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Bridget Jones's Diary

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Sonja Wild<br />

WS 2002/2003<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

0 Einleitung ............................................................................................................... 3<br />

1 Identitätstheorien ................................................................................................... 3<br />

1.1 Michel Foucault ............................................................................................... 3<br />

1.2 Anthony Giddens ............................................................................................. 4<br />

1.3 Judith Butler..................................................................................................... 6<br />

2 Soziale Bewusstseinslage in <strong>Bridget</strong> Jones’ Großbritannien .................................. 7<br />

2.1 Feminismus und Postmoderne ........................................................................ 7<br />

2.2 Konsumgesellschaft......................................................................................... 8<br />

3 Analyse an Einzelaspekten .................................................................................... 9<br />

3.1 Tagebuchform ................................................................................................. 9<br />

3.2 Intertextualität: Pride and Prejudice ............................................................... 11<br />

3.3 Figuren .......................................................................................................... 12<br />

3.3.1 <strong>Bridget</strong> Jones .......................................................................................... 12<br />

3.3.2 Pamela Jones ......................................................................................... 15<br />

4 Wirkungsgeschichte............................................................................................. 16<br />

4.1 Breitenwirkung des Romans .......................................................................... 16<br />

4.2 Rezeption ...................................................................................................... 17<br />

4.3 <strong>Bridget</strong> Jones als politische Figur .................................................................. 17<br />

5 Fazit: Die Bewusstseinsbildende Wirkung von <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong> ................... 19<br />

6 Bibliographie ........................................................................................................ 20<br />

6.1 Primärliteratur ................................................................................................ 20<br />

6.2 Sekundärliteratur ........................................................................................... 20<br />

6.2.1 Bücher..................................................................................................... 20<br />

6.2.2 Zeitungsartikel......................................................................................... 21<br />

6.2.3 Internetquellen ........................................................................................ 22<br />

2


Weibliche Identität in Helen Fieldings „<strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong>“<br />

0 Einleitung<br />

Der außerordentliche Erfolg von <strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong> (1996), einem britischen Roman aus<br />

dem Genre der Comic Novel, hat in der zweiten Hälfte der Neunziger nicht nur in Großbritan-<br />

nien, sondern auch bis in den amerikanischen und kontinentaleuropäischen Raum eine große<br />

Zahl unterschiedlichster Debatten ausgelöst: „Alte“ und „neue“ Feministinnen diskutierten äu-<br />

ßerst kontrovers über das vermittelte Rollenbild, über die Bewusstseinslage junger Frauen und<br />

über die möglichen gesellschaftlichen Konsequenzen eines Genres, das im englischen Sprach-<br />

raum unter dem wenig schmeichelhaften Sammelbegriff chick lit zusammengefasst wird; Lite-<br />

raturkritiker und Schriftsteller stritten sich über die Frage der Einordnung des Buchs in literatur-<br />

wissenschaftliche Kontexte, die Medien setzten sich mit der Frage nach der Ursache der welt-<br />

weiten Erfolgsgeschichte auseinander – und die Autorin Helen Fielding versteifte sich in einer<br />

Art Trotzreaktion gegen Kritik und Lob von unterschiedlichster Seite auf die nahezu absolute<br />

Aussage, sie habe mit ihrem Buch doch nur unterhalten wollen (Whelehan 2000, S. 45).<br />

Unabhängig davon, dass über "<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>" viel geschrieben und noch mehr gestrit-<br />

ten wurde, wirft das Buch tatsächlich eine Reihe spannender Fragen auf, nicht nur in Bezug auf<br />

Frauenbilder, Selbstverständnis und die Bedeutung von Populärliteratur, sondern auch durch<br />

seine expliziten Statements zu Themen wie Konsumgesellschaft, Körperbewusstsein und kultu-<br />

reller Orientierung.<br />

Diese Aspekte ausführlich zu thematisieren würde den Rahmen einer Hausarbeit sprengen,<br />

deshalb soll hier nur einem einzigen Fragenkomplex nachgegangen werden: Wie bildet der<br />

Roman weibliche Identität ab, wo sind die theoretischen Ursachen dafür zu finden und welche<br />

mögliche Wirkung hat eine solche Darstellung auf die RezipientInnen und den öffentlichen Dis-<br />

kurs?<br />

Im ersten Teil der Arbeit werden mit Foucault, Butler und Giddens drei Vertreter bekannter<br />

Identitätstheorien vorgestellt und in Bezug zum Roman gesetzt. Teil zwei geht auf zwei gesell-<br />

schaftliche Rahmenbedingungen ein, die für die Einordnung des Romans von Bedeutung sind.<br />

Im dritten Teil folgt eine Analyse zweier exemplarischer formaler und struktureller Merkmale des<br />

Buches und der letzte Teil beschäftigt sich schließlich mit der Wirkungsgeschichte des Werkes,<br />

seiner Rezeption und den realen oder denkbaren gesellschaftlichen Konsequenzen.<br />

1 Identitätstheorien<br />

1.1 Michel Foucault<br />

Der französische Philosoph Michel Foucault (1926 – 1984) hat sich publizistisch mit vielen sehr<br />

unterschiedlichen gesellschaftlichen und historischen Themenkomplexen auseinandergesetzt.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit ist aber vor allem seine Arbeit zu Fragen des individuellen Selbst, der<br />

3


Sexualität und der Geschlechterverhältnisse, wie sie u.a. in der dreibändigen History of<br />

Sexuality behandelt werden, von Interesse. Darin diskutiert er die sozialen Konstruktionen der<br />

Sexualität und vor allem deren Verinnerlichung durch den Menschen, die laut Foucault zu einer<br />

individuellen Wahrnehmung der Sexualität als eine Art Wahrheit über das eigene Ich führt. Er<br />

verwendet in diesem Zusammenhang den Begriff der Ethik, die bei ihm entgegen der allgemein-<br />

gültigen Definition keinen von außen auferlegten moralischen Standard bezeichnet, sondern<br />

vielmehr die Beziehung eines Menschen zu seiner Identität, und zwar als die ungeschriebenen<br />

„Vorschriften“, die sich das Individuum für seine Verhaltensweisen auferlegt. Diese können sich<br />

an allgemeinen Moralvorstellungen orientieren, weichen aber oft genug auch deutlich davon ab<br />

(Gauntlett 2002, S.124).<br />

Bei der Umsetzung dieser Regeln spricht Foucault von den Technologies of the Self, jenen<br />

Techniken, Verhaltens- und Vorgehensweisen, in denen sich die inneren Regelsätze manifes-<br />

tieren. Durch sie erhält der Mensch erst die Möglichkeit, sein Selbst nach den Regeln seiner<br />

Ethik auszugestalten. David Gauntlett spricht von den Technologies of the Self als die innere<br />

(gedankliche) wie äußere (handlungsbezogene) Umsetzung bzw. Praxis der inneren Ethik<br />

(Gauntlett 2002, S.126).<br />

Foucault äußert im Zusammenhang mit seinen Studien über die altgriechische Gesellschaft,<br />

dass der Wunsch nach einer ethischen Orientierungsmöglichkeit durch das zunehmende Weg-<br />

brechen von Grundlagen wie Religion oder Tradition zunimmt. Er bezeichnet das immerwäh-<br />

rende Streben der Menschen nach Wissensgewinn in allen wissenschaftlichen Disziplinen als<br />

ein durch die Suche nach Identität motiviertes - und damit als einen Teil der Technologies of the<br />

Self. Durch seine mehrheitlich historischen Arbeiten versuchte er aufzuzeigen, dass jede Form<br />

gesellschaftlicher Konventionen und Verhaltensweisen zu einer unendlichen Vielzahl von stra-<br />

tegischen Möglichkeiten zählt, unter denen nach bestimmten Bedingungen gewählt wird, und<br />

dass keine davon dauerhaft fixiert und schon gar nicht eine endgültige Wahrheit ist.<br />

Die moderne Konsumgesellschaft setzt die Menschen dem permanenten Druck aus, unter einer<br />

Vielzahl verschiedener Strategien zu wählen, und sie verlangt ihm durch das Medium der Wer-<br />

bung sogar die Verantwortung ab, sich durch den Konsum von Kleidung, Make-up, Fitnessge-<br />

räten etc. ein Selbst zu „erarbeiten“, das in etwa dem Idealbild entspricht, welches über die<br />

Medien explizit vermittelt wird. Im Kontext von <strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong> ist Foucaults Analyse des-<br />

halb von großer Aktualität. Ähnlich verhält es sich natürlich mit dem Umgang mit Sexualität,<br />

sozialen Beziehungen und Geschlechterverhältnissen: Foucault hatte starkes Interesse an der<br />

Art, wie Menschen ihr Leben ausgestalten und ihr Selbst entwickeln, und er sprach in diesem<br />

Kontext von „life as a work of art“ (Gauntlett 2002, S. 130). Hierbei gibt es starke Parallelen zu<br />

den Ideen von Anthony Giddens, auf die im folgenden Kapitel eingegangen werden soll.<br />

1.2 Anthony Giddens<br />

Der britische Soziologe Anthony Giddens wurde 1938 geboren und ist Direktor der renommier-<br />

ten London School of Economics and Political Science. Mit seinem Namen wird in der öffentli-<br />

chen Debatte vor allem der Zusammenhang zwischen seinem „Third Way“ und der politischen<br />

