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schmerzlich empfinde man die stetige Verteuerung<br />
der Tagung – möglicherweise sei die<br />
Gebührenerhöhung auch schon ein Vorgriff<br />
auf den zukünftigen Charakter Baden-Badens<br />
als Festspielstadt.<br />
Im übrigen stehe der Verein auf guten<br />
Füßen, die man sich auch in Zukunft warm<br />
halten wolle. Aus diesem Grund sei eine Erhöhung<br />
der Mitgliederbeiträge unvermeidlich.<br />
Die Geschäftsführung des Vereins schlage<br />
deshalb vor, ab 1998<br />
� die ordentlichen Beiträge für alle auf 180<br />
DM (+20 DM),<br />
� die Beiträge für Ruheständler auf 90 DM<br />
(+15 DM) und die<br />
� Beiträge für außerordentliche Mitglieder<br />
auf 30 DM (+5 DM) jährlich anzuheben.<br />
Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen!<br />
Krüger empfahl, das Hotel für die HV 1998<br />
vom 22. bis 25. 6. schon jetzt zu reservieren,<br />
da Baden-Baden dann schon Festspielstadt<br />
sei – mit über 2000 Sitzen im Festspielhaus<br />
(mehr als in Bayreuth!) kann bei Galavorstellungen<br />
das Hotelreservoir auch schon<br />
mal erschöpft sein.<br />
Geschäftsführer R. Weidenmüller gab sodann<br />
die Prüfung des Finanzgebarens bekannt.<br />
Er verlas die Kassen- und Kontenprüfung<br />
einschließlich der der HMC-Stiftung<br />
2 , vorgenommen durch J. Hellersen und<br />
W. Schlüter in Darmstadt, die keinen Anlaß<br />
zu Beanstandungen gegeben habe.<br />
Die Aussprache zu den Berichten<br />
begann mit dem Hinweis von Heising, daß die<br />
Karajan-Festspiele schon im April 1998 beginnen<br />
würden, so daß Baden-Baden auch für<br />
ein breiteres Publikum an Attraktivität gewinnen<br />
würde. Ruck schlug konkret vor, doch<br />
auch mal was für die grünen Witwen der Mitglieder<br />
zu tun, und für den 25. 6. 1998 ein<br />
tunlichst verbilligtes Kartenkontingent für<br />
den „Falstaff“ reservieren zu lassen, damit<br />
eine Symbiose von HV und Festspielen gleich<br />
von allem Anfang zur Tradition geriete. –<br />
Dies würde freilich voraussetzen, daß das<br />
nächste HV-Anmeldeformular neben der Frage<br />
nach der Teilnahme am Gesellschaftsabend<br />
auch anzukreuzen erlaubt, in welcher<br />
Preiskategorie man an einer Festspielaufführung<br />
teilnehmen möchte. Vielleicht wür-<br />
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PAPIERERZEUGUNG<br />
2 Wie erinnerlich, war der Zellcheming-Präside und Namensgeber seiner<br />
Stiftung Hellmuth Müller-Clemm (1948–1962) vor gut 20 Jahren mit<br />
Toursieger Eddy Merckx verglichen worden; aktuell müßte man Jan Ullrich<br />
als Vorbild benennen. – Die Red.<br />
de man schon bald Baden-Baden mit Salzburg<br />
und Bayreuth in einem Atemzug nennen,<br />
und dann wäre es doch schade, wenn der<br />
Verein nach Jahrzehnten der Treue zum Ort<br />
nicht von Anfang an dabei wäre!<br />
Die Regularien<br />
lagen wie immer in den bewährten Händen<br />
von Ralf Weidenmüller. Er plädierte für Gewinnvortrag<br />
und Entlastung des Vorstandes<br />
(bei drei Enthaltungen einstimmig genehmigt)<br />
und nannte die neuen Mitglieder des<br />
Vorstandes, dem Steinbeis und Furler nicht<br />
mehr angehören – schade um die beiden um<br />
den Verein verdienten Männer! Neu hinzugekommen<br />
sind dafür Dr. G. Traser, Ciba,<br />
Frankfurt, Frau Dr. Jass-Teichmann, Papierfabrik<br />
Jass, Fulda, und Dr. K. Wurster,<br />
Haindl, Augsburg.<br />
Vor mittlerweile vielleicht 130 Hörern wurde<br />
der neue Vorstand bei zwei Gegenstimmen<br />
und sechs Enthaltungen bestätigt, in dem W.<br />
Heinrich, Bergisch Gladbach, den Vorsitz<br />
übernimmt. H. Kessler avancierte zwangsläufig<br />
