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14 Das Organigramm liest sich wie das eines Großkonzerns: Es dürfte wohl kaum ein mittelständisches Unternehmen in Hamburg geben, das eine ähnlich komplexe Struktur hat wie die Elbe-Werkstätten GmbH. Mit 50 Standorten im gesamten Ham burger Raum, Außenarbeitsgruppen bei Kunden, rund 3700 Mitarbeitern, darunter 3000 Menschen mit geistigen und psychischen Behinderungen, 70 Millionen Euro Jahresumsatz und einer ungewöhnlichen Bandbreite an Dienstleis - tungen, sind die Elbe-Werkstätten ein unübersehbarer Baustein im sozialen Gefüge der Hansestadt. Seit Ende August vorigen Jahres sind mit dem Namen Elbe- Werkstätten auch die ehemaligen Winterhuder Werkstätten und die ehemalige Hamburger Werkstatt gemeint – Folge einer Dreier-Fusion. Nach wie vor geht es um die Beschäftigung soziales Diese Fotos zeigen einen kleinen Ausschnitt aus dem breiten Dienstleistungsangebot der Elbe-Werkstätten, die mit vielen namhaften Unternehmen zusammenarbeiten. Die „Vielosophie“ der Elbe-Werkstätten GmbH Dienstleister für diverse Unternehmen und in der Top-10-Liste der größten Hamburger Arbeitgeber von Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung. Jens Rabe, Betriebsleiter Elbe ReTörn, Geschäftsfeld Papier und Digitalisierung, sagt: „Unser Prinzip: Wir machen Vieles an vielen Orten.“ Sein Kollege Ulf Lübben-Lorenz, Betriebsleiter Elbe Süd, Geschäftsfeld Verpackung und Konfektionierung, betont: „Unser Ziel ist es, viele Menschen mit Behinderung nah an den ersten Arbeitsmarkt heranzubringen.“ So vielfältig wie die Menschen sind auch die Einsatzorte und Tätigkeiten, die in der Regel für Unternehmen ausgeführt werden. So arbeiten beispielsweise 24 Mitarbeiter beim Luftfederhersteller Vibracoustic (Freudenberg-Gruppe) in Harburg. Auch die Deutsche Extrakt Kaffee in Wilhelmsburg beherbergt eine Außenstelle der Elbe-Werkstätten. Beim Hamburger Kaffee-Röster J.J. Darboven sind 28 Elbe-Mitarbeiter im Einsatz. Die Unternehmen zahlen für Fotos: Wolfgang Becker (1), Elbe-Werkstätten die erbrachte Leistung, der Staat fördert die Jobs nach dem SGB IX „Teilhabe am Arbeitsleben“. Zu den Geschäftspartnern der Elbe-Werkstätten zählen diverse namhafte Unternehmen – wie der Gabelstaplerhersteller Still, Motorrad Louis, die Ostfrie - sische Teegesellschaft OTG/ Hittfeld, Beiersdorf und der Wilhelmsburger Lackhersteller Mankiewicz, für den beispielsweise Mailings versendet werden. Die erbrachten Leistungen reichen vom Digitalisieren über das Konfektionieren und Verpacken bis hin zur Produktion von Bauteilen. Lübben-Lorenz: „Für Beiersdorf machen wir beispielsweise 160 000 Einschwei- ßungen im Monat. Und für einen namhaften Buchhersteller binden wir in unseren Buchbindereien täglich bis zu 1000 Hardcover-Bücher im On-Demand- Verfahren binden.“ Ein großer Süßwarenhersteller lässt für eine halbe Million Euro pro Jahr Schoko-Produkte für den Duty- Free-Bereich aufbereiten. Noch ein Beispiel: Seit Januar lässt Lamy bei Elbe Tintenfässchen abfüllen. Die Kunst besteht nicht nur darin, Auftraggeber zu finden, sondern auch Standorte, die für die Mitarbeiter erreichbar sind, und Arbeiten, die sie unter Anleitung schnell erfassen und ausführen können. Das Stammpersonal hat deshalb auch zum Freuen sich über weitere Unternehmen, die die Dienste der Elbe- Werkstätten in Anspruch nehmen: Ulf Lübben-Lorenz (links) und Jens Rabe in der Buchbinderei in Altona. großen Teil pädagogische Aufgaben. Die Gruppenleiter sorgen für einen reibungslosen Ablauf und zufriedene Kunden. Im Hamburger Süden sind einige große Betriebsstätten – an der Cuxhavener Straße, im Hafenbezirk, am Dubben in Hausbruch und am Nymphenweg. Dort arbeiten nicht nur 48 Mitarbeiter im Bereich Digitalisierung (Fotos, Akten, Bücher, Dokumente), dort sind auch zwei Großküchen beheimatet, von denen aus täglich 1200 Essen an Schulen, Senioreneinrichtungen und Kliniken geliefert werden. Auch im Garten kennen sich die Elbe-Mitarbeiter aus. So sind sie unter anderem für Pflanzarbeiten auf dem Ge- lände der Internationalen Gartenschau in Wilhelmsburg gebucht worden. Rabe: „Wir sehen uns ein biss - chen auch als verlängerte Werkbank. Die Herausforderung: Wir müssen passgenaue Arbeiten für unsere Mitarbeiter finden, aber auch passgenau für unsere Kunden arbeiten.