Konzeption Tony Blairs verbunden (Giddens gilt als Teil, wenn nicht als treibende Kraft von<br />

4


Blairs Think Tanks und zeichnet für einen anti-traditionalistischen Reformentwurf der Sozialde-<br />

mokratie verantwortlich, wie er sich konkret etwa 1999 im sogenannten „Schröder-Blair-Papier“<br />

manifestiert hat).<br />

Für die Frage, wie sich Identität und Bewusstsein analysieren lassen, ist allerdings seine Theo-<br />

rie der Strukturierung maßgeblich, die im folgenden kurz dargestellt werden soll.<br />

Giddens hebt sich von den historisch anerkannten soziologischen Grundannahmen, wie sie<br />

etwa Marx oder Weber aufgestellt haben, durch ein zentrales Moment ab: Er lehnt sowohl<br />

Mikro- als auch Makroebene innerhalb sozialer Gefüge als jeweils für sich alleine ausreichende<br />

Erklärungen für Verhaltensmuster und Bewusstseinsbildung ab. Die Lösungsansätze sozialwis-<br />

senschaftlicher Forschung seien tatsächlich weder ausschließlich im Bereich des individuellen<br />

Handelns jedes Einzelnen, noch in einer speziellen übergeordneten, gesellschaftlichen Kon-<br />

stellation zu finden (Giddens 1995, S.52 ff). Damit löst er einen alten soziologischen Konflikt<br />

scheinbar auf und setzt ihm ein neues Modell entgegen. Dieses Modell – die Strukturierung –<br />

definiert er im Groben folgendermaßen:<br />

„The theory of structuration states that the basic domain of social science study is neither the<br />

experience of the individual, nor the existence of any form of societal totality, but social<br />

practices. Through social activities people reproduce the actions that make these practices<br />

possible.”<br />

(http://www.lse.ac.uk/Giddens/FAQs.htm#StructQ1 [02.04.2003])<br />

Wenn aber jeder einzelne dieser zwei zentralen Bezugspunkte nicht als Erklärungsschema<br />

ausreicht, muss es eine Art Wechselbeziehung zwischen ihnen geben, die zu durchschauen für<br />

das Verständnis sozialer Abläufe elementar ist. Und eben diese Beziehung wird interessant,<br />

wenn man sie auf die Analyse der vermeintlichen Realität anwendet, die <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong><br />

abbildet. Auf die Frage, worin diese Beziehung (oder besser: Struktur) besteht, findet David<br />

Gauntlett folgende Antwort:<br />

„People's everyday actions, then, reinforce and reproduce a set of expectations - and it is this<br />

set of other people's expectations which make up the 'social forces' and 'social structures' that<br />

sociologists talk about. As Giddens puts it, 'Society only has form, and that form only has effects<br />

on people, in so far as structure is produced and reproduced in what people do' (Giddens &<br />

Pierson, 1998: 77).”<br />

(Gauntlett 2002: S.94 f.)<br />

Das heißt - stark vereinfacht - nichts anderes, als dass eine gewisse Erwartungshaltung der<br />

Gesellschaft (also aller anderen Menschen) soziale Strukturen produziert, innerhalb derer sich<br />

das Individuum bewegt, welche aber gleichzeitig wiederum von seinen Urteilen, Verhaltenswei-<br />

sen und Erwartungen beeinflusst (häufig natürlich bestätigt, d.h. reproduziert) werden, von je-<br />

dem Einzelnen also ebenso abhängig sind wie von einer ungewissen gesamtgesellschaftlichen<br />

Kraft und sich deswegen permanent fortentwickeln– oder auch über ungewisse Zeiträume ver-<br />

harren - können. In einer modernen Gesellschaft ist Identität nicht mehr vornehmlich durch Tra-<br />

ditionen geprägt: Sie wird flexibler, gestaltbarer – dadurch wird sie aber auch zu einer Art<br />

Pflichtaufgabe, die Menschen dem Druck aussetzt, eine eigene Identität zu entwickeln und in<br />

5


gesellschaftliche Konventionen einzupassen. Das Bedürfnis, einen bestimmten Lifestyle zu<br />

wählen, wird durch Vorgaben und Klischees der Medien beeinflusst, auf der Mikro-Ebene des<br />

alltäglichen Lebens ist der Mensch aber in der Lage, diesen aufgrund der Erfahrungen, die er<br />

macht, etwa der Reaktionen von anderen, seinen Wünschen (oder denen anderer) gemäß zu<br />

verändern. Giddens macht Identität nun nicht an dem fest, was einen Menschen in den Augen<br />

anderer auszeichnet, etwa seinen Verhaltensweisen oder Handlungen, sondern an der Fähig-<br />

keit des Individuums, eine eigene Geschichte erzählen zu können. Wenn sich Menschen für<br />

ihre Identität (oder für den vermeintlichen Mangel daran) schämen, so aus der Angst heraus,<br />

dass diese Geschichte nicht gut genug ist (Gauntlett 2002, S.96 ff).<br />

Die Ausarbeitung einer speziellen eigenen Identität wird also zu einer zentralen Beschäftigung<br />

in der Moderne (Giddens bestreitet die Existenz einer spezifischen Postmoderne) und wirkt sich<br />

entsprechend auf alle kulturellen Prozesse aus.<br />

Die Theorie der Strukturierung ist von Nutzen, wenn es um die Auseinandersetzung mit einem<br />

immer wiederkehrenden Thema in <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong> geht: Dem Widerspruch zwischen ei-<br />

ner (vermeintlichen oder realen) gesellschaftlichen Erwartungshaltung und der eigenen Wahr-<br />

nehmung. Fraglich ist aber, ob sie auch speziell bei der Betrachtung von Geschlechterverhält-<br />

nissen und der Frage weiblicher Identität von Nutzen ist.<br />

1.3 Judith Butler<br />

Die Amerikanerin Judith Butler wurde 1956 geboren und ist Professorin für Vergleichende<br />

Literaturwissenschaft und Rhetorik an der Universität Berkeley. Sie spielt eine wichtige Rolle für<br />

die Geschlechterforschung und den wissenschaftlichen Feminismus, indem sie in ihrem Haupt-<br />

werk Gender Trouble die grundlegende Annahme, es gebe eine Zweiteilung zwischen biologi-<br />

schem (sex) und sozialem Geschlecht (gender), zu widerlegen versucht, die sich aus folgen-<br />

dem sozialem Konstrukt des Begehrens ergibt:<br />

„The heterosexualization of desire requires and institutes the production of discrete and<br />

asymmetrical oppositions between ’feminine’ and ‘masculine’, where these are understood as<br />

expressing attributes of ‘male’ and ‘female’.”<br />

(Butler 1990 ,S.17)<br />

Butlers Theorie ist als Teil der dekonstruktivistischen Geschlechterforschung zu verstehen, die<br />

im Geschlecht eine rein soziale Konstruktion sieht, die grundsätzlich veränderbar ist und in kei-<br />

nem zwingenden Verhältnis zu den biologischen Voraussetzungen eines Menschen steht<br />

(Bublitz 2002, S.51 f.). Daraus folgt, dass die Binarität der zwei Geschlechter eine historisch<br />

konstruierte ist, und die Existenz von sogenannten Hermaphroditen, also Menschen, die bei<br />

ihrer Geburt biologisch nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können, zeigt<br />

zumindest, dass es mehr als diese zwei Geschlechter geben kann. Butler plädiert dafür, das<br />

soziale Geschlecht als eine Performance zu sehen, nicht als Teil der eigenen Identität, die man<br />

mit allen teilt, denen dasselbe Geschlecht zu eigen ist. Dieses Wissen ist teilweise bei den<br />

Menschen schon vorhanden:<br />

6


„We already recognize gender as something of an achievement. If a woman puts on a new<br />

dress and make-up, she might declare, ‘I feel like a woman tonight’; similarly, a man who has<br />

put on overalls and picked up a power drill might see himself in the mirror and say, ‘What a<br />

man!’. The fact that these expressions are not wholly meaningless shows that mostly people are<br />

at least partly aware that there is some kind of performance.”<br />

(Gauntlett 2002, S.139)<br />

Verallgemeinert kann man die identitätstheoretische Aussage herauslesen, dass es keine fes-<br />

ten Bestandteile eigener Identität gibt, dass diese Identität sogar nicht mehr ist als eine diffuse<br />

Menge sozialer und kultureller Aneignungen, die ein mehr oder minder vollständiges Bild erge-<br />

ben. Um die tradierten Geschlechter- und damit Identitätskategorien aufzubrechen, plädiert<br />

Butler für das Verursachen von Gender Trouble, also für eine bewusste veränderte Perfor-<br />

mance. Wenn sie auch keine konkreten Vorschläge macht, wie diese zu gestalten sei, so sagt<br />

sie doch, dass man sich bewusst sein müsse, dass das sozial konstruierte Geschlecht, wie<br />

oben beschrieben, immer eine Performance sei, dass es also darum gehen müsse, diese Per-<br />

formance bewusst zu modifizieren und zu nutzen, um die hergebrachte Zweiteilung in masku-<br />

line und feminine Identität zu überwinden (Gauntlett 2002, S.141). Dadurch wird das Gestalten<br />

der eigenen Identität zu einem politischen Alltagsprojekt, dessen Umsetzbarkeit jenseits von<br />

