschaftlich.<br />
Das wäre beispielsweise bei<br />
dem oben genannten Airbus<br />
A300 der Fall. Ziel ist es, das<br />
Recycling an nahezu jedem<br />
Standort weltweit möglich zu<br />
machen – auch auf den Flugzeugfriedhöfen<br />
in den Wüsten<br />
Nordamerikas. wb<br />
kommen also genau dahin, wo<br />
sich der Wirkstoff entfalten soll,<br />
den sie transportieren. Außerdem<br />
haben sie die Eigenschaft,<br />
sich anzureichern, was die<br />
Wirkung deutlich verbessert. In<br />
der Folge sind geringere Ne -<br />
ben wirkungen durch eine geringere<br />
Wirkstoffbelastung zu<br />
erwarten.“<br />
Denkbar ist laut Menges der<br />
Einsatz bei Krebsbehandlungen.<br />
Auch Transplantationspatienten<br />
könne geholfen werden.<br />
Seit einem dreiviertel Jahr<br />
entwickelt er eine Nano-Emulsion<br />
für einen Augenarzt, der<br />
Patienten mit transplantierter<br />
Hornhaut behandeln will. Menges:<br />
„Im Grunde könnte jeder<br />
versuchen, so eine weiße Emulsion<br />
herzustellen. Aber mein<br />
Anspruch ist es, auch zu beweisen,<br />
dass es sich wirklich um<br />
eine Nano-Emulsion handelt<br />
und dass die stabil ist. Es stellt<br />
sich ja auch die Frage, ob der<br />
Wirkstoff wirklich in die Tröpfchen<br />
eindringt.“ Der verfahrenstechnische<br />
Weg beschreibe<br />
nur den Herstellungsprozess –<br />
genauso wichtig sei jedoch die<br />
Qualitätskontrolle, die wissenschaftlich<br />
abgesichert werden<br />
müsse. Menges hofft auf Hilfe<br />
von der Technischen Universität<br />
Ich mache meine Zukunft selbst!<br />
Harburg und will auch das<br />
Labor Eurofins einschalten.<br />
Zurzeit entwickelt der umtriebige<br />
Apotheker das Trägersystem<br />
– bestehend aus einer Fettphase<br />
(einem Emulgator/Öl oder<br />
Wachs) und Kochsalzlösung.<br />
Diese Bestandteile müssen in<br />
mehreren Arbeitsschritten zusammengebracht<br />
werden. Am<br />
Ende soll eine Vier-Komponenten-Emulsion<br />
entstehen. Im September<br />
will Menges das Trägersystem<br />
fertig haben. „Es ist allerdings<br />
manchmal etwas problematisch,<br />
die einzelnen Bestandteile<br />
zu bekommen“, sagt der<br />
Apotheker, der in seinem Reinraum<br />
auch Krebsmedikamente<br />
herstellt. Seine Nano-Forschung<br />
fordert aber auch ihren Tribut:<br />
„Es gehört zu den Leiden des<br />
Forschers, dass man einen ganzen<br />
Tag investiert – und am<br />
Ende ist es nichts geworden.“<br />
Menges produziert in seiner<br />
Apotheke auch eigene Salben,<br />
Gels und Nasensprays. Das<br />
Spektrum der etwa 40 eigenen<br />
Produkte reicht vom Antitrans -<br />
pirant bis hin zum Krebsmedikament.<br />
wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.schaeferapo.de<br />
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der Mann versteht es<br />
zu leben. Bernd J.<br />
Stoertebek, Golfer aus Passion<br />
und langjähriger leitender<br />
Redak teur bei Gruner + Jahr in<br />
Hamburg, hat im Februar ein<br />
neues Golf-Portal ins Internet<br />
gestellt. Gemeinsam mit dem<br />
Harburger Threenet-Duo Tim<br />
Langanke und Karsten Bischoff<br />
will er Golfbest24 zu der ersten<br />
Adresse für Golfer machen. Die<br />
Community dürfte ihm danken,<br />
denn Stoertebek ist bes tens vernetzt<br />
und kann nicht nur aktuelle<br />
Nachrichten von Turnieren,<br />
sondern auch alles Wissenswerte<br />
um den weltumspannenden<br />
Sport bieten.<br />
Wir treffen ihn über den Dächern<br />
des Harburger Binnenhafens.<br />
Auf der Threenet-Dachterrasse<br />
weht eine sportliche Brise<br />
– vielleicht ein Handicap beim<br />
PeoPle<br />
PORTRÄT: Bernd J. Stoertebek<br />
„Wir wollen<br />
die komplette<br />
Golf-Welt abbilden“<br />
Der Journalist bringt gemeinsam mit<br />
Threenet das Portal Golfbest24 an den Start<br />
Nach dem Auftritt:<br />
Love Newkirk und Carolin Fortenbacher in<br />
der Helms-Lounge.<br />
Die Harburger Haspa-Chefs Arent Bolte<br />
(links) und Holger Knappe (rechts) mit<br />
Ohnsorg-Intendant Christian Seeler.<br />
Entspanntes Gespräch: Haspa-Vorstandssprecher<br />
Harald Vogelsang (rechts) mit Bauunternehmer<br />
Arne Weber (HC Hagemann).<br />
Abschlag, nicht jedoch beim<br />
Interview. 25 Jahre lang arbeitete<br />
Stoertebek für das Magazin<br />
„Schöner Wohnen“, war dort<br />
vor allem für das Technik-Ressort<br />
zuständig. „Vor elf Jahren<br />
wurde ich dann erstmals mit<br />
dem Internet konfrontiert. Wir<br />
überlegten, was man damit<br />
wohl anfangen könnte. Es gab<br />
die abenteuerlichsten Ideen,<br />
aber so richtig Ahnung hatte<br />
keiner, schließlich waren wir<br />
Print-Leute“, erinnert sich der<br />
Journalist. „Ich besuchte dann<br />
Kunden und schaute mal, was<br />
die so im Internet machten. Das<br />
war echte Pionierarbeit, und so<br />
ganz nebenbei machte ich auf<br />
diesem Weg eine unfreiwillige<br />
Ausbildung zum Internet-<br />
Redakteur.“<br />
Schließlich baute er das Portal<br />
www.livingathome.de auf –<br />
„powered by Schöner Woh-<br />
Journalist und<br />
Golfer: Bernd J.<br />
Stoertebek lässt<br />
auf der Threenet-Dachterrasse<br />
die Bälle tanzen.<br />
Er ist unter anderem<br />
das einzige<br />
deutsche Mitglied<br />
der Golf<br />
Writers Association<br />
of America.<br />
Kultur heißt der Kitt, der diese<br />
Gesellschaft zusammenhält<br />
und auch immer mal wieder<br />
zusammenbringt – so wie jüngst<br />
beim jährlichen Großevent „Brücken<br />
bauen“, den die Haspa dieses<br />
Mal auf dem Museumsplatz mitten<br />
in Harburg veranstaltete. Thema:<br />
die Rolle der niederdeutschen<br />
Bühne und das Theater als Brücke.<br />
Gastvortrag: Christian Seeler, Intendant<br />
des Ohnsorg-Theaters.<br />
Zweifellos legte die Haspa die Latte<br />
hoch, denn aufwendige Veranstaltungen<br />
dieser Art haben ihren<br />
Preis. Aber die Organisatoren bewiesen<br />
auch, dass es in Harburg<br />
möglich ist, Klasse zu zeigen. Höhepunkt<br />
der Veranstaltung: eine<br />
Kurzfassung des Theaterstücks<br />
„Pasta e Basta“, das die Hamburger<br />
Kammerspiele etwa 100 Mal<br />
auf die Bühne brachten. In Harburg<br />
hieß die Aufführung „Haspa e<br />
Basta“, war aber dennoch musikalisch<br />
beeindruckend (Spitze: Love<br />
nen“, wie es so schön heißt. Damals<br />
war er bereits überzeugter<br />
Golfspieler und hatte erkannt,<br />
dass die Zielgruppe der Golfer<br />
ein höchst interessantes Klientel<br />
ist: weltoffen, international,<br />
wohlhabend, gebildet, mit ho -<br />
Grandioses Schauspiel auf dem Harburger Museumsplatz:<br />
Das Ensemble der Hamburger Kammerspiele brachte eine<br />
Kurzform von „Pasta e Basta“ auf die Bühne.<br />
Newkirk), von hinreißender Komik<br />
(Carolin Fortenbacher) und äußerst<br />
kurzweilig – eine tolle Einstimmung<br />
auf das mediterrane<br />
Open-Air-Büfett.<br />
Ebenfalls ein Klassiker ist mittlerweile<br />
der Jazz-Frühschoppen, zu<br />
dem Horst Mönke und seine Familie<br />
alljährlich auf<br />
das Gelände des<br />
Harburger UnternehmensPalettenservice<br />
Hamburg ein -<br />
laden. An der Blohmstraße<br />
im Bin nenha -<br />
fen spielte beim mittlerweile<br />
17. Frühschoppen<br />
einmal<br />
mehr die Channel Jazz<br />
Gang auf, zu der auch<br />
Bassist Heiko Mönke<br />
zählt, der diesmal allerdings<br />
auf das Zupfen<br />
verzichtete, um die Frühschoppen-<br />
Logistik zu beflügeln. Der Erlös aus<br />
dem Verkauf von in der Regel ge-<br />
her Markenaffini tät. Und<br />
schlecht vernetzt, denn wer sich<br />
wirklich für den Sport interessiert<br />
und beispielsweise wissen<br />
möchte, wer wie weltweit bei<br />
welcher Tour gespielt hat, der<br />
findet diese Informationen al-<br />
lenfalls in einschlägigen Magazinen<br />
– also vergleichsweise spät.<br />
Stoertebek baute nach seinem<br />
Ausstieg bei Gruner + Jahr<br />
(2007) vor dreieinhalb Jahren<br />
das Portal Teeoff24 auf. „Jetzt<br />
ist es an der Zeit, etwas Neues<br />
Bestens aufgelegt: Heiko Mönke, der diesmal auf den<br />
Bass-Einsatz verzichtete, und channel-hamburg-<br />
Geschäftsführerin Melanie-Gitte Lansmann.<br />
Immer wieder spitze: „Brücken<br />
bauen“ und Jazz-Frühschoppen<br />
stifteten Speisen und Getränken<br />
kommt jedes Jahr wohltätigen<br />
Zwecken zugute – diesmal wurden<br />
die DRK-Kita Vogelhütte, die Stadtteildiakonie<br />
in Neugraben und vier<br />
bedürftige Familien mit insgesamt<br />
3000 Euro unterstützt. wb<br />
Immer dabei: SpriAg-Chef a.D.<br />
Karl-Heinz Ehlers (links) und<br />
Rainer-Maria Weiss, Direktor des<br />
Helms-Museums.<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
zu bringen“, sagt er. Mit Golfbest24<br />
(best steht für die Initialen<br />
Bernd Stoertebek, 24 für seinen<br />
Geburtstag) fand er einen<br />
international gängigen Namen.<br />
„Mein Ziel ist es, die anspruchsvollste<br />
Website im Golfbereich<br />
anzubieten – mit hoher Aktualität,<br />
guter Optik, tollen Fotos<br />
und wertvollen Informationen<br />
beispielsweise zu Themen wie<br />
Reise und Equipment. Wir wollen<br />
die Golfszene mit hoher<br />
Schlagzahl bedienen.“<br />
Erste Berührungspunkte hatte<br />
Stoertebek, der überwiegend in<br />
Naples/USA, auf Sylt und in<br />
Hamburg lebt, auf dem Golfplatz<br />
in Hittfeld. Ein Kollege vom<br />
„Stern“ hatte ihn mitgenommen.<br />
„Ich kam gern – wegen<br />
der guten Bratkartoffeln. Doch<br />
dann lud er mich ein, ein paar<br />
Schläge zu machen. Das war’s.“<br />
Derart infiziert begleitet ihn der<br />
kleine harte Ball seit 25 Jahren.<br />
Auch beruflich, denn Stortebek<br />
produzierte unter anderem Golf-<br />
Beilagen für die „FAZ“ und „Die<br />
Zeit“, schrieb Golf-Reportagen<br />
für Magazine von Luftfahrtgesellschaften.<br />
Mit diesem Hintergrund<br />
will der 59-Jährige jetzt<br />
noch einmal durchstarten – mitten<br />
hinein in die digitale Medienwelt:<br />
„Wir wollen die komplette<br />
Golf-Welt abbilden. Das<br />
ist meine Zukunft!“ wb<br />
>><br />
@ IM WEB:<br />
www.golfbest24.com<br />
Horst Mönke<br />
veranstaltet seit 17 Jahren den Jazz-Frühschoppen<br />
im Binnenhafen. Der Erlös ist zu<br />
wohltätigen Zwecken bestimmt.<br />
Wie in alten Zeiten: Handwerkskammer -<br />
präsident a.D. Peter Becker (von links),<br />
Bezirksamtsleiter a.D. Torsten Meinberg<br />
und CDU-Kreischef i.D. Ralf-Dieter Fischer.<br />
Fotos: Christian Bittcher<br />
Sorgte für den guten Ton: die Channel Jazz<br />
Gang.
JAHRE<br />
b&p-<strong>special</strong>
SEITE 2 JUNI 2012<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
WIRTSCHAFT IM GESPRÄCH<br />
JAHRE<br />
„Welche Rolle erfüllt Harburg innerhalb der<br />
Hansestadt Hamburg?“<br />
INTERVIEW Auch er stellt die Frage nach der Identität: Bezirksamtsleiter Thomas Völsch über die<br />
Harburg-Vision 2020/50, Stadtmarketing und die Zukunft im Wohnungsbau<br />
Die Harburg-Vision 2020<br />
/50 hat er zur Chefsache<br />
erklärt: Harburgs<br />
Bezirksamtsleiter Thomas<br />
Völsch (SPD) findet es wertvoll,<br />
wenn sich gesellschaftliche Institutionen<br />
fundiert zu Wort<br />
melden und Position beziehen.<br />
Auch das selbstbewusste Auftreten<br />
der Harburger Wirtschaft<br />
ist ihm willkommen – nicht<br />
ohne Grund, wie er im Interview<br />
mit <strong>HAN</strong>-Redakteur Wolfgang<br />
Becker erläutert.<br />
B&P: Der Wirtschaftsverein für<br />
den Hamburger Süden macht<br />
in seinem Impulspapier unter<br />
dem Motto „Wir mischen uns<br />
ein“ detaillierte Vorschläge zur<br />
Stadtentwicklung – eigentlich<br />
ein hoheitliches Thema der<br />
kom munalen Selbstverwaltung.<br />
Wie finden Sie das eigentlich?<br />
Völsch: Wir wollen, dass sich<br />
möglichst viele Menschen an<br />
Ent scheidungsprozessen beteiligen.<br />
Je mehr Leute mitreden,<br />
desto geringer ist nachher der<br />
Widerstand, wenn es um die<br />
Umsetzung geht.<br />
Natürlich ist so ein Impulspapier<br />
auch von Interessen geleitet,<br />
aber das ist ja auch verständlich.<br />
Ja, die Harburg-Vision<br />
ist uns willkommen. Und sie<br />
wird von uns ja auch finanziell<br />
unterstützt. Was man nicht<br />
übersehen darf: Bei allen Vorschlägen<br />
und Ideen gilt ja nach<br />
wie vor, dass die letzte Entscheidung<br />
bei der Bezirksversammlung<br />
liegt. Aber das<br />
schließt eine Beteiligung nicht<br />
aus. Außerdem ist das Impulspapier<br />
sehr fundiert, da waren<br />
Experten am Werk.<br />
B&P: Welche der Projekte finden<br />
Sie am wichtigsten?<br />
Völsch: Aus Sicht der Stadt<br />
sind das die Binnenhafen- und<br />
die Cityentwicklung, aber das<br />
ist eigentlich Standardprogramm.<br />
Sehr begrüßenswert<br />
fin de ich Projekte wie den<br />
Nachwuchscampus. Man könnte<br />
denken, dies sei ein weiches<br />
Thema, in Wahrheit ist es jedoch<br />
ein hartes Thema. Der<br />
Fachkräftemangel wird auch<br />
die Harburger Unternehmen<br />
schneller einholen als ihnen lieb<br />
ist. Wir müssen uns um die jungen<br />
Menschen in unseren<br />
Stadt teilen – in Harburg, in<br />
Sandbek und Neuwiedenthal –<br />
kümmern. Dort sitzt der Nachwuchs<br />
für die Wirtschaft. Ebenso<br />
gilt es, den besonders Begabten<br />
Möglichkeiten der Ent -<br />
wicklung zu eröffnen.<br />
B&P: Unter den Infrastrukturprojekten<br />
sind einige „dicke<br />
Bretter“ zu finden, die es zu<br />
bohren gilt. Zum Beispiel die<br />
Verbannung des Bahngüterverkehrs<br />
durch die Innenstadt und<br />
damit einhergehend die Aufhebung<br />
der Grenze zwischen City<br />
und Channel. Was halten Sie für<br />
realistisch?<br />
Völsch: Es wäre schon ein großer<br />
Schritt, wenn es gelänge,<br />
die Seevestraße zu verschwenken<br />
und neu an die Hannoversche<br />
Straße anzuschließen, sodass<br />
der Schwerverkehr über<br />
Karnapp parallel zur Bahnstre -<br />
cke durch den Binnenhafen fahren<br />
könnte. Das ist eine Frage<br />
des Geldes. Diese Maßnahme<br />
kostet sechs Millionen Euro –<br />
und die sind schwer zu kriegen,<br />
weil die Stadt zurzeit alle Straßenbaumittel<br />
in die Sanierung<br />
steckt und nur noch Erschließungsstraßen<br />
für Wohnquar -<br />
tiere neu baut.<br />
Thomas Völsch (SPD) hat die Harburg-Vision des Wirtschaftsvereins zur Chefsache erklärt.<br />
Das Engagement des Vereins begrüßt er ausdrücklich.<br />
B&P: Wie stehen Sie zu den<br />
Ideen rund um den Harburger<br />
Sand? Ausgerechnet auf der<br />
Hauptentwicklungsfläche steht<br />
mit dem „Bolero“ ein florierendes<br />
Restaurant, das kann man<br />
nicht einfach überplanen.<br />
Völsch: Man müsste einen Investor<br />
für die Gesamtfläche finden,<br />
das wäre der Königsweg.<br />
Eines der Probleme ist der ehemalige<br />
Blumenmarkt. Die Stadt<br />
könnte natürlich auch allein<br />
handeln, aber der Handlungsspielraum<br />
ist begrenzt. Das<br />
muss gemeinsam mit dem privaten<br />
Grundbesitzer geregelt<br />
werden. Auch die Einrichtung<br />
eines Business Improvement<br />
Dis tricts wäre wichtig, denn wir<br />
brauchen in diesem Bereich<br />
einen zweiten attraktiven städtischen<br />
Schwerpunkt als Ge -<br />
gen gewicht zum Phoenix-Center.<br />
Dieses Einkaufszentrum<br />
zieht massenhaft Menschen an<br />
– die müssen wir für die Harburger<br />
Innenstadt interessieren.<br />
B&P: Menschen interessieren<br />
ist ein guter Ansatz, müsste da -<br />
zu nicht ein umfassendes Stadtmarketing<br />
für Harburg installiert<br />
werden?<br />
Völsch: Das Citymanagement<br />
macht gerade eine Untersuchung<br />
zu diesem Thema. Ich<br />
würde dafür plädieren, ein<br />
Stadtmarketing außerhalb der<br />
Verwaltung aufzubauen. Und<br />
man müsste splitten, denn<br />
Süder elbe und Harburg haben<br />
unterschiedliche Schwerpunkte.<br />
Süderelbe sehe ich vor allem<br />
als Wohnstandort für junge<br />
Familien. Um eine Marketing -<br />
Veritaskai 3 • 21079 Hamburg • Telefon 46 86 67 45 • www.frischgebacken.de • Mo – Fr. 7.00 h – 18.00 h<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Ihre Binnenhafen<br />
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strategie zu entwickeln, müssen<br />
wir aber erst mal ein eigenes<br />
Bild von uns haben. Welche<br />
Rolle erfüllt Harburg innerhalb<br />
der Hansestadt Hamburg?<br />
B&P: Haben Sie eine Idee?<br />
Völsch: Mich hat der Slogan<br />
für Bergedorf begeistert: „Wo in<br />
Hamburg die Sonne aufgeht.“<br />
Das ist witzig und betont ein<br />
Alleinstellungsmerkmal. So et -<br />
was brauchen wir auch für Harburg.<br />
Hier ist urbanes Leben.<br />
Hier wird gearbeitet, produziert<br />
und geforscht. Und hier ist die<br />
TU. Eine echte Perle für unseren<br />
Bezirk.<br />
B&P: Also: „Harburg – Wo in<br />
Ham burg das Geld verdient<br />
wird“ . . . wie steht es denn eigentlich<br />
mit dem Thema Wohnen?<br />
Völsch: Das ist das große Hamburger<br />
Thema. Was nicht funktioniert:<br />
Wenn man am Bedarf<br />
vorbeiplant, so wie es für das Gelände<br />
der Röttiger-Kaserne in<br />
Fischbek passiert ist. Auch das<br />
Elbmosaik in Neugraben ist so<br />
ein Fall. Hochpreisige Wohngebiete<br />
am Stadtrand, da will niemand<br />
hin. Das ist ein Standort<br />
für junge Familien mit durchschnittlichen<br />
Einkommen. Auch<br />
hier ist Vermarktung gefragt.<br />
Und ein Umdenken: Mittlerweile<br />
rückt wieder der gehobene<br />
Geschosswohnungsbau in den<br />
Fokus, weil viele Menschen aus<br />
dem Umland in die Stadt zu -<br />
rück ziehen wollen, wenn die<br />
Kinder aus dem Haus sind. Wenn<br />
wir eine wachsende Stadt sein<br />
wollen, müssen wir uns nicht<br />
nur zum Wachsen, sondern auch<br />
zur Stadt bekennen. Und das<br />
heißt auch: etwas höher bauen.