“ Beides zusammenzubringen, ist die Kunst. Vor allem die Bereitstellung von Außenarbeitsgruppen in den Unternehmen soll frei nach dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“ ausgebaut werden. Und manche Produkte entstehen sogar auf eigene Initiative. So hatten die Elbe- Werkstätten Mitte der 90er- Jahre ein Patent der Harburger Firma Balatros übernommen. Bis heute sorgen 40 Leute dafür, dass die PVC-Industrieschürze der Marke „Guttasyn“ noch immer produziert wird – 95 000mal pro Jahr . . . wb |u Kontakt: Jens Rabe, Telefon 428 68-30 10, j.rabe@elbe-werkstaetten.de, Ulf Lübben-Lorenz, Telefon 428 68-10 40, u.luebbenlorenz@elbe-werkstaetten.de >> www.geerdeskommunikation.de Corporate Design. Klassische Werbung. Webdesign. Zielgerichtete und leicht erfassbare Kommunikation, die wahrgenommen und verstanden wird. @ IM WEB: www.elbe-werkstaetten.de Geerdes Kommunikation T 04108.4161280 mail@geerdeskommunikation.de Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft: Regelmäßig in den HAN ERSCHEINUNGS TERMINE 2012 HAN + HANextra p 27.09.2012p 06.12.2012 Kontakt zu Business & People gewünscht? business.people@han-online.de
„Was wir hochwerfen, das fliegt!“ ein G r ü n - 2012ist derjahr – zumindest für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Land kreis Harburg (WLH), denn die vergibt im Drei-Jahres- Rhythmus den begehrten Gründungspreis. Nach 2003, 2006 und 2009 dürfen sich derzeit wieder Gründer melden und ihre umgesetzte Geschäftsidee einreichen. Voraussetzung: Sie müssen seit einem Jahr am Markt sein – prämiert wird der Erfolg. Bewerben können sich also Unternehmer, die im Zeit - raum 16. August 2008 bis 31. August 2011 an den Start ge gangen sind. Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Ich mache meine Zukunft selbst!“ Vergeben wird der mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Preis in drei Kategorien. Die 33-köpf i ge Jury behält sich zudem die Vergabe von Son - derpreisen vor. Das Bewertungssystem erhöht die Spannung. Auch die Jury erfährt erst am 12. November im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung in der Burg Seevetal, wer gewonnen hat. WLH-Chef Wilfried Seyer: „Das hat schon so einen Hauch von Oscar-Verleihung, denn die Sieger werden bis zuletzt geheim gehalten.“ Bei den Existenzgründungen geht es im Wesentlichen nur um eines: Schafft es der Gründer, seine wirtschaftliche Existenz am Markt zu verdienen. Seyer: Foto: Wolfgang Becker „Wer diese Frage mit Ja beantworten kann, ist preiswürdig.“ Er geht davon aus, dass es wie auch in den vorhergegangenen Preisverleihungen auch diesmal Foto: Wolfgang Becker wieder mehr als drei Unternehmen geben wird, die am Ende im Rampenlicht stehen werden. Organisiert wird der Gründungspreis von den beiden gründerPreis Vierter Gründungspreis der WLH ausgeschrieben – Gesucht: Menschen, die sich erfolgreich selbstständig gemacht haben – Landkreis Harburg ist die Hochburg der Gründer Zwölf Frauen machen gemein same Sache Gründerinnen: Vor drei Jahren bekam „Die Weiberei“ den Publikumspreis – Tina Thiel sagt, wie es heute läuft Hat sich in Jesteburg etabliert: Tina Thiel, Gründerin des Geschäfts „Die Weiberei“. Drei Jahre ist es her, da standen Tina Thiel und ihre Mitstreiterinnen plötzlich auf der Bühne im Hittfelder ric. Grund: Im Rahmen des Gründungspreises war ihrem Unternehmen mit dem eingängigen Namen „Die Weiberei“ der Publikumspreis verliehen worden – dotiert mit einem Porträt in Business & People sowie einer Gratisanzeige. Jetzt, drei Jahre später, ist die „Weiberei“ in Jesteburg immer noch ein voller Erfolg. Tina Thiel denkt sogar über die Gründung einer Filiale nach – in ihrer Heimatstadt Nürnberg. Die Gründungsberaterinnen der WLH: Petra Zemke (links) und Kerstin Helm. Hinter dem kuriosen Namen steckt eine ganz besondere