Parodie und künstlerischer Provokation jedoch viele Fragen offen lässt.<br />

<strong>Bridget</strong> Jones kann als exemplarisch für eine Frauengeneration gelten, die gesellschaftliche<br />

Konventionen über die erwünschte bzw. erwartete Performance verinnerlicht hat und dem stän-<br />

digen Ziel nacheifert, diesen Erwartungen gerecht zu werden; die Alternative, eine eigene indi-<br />

viduelle Performanz zu finden, wird nicht erwogen und –wenn sie in der Praxis auftritt- bekämpft<br />

oder zumindest als Schwäche oder Fehler verstanden.<br />

2 Soziale Bewusstseinslage in <strong>Bridget</strong> Jones’ Großbritannien<br />

2.1 Feminismus und Postmoderne<br />

Im Rahmen des postmodernen Diskurses veränderte sich auch die feministische Debatte so-<br />

wohl in der Analyse als auch in ihren Mitteln. Die Theorie der Ausdifferenzierung trägt in ihrer<br />

Wirkung auf den Feminismus zum einen im positiven Sinn der berechtigten Kritik etwa von<br />

Seiten afro-amerikanischer Feministinnen Rechnung, dass ihre spezifische Situation als eine<br />

ethnische Minderheit in der starken Konzentration der Frauenbewegung auf das soziale Ge-<br />

schlecht zu wenig Beachtung findet; zum anderen liegt in ihr aber auch die Gefahr einer zu<br />

weiten Aufsplitterung und einer Vernachlässigung der einenden Aspekte. Dass hierbei das Ri-<br />

siko auch in einer Schwächung der Position der Frauenbewegung liegt, ist ein weiterer Ge-<br />

sichtspunkt, der in der feministische Debatte um den postmodernen Diskurs auftaucht. Da-<br />

durch, dass die Betrachtung von Subjekt und Identität in den Vordergrund rückt, eröffnet die<br />

Postmoderne aber auch Sichtweisen auch auf Geschlechterrollen, die vorher vernachlässigt<br />

wurden – die im vorhergehenden Kapitel behandelten Identitätstheoretiker sind beispielhaft für<br />

diese neuen Möglichkeiten. In ihrer Skepsis gegenüber orthodoxen Erklärungsmodellen wirkt<br />

sich die Postmoderne auf die feministische Theorie in bedeutsamer Weise aus: Für Feministin-<br />

nen aus der radikalen, marxistischen Ecke schwindet merklich die Sympathie, Ausdifferenzie-<br />

7


ung und Subjektbezogenheit bedeuten hier auch die Ablehnung von ideologischen Modellen,<br />

die lange eine Basis für feministische Gesellschaftskritik boten. (Best 1991, S.205 ff.).<br />

Die Suche nach einer Identität, zumal einer spezifisch weiblichen, steht im Zentrum von <strong>Bridget</strong><br />

<strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>, so dass auch in diesem Roman die Einflüsse postmoderner Theorie nicht zu<br />

bestreiten sind. Nicht umsonst wird Feminismus als Thema immer wieder angerissen, wenn<br />

auch mit einer sehr einseitigen Bewertung. Klassische Feministinnen –wie etwa Germaine<br />

Greer- sind für <strong>Bridget</strong> eher von der Geschichte überholte ältere Frauen, während sie selbst vor<br />

allem auf biologistisch begründete, pseudo-wissenschaftliche Beziehungsratgeber im Stil von<br />

„Men Are from Mars, Women Are from Venus“ setzt. Überhaupt ist für die Postmoderne auch<br />

eine allgemeine Abkehr vom Feminismus zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang ist es<br />

interessant, dass <strong>Bridget</strong> Jones bei dem Versuch, Mark Darcy zu beeindrucken, ausgerechnet<br />

Susan Faludis Buch Backlash anführt (Fielding 1995, S. 14), einer Feministin, die für einen<br />

Paradigmenwechsel der Frauenbewegung plädiert, um sich gegenüber den Männern nicht<br />

mehr feindselig, sondern in der Hoffnung auf eine Zusammenarbeit zu positionieren. Ein ande-<br />

res Thema, mit dem sich Faludi auseinandersetzt, - auch eines der Themen, die erst in den<br />

letzten Jahren in aller Ausführlichkeit in der feministischen Debatte stattfanden - ist das der<br />

Single-Frauen, und hier findet sich erneut die Verbindung zum Roman.<br />

(http://www.single-dasein.de/usa/susan_faludi.htm [02.04.2003])<br />

2.2 Konsumgesellschaft<br />

Die westlichen Industriestaaten der Neunziger Jahre sind Konsumgesellschaften, bieten also<br />

ein Umfeld, in dem sich die kapitalistische Produktionsweise in Form von extremer Ausdifferen-<br />

zierung des Angebots, Werbung und dem Entstehen eines hohen Identifikationsgrades mit<br />

Konsumgütern auch im kulturellen Schaffen wiederfindet. Historisch entwickelte sich die Kon-<br />

sumgesellschaft aus der fortschreitenden technologischen Revolution und den ökonomischen<br />

Veränderungen der Industrialisierung, die im 19. und 20. Jahrhundert die Möglichkeit der Mas-<br />

senproduktion eröffneten. Der steigende Wohlstand in der Mittel- und Oberschicht sowie die<br />

Entstehung der Massenmedien trug ihren Teil dazu bei, dass sich erstmals für eine breite<br />

Schicht der Gesellschaft die Möglichkeit, in großem Stil Waren aus einem breiten Angebot zu<br />

erwerben, bot. Innerhalb der nächsten Jahrzehnte entwickelte sich dadurch das Einkaufen als<br />

eine Notwendigkeit des alltäglichen Lebens zu einer Art Freizeitbeschäftigung in Form des<br />

Shoppings, während gleichzeitig der Begriff Freizeit erstmals zu einer spezifischen Bedeutung<br />

kam: Hatte Freizeit im Sinne von arbeitsfreier Zeit bislang nur die Phase der Reproduktion und<br />

Rehabilitation der Arbeitskraft bezeichnet, also die Zeit, die zwischen den Arbeitsstunden übrig<br />

war, um sich vom Arbeitsalltag zu erholen und die Kräfte für die nächste Schicht zu sammeln,<br />

wurde sie nun zu einer bewusst wahrgenommenen und gestaltbaren Phase des menschlichen<br />

Lebens, die mit unterschiedlichsten Aktivitäten wie Sport, sozialen Kontakten, musischer Betäti-<br />

gung etc. verbracht wurde. Der Freizeitsektor – auch in ökonomischer Hinsicht als Marktseg-<br />

ment- nahm durch fortlaufende Arbeitszeitverkürzungen und ein Ansteigen der Arbeitslöhne<br />

stetig an Bedeutung zu, so dass der Markt in der Lage war, ein zunehmendes Angebot zu bie-<br />

ten und den Menschen gleichzeitig durch das Mittel der Werbung Bedürfnisse zu suggerieren,<br />

die immer neue Absatzmöglichkeiten für alle Arten von Gütern, auch solchen aus dem bereich<br />

8


der Freizeit- und Luxusgüter, boten (zur Geschichte der Konsumgesellschaft siehe Feather-<br />

stone 1996).<br />

Am Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts, also zur Zeit von <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>, befindet sich<br />

die Ausgestaltung der Konsumgesellschaft vermutlich auf ihrem Höhepunkt, und der Roman<br />

spiegelt sehr explizit die Verlockungen und die Wertverschiebungen wider, die mit der urbanen,<br />

vom Konsum umgebenen spätkapitalistischen Gesellschaft einhergehen. Eine weitere zentrale<br />

Rolle spielt die Darstellung von Idealbildern und Stereotypen in der Werbung, die großen Ein-<br />

fluss auf die Selbstwahrnehmung von Menschen innerhalb der postmodernen Gesellschaft<br />

nimmt und auf die später noch vertieft eingegangen wird.<br />

3 Analyse an Einzelaspekten<br />

3.1 Tagebuchform<br />

„<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>“ ist ein Tagebuchroman: Die Erzählung beginnt am Neujahrstag und<br />

bildet ein ganzes Jahr im Leben der Protagonistin ab. Diese Form ist weder neu noch eine Aus-<br />

nahmeerscheinung. Tatsächlich stammen die ersten bekannten Tagebücher von Bedeutung<br />

aus dem 17. Jahrhundert. Wenngleich sich in ihnen die wirklichen Erfahrungen und Erlebnisse<br />

der Verfasser widerspiegeln, sind sie doch auch literarische Werke, die in Stil und Kompaktheit<br />

späteren fiktiven Tagebüchern in nichts nachstehen. Wohl der bedeutendste Diarist dieser Zeit<br />

ist Samuel Pepys (1633-1703), dessen Tagebuch im Jahr 1660 beginnt. Bereits in der Rezep-<br />

tion dieses Buches in einer literaturgeschichtlichen Einführung offenbart sich die Faszination<br />

und die besonderen Möglichkeiten, die diese literarische Form bietet:<br />

“Pepys’ <strong>Diary</strong> is much more a work of art (verglichen mit John Evelyn, Anm. D. Verf.) both in its<br />

fine, sustained description of events[…], and in its divertingly rich reportage of life’s daily<br />

minutiae. […] Pepys overflows with information about what he eats and what he wears, the<br />

books he has read and the music he has heard. […] And the domestic scene is intimately<br />

recorded: Pepys frankly takes us through the quarrels with his wife.”<br />

(Blamires 1984, S. 123 f.)<br />

Welche Funktion erfüllt nun die spezielle Form des Buches im Fall von <strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong>?<br />

