No. 6, Ausgabe 11.2007 - Flughafen Linz
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AeronautX-Geschäftsführer Jörg<br />
Oberhofer und eine seiner<br />
Flugschülerinnen, Sonja Vass,<br />
über den Weg zum Traumberuf<br />
PilotIn.<br />
Den Traum vom Fliegen lässt die<br />
AeronautX Luftfahrtschule am blue<br />
danube airport linz Wirklichkeit werden.<br />
Das Trainingsangebot ist vielfältig<br />
und reicht von der PrivatpilotInnenlizenz<br />
(PPL) bis hin zur<br />
Ausbildung zur/zum LinienpilotIn<br />
(ATPL). Geschäftsführer Jörg Oberhofer,<br />
Kapitän bei Tyrolean Jet Services<br />
und Ausbildungsleiter bei<br />
AeronautX, hat uns über seine Flugschule<br />
erzählt. Die Ausbildung erfolgt<br />
durch erfahrene BerufspilotInnen,<br />
die ihre Erlebnisse und ihr Wissen<br />
aus der Praxis an die PilotenschülerInnen<br />
weitergeben. Gegründet<br />
wurde AeronautX 1997 mit dem<br />
Ziel, ein neues und modernes Ausbildungs-<br />
und Weiterbildungsprogramm<br />
für die Luftfahrt zu etablieren.<br />
2003 übersiedelte die Flugschule<br />
von Wiener Neustadt auf den blue<br />
danube airport linz. Vor allem die<br />
besseren Trainingsmöglichkeiten<br />
aufgrund des kontrollierten Luftraumes<br />
und der Instrumentenan- und<br />
-abflugverfahren waren ausschlaggebend<br />
für diesen Ortswechsel. Aber<br />
auch die bessere Erreichbarkeit und<br />
die längeren Flugplatzöffnungszeiten<br />
sprachen für den Umzug nach<br />
<strong>Linz</strong>/Hörsching.<br />
PilotInnenanwärter, wie Sonja Vass,<br />
durchlaufen auf ihrem Weg zum<br />
Traumberuf verschiedene Ausbildungsphasen,<br />
die insgesamt 13<br />
Monate dauern. Einstiegsmöglichkeiten<br />
für Interessierte gibt es zweimal<br />
pro Jahr, derzeit jeweils im März<br />
und September. Die Lerngruppen<br />
sind auf 12 Teilnehmer begrenzt,<br />
um eine hohe Unterrichtsqualität zu<br />
gewährleisten. Derzeit werden 25<br />
Personen bei AeronautX zu PilotInnen<br />
ausgebildet. Aufnahmekriterien<br />
gibt es seitens Aeronautx nicht, da<br />
aber einige Kurse im Auftrag von<br />
Airlines stattfinden, wird hier meist<br />
im Vorfeld von der Airline selbst<br />
unter den Bewerbern selektiert.<br />
Wer körperlich fit ist und die nötige<br />
Begeisterung und Willenskraft aufbringt,<br />
hat gute Chancen, einen Ausbildungsplatz<br />
zu bekommen. Am<br />
Anfang steht der Kurs für die PrivatpilotInnenlizenz<br />
inklusive Nachtflugberechtigung<br />
und Funksprechzeugnis,<br />
der insgesamt vier Monate in<br />
Anspruch nimmt. Mit der PPL in der<br />
Tasche sammeln die auszubildenden<br />
PilotInnen erst einmal Flugstunden.<br />
Insgesamt 150 Stunden sind vorzuweisen,<br />
100 davon als „pilot in<br />
command“, bevor es mit dem nächsten<br />
Ausbildungsschritt, der Instrumentenflugberechtigung,weitergehen<br />
kann. Sonja Vass und ihre KollegInnen<br />
besuchen dafür einen mehrwöchigen<br />
Theoriekurs und absolvieren<br />
ca. 17 Sessions am Flugsimulator,<br />
bevor es wieder in die Lüfte<br />
geht. Trainiert wird in diesem Abschnitt<br />
mit der Cessna 172 (viersitzig)<br />
und der Piper Seneca (sechssitzig),<br />
beide sind Trainingsflugzeuge.<br />
Im Flugsimulator lernen die angehenden<br />
Flugkapitäne nach Instrumenten<br />
zu fliegen, den Kurs zu halten<br />
und die Procedures, die während<br />
eines jeden Flugs durchgeführt werden<br />
müssen, zu verinnerlichen. Was<br />
einfach klingen mag, ist es in Wirklichkeit<br />
nicht. Der Simulator, so Sonja<br />
Vass, reagiert sehr empfindlich auf<br />
Kurskorrekturen. Da komme es gerade<br />
am Anfang schon mal vor, dass<br />
man die virtuelle Landebahn im Zickzackkurs<br />
ansteuert. Aber die Übung<br />
macht ja bekanntlich den Meister.<br />
Und wer sich nach 17 Sessions<br />
noch nicht meisterlich genug fühlt,<br />
kann noch weitere Trainingseinheiten<br />