Gründungsidee, denn die Holm-Seppensenerin und ihre Partnerin Nicole Gottweis bieten in ihrem Geschäft in Jesteburg, Lindenstraße 12, Ware von insgesamt zwölf Frauen an, die ihre zumeist in Hand - arbeit erstellten Artikel (Schmuck, Filzarbeiten, Tilda- Puppen, beschriftete Brotdosen und Trinkflaschen, Marmeladen, Accessoires, Buchbindearbeiten, Hochzeitskisten, Stikkereien und vieles mehr) auf Kommissionsbasis ausstellen. Wird ein Teil verkauft, bekom- men die Ladenbetreiberinnen eine Provision. Die Herstellerinnen sind allesamt selbstständig und zahlen nicht mal Miete. Tina Thiel: „Das Risiko liegt voll bei Nico und mir.“ Das Geschäft läuft gut, sagt Tina Thiel, allerdings seien daran auch zwölf Frauen beteiligt. „Wir haben treue Kunden aus Jesteburg und den Nachbarorten. Und wir haben auch oft Patienten aus der Rüsselkäfer-Klinik, die etwas Nettes zum Verschenken suchen.“ Die Kommissionsidee hat übrigens einen Riesenvorteil: „Man muss beim Start nicht in ein großes Warensortiment inves - tieren, denn die Ware gibt es schon“, sagt die Inhaberin, die jetzt dabei ist, einen Online- Shop ins Netz zu bringen. „Wir investieren kräftig in die Programmierung.“ In wenigen Wochen soll die Homepage freigeschaltet werden. Tina Thiel über ihre Erfahrung als Gründerin: „Das Geschäft ist langsam gewachsen, sodass ich nie bei einer Bank um einen Kredit betteln musste. Der Betrieb kostet zwar reichlich Zeit, aber es macht auch Freude – und rechnet sich.“ Sie hat den Schritt in die Selbstständigkeit nicht bereut. wb ! AUSSCHREIBUNGS - UNTER LAGEN: www.wlh.eu oder telefonisch anfordern unter 0 41 81/92 36-0. Mail: info@wlh.eu. Die Bewerbungsfrist endet am 31. August. Gründungsberaterinnen der WLH, Kerstin Helm und Petra Zemke. Sie hoffen, dass auch in diesem Jahr wieder viele Bewerbungen eingehen. 2003 waren es 18 Bewerber, 2006 sogar 26 und 2009 immer noch 21. Seyer: „Diese Zahlen sind im Vergleich selbst mit Ausschreibungen in Gründungshochburgen wie Nürnberg sehr komfortabel. Da kommt richtig Wettbewerbsstimmung auf.“ Petra Zemke: „Mit der Ausschreibung des Wettbewerbes möchten wir die Bedeutung des unternehmerischen Nachwuchses für die Wirtschaftskraft unterstreichen und zeigen, welches Gründungspotenzial hier im Landkreis Harburg vorhanden ist. Die WLH möchte den Mut der Gründer belohnen und potenziellen Gründern Mut machen.“ Im Landkreis Harburg ist das Gründerklima derzeit vergleichsweise gut. Die regelmä- Stadtvilla. Schlüsselfertig. Einzigartig. Der Hochbau ist seit über 100 Jahren die Kernkompetenz unseres Unternehmens. Individuelle Beratung und handwerklich professionelle Ausführung stehen im Mittelpunkt – vom individuellen Einfamilienhaus bis hin zu mehrgeschossigen Wohnbauten. Modern und energieeffizient. www.carl-schuett.de 15 ßigen Gründerstammtische sind mit rund 100 Besuchern fast überfüllt. Die Seminare finden alle statt und sind durchweg ausgebucht. Kerstin Helm registriert durch die geänderte Förderungsgesetzgebung und die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zwar einen leichten Nachfragerückgang bei den Gründungsberatungen, hat aber nach wie vor regelmäßig Termine mit Menschen, die sich selbstständig machen wollen: „Gegründet wird immer.“ > < MUT ZUR BEWERBUNG! Seyer: „Der Landkreis Harburg ist in Niedersachsen die Topregion der Gründungsaktivitäten.“ Und mit Blick auf das schlüpfende Kü ken, Motiv der Gründungspreis-Broschüre, fügt er hinzu: „Was wir hochwerfen, das fliegt.“ Er ermutigt die Gründer, sich um den Preis zu bewerben: „Es geht da bei nicht um technische Innovationen, sondern allein um Zukunftsfähigkeit, Marktfähigkeit und Einfallsreichtum. Einzelpersonen können sich ebenso bewerben wie junge Unternehmen oder Gründer, die einen bereits bestehenden Betrieb übernommen ha - ben. Kein Un ternehmer muss denken, er sei vielleicht nicht gut genug für den Preis.“ wb Carl Schütt Bautec GmbH Stader Str. 274 • 21075 Hamburg Telefon: 040-79 01 51-0 Fax: 040-79 01 51-51 E-Mail: bautec@carl-schuett.de
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