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Foto: TUHH<br />

b&p-<strong>special</strong><br />

Harburg<br />

Vision<br />

SEITE 16 JUNI 2012<br />

Dehnbar und abstrakt ist<br />

der Begriff Infrastruktur.<br />

Lebendig wird er jedoch,<br />

wenn man konkret benennt,<br />

woran es im Umfeld der<br />

Technischen Universität (TU)<br />

Harburg mangelt: Es gibt keinen<br />

geeigneten Prüfungsraum<br />

im Hamburger Süden. Es fehlen<br />

Sport- und Freizeitangebote.<br />

Die Mensa platzt aus allen Nähten.<br />

Die Wohnsituation der Studenten<br />

ist mangels Angebot<br />

ver gleichsweise dürftig. Vier<br />

Themen, mit denen sich auch<br />

der Arbeitskreis „Infrastruktur –<br />

Bedarf und Förderung“ befasst,<br />

hit-Technopark<br />

Tempowerkring 6<br />

21079 Hamburg<br />

den der Wirtschaftsverein für<br />

den Hamburger Süden im Zuge<br />

der Harburg-Vision 2020/50<br />

ge gründet hat. Projektleiter<br />

Udo Stein: „Wir können den<br />

Mangel zwar nicht konkret beheben,<br />

aber dafür sorgen, dass<br />

Dinge in Bewegung geraten.“<br />

Dringlicher ist ein anderes Problem:<br />

der fehlende Prüfungsraum.<br />

Dr. Ralf Grote, Leiter der<br />

TU-Präsidialabteilung bestätigt:<br />

„Das ist ein Riesenproblem. In<br />

Mathematik und Mechanik ha -<br />

ben wir es regelmäßig mit einer<br />

extrem hohen Zahl von Prüflingen<br />

zu tun, die gleichzeitig und<br />

möglichst in einem Raum un -<br />

ter gebracht werden müssen.<br />

Da kommen schnell 1000 Studenten<br />

zusammen. Wir benötigen<br />

aber dreimal so viel Platz,<br />

weil wir Abstände zwischen den<br />

Arbeitsplätzen einhalten müssen.<br />

So einen Raum gibt es im<br />

Süden Hamburgs nicht. Wir<br />

haben wirklich alles geprüft.<br />

Auch die Phoenixhallen. Eine<br />

Nutzung wäre mit nicht unerheblichen<br />

Sanierungskosten<br />

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Ansprechpartner<br />

fürs Standortmarketing<br />

der TU Harburg:<br />

Dr. Ralf Grote, Leiter<br />

der Präsidialabteilung.<br />

Der Umbau der ehe -<br />

maligen Pionierkaserne<br />

am Schwarzenberg<br />

beschert der TU einen<br />

repräsentativen Eingang<br />

mit beein -<br />

druckender Architektur.<br />

www.hit-technopark.de<br />

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2020/50<br />

Harburg braucht eine Mehrzweckhalle!<br />

PROJEKTGRUPPE 7.3 Die Planung der TU-Infrastruktur – Das sagt Ralf Grote, Leiter der Präsidialabteilung<br />