anhängen.<br />
Der nächste Abschnitt der PilotInnenausbildung<br />
ist der zweimonatige<br />
Kurs für den BerufspilotInnenschein<br />
(CPL). Nach dem einmonatigen Theoriekurs<br />
für die LinienpilotInnenlizenz<br />
(ATPL) ist die Ausbildung bei AeronautX<br />
abgeschlossen. Um den erlernten<br />
Beruf nun auch ausüben zu<br />
können, ist eine Beschäftigung bei<br />
einem Flugunternehmen notwendig.<br />
Die Prozedur der Bewerbung ist<br />
nicht so einfach, da oft mehrstufige<br />
Selektionsverfahren durchlaufen werden<br />
müssen, bis man einen Fixplatz<br />
im Cockpit für sich beanspruchen<br />
kann. Mit der Anstellung bei einer<br />
Airline ist die Ausbildung einer/eines<br />
Pilotin/en aber keineswegs abgeschlossen.<br />
Für jeden neuen Flugzeugtyp,<br />
den ein/e PilotIn fliegen will,<br />
gibt es eigene Type-Ratings, in denen<br />
man auf die Maschine eingeschult<br />
wird. Über die Jahre wählten etliche<br />
Fluglinien AeronautX als Trainingsinstitut<br />
für die Ausbildung ihrer Crew<br />
und ihre Type-Ratings aus. Darunter<br />
sind beispielsweise Tyrolean Jet Services,<br />
Swiss Jet, Air Alps Aviation<br />
und Austrian Arrows. Neben der<br />
Zusammenarbeit mit den Airlines<br />
ist AeronautX auch eine Kooperation<br />
mit der Universität Bremen für den<br />
Studiengang „Luftfahrtmanagement<br />
und Systemtechnik“ eingegangen.<br />
In dem vierjährigen Studium ist die<br />
Ausbildung zur/zum Linienpilotin/en<br />
integriert.<br />
PilotIn zu sein, bedeutet Mobilität,<br />
ein spannendes Tätigkeitsfeld, die<br />
Welt kennenzulernen, die Freiheit<br />
des Fliegens zu erleben, aber gleichzeitig<br />
auch Verantwortung für sich<br />
und andere zu übernehmen, die<br />
Verpflichtung zum „lebenslangen“<br />
Lernen und sehr gut auf seine Gesundheit<br />
zu achten. Lizenzen haben<br />
ein Ablaufdatum, jede/r PilotIn muss<br />
immer wieder Schulungen und auch<br />
Simulatorsessions absolvieren.<br />
Regelmäßige gründliche Gesundheitschecks<br />
– so genannte Medicals<br />
– sind ebenfalls Voraussetzung für<br />
die Weiterführung der Lizenz. BerufspilotIn<br />
wird man nicht einfach so,<br />
BerufspilotIn wird man aus einer<br />
Leidenschaft heraus. Sonja Vass<br />
träumt seit ihrem sechsten Lebensjahr<br />
davon, Pilotin zu werden. Die<br />
Begeisterung fürs Fliegen und den<br />
Beruf an sich ist bei ihr sofort spürbar.<br />
Den Segelflugschein hatte sie<br />
schon mit 17 Jahren in der Tasche,<br />
zwei Jahre später den PrivatpilotInnenschein.<br />
Die Ausbildung bei AeronautX<br />
startete die Innsbruckerin als<br />
Quereinsteigerin im Juli. Ob es am<br />
Beruf „Pilotin“ für sie auch negative<br />
Aspekte gebe, möchte ich von Sonja<br />
Vass wissen. Die Unterstützung<br />
durch den Staat fehle, antwortet sie<br />
darauf. Während es für Schüler und<br />
Studenten Beihilfen und Stipendien<br />
gibt, finanzieren sich PilotInnen ihre<br />
Ausbildung meist selbst, was nicht<br />
so einfach ist, da neben Theoriekursen,<br />
Simulatortraining und Flugstunden-Sammeln<br />
wenig Zeit für Nebenjobs<br />
bleibt. Auch bürokratische Stolpersteine<br />
und die sehr intensiven<br />
medizinischen Checks machen weniger<br />
Spaß. Das abschließende Statement<br />
von Sonja Vass dazu lautet<br />
jedoch: „Das Fliegen ist einfach meine<br />
Bestimmung. Wenn ich nur fünf<br />
Minuten im Flugzeug sitze, ist mir<br />
dieses Gefühl sämtliche Unannehmlichkeiten<br />
wert, das wiegt alles wieder<br />
auf. Ich kann mir für mich keinen<br />
anderen Beruf vorstellen!“<br />
Wer eine ähnliche Begeisterung für<br />
das Fliegen aufbringt und ebenfalls<br />
eine Karriere als LinienpilotIn starten<br />
möchte, wendet sich am besten an<br />
das Team von AeronautX.<br />
Kontakt:<br />
Tel.: 07221/64 785<br />
office@aeronautx.at<br />
www.aeronautx.at