JUNI 2012<br />
Wir machen einen<br />
Zeitsprung: Harburg<br />
vor 65 Jahren. Der<br />
Zweite Weltkrieg ist soeben zu<br />
Ende gegangen. Die Harburger<br />
Industrie liegt in Trümmern.<br />
Jetzt geht es darum, wieder aufzubauen,<br />
was zerstört ist, neue<br />
Strukturen zu schaffen und die<br />
Märkte wieder zu beleben. Die<br />
Stadt im Hamburger Süden ist<br />
während des Dritten Reiches zu<br />
einem Stadtteil der Hansestadt<br />
geworden. Auch vor diesem<br />
Hin tergrund formieren sich die<br />
Harburger Industriellen als In -<br />
te res senvertretung – sie wollen<br />
mitreden und mit einer Stimme<br />
sprechen, wenn nördlich der<br />
Elbe Entscheidungen fallen. Der<br />
Verein ist eher eine gediegene<br />
Herrenrunde, in der gut 40 Honoratioren<br />
vertreten sind. Man<br />
trifft sich, man pflegt Kontakte,<br />
man macht Geschäfte – und<br />
man ist unter sich.<br />
65 Jahre später hat sich das<br />
Blatt total gewendet. Aus dem<br />
Wirtschaftsverein Harburg-Wilhelmsburg<br />
ist der Wirtschafts-<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
verein für den Hamburger<br />
Süden geworden, der nun bereits<br />
240 Mitglieder zählt. Zehn<br />
Monatsveranstaltungen mit in -<br />
teressanten Referenten, der traditionelle<br />
Herrenabend und<br />
neu erdings auch die Harburger<br />
Wirtschaftskonferenz bieten je -<br />
de Menge Gelegenheit zum<br />
„networken“, denn um Kontakte<br />
geht es immer noch.<br />
Die Industrie ist – soweit noch<br />
vorhanden – im Wirtschaftsverein<br />
vertreten, aber längst haben<br />
hier auch die Vertreter aus den<br />
Bereichen Handel, Dienstleis -<br />
tung und Handwerk ihren Platz.<br />
Jochen Winand, seit fast zwei -<br />
ein halb Jahrzehnten Vorsitzender<br />
des Vereins, sagt: „Wir verstehen<br />
uns als Lobby-Vertretung<br />
der Wirtschaft. Früher war<br />
der Verein eher nach innen gerichtet.<br />
Es galt aber auch, externe<br />
Probleme zu lösen – so zum<br />
Beispiel die Bedrohung durch<br />
Hochwasser. Der Wirtschaftsverein<br />
nahm sich dieses Problems<br />
an und trat als Poldergemeinschaft<br />
auf. Ziel war der<br />
Schutz der Industrieanlagen,<br />
ein wichtiges Harburger The -<br />
ma. Als das gelöst war, rutschte<br />
der Wirtschaftsverein jedoch<br />
wie der zurück auf den Status<br />
einer internen Runde.“<br />
Heute tritt der Wirtschaftsverein<br />
offensiv und kompetent an die<br />
Öffentlichkeit. Winand sagt<br />
selbstbewusst: „Wir mischen<br />
uns ein! Gefragt und ungefragt.“<br />
Mit der Erarbeitung der<br />
Harburg-Vision 2020/50 legte<br />
der Verein 2010 ein Impulspapier<br />
vor, das großen Anklang<br />
fand und breit diskutiert wurde.<br />
Auch der Bezirk erkannte die<br />
Chance des Querdenkens und<br />
unterstützt die Vision als einer<br />
von zwei Hauptsponsoren. Der<br />
zweite Großförderer ist die<br />
Sparkasse Harburg-Buxtehude.<br />
Winand: „Die Zeiten haben sich<br />
seit Bestehen des Vereins stark<br />
verändert. Stichworte wie<br />
Hoch schule und Stadtentwick -<br />
JAHRE<br />
Jochen Winand: „Wir mischen uns ein!“<br />
DER VEREIN Transformation von der gediegenen Herrenrunde zu einem modernen Club<br />
Sie haben den Wirtschaftsverein neu aufgestellt: der Vorsitzende Jochen Winand (von links), Udo Stein, Franziska Wedemann (Zweite Vorsitzende), Dr. Jürgen Böhm, Andreas Schildhauer und<br />
Arnold G. Mergell (Vorstand gemäß der Mitgliederversammlung vom 19. Juni 2012).<br />
> <<br />
DIE C<strong>HAN</strong>CE DES<br />
QUERDENKENS<br />
Wir gratulieren dem Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden zum 65-jährigen Bestehen!<br />
lung wird man in der Gründungsurkunde<br />
nicht finden.<br />
Heute arbeiten wir offensiv für<br />
den Standort Harburg – und<br />
das nicht nur aus Sicht der Wirtschaft.<br />
Unsere Dauerthemen<br />
sind Stadtentwicklung, Innenstadtgestaltung,<br />
Hafen, Verkehr<br />
und Gewerbeflächen. Und das<br />
nicht etwa auf einer abstrakten<br />
Ebene, sondern mit Menschen<br />
hinterlegt. Mehr denn je stehen<br />
die Vorstandsmitglieder als<br />
aktiv Handelnde eigenverantwortlich<br />
für einzelne Themen<br />
ein. Das gab es so früher nicht.“<br />
> <<br />
240 MITGLIEDER<br />
IM VEREIN<br />
Was Winand besonders freut:<br />
Die neue Struktur, die in Folge<br />
der Harburg-Vision entstanden<br />
ist, trifft im Verein auf breite<br />
Akzeptanz. Und: Seit 1988 ist<br />
die Mitgliederzahl von damals<br />
100 auf heute 240 gestiegen<br />
(80 Prozent Harburger, 10 Prozent<br />
Hamburger, 10 Prozent<br />
aus dem Landkreis Harburg).<br />
Der Verein entwickelt sich also<br />
gegen den vielfach beklagten<br />
Trend des „Mitgliedersterbens“<br />
in Vereinen und Verbänden. Der<br />
Vorsitzende: „Das ist der eigentliche<br />
Erfolg: die Transformation<br />
von einer traditionellen Interessenvertretung<br />
hin zu einem<br />
modernen Club.“<br />
> <<br />
FRAUEN IN<br />
VERANTWORTUNG<br />
Unter der Ägide von Winand ist<br />
aus der Herrenrunde zudem ein<br />
weltoffener Verein geworden,<br />
in dem auch Frauen ihren Platz<br />
haben: Mit Franziska Wedemann,<br />
Inhaberin und Geschäftsführerin<br />
der Harburger<br />
Großbäckerei Backhaus Wedemann<br />
ist erstmals eine Frau im<br />
Vorstand vertreten – und binnen<br />
kurzer Zeit zur Stellvertretenden<br />
Vorsitzenden aufgestiegen.<br />
Außerdem im Vorstand:<br />
Udo Stein (Stein Plan + Werk),<br />
Andreas Schildhauer (Albers-<br />
Hansen GmbH), und Dr. Jürgen<br />
Böhm (Unternehmensbera-<br />
SCHLARMANNvonGEYSO<br />
SEITE 3<br />
tung). Als nächster Aspirant für<br />
einen Vorstandsposten steht Arnold<br />
G. Mergell bereit, Geschäftsführer<br />
der HOBUM Oleochemicals<br />
GmbH. Franziska<br />
Wedemann ist es im Übrigen zu<br />
verdanken, dass der Herrenabend<br />
Herrenabend bleibt.<br />
Erste zaghafte Überlegungen<br />
der männlichen Vorstandskollegen,<br />
sich doch auch für den Höhepunkt<br />
jedes Jahres eventuell<br />
einen neutraleren Namen zu suchen,<br />
erstickte sie im Keim: Herrenabend<br />
– das sei eine Mar ke.<br />
Die dürfe man nicht ändern.<br />
Vorsitzender des Beirats ist<br />
Heinz Lüers (Vorstandschef<br />
Sparkasse Harburg-Buxtehude).<br />
In diesem etwa 13-köpfigen<br />
Gremium war jahrelang Heidi<br />
Tillmanns (Geschäftsführerin<br />
der Hans E.H. Puhst GmbH &<br />
Co. KG) als einzige Frau und<br />
zudem Wilhelmsburg-Beauftragte<br />
vertreten. Jetzt bekommt<br />
sie Gesellschaft: Nina Menneken<br />
wird für die 40 Wirtschaftsjunioren<br />
(Seite 23) in das Gremium<br />
einrücken. wb<br />
Rechtsanwälte Steuerberater Wirtschaftsprüfer Partnerschaft<br />
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Fotos: Der Wirtschaftsverein<br />
bozs.de
&p-<strong>special</strong><br />
Bei ihr laufen alle Fäden<br />
zusammen: Anette C.<br />
Eberhardt koordiniert<br />
die zehn Schlüsselprojekte der<br />
Harburg-Vision 2020/50 und<br />
sorgt dafür, dass die 14 Arbeitsgruppen<br />
vorankommen.<br />
Sie sagt: „Die Harburg-Vision<br />
mahnt, macht neugierig und<br />
sie ist manchmal auch unbequem.<br />
Aber Lippenbekenntnisse<br />
sind schnell gemacht –<br />
die entscheidende Frage ist<br />
doch immer noch, ob Taten<br />
folgen.“<br />
Damit diese Frage mit Ja beantwortet<br />
werden kann, ist die<br />
ehemalige Managerin des Harburger<br />
Phoenix-Centers im<br />
Einsatz: „Dabei geht es nicht<br />
darum, dass der Wirtschaftsverein<br />
die Projekte konkret umsetzt.<br />
Das liegt vielfach auch<br />
gar nicht in der Hand der Akteure.<br />
Aber sie können fragen,<br />
woran es hapert, können un -<br />
ter stützen, Kontakte nutzen<br />
und vernetzend tätig sein.“<br />
Zugleich ist Anette Eberhardt<br />
auch Botschafterin im Auftrag<br />
des Vereins. Sie wirbt um weitere<br />
Akteure, besucht andere<br />
Institutionen, stellt das Impulspapier<br />
vor und ist manchmal<br />
selbst überrascht, wie weit die<br />
Türen offen stehen, die sie einrennt:<br />
„Kürzlich bekam ich eine<br />
Einladung von Propst Jürgen<br />
Bollmann zum Evangelischen<br />
Pastorenkonvent, ob ich nicht<br />
einmal die Harburg-Vision vorstellen<br />
könnte. So dur fte ich<br />
dann tatsächlich 30 gespannt<br />
lauschenden Vertretern der Kirche<br />
unser Konzept näher bringen.<br />
Daraus resultierend will<br />
die Kirche nun eigene Arbeitsgruppen<br />
bilden. Es besteht beispielsweise<br />
großes Interesse,<br />
sich an der Harburg-Agentur<br />
zu beteiligen. Man könne sich<br />
gut vorstellen, dort ebenfalls<br />
Präsenz zu zeigen.“ (Siehe<br />
auch Bericht Seiten 6/7)<br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 4 JUNI 2012<br />
Die Sponsoren des<br />
Wirtschafts vereins<br />
BACKHAUS<br />
WEDEMANN<br />
frisch gebacken seit 1888<br />
VERSICHERUNGSMAKLER<br />
ASCHENDORF & NARTEN<br />
Matthias Hartmann<br />
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matthias.hartmann@allianz.de, www.matthias-hartmann-allianz.de<br />
Tel. 0 40.32 50 71 47 20<br />
Hoffentlich Allianz.<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
65 Jahre Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden - 65 Jahre für die Einheit<br />
Hamburgs<br />
Wir gratulieren und beraten gerne um auf sicheren Wegen die Vision<br />
2020/2050 zum Erfolg zu bringen.<br />
2020/50<br />
Damit aus Worten Taten werden!<br />
PROJEKTKOORDINATION Anette C. Eberhardt hat alle Schlüsselprojekte der<br />
Harburg-Vision im Blick – Sie ist bei allen Sitzungen dabei<br />
> <<br />
AUCH DIE KIRCHE<br />
IST INTERESSIERT<br />
Anette C. Eberhardt, hier vor der Schlossinsel-Kulisse, sorgt als Projektkoordinatorin dafür, dass die<br />
Arbeit in den einzelnen Gruppen voran geht.<br />
VON UNTERSTÜTZERN, FÖRDERERN<br />
UND HARBURG-VISIONÄREN<br />
Das Sponsoringprogramm hilft bei der Umsetzung<br />
der formulierten Ziele<br />
Mittendrin statt nur<br />
dabei – das gilt<br />
für die Sponsoren,<br />
die das vermutlich<br />
größte Stadt ent wick lungs -<br />
projekt unterstützen, das je<br />
ein Verein in Harburg auf<br />
die Beine gestellt hat. Um<br />
dabei zu sein, bedarf es einerseits<br />
einer eigenen Vision,<br />
die darin gipfelt, einzelne<br />
Projektinhalte konkret umsetzbar<br />
machen zu wollen.<br />
Andererseits investiert der<br />
Harburg-Sponsor in „seine“<br />
Stadt – zum Beispiel einen<br />
Betrag bis 5000 Euro.<br />
Da mit ließe sich die Stufe<br />
„Unterstützer“ erreichen.<br />
Wer mehr als 5000 Euro<br />
gibt, bekommt drei Jahre<br />
lang den Status „Förderer“<br />
und wird im Zuge der Harburg-Vision<br />
2020/50 besonders<br />
hervorgehoben.<br />
Den höchsten Sta tus gibt es<br />
ab 25 000 Eu ro. Wer so viel<br />
Geld spendiert, wird „Visionär“.<br />
Im mer hin: Zwei institutionelle<br />
Visionäre gibt es:<br />
den Bezirk Harburg und die<br />
Sparkasse Harburg-Buxtehude,<br />
die in dem gesamten<br />
Prozess eine führende Rolle<br />
einnimmt und Projekte<br />
auch mit eigenen Personalressourcen<br />
un ter stützt. Ziel<br />
ist es in jedem Fall, dem<br />
Zehn Schlüsselprojekte wurden<br />
2010 definiert. Daraus<br />
sind 14 Projektgruppen entstanden.<br />
Anfang 2011 ging es<br />
konkret an die Arbeit, aber<br />
schnell wurde deutlich, dass<br />
sich die Vision nicht mal eben<br />
„nebenbei“ ehrenamtlich leiten<br />
lässt. So kam Anette Eberhardt<br />
ins Spiel, die sich als Projektmanagerin<br />
selbst ständig<br />
ge macht hat und einen Teil<br />
ihrer Arbeitszeit „bedarfsorientiert“<br />
dem Wirtschaftsverein<br />
widmet.<br />
Ihre Erfahrung: Es gibt Gesprächsbedarf<br />
auf allen Ebenen.<br />
Nicht nur neue Investoren,<br />
wie beispielsweise die Ini -<br />
tiatoren des Neuländer Quarrees,<br />
wollen wissen, wie ihre<br />
Pläne in die Harburger Gesamtplanung<br />
passen. Auch bei<br />
den Alteingesessenen kommt<br />
es immer wieder vor, dass man<br />
voneinander zu wenig weiß.<br />
Bestes Beispiel: Die Projektgruppe<br />
Binnenhafen, eigentlich<br />
eine von der Bezirksverwaltung<br />
initiierte Institution, war<br />
seit einiger Zeit „eingeschlafen“.<br />
Auf Initiative des Wirtschaftsvereins<br />
sind die Entscheider<br />
und Investoren jetzt<br />
wieder im Gespräch. (Siehe<br />
auch Seite 5.)<br />
Anette Eberhardt ist immer<br />
dabei, wenn Projektgruppen<br />
tagen. Als sehr positiv bezeichnet<br />
sie die Zusammenarbeit<br />
mit der Bezirksverwaltung. Das<br />
sei schon unter dem CDU-Bezirksamtsleiter<br />
Torsten Meinberg<br />
so gewesen und werde<br />
jetzt nahtlos von dessen Nachfolger<br />
Thomas Völsch (SPD)<br />
weitergeführt. Er habe die Harburg<br />
Vision zur Chefsache erklärt.<br />
Eberhardt: „Da arbeiten<br />
wir im Schulterschluss.“ wb<br />
|u Kontakt: Telefon 0 40/<br />
18 05 13 40, Mail: anette.<br />
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|u Wer sich für das<br />
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interessiert und Kontakt<br />
aufnehmen möchte,<br />
wendet sich an Uta Rade,<br />
Geschäftsführerin des<br />
Wirtschaftsvereins für den<br />
Hamburger Süden<br />
(siehe auch Seite 22),<br />
Telefon 0 40/32 08 99 55,<br />
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JUNI 2012<br />
Was tut ein Mensch,<br />
den es nach Harburg<br />
verschlagen hat? Er<br />
versucht, sich zu orientieren.<br />
Keine leichte Aufgabe, wenn<br />
man sich nicht auskennt und an<br />
einem Ort gelandet ist, der auf<br />
den ersten Blick erst einmal<br />
ziemlich unübersichtlich ist. Betroffen<br />
sind Studenten, Reisende,<br />
Tagesgäste und Wirtschaftsvertreter<br />
gleichermaßen, denn<br />
es gibt keine zentrale Anlaufstelle<br />
mit kompetenten Ansprechpartnern.<br />
Diesen Missstand<br />
möchte der Wirtschaftsverein<br />
für den Hamburger Sü den abschaffen.<br />
Die Harburg-Agentur<br />
ist Chefsache: Jochen Winand,<br />
Vorsitzender des Vereins, leitet<br />
die Projektgruppe – und ist einigermaßen<br />
verwundert über das<br />
breite Interesse auch aus Kreisen,<br />
die nicht der Wirtschaft zugerechnet<br />
werden.<br />
Die Projektgruppe hat bereits<br />
