Fastenpredigt von Pfr. Ebert (Lukaskirche) - St. Matthias
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Seine Jünger kommen einmal zu ihm, Sie haben versucht, einem Jungen zu helfen, der schwer<br />
krank ist, der geistig, geistlich krank ist, besetzt ist, besessen ist <strong>von</strong> einer dunklen Macht,<br />
aber es ist ihnen nicht gelungen. Sie konnten es nicht, sie hatten keine Vollmacht. Und Jesus<br />
sagt, so etwas ist nur möglich durch Fasten und Beten, durch große Konzentration auf Gott,<br />
auf das Wesentliche, damit wir geläutert werden, damit wir durchlässig werden, damit Gott<br />
durch uns wirken kann, auch über unser eigenes kleines Leben hinaus.<br />
Es geht bei diesen Fasenpredigten um die Provokationen der Bergpredigt. Und in der<br />
Bergpredigt spricht Jesus zweimal ausführlicher über das Gebet, und was er über das Gebet<br />
sagt, ist provozierend, provokativ. Denn es widerspricht nicht der gängigen Gebetspraxis<br />
seiner Zeit, er sagt überraschendes, Neues und legt seinen Finger auf den wunden Punkt<br />
unseres Gebetslebens. Da hat sich vielleicht gar nicht so viel geändert seit damals. Ich lese<br />
vor, was Jesus an zwei <strong>St</strong>ellen in der Bergpredigt (Math. 6 und 7) über das Beten sagt:<br />
„Wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und sogar an<br />
den <strong>St</strong>raßenecken stehen und beten, damit sie <strong>von</strong> den Leuten gesehen werden. Ich sage euch,<br />
sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du betest, dann geh in dein Kämmerlein, schließ<br />
die Tür <strong>von</strong> innen zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der in<br />
das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. Und wenn ihr betet, dann sollt ihr nicht viel<br />
plappern wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.<br />
Ihnen sollt ihr nicht gleichen. Euer Vater weiß, was ihr braucht, schon bevor ihr ihn bittet.<br />
Deswegen betet einfach so:<br />
Vater unser im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe<br />
wie im Himmel so auf Erden.<br />
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben<br />
unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns <strong>von</strong> dem Bösen.<br />
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater<br />
auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater auch<br />
nicht vergeben.“<br />
Etwas später in der Bergpredigt sagt Jesus: „Bittet, so wird euch gegeben. Suchet, so werdet<br />
ihr finden. Klopft an, so wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der<br />
findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet.<br />
Wer ist unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn um Brot bittet, einen <strong>St</strong>ein gibt? Oder wenn<br />
er euch um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange reicht? Wenn schon ihr, die ihr doch böse<br />
seid, trotzdem euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im<br />
Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten?“<br />
Und schließlich, nicht in der Bergpredigt, sondern bei Mt 18 noch eine wichtige <strong>St</strong>elle. Noch<br />
einmal spricht Jesus zum Gebet: „Ich sage euch: wenn zwei unter euch eins werden auf<br />
Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren <strong>von</strong> meinem Vater im Himmel.<br />
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“<br />
Was können wir aus diesen wenigen Anleitungen übers Gebet für unser eigenes Gebetsleben<br />
lernen und mitnehmen? Ich denke, es sind sechs Dinge, die ich gefunden habe. Eigentlich<br />
kommt da noch etwas Siebtes dazu:<br />
o<br />
Beten ist etwas sehr Persönliches, etwas sehr Intimes; denn es ist die innere<br />
Zwiesprache zwischen Mensch und Gott. Es geht beim Gebet um unser Innerstes, es<br />
geht um unsere Herzensanliegen, es geht um unsere Ratlosigkeit, um unsere Nöte, um