zum Altpräsidenten (dessen „Wahl“ von der<br />
Funktion her überhaupt nicht erforderlich wäre,<br />
da Amt per definitionem!), und H. Krüger<br />
übernahm in unverwelkter Frische wieder das<br />
Amt des ordentlichen Schatzmeisters.<br />
Die Ehrennadeln<br />
für 40 Jahre Mitgliedschaft konnten nur an<br />
drei Anwesende überreicht werden – die übrigen<br />
versieht die Post mit den Auszeichnungen.<br />
Drei weitere Ehrungen wurden auf den<br />
Ballabend verschoben, da das Zeitkorsett<br />
eine erweiterte Mitgliederversammlung<br />
nicht zuließ. – In seinem fünfminütigen<br />
Schlußwort informierte H. Kessler<br />
über die Neustrukturierung der EUCEPA, in<br />
deren Rahmen das Komitee für Planung etc.<br />
aufgelöst und durch ein Managementkomitee<br />
ersetzt wird – auch Organisationen seien<br />
zur Evolution verurteilt! Für den Verein sah<br />
er aber keine Notwendigkeit, von den bereits<br />
ausgetretenen Wegen abzuweichen – vielleicht<br />
beim dritten Festspielzyklus im Jahr<br />
2000, wenn ein immer tanzfauler werden<br />
der Nachwuchs den Ballabend überflüssig<br />
macht, weil man lieber ins Theater geht.<br />
Kessler dankte allen Kollegen im Vorstand<br />
für ihre Mitarbeit unter seiner Präsident-<br />
schaft; auch gab er seiner Überzeugung Ausdruck,<br />
daß die Kernaktivität des Vereins in<br />
Zukunft im Hauptausschuß zu finden sein<br />
wird. Er bat noch um ein pünktliches Erscheinen<br />
beim Ball, damit die Ehrungen ausgewählter<br />
Personen rechtzeitig beendet werden<br />
könnten, denn Vorrang habe ja im Benazet-Saal<br />
der Tanz – und das Gespräch mit<br />
Freunden.<br />
Um 8.45 Uhr nach nur 45 Minuten Zeitaufwand<br />
für Berichte und Regularien konnte<br />
Kessler die interne Mitgliederversammlung<br />
bereits schließen, was bei allen Teilnehmern<br />
auf ein begeistertes Echo stieß. Jetzt hatte<br />
man nämlich im Rahmen der längsten Pause<br />
dieser Konferenz von immerhin 45 Minuten<br />
endlich einmal Zeit, versäumte Standbesuche<br />
nachzuholen, oder um der Lebens- bzw.<br />
Leidensgefährtin im benachbarten Hotel<br />
beim Frühstück noch schnell zu erzählen, wie<br />
schön der Morgen begonnen habe!<br />
Kurzum: die ganz eindeutige Mehrheit<br />
wünschte sich sehr, daß aus Kesslers „Ausrutscher“<br />
ein Dauerrutscher erwachsen möge,<br />
der nach den anstrengenden Parties am<br />
Vorabend auch dem engagierten Mitglied<br />
noch eine zusätzliche Stunde Schlaf erlaubt,<br />
denn nur ausgeruhte Teilnehmer können<br />
einer Tagung im echten Sinne zum Erfolg verhelfen!<br />
Vielleicht gebar die Ausnahmesituation<br />
<strong>1997</strong> eine neue Tradition im Interesse aller<br />
zukünftigen HV-Teilnehmer: Programmbeginn<br />
am Mittwoch nicht mehr vor „neun“!<br />
Der Ballabend und seine erstmaligen<br />
Ehrungen<br />
Als weiterer wesentlicher Vorteil der HV-<br />
Planung <strong>1997</strong> dank ihrer Verzahnung mit der<br />
26. EUCEPA-Konferenz stellte sich der Verzicht<br />
auf die „erweiterte Mitgliederversammlung“<br />
heraus, so daß man sich die Doppelbegrüßung<br />
der Ehrenmitglieder und auch manche<br />
sonstige Selbstbeweihräucherung sparen<br />
konnte.<br />
Schon bald zeigte sich, daß der festliche<br />
Rahmen des Benazet-Saales im Kurhaus sich<br />
ganz hervorragend für Ehrungen eignet –<br />
viel besser als das nüchterne Souterrainauditorium<br />
des Kongreßhauses, das eher den<br />
Charme eines Kühlschrankes verstrahlt (wie<br />
etwa Sabine Christiansen von den Tagesthemen).<br />
Man konnte sich überdies auch<br />
während der Zeremonien am Tisch im unteren<br />
Dezibelbereich zu Kommentaren hinreißen<br />
lassen, die im Kongreßhaus gar nicht