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Schweine News Kannibalismus - Dr. Vet

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<strong>Schweine</strong> -<br />

<strong>News</strong><br />

DR.VET - Die Tierärzte<br />

Jöss 6a, 8403 Lebring<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Dipl.Tzt. Markus Urschler<br />

<strong>Dr</strong>. Ursula Friedmann<br />

M.Sc.Tzt. Birte <strong>Dr</strong>ews<br />

Telefon Apotheke: 03182/4166<br />

E-Mail: office@dr-vet.at<br />

Neue Fax-Nr.: 03182/416626<br />

Notruf Schwein: 0664/8341769<br />

> Mo-Fr ab 17 Uhr, Sa, So und<br />

Feiertag<br />

w w w. d r - v e t . a t<br />

Auch Zearalenon östrogen wirksam<br />

Auch andere Substanzen entfalten bei<br />

<strong>Schweine</strong>n einen Einfluss auf das Verhalten.<br />

Das in Futtermitteln und Stroh<br />

(Einstreu) vorkommende Mykotoxin<br />

Zearalenon ist für eine Reihe von Erkrankungen<br />

verantwortlich, wie z.B.<br />

das Östrogensyndrom bei <strong>Schweine</strong>n.<br />

Die im Körper aus Zearalenon gebildeten<br />

Umwandlungsprodukte wirken um<br />

ein Vielfaches stärker als Zearalenon<br />

selbst. Es werden in der Literatur<br />

brunstähnliches Verhalten, Aggressivität<br />

und Verhaltensstörungen beschrieben.<br />

Zearalenon hat beim Schwein<br />

wahrscheinlich die größte Affinität an<br />

die Östrogen-Rezeptoren.<br />

N o t f a l l m a ß n a h m e n<br />

Zunächst gilt es, den Beißer zu identifizieren<br />

und möglichst aus der Gruppe<br />

zu entfernen. Gleichzeitig muss – wenn<br />

noch nicht vorhanden – plastisch verformbares<br />

„Kaumaterial“ angeboten<br />

werden. So Tannen- und Obstbaumzweige,<br />

Maissilage, Gummistreifen an<br />

Ketten und Stroh. Hierbei ist zu bedenken,<br />

dass auch Stroh selbst mit unterschiedlichen<br />

Mengen an Myotoxinen<br />

belastet sein kann. Ketten, Bälle und<br />

Kanister eignen sich nicht, da sie dem<br />

Kaubedürfnis des Tiere nicht gerecht<br />

werden.<br />

Bei fortgeschrittener Entzündung ist<br />

eine alleinige Behandlung mit einem<br />

Spray unzureichend. Zudem decken<br />

die handelsüblichen „Chlortetracyclin–<br />

Sprays“ das umfangreiche Keimspektrum<br />

nicht ab. Hier müssen über mehrere<br />

Tage antibiotisch wirkende Injektionspräparate<br />

eingesetzt werden, die<br />

sich im Gewebe anreichern und das<br />

Keimspektrum inklusive Streptokokken<br />

abdecken. Da oft große Mastschweine<br />

betroffen sind, müssen Präparate mit<br />

sehr guter Resistenzlage vor allem bei<br />

Staphylokokken und Streptokokken<br />

Fortsetzung von Seite 2<br />

Auch bei Hennen<br />

Ähnliche Beobachtungen wurden auch<br />

schon von Wissenschaftlern des Roslin<br />

Institutes in Edinburgh, Scotland, gemacht.<br />

Nach ihren Feststellungen tritt<br />

dann lebensbedrohliches Federpicken<br />

bei Hennen mit Auslauf besonders häufig<br />

auf, wenn sie gänzlich vegetarisch<br />

ernährt werden. In ihren Versuchen<br />

differierten die gefütterten Rationen<br />

nicht im Bezug auf Rohprotein, essentiellen<br />

Aminosäuren, Vitaminen und<br />

Mineralien. Allein die Auswahl des<br />

Eiweissträgers war entscheidend. Bei<br />

den vegetarischen Hennen war es Soja,<br />

bei den konventionellen Hennen Fischmehl.<br />

Soja auch sonst nicht unbedenklich<br />

Im April 2008 warnte das Forschungsinstitut<br />

für die Biologie landwirtschaftlicher<br />

Nutztiere vor „negativen Wirkungen<br />

der Isoflavone auf das Muskelzellwachstum<br />

von Ferkeln“ bei Serumkonzentrationen,<br />

„die bei herkömmlicher<br />

sojabasierter Fütterung erreicht werden“.<br />

„Die Wachstumshemmung in<br />

den Versuchen resultierte hauptsächlich<br />

aus der DNA-Schädigung und Zelltod,<br />

wobei Genistein deutlich wirksamer<br />

war als Daidzein.“.<br />

Abb.: Rest vom Schwanz, entzündlich verdickt<br />

Tritt in einem Bestand Schwanzkannibalismus<br />

auf, so ist dies immer Grund<br />

für „Alarmstufe Rot“. Von einem entzündeten<br />

Schwanz kann sich die Infektion<br />

rasch in Richtung Wirbelsäule ausbreiten<br />

und dann dort Abszesse absiedeln.<br />

Bedrohliche Symptome sind eine<br />

deutliche Verdickung des Schwanzes<br />

an der Basis oder eine Gangunsicherheit<br />

in der Hinterhand. Letztgenanntes<br />

Symptom deutet darauf hin, dass bereits<br />

die Nerven betroffen sind, die die<br />

Hinterhand versorgen.<br />

und kurzer Wartezeit eingesetzt werden.<br />

Jeder Therapieversager kann<br />

Abszesse begünstigen, die dann bei<br />

der Schlachtung gemaßregelt werden.<br />

Lange Wartezeiten behindern die termingerechte<br />

Vermarktung.<br />

QUELLE: Animal Health Online<br />

Seite 4<br />

Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift

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