Exportregion Heilbronn-Franken| w.news 04.2015
04.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Exportregion Heilbronn-Franken • Ehrenwertes Engagement • Verlagsjournal wirtschaftinform.de • Industrieschaltgeräte
04.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Exportregion Heilbronn-Franken • Ehrenwertes Engagement • Verlagsjournal wirtschaftinform.de • Industrieschaltgeräte
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NR. 04 | 2015<br />
WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK HEILBRONN-FRANKEN<br />
TITEL<br />
<strong>Exportregion</strong><br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
Seite 16<br />
DOSSIER<br />
Ehrenwertes Engagement<br />
Seite 32
NR. 7/8 JULI/AUGUST 2013<br />
Wirtschaftsmagazin der IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken www.heilbronn.ihk.de<br />
IHK-Jahresabschluss<br />
2012<br />
Gute Wirtschaftslage<br />
prägt Bilanz S.15<br />
TOP-Wissenschaft<br />
Unterstützung bei der<br />
Suche nach Forschungspartnern<br />
S.61<br />
Krisenmanagement<br />
Hilfe für Handel in der<br />
Mannheimer City S.82<br />
Sascha Greibich<br />
Geschäftsführer der<br />
Spedition Knubben,<br />
Mannheim<br />
Henriette Koppenhöfer<br />
Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin der<br />
Spedition Koppenhöfer,<br />
Frankenthal<br />
SEPA<br />
Jetzt umstellen 08<br />
Ausgabe 07-08 / 2013<br />
5. Juli 2013<br />
MANAGEMENT IN DER PRAXIS<br />
Mehr Erfolg durch<br />
professionellen Service 10<br />
TITELTHEMA<br />
ERBSCHAFTSSTEUER<br />
Betriebsvermögen schonende<br />
Regelungen auf dem Prüfstand 12<br />
Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd 04<br />
‹regional kombinieren & profitieren›<br />
IHK-Zeitschriften erreichen 287.300 Unternehmen in Baden-Württemberg<br />
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IHK-Region<br />
Rhein-Neckar<br />
IHK-Region<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
IHK-Region<br />
Stuttgart<br />
IHK-Region<br />
Ostwürttemberg<br />
Wirtschaft<br />
trifft Sport<br />
GEWERBE GEBIETE<br />
Attraktive Rahmen -<br />
bedingungen<br />
Seite 26<br />
ENGPASS<br />
Fachkräfte<br />
willkommen<br />
Seite 10<br />
w<strong>news</strong><br />
Seite 14<br />
ihk-zeitschriften.de<br />
+<br />
Herausforderung<br />
Infrastruktur<br />
Wichtige Projekte<br />
werfen ihre<br />
Schatten voraus<br />
S.4<br />
magazin<br />
in Ostwürttemberg<br />
© www.hettenbach.de<br />
Gestaltung<br />
und Innovation<br />
Interessengemeinschaft der Anzeigenverwaltungen für IHK-Zeitschriften in Baden-Württtemberg e.V.<br />
Ansprechpartner: AZV IHK-Kombi Südwest · Jägerweg 1 · 76532 Baden-Baden · Tel. 07221 2119 21 · Fax 2119 15 · info@ihk-zeitschriften.de
STANDPUNKT<br />
Neuregelung der Erbschaftsteuer<br />
sollte Familienunternehmen in<br />
Deutschland stärken!<br />
Die Politik betont gerne – nahezu über<br />
alle Parteigrenzen hinweg – die besondere<br />
Bedeutung der Familienunternehmen.<br />
Das hören wir Unternehmer in allen<br />
Reden und in vielen Gesprächen. Die Fami -<br />
lienunternehmen in unserem Land sind in<br />
der Tat etwas Besonderes. Sie prägen unsere<br />
Wirtschaftsstruktur. Sie sind über Generationen<br />
hinweg in den Regionen verankert und<br />
sie sind oft weltweit erfolgreich.<br />
Wirtschaftsmagazin<br />