diverse Male getagt und mittlerweile<br />
ein Bedarfsprofil erstellt.<br />
Demnach könnte die Harburg-Agentur<br />
Anlaufstelle für<br />
folgende Bereiche werden: regionale<br />
Wirtschaftsförderung<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
für den Mittelstand (Behördenfinder,<br />
Arbeitsvermittlung, Betreuung<br />
kleiner und mittelständischer<br />
Unternehmen), Beratung<br />
für den Bereich Technologietransfer,<br />
Flächenbörse (Bü -<br />
ros, Labore), Verknüpfung Wirt-<br />
Harburg<br />
Vision<br />
schaft/Arbeitgeberservice,allgemeine Info-Stelle für Bürger<br />
und Studenten (hier beispielsweise<br />
Wohnungsvermittlung,<br />
Übernachtungsmöglichkeiten,<br />
Freizeitangebote, Einkaufsmöglichkeiten,Gastronomieange-<br />
2020/50<br />
Eine Anlaufstelle für alle: Die Harburg-Agentur<br />
PROJEKTGRUPPE 1 Diese Idee stößt auf großes Interesse auch außerhalb der Wirtschaft<br />
Foto: ein<br />
Jochen Winand leitet unter anderem die Projektgruppe 1 und bringt das<br />
Thema Harburg-Agentur voran.<br />
Bereits eröffnet: Das Zentrum für Wirtschaftsförderung, Bauen und<br />
Umwelt (WBZ) an der Knoopstraße, Ecke Julius-Ludowieg-Straße in<br />
Harburg ist auch als Ort für die Harburg-Agentur im Gespräch.<br />
bote, Verwaltungsstellen), Vereinsangebote<br />
(Sport, Kultur),<br />
Ticketverkauf sowie Kirchenangebote<br />
(Kultur und Seelsorge).<br />
Doch wie sieht so eine zentrale<br />
Anlaufstelle aus? Jochen Winand:<br />
„Es gibt drei Varianten: Es<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
beginnt bei einer Info-Wand und<br />
geht über das Modell Info-Point<br />
bis hin zu einem Business-Center.“<br />
Im Klartext: Hier ist ein finanzielles<br />
und ein inhaltliches<br />
Konzept erforderlich, das eng<br />
mit dem Standort-Marketing für<br />
Sparkasse Harburg-Buxtehude informiert:<br />
Gut beraten mit einer Finanzierung<br />
der Sparkasse Harburg-Buxtehude<br />
Wir stehen dem regionalen Mittelstand zuverlässig zur Seite<br />
Der deutsche Mittelstand<br />
schaut zuversichtlich<br />
in die Zukunft.<br />
Der ifo-Konjunkturklimaindex<br />
stieg im April zum fünften Mal<br />
in Folge. Auch für die Geschäftserwartungen<br />
der nächsten<br />
6 Monate sind die Unternehmer<br />
noch optimistischer als<br />
zuletzt.<br />
Wie können die Unternehmen<br />
in unserer Region am Besten<br />
von dieser positiven Stimmung<br />
profitieren? Unsere Berater des<br />
KompetenzCenters Mittelstand<br />
laden Sie ein, mit uns Ihre un -<br />
ter nehmerischen Ziele und<br />
deren finanzielle Umsetzung zu<br />
besprechen.<br />
„Heutzutage ist es wichtig mit<br />
dem aktuellen Stand der Technik<br />
zu gehen, um nicht ins Hin -<br />
ter treffen zu geraten. Inves ti -<br />
tionen in neueste Maschinen<br />
oder IT sind teilweise unverzichtbar,<br />
denn sie unterstützen<br />
bei der Verbesserung von Arbeitsabläufen<br />
oder helfen Energiekosten<br />
zu senken. Unternehmen<br />
benötigen dafür ausreichend<br />
Liquidität für ihre In -<br />
ves ti tionen.“, führt Frank Heit -<br />
kamp, Leiter des Kompetenz-<br />
Centers in Harburg, aus.<br />
Die positiven konjunkturellen<br />
Rahmenbedingungen und das<br />
aktuell sehr niedrige Zinsniveau<br />
laden zum Investieren ein.<br />
„Binden Sie uns frühzeitig in<br />
Ihre Investitionsvorhaben ein.“,<br />
Frank Heitkamp, Leiter des<br />
KompetenzCenters Mittelstand,<br />
und seine Mitarbeiterin Marlen<br />
Verdonck.<br />
schlägt Marlen Verdonck, Beraterin<br />
im KompetenzCenters<br />
Mittelstand, vor. „Wir stehen<br />
Ihnen als Partner zur Seite. In<br />
unseren Gesprächen erarbeiten<br />
wir mit Ihnen gemeinsam ein<br />
Finanzierungskonzept. Bei der<br />
Auswahl der Produkte, Laufzeiten<br />
und Tilgungsmodalitäten<br />
stehen Ihre Vorstellungen im<br />
Mittelpunkt. Wir stellen Ihr Vorhaben<br />
auf eine solide Kalkulationsbasis.“<br />
Bilanzneutrale Finanzierungen<br />
werden aktuell stark nachgefragt.<br />
„Leasing ist hier das<br />
Stich wort. Das Eigenkapital<br />
und die Liquidität werden geschont.<br />
Nach Ablauf des Vertrages<br />
erleichtert Leasing die Fol -<br />
ge investitionen auf den aktuellsten<br />
Entwicklungsstand. Zu -<br />
dem haben wir mit der Deutschen<br />
Leasing einen starken<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Partner, um vom neuen Firmenwagen<br />
bis zur kompletten<br />
Büro- und Werkausstattung fast<br />
alles zu finanzieren. Leasing -<br />
raten sind zudem als Betriebsausgaben<br />
steuerlich absetzbar.“,<br />
erläutert Frau Verdonck.<br />
Trotz aller Begeisterung über<br />
ihre Neuanschaffung und die<br />
reibungslose Abwicklung der<br />
Finanzierung bei der Sparkasse<br />
dürfen Kunden einen wichtigen<br />
Punkt nicht vergessen: die<br />
Absicherung.<br />
„Häufig begegnen uns Unternehmer,<br />
die trotz vieler Inves -<br />
titionen und eines konstanten<br />
Betriebswachstums ihre Ver -<br />
sicherungen über Jahre nicht<br />
angepasst haben. Der Umfang<br />
der Absicherung und die De -<br />
ckungssummen reichen dann<br />
häufig nicht mehr aus. Im Versicherungsfall<br />
kann es dann zu<br />
unangenehmen Überraschungen<br />
kommen.“, berichtet Frank<br />
Heitkamp aus der Praxis. Gerade<br />
nach neuen Investitionen<br />
lohnt es sich, die bestehenden<br />
Versicherungsverträge in die<br />
Hand zu nehmen. Daher bietet<br />
die Sparkasse ihren Kunden<br />
einen kostenlosen Versicher -<br />
ungscheck und überprüft ihre<br />
Risikoabsicherung. „Wenn Sie<br />
mehr erfahren wollen, rufen Sie<br />
uns an und vereinbaren Sie<br />
einen Termin unter der Telefonnummer<br />
040 76691-431. Wir<br />
beraten Sie gern.“<br />
Wenn es das gäbe, könnten Sie es bei uns<br />
leasen.<br />
SEITE 5<br />
Harburg verknüpft wird. Unabhängig<br />
von dieser Frage müsse<br />
zudem unbedingt ein Internet-<br />
Portal geschaffen werden, auf<br />
dem gebündelte Informationen<br />
über Harburg zu finden sind. Winand:<br />
„Unser Ziel ist es, ein Business-Center<br />
für Harburg einzurichten.<br />
Zunächst hatten wir<br />
dabei vor allem die Wirtschaft im<br />
Blick. Doch dann wurde schnell<br />
deutlich, dass auch andere gesellschaftliche<br />
Gruppen wie die<br />
Kirche, der Weiße Ring und die<br />
Technische Universität Interesse<br />
haben. Jetzt müssen wir überlegen,<br />
ob das alles gemeinsam in<br />
ein Konzept passt.“<br />
Winand könnte sich gut vorstellen,<br />
so eine zentrale Institution<br />
direkt mit ins neue Zentrum für<br />
Wirtschaftsförderung, Bauen<br />
und Umwelt (WBZ) an der<br />
Knoopstraße zu setzen. Vorteil:<br />
Viele Fragen ließen sich dort direkt<br />
beantworten. Die Verwaltung<br />
sei am Ball, sagt der Projektleiter<br />
und ist optimistisch:<br />
„Ich bin überzeugt, das wird<br />
funktionieren. Damit hätte Harburg<br />
ein Alleinstellungsmerkmal.“<br />
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&p-<strong>special</strong><br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 6 JUNI 2012 JUNI 2012<br />
PROJEKTGRUPPE 2.1 Grundlage<br />
ist der „Masterplan City Harburg<br />
2010“, doch der hat es binnen<br />
zwei Jahren nicht mal in den<br />
Stadtplanungsausschuss geschafft<br />
70 Jahre Kompetenz im Bauwesen<br />
Beraten Planen Prüfen Überwachen<br />
© Lorenz + Partner, Hamburg<br />
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Wasser,<br />
Schiffe,<br />
Hafen –<br />
der Bin nen -<br />
hafen bietet<br />
ein äußerst<br />
reizvolles<br />
Ambiente.<br />
Harburg für sich betrachtet<br />
hat derzeit drei gro -<br />
ße Themen, die sich auf<br />
den Standort auswirken: die<br />
teils desolate Situation in der<br />
Innenstadt (Lüneburger Straße,<br />
Harburg Center, Tunnel-Problem),<br />
die künftige Rolle der<br />
Technischen Universität und die<br />
überaus positive Entwicklung<br />
im Harburger Binnenhafen<br />
(Freizeit, Wohnen, Arbeitsplätze).<br />
Die Projektgruppe „City-<br />
Entwicklung“, die von Jochen<br />
Winand geleitet wird, befasst<br />
sich damit, die Innenstadt als<br />
Identitätsträger und funktionales<br />
Zentrum für die Süderelbe-<br />
Region zu stärken. Ziel ist es, ein<br />
städtebauliches Zukunftskonzept<br />
zu entwickeln, das den drei<br />
oben genannten Themenbereichen<br />
gerecht wird. Als Grundlage<br />
dient der „Masterplan City<br />
Harburg 2010“, der es allerdings<br />
bis heute nicht mal auf<br />
die Tagesordnung der politischen<br />
Ausschüsse geschafft hat.<br />
WKC Hamburg GmbH<br />
Planungen im Bauwesen<br />
2020/50<br />
Diese Fotos aus dem<br />
Binnenhafen zeigen,<br />
wie sich das ehemalige<br />
Industrie-Quartier zu<br />
einem neuen Stadtteil<br />
entwickelt hat.<br />
Der lange Weg zum Harburger<br />
Stadtentwicklungskonzept . . .<br />
Winand: „Das Thema ist dringlich,<br />
aber wir sitzen zurzeit in<br />
der politischen Warteschleife –<br />
was auch eine Folge des Regierungswechsels<br />
in Hamburg ist.<br />
Wir erwarten nicht, dass alle<br />
Projekte im Masterplan eins zu<br />
eins umgesetzt werden, wünschen<br />
uns aber bei allen Ent -<br />
wick lungsschritten und Einzelprojekten<br />
eine ganzheitliche<br />
Sicht auf den Standort Harburg.“<br />
> <<br />
KONZEPTIONELLES<br />
PLANUNGSVAKUUM<br />
Der Wirtschaftsverein wollte mit<br />
seinem Vorstoß eine Diskussion<br />
anregen. Winand: „Stattdessen<br />
machen wir die Erfahrung, dass<br />
Leute mit dem Masterplan<br />
durch Harburg laufen und<br />
schauen, wie sich die Projekte<br />
und Ideen auf ihre eigene Immobilie<br />
auswirken könnten.“<br />
Der Masterplan, in Auftrag ge-<br />
geben vom City-Management<br />
(damals Süderelbe AG), füllt<br />
demnach ganz offensichtlich<br />
ein konzeptionelles Planungsvakuum<br />
aus. Kurz: Harburg hat<br />
keinen Plan, nur den Masterplan.<br />
Und der ist politisch nicht<br />
legitimiert. Noch nicht.<br />
Winand wirbt dafür, sich mit<br />
dem Masterplan zu befassen. Er<br />
sagt: „Erstmals sind alle Ideen<br />
zum Thema Wohnen, Handel,<br />
Individualverkehr, Öffentlicher<br />
Personennahverkehr und TU<br />
Harburg zusammengefasst<br />
wor den. Sicherlich kann man<br />
sich an einzelnen Ideen reiben,<br />
aber man hat endlich eine<br />
Grundlage, auf der diskutiert<br />
werden kann.“ Im nächsten<br />
Schritt soll der Plan im Stadtplanungsausschuss<br />
beraten werden.<br />
Dort sitzen die politischen<br />
Vertreter Harburgs, die für sich<br />
in Zusammenarbeit mit der Verwaltung<br />
traditionell die Planungshoheit<br />
beanspruchen. Ein<br />
Masterplan, der von außen<br />
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kommt, könnte deshalb auch<br />
als Einmischung oder gar Provokation<br />
aufgefasst werden.<br />
Genau dies ist aber nicht beabsichtigt.<br />
> <<br />
Immerhin gibt es den Grundsatzbeschluss,<br />
dass der Masterplan<br />
im Stadtplanungsausschuss<br />
vorgestellt wird. Seit Januar<br />
ist es allerdings nicht gelungen,<br />
das Thema auf die Tagesordnung<br />
zu setzen. Ein Beispiel<br />
dafür, wie langsam die<br />
Mühlen mahlen – immerhin<br />
liegt der Plan bereits seit zwei<br />
Jahren vor . . . wb<br />
>><br />
IM GRUNDSATZ<br />
BESCHLOSSEN<br />
@ IM WEB:<br />
http://www.citymanagementharburg.de/aktivitaeten/<br />
masterplancityharburg.html<br />
Fotos: Wolfgang Becker/ein (1)<br />
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b&p-<strong>special</strong><br />
PROJEKTGRUPPE 2.2<br />
Wirtschaftsverein für gemein -<br />
same Entwicklungsstrategie –<br />
Arbeitskreis der Bezirksverwal -<br />
tung reanimiert<br />
Harburg<br />
Vision<br />
2020/50<br />
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Die Verbindung zur<br />
Harburger Innenstadt ist<br />
problematisch, obwohl es<br />
dort beispielsweise mit dem<br />
Phoenix-Center eine ganze<br />
Reihe attraktiver Ziele gibt.<br />
Ziel: Ein professionelles<br />
Marketing für den Binnenhafen<br />
Das ist der<br />
Harburger<br />
Hafen:<br />
Masten<br />
his tori scher<br />
Segler vor<br />
der Wache<br />
der Wasserschutzpolizei.<br />
Die Entwicklung im Harburger<br />
Binnenhafen ist<br />
ein einziges Tohuwabohu<br />
– alle machen, was sie wollen,<br />
es gibt kein Gesamtkonzept . . .<br />
Das war die Ausgangslage, als<br />
sich die Projektgruppe Binnenhafenentwicklung<br />
unter Leitung<br />
von Jochen Winand am<br />
7. April 2011 an die Arbeit<br />
machte. Zum ersten Mal saßen<br />
fast alle Akteure, die sich im<br />
Binnenhafengebiet tummeln,<br />
an einem Tisch. Das Treffen am<br />
Schellerdamm, dem damaligen<br />
Sitz der Süderelbe AG, ist gewissermaßen<br />
ein Wendepunkt,<br />
denn es ist kein Geheimnis, dass<br />
es unter den Investoren auch<br />
durchaus Animositäten gibt.<br />
Immerhin: Jetzt redet man wieder<br />
miteinander, denn eine<br />
Klammer eint alle: Jedes erfolgreiche<br />
Investment und jede erfolgreiche<br />
Vermietung strahlt<br />
auf das gesamte Gebiet und<br />
kommt damit allen zugute. Der<br />
Wert des Quartiers wächst.<br />
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Winand: „Unser Ziel ist es, die<br />
Eckpunkte der Entwicklung zu<br />
fixieren. Im Bezirksamt gab es<br />
bereits einen Arbeitskreis Bin -<br />
nen hafen, doch der hatte schon<br />
seit geraumer Zeit nicht mehr<br />
getagt. Dort waren auch eher<br />
die Vertreter aus den Behörden<br />
vertreten.“ Die April-Sitzung im<br />
vorigen Jahr verfehlte ihre Wirkung<br />
offenbar nicht, denn nun<br />
ist die bezirkliche Arbeitsgruppe<br />
zu neuem Leben erwacht. Winand:<br />
„Wir wollen ja keine Konkurrenz<br />
aufbauen. Deshalb sind<br />
wir jetzt in Wartestellung – mal<br />
sehen, was passiert. Und welche<br />
Ergebnisse erzielt werden.<br />
Wenn es keine Ergebnisse<br />
geben sollte, werden wir unsere<br />
Arbeit im Herbst wieder aufnehmen,<br />
um ein Rahmenkonzept<br />
für die weitere Entwicklung im<br />
Binnenhafen zu formulieren.“<br />
Im Grunde ist das Vorgehen des<br />
Wirtschaftsvereins revolutionär.<br />
Ein Verein nimmt die Dinge<br />
selbst in die Hand, weil seitens<br />
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der Verwaltung zu wenig passiert.<br />