Die Autorin selbst erklärt in einem Interview auf die Frage, wieso sie das Buch als Tagebuch<br />

verfasst hat:<br />

“The best advice I ever had about writing was to do it as if you were writing for a friend. The<br />

diary form's very good for that, very direct and intimate. Because it's an imaginary character,<br />

you can hide behind a persona. It also allows you to write the sort of shameful thoughts that<br />

everyone has but no one wants to admit to, since you're not trying to make anyone like you. A<br />

diary is an outlet for your most private thoughts, a very personal way of writing. And that feeling<br />

of peeping behind a curtain at someone's else's life is good for a reader.”<br />

(http://www.penguinputnam.com/static/rguides/us/bridget_joness_diary.html [23.03.2003])<br />

Auch wenn diese Aussagen sicherlich Teil des Motivs gewesen sein dürften, offerieren sie den-<br />

noch eine nur sehr unzureichende Erklärung. Denn es finden sich darüber hinaus weitere, sehr<br />

unterschiedliche Anknüpfungspunkte. Diese liegen zum einen in der Entstehungsgeschichte<br />

des Romans. Die Idee für das Buch entstand durch den großen Erfolg einer Serie von Kolum-<br />

9


nen, die Helen Fielding in den Neunziger Jahre für den Independent verfasste. Sie sollten das<br />

Leben einer typischen Single-Frau um die Dreißig humoristisch beleuchten und schien den<br />

Nerv besonders der Leserinnen zu treffen. Es handelte sich dabei um eine spezielle Art der<br />

Kolumne, wie sie z.B. aus Frauenmagazinen bekannt ist: Eine Autorin schildert (zumeist fiktive)<br />

Erlebnisse, Gedankengänge und Erfahrungen einer -möglichst alltäglichen- Frau in der Ich-<br />

Form, um Leserinnen damit eine weitgehende Identifikationsmöglichkeit zu bieten. Auf beson-<br />

dere Weise erfüllt das Tagebuch diese Anforderungen. Es bietet zum einen hohen Identifikati-<br />

onsfaktor, und als fortlaufende Serie lässt es sich in kompakte, in sich geschlossene Abschnitte<br />

unterteilen, die für sich genommen zwar eigenständig, aber untereinander zusammenhängend<br />

und chronologisch angeordnet sind. Dadurch entsteht für regelmäßige Leserinnen ein sich ent-<br />

wickelndes Bild, ohne dass (wie etwa bei Fortsetzungsromanen der Fall) die Gelegenheitslese-<br />

rin sich durch mangelndes Vorwissen abschrecken lässt. So war es nur konsequent, die Tage-<br />

buchform, die sich als so erfolgreich erwiesen hatte, beim Verfassen des Romans beizubehal-<br />

ten. Dafür sprechen aber auch über die Entstehungsgeschichte hinaus gewichtige Gründe:<br />

Zum einen die bereits angesprochene Identifikationsmöglichkeit, die es besonders Leserinnen<br />

ermöglicht, sich verstärkt in die Lage von <strong>Bridget</strong> Jones hineinzudenken und Parallelen zur<br />

eigenen Biographie herzustellen. Dazu kommt zweitens ein nicht unbedeutendes Überra-<br />

schungsmoment: <strong>Bridget</strong> stellt an vielen Stellen ihrer Aufzeichnungen Thesen auf, formuliert<br />

Ansprüche oder setzt sich selbst Ziele, die im Verlauf (oft schon im nächsten Eintrag) relativiert,<br />

enttäuscht oder ins Gegenteil verkehrt werden, wie etwa in folgendem Auszug:<br />

Monday 13 February<br />

[...] Valentine’s Day purely commercial, cynical enterprise, anyway. Matter of supreme indifference<br />

to me.<br />

Tuesday 14 February<br />

[…] 8 a.m. Oooh, goody. Valentine's Day. Wonder if the post has come yet. Maybe there will be<br />

a card from Daniel. Or a secret admirer. Or some flowers or heart-shaped chocolates. Quite<br />

excited, actually.<br />

(Fielding 1996, S. 49)<br />

Drittens stellt aber auch die Tatsache, dass die Leserin bzw. der Leser an diversen Stellen eine<br />

quasi allwissende Position einnimmt, indem sie oder er Dinge, die <strong>Bridget</strong> falsch oder nicht<br />

wahrnimmt, voraussieht, ein Spannungsmoment dar.<br />

Das Tagebuch bietet also durch die Möglichkeit ausgedehnter Selbstreflexion und die chronolo-<br />

gische Abfolge einen idealen Rahmen für literarischen Humor. Ein anderes, älteres Beispiel<br />

dafür stellt die Adrian Mole-Reihe von Sue Townsend dar (ab 1982). Parallelitäten zwischen<br />

den Werken beider Autorinnen sind kaum zu übersehen, Unterschiede bestehen vor allem in<br />

den Protagonisten und der angesprochenen Zielgruppe, formal gesehen auch in der Struktur<br />

der Adrian Mole-Bücher, die sich von der Teenagerzeit der Hauptfigur in „The Secret <strong>Diary</strong> of<br />

Adrian Mole Aged 13 ¾“ bis ins <strong>Bridget</strong>-Jones-Alter im zuletzt erschienenen Band, „Adrian<br />

Mole: The Cappuccino Years“, erstreckt.<br />

10


Auf einer weiteren Ebene lässt sich erneut auf Anthony Giddens zurückgreifen, der – wie oben<br />

beschrieben – Identität als die Autobiographie eines Menschen definiert. Wenn also die Identität<br />

eines Menschen sich über die Geschichte, die er zu erzählen hat, definiert, dann wird deutlich,<br />

wieso <strong>Bridget</strong> Jones’s Diar“ so großen Zuspruch findet - gerade bei einer Leserschaft, deren<br />

äußere Lebenssituation der von <strong>Bridget</strong> ähnelt (ungebundene, berufstätige, gebildete Mittel-<br />

schichtsfrauen um die dreißig) und die deshalb in dieser Geschichte ihre eigene gespiegelt,<br />

widerlegt oder ergänzt sehen.<br />

3.2 Intertextualität: Pride and Prejudice<br />

Die Handlung von <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong> basiert teilweise auf Jane Austens Pride and Prejudice.<br />

Die Geschichte des berühmten Austen-Romans entspinnt sich um die Familie Bennett, die in<br />

finanziellen Nöten steckt und hofft, diese durch das Verheiraten ihrer fünf Töchter mittelfristig<br />

beheben zu können; hier wie bei Fielding gibt es einen romantischen Helden Darcy, zu dem die<br />

dazugehörige romantische Heldin Elizabeth erst nach etlichen Verwirrungen und Hindernissen<br />

findet. Der Roman gilt als der Prototyp und Vorgänger jeder typischen modernen Popular Ro-<br />

mance. "<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>" kam in einer Zeit auf den literarischen Markt, in der sich um<br />

Jane Austen eine Art Kult entwickelt hatte, in der moderne Autorinnen wie Joan Aiken Nachfol-<br />

geromane zu Austen-Bestsellern verfassten (Mansfield Revisited, Emma) und Verfilmungen der<br />

Stoffe Hochkonunktur hatten, Fielding konnte also damit rechnen, dass ein großer Teil der po-<br />

tentiellen Leserschaft mit den Romanen Austens vertraut war (Whelehan 2002, S.30 f.).<br />

Eine markante Parallelität findet sich schon zu Beginn beider Romane. Wenn Mrs.Bennet ihrem<br />

Mann vom neuen Besitzer von Netherfield Park berichtet, so fühlt man sich sofort an Pam<br />

Jones’ permanenten Versuch erinnert, <strong>Bridget</strong> Jones mit Mark Darcy zu verkuppeln:<br />

„What is his name?“<br />

“Bingley.”<br />

“Is he married or single?”<br />

“Oh! single, my dear, to be sure! A single man of large fortune; four or five thousand a year.<br />

What a fine thing for our girls!”<br />

(Austen 1994, S.5)<br />

“Oh, did I mention? Malcolm and Elaine Darcy are coming and bringing Mark with them. Do you<br />

remember Mark, darling? He's one of those top-notch barristers. Masses of money. Divorced. It<br />

doesn't start till eight."<br />

(Fielding 1996, S.9)<br />

Für LeserInnen, die mit Jane Austens Erfolgsroman nicht besonders vertraut sind oder die auf<br />

die Parallelen nicht sofort aufmerksam werden, hat die Autorin einige Hinweise eingebaut, die<br />

die Assoziationsbrücke schaffen sollen. So spielt die 1995 mit großem Erfolg im Fernsehen<br />

gezeigte BBC-Verfilmung von Pride and Prejudice eine wichtige Rolle. <strong>Bridget</strong> begreift die Aus-<br />

strahlung als großes Medienereignis und sieht in der Verbindung zwischen Elisabeth und<br />

Fitzwilliam ein romantisches Idealbild einer Beziehung (S.246 f.). Außerdem weckt der Name<br />

des jungen, erfolgreichen und engagierten Anwalts, der eine der männlichen Schlüsselrollen<br />