der IHK<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
www.ihk-w<strong>news</strong>.de<br />
HERAUSGEBER<br />
IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
Postfach 2209<br />
74012 <strong>Heilbronn</strong><br />
Ferdinand-Braun-Str. 20<br />
74074 <strong>Heilbronn</strong><br />
Telefon 07131 9677-0<br />
Telefax 07131 9677-199<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
TITELBILD<br />
© iuhrlqe/vectorace/<br />
Zlatko Guzmic – Fotolia.com<br />
Gestaltung: adextra<br />
In seinem Urteil zur Erbschaftsteuer<br />
hat das Bundesverfassungsgericht deshalb<br />
auch unterstrichen, welchen hohen Stellenwert<br />
die Familienunternehmen für unseren<br />
Wirtschaftsstandort haben. Der Erhalt der<br />
Unternehmensstruktur und der von Arbeitsplätzen<br />
werden als Ziele einer Verschonung<br />
bei der Übertragung von Betriebsvermögen<br />
ausdrücklich anerkannt.<br />
An einigen Stellen sieht das Verfassungsgericht<br />
jedoch Nachsteuerungsbedarf. Vor<br />
allem bei großen Unternehmen soll belegt<br />
werden, dass eine Verschonung gerechtfertigt<br />
ist. Dies ist der Fall, wenn eine Steuerzahlung<br />
eines Unternehmens die Investitionskraft<br />
schwächt und damit Arbeitsplätze<br />
gefährdet, oder wenn es sogar verkauft oder<br />
aufgelöst werden müsste. Daher soll ab einer<br />
noch festzulegenden Grenze eine „Bedürfnis -<br />
prüfung“ für die Verschonung erfolgen.<br />
Die ersten Vorschläge zur Ausgestaltung<br />
der Erbschaftsteuer liegen auf dem Tisch.<br />
Insbesondere die Ausführungen zur Bedürfnisprüfung<br />
sorgen für Stirnrunzeln. Denn<br />
das Bundesfinanzministerium hat vorgeschlagen,<br />
diese nicht auf das Unternehmen<br />
zu beziehen, sondern auf den Erben. Beantragt<br />
dieser eine Verschonung von der Steuerzahlung,<br />
soll er nachweisen, dass er persönlich<br />
nicht in der Lage ist, die Steuerschuld<br />
DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer.<br />
für das Unternehmen sofort aus seinem<br />
Vermögen zu begleichen – und zwar nicht<br />
nur aus dem gegebenenfalls mitübertragenen<br />
privaten Vermögen, sondern auch aus<br />
dem bereits vorhandenen! Damit würden<br />
wir eine gravierende Änderung des Erbschaftssteuersystems<br />
vornehmen. Minimal -<br />
invasiv – wie von der Politik angekündigt –<br />
könnte man eine solche Änderung nun<br />
wirklich nicht nennen.<br />
Zum Glück stehen wir erst am Anfang<br />
der Reformdebatte. Bundesfinanzminister<br />
Wolfgang Schäuble hat zumindest signalisiert,<br />
dass er für weitere Vorschläge offen<br />
ist. Das ist gut so. Es geht hier um viel,<br />
jedenfalls um viel mehr, als nur die jährlich<br />
rund fünf Milliarden Euro Steuereinnahmen.<br />
Es geht um den Erhalt unserer einmaligen<br />
Wirtschaftsstruktur in Deutschland. Das gilt<br />
für die vielen kleinen und mittleren Familienunternehmen,<br />
aber es gilt natürlich auch<br />
für die großen, die überproportional viele<br />
Arbeitsplätze sichern.<br />
Ihr Dr. Eric Schweitzer<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
3
INHALT<br />
GENIESSEN IN DER<br />
REGION Zu Gast im<br />
Restaurant „s’Achtele“.<br />
Seite 42<br />
TITEL <strong>Exportregion</strong><br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken. Seite 16<br />
FRÜHJAHRSEMPFANG Seite 10<br />