Und schlimmer noch: Der<br />
Verein hat genügend Kraft, konzeptionell<br />
und planerisch tätig<br />
zu werden.<br />
Am Beispiel Marketing wird<br />
deutlich, dass die Einmischung<br />
ganz konkrete Folgen haben<br />
kann. Für den Binnenhafen gibt<br />
es keine gemeinsame Marketingstrategie.<br />
Das Thema ist<br />
nicht ohne Brisanz, denn mit<br />
dem channel hamburg ver-<br />
> <<br />
INTERNATIONALE<br />
VERMARKTUNG<br />
sucht der gleichnamige Verein<br />
seit mehr als zehn Jahren, das<br />
Binnenhafengebiet zu einem<br />
Hamburger Thema zu machen<br />
und damit die internationalen<br />
Vermarktungschancen zu erhöhen.<br />
Soll der gesamte Binnenhafen<br />
zum Channel werden?<br />
Oder nur ein Teil? Macht es<br />
Sinn, eine neue Dachmarke zu<br />
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Qualität,<br />
die verbindet.<br />
SEITE 7<br />
kreieren? All diese Fragen sollen<br />
im Rahmen einer neuen Marke -<br />
ting strategie beantwortet werden,<br />
die vereinzelt durchaus<br />
auch kritisch gesehen wird, weil<br />
die Trennschärfe verloren ge -<br />
hen könnte, wie es heißt. Trotzdem<br />
war die Freude groß, als<br />
noch unter Bezirksamtsleiter<br />
Torsten Meinberg bekannt wur -<br />
de, dass es da im öffentlichen<br />
Haushalt noch ein bislang ungenutztes<br />
Marketing-Budget<br />
von beträchtlicher Höhe gebe.<br />
Heinrich Wilke, Leiter Immo -<br />
bilien bei der Süderelbe AG,<br />
Karen Pein, Projektleiterin bei<br />
der IBA, Melanie-Gitte Lansmann,<br />
Geschäftsführerin von<br />
channel hamburg e.V. und der<br />
Wirtschaftsverein machen nun<br />
gemeinsame Sache. Der Fördermittelantrag<br />
ist in Arbeit.<br />
Ziel ist die professionelle Vermarktung<br />
des Binnenhafens<br />
und eventuell die Gründung<br />
einer eigenen Marketinggesellschaft.<br />
wb<br />
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FAX +49 (0) 391 | 40 89 622
Harburg ist Harburg –<br />
damit ist eigentlich alles<br />
gesagt. Doch wie kann<br />
man aus dieser Formel mit bayerischem<br />
Unterton („Mir san<br />
mir“) eine Marke kreieren, die<br />
für den Wirtschaftsstandort<br />
ebenso gilt wie für die Technische<br />
Universität, den Einzelhandel<br />
oder die Immobilienwirtschaft?<br />
Keine leichte Aufgabe,<br />
die sich Jochen Winand,<br />
Vorstandschef der Süderelbe<br />
AG, als Projektleiter gestellt hat.<br />
Um die Ressourcen sparsam<br />
einzusetzen und Mehrfachbearbeitung<br />
zu unterbinden, ist die<br />
Projektgruppe derzeit in Warteposition.<br />
Den Grund erläutert<br />
Winand: „Das Büro Frauns erarbeitet<br />
derzeit in Abstimmung<br />
mit dem City-Management<br />
Harburg ein Stadtmarketingkonzept<br />
für Harburg. Wir wollen<br />
die Ergebnisse abwarten<br />
und dann sehen, ob sich unsere<br />
Vorstellungen wiederfinden.“<br />
Im Vorfeld hatte sich die Projektgruppe<br />
damit befasst, für<br />
wen die Marke (Branding) gelten<br />
kann und herausgearbeitet,<br />
dass sie sowohl in den Beziehungen<br />
B2B (Business to Busi-<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
ness), B2C (Business to Customer)<br />
als auch B2S (Business to<br />
Student) funktionieren soll. Im<br />
Klartext: die Verbindung von<br />
der Wirtschaft zur Wirtschaft,<br />
zum Kunden und zu den Studenten<br />
schafft. Alle drei Zielgruppen<br />
sollen gleichermaßen<br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 8 JUNI 2012<br />
Im Fokus: Die Marke Harburg<br />
angesprochen werden – und<br />
das mit einer (!) Marke.<br />
Alle Beteiligten warten nun gespannt<br />
darauf, was das Büro<br />
Frauns präsentieren wird. Finanziert<br />
wird das Konzept aus<br />
dem Etat des City-Managements.<br />
Matthias Heckmann,<br />
2020/50<br />
PROJEKTGRUPPE 3 Standortmarketing ist ein Thema für viele Akteure –<br />
Auch das City-Management ist involviert – Konzept in Arbeit<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
der den Job des City-Managers<br />
vor drei Jahren übernommen<br />
hatte, ist mittlerweile für weitere<br />
drei Jahre unter Vertrag (bis<br />
zum 30. April 2015), wechselte<br />
aber zum 1. Mai den Arbeitgeber.<br />
Bislang war er offiziell Mitarbeiter<br />
der Süderelbe AG,<br />
künftig wird er Geschäftsführer<br />
des neuen City-Management<br />
Harburg e.V. (CMH), in den die<br />
ehemalige Aktionsgemeinschaft<br />
Harburg überführt wird.<br />
Die zunächst eher handelsorientierte<br />
Aktionsgemeinschaft<br />
unter Leitung von Karstadt-Ge-<br />
Binnen zehn Jahren ist es<br />
gelungen, den Channel Hamburg<br />
zu einer Marke zu machen, die<br />
sich auch international platzieren<br />
lässt. Für Harburg gibt es<br />
Vergleichbares bislang nicht.<br />
So war es vor drei Jahren:<br />
Thomas Diebold (links), Karstadt-<br />
Chef in Harburg und Sprecher der<br />
Aktionsgemeinschaft, stellte mit<br />
Matthias Heckmann den neuen<br />
Harburger City-Manager vor.<br />
schäftsführer Thomas Diebold<br />
hatte eine Reihe von Veranstaltungen<br />
und Verschönerungsmaßnahmen<br />
in der Harburger<br />
Innenstadt initiiert. Gemeinsam<br />
mit der Stadt war dann das<br />
City-Management auf die Beine<br />
gestellt worden. wb
JUNI 2012<br />
Deutschland sucht . . .<br />
den Fachkräftenachwuchs<br />
– und Harburg<br />
bildet ihn aus! Und das gilt nicht<br />
nur für die teils internationalen<br />
Studenten, die sich an der Technischen<br />
Universität (TU) um ihre<br />
Bachelor- und Master-Abschlüsse<br />
bemühen, sondern auch für<br />
den Nachwuchs im Handwerk<br />
und Gewerbe, den es zum Elbcampus<br />
zieht. Jeder wird gebraucht,<br />
auch diejenigen unter<br />
den Heranwachsenden, die sich<br />
schwer tun, überhaupt einen<br />
Schulabschluss zu schaffen. Um<br />
bei jungen Leuten frühzeitiges<br />
Interesse für einen späteren<br />
Beruf zu wecken, hat der Wirtschaftsverein<br />
für den Hamburger<br />
Süden in seiner Harburg-<br />
Vision 2020/50 das Projekt<br />
„Nachwuchscampus“ aufgenommen,<br />
das von Franziska<br />
Wedemann betreut wird, Stellvertretende<br />
Vorsitzende des<br />
Wirtschaftsvereins für den Hamburger<br />
Süden und Inhaberin der<br />
Harburger Großbäckerei Back -<br />
haus Wedemann.<br />
> <<br />
HARBURG BRAUCHT<br />
FACHKRÄFTE<br />
„Wir haben die Tatsache des zunehmenden<br />
Fachkräftemangels<br />
mit der außerordentlichen<br />
Chance der in Harburg ansässigen<br />
Institutionen – einer hervorragenden<br />
Technischen Universität<br />
und einem großartigen<br />
Kompetenzzentrum des Handwerks,<br />
dem Elbcampus – aufgegriffen<br />
und zukunftsorientiert<br />
verknüpft. Wir kommen nicht<br />
umhin, uns mit dem Fachkräftemangel<br />
zu beschäftigen, und<br />
wollen alles tun, verstärkt auch<br />
Kindern aus bildungsfernen<br />
Schichten eine Chance zu bieten,<br />
durch niedrigschwellige<br />
An gebote schon frühzeitig eigene<br />
Interessen und Fähigkeiten<br />
zu erkennen. So haben wir<br />
die Idee vom Nachwuchscampus<br />
entwickelt“, sagt die engagierte<br />
Unternehmerin.<br />
Die Grundidee der Vision Harburg<br />
sah vor, mitten in der Harburger<br />
Fußgängerzone leer stehende<br />
Läden zu nutzen und zu<br />
gläsernen Laboratorien der TU<br />
zu machen. So sollte es eine direkte<br />
Berührung geben können,<br />
so sollte öffentliches Interesse<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
geweckt werden. Doch schnell<br />
wurde deutlich, dass die praktische<br />
Umsetzung schwierig ist<br />
und wenig erfolgversprechend<br />
wäre. Aus dem greifbaren Ort<br />
der Forschung und Arbeit ist<br />
nun ein übergreifendes Projekt<br />
geworden – eine Dachorganisation<br />
für die Bildungseinrichtungen,<br />
die sich speziell an Kinder<br />
und Jugendliche richtet.<br />
Harburg<br />
Vision<br />
Auf dass der Funke<br />
Aufgabe soll es sein, gemeinsame<br />
Sache zu machen, zu organisieren,<br />
zu vermarkten und bedarfsgerecht<br />
zu steuern. Dazu<br />
zählen beispielsweise Schulko -<br />
operationen, die Kinderforscher<br />
der TU, die School_Labs, Ro -<br />
botikkurse, die Berufsakademie<br />
des Handwerks im Elbcampus<br />
und auch das geplante Science<br />
College des Friedrich-Ebert-<br />
2020/50<br />
zündet: Harburg plant<br />
den Nachwuchscampus<br />
PROJEKTGRUPPE 4 Ziel ist die Schaffung einer<br />
Institution, die außerschulische Bildungsangebote<br />
anbietet und vermittelt – Stifter gesucht<br />
Wir legen als qualifizierter Immobilienmakler –<br />
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Franziska<br />
Wedemann treibt<br />
das Projekt „Nachwuchscampus“<br />
voran.<br />
Gymnasiums. Über eine entsprechende<br />
Internetplattform<br />
soll die Angebotsvielfalt entsprechend<br />
transparent gestaltet<br />
werden.<br />
Franziska Wedemann: „Aktuell<br />
gibt es keine Vermittlungsstelle,<br />
keine Koordinierung dieser Angebote.<br />
Einige der Akteure kennen<br />
sich nicht einmal. Wir wollen<br />
unter dem Stichwort Nach-<br />
SAGA GWG<br />
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wuchscampus außerschulische<br />
Bildungsangebote sammeln<br />
und bewerben. Erfahrungen<br />
bestätigen, dass Schüler an<br />
außerschulischen Lehrorten mit<br />
ganz anderem Interesse und<br />
Engagement dabei sind.“ Wer<br />
sich mit dieser Thematik befasst,<br />
wird ahnen, um was es<br />
geht: Mathematik, Informatik,<br />
die Naturwissenschaften Phy-<br />
neunzig<br />
Jahre<br />
1922-2012<br />
SEITE 9<br />
sik, Chemie und Biologie sowie<br />
Technik. Das sind die so genannten<br />
MINT-Fächer, die beispielsweise<br />
die Grundlage für<br />
ein erfolgreiches Studium an<br />
der TU bilden, unter Schülern<br />
jedoch mangels Berührungspunkten<br />
und praktischer Anwendungsmöglichkeiten<br />
häufig<br />
unbeliebt sind.<br />
> <<br />
SCHULEN SOLLEN<br />
MITZIEHEN<br />
„Wir denken dabei vor allem<br />
auch an Mädchen, die für diese<br />
Fächer interessiert werden sollen.<br />
Und das möglichst frühzeitig,<br />
das heißt: vor der Pubertät.<br />
Unsere Ansprechpartner in den<br />
Bildungseinrichtungen haben<br />
einstimmig betont, dass es – einmal<br />
aufgegeben – anschließend<br />
kaum einen Weg zurück gibt,<br />
weil das Interesse schlicht verloren<br />
geht“, sagt Franziska Wedemann.<br />
„Ziel unserer Initiative ist<br />
es, ein auf den Lehrplan abgestimmtes<br />
Angebot zu schaffen,<br />
das beginnend in der Grundschule<br />
bis hoch zur Klassenstufe<br />
elf beziehungsweise zwölf zweimal<br />
pro Jahr für alle Schulklassen<br />
fest zum Jahresprogramm gehört<br />
und Spaß machen soll. Sehr<br />
wichtig ist uns mit dieser praxisorientierten<br />
Mitmachstruktur,<br />
neben dem universitären Ausbildungsweg<br />
auch die Chancen<br />
und Möglichkeiten im Bereich<br />
der technischen Berufe im<br />
Handwerk aufzuzeigen und<br />
dafür Begeisterung zu wecken.“<br />
Träger soll die Stiftung „Nachwuchscampus“<br />
werden. Fran -<br />
zis ka Wedemann: „Wir sind in<br />
der Phase der Stiftungsgründung<br />
und benötigen jedoch<br />
weitere Unterstützer. Um das<br />
Aufgabenspektrum abdecken<br />
zu können, suchen wir einen<br />
Geschäftsführer samt Assistenzkraft.<br />
Pro Jahr rechnen wir mit<br />
Personal- und Sachkosten von<br />
etwa 150 000 Euro. Unser Ziel<br />
ist es, den Nachwuchscampus<br />
für zunächst drei Jahre zu sichern.“<br />
Start soll, wenn es gut<br />
läuft, Ende 2012/Anfang 2013<br />
sein. wb<br />
|u Interessierte Unternehmen,<br />
Institutionen oder Personen<br />
melden sich bitte beim<br />
Wirtschaftsverein:<br />
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entwicklung, Klimaschutz<br />
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Nachbarschaften.
Grafik: Implan<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 10 JUNI 2012<br />
PROJEKTGRUPPE 5<br />
Eine Mischung aus<br />
Mensa und Restaurant<br />
– Im Gespräch: das<br />
„Neuländer Quarree“<br />
Klar, Sie könnten<br />
ohne Kupfer leben<br />
Dann sähe das Börsenleben allerdings etwas<br />
anders aus. Allein von unserer Aktie werden<br />
280.000 Stk.<br />
täglich auf dem internationalen Parkett<br />
gehandelt:<br />
Ohne Kupfer kein elektronischer<br />
Börsenhandel.<br />
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. . . und mittags geht<br />
2020/50<br />
es ins Hafenkasino!<br />
Noch im Projektstadium: So könnte das „Neuländer Quarree“ aussehen. Mit Blick auf den gastronomischen Bedarf gerade auch während der Mittagszeit haben sich<br />
die Planer vorgenommen, ein Hafenkasino zu bauen.<br />
Hafenkasino – das<br />
klingt ein bisschen<br />
nach Poker und Roulette.<br />
Doch weit gefehlt: Hinter<br />
diesem Namen verbirgt<br />
sich ein gastronomisches<br />
Projekt. „Wir wollten eine Art<br />
studentische Versorgungseinrichtung<br />
schaffen, die<br />
auch anderen zur Verfügung<br />
steht“, sagt Projektleiterin<br />
Franziska Wedemann. Konkret<br />
geht es um eine schnelle,<br />
unkomplizierte und preiswerteVerpflegungsmöglichkeit<br />
– eine Mischung aus<br />
Mensa und klassischer Speisehalle.<br />
Die Projektplaner von Implan,<br />
die im Frühjahr das<br />
„Neuländer Quarree“ vorstellten,<br />
nahmen die Idee sofort<br />
auf und bauten das Kasino<br />
in ihre Planung ein. Demnach<br />
könnte es Teil des großen<br />
Baukomplexes zwischen<br />
Hannoverscher Straße, Neuländer<br />
Straße und Östlichem<br />
Bahnhofskanal werden. „Wir<br />
würden es sehr begrüßen,<br />
3.700<br />
das Studierendenwerk Hamburg<br />
für dieses Projekt zu gewinnen,“<br />
sagt Franziska Wedemann.<br />
Das Hafenkasino soll Platz für<br />
500 Personen bieten. Der<br />
Wirtschaftsverein reagiert<br />
da mit auf die zunehmende<br />
Präsenz der Technischen<br />
Universität Harburg und die<br />
Vielzahl arrondierender<br />
Unternehmen samt geplantem<br />
Technologiepark im<br />
Binnenhafen. Abends könnte<br />
das gastronomische Angebot<br />
eher in Richtung Restaurantbetrieb<br />
ge hen.<br />
Außerdem regt der Verein<br />
an, einen Biergarten einzuplanen.<br />
wb<br />
Wir gratulieren<br />
zum 65. Bestehen!