11


einnimmt, Mark Darcy, nicht nur beim Leser, sondern auch bei <strong>Bridget</strong> selbst die Erinnerung an<br />

Austens Roman.<br />

Bei der Umsetzung des Buches in einen Kinofilm versuchte man diesen Bezug auf andere<br />

Weise herzustellen: Die Produktionsfirma des 2001 gedrehten Kinofilms engagierte den Dreh-<br />

buchschreiber eben jener -in Großbritannien äußerst erfolgreichen- BBC- Fernsehverfilmung<br />

von Pride and Prejudice, Andrew Davies, um zusammen mit Helen Fielding und Richard Curtis<br />

das Drehbuch zu entwerfen, und den Darsteller von Jane Austens Fitzwilliam Darcy, Colin Firth,<br />

ließ man Fieldings Mark Darcy spielen.<br />

3.3 Figuren<br />

<strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong> verzichtet auf ausführliche Charakterisierungen, so dass sowohl über die<br />

Tagebuchverfasserin <strong>Bridget</strong> als auch über alle anderen Figuren nur sehr wenig direkt zu erfah-<br />

ren ist. Weder charakterliche Eigenschaften noch äußerliche Merkmale der handelnden Perso-<br />

nen sind Bestandteil ihrer Aufzeichnungen, und dennoch lohnt es sich, zumindest auf die zwei<br />

Figuren <strong>Bridget</strong> und Pamela Jones –jeweils unter Betrachtung spezifischer Aspekte- etwas<br />

genauer einzugehen, da sich wesentliche Eigenschaften über die Rahmenhandlung (bzw. im<br />

Fall von <strong>Bridget</strong> über ihre geäußerten Gedanken) erschließen lassen.<br />

3.3.1 <strong>Bridget</strong> Jones<br />

Die Titelheldin und Tagebuchverfasserin <strong>Bridget</strong> ist sicherlich der Schlüssel zum Erfolg des<br />

Romans, da sie als Konglomerat unterschiedlichster Attribute und stereotypischer Merkmale<br />

eine Figur darstellt, die stellvertretend für eine Generation von Frauen zwischen Ende Zwanzig<br />

und Ende Dreißig innerhalb eines relativ klar definierten sozialen Systems ist. Sie repräsentiert<br />

die junge, urbane, erwerbstätige und ungebundene Frau aus der gebildeten, aber nicht unbe-<br />

dingt intellektuellen Mittelschicht, die ihre Unabhängigkeit den Erfolgen der Frauenbewegung<br />

verdankt, dieser aber keine oder nur skeptische Aufmerksamkeit schenkt. Frauen wie <strong>Bridget</strong><br />

nehmen ihre Umwelt als eine nicht zu überschauende Vielfalt an Möglichkeiten dar, die über<br />

Massenmedien und die Attraktionen der Konsumgesellschaft transportiert werden; die Möglich-<br />

keiten, die sich dadurch auftun, vermitteln ihnen zwangsläufig das Gefühl, die eigene<br />

Lebensgeschichte selbst schreiben zu können und zu müssen, setzen sie andererseits aber<br />

dem permanenten Druck aus, vermeintlichen oder realen Erwartungen seitens der Gesellschaft<br />

gerecht werden zu müssen. Die Bewegung innerhalb dieses Widerspruchs stellt das spannende<br />

Moment in der Geschichte der Romanheldin <strong>Bridget</strong> Jones dar.<br />

Körperbewusstsein<br />

<strong>Bridget</strong>s Verhältnis zu ihrem Körper und ihre Wahrnehmung nehmen eine zentrale Rolle ein.<br />

Bereits in der Liste ihrer Neujahrsvorsätze formuliert sie hohe Ansprüche:<br />

„I WILL [...]<br />

Reduce circumference of thighs by 3 inches (i.e. 11/2 inches each), using anticellulite diet.”<br />

12


(Fielding 1996 S.3)<br />

Fast hat es auf den nächsten Seiten den Anschein, als würde <strong>Bridget</strong>s regelmäßiges Tage-<br />

buchführen vor allem einem Zweck dienen: Der Protokollierung und Kontrolle von Gewicht,<br />

Kalorien, Zigaretten- und Alkoholkonsum, die akribisch genau und mit kritischen Anmerkungen<br />

versehen nahezu jedem Eintrag vorangestellt werden. Von Anfang an erfährt der Leser so, dass<br />

<strong>Bridget</strong> ein Problem mit ihrem Körper, vor allem aber ihrem Gewicht hat, das mit unter 60 Kilo-<br />

gramm an sich nicht unbedingt einen Fall bedenklichen Übergewichts vermuten lässt. Explizit<br />

(vor allem für die Hauptfigur) wird diese Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Realität<br />

wenn <strong>Bridget</strong> ihrem Freund Tom erzählt, dass man im Rahmen einer Diät ca. 1000 Kalorien am<br />

Tag zu sich nehmen darf, und sie daraufhin - mit seiner These konfrontiert, dass der Mensch<br />

mindestens 2000 Kalorien am Tag zum Überleben benötige – zum ersten Mal die Gründe und<br />

Folgen ihres Dauerdiätzustandes kritisch reflektiert:<br />

„I looked at him nonplussed. I realized that I have spent so many years being on a diet that the<br />

idea that you might actually need calories to survive has been completely wiped out of my<br />

consciousness. Have reached point where believe nutritional ideal is to eat nothing at all and<br />

that the only reason people eat is because they are so greedy they cannot stop themselves<br />

from breaking out and ruining their diets.”<br />

(Fielding 1996, S.257)<br />

<strong>Bridget</strong> Jones befindet sich in einem fortlaufenden Dilemma, ihren Standort innerhalb einer<br />

Gesellschaft zu finden, die sie als Frau täglich mit Ansprüchen und Erwartungshaltungen – be-<br />

sonders an ihr Äußeres - überflutet, denen sie nachzueifern versucht, während sie in großer<br />

Regelmäßigkeit an eben diesen Erwartungen scheitert. Sie ist durchaus fähig, das Prinzip der<br />

Konsum- und Mediengesellschaft zu durchschauen und bewerten – sieht sich aber auf der an-<br />

deren Seite auch nicht in der Lage, sich ihnen zu verweigern; vielmehr bleibt ihr nur die Option,<br />

sich zwischen verschiedenen Entwürfen zu entscheiden – hierauf wird später noch eingegan-<br />

gen. Durch das ganze Buch zieht sich jedoch wie ein roter Faden und unabhängig von allen<br />

Entscheidungen und Einschätzungen, die <strong>Bridget</strong> trifft, eine übersteigerte Bewertung von Äu-<br />

ßerlichkeiten wie Gewicht und Figur, die für Misserfolge wie für Erfolge verantwortlich gemacht<br />

werden (siehe z.B. Fielding 1996, S. 17).<br />

Konsum<br />

<strong>Bridget</strong> Jones lebt im London der Neunziger und in einer Welt, in der hochpreisige Nahrungs-<br />

mittel von Marks & Spencer und Hochglanzmagazine wie Cosmopolitan für eine gewisse sozi-<br />

ale Schicht zum Konsumentenalltag gehören; entsprechend häufig beschäftigt sich <strong>Bridget</strong> in<br />

ihrem Tagebuch mit Konsumfragen –selbst in Kontexten, in denen andere Aspekte zentraler<br />

erscheinen würde, etwa wenn sie vermutet, schwanger zu sein und sich mögliche Perspektiven<br />

für ein Leben mit Kind ausmalt, von denen sich die positive zu einem großen Teil aus einer<br />

lifestyle-orientierten Konsumwelt zu ergeben scheint:<br />

13


“Oh dear. Am starting to get carried away with idea of self as Calvin Klein-style mother figure,<br />

poss. wearing crop-top or throwing baby in the air, laughing fulfilledly in advert for designer gas<br />

cooker, feel-good movie or similar.”<br />

(Fielding 1996, S. 116)<br />

Und wenig später:<br />

„On the one hand I was all nesty and gooey about Daniel, smug about being a real woman - so<br />

irrepressibly fecund! - and imagining fluffy pink baby skin, a tiny creature to love, and darling<br />

little Ralph Lauren baby outfits.”<br />

(Fielding 1996, S.119)<br />

Konsum ist für <strong>Bridget</strong> einerseits eine Bürde (sie hadert oft genug mit dem „Schicksal“, sich<br />

nicht alles, was sie für begehrenswert hält – z.B. teure Designermode- leisten zu können), auf<br />

der anderen Seite aber auch eine willkommene Kompensationsstrategie für persönliche Miss-<br />

erfolge und Schicksalsschläge (gerade die Funktion des Essens ist in dieser Hinsicht interes-<br />

sant, etwa wenn in Folge einer privaten Enttäuschung eine Art „Fressorgie“ als Trost veranstal-<br />

tet wird, so z.B. auf S. 124), und nicht zuletzt erscheint Konsum auch als ein Mittel zu einer<br />

erfolgversprechenden, zufriedenstellenden Identität: Lifestyle ist hierbei nicht nur eine Varietät<br />

von Verhaltensmustern und Denkweisen, sondern vor allem als eine Auswahl unter verschie-<br />

densten käuflichen Mitteln und Hilfen, um aus einer unbefriedigenden Identität eine stringente<br />