Innovation braucht Freiheit.<br />
DOSSIER Wirtschaftsfaktor Ehrenamt. Seite 32<br />
IHK + REGION<br />
6 Spezialist für Fluorprodukte –<br />
Solvay aus Bad Wimpfen<br />
10 Frühjahrsempfang –<br />
Innovation braucht Freiheit<br />
12 IHK-Forschungstransferpreis –<br />
Projekte ausgezeichnet<br />
14 Deutschland – der ideale Partner<br />
15 Beste Geschäftsideen gesucht – Elevator Pitch BW<br />
TITEL<br />
EXPORTREGION HEILBRONN-FRANKEN<br />
16 Exportschlager<br />
19 Exportstarke Region<br />
GELD + MÄRKTE<br />
26 Marktchancen in Marokko<br />
29 W-8BEN-E – ein Formular der US-Steuerbehörde<br />
30 „Finanzielle Gewerbeförderung“ –<br />
neu aufgelegt<br />
DOSSIER<br />
EHRENWERTES ENGAGEMENT<br />
32 Wirtschaftsfaktor Ehrenamt<br />
34 Ist doch Ehrensache<br />
37 Mitstreiter gewinnen<br />
WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />
40 Anmeldung „Nacht der Ausbildung“<br />
41 Neuer Vorstand im WJ-Förderkreis<br />
41 Ehrenamt Wirtschaftsjunior<br />
SERVICE + INFO<br />
42 Genießen in der Region – zu Gast im<br />
Restaurant „s’Achtele“ in Schwäbisch Hall<br />
44 Veranstaltungsangebote der IHK<br />
RECHT + RAT<br />
46 „Update Arbeitsrecht“ – Infoveranstaltung<br />
47 Spesenbetrug – außerordentliche Kündigung<br />
4 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
w.<strong>news</strong><br />
EXPORT Marktchancen in Marokko. Seite 26<br />
INDEX<br />
ABB, Ladenburg .............................12<br />
ANSMANN, Assamstadt..................54<br />
AUDI, Neckarsulm..........................57<br />
AZO CONTROLS, Neckarsulm..........54<br />
BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE<br />
BANK, <strong>Heilbronn</strong>.............................41<br />
BARTEC, Bad Mergentheim ......20|50<br />
BERA, Schwäbisch Hall..................56<br />
BLANCO, Sinsheim.........................35<br />
BOSCH, Abstatt..............................55<br />
BÜRGSCHAFTSBANK......................30<br />
BÜRKERT, Ingelfingen......................52<br />
DACHSER SE, Öhringen..................35<br />
DIEMER, Neckarsulm......................34<br />
DOMETIC SEITZ, Krautheim.............21<br />
DUALE HOCHSCHULE BADEN-<br />
WÜRTTEMBERG, Mosbach..............12<br />
EXPERIMENTA, <strong>Heilbronn</strong>................41<br />
GALERIA-KAUFHOF, <strong>Heilbronn</strong>.........41<br />
GGS, <strong>Heilbronn</strong> ..............................14<br />
GRONINGER, Crailsheim.................57<br />
HAMMERWERK BAUMANN,<br />
Güglingen.......................................54<br />
HANDWERKSKAMMER<br />
HEILBRONN-FRANKEN....................15<br />
HIRSCHMANN LABORGERÄTE,<br />
Eberstadt.......................................12<br />
HNV, <strong>Heilbronn</strong>...............................52<br />
HOCHSCHULE<br />
HEILBRONN ................11|12|15|44<br />
HOHENSTEIN INSTITUT FÜR<br />
TEXTILINNOVATION, Bönnigheim .....12<br />
HÜTTER REISEN, Öhringen..............41<br />
HYUNDAI, <strong>Heilbronn</strong> .......................55<br />
ISOBOUW, Abstatt ..........................56<br />
JAMMIRA, Schwäbisch Hall ............51<br />
KIEFER, Schwaigern........................52<br />
KREISSPARKASSE, <strong>Heilbronn</strong>..........14<br />
KOLPING BILDUNGSWERK,<br />
<strong>Heilbronn</strong>.......................................11<br />