> <<br />

MATHEPRÜFUNG<br />

IN ALSTERDORF<br />

ver bunden, zudem ist die Fläche<br />

kontaminiert. Da muss nur<br />

ein Prüfling Kopfschmerzen bekommen,<br />

dann heißt es möglicherweise,<br />

das liege an Schadstoffen<br />

im Gemäuer und die<br />

ganze Prüfung wird angefochten.“<br />

In der Folge mietet sich die TU<br />

beispielsweise im Congress<br />

Centrum Hamburg (CCH), in<br />

der Alsterdorfer Sporthalle oder<br />

im Terminal Tango (Flughafen<br />

Fuhlsbüttel) ein – und zittert bis<br />

zuletzt, ob die Prüfungstermine<br />

eingehalten werden können.<br />

Grote: „Das CCH lässt sich die<br />

Option offen, möglicherweise<br />

kurzfristig noch an jemanden zu<br />

vermieten, der bereit ist, mehr<br />

zu zahlen. Wenn das geschieht,<br />

fliegen wir raus.“ Zweifellos ein<br />

unhaltbarer Zustand, der den<br />

Prüf lingen und den Prüfern,<br />

ganz abgesehen vom Anfahrtsweg,<br />

jede Menge Stress bereiten<br />

kann. Ganz unabhängig da -<br />

von kostet allein die Miete jedes<br />

Jahr einen sechsstelligen Betrag.<br />

Andere Unis klagen über<br />

ähnliche Probleme, sagt Udo<br />

Stein.<br />

Die Lösung: „Harburg braucht<br />

eine Mehrzweckhalle!“, sagt<br />

Grote, der auch in dem Visions-<br />

Arbeitskreis sitzt. Kurz: Es müsste<br />

eine Halle gebaut werden,<br />

die übers Jahr anderweitig genutzt<br />

wird – für Konzerte, Kongresse,<br />

Konferenzen und eben<br />

hin und wieder die TU.<br />

> <<br />

SCHWARZENBERG<br />

WIRD BOLZPLATZ<br />

Nachdem die TU nun mit dem<br />

Um- und Ausbau der alten Pionierkaserne<br />

erstmals einen<br />

sicht baren und repräsentativen<br />

Eingang bekommt (Eröffnung<br />

im Juli), fällt der Blick von dort<br />

auf die größte innerstädtische<br />

Freifläche, die Harburg zu bieten<br />

hat – den Schwarzenberg.<br />

Was läge also näher, als dort<br />

Sporteinrichtungen zu schaffen,<br />

die auch von Studenten genutzt<br />

werden können? Das<br />

dachte sich auch der Arbeitskreis<br />

und wurde aktiv. Ergebnis:<br />

Auf dem Festplatz sollen „niedrigschwellige“<br />

Sportarten ausgeübt<br />

werden können. Man<br />

ver abredet sich spontan auf<br />

eine Runde Basketball oder<br />

Slackline (neudeutsch für Balancierseil),<br />

trifft sich zum Kicken<br />

und findet vor Ort die nötigen<br />

Einrichtungen vor, beispielswei -<br />

se Tore und einen Basketballkorb,<br />

die bei Festveranstaltungen<br />

wie dem Vogelschießen<br />

auch demontiert werden können.<br />

Der Allgemeine Studierendenausschuss<br />

AStA hat bereits eine<br />

Wunschliste mit Geräten zusammengestellt,<br />

die Studenten<br />

zur Verfügung gestellt werden<br />

sollen. Sie reicht von der Frisbee<br />

bis zum Fußball. Udo Stein:<br />

„Manche Dinge lassen sich<br />

ohne großen Aufwand erfüllen.<br />

Wenn man hört, dass die Studenten<br />

Sportmöglichkeiten vermissen,<br />

denkt man vielleicht zunächst<br />

an den Bau einer Sporthalle,<br />

aber häufig sind auch nur<br />

einfache, praktikable Lösungen<br />

gefragt. Die Sportgeräte besorgen<br />

wir über Sponsoren.“<br />

> <<br />

WAS WIRD AUS DEM<br />

GESUNDHEITSAMT?<br />

Wer sich erstmals auf dem TU-<br />

Gelände zurechtfinden muss,<br />

könnte auf die Idee kommen, in<br />

einen Irrgarten geraten zu sein.<br />

Tatsächlich heißt die Straße, die<br />

In Sichtweite:<br />

Der Schwarzenberg<br />

soll künftig<br />

auch als Sportfläche<br />

für Studentenhergerichtet<br />

werden.<br />

aus Richtung Innenstadt zum<br />

Campus führt, „Am Irrgarten“.<br />

Hier steht das Harburger Gesundheitsamt.<br />

Grote: „Für den<br />

Fall, dass die Nutzung ausläuft,<br />

haben wir unseren Anspruch angemeldet.“<br />

Was das konkret<br />

heißt, ist noch völlig offen, aber<br />

dem Vernehmen nach wäre an<br />

dieser Stelle ein Neubau mit<br />

Mensa-Erweiterung, offener Gas -<br />

tro nomie und vielleicht so gar<br />

Studentenwohnungen denkbar.<br />

Solche Überlegungen sind aber<br />

zurzeit noch visionär – also im Arbeitskreis<br />

des Wirtschaftsvereins<br />

bestens aufgehoben.<br />

Fotos: Wolfgang Becker<br />

Das Projekt hätte aber zugleich<br />

noch eine andere Funktion: die<br />

Öffnung der TU in den Stadtteil<br />

hinein. So könnte es sich auch<br />

Grote vorstellen: „Ein gastronomisches<br />

Angebot an dieser Stelle<br />

könnte ja dazu verhelfen,<br />

dass Harburger mit Studenten<br />

in Kontakt kommen, das man<br />

sich begegnet.“ Auch aus seiner<br />

> <<br />

NUR JEDER DRITTE<br />

WOHNT IM SÜDEN<br />

Sicht sind in der Anfangsphase<br />

der TU-Gründung Fehler gemacht<br />

worden. Die TU sei einfach<br />

mitten in den Stadtteil hineingesetzt<br />

worden, ohne sich<br />

Gedanken über die Infrastruktur<br />

zu machen. In der Folge werde<br />

heute beklagt, dass nur etwa<br />

ein Drittel der 6000 Studenten<br />

auch tatsächlich im Süden der<br />

Hansestadt wohnt. Das Angebot<br />

für Studenten, die in der<br />

Nähe der Uni wohnen wollen,<br />

sei schlicht mau. Heimfeld wäre<br />

zwar bestens geeignet, aber es<br />

fehle an Raum vor allem auch<br />

für Wohngemeinschaften.<br />

Ganz konkret ist unterdessen<br />

ein anderes Projekt: Die TU bekommt<br />

einen Kindergarten. Die<br />

alte Baracke an der Kasernen-<br />

straße soll weichen, dort sollen<br />

künftig Kinder toben. Die Studenten<br />

sind laut Grote stark in<br />

die Bauplanung involviert. Der<br />

Senat fordere eine langfristige<br />

und sichere Planung. Die Bewilligung<br />

steht noch aus. Wie groß<br />

die Raumnot unterdessen insgesamt<br />

ist, zeigt der Umstand,<br />

dass die ersten beiden Hörsäle<br />

in der umgebauten Pionierkaserne<br />

bereits im April, also noch<br />

während der Bauphase, in Beschlag<br />

genommen wurden.<br />

Grote: „Das war bitternötig. Die<br />

einzige Alternative wären Zelte<br />

gewesen . . .“ wb

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