JUNI 2012<br />
Manche Dinge lassen<br />
sich überraschend<br />
schnell erledigen.<br />
Unter dem Titel „Der Techbus“<br />
wollte der Wirtschaftsverein ein<br />
Signal in Sachen Elektromobilität<br />
setzen – wohl wissend, dass<br />
dies ein Hamburger Zukunftsthema<br />
von hoher Priorität ist.<br />
Projektleiter Jochen Winand:<br />
„Unser Ziel war es, eine tragfähigere<br />
Verbindung zwischen<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
der Harburger Innenstadt und<br />
den Wissenschaftsstandorten,<br />
dem Stammcampus der techni-<br />
schen Universität und den Einrichtungen<br />
im Binnenhafen zu<br />
schaffen.“<br />
Bereits Anfang Mai konnte Winand<br />
den Vollzug melden. Zwar<br />
Harburg<br />
Vision<br />
Buslinie 142 erschließt<br />
den Binnenhafen<br />
PROJEKTGRUPPE 6 Verbindung schaffen<br />
zur Harburger Innenstadt und zu den<br />
Einrichtungen der Technischen Universität<br />
Diese Karte zeigt die neue Streckenführung der Linie 142, die zum<br />
Jahresende auch den Binnenhafen bedienen soll.<br />
Eine Marke der Daimler AG<br />
> <<br />
AB DEZEMBER<br />
AUF DEM FAHRPLAN<br />
wird es keinen Elektrobus<br />
geben, aber ab Dezember<br />
2012 soll die Heimfelder Buslinie<br />
142 eine Schleife durch<br />
den neuen Harburger Stadtteil<br />
drehen. Winand: „Wir<br />
hatten wegen des Techbus-<br />
Projektes Kontakt zur Hamburger<br />
Hochbahn aufgenommen<br />
und mit Vorstand s -<br />
chef Günter Elste gesprochen.<br />
Doch der winkte ab:<br />
Ein Bus mit Elektroantrieb<br />
könne sich auf der Strecke<br />
nicht rechnen. Das sei viel zu<br />
teuer.“<br />
Dennoch gelang es Winand<br />
und seiner Projektgruppe,<br />
das Thema über politische<br />
Kontakte warmzuhalten. Der<br />
Verein channel hamburg<br />
flankierte das Projekt durch<br />
eine Bedarfsumfrage bei den<br />
Unternehmen. Dann kam<br />
grünes Licht vom Hamburger<br />
Verkehrs-Verbund: Ende<br />
des Jahres soll es nun losgehen<br />
– mit dem 142er in den<br />
Bin nenhafen . . . wb<br />
Der schönste Klangkörper der Welt.<br />
Der neue SL mit Frontbass.<br />
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Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug, sondern dienen allein Vergleichszwecken<br />
zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildung enthält Sonderausstattungen.<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
2020/50<br />
SEITE 11<br />
Exklusiver Foto-Termin für Business&People: ein Bus der Linie 142 auf dem neuen Kanalplatz und<br />
vor der Channel-Skyline. Ab Dezember wird der Binnen hafen gezielt vom HVV bedient.<br />
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&p-<strong>special</strong><br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 12 JUNI 2012<br />
Udo Stein, Vorstandsmitglied des<br />
Wirtschaftsvereins, konzentriert<br />
sich in seinem Projektbereich vor<br />
allem auf das Thema Studenten.<br />
PROJEKTGRUPPE 7 Udo Stein<br />
leitet drei Projektgruppen mit dem<br />
Ziel, die Wahrnehmung der TU im<br />
städtischen Leben zu stärken<br />
Grüner Campus, Blauer<br />
Campus, Roter Campus<br />
– drei Begriffe, die<br />
zunächst verwirren. Sie stehen<br />
für die längst erkannte Notwendigkeit,<br />
die Technische Universität<br />
(TU) Harburg stärker mit<br />
dem öffentlichen Leben in Harburg<br />
zu vernetzen und studentisches<br />
Leben zu entfachen.<br />
Unter dem Titel „Studentenstadt<br />
Harburg – studierst Du<br />
noch oder wohnst Du auch?“<br />
leitet Udo Stein, Vorstandsmitglied<br />
im Wirtschaftsverein für<br />
den Hamburger Süden, ein<br />
Kernprojekt, das sich mittlerweile<br />
in drei Arbeitsgruppen<br />
aufgegliedert hat.<br />
2010 sorgten die Ergebnisse<br />
einer Umfrage für Aufsehen, als<br />
Dem Wirtschaftsverein<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
zum Jubiläum<br />
Foto: ein<br />
Gefragt und gesucht:<br />
Der Harburger Student<br />
und DANKE für die<br />
engagierte Arbeit!<br />
deutlich wurde, dass es die Studentenstadt<br />
Harburg im Grunde<br />
nicht gibt. Die Technische<br />
Universität hatte gemeinsam<br />
mit der TuTech Innovation<br />
GmbH und dem Allgemeinen<br />
Studierendenausschuss (AStA)<br />
Studenten gefragt, was ihnen in<br />
Harburg fehlt. Das Ergebnis war<br />
ernüchternd – vor allem, weil<br />
sich die Defizite nicht einfach<br />
be heben lassen. Ein wesentlicher<br />
Punkt war der Mangel an<br />
günstigem Wohnraum, ein<br />
zweiter bezog sich auf die zumindest<br />
aus Studentensicht<br />
fehlenden Freizeitmöglichkeiten.<br />
Im Klartext: Harburg als<br />
Stadtteil hatte mit der rasanten<br />
Entwicklung der TU nicht mitgehalten.<br />
Die Chancen der TU-<br />
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Er steht für die Öffnung der Technischen Universität Harburg hin<br />
zum Stadtteil: Präsident Garabed Antranikian auf einem „Biking“<br />
auf dem Campus.<br />
Szene, in Harburg auch für eine<br />
wahrnehmbare Belebung des<br />
städtischen Lebens zu sorgen,<br />
waren nicht genutzt worden.<br />
Nun ist es illusorisch zu glau-<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum 65-jährigen Bestehen.<br />
Wir verbinden Sie mit der Zukun�<br />
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2020/50<br />
ben, der Uni-Standort Harburg<br />
könne sich so entwickeln wie<br />
Göttingen oder Heidelberg,<br />
was unter anderem an den<br />
Charakteren technisch fokus-<br />
Foto: TU<br />
Etwa 6000 Studenten sind an der Technischen Universität derzeit<br />
auf Bachelor- und Master-Kurs – viel mehr als ursprünglich<br />
geplant. Dennoch ist die TU eine vergleichsweise kleine Universität.<br />
sierter Menschen liegen dürfte.<br />
In der Folge ist die Studenten -<br />
szene bis heute jedoch öffentlich<br />
quasi nicht existent. Ein<br />
Manko, wie der Wirtschaftsverein<br />
in seinem Visionspapier<br />
deutlich feststellt. TU-Präsident<br />
Garabed Antranikian erklärte<br />
die Öffnung der TU in Richtung<br />
Harburg bei seinem Amtsantritt<br />
denn auch zu einem Ziel mit<br />
hoher Priorität.<br />
Zwei Standbeine hat die TU traditionell<br />
– eines im Binnenhafen,<br />
und das „Hauptbein“ auf<br />
dem ehemaligen Gelände des<br />
Allgemeinen Krankenhauses<br />
Harburg zwischen Eißendorfer<br />
Straße und Schwarzenberg -<br />
straße. Letzteres wird im Visionspapier<br />
als Grüner Campus<br />
bezeichnet, der Binnenhafen als<br />
Blauer Campus. Der Rote Campus<br />
sollte mitten in der Harbur-<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
ger Innenstadt entstehen und<br />
Uni-Räume beispielsweise in<br />
leer stehenden Geschäften der<br />
Fußgängerzone Lüneburger<br />
Straße abbilden. Hier, so die Vision,<br />
sollten Studenten auf Bewohner<br />
des Stadtteils treffen.<br />
Aus dem Ansatz ist ein eigenes<br />
Projekt mit dem Namen „Nachwuchscampus“<br />
geworden, das<br />
von Franziska Wedemann betreut<br />
wird (Seite 9).<br />
Udo Stein: „Wir konzentrieren<br />
uns nun zunächst darauf,<br />
Wohnraum für Studenten zu<br />
schaffen.“ Denn das hatte die<br />
Studie auch ergeben: Von den<br />
derzeit 6000 Studenten wohnen<br />
die meisten eben nicht in<br />
Harburg. Also tauchen sie auch<br />
nur als An- und Abreisende auf.<br />
Das soll sich künftig ändern,<br />
wenn es gelingt, mehr Wohnraum<br />
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JUNI 2012<br />
Drei Anläufe haben sie<br />
bereits gemacht, doch<br />
noch ist kein passendes<br />
Objekt in Sicht: Tara Blum (24),<br />
Fides Hagemeier (21) und Gesche<br />
Niemann (21) haben<br />
einen Traum – ein Haus, in dem<br />
viele Studenten gemeinsam<br />
wohnen und leben. Und sich<br />
selbst verwalten! Das Trio, alle<br />
drei studieren Energie- und<br />
Umwelttechnik an der Technischen<br />
Universität (TU) Harburg,<br />
gründete deshalb Ende 2010<br />
die Initiative Studentenhaus<br />
Har burg. Nach dem dritten gescheiterten<br />
Versuch ist die Luft<br />
nun ein wenig raus, aber aufgeben<br />
wollen sie noch nicht. Tara<br />
Blum: „Wir haben alle passenden<br />
Gebäude geprüft, aber<br />
man weiß ja nie – vielleicht hat<br />
ja noch jemand eine Idee. Dann<br />
machen wir sofort weiter.“<br />
Die studentische Selbstverwaltung<br />
von Wohnhäusern hat an<br />
anderen Universitätsstandorten<br />
durchaus Tradition. Tara Blum:<br />
„Vorbilder gibt es zum Beispiel<br />
in Tübingen und Göttingen.<br />
Unser Ansatz: In so einem Haus<br />
entscheiden die Studenten, wer<br />
mit wem wohnt. Die Wohngemeinschaften<br />
werden nicht<br />
wahl los zusammengestellt, sondern<br />
nach Wunsch. Man könnte<br />
wählen, ob man nur zu zweit<br />
oder zu viert, vielleicht aber<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
„ . . . das Herz<br />
muss dabei sein<br />
– sonst klappt<br />
es nicht!“<br />
PROJEKTGRUPPE 7 Altes Haus<br />
mit Charme gesucht: Initiative<br />
Studentenhaus Harburg setzt<br />
auf Umbau-Event und Selbst -<br />
verwaltung<br />
> <<br />
DIE STUDENTEN<br />
ENTSCHEIDEN SELBST<br />
Diese vier Objekte haben die<br />
Studentinnen überprüft – keines<br />
konnte umgebaut werden:<br />
Gesundheitsamt (von oben),<br />
Schule Bunatwiete, Wache<br />
Nöldekestraße (rechts oben),<br />
und Zollamt Heimfeld.<br />
auch zu acht wohnen möchte.“<br />
Fides Hagemeier: „Daraus ergibt<br />
sich eine völlig andere Dynamik,<br />
denn die Gemeinschaft<br />
stünde im Vordergrund.“ Tara<br />
Blum: „So ein Haus muss große<br />
Gemeinschaftsräume haben,<br />
damit man auch mal etwas veranstalten<br />
kann. Zum Beispiel<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Harburg<br />
Vision<br />
ein Konzert, eine Lesung oder<br />
eine Party. So entsteht studentisches<br />
Leben. Hier ist doch sonst<br />
nichts los.“<br />
Der letzte Satz beschreibt eine<br />
Kernaussage der TU-Umfrage<br />
unter Studenten. Er lastet den<br />
Harburg-Akteuren, aber auch<br />
vielen Kommunalpolitikern auf<br />
der Seele. Denn eines wird<br />
immer deutlicher: Harburg hat<br />
es schlicht verschlafen, das studentische<br />
Potenzial zur Bele-<br />
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Sie wollen das Harburger Studentenhaus gründen,<br />
haben aber noch kein passendes Objekt gefunden:<br />
Gesche Niemann (von links), Tara Blum und Fides<br />
Hagemeier auf der Campus-Treppe der TU Harburg.<br />
bung der „Stadt“ zu heben. Die<br />
kleine Studentenhaus-Initiative<br />
wäre ein neuer Anfang (nach<br />
30 Jahren TU Harburg), aber<br />
noch stößt das Engagement<br />
nur auf wenig Echo.<br />
Im ersten Versuch hatte sich das<br />
Trio, das auch im Arbeitskreis<br />
„Infrastruktur“ des Wirtschaftsvereins<br />
vertreten ist, mit der<br />
ehemaligen Polizeiwache an<br />
der Nöldekestraße beschäftigt.<br />
Das leer stehende Haus hätte<br />
etwa 50 Studenten Platz geboten.<br />
Hauptmieter wäre das Studierendenwerk<br />
gewesen, das<br />
auch den Umbau finanziert<br />
hätte, die die Studentinnen<br />
sagen. Tara Blum: „Den Innenausbau<br />
hätten wir als studen -<br />
tisches Gemeinschaftsprojekt<br />
organisiert – wir sind eine technische<br />
Uni, an so einem Objekt<br />
!<br />
kann man doch auch etwas lernen.“<br />
Doch das Bauamt winkte<br />
ab – das Haus liege zu nah an<br />
der Stadtumgehung. Aufgrund<br />
des Lärms sei Wohnen dort<br />
nicht genehmigungsfähig, so<br />
die offizielle Begründung.<br />
> <<br />
INITIATORINNEN<br />
MIT LEEREN HÄNDEN<br />
Zweiter Versuch: die überwiegend<br />
leer stehende ehemalige<br />
Schule Bunatwiete im Phoenixviertel.<br />
Ein ideales Gebäude, das<br />
Platz für deutlich mehr Studenten<br />
geboten hätte. Doch auch<br />
hier Fehlanzeige. Gesche Niemann:<br />
„Das Haus dient als<br />
‚Schulhotel‘ – hier werden Klassen<br />
einquartiert, wenn in der eigentlichen<br />
Schule umgebaut<br />
wird.“<br />
WER NOCH EINEN<br />
TIPP HAT<br />
oder gar ein Gebäude für ein<br />
studentisches Selbstverwal -<br />
tungsprojekt zur Verfügung<br />
stellen möchte, kann unter der<br />
Mail-Adresse studentenhausharburg@gmx.de<br />
Kontakt aufnehmen.<br />
Storchenweg 6<br />
21217 Seevetal<br />
SEITE 13<br />
Dritter Versuch: das ebenfalls<br />
leer stehende alte Zollamt an<br />
der Heimfelder Straße. Das Gebäude<br />
gehört dem Bund und<br />
steht nach Aussage der Initiative<br />
sogar zum Verkauf. Tara<br />
Blum: „Aber das Studierendenwerk<br />
will nicht kaufen, sondern<br />
mieten. Deshalb ist auch diese<br />
Lösung gescheitert.“<br />
Die drei Studentinnen stehen<br />
nun mit leeren Händen da. Sie<br />
sagen: „Das Interesse ist zweifellos<br />
da, aber wir haben kein Haus<br />
gefunden, das passt und zur Verfügung<br />
steht.“ Und Gesche Niemann<br />
betont: „Es geht ja auch<br />
nicht um irgendein Haus. Es sollte<br />
schon eine ältere Immobilie<br />
mit einem gewissen Charme<br />
sein.“ Was Tara Blum bestätigt: „<br />
. . . das Herz muss dabei sein –<br />
sonst klappt es nicht!“ wb<br />
fon +49.40.768 00 60<br />
fax +49.40.768 31 56<br />
info@puhst.com
Wer mehr Studenten<br />
in Harburg haben<br />
möchte, muss dafür<br />
sorgen, dass genügend Wohnraum<br />
vorhanden ist. Was läge<br />
also näher, als einen Handelsplatz<br />
zu schaffen, auf dem Vermieter<br />
und Wohnungssuchende<br />
zusammengeführt werden?<br />
Genau mit diesem Thema befasst<br />
sich die Arbeitsgruppe<br />
„Study Roof“ (frei übersetzt: ein<br />
Dach für die Studierenden). Die<br />
Freischaltung der Homepage,<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
auf der sich Anbieter und Nachfrager<br />
treffen können, findet in<br />
diesen Tagen statt: www.studyroof.de<br />
Projektleiter Udo Stein: „An der<br />
Technischen Universität Harburg<br />
gibt es das Accommodation<br />
Office. Dort werden jedoch<br />
nur internationale Studenten<br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 14 JUNI 2012<br />
Fotos: Fotolia<br />
PROJEKTGRUPPE 7.1 Digitaler Immobilien-<br />
Handelsplatz für Harburg: Auf www.studyroof.de<br />
treffen sich Vermieter und Studenten<br />
LÖSUNG FÜR DIE<br />
TU HARBURG<br />
bei der Wohnungssuche beraten<br />
und allenfalls Wohnheimplätze<br />
vermittelt. Wir wollten<br />
eine Vermittlungsplattform<br />
schaffen, auf der Vermieter ihre<br />
Wohnungen anbieten – das<br />
können Wohnungsgesellschaften<br />
wie die Saga-GWG oder<br />
Wohnungsbaugenossenschaften<br />
sein, aber genauso auch private<br />
Vermieter, die vielleicht nur<br />
ein Zimmer anzubieten haben.“<br />
Für ganz Hamburg gibt es eine<br />
ähnliche Einrichtung bereits<br />
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MASCHEN (04105) 67 58 38<br />
ALBERS<br />
BESTATTUNGEN<br />
2020/50<br />
Wer hat Wohnangebote für das<br />
„schwarze Brett“<br />
im Internet?<br />
vom Studierendenwerk. Stein:<br />
„Doch da finden sich nur vereinzelt<br />
Angebote aus dem<br />
Süden. Wir möchten eine Harburger<br />
Lösung für die TU entwickeln.“<br />
Die Plattform soll wie ein<br />
„schwarzes Brett“ funktionieren.<br />
Nur eben digital. Stein:<br />
„Das Problem ist nur: Wer<br />
pflegt so eine Internetseite?“<br />
Nachdem sich keine TU-interne<br />
Lösung abzeichnete, ist nun der<br />
Allgemeine Studierendenaus-<br />
schuss AStA in die Bresche gesprungen.<br />
Dort wird mit finanzieller<br />
Unterstützung aus dem<br />
Visions-Etat des Wirtschaftsver-<br />
ZIEHEN DIE<br />
> < > <<br />
ERSCHEINUNGS -<br />
TERMINE 2012<br />
<strong>HAN</strong> + <strong>HAN</strong>extra<br />
p 27.09.2012<br />
p 06.12.2012<br />
Kontakt zu Business<br />
& People gewünscht?<br />
business.people@<br />
han-online.de<br />
HARBURGER MIT?<br />
eins die Seite programmiert<br />
und später auch gepflegt.<br />
Damit wäre ein Problem gelöst,<br />
doch Stein sagt: „Wir müssen<br />
Wohnungen, Zimmer und auch<br />
So geht es bisher:<br />
Mit Zetteln an den<br />
Schwarzen Brettern<br />
der TU suchen Studenten<br />
Mitbewohner oder<br />
Wohnungen. Mit<br />
Study Roof soll das<br />
anders werden.<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Zimmer auf Zeit anbieten können<br />
– also brauchen wir Angebote.<br />
Wenn in einer Wohngemeinschaft<br />
ein Mitmieter wegzieht,<br />
dann können die Verbliebenen<br />
das freie Zimmer auf die<br />
Seite stellen.“ Aber das müssen<br />
sie eben auch tun. Deshalb<br />
steht und fällt der Erfolg der<br />
Vermittlungsplattform mit der<br />
Bereitschaft der Harburger,<br />
Wohnraum anzubieten, und<br />
der Bekanntmachung dieser<br />
neuen Möglichkeiten. wb
JUNI 2012<br />
Ein ganz<br />
zähes Thema:<br />
So sollte das<br />
aurelius-<br />
Studentenwohnheim<br />
am<br />
Schellerdamm<br />
einmal aussehen.Mittlerweile<br />
gibt es<br />
neue Pläne,<br />
aber offenbar<br />
noch keinen<br />
Durchbruch.<br />
Grafik: aurelius<br />
Günstiger Wohnraum<br />
ist das wichtigste Entscheidungskriterium<br />
für Studenten, wenn die für<br />
die Zeit ihres Studiums eine<br />
Bleibe suchen. Dazu zählt im<br />
Zweifel auch die Nähe zur Uni,<br />
denn auch Fahrtkosten drükken<br />
das Budget. Der Wirtschaftsverein<br />
hat den Neuund<br />
Umbau von Wohnungen<br />
in Harburg deshalb zu einem<br />
eigenen Thema gemacht und<br />
eine Arbeitsgruppe gegrün-<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
Viele Studenten –<br />
wenig Wohnungen<br />
det, die ebenfalls Udo Stein<br />
leitet.<br />