LANDESGARTENSCHAU,<br />
Öhringen........................................51<br />
LAUDA DR. R. WOBSER,<br />
Lauda-Königshofen........................56<br />
L-BANK..........................................30<br />
LEROI, Bretzfeld..............................35<br />
LUPYLED, Forchtenberg...................56<br />
MAHLE, Gaildorf/Öhringen..............50<br />
MATECO, <strong>Heilbronn</strong>.........................54<br />
METZGER-SPEDITION, Neu-Kupfer...35<br />
NIETZER & HÄUSLER, <strong>Heilbronn</strong>.....41<br />
NOVALUNG, <strong>Heilbronn</strong>....................12<br />
PAPIER UNION, Talheim ..................52<br />
POGO SAMMET & MÄRZ,<br />
Löwenstein.....................................12<br />
RECARO,<br />
Schwäbisch Hall................36|44|55<br />
RADIO TON, <strong>Heilbronn</strong>....................50<br />
R. STAHL, Waldenburg ....................19<br />
RÜDENAUER, Bad Mergentheim.....52<br />
RÜDINGER, Krautheim....................51<br />
S’ACHTELE, Schwäbisch Hall..........42<br />
SCHEUERLE, Pfedelbach................54<br />
SCHUNK, Lauffen...........................53<br />
SOLVAY, Bad Wimpfen.......................7<br />
SYNERGIE, <strong>Heilbronn</strong>......................55<br />
SYSTEMAIR, Boxberg......................50<br />
TII GROUP, <strong>Heilbronn</strong> ......................50<br />
TREIBER, <strong>Heilbronn</strong> ........................54<br />
WASSERSCHLOSS,<br />
Erkenbrechtshausen.......................36<br />
WITTENSTEIN, Igersheim.................22<br />
WOERNER, Leingarten....................56<br />
WÜRTH, Künzelsau.........................51<br />
47 Betriebsübergang Tankstellenstilllegung<br />
48 Aufräumarbeiten nach Ladenschluss<br />
48 Sachverständigenwesen –<br />
Erlöschen einer öffenlichen Bestellung<br />
49 Formularfallen –<br />
werblicher Charakter muss erkennbar sein<br />
FIRMEN + LEUTE<br />
50 Meldungen aus den Unternehmen<br />
RUBRIKEN<br />
24 Newsticker „Neues aus Berlin und Brüssel“<br />
24 IHK-Veranstaltungen<br />
38 Statistik: Wirtschaftszahlen<br />
44 Börsen<br />
45 Seminare – IHK-Zentrum für Weiterbildung<br />
58 Made in <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
58 Kultur-Tipps<br />
58 Impressum<br />
Liebes IHK-Mitglied,<br />
sollte sich die Bezugsadresse Ihrer w.<strong>news</strong> ändern oder<br />
Sie möchten die w.<strong>news</strong> abbestellen, bitten wir Sie uns<br />
dies per E-Mail an pr@heilbronn.ihk.de mitzuteilen.<br />
Vielen Dank, Ihre w.<strong>news</strong>-Redaktion<br />
Diese Ausgabe enthält folgende Beilagen:<br />
Gesamtbeilagen:<br />
engelbert strauss GmbH & Co. KG,<br />
63599 Biebergemünd<br />
Wortmann AG, 32609 Hüllhorst<br />
Teilbeilage:<br />
Schwabengarage<br />
GmbH,<br />
74080 <strong>Heilbronn</strong><br />
wirtschaftinform.de das verlagsjournal in w.<strong>news</strong><br />
2 Logistik, Kran- & Hebetechnik<br />
9 TOP100-Websites aus der Region – besteseiten.de<br />
10 Innovative Unternehmen<br />
12 Termine, Kleinanzeigen &<br />
Branchendomains hierimweb.de<br />
13 Maschinenbau & Blechbearbeitung<br />
15 Unternehmen aktuell &<br />
Stellenangebote stelleninfos.de<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
5
IHK + REGION<br />
Solvay hat im November eine neue Anlage für den Synthesebaustein ETFBO eingeweiht.