Persönlichkeit zu kreieren. Als Mittel gelten hierbei Kosmetik, Kleidung, Schmuck aber auch<br />

„Erfolgsanleitungen“ wie etwa Frauenzeitschriften oder Selbsthilferatgeber.<br />

Verhältnis zum Feminismus<br />

<strong>Bridget</strong>s Haltung zum Feminismus bzw. ihre Bewertung scheint sich auf den ersten Blick an<br />

folgendem Satz abzulesen lassen:<br />

„After all, there is nothing so unattractive to a man as strident feminism.”<br />

(Fielding 1995, S. 20)<br />

Er bezieht sich auf einen in <strong>Bridget</strong>s Augen peinlichen Vorfall in einer Kneipe, als ihre Freundin<br />

Sharon sich mit gehobener Stimme über das Verhalten von Männern in Beziehungen auslässt.<br />

Tatsächlich verkörpert <strong>Bridget</strong> die Generation junger Frauen, die zwar im Zeichen der Zweiten<br />

Frauenbewegung aufgewachsen ist, selbst aber die theoretische Auseinandersetzung nicht<br />

unbedingt mitverfolgt hat und mit dem Begriff Feminismus vor allem negative, überkommene<br />

Attribute verbindet: Unattraktivität, einen Mangel an weiblicher Ausstrahlung und ausgeprägten<br />

Männerhass. Dieses Phänomen zieht sich als Charakteristikum durch die letzten zehn bis 15<br />

Jahre: Die Töchter der Protagonistinnen der Frauenbewegung emanzipieren sich scheinbar von<br />

den Zielen ihrer Mütter. Sie sehen die gesellschaftliche Gleichstellung als in weiten Teilen voll-<br />

zogen an und halten die Idee einer strukturellen Benachteiligung von Frauen für eine Art Ver-<br />

14


schwörungstheorie. An die Stelle des Kampfes für Gleichberechtigung ist ein neues Selbstbe-<br />

wusstsein getreten, die Überzeugung, dass Erfolg und Anerkennung, unabhängig vom Ge-<br />

schlecht, ausschließlich von den eigenen Fähigkeiten und Leistungen abhängen. An vielen<br />

Stellen in "<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>" lassen sich Nachweise dafür finden, dass auch <strong>Bridget</strong> über-<br />

zeugt ist, dass das Leben in jedem Detail gestaltbar ist, und dass in der Konsequenz alle Miss-<br />

erfolge im privaten wie beruflichen Bereich in ihren Schwächen begründet ist. Beispielhaft dafür<br />

ist schon die absurd lange Liste an Vorsätzen, die sie zum neuen Jahr zu Beginn des Buches<br />

verfasst (Fielding 1995, S. 3).<br />

Dazu kommt, dass sich <strong>Bridget</strong> Jones –in guter alter Manier der klassischen Popular Romance<br />

– durch den ganzen Roman hinweg über ihr Verhältnis zu Männern definiert. Die Unzufrieden-<br />

heit mit ihrer Figur, die Zweifel an ihrer Persönlichkeit und ihrem Intellekt werden immer nur in<br />

Beziehung zu ihrem nicht vorhandenen Liebesleben relevant; berufliche Misserfolge werden<br />

zwar als Blamage erwähnt, stehen aber nie im Zentrum des Buches und nicht ohne Grund er-<br />

fährt man extrem wenig über <strong>Bridget</strong>s Berufsleben, aber unverhältnismäßig viel über ihr Ver-<br />

hältnis zu Männern, ihre Haltung zu Ehepaaren und ihren Frust über das Singledasein.<br />

3.3.2 Pamela Jones<br />

Im Gegensatz zu <strong>Bridget</strong> repräsentiert ihre Mutter Pamela eine Generation von Frauen, die in<br />

ihrer Sozialisation durch die feministische Debatte und die Auswirkungen der Arbeit der neuen<br />

Frauenbewegung der sechziger Jahre geprägt ist, zugleich aber in deutlich konservativeren<br />

Verhältnissen aufgewachsen ist, die einen mindestens ebenso großen Teil zu ihrer Biographie<br />

und ihrer Identität beigetragen haben. Dazu kommt der Konflikt mir der Generation ihrer Töchter<br />

– den <strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong> permanent thematisiert – der daraus resultiert, dass die Mütter zum<br />

Teil die Ansprüche, die sie in ihrer eigenen Biographie aufgrund anderer gesellschaftlicher Ver-<br />

hältnisse nicht erfüllen konnten (gute Ausbildung, beruflicher Erfolg) unbewusst oder bewusst<br />

auf ihre Töchter projizieren. Auf der anderen Seite bleiben prägende gesellschaftliche Konven-<br />

tionen wie die Notwendigkeit, eine Familie zu gründen, dominant. Pamela Jones sieht sich des-<br />

halb in der ständigen Pflicht, ihrer Tochter bei der Suche nach dem geeigneten Ehemann zu<br />

helfen, ob sie dies will oder nicht. Entsprechend exemplarische Stellen finden sich zahlreich in<br />

<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>, etwa in den sich ständig wiederholenden Versuchen der Mutter, ein Zu-<br />

sammentreffen mit Mark Darcy zu engagieren (z.B. Fielding 1995, S.12) oder ähnlich unpopulä-<br />

ren Vorschlägen bezüglich <strong>Bridget</strong>s Kleidung und Make-up:<br />

“ ‘I'm taking you to have your colors done! And don't keep saying, `what,' please, darling. Color<br />

Me Beautiful. I'm sick to death of you wandering round in all these dingy slurries and fogs. You<br />

look like something out of Chairman Mao.’ “<br />

(Fielding 1995, S. 130)<br />

Als Mutter kann die Figur Pamela Jones auch als Sinnbild gelesen werden für eine Gesell-<br />

schaft, die mit dem Umstand, dass immer mehr junge Frauen als Single leben, nicht umgehen<br />

kann und sich deshalb immer wieder darum bemüht, diesem Dasein ein Ende zu setzen bzw.<br />

diese Frauen einer konventionellen Ehe zuzuführen.<br />

15


Sieht man sich die Passagen über Pam Jones genauer an, so findet sich darin die Geschichte<br />

eine eher konservativen britischen Hausfrau, die ins Berufsleben zurückkehrt, nachdem ihre<br />

„Pflichten“ als Mutter getan sind; gleichzeitig stellt sie ihr Hausfrauen-Dasein grundlegend in<br />

Frage und trennt sich in vermeintlicher Konsequenz von ihrem Mann, um mit einem jüngeren<br />

Liebhaber eine kriminelle Karriere zu starten (von der sie in ihrer charakteristisch naiven Art<br />

nichts bemerkt). Sie symbolisiert als Typ also das althergebrachte, konservative Frauenbild der<br />

Hausfrau und Mutter, schafft aber auf der anderen Seite den Ausstieg aus dieser Rolle, indem<br />

sie eigenständig eine neue Existenz aufbaut. Tragischerweise hängt auch dieses neue Leben<br />

an einem Mann und damit einer Beziehung, und sein Vertrauensbruch, sie für seine kleinkrimi-<br />

nellen Machenschaften auszunutzen, symbolisiert auf tragikomische Weise nur das erneute<br />

Scheitern einer Frau, die den Willen entwickelt hat, etwas an ihren Lebensumständen zu verän-<br />

dern, sich dabei aber wieder nur in eine klassische Beziehung begibt, die von Seiten des Man-<br />

nes nur einem ganz bestimmten Nutzen gilt. Auf diese Weise dient die Parallelgeschichte von<br />

Pamela Jones nicht der Darstellung einer fortschrittlichen Alternative, sondern eher der Schilde-<br />

rung einer relativ lächerlichen Frauengestalt, die – möglicherweise als Ergebnis der Midlife-Cri-<br />

sis- einen nur unter komischen Aspekten sinnvollen Ausbruch aus dem traditionellen Bild wagt<br />

und dabei grandios scheitert. Dennoch bleibt ein Moment, das durchaus ernst genommen wer-<br />

den sollte: Pamelas berufliche Karriere im Fernsehen stößt bei ihrer Tochter <strong>Bridget</strong> nicht nur<br />

auf Verwunderung, sondern auch auf eine Art heimlichen Respekt vor einer Frau, die sie nie in<br />

der Rolle einer Berufstätigen, sondern ausschließlich in der einer Mutter (und damit als einen<br />

Teil einer Zweierbeziehung) und als Hausfrau erlebt hat.<br />

4 Wirkungsgeschichte<br />

4.1 Breitenwirkung des Romans<br />

Der Erfolg, den Romane aus dem <strong>Bridget</strong> Jones-Genre (der Comic Novel, die das Leben und<br />

vor allem das Bewusstsein junger Frauen innerhalb eines westlichen, urbanen Mittelklasse-<br />

Milieus reflektiert) in den Neunzigern erzielten, wird von einigen auf ein perfektes zeitliches<br />