Er sagt: „Wir werden als Akteure<br />
der Harburg-Vision natürlich<br />
keine Wohnungen bauen, aber<br />
wir können dazu beitragen,<br />
entsprechende Projekte zu fördern.<br />
Im ersten Schritt haben<br />
wir eine Bestandsaufnahme ge-<br />
Harburg<br />
Vision<br />
PROJEKTGRUPPE 7.2 Genehmigte Bau-<br />
vorhaben werden nur zögerlich umgesetzt –<br />
Private Investoren sind gefragt<br />
macht.“ Das Ergebnis ist relativ<br />
ernüchternd und zeigt, dass es<br />
gemessen an 6000 Studenten<br />
vergleichsweise wenig Studentenbuden<br />
im Angebot gibt. Im<br />
Wesentlichen sind die hier zu<br />
finden: Schüttstraße/Ebelingstraße<br />
(216 Plätze), Centrumshaus<br />
(168), Moorstraße (128),<br />
Bunatwiete (50) und Triftstraße<br />
(158).<br />
Eine Baugenehmigung liegt für<br />
50 weitere Plätze in der Lüneburger<br />
Straße vor (Hübner-<br />
ENERGIEVERBRAUCH<br />
„Wir setzen nur Energie effiziente Elek -<br />
tro geräte ein. Unsere Waschmaschinen<br />
werden mit vorgewärmten Wasser befüllt.<br />
Durch 100%ige Auslastung der Ma -<br />
schinen erzielen wir einen optimalen<br />
Nutzungsgrad.”<br />
REINIGUNGSMITTEL<br />
„Unsere Reinigungsmittel sind biologisch<br />
abbaubar. Minimierter Verbrauch durch<br />
exakte Dosierung. So viel wie nötig, so<br />
wenig wie möglich.”<br />
2020/50<br />
Haus). Hinzu kommt das Projekt<br />
„Wohnen am Park“ von Lorenz+Partner<br />
– er will im<br />
Binnenhafen rund 60 Wohnun-<br />
DER BESTAND<br />
> IST ERMITTELT < STILLSTAND TROTZ<br />
> <<br />
Auch im Sobottka-Haus am Harburger Ring könnten Studentenwohnungen<br />
eingerichtet werden. Der „Zu vermieten“-Hinweis unter der Uhr bezieht<br />
sich jedoch nicht auf die Immobilie . . .<br />
GENEHMIGUNG<br />
gen bauen, die sich auch für<br />
Wohngemeinschaften eignen.<br />
Seit Jahren wird über einen wei-<br />
FAIRE PREISE FÜR<br />
FAIRE LÖHNE<br />
„Wir bezahlen unsere Mitarbeiter ge -<br />
mäß Tarifvertrag für das Gebäudereinigerhandwerk”.<br />
WASSERVERBRAUCH<br />
„Minimierter Wasserverbrauch durch<br />
vor gewässerte Wischbezüge. Bis zu 95%<br />
Wasserersparnis gegenüber den herkömmlichen<br />
Reinigungsverfahren.”<br />
teren Neubau gesprochen: Die<br />
Saga-GWG will auf dem Eck -<br />
grundstück an der Knoopstraße<br />
(gegenüber vom Finanzamt)<br />
180 Wohneinheiten bauen,<br />
doch passiert ist bislang<br />
nichts. Ähnlich sieht es mit<br />
dem Aurelius-Projekt am Schel -<br />
lerdamm im Binnenhafen aus.<br />
Hier war von bis zu 180 Wohnplätzen<br />
die Rede. Dem Vernehmen<br />
nach gibt es Bearbei-<br />
SEITE 15<br />
tungsengpässe bei der Wohnungsbaukreditanstalt.<br />
Sogar<br />
für das Sobottka-Haus am Ring<br />
und das Gebäude Buxtehuder<br />
Straße 15 sind Studentenwohnungen<br />
genehmigt worden,<br />
doch auch hier herrscht Stillstand.<br />
Stein: „Wir begleiten diese Projekte,<br />
sehen, was genehmigt<br />
wird – und sehen auch, was alles<br />
nicht umgesetzt wird . . .“ wb<br />
RESSOURCENSCHONUNG<br />
„In den Objekten werden keine Reinigungsgeräte<br />
und Chemikalien gelagert.<br />
Für die Reinigung von ca. 100 Objekten<br />
wird nur eine Reinigungsausstattung benötigt.<br />
Dies spart Ressourcen und<br />
schont die Umwelt”<br />
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Foto: Wolfgang Becker
Foto: TUHH<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 16 JUNI 2012<br />
Dehnbar und abstrakt ist<br />
der Begriff Infrastruktur.<br />
Lebendig wird er jedoch,<br />
wenn man konkret benennt,<br />
woran es im Umfeld der<br />
Technischen Universität (TU)<br />
Harburg mangelt: Es gibt keinen<br />
geeigneten Prüfungsraum<br />
im Hamburger Süden. Es fehlen<br />
Sport- und Freizeitangebote.<br />
Die Mensa platzt aus allen Nähten.<br />
Die Wohnsituation der Studenten<br />
ist mangels Angebot<br />
ver gleichsweise dürftig. Vier<br />
Themen, mit denen sich auch<br />
der Arbeitskreis „Infrastruktur –<br />
Bedarf und Förderung“ befasst,<br />
hit-Technopark<br />
Tempowerkring 6<br />
21079 Hamburg<br />
den der Wirtschaftsverein für<br />
den Hamburger Süden im Zuge<br />
der Harburg-Vision 2020/50<br />
ge gründet hat. Projektleiter<br />
Udo Stein: „Wir können den<br />
Mangel zwar nicht konkret beheben,<br />
aber dafür sorgen, dass<br />
Dinge in Bewegung geraten.“<br />
Dringlicher ist ein anderes Problem:<br />
der fehlende Prüfungsraum.<br />
Dr. Ralf Grote, Leiter der<br />
TU-Präsidialabteilung bestätigt:<br />
„Das ist ein Riesenproblem. In<br />
Mathematik und Mechanik ha -<br />
ben wir es regelmäßig mit einer<br />
extrem hohen Zahl von Prüflingen<br />
zu tun, die gleichzeitig und<br />
möglichst in einem Raum un -<br />
ter gebracht werden müssen.<br />
Da kommen schnell 1000 Studenten<br />
zusammen. Wir benötigen<br />
aber dreimal so viel Platz,<br />
weil wir Abstände zwischen den<br />
Arbeitsplätzen einhalten müssen.<br />
So einen Raum gibt es im<br />
Süden Hamburgs nicht. Wir<br />
haben wirklich alles geprüft.<br />
Auch die Phoenixhallen. Eine<br />
Nutzung wäre mit nicht unerheblichen<br />
Sanierungskosten<br />
Ihr Partner für den Fortschritt<br />
� Vermietung<br />
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Ansprechpartner<br />
fürs Standortmarketing<br />
der TU Harburg:<br />
Dr. Ralf Grote, Leiter<br />
der Präsidialabteilung.<br />
Der Umbau der ehe -<br />
maligen Pionierkaserne<br />
am Schwarzenberg<br />
beschert der TU einen<br />
repräsentativen Eingang<br />
mit beein -<br />
druckender Architektur.<br />
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Wir haben es uns zur Aufga-<br />
be gemacht, innovative<br />
Unternehmen aus dem Bereich Tech-<br />
nologie in unseren modernen Büroim-<br />
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zu vernetzen und sie durch kompe-<br />
tente Beratung zu unterstützen – mit<br />
schnellem, zuverlässigem und auf<br />
Ihre Wünsche angepassten Service.<br />
2020/50<br />
Harburg braucht eine Mehrzweckhalle!<br />
PROJEKTGRUPPE 7.3 Die Planung der TU-Infrastruktur – Das sagt Ralf Grote, Leiter der Präsidialabteilung<br />
> <<br />
MATHEPRÜFUNG<br />
IN ALSTERDORF<br />
ver bunden, zudem ist die Fläche<br />
kontaminiert. Da muss nur<br />
ein Prüfling Kopfschmerzen bekommen,<br />
dann heißt es möglicherweise,<br />
das liege an Schadstoffen<br />
im Gemäuer und die<br />
ganze Prüfung wird angefochten.“<br />
In der Folge mietet sich die TU<br />
beispielsweise im Congress<br />
Centrum Hamburg (CCH), in<br />
der Alsterdorfer Sporthalle oder<br />
im Terminal Tango (Flughafen<br />
Fuhlsbüttel) ein – und zittert bis<br />
zuletzt, ob die Prüfungstermine<br />
eingehalten werden können.<br />
Grote: „Das CCH lässt sich die<br />
Option offen, möglicherweise<br />
kurzfristig noch an jemanden zu<br />
vermieten, der bereit ist, mehr<br />
zu zahlen. Wenn das geschieht,<br />
fliegen wir raus.“ Zweifellos ein<br />
unhaltbarer Zustand, der den<br />
Prüf lingen und den Prüfern,<br />
ganz abgesehen vom Anfahrtsweg,<br />
jede Menge Stress bereiten<br />
kann. Ganz unabhängig da -<br />
von kostet allein die Miete jedes<br />
Jahr einen sechsstelligen Betrag.<br />
Andere Unis klagen über<br />
ähnliche Probleme, sagt Udo<br />
Stein.<br />
Die Lösung: „Harburg braucht<br />
eine Mehrzweckhalle!“, sagt<br />
Grote, der auch in dem Visions-<br />
Arbeitskreis sitzt. Kurz: Es müsste<br />
eine Halle gebaut werden,<br />
die übers Jahr anderweitig genutzt<br />
wird – für Konzerte, Kongresse,<br />
Konferenzen und eben<br />
hin und wieder die TU.<br />
> <<br />
SCHWARZENBERG<br />
WIRD BOLZPLATZ<br />
Nachdem die TU nun mit dem<br />
Um- und Ausbau der alten Pionierkaserne<br />
erstmals einen<br />
sicht baren und repräsentativen<br />
Eingang bekommt (Eröffnung<br />
im Juli), fällt der Blick von dort<br />
auf die größte innerstädtische<br />
Freifläche, die Harburg zu bieten<br />
hat – den Schwarzenberg.<br />
Was läge also näher, als dort<br />
Sporteinrichtungen zu schaffen,<br />
die auch von Studenten genutzt<br />
werden können? Das<br />
dachte sich auch der Arbeitskreis<br />
und wurde aktiv. Ergebnis:<br />
Auf dem Festplatz sollen „niedrigschwellige“<br />
Sportarten ausgeübt<br />
werden können. Man<br />
ver abredet sich spontan auf<br />
eine Runde Basketball oder<br />
Slackline (neudeutsch für Balancierseil),<br />
trifft sich zum Kicken<br />
und findet vor Ort die nötigen<br />
Einrichtungen vor, beispielswei -<br />
se Tore und einen Basketballkorb,<br />
die bei Festveranstaltungen<br />
wie dem Vogelschießen<br />
auch demontiert werden können.<br />
Der Allgemeine Studierendenausschuss<br />
AStA hat bereits eine<br />
Wunschliste mit Geräten zusammengestellt,<br />
die Studenten<br />
zur Verfügung gestellt werden<br />
sollen. Sie reicht von der Frisbee<br />
bis zum Fußball. Udo Stein:<br />
„Manche Dinge lassen sich<br />
ohne großen Aufwand erfüllen.<br />
Wenn man hört, dass die Studenten<br />
Sportmöglichkeiten vermissen,<br />
denkt man vielleicht zunächst<br />
an den Bau einer Sporthalle,<br />
aber häufig sind auch nur<br />
einfache, praktikable Lösungen<br />
gefragt. Die Sportgeräte besorgen<br />
wir über Sponsoren.“<br />
> <<br />
WAS WIRD AUS DEM<br />
GESUNDHEITSAMT?<br />
Wer sich erstmals auf dem TU-<br />
Gelände zurechtfinden muss,<br />
könnte auf die Idee kommen, in<br />
einen Irrgarten geraten zu sein.<br />
Tatsächlich heißt die Straße, die<br />
In Sichtweite:<br />
Der Schwarzenberg<br />
soll künftig<br />
auch als Sportfläche<br />
für Studentenhergerichtet<br />
werden.<br />
aus Richtung Innenstadt zum<br />
Campus führt, „Am Irrgarten“.<br />
Hier steht das Harburger Gesundheitsamt.<br />
Grote: „Für den<br />
Fall, dass die Nutzung ausläuft,<br />
haben wir unseren Anspruch angemeldet.“<br />
Was das konkret<br />
heißt, ist noch völlig offen, aber<br />
dem Vernehmen nach wäre an<br />
dieser Stelle ein Neubau mit<br />
Mensa-Erweiterung, offener Gas -<br />
tro nomie und vielleicht so gar<br />
Studentenwohnungen denkbar.<br />
Solche Überlegungen sind aber<br />
zurzeit noch visionär – also im Arbeitskreis<br />
des Wirtschaftsvereins<br />
bestens aufgehoben.<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Das Projekt hätte aber zugleich<br />
noch eine andere Funktion: die<br />
Öffnung der TU in den Stadtteil<br />
hinein. So könnte es sich auch<br />
Grote vorstellen: „Ein gastronomisches<br />
Angebot an dieser Stelle<br />
könnte ja dazu verhelfen,<br />
dass Harburger mit Studenten<br />
in Kontakt kommen, das man<br />
sich begegnet.“ Auch aus seiner<br />
> <<br />
NUR JEDER DRITTE<br />
WOHNT IM SÜDEN<br />
Sicht sind in der Anfangsphase<br />
der TU-Gründung Fehler gemacht<br />
worden. Die TU sei einfach<br />
mitten in den Stadtteil hineingesetzt<br />
worden, ohne sich<br />
Gedanken über die Infrastruktur<br />
zu machen. In der Folge werde<br />
heute beklagt, dass nur etwa<br />
ein Drittel der 6000 Studenten<br />
auch tatsächlich im Süden der<br />
Hansestadt wohnt. Das Angebot<br />
für Studenten, die in der<br />
Nähe der Uni wohnen wollen,<br />
sei schlicht mau. Heimfeld wäre<br />
zwar bestens geeignet, aber es<br />
fehle an Raum vor allem auch<br />
für Wohngemeinschaften.<br />
Ganz konkret ist unterdessen<br />
ein anderes Projekt: Die TU bekommt<br />
einen Kindergarten. Die<br />
alte Baracke an der Kasernen-<br />
straße soll weichen, dort sollen<br />
künftig Kinder toben. Die Studenten<br />
sind laut Grote stark in<br />
die Bauplanung involviert. Der<br />
Senat fordere eine langfristige<br />
und sichere Planung. Die Bewilligung<br />
steht noch aus. Wie groß<br />
die Raumnot unterdessen insgesamt<br />
ist, zeigt der Umstand,<br />
dass die ersten beiden Hörsäle<br />
in der umgebauten Pionierkaserne<br />
bereits im April, also noch<br />
während der Bauphase, in Beschlag<br />
genommen wurden.<br />
Grote: „Das war bitternötig. Die<br />
einzige Alternative wären Zelte<br />
gewesen . . .“ wb
Foto: ein<br />
JUNI 2012<br />
Eines der ambitioniertesten<br />
Projekte ist hinter dem Begriff<br />
Technopolis verborgen.<br />
Im Wesentlichen geht es<br />
darum, sowohl im Westen als<br />
auch im Osten Harburgs Industrie-<br />
und Gewerbeflächen vorzuhalten<br />
beziehungsweise auszuweisen<br />
– bezeichnet mit den<br />
Namen Techgate West und<br />
Techgate Ost/Seehafenstadt.<br />
Andreas Schildhauer, langjähriges<br />
Vorstandsmitglied des Wirtschaftsvereins,<br />
Hafenexperte<br />
und Geschäftsführer der Albers-<br />
Hansen GmbH, hat dieses<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
Arnold G. Mergell war<br />
bei Redaktionsschluss<br />
designiertes Vorstandsmitglied<br />
des<br />
Wirtschaftsvereins.<br />
Er leitet die Projektgruppe<br />
Techgates.<br />
Die Seehäfen münden<br />
direkt in die Süderelbe,<br />
sind also tideabhängig<br />
und auch für größere<br />
Schiffe gut erreichbar.<br />
Thema jetzt an Arnold G. Mergell,<br />
Geschäftsführer der<br />
HOBUM Oleochemicals GmbH,<br />
übertragen und konzentriert<br />
sich auf das Verkehrskonzept im<br />
Süderelberaum.<br />
Schildhauer: „Die Ursprungsidee<br />
sah vor, die industriellen<br />
Aktivitäten aus dem Seehafen<br />
weiter nach Westen, also Richtung<br />
Mercedes-Werk zu verschieben.<br />
Wir sind davon aus-<br />
Harburg<br />
Vision<br />
gegangen, dass sich die Bin -<br />
nen hafenentwicklung langfristig<br />
ausweiten würde und wollten<br />
dazu zumindest im Bereich<br />
des 1. Seehafenbeckens den<br />
nötigen Platz schaffen. Die bestehenden<br />
Strukturen mit Un -<br />
ter nehmen wie Cargill, Lagerhaus<br />
Süderelbe, der HOBUM<br />
und Süderelbe Logistik lassen<br />
dies aber nicht zu. Deshalb ha -<br />
ben wir von dieser Vision wieder<br />
Abstand genommen.“ Mergell:<br />
„Die Harburger Industrie<br />
braucht eine klare, räumliche<br />
Abgrenzung zu den wohnwirtschaftlichen<br />
Entwicklungen im<br />
Binnenhafen, um Interessenkonflikte<br />
von vornherein auszuschließen.“<br />
Bei der Hamburg Port Authority<br />
(HPA) kommen selbst langfristige<br />
Pläne eines Techgate West<br />
nicht gut an, da sich die ehemalige<br />
Hafenbehörde zugleich<br />
als Hüterin des Hafengebiets<br />
versteht.<br />
Der Charme des Impulspapiers<br />
ist es allerdings gerade, auch<br />
mal über Konventionen hinaus<br />
quer zu denken und vielleicht<br />
sogar mal ein Tabu zu brechen.<br />
Als solches darf auch die Idee<br />
vom Techgate Ost bezeichnet<br />
werden. Gemeint sind die Neuländer<br />
Wiesen im Bereich der<br />
Autobahnauffahrt Harburg (A7).<br />
Für diesen Bereich gab es im -<br />
mer mal wieder Pläne, Unter-<br />
nehmen anzusiedeln. Unter anderen<br />
war vor Jahren einmal<br />
Ikea im Gespräch gewesen. Parallel<br />
dazu haben aber auch die<br />
angrenzenden Siedlergemeinschaften<br />
existenzielle Interessen<br />
– und der Naturschutz fordert<br />
ein Übriges. Kurz: Dieses<br />
The ma gehört allenfalls in die<br />
zeitliche Kategorie 2050 und<br />
müsste zudem im Verbund mit<br />
Niedersachsen angegangen<br />
wer den<br />
Schildhauer: „Unsere Projektgruppe<br />
konzentriert sich deshalb<br />
jetzt auf die Seehäfen,<br />
denn wir brauchen im Süden<br />
dringend Flächen für industrielle<br />
Ansiedlungen. Vor Industrie<br />
muss heute niemand mehr<br />
Angst haben. Das sind hochmoderne<br />
Arbeitsplätze. Das<br />
2020/50<br />
Klare Botschaft: Keine Angst vor der Industrie!<br />
PROJEKTGRUPPE 8.1 Harburgs große Unbekannte: Das Gebiet rund um die vier Seehafen-Becken<br />
> <<br />
DAS WAR DIE<br />
URSPRUNGSIDEE<br />
Güterumschlag am ersten Harburger Seehafenbecken:<br />
Viele Aktivitäten in diesem Gebiet werden von der Öffentlichkeit<br />
gar nicht wahrgenommen. Aber der Seehafen hat Potenzial.<br />
> <<br />
TECHGATE OST<br />
KONTRA NATUR<br />
Problem: Die Grundstücke im<br />
Seehafen-Gebiet gehören zum<br />
Teil der Stadt, viele sind in Privatbesitz.<br />
Wir wissen zwar, dass<br />
es eine Reihe ungenutzter<br />
Grundstücke gibt, aber so richtig<br />
Überblick hat wohl niemand.<br />
Die Stadt will deshalb<br />
noch in diesem Jahr ein Flächenkataster<br />
erarbeiten und<br />
sich einen Überblick verschaffen.“<br />
Er moniert, dass der gesamte<br />
Harburger Seehafen-Bereich<br />
im Entwurf für den neuen<br />
Hafenentwicklungsplan allenfalls<br />
den Status „vorhanden“<br />
hat, eine Perspektive für dieses<br />
Areal gebe es nicht.<br />
Mergell: „Wir beobachten, dass<br />
es im Hamburger Hafen Umsiedlungstendenzen<br />
gibt. Dies<br />
> <<br />
HÖHERWERTIGE<br />
NUTZUNG<br />
könnte unter anderem eine<br />
Chance für die Harburger Seehäfen<br />
sein, wo wir uns eine höherwertige<br />
Nutzung wünschen.<br />
Das Gebiet ist zu wertvoll, um es<br />
sich selbst zu überlassen.“ Der<br />
Wirtschaftsverein ist mit seinen<br />
SEITE 17<br />
Visionen voll auf der Linie des<br />
Wirtschaftssenators. Auch Frank<br />
Horch (parteilos) hat sich mehrfach<br />
für eine höhere Wertschöpfung<br />
auf Hafenflächen ausgesprochen.<br />
Die Perspektive eines<br />
Harburger Industriegürtels zwischen<br />
dem Binnenhafen und<br />
Bostelbek dürfte dennoch langfristigen<br />
Charakter haben. Die<br />
Entwicklung des Seehafen-Gebietes<br />
wird jedoch aus Harburger<br />
Sicht als Option für 2020<br />
gesehen. Die Gespräche mit der<br />
HPA verliefen aus Sicht des Vereins<br />
eher unbefriedigend. wb<br />
„Das sichtbare Zeichen des Betriebes sind seine Bauten.<br />