Spezialist für<br />
Fluorprodukte<br />
Solvay aus Bad Wimpfen als Weltmarktführer etabliert.<br />
VON H ELMUT M ÜLLER
Für die Herstellung von Halbleitern sind Fluorprodukte unverzichtbar.<br />
Die Auftragslage ist gut. Und<br />
mit den letztjährigen Investitionen<br />
hat die Solvay Fluor<br />
GmbH in Bad Wimpfen die<br />
Weichen für die Zukunft gestellt.<br />
„2014 haben wir unseren Schiffsanleger<br />
für flüssige Stoffe modernisiert,<br />
in eine automatische Abfüllung für die<br />
Fluorspezialität AmBi investiert und für<br />
rund fünf Millionen Euro eine neue<br />
Anlage für den Synthesebaustein ETFBO<br />
gebaut. Damit haben wir die Voraussetzungen<br />
für weiteres Wachstum geschaffen“,<br />
sagt Werksleiter Hans-Peter Wickel.<br />
Wandel zum Fluor-Spezialisten<br />
Bis ins 20. Jahrhundert gewinnt der<br />
Standort Bad Wimpfen Siedesalz durch<br />
Eindampfen von Sole. Ab 1921 wird die<br />
Sole als Rohstoff für Chemieprodukte<br />
genutzt. Anfangs stellt das Werk Kryolith<br />
her, ein Schmelzflussmittel für die Aluminiumindustrie.<br />
Kryolith gehört noch<br />
heute zum Produktspektrum von Solvay.<br />
Später kommen Kältemittel für Klima -<br />
an lagen hinzu. Nach und nach differenziert<br />
sich der Betrieb auf Fluor-Spezialitäten.<br />
Mit einzelnen Fluorprodukten<br />
gelingt der Aufstieg zum Weltmarktführer.<br />
In den 1960er Jahren geraten<br />
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) als<br />
Ozon-Killer und Treibhausgase in die<br />
Kritik. FCKW sind die Basis für synthetische<br />
Kältemittel. Das Werk reagiert, stellt<br />
die Produktion von Kältemitteln ein,<br />
passt die Produkte und die Produktion<br />
den Umweltanforderungen an und startet<br />
eigene Umweltaktivitäten. Heute ist das<br />
Unternehmen nach allen Manage ment -<br />
sys te men zertifiziert, von der Qualitätsnorm<br />
ISO 9001 über die Umweltnorm<br />
14001 bis zum Energiemanagement<br />
50001. „Im Bereich Nachhaltigkeit ist es<br />
unser eigener Anspruch, besser zu sein,<br />
als das Gesetz vorschreibt“, erklärt Hans-<br />
Peter Wickel. Unter dem Motto „Solvay<br />
Way“ hat die Gruppe eine Nachhaltigkeitsinitiative<br />
gestartet. Danach soll eine<br />
verantwortungsvolle Produktion zu einer<br />
nachhaltigen Chemie beitragen, „die der<br />
Umwelt gerecht wird und einen sichereren<br />
und gesünderen Lebensstil und<br />
Verbrauch fördert“.<br />
Hauptumsatzträger für Spezialchemie<br />
Die Solvay Flour GmbH gehört seit<br />
1982 zur internationalen Solvay Chemiegruppe<br />
mit Hauptsitz in Brüssel. Die<br />
Gruppe beschäftigt weltweit rund 30.000<br />
Mitarbeiter in 56 Ländern und erzielt<br />
einen Umsatz von rund zehn Milliarden<br />
Euro. Davon erwirtschaften die deutschen<br />
Solvay-Gesellschaften mit ihren<br />
rund 3.000 Mitarbeitern an zehn Standorten<br />
