AIRR E PORT LINZ 06 fly to the sky
21 AeronautX-Geschäftsführer Jörg Oberhofer und eine seiner Flugschülerinnen, Sonja Vass, über den Weg zum Traumberuf PilotIn. Den Traum vom Fliegen lässt die AeronautX Luftfahrtschule am blue danube airport linz Wirklichkeit werden. Das Trainingsangebot ist vielfältig und reicht von der PrivatpilotInnenlizenz (PPL) bis hin zur Ausbildung zur/zum LinienpilotIn (ATPL). Geschäftsführer Jörg Oberhofer, Kapitän bei Tyrolean Jet Services und Ausbildungsleiter bei AeronautX, hat uns über seine Flugschule erzählt. Die Ausbildung erfolgt durch erfahrene BerufspilotInnen, die ihre Erlebnisse und ihr Wissen aus der Praxis an die PilotenschülerInnen weitergeben. Gegründet wurde AeronautX 1997 mit dem Ziel, ein neues und modernes Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramm für die Luftfahrt zu etablieren. 2003 übersiedelte die Flugschule von Wiener Neustadt auf den blue danube airport linz. Vor allem die besseren Trainingsmöglichkeiten aufgrund des kontrollierten Luftraumes und der Instrumentenan- und -abflugverfahren waren ausschlaggebend für diesen Ortswechsel. Aber auch die bessere Erreichbarkeit und die längeren Flugplatzöffnungszeiten sprachen für den Umzug nach <strong>Linz</strong>/Hörsching. PilotInnenanwärter, wie Sonja Vass, durchlaufen auf ihrem Weg zum Traumberuf verschiedene Ausbildungsphasen, die insgesamt 13 Monate dauern. Einstiegsmöglichkeiten für Interessierte gibt es zweimal pro Jahr, derzeit jeweils im März und September. Die Lerngruppen sind auf 12 Teilnehmer begrenzt, um eine hohe Unterrichtsqualität zu gewährleisten. Derzeit werden 25 Personen bei AeronautX zu PilotInnen ausgebildet. Aufnahmekriterien gibt es seitens Aeronautx nicht, da aber einige Kurse im Auftrag von Airlines stattfinden, wird hier meist im Vorfeld von der Airline selbst unter den Bewerbern selektiert. Wer körperlich fit ist und die nötige Begeisterung und Willenskraft aufbringt, hat gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Am Anfang steht der Kurs für die PrivatpilotInnenlizenz inklusive Nachtflugberechtigung und Funksprechzeugnis, der insgesamt vier Monate in Anspruch nimmt. Mit der PPL in der Tasche sammeln die auszubildenden PilotInnen erst einmal Flugstunden. Insgesamt 150 Stunden sind vorzuweisen, 100 davon als „pilot in command“, bevor es mit dem nächsten Ausbildungsschritt, der Instrumentenflugberechtigung,weitergehen kann. Sonja Vass und ihre KollegInnen besuchen dafür einen mehrwöchigen Theoriekurs und absolvieren ca. 17 Sessions am Flugsimulator, bevor es wieder in die Lüfte geht. Trainiert wird in diesem Abschnitt mit der Cessna 172 (viersitzig) und der Piper Seneca (sechssitzig), beide sind Trainingsflugzeuge. Im Flugsimulator lernen die angehenden Flugkapitäne nach Instrumenten zu fliegen, den Kurs zu halten und die Procedures, die während eines jeden Flugs durchgeführt werden müssen, zu verinnerlichen. Was einfach klingen mag, ist es in Wirklichkeit nicht. Der Simulator, so Sonja Vass, reagiert sehr empfindlich auf Kurskorrekturen. Da komme es gerade am Anfang schon mal vor, dass man die virtuelle Landebahn im Zickzackkurs ansteuert. Aber die Übung macht ja bekanntlich den Meister. Und wer sich nach 17 Sessions noch nicht meisterlich genug fühlt, kann noch weitere Trainingseinheiten