Leistung und Verantwortung für diese sollen das Gepräge<br />
unseres Betriebes sein und den Auftraggeber freihalten<br />
von der Sorge um die Erfüllung seines Auftrages an uns.“<br />
Kompetenz in allen Baubereichen<br />
Schlüsselfertigbau • Projektentwicklung<br />
Hochbau • Wohnungsbau • Bauwerkssanierung<br />
Ingenieur- und Brückenbau • Küstenschutz<br />
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Städtischer Tiefbau und Umwelttechnik<br />
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Fotos: Wolfgang Becker
SEITE 18<br />
Fotos: Wolfgang Becker<br />
Andreas Schildhauer konzentriert sich künftig auf<br />
die Projektgruppe Verkehrskonzept Süderelbe.<br />
Ein Verkehrskonzept für<br />
den Süderelberaum – dieses<br />
Thema beschäftigt vor<br />
allem die Harburger schon seit<br />
Jahrzehnten. Man fühlt sich an<br />
den Hamburger Bausenator<br />
Eugen Wagner erinnert (1983-<br />
2001), der in seiner Amtszeit<br />
zeitweise auch für das Ressort<br />
Verkehr verantwortlich war und<br />
immer wieder mit der Forderung<br />
nach dem besagten Konzept<br />
konfrontiert wurde. Vorgelegt<br />
wurde es nie. Andreas<br />
Schildhauer, Vorstandsmitglied<br />
des Wirtschaftsvereins für den<br />
Hamburger Süden, hat es nun<br />
übernommen, neuen Schwung<br />
in die Angelegenheit zu bringen,<br />
denn vor allem der Güterverkehr<br />
macht vielen Harburgern<br />
und insbesondere dem<br />
Binnenhafen zu schaffen. Die<br />
Prognosen lassen zudem wenig<br />
Raum für Optimismus. Alle Experten<br />
gehen davon aus, dass<br />
der Transport von Gütern aller<br />
Art in den kommenden Jahren<br />
weiterhin stark ansteigen wird.<br />
Schildhauer: „Eigentlich ist Har-<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
burg in einer ausgesprochen<br />
guten Situation, denn wir verfügen<br />
über ausgezeichnete Verkehrsanbindungen.<br />
Auf längere<br />
Sicht wird uns der Verkehr jedoch<br />
erdrücken. Deshalb brauchen<br />
wir dringend die südliche<br />
Hafenquerspange.“ Und er<br />
sagt: „Inwieweit das regionale<br />
Straßennetz für den Durchgangsverkehr<br />
überhaupt geeignet<br />
ist, ist doch die Frage. Deshalb<br />
müssen jetzt Entscheidungen<br />
her. Vor allem brauchen wir<br />
keine neue Trassendiskussion!<br />
Eine Nordverlegung der Querspange<br />
in Verbindung mit einer<br />
neuen Köhlbrandbrücke ist für<br />
uns keine Option.“<br />
Schon heute ist der Schleichverkehr<br />
zwischen der A7 und der<br />
A253 ein Dauerärgernis. Auch<br />
im Binnenhafen macht sich dies<br />
negativ bemerkbar, weil permanent<br />
Lkw durch den Veritaskai<br />
donnern. Schildhauer: „Man<br />
muss sich nur mal eine halbe<br />
Stunde an diese Straße stellen,<br />
dann fragt man sich: Was ist<br />
hier eigentlich los? Das ist über-<br />
Natürlich HOBUM<br />
Innovationen<br />
aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen<br />
Seit über 50 Jahren vor Ort<br />
in Hamburg-Harburg.<br />
wiegend Durchgangsverkehr.“<br />
Und: „Spätestens wenn die A26<br />
da ist, ist Harburg am Ende –<br />
wenn es bis dahin keine Querspange<br />
gibt.“<br />
Der Hafenexperte des Wirtschaftsvereins<br />
ist sicher, dass<br />
sich der Durchgangsverkehr in<br />
den nächsten fünf Jahren deutlich<br />
erhöhen wird. Die politischen<br />
Entscheidungszeiträume<br />
seien jedoch kaum geeignet,<br />
schnell und konstruktiv zu reagieren.<br />
Schildhauer: „Wir stoßen<br />
hier an die Grenzen der<br />
bürgernahen Demokratie. Politiker<br />
denken in Vier-Jahres-<br />
Rhythmen. Uns bleibt nur, permanent<br />
zu bohren und zu mahnen.“<br />
Arnold G. Mergell, der gemeinsam<br />
mit Schildhauer in der Projektgruppe<br />
gearbeitet hat und<br />
sich künftig auf die Industriethematik<br />
konzentriert, sagt:<br />
„Verkehr ist die moderne Emis-<br />
Harburg<br />
Vision<br />
Rückbau möglich? Der Wirtschaftsverein<br />
hält diesen Teil der Harburger<br />
Stadtumgehung langfristig<br />
für verzichtbar.<br />
sion des Gewerbes. Projekte<br />
umzusetzen, dauert heute dreimal<br />
so lange wie eine Legislaturperiode.“<br />
Und manchmal<br />
noch viel länger, wenn man beispielsweise<br />
an die A26 denkt,<br />
über die bereits in den 70er-Jahren<br />
diskutiert wurde. Fertig ist<br />
sie bis heute nicht.<br />
Mit relativ geringem Aufwand<br />
und dem Einsatz von sechs<br />
Millionen Euro könnte aus Sicht<br />
von Schildhauer ein vergleichsweise<br />
großer Effekt erzielt wer-<br />
2020/50<br />
Warten auf die Hafenquerspange<br />
PROJEKTGRUPPE 8.2 Thema Straßenverkehr: Hier werden die großen und<br />
teuren Themen diskutiert – Auch einfache Maßnahmen können helfen<br />
> <<br />
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auf der Seehafenstraße:<br />
Derzeit<br />
ist der Harburger<br />
Binnen hafen<br />
Transitland.<br />
> <<br />
AUSBAU DER<br />
SEEVESTRAßE<br />
den, um die Situation im<br />
Binnenhafen zu entlasten. Konkret<br />
geht es um den Ausbau der<br />
Seevestraße und einen neuen<br />
Anschluss an die Hannoversche<br />
Straße. Damit ließe sich der<br />
Kern des Binnenhafens parallel<br />
zur Bahnstrecke umfahren.<br />
Heute fahren die Lkw Richtung<br />
Neuländer Straße, um dort zur<br />
A1, nach Wilhelmsburg oder<br />
zur Reichsstraße zu gelangen.<br />
Die Gesamtsituation in Hamburg<br />
führt zu teils skurrilen<br />
Schleichweg-Aktionen. Wer von<br />
Blankenese nach Berlin fahren<br />
will, kommt über den Harburger<br />
Binnenhafen manchmal<br />
JUNI 2012 JUNI 2012 JUNI 2012<br />
JUNI 2012 Harburg<br />
schneller voran als durch die<br />
Innenstadt.<br />
> <<br />
RÜCKBAU DER<br />
STADTUMGEHUNG<br />
In der Harburg-Vision 2020/50<br />
gibt es auch langfristige Ideen.<br />
In diese Kategorie passt die Option<br />
vom Rückbau der Harburger<br />
Stadtumgehung, die von<br />
der Bremer Straße kommend als<br />
massive Brückenkonstruktion in<br />
die Wilhelmsburger Reichsstraße<br />
übergeht. Schildhauer: „Wir<br />
können uns vorstellen, dass die<br />
A253 in diesem Bereich langfristig<br />
überflüssig wird. Dann sollte<br />
man sie auf Höhe der Phoenix<br />
zurückbauen.“ Das könne positive<br />
Impulse für die Stadtent -<br />
wick lung setzen.<br />
Zurzeit ist die Projektgruppe im<br />
Wartemodus. Grund: Man will<br />
die Aktualisierung des Gesamtmobilitätskonzeptes<br />
für den<br />
Süderelberaum und die anschließende<br />
sechsmonatige<br />
Nach bearbeitungsphase abwarten.<br />
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Wenn der Erzzug Richtung<br />
Salzgitter<br />
durch Harburg<br />
rauscht, verstummen alle Gespräche<br />
im Umfeld der Bahnstrecke.<br />
Für die Anlieger am<br />
Karnapp gehört es zu den täglichen<br />
Zwangspausen, wenn<br />
das Geschirr im Schrank klappert<br />
und das Haus vibriert. Wer<br />
hier wohnt, ist leidensfähig.<br />
Wer hier arbeitet, ist genervt.<br />
Vor allem, wenn wahr wird, das<br />
die Prognosen vorhersagen:<br />
eine Verdoppelung des Güterverkehrs<br />
auf der Bahn in den<br />
kommenden zehn bis 20 Jahren.<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
Die Bahnstrecke entlang der<br />
Buxtehuder Straße (B73) ist seit<br />
Jahren ein visionäres Thema.<br />
Mit dem Binnenhafen-Boom<br />
kam auch die Erkenntnis, dass<br />
die Trennung zwischen der Harburger<br />
Innenstadt und dem<br />
neuen Stadtteil am Wasser aufgehoben<br />
werden sollte. Harburgs<br />
städtebaulicher Sprung<br />
nach Norden ist allerdings nicht<br />
so einfach, denn die Bahngleise<br />
lassen sich nicht mal eben unter<br />
die Erde verlegen. Diese Variante<br />
wurde lang und breit diskutiert,<br />
aber Andreas Schildhauer,<br />
Leiter der Projektgruppe Verkehrskonzept<br />
Süderelbe, glaubt<br />
Vision<br />
Von wegen (G)leise:<br />
Die trennende Bahnstrecke<br />
muss langfristig weg<br />
PROJEKTGRUPPE 8.2 Thema<br />
Güterverkehr: Haake-Tunnel<br />
zwischen Harburg und Maschen<br />
könnte viele Probleme lösen<br />
Der Bahnhof Alte Süderelbe ist ein stark frequentierter<br />
Umschlagsterminal für Güter, die per Schiene abtransportiert werden<br />
und dann durch Harburg rollen.<br />
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mittlerweile: „Das wird wohl<br />
technisch nicht machbar sein,<br />
weil die Steigungswinkel für die<br />
Züge im Bereich des Bahnhofs<br />
zu steil werden.“ Von den Kosten<br />
mal ganz zu schweigen,<br />
denn die liegen im dreistelligen<br />
Millionen-Bereich.<br />
> <<br />
DIE STADT BEIM<br />
WORT NEHMEN<br />
Schildhauer: „Wir müssen zurzeit<br />
mit dieser Trasse leben, wissen<br />
aber: Sie hat keine Zukunft.<br />
Wenn sich der Güterverkehr<br />
verdoppelt, wird diese Strecke<br />
dies nicht leisten können. Es<br />
muss also jetzt über andere Lösungen<br />
nachgedacht werden.<br />
Die Hansestadt proklamiert<br />
immer wieder den Hafen mit<br />
Bahnanschluss. Also muss die<br />
Stadt auch etwas dafür tun,<br />
dass das Konzept ‚Güter auf die<br />
Schiene‘ funktioniert. Wir brau-<br />
2020/50<br />
chen eine neue Trasse Richtung<br />
Süden. Und die kann nicht mitten<br />
durch Harburg verlaufen.<br />
Wir sind deshalb der Auffassung,<br />
dass man sich durchaus<br />
damit beschäftigen sollte, einen<br />
Bahntunnel Harburg-Maschen<br />
zu bauen. Der Haake-Tunnel ist<br />
eine langfristige Vision, zugegeben,<br />
aber er könnte die Probleme<br />
lösen.“<br />
Mit diesem Projekt, das vor wenigen<br />
Jahren auch schon einmal<br />
von der Harburger CDU in die<br />
politische Debatte geworfen<br />
wurde, würde man zudem<br />
gleich mehrere Fliegen mit<br />
einer Klappe schlagen. Denn<br />
dann wäre auch die trennende<br />
Bahnstrecke im Bereich der Harburger<br />
Innenstadt kaum noch<br />
genutzt – und Strecken, die<br />
nicht ausgelastet sind, haben<br />
gute Chancen, stillgelegt zu<br />
werden, wie Schildhauer sagt.<br />
Der Haake-Tunnel ist zweifellos<br />
T S Tetzlaffs<br />
Verstärkt die trennende Wirkung der Bahnlinie entlang der B73:<br />
Eine neue Lärmschutzwand steht jetzt an der Straße Karnapp.<br />
Sie versperrt den Blick in die Harburger Schloßstraße.<br />
ein visionäres Großprojekt und<br />
sicherlich die teuerste Idee, die<br />
der Wirtschaftsverein in seinem<br />
Impulspapier anregen will.<br />
Allerdings: Es geht nicht um die<br />
Frage, wer das alles bezahlen<br />
soll, sondern darum, einmal<br />
auszusprechen, was denkbar<br />
und wünschenswert ist. Dazu<br />
zählt auch der Bau einer Landschaftsbrücke<br />
zwischen Harburg<br />
und dem Hafengebiet. Sie<br />
könnte aus Sicht von Schildhauer<br />
relativ schnell realisiert werden,<br />
um der Trennung entgegenzuwirken.<br />
> <<br />
DIE U4 BIS INS<br />
HARBURGER ZENTRUM!<br />
Auch den Öffentlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) hat die<br />
Arbeitsgruppe im Blick. Hier ist<br />
ein bereits begonnenes Projekt<br />
zu nennen. Schildhauer: „Die<br />
Fortführung der U4 über die<br />
SEITE 19<br />
Hafen-City hinaus durch Wilhelmsburg<br />
und über den Harburger<br />
Binnenhafen bis in das<br />
Harburger Zentrum! Dieses Projekt<br />
bildet eine zentrale Rolle<br />
bei der Verwirklichung des<br />
‚Sprungs über die Elbe‘ und<br />
damit des Zusammenwachsens<br />
Hamburgs.“<br />
Andere Vorhaben im Zusam -<br />
menhang mit dem Bahn-<br />
Thema sind kurzfristiger Natur<br />
und teils schon umgesetzt – so<br />
der Lärmschutz entlang der<br />
Straße Karnapp. Hatte man<br />
eben jedoch noch über die<br />
trennende Wirkung durch die<br />
Bahn diskutiert, ist das Binnenhafenquartier<br />
nun auch optisch<br />
von Harburg abgetrennt, denn<br />
die Lärmschutzwand verstellt<br />
den Blick, was selbst den Vor -<br />
sitzenden des Wirtschaftsverein,<br />
Jochen Winand, wundert:<br />
„Ich hatte mir das irgendwie<br />
anders vorgestellt . . .“ wb<br />
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&p-<strong>special</strong><br />
Harburg<br />
Vision<br />
SEITE 20 JUNI 2012<br />
Gibt es einen Ort, an<br />
dem man den Harburger<br />
Herzschlag hören<br />
kann? Zweifellos! Das ist der<br />
Sand mit Hamburgs einzigem<br />
Wochenmarkt, der an sechs<br />
Tagen stattfindet. Der historische<br />
Platz erfüllt nicht nur eine<br />
Bindefunktion mit dem Umland,<br />
ihm kommt zugleich auch<br />
zentrale Bedeutung für die<br />
Stadtentwicklung zu. Der Sand<br />
ist das Gegenmodell zum modernen<br />
Phoenix-Center und vor<br />
allem für alteingesessene Harburger<br />
mindestens genauso attraktiv.<br />
Diesen Ort zu stärken<br />
und wieder zu alter Blüte zu<br />
treiben, diese Aufgabe hat sich<br />
die Projektgruppe 9 des Wirtschaftsvereins<br />
gesetzt. Die Federführung<br />
liegt bei einem Anlieger:<br />
Heinz Lüers, Vorstands -<br />
chef der Sparkasse Harburg-<br />
Buxtehude, die zwar dem<br />
niedersächsischen Sparkassenverband<br />
angehört, ihren<br />
Hauptsitz aber – historisch gewachsen<br />
– nach wie vor in Harburg<br />
hat. Natürlich am Sand.<br />
> <<br />
GEGENPOL ZUM<br />
PHOENIX-CENTER<br />
Auch Lüers spricht vom Herzstück,<br />
wenn er vom Sand redet.<br />
Ziel der Projektgruppe ist es,<br />
den Marktstandort zu stärken<br />
und das Umfeld attraktiver zu<br />
machen. Das Zentrum des alten<br />
Innenstadtkerns soll aufgewertet<br />
und so attraktiv werden,<br />
dass sich zwischen Sand und<br />
Phoenix-Center wieder ein Fußgängerverkehr<br />
entwickeln<br />
kann, der am Ende auch zu<br />
einer Reanimierung der Lüneburger<br />
Straße führt. So die Theorie.<br />
Doch bis dahin ist es noch<br />
ein weiter Weg, der sich allerdings,<br />
so Lüers, durchaus mit<br />
allerlei positiven Ansätzen abzeichnet.<br />
Die Sand-Entwicklung zählt zu<br />
den akuten Themen, mit denen<br />
sich die Harburg-Visionäre derzeit<br />
befassen. Lüers: „Wir haben<br />
es hier mit etwa 20 Grundeigentümern<br />
zu tun, die in der<br />
Regel schmale Grundstück und<br />
entsprechend kleine Läden<br />
haben. Solche Flächen werden<br />
vom Einzelhandel heute nicht<br />
mehr in dem Maße nachgefragt,<br />
was die Lage insgesamt<br />
Grafik: arbos Freiraumplanung GmbH & Co. KG.<br />
schwierig macht. Und wir<br />
haben ein Projekt mit großem<br />
Handlungsbedarf – der ehemalige<br />
Blumenmarkt an der Neuen<br />
Straße und das benachbarte<br />
Bolero. Mein Eindruck ist: Hier<br />
könnte die Stadt bereit sein,<br />
eine neue und ansehnliche Nutzung<br />
zu genehmigen, die dann<br />
vielleicht auch höher ist als die<br />
jetzige Bebauung.“<br />
Die Fläche gehört zwei Eigentümern:<br />
der Stadt und dem<br />
Unternehmer Dieter Gallas.<br />
Laut Lüers sind konstruktive Gespräche<br />
im Gange. Gelänge es,<br />
hier ein neues Objekt zu bauen,<br />
würde das die Strahlkraft des<br />
gesamten Sandes erhöhen. Er<br />
sagt: „Jetzt sind gute Ideen gefragt.<br />
Wir brauchen einen Investor,<br />
der an dieser Stelle etwas<br />
Kreatives umsetzt.“ Gespräche<br />
gebe es auch hier, jedoch noch<br />
nichts Konkretes, das man öffentlich<br />
nennen könne.<br />
Die Idee, auf dem Sand eine<br />
Markthalle zu bauen, ist mittler-<br />
2020/50<br />
Markt auf dem Sand: Hier kann man<br />
den Harburger Herzschlag spüren<br />
PROJEKTGRUPPE 9 Als Erstmaßnahme soll eine kleine Fußgängerzone eingerichtet<br />
werden – Große Pläne für den ehemaligen Blumenmarkt<br />
Foto: ein<br />
Heinz Lüers,<br />
Vorstandssprecher<br />
der Sparkasse Harburg-Buxtehude,<br />
leitet die Projektgruppe<br />
Sand.<br />
weile in der Schublade gelandet.<br />
Auch das in der Harburg-<br />
Vision 2020/50 genannte Projekt<br />
„Kubus am Sand“ wertet<br />
Lüers allenfalls als Arbeitstitel:<br />
„So wird das sicherlich nicht<br />
aussehen. Der Kubus ist quasi<br />
ein Platzhalter.“ Er ist froh, dass<br />
die Anlieger nicht mit Abwehr<br />
reagieren, denn auch sie dürften<br />
an einer Belebung des Sandes<br />
interessiert sein. Lüers:<br />
„Man muss auch darüber nachdenken,<br />
die Marktzeiten auszuweiten.<br />
Das ist eine große<br />
Chance für die qualifizierten<br />
Marktbeschicker und die Anrainer.“<br />
Was in einem möglichen Neubau<br />
untergebracht werden<br />
könnte, ist offen. Lüers: „Das<br />
Spektrum reicht vom allgemeinen<br />
Wohnen, über Senioren-<br />
Wohnen bis hin zur Büronut-<br />
zung. Im Erdgeschoss und im<br />
ersten Stock könnte auch Gastronomie<br />
Platz finden.“ Seine<br />
Hoffnung: Je interessanter das<br />
Umfeld, desto größer die Bereitschaft<br />
der anderen Grundeigentümer,<br />
in die eigene Immobilie<br />
zu investieren. Hilfreich<br />
> <<br />
BEZIRK GEHT<br />
IN VORLAGE<br />
wäre zudem die Einrichtung<br />
eines Business Improvement<br />
Districts (BID) zur Verbesserung<br />
der Einzelhandelssituation.<br />
Nach dem Vorbild der Lüneburger<br />
Straße sollten sich auch die<br />
Grundeigentümer rund um den<br />
Sand zusammenschließen,<br />
aber: Aufgrund gesetzlicher Unklarheiten<br />
liegt das BID Sand jedoch<br />
zurzeit auf Eis. Die Bereitschaft<br />
eines halben Dutzend<br />
So stellen sich die Stadtplaner die künftige<br />
Gestaltung der Sand-Ostseite vor.<br />
Anlieger sei jedoch groß, gemeinsame<br />
Sache zu machen, so<br />
Lüers.<br />
Im ersten Schritt korrespondiert<br />
die Arbeit der Projektgruppe<br />
nun mit Plänen des Bezirks, die<br />
Sackgasse Richtung Rathaus-<br />
Tunnel zur Fußgängerzone umzubauen.<br />
Für Lüers ein Schritt in<br />
die richtige Richtung, denn nun<br />