einen Umsatz von circa 1,1 Milliarden<br />
Euro. Solvay Bad Wimpfen ist mit<br />
124 Millionen Euro Hauptumsatzträger<br />
der Geschäftseinheit „Special Chemicals“,<br />
die insgesamt rund 550 Millionen Euro<br />
umsetzt. Zu der Einheit gehören weltweit<br />
20 Produktionsstandorte und zwei<br />
Forschungszentren. Das Werk produziert<br />
anorganische und organische Fluorprodukte<br />
mit zungenbrecherischen Bezeichnungen<br />
wie „Trifluoracetylchlorid (TFAC)“<br />
oder „4-Ethoxy-1,1,1-trifluor-3-buten-<br />
2-on (ETFBO)“. Zum größten Teil sind<br />
es unverzichtbare Grundstoffe für die<br />
Herstellung ganz unterschiedlicher Produkte.<br />
Für Arznei- und Pflanzenschutzmittel<br />
beispielsweise. Etwa 50 Prozent<br />
aller neuen Medikamente und 20 Prozent<br />
der Pflanzenschutzmittel enthalten<br />
fluororganische Wirkstoffe. Mit diesen<br />
Stoffen gelangen Medikamente leichter<br />
in Zellen. Sie verbessern die Wirksamkeit<br />
und können deshalb auch geringer<br />
dosiert werden.<br />
Unverzichtbar sind Fluor-Spezialitäten<br />
als Isolier- und Kühlgas für Transformatoren,<br />
Hochspannungskabel und<br />
Radarsysteme für den Schiffs- und Flugverkehr<br />
oder beim Polieren und Ätzen<br />
von Gläsern. Vonnöten sind Fluor und<br />
Fluorverbindungen auch in der Halb -<br />
leiterindustrie. Mit Produkten aus Bad<br />
Wimpfen werden leistungsfähige Computerchips,<br />
Mobil-Telefone und elektronische<br />
Steuerungen gefertigt.<br />
Führend bei Flussmitteln für<br />
Aluminiumlöten<br />
Andere Felder für Fluorprodukte sind<br />
die Herstellung von Kraftstofftanks und<br />
Bremsscheiben und der Einsatz als Flussmittel<br />
für das Aluminiumlöten wie bei<br />
der Herstellung von Automobilwärmetauschern.<br />
„Dafür haben wir die Marke<br />
Nocolok entwickelt, mit der wir Weltmarktführer<br />
sind“, sagt Werksleiter<br />
Wickel. Nocolok ist neben Synthesebausteinen<br />
wie ETFBO die wichtigste Produktgruppe<br />
des Bad Wimpfener Werkes.<br />
Mit Nocolok lassen sich besonders<br />
feste, magnesiumhaltige Aluminiumlegierungen<br />
realisieren oder noch korrosionsbeständigere<br />
Aluminiumkompo-<br />
8 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
IHK + REGION<br />
nenten herstellen. Aluminium ist leichter<br />
als Stahl, reduziert Gewicht und<br />
spart Treibstoff. Die Erfahrungen in der<br />
Automobilindustrie nutzt Solvay nun<br />
auch für stationäre Wärmetauscher in<br />
Klimaanlagen – ein Markt mit Zukunfts -<br />
potenzial.<br />
Auch für die Herstellung von Solarzellen<br />
werden Fluorprodukte für Ätzund<br />
Reinigungsprozesse benötigt. So<br />
hat Bad Wimpfen das Lösemittel F1EC<br />
für das Solarflugzeug Solar Impulse 2<br />
entwickelt und liefert das Markenprodukt<br />
Solkane 365mfc. F1EC verbessert die<br />
Haltbarkeit der Lithium-Ionen-Akkus<br />
des Flugzeugs. Bei gleichem Gewicht<br />