anhängen. Der nächste Abschnitt der PilotInnenausbildung ist der zweimonatige Kurs für den BerufspilotInnenschein (CPL). Nach dem einmonatigen Theoriekurs für die LinienpilotInnenlizenz (ATPL) ist die Ausbildung bei AeronautX abgeschlossen. Um den erlernten Beruf nun auch ausüben zu können, ist eine Beschäftigung bei einem Flugunternehmen notwendig. Die Prozedur der Bewerbung ist nicht so einfach, da oft mehrstufige Selektionsverfahren durchlaufen werden müssen, bis man einen Fixplatz im Cockpit für sich beanspruchen kann. Mit der Anstellung bei einer Airline ist die Ausbildung einer/eines Pilotin/en aber keineswegs abgeschlossen. Für jeden neuen Flugzeugtyp, den ein/e PilotIn fliegen will, gibt es eigene Type-Ratings, in denen man auf die Maschine eingeschult wird. Über die Jahre wählten etliche Fluglinien AeronautX als Trainingsinstitut für die Ausbildung ihrer Crew und ihre Type-Ratings aus. Darunter sind beispielsweise Tyrolean Jet Services, Swiss Jet, Air Alps Aviation und Austrian Arrows. Neben der Zusammenarbeit mit den Airlines ist AeronautX auch eine Kooperation mit der Universität Bremen für den Studiengang „Luftfahrtmanagement und Systemtechnik“ eingegangen. In dem vierjährigen Studium ist die Ausbildung zur/zum Linienpilotin/en integriert. PilotIn zu sein, bedeutet Mobilität, ein spannendes Tätigkeitsfeld, die Welt kennenzulernen, die Freiheit des Fliegens zu erleben, aber gleichzeitig auch Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, die Verpflichtung zum „lebenslangen“ Lernen und sehr gut auf seine Gesundheit zu achten. Lizenzen haben ein Ablaufdatum, jede/r PilotIn muss immer wieder Schulungen und auch Simulatorsessions absolvieren. Regelmäßige gründliche Gesundheitschecks – so genannte Medicals – sind ebenfalls Voraussetzung für die Weiterführung der Lizenz. BerufspilotIn wird man nicht einfach so, BerufspilotIn wird man aus einer Leidenschaft heraus. Sonja Vass träumt seit ihrem sechsten Lebensjahr davon, Pilotin zu werden. Die Begeisterung fürs Fliegen und den Beruf an sich ist bei ihr sofort spürbar. Den Segelflugschein hatte sie schon mit 17 Jahren in der Tasche, zwei Jahre später den PrivatpilotInnenschein. Die Ausbildung bei AeronautX startete die Innsbruckerin als Quereinsteigerin im Juli. Ob es am Beruf „Pilotin“ für sie auch negative Aspekte gebe, möchte ich von Sonja Vass wissen. Die Unterstützung durch den Staat fehle, antwortet sie darauf. Während es für Schüler und Studenten Beihilfen und Stipendien gibt, finanzieren sich PilotInnen ihre Ausbildung meist selbst, was nicht so einfach ist, da neben Theoriekursen, Simulatortraining und Flugstunden-Sammeln wenig Zeit für Nebenjobs bleibt. Auch bürokratische Stolpersteine und die sehr intensiven medizinischen Checks machen weniger Spaß. Das abschließende Statement von Sonja Vass dazu lautet jedoch: „Das Fliegen ist einfach meine Bestimmung. Wenn ich nur fünf Minuten im Flugzeug sitze, ist mir dieses Gefühl sämtliche Unannehmlichkeiten wert, das wiegt alles wieder auf. Ich kann mir für mich keinen anderen Beruf vorstellen!“ Wer eine ähnliche Begeisterung für das Fliegen aufbringt und ebenfalls eine Karriere als LinienpilotIn starten möchte, wendet sich am besten an das Team von AeronautX. Kontakt: Tel.: 07221/64 785 office@aeronautx.at www.aeronautx.at