Zusammenfallen einer großen weiblichen Leserschaft und einem Frauenanteil im Verlagswesen<br />

und unter den Autorinnen, der gegen Ende des 20.Jahrhunderts so groß war wie nie zuvor,<br />

reduziert – folgt man dieser Analyse, so steckt hinter dem Aufblühen dieser neuen Art von Po-<br />

pular Fiction nicht viel mehr als eine perfekte Antwort des publizistischen Gewerbes auf einen<br />

neu entstandenen Marktsektor (Bloom 2002, S.52). Diese Sichtweise sagt aber noch nichts<br />

darüber aus, welches spezielle Bewusstsein bei dieser weiblichen Leserschaft vorhanden sein<br />

muss, um eben jenen Erfolg (der eine Identifikationsmöglichkeit oder die Möglichkeit einer radi-<br />

kalen Distanzierung fast voraussetzt) zu erzielen. Bezieht man die in vorhergehenden Thesen<br />

zu weiblichen Identitätsmodellen hinzu, muss man zu der Meinung kommen, dass der Erfolg<br />

von "<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>" weniger geplante Marktstrategie denn vielmehr ein Zufallsergebnis<br />

war, weil es in diesem Fall eine große Schnittmenge zwischen der Aussagefähigkeit eines<br />

populärliterarischen Genres und den Bedürfnislagen der Leser-Zielgruppe gab.<br />

16


Dessen ungeachtet war der Erfolg des Romans enorm; das Buch führte in Großbritannien viele<br />

Wochen lang die Bestsellerlisten an, weltweit wurden in unzähligen Übersetzungen viele Millio-<br />

nen Bücher verkauft. Auch der Nachfolger <strong>Bridget</strong> Jones – The Edge of Reason (1999) wurde<br />

zu einem Verkaufserfolg. Der Roman verhalf Helen Fielding innerhalb kurzer Zeit zu einem<br />

hohen Bekanntheitsgrad: Am 23. Februar 2003 hatte sie sogar einen „Gastauftritt“ (als Zei-<br />

chentrickfigur mit ihrer Originalstimme) in einer Folge der populären amerikanischen Zeichen-<br />

trickserie The Simpsons (http://us.imdb.com/Name?Fielding,+Helen). <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong><br />

wurde außerdem 2001 in Großbritannien mit großem Erfolg als Kinofilm produziert, die Verfilmung des<br />

Nachfolgeromans ist bereits für 2003 geplant.<br />

4.2 Rezeption<br />

<strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong> spaltet in extremer Weise die Literaturkritik. Auch wenn Helen Fieldings<br />

Gespür für Komik auf breite Anerkennung stößt, so wird doch die Wirkung und die Bedeutung<br />

des Romans sehr unterschiedlich bewertet – bemerkenswerterweise auch jenseits der be-<br />

kannten Auseinandersetzungen um high literature und Populärliteratur; so ist etwa einer der<br />

anerkanntesten Fürsprecher des Romans der Schriftsteller Salman Rushdie, der sich sogar zu<br />

einem Gastauftritt in der Kinoverfilmung bereiterklärte (Whelehan 2000, S.13).<br />

Kritik wird vor allem am Bild von Frauen bzw. weiblichen Singles laut, welches das Buch ver-<br />

mittelt, sowie am hohen Identifikationsgrad, den es Leserinnen bietet (der gleichzeitig als Ursa-<br />

che für seinen großen Erfolg gilt). So geht eine sehr weitgehende Kritik davon aus, dass das<br />

Problem weniger im Roman selbst liegt, da er als Satire zu verstehen ist, sondern eher in einer<br />

falschen Lesart der Zielgruppe, die darin ein Identifikationsmodell und eine Art nachahmens-<br />

werten Lifestyle sehen könnte. An anderer Stelle kritisiert eine Rezensentin, dass sich die sta-<br />

tistisch zunehmende Gruppe von Single-Frauen nicht derartig homogen darstellen lasse und<br />

sich Teile dieser Gruppe durch die Klischees, die "<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>" produziert, angegriffen<br />

fühlen könnten – schließlich liegt die primäre Bedeutung der Geschichte nicht auf <strong>Bridget</strong>s be-<br />

ruflicher Karriere, sondern auf ihrem Streben nach einer dauerhaften, idealtypischen Beziehung<br />

zu einem Mann.<br />

Es ist schwer, der Argumentation zu widersprechen, dass "<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>" ein Bild der<br />

typischen Single-Frau prägen könnte, die trotz der Freiheiten, die das Single-Dasein mit sich<br />

bringt, ihre Erfüllung letztendlich nur im konventionellen heterosexuellen Zweierverhältnis finden<br />

kann – selbst wenn dies nicht im Sinn der Autorin gewesen sein mag (Whelehan 2000, S. 56 f.).<br />

4.3 <strong>Bridget</strong> Jones als politische Figur<br />

Als die Conservative Party in Großbritannien im Jahr 2002 beschloss, <strong>Bridget</strong> Jones als Gali-<br />

onsfigur für ihre Politik zu verwenden („Tories claim <strong>Bridget</strong> Jones as ‚one of us’ “, Waugh 2002,<br />

„Tories enlist <strong>Bridget</strong> Jones to promote pro-marriage pollicy“, Jones 2002) entbrannte eine De-<br />

batte über die imaginäre Heldin und ihre politische Präferenz. Aufhänger für die Debatte war<br />

schon zuvor eine Äußerung der Heldin im zweiten Teil des Romans gewesen, in der sie sich<br />

17


über den Wahlsieg der Labour Party gefreut hatte (Tony Blair hatte 1997 nach 17 Jahren einen<br />

Regierungswechsel in Großbritannien erreicht):<br />

„Hurrah! Could not be more pleased about landslide. That will be one in eye for shaming Tory-<br />

Party-Member mother and ex-boyfriend. Har har. Cannot wait to gloat. Cherie Blair is fantastic.<br />

You see, she too would probably not fit into tiny bikinis in communal changing rooms.”<br />

(Fielding 1999, S.205)<br />

Im Jahr 2002 starteten die Tories eine Kampagne, um die angebliche Gleichgültigkeit der Re-<br />

gierung gegenüber der Familie als Wert in die Öffentlichkeit zu bringen, und im Rahmen einer<br />

Grundsatzrede dazu bezeichnete David Willetts, Mitglied des Schattenkabinetts der Konservati-<br />

ven für den Bereich Arbeit und Soziales, <strong>Bridget</strong> Jones als eine Konservative, die letztendlich<br />

nichts anderes wolle als einen Mann und eine Familie: „She is a Tory at heart because she<br />

wants to settle“ (Waugh 2002). Diese Aussage, die mehr öffentliches Interesse geweckt hatte<br />

als die politischen Statements, die in Willetts’ Rede enthalten waren, stießen nicht nur bei Helen<br />

Fielding auf Widerspruch. Und tatsächlich stellt sich die Frage, ob <strong>Bridget</strong>s glühender Hass auf<br />

die sogenannten Smug Marrieds und ihre liberale Haltung gegenüber Homosexualität die An-<br />

nahme rechtfertigen, sie sei eine Konservative. Tatsächlich gibt es vermutlich Belege dafür,<br />

dass Frauen mit <strong>Bridget</strong>s Hintergrund eine der Säulen des Labour-Wahlsieges gewesen sein<br />

könnten, denn junge berufstätige Frauen neigen in nahezu allen westlichen Industriestaaten<br />

eher dazu, linke Volksparteien zu wählen, als ihre männlichen Altersgenossen. Auf der anderen<br />

Seite liegt eine gewisse Wahrheit in der Behauptung, dass im Streben der Figur nach einer<br />

langfristigen, herkömmlichen Beziehung etwas zutiefst konservatives liegt, nämlich das Streben<br />

nach einer vermeintlichen Sicherheit, die innerhalb konventioneller Denkstrukturen nur in einer<br />

dauerhaften heterosexuellen Zweierbeziehung zu finden ist. Ein Leserbrief im Daily Telegraph<br />

vom 23.09.2002 gibt auf sehr verbitterte Weise eine andere Begründung für den Konservatis-<br />

mus <strong>Bridget</strong>s und übt dabei gleichzeitig harsche Kritik an Blairs modernisierter New Labour<br />

Party. Laut Hilton Holloway manifestiert sich in der Figur das Milieu der jungen, gut verdienen-<br />

den und sozial abgesicherten Großstadtfrauen, die Labour wählen, weil sie ein naiv-liberales<br />

Weltbild besitzen, die dann im Laufe der Zeit realisieren, dass das britische Sozialsystem nicht<br />

besonders verlässlich ist und sich deswegen mit privater Versorgung behelfen: Privatversiche-<br />

rungen, Privatschulen, private Nachhilfe etc.<br />

All dieses ginge auf Kosten der sozial schlechter gestellten Menschen, argumentiert Holloway,<br />

und würde deshalb den zutiefst konservativen Kern solcher Frauen ans Tageslicht bringen:<br />

„After a decade in the capital, I’ve met <strong>Bridget</strong> and plenty of her. Under the blond wood New<br />

Labour veneer is a solid conservative core of the toughest teak.”<br />

(Holloway 2002)<br />

Auch wenn sich die Frage nach <strong>Bridget</strong> Jones’ politischer Ausrichtung also aus verschiedenen<br />

Gründen nicht exakt beantworten lässt, sprechen einige stichhaltige Argumente dafür, dass es<br />

in dieser Figur –neben gewissen rechtsliberalen Einfärbungen- einen leichten Hang zur Konser-<br />

vativen gibt, der sich in ihrer momentanen Situation möglicherweise nur noch nicht so offen-<br />

sichtlich zeigt.<br />

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5 Fazit: Die bewusstseinsbildende Wirkung von <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong><br />