könnten die dortigen Bäckereien<br />
zwischen Musikhaus Lebens<br />
und dem ehemaligen<br />
Arko-Geschäft auch Außen -<br />
gastronomie anbieten. Lüers:<br />
„Auch der Brunnen soll reaktiviert<br />
werden. Das ist zumindest<br />
eine Erstmaßnahme zur Verbesserung<br />
der Situation. Außerdem<br />
soll der Markt neu geordnet<br />
werden – wir brauchen ein<br />
Konzept für die marktschwachen<br />
Tage. Die Botschaft ist<br />
aber klar: Es passiert etwas.“ wb<br />
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JUNI 2012<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
Harburg im Fokus<br />
der internationalen<br />
Kunstszene<br />
Was treibt einen New<br />
Yorker nach Harburg?<br />
Eigentlich<br />
nichts – es sei denn, er interessiert<br />
sich für Kunst. Zum Beispiel<br />
aus der Sammlung von<br />
Harald Falckenberg. Der Unternehmer<br />
und Mäzen hat eine<br />
der wichtigsten Sammlungen<br />
zeitgenössischer Werke zusam -<br />
mengetragen, sie umfasst etwa<br />
2000 Arbeiten. Schwerpunkt:<br />
deutsche und amerikanische<br />
Ge genwartskunst der letzten<br />
30 Jahre – ein Pfund, mit dem<br />
man wuchern muss, wie Heinz<br />
Lüers, Vorstandschef der Sparkasse<br />
Harburg-Buxtehude sagt.<br />
Als Vorsitzender des Beirats im<br />
Wirtschaftsverein hat er die entsprechende<br />
Projektgruppe<br />
über nommen, denn die Falkkenberg-Sammlung<br />
befindet<br />
sich in den Phoenix-Hallen. Ein<br />
Harburger Thema also.<br />
Lüers: „Unsere Arbeit startete in<br />
der Phase, als die Kooperation<br />
zwischen Falckenberg und den<br />
Hamburger Deichtorhallen zustande<br />
kam. Unser Ansatz damals:<br />
Wir müssen dafür kämp-<br />
fen, dass diese kulturelle Perle in<br />
Harburg erhalten bleibt. Doch<br />
schnell stellte sich heraus, dass<br />
der Ausstellungsort gar nicht zur<br />
Disposition stand. Die Deichtorhallen<br />
wollen die Phoenix-Hallen<br />
eher als zweiten Standort ausbauen.<br />
Pro Jahr sollen dort vier<br />
bis fünf richtig spannende Ausstellungen<br />
stattfinden. Damit<br />
wird Harburg interessant für die<br />
internationale Kunstszene.“<br />
Ziel der Projektgruppe ist es,<br />
das kulturelle Kleinod einer<br />
breiteren Zahl von Besuchern<br />
zu gänglich zu machen. Zartbesaitete<br />
und Liebhaber alter<br />
Harburg<br />
Vision<br />
PROJEKTGRUPPE 10 Harald Falckenberg zeigt<br />
zeitgenössische Kunst in den Phoenix-Hallen und<br />
Meis ter werden zwar bei manchem<br />
Werk ins Grübeln kommen,<br />
aber insgesamt bietet<br />
Falckenberg einen umfassenden<br />
und polarisierenden Einblick<br />
in die jüngste Kunstgeschichte<br />
bis hin zur Allgegenwart<br />
eines Jonathan Meese,<br />
einem jungen Meister der<br />
Selbstinszenierung und dem<br />
Enfant terrible schlechthin.<br />
Doch es ist nicht so einfach, die<br />
Sammlung regelmäßig zu öffnen.<br />
Lüers: „Das Problem ist der<br />
Wachdienst. Der ist sehr teuer.“<br />
Die Projektgruppe fördert die<br />
enge Vernetzung mit der Technischen<br />
Universität und strebt<br />
Kooperationen mit Schulen an.<br />
Kurz: Die Sammlung Falckenberg<br />
sollte nach Ansicht des<br />
Wirtschaftsvereins viel stärker<br />
wahrgenommen werden.<br />
Lüers: „Vielleicht gelingt es ja<br />
auch, die Besucherströme, die<br />
zur IBA und zur igs erwartet<br />
werden, für die Falckenberg-<br />
Sammlung und damit für Harburg<br />
zu interessieren.“ Er ist der<br />
Auffassung, dass die Sammlung<br />
mehr Marketing braucht. wb<br />
2020/50<br />
Die hellen Ausstellungsräume werden mittlerweile von den Deichtorhallen mitverwaltet. Hier trifft sich die internationale Kunstszene, wenn neue Ausstellungen eröffnet werden.<br />
wird damit zum Werbeträger für den Standort Wir sind Weltmarktführer im Bau von<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Phoenix-Hallen: Selbst die alten<br />
Fenster des Industriebaus sind<br />
sehenswert . . .<br />
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SEITE 22 JUNI 2012<br />
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Uta Rade hat ihr Büro in der Hermann-Maul-Straße. Dort ist<br />
sie in der Woche täglich erreichbar.<br />
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VOR UND HINTER<br />
DEN KULISSEN<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG Uta Rade<br />
ist seit 2001 Ansprechpartnerin<br />
des Wirtschaftsvereins für den Hamburger<br />
Süden<br />
Geboren in Barmbek, zu Hause in den Vierlanden und<br />
täglich für den Wirtschaftsverein in Harburg präsent:<br />
Uta Rade ist als Geschäftsführerin eine treibende<br />
Kraft – meistens hinter den Kulissen, aber immer häufiger<br />
auch in der ersten Reihe. Seit August 2001 betreibt sie professionell<br />
das Management, organisiert übers Jahr verteilt<br />
zahlreiche Veranstaltungen, ist Ansprechpartnerin für die Mitgliedsunternehmen<br />
und begleitet die Sitzungen des Vorstandes,<br />
der Arbeitsgruppen sowie des Beirates. Jede Menge Organisation<br />
also. 2011 wurde die gelernte Bankerin offiziell als<br />
Geschäftsführerin bestellt. Ein Grund: die immer umfangreicheren<br />
Aktivitäten des Wirtschaftsvereins für den Hamburger<br />
Süden, der sich wie keine andere vergleichbare Institution in<br />
die Harburger Stadtentwick lung einbringt. wb<br />
|u Kontakt: Wer sich über die Modalitäten des Wirtschaftsvereins<br />
informieren möchte, ist bei Uta Rade an der richtigen<br />
Stelle. Das Büro befindet sich in der Hermann-Maul-Straße 2.<br />
Montags bis donnerstags ist der Verein dort von 9 bis 15 Uhr<br />
unter der Tele fonnummer 0 40/32 08 99 55 erreichbar. Die<br />
Mailadresse: urade@derwirtschaftsverein.de<br />
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Erfolg braucht einen<br />
starken Partner<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Lassen Sie sich begeistern: Das speziell auf<br />
die Bedürfnisse der Gastronomie zuge schnit tene<br />
Handelshof Gastrokonzept setzt in Sortiment,<br />
Dienstleistung und Kundenbetreuung neue<br />
Maßstäbe.<br />
Harburgs Bezirksamtsleiter<br />
Thomas Völsch will<br />
das Thema Gewerbe -<br />
flächenausweisung neu aufrollen.<br />
Beim Monatstreffen des<br />
Wirtschaftsvereins für den Hamburger<br />
Süden kündigte er an,<br />
bei der künftigen Flächenplanung<br />
Harburgs auch vor den<br />
Grenzen des „achten Bezirks“,<br />
dem Hafen, nicht Halt zu machen:<br />
„Wir schauen gerade bei<br />
der Gewerbeflächenplanung<br />
nicht nur auf unseren Bezirk.<br />
Das Denken hört nicht am Zaun<br />
der HPA auf! Hier gibt es Areale,<br />
die vom eigentlichen Hafenge-<br />
biet abgeschnitten, aber für die<br />
Entwicklung Harburgs wertvoll<br />
sind. Das müssen wir nutzen.“<br />
Bewegung gibt es auch beim<br />
Wohnungsbau: Nachdem es<br />
seit fast einem Jahrzehnt im<br />
Süderelberaum nur spärlich<br />
voranging, hat die Senatskommission<br />
für Stadtentwicklung<br />
und Wohnungsbau die Gründung<br />
einer eigenen Vermarktungsgesellschaft<br />
für die Wohngebiete<br />
Elbmosaik und aller<br />
Wahrscheinlichkeit nach auch<br />
Röttiger-Kaserne beschlossen.<br />
Völsch: „Die Stadt will wachsen.<br />
Jedes Jahr 6000 neue Wohnungen<br />
– das wird für einen langen<br />
Zeitraum gelten. In Wahrheit<br />
dürfen wir damit nie wieder<br />
Handelshof Hamburg-Harburg<br />
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JAHRE<br />
Völsch nach nur 100 Tagen:<br />
„Das Denken hört nicht am<br />
Zaun von HPA auf!“<br />
MONATSVERANSTALTUNG Gewerbeflächen: Harburg setzt auf<br />
Expansion – Wohnungsbau: Vermarktungsgesellschaft für Elbmosaik<br />
und Röttiger-Kaserne beschlossen<br />
> <<br />
DIE STADT<br />
WILL WACHSEN<br />
aufhören.“ Zur Situation im Elbmosaik<br />
(nördlich vom Bahnhof<br />
Neugraben), das bereits Ende<br />
der 80er-Jahre für damals<br />
3000 Wohneinheiten geplant<br />
worden war, später auf 1250 reduziert<br />
wurde, sagte Völsch:<br />
„Seit Jahren gibt es dieses<br />
Wohngebiet, und es sind vielleicht<br />
gerade 100 Wohneinheiten<br />
gebaut. Das sieht nicht<br />
nach Stadt aus – wer soll denn<br />
da hinziehen?“ Und: „Da haben<br />
��� ���<br />
Foto: Wolfgang Becker<br />
Beim traditionellen „100 Tage im Amt“-Termin: Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (links) und<br />
Jochen Winand, Vorsitzender des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden.<br />
wir Platz für 1250 Wohnungen,<br />
eine hervorragende Infrastruktur<br />
– und keiner weiß das. Es<br />
steht nicht mal ein Hinweisschild<br />
an der B73.“ Er geht<br />
davon aus, dass die Gesellschaft<br />
sich auch der ehemaligen Kasernenfläche<br />
in Fischbek annehmen<br />
wird.<br />
Aus Sicht von Völsch schöpft<br />
Harburg sein Wachstumspotenzial<br />
derzeit nicht aus. Er sagte:<br />
„Auch Harburg muss eine<br />
SIE BEGLEITEN DIE<br />
VORSTANDSARBEIT<br />
Der Vorstand des Wirtschaftsvereins<br />
für den<br />
Hamburger Süden (Sei te 3)<br />
wird bei seiner Arbeit von<br />
einem Beirat begleitet, in dem<br />
weitere Akteure sitzen. Vorsitzender<br />
ist Heinz Lüers, Vorstandsvorsitzender<br />
der Sparkasse<br />
Harburg-Buxtehude.<br />
Zum Beirat gehören außerdem:<br />
Wolfgang Aschendorf,<br />
Versicherungsmakler; Arent<br />
Bolte, Haspa-Bereichsleiter Firmenkunden<br />
Süd; Professor Dr.<br />
Odd Gisholt, ehemals Chef des<br />
Northern Institute of Techno -<br />
logy (NIT) in Harburg; Andreas<br />
Götte, Bereichsleiter HypoVer -<br />
einsbank; Thomas Hörschelmann<br />
und Michael Niemeyer,<br />
beide Partner der Sozietät<br />
wachsende Stadt werden – als<br />
Teil der Metropole Hamburg.“<br />
Das bezieht sich sowohl auf den<br />
Zuzug von Menschen als auch<br />
die Ansiedlung von Unternehmen.<br />
Noch in diesem Jahr<br />
werde die Stadt ein Programm<br />
für Gewerbeflächen entwickeln.<br />
Alle Bezirke seien aufgefordert,<br />
die Potenziale zu ermitteln. Vor<br />
diesem Hintergrund will Völsch<br />
auch das Grenzgebiet zum Ha -<br />
fen durchleuchten lassen. wb<br />
DER BEIRAT Unterstützer aus Wirtschaft<br />
und Gesellschaft<br />
SchlarmannvonGeyso; Nina<br />
Menneken, Werbeagentur<br />
Menneken’s; Dr. Thomas Nesemann,<br />
Notar; Thorsten Römer,<br />
Geschäftsführer Lühmanndruck<br />
Harburger Zei tungs ge -<br />
sell schaft (Harburger Anzeigen<br />
und Nach richten); Tors -<br />
ten Schümann, Daimler AG<br />
Mercedes-Benz Werk Hamburg<br />
(Bostelbek); Heidi Tillmanns,<br />
Geschäftsführerin Hans E. H.<br />
Puhst (Gewerbehöfe); Professor<br />
Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor<br />
Helms-Museum, und<br />
Reinhard Wolf, Syndikus der<br />
Handelskammer Hamburg.<br />
(ge mäß MG V. 19. Juni)<br />
|u Darüber hinaus tagt alle<br />
drei Monate der Lenkungsausschuss.
JUNI 2012<br />
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SEITE 23<br />
Live und digital: Netzwerken ist ein Dauerthema<br />
WIRTSCHAFTSJUNIOREN Nina Menneken beflügelt die Arbeit der U40-Mitglieder im Verein<br />
Die „junge Riege“ des<br />
Wirtschaftsvereins für<br />
den Hamburger Süden<br />
tritt unter dem Kürzel U40 auf,<br />
doch wer genau hinschaut,<br />
stellt schnell fest: So ganz akribisch<br />
wird auf die Altersgrenze<br />
nicht geachtet. Die Treffen der<br />
Wirtschaftsjunioren organisiert<br />
und leitet Nina Menneken (31).<br />
Sie gründete 2004 die Hamburger<br />
Agentur Menneken‘s und<br />
hat über Geschäftsbeziehungen<br />
Foto: ein<br />
Sie leitet die U40-Arbeit: Nina Menneken (31).<br />
Premiere im Backhaus Wedemann am Veritaskai: Die Wirtschaftsjunioren (U40) trafen sich zu einem Vortrag von Angela<br />
Rittig (Xing AG).<br />
den Zugang zum Wirtschaftsverein<br />
gefunden. Der mediale<br />
Sprung über die Elbe hat sich<br />
ausgezahlt. Die Veranstaltungen<br />
der U40-Mitglieder erfreu-<br />
en sich großer Beliebtheit, und<br />
die Zahl der „Follower“, wie es<br />
in Zeiten der sozialen Netzwerke<br />
neudeutsch heißt, ist von 40<br />
auf gut 100 gestiegen.<br />
Jochen Winand, Vorsitzender<br />
des Wirtschaftsvereins, sieht die<br />
Entwicklung mit Freude, denn<br />
sie garantiert eine nachhaltige<br />
Arbeit. Nina Menneken, die ab<br />
sofort auch im Beirat des Wirtschaftsvereins<br />
sitzt: „Wir bieten<br />
bewusst andere und jüngere<br />
Themen an, freuen uns aber<br />
über jeden, der Interesse hat.<br />
Natürlich sind auch Ü40-Vertreter<br />
willkommen, denn der Austausch<br />
und das Kontakteknüpfen<br />
stehen ja im Mittelpunkt.“<br />
Seit die junge Unternehmerin<br />
die Fäden in der Hand hält,<br />
geht es um Themen wie Xing,<br />
> <<br />
Twitter, Google, aber auch originelle<br />
Geschäftsideen von<br />
Gründern. Wer nicht weiß, was<br />
ein App ist und was man damit<br />
machen kann, erfährt es bei<br />
den Wirtschaftsjunioren.<br />
Die Themen, mit denen sich die<br />
Junioren befassen, sind eher<br />
„jünger“. So referierte Angela<br />
Rittig von der Xing AG im Mai<br />
über die „Macht der Netzwerke“<br />
und beantwortete die<br />
Frage, „warum Männer Netzwerke<br />
und Frauen Freundschaften<br />
pflegen”. Mehr als 40 Zuhörer<br />
trafen sich dazu im Back haus<br />
Wedemann am Veritaskai. wb<br />
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SEITE 24 JUNI 2012<br />
Sein Bekenntnis war ehrlich<br />
und symptomatisch<br />
zugleich: Auch Fritz Horst<br />
Melsheimer, Präses der Handelskammer<br />
Hamburg, hatte<br />
sich bis zur Übernahme des Ehrenamtes<br />
mit dem Thema Harburg<br />
nicht befasst. Jetzt muss er<br />
die Wirtschaft der gesamten<br />
Hansestadt im Blick haben –<br />
und der fällt zwangsläufig auch<br />
auf den boomenden Süden. Als<br />
Gast bei der 2. Wirtschaftskonferenz<br />
unter dem Motto „Wirtschaft<br />
trifft Politik und Verwal-<br />
b&p-<strong>special</strong><br />
tung“ war seine Botschaft vor<br />
den gut 130 Zuhörern denn<br />
auch eindeutig: „Harburg muss<br />
mehr aus sich machen!“ Eingeladen<br />
hatten die Handelskammer<br />
und der Wirtschaftsverein<br />
für den Hamburger Süden ins<br />
Hotel Lindtner.<br />
Melsheimer: „Fragt man Menschen<br />
im Norden Hamburgs,<br />
was ihnen zu Harburg einfällt,<br />
hört man Punkte wie ‚viel Industrie‘,<br />
‚liegt ab vom Schuss‘<br />
und ‚soziale Brennpunkte‘. Und<br />
fragt man weiter, ob sich der<br />
Antwortende Harburg schon<br />
mal angesehen habe, heißt es<br />
zumeist Nein. Ich muss gestehen:<br />
Auch ich gehörte dazu.“<br />
Das Bild Harburgs werde nach<br />
wie vor durch ein negatives<br />
Image bestimmt.<br />
Der Präses lobte vor diesem<br />
Hintergrund die unkonventionelle<br />
Art, mit der der Wirtschaftsverein<br />
2010 für Furore<br />
sorgte, als er das Impulspapier<br />
Harburg-Vision 2020/50 vorgestellt<br />
hatte: „Die Handelskammer<br />
unterstützt das Papier in<br />
JAHRE<br />
„Harburg muss mehr aus sich machen!“<br />
WIRTSCHAFTSKONFERENZ Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer zu Gast im Hamburger Süden<br />
Er warf die Frage nach dem Harburger<br />
Image auf: Fritz Horst Melsheimer, Präses<br />
der Handelskammer Hamburg, im Hotel<br />
Lindtner.<br />
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Angeregte Diskussion: Holger Knappe (von<br />
links), Haspa-Regionalleiter Süd, mit Heinrich A.<br />
Rabeling, Leiter des Elbcampus, und Harburgs<br />
Bezirkshandwerksmeister Dierk Eisenschmidt.<br />
Die <strong>HAN</strong> gratulieren<br />
dem<br />
Wirtschaftsverein<br />
zum<br />
65-jährigen<br />
Bestehen!<br />
Nach dem Vortrag im Gespräch: Handelskammer<br />
Präses Fritz Horst Melsheimer (links) und Udo Stein,<br />
Vorstandsmitglied des Wirtschaftsvereins.<br />
vollem Umfang.“ Und er nahm<br />
zugleich einige Punkte auf, zum<br />
Beispiel das Thema Gewerbeflächen:<br />
„Neuland und Gutmoor<br />
bieten die einmalige Chance,<br />
hier einen großen, länderübergreifenden<br />
Gewerbepark zu<br />
schaffen.“ Im Visionspapier ist<br />
dieses Areal als Techgate Ost<br />
verzeichnet. Doch die Chancen,<br />
hier zum Zuge zu kommen,<br />
stehen schlecht. Bezirksamtsleiter<br />
Thomas Völsch am<br />
Rande der Konferenz: „Das wird<br />
wohl eher schwierig. Hier ist die<br />
Verwaltung trifft Wirtschaft: Projektentwickler<br />
Frank Lorenz (von links), Horst Mönke, Vorstands -<br />
chef der Paletten-Service Hamburg AG, und Baudezernent<br />
Jörg Heinrich Penner.<br />
Haltung des Bezirkes eindeutig.<br />
Diese Flächen sollen nicht angetastet<br />
werden.“ Er verwies jedoch<br />
auf die anstehende Erhebung<br />
von Gewerbeflächen im<br />
Bezirk – da sei noch einiges Potenzial<br />
zu heben.<br />
Das Harburg-Image war anschließend<br />
Thema an den Stehtischen.<br />
Dort warteten Vertreter<br />
der Parteien ebenso wie die gesamte<br />
Führungsriege des Bezirks<br />
auf Gesprächspartner aus<br />
der Wirtschaft. Einigkeit<br />
herrscht zumindest in der Ein-<br />
schätzung, dass Harburg derzeit<br />
auf vielen Ebenen einen<br />
Entwicklungsschub erlebt. Da -<br />
bei sind Faktoren wie der Wohnungsbau,<br />
die Ansiedlung von<br />
Familien und die Rolle der Technischen<br />
Universität zu beachten,<br />
gleichzeitig aber auch<br />
drängende Probleme wie die<br />
überlastete Infrastruktur (hier<br />
insbesondere der Straßenverkehr)<br />
zu lösen. Über allem steht<br />
die Frage, welche Rolle Harburg<br />
als Teil der Hansestadt übernehmen<br />
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