Eine Kundenrezension bei amazon.co.uk sagt über den Roman folgendes:<br />

“A comic triumph, fielding creates a character completely individual in her iconic status. In this<br />

day and age of pressures on women <strong>Bridget</strong> is unique and refreshing in her realism; the most<br />

universally identifiable character i think i have ever come across. […] Fielding brings Austen<br />

bang up to date and her bridgetisms have been firmly implanted in the british vernacular giving<br />

the book lasting appeal. […]”<br />

(http://www.amazon.co.uk/exec/obidos/ASIN/0330332775/ref=sr_aps_books_1_1/202-<br />

2533255-5975833 [23.03.2003])<br />

Die hohe Identifikationsmöglichkeit („the most universally identifiable character...“) mit der Titel-<br />

heldin wurde bereits mehrfach angesprochen, und an dieser Stelle möchte ich die These auf-<br />

stellen, dass es in Rezeption und Wirkung des Romans eine Art Wechselwirkung gibt, die ich im<br />

Folgenden kurz darstellen möchte. Es gibt ein gesellschaftliches Bewusstsein junger (mehrheit-<br />

lich alleinstehender) Frauen, das aus der Sicht des traditionellen Feminismus als gesellschaft-<br />

licher roll-back gesehen werden kann. Organisierter Kampf für spezifisch weibliche Interessen<br />

und gegen strukturelle Unterdrückung wird abgelehnt oder zumindest mit Gleichgültigkeit be-<br />

straft, durch die nahezu identischen Zugänge von jungen Männern und Frauen zu Bildung und<br />

Erwerbsleben wird strukturelle Benachteiligung im täglichen Leben erst spät und oft nur in sehr<br />

subtilen Formen erlebt, so dass junge Frauen das Selbstbewusstsein entwickeln, nicht ihrem<br />

Geschlecht nach, sondern ihrer Leistung nach beurteilt und behandelt zu werden. Gleichzeitig<br />

hat sich ein bestimmtes Bild von Weiblichkeit manifestiert, das es Frauen ermöglicht, sich<br />

zugleich als begehrenswertes „Objekt“ und als gleichberechtigte Partnerin gegenüber Männern<br />

zu empfinden. Das Entstehen einer popkulturellen „Girlie“- Bewegung belegt diese Entwicklung<br />

deutlich. Dieses Bewusstsein war schon vor dem Erscheinen von <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong> vorhan-<br />

den und kann möglicherweise auch von Einfluss auf die Autorin gewesen sein – es ist hier nicht<br />

möglich, mit Gewissheit zu sagen, ob Helen Fielding mit diesem Empfinden bewusst spielt oder<br />

ob sie eher unbewusst diese Bewegung verinnerlicht und ausgedrückt hat. Nichtsdestotrotz<br />

reflektiert der Roman genau diese Haltung und zeigt deren Wirkung auf ganz spezielle Bereiche<br />

des Zusammenlebens mit der ihr eigenen Schwerpunktsetzung auf Liebesleben, soziale Bezie-<br />

hungen, Konsum und Körperlichkeit. "<strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>" ist sozusagen nichts anderes als<br />

eine Darstellung eines als Realität verstandenen Lifestyles im Sinne von Giddens, der die<br />

Wahrnehmung einer sehr genau zu verortenden Gruppe von jungen weißen, berufstätigen und<br />

sozial abgesicherten Single-Frauen wiedergibt, ohne sie zu hinterfragen, aber für kritische Re-<br />

zipienten durchaus als Parodie zu lesen.<br />

Der Zusammenhang von Ursache und Wirkung bricht an dieser Stelle aber nicht ab: Auch wenn<br />

der Roman dieses Bewusstsein nicht geschaffen hat, so ist nicht abzustreiten, dass er es in<br />

einer Konzentration und Geschlossenheit vermittelt wie kaum ein anderes derartig populäres<br />

Buch der letzten Jahre. Die Gefahr eines „Wiederfindens“ der eigenen Realität und der darauf<br />

folgenden absoluten Identifikation mit der fiktiven Realität der Titelheldin ist daher akut. Wenn<br />

19


der humoristische Aspekt des Romans nur als Mittel der Unterhaltung, nicht aber als Parodie<br />

verstanden wird, dann ist ein kritischer Umgang mit vielen expliziten und impliziten Aussagen<br />

kaum möglich, und gerade sehr fragwürdige Themenkomplexe wie <strong>Bridget</strong>s gestörter Umgang<br />

mit ihrem vermeintlichen Übergewicht wirken eher bestätigend auf ähnliche Erfahrungen von<br />

Leserinnen als abschreckend. Möglicherweise ist derartiger Pessimismus übertrieben; zum<br />

einen spielen vielfältige kulturelle Einflüsse eine Rolle bei der Entwicklung von Identität und<br />

Bewusstsein, zum anderen sind auch Literaturkritiker uneins in der Einschätzung möglicher<br />

negativer Auswirkungen des Bestsellers. Festzustellen bleibt aber in jedem Fall, dass es sich<br />

bei <strong>Bridget</strong> Jones’s <strong>Diary</strong> um die perfekte Wiedergabe eines Empfindens handelt, das zu die-<br />

sem Zeitpunkt bei der anvisierten Leserinnenschaft vorhanden war, und dass es auf der ande-<br />

ren Seite großen Einfluss auf Bewusstseinslagen und auf die Entwicklung des literarischen<br />

Genres, dem es angehört, ausübt. Diese Wechselbeziehung macht es so schwierig, eine ex-<br />

akte Einordnung und vor allem Bewertung vorzunehmen, und möglicherweise liegt in dieser<br />

Schwierigkeit einer der Gründe, wieso die Autorin selbst sich nur vorsichtig und vage zu ihrem<br />

Werk äußert und sich so gerne mit der Aussage schützt, dass es ihr nur um Unterhaltung ginge.<br />

6 Bibliographie<br />

6.1 Primärliteratur<br />

Austen, Jane: Pride and Prejudice. London (Penguin) 1994.<br />

Fielding, Helen: <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>. A Novel. London, Basingstoke, Oxford (Picador) 1996.<br />

Fielding, Helen: <strong>Bridget</strong> Jones. The Edge of Reason. London (Picador) 1999.<br />

6.2 Sekundärliteratur<br />

6.2.1 Bücher<br />

Best, Steven; Kellner, Douglas: Postmodern Theory. Critical Interrogations. Houndmills (The<br />

Macmillan Press) 1991.<br />

Blamires, Harry: A Short History of English Literature. Second Edition. London (Routledge)<br />

1984.<br />

Bloom, Clive: Bestsellers. Popular Fiction Since 1900. Houndmills (Palgrave Macmillan) 2002.<br />

Bublitz, Hannelore: Judith Butler zur Einführung. Hamburg (Junius) 2002.<br />

Butler, Judith: Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity. London (Routledge)<br />

1990.<br />

20


Docherty, Thomas (Hrsg.): Postmodernism. A Reader. Hempstead (Harvester Wheatsheaf)<br />

1993.<br />

Featherstone, Mike (Hrsg.): The Body. Social Process and Cultural Theory. London (Sage<br />

Publications) 1996.<br />

Gauntlett, David: Media, Gender and Identity. An introduction. London, New York (Routledge)<br />

2002.<br />

Giddens, Anthony: Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der<br />

Strukturierung. Frankfurt a.M. (Campus) 1995.<br />

Malpas, Simon (Hrsg.): Postmodern Debates. Houndmills (Palgrave) 2001.<br />

McCracken, Scott: Pulp. Reading Popular Fiction. Manchester (Manchester University Press)<br />

1998.<br />

Sanders, Andrew: The Short Oxford History of English Literature. Oxford (Oxford University<br />

Press) 1994.<br />

Strinati, Dominic: An Introduction to Theories of Popular Culture. London (Routledge) 1996.<br />

Strinati, Dominic: An Introduction to Studying Popular Culture. London (Routledge) 2000.<br />

Waugh, Patricia: Feminine Fictions. Revisiting the Postmodern. London (Routledge) 1989.<br />

Whelehan, Imelda: Helen Fielding's <strong>Bridget</strong> <strong>Jones's</strong> <strong>Diary</strong>. A Reader's Guide. New York<br />

(continuum) 2002.<br />

6.2.2 Zeitungsartikel<br />

Holloway, Hilton: Re: Left wing facade hides tory heart. In: The Daily Telegraph, 18.09.2002.<br />

Jones, George; Womack, Sarah: Tories enlist <strong>Bridget</strong> Jones to promote pro-marriage policy. In:<br />

The Daily Telegraph, 18.09.2002.<br />

Smith, Julia Llewellyn: Novels cut out sex and happy endings. In: The Daily Telegraph, Nr. 751<br />

vom 15.06.1997.<br />

Waugh, Paul: Tories claim <strong>Bridget</strong> Jones as 'one of us'. In: The Independent, 18.09.2002.<br />

21


6.2.3 Internetquellen<br />

The Internet Movie Data Base: http://www.imdb.com<br />

Amazon UK: http://www.amazon.co.uk<br />

Penguin Group USA: http://www.penguinputnam.com<br />

Homepage von Anthony Giddens: http://www.lse.ac.uk/Giddens/<br />

Ressourcen zum Thema Singles : http://www.single-dasein.de<br />

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