können die Akkus mehr Strom führen.<br />
Polyurethanschaum ist dimensionsstabil,<br />
stauchfest, feuchtigkeitsbeständig und<br />
weist sich durch hervorragende Isoliereigenschaft<br />
aus. Zur Herstellung benötigt<br />
man Solkane 365/227.<br />
Mit einem solchen Schaum wurde das<br />
Cockpit von Solar Impulse hergestellt.<br />
Er schützt den Piloten vor eisigen Temperaturen<br />
bis minus 50 Grad Celsius.<br />
Ende Februar, Anfang März dieses Jahres<br />
startete das einmalige Solarflugzeug<br />
zu einer Weltumrundung nur mit Sonnenenergie.<br />
„Wir sind stolz, dass wir bei<br />
diesem Projekt mit dabei sind“, freut sich<br />
Hans-Peter Wickel.<br />
Investition in den Standort Deutschland<br />
Für die Entwicklung von Produkten<br />
zur Serienreife verfügt das Werk Bad<br />
Wimpfen über zwei Technikumsanlagen.<br />
Inzwischen ist in einer der beiden<br />
durch die neue Anlage für den Synthesebaustein<br />
ETFBO ergänzt worden. Diese<br />
Investition ist nach Auffassung von<br />
Dr. Andreas Meier, Vorsitzender der<br />
Geschäftsleitung der deutschen Solvay<br />
GmbH in Hannover, nicht selbstverständlich.<br />
Die europäischen Volkswirtschaften<br />
schwächeln, Arbeitsplätze in<br />
Deutschland sind teuer, Energie- und<br />
Rohstoffpreise setzen der hiesigen Industrie<br />
zu. Das schaffe Kostennachteile. „Hier<br />
in Bad Wimpfen produzieren wir aber<br />
hochwertige Produkte mit Alleinstellungsmerkmal.<br />
Und wir haben die Nähe<br />
zu unseren Kunden, den Automobilherstellern<br />
und der Arzneimittelindustrie“,<br />
so Meier bei der Einweihung der Anlage.<br />
Das Werk wird sich weiterhin konsequent<br />
auf Spezialchemikalien konzentrieren.<br />
Durch internationalen Wettbewerb heraus -<br />
gefordert<br />
Bis 2000 hat der Betrieb allein den<br />
globalen Markt bedient. Um die weltweit<br />
führende Position zu stärken, wurde<br />
2004 eine Produktionsstätte in Südkorea<br />
eröffnet. Im vergangenen Jahr sind<br />
die Kapazitäten für Fluorprodukte mit<br />
einer Betriebsstätte in China nochmals<br />
erweitert worden. Von dort aus wird die<br />
steigende Nachfrage in Asien bedient.<br />
„Um im harten internationalen Wettbewerb<br />
bestehen zu können, konzentrieren<br />
wir uns auf Produkte, die nicht<br />
jeder herstellen kann“, sagt dazu Hans-<br />
Peter Wickel. Derzeit wird an weiteren<br />
Synthesebausteinen für Wirkstoffe in<br />
Pflanzenschutz- und Arzneimitteln gearbeitet<br />
sowie an kundenspezifischen<br />
Varianten bestehender Produktgruppen.<br />
”Im Bereich<br />
Nachhaltigkeit<br />
ist es unser eigener<br />
Anspruch,<br />
besser zu sein,<br />
als das Gesetz<br />
vorschreibt.<br />
“<br />
Hans-Peter Wickel,<br />
Werksleiter Solvay,<br />
Bad Wimpfen<br />
Nachwuchs aus den eigenen Reihen<br />
Die Herstellung komplizierter, fluorhaltiger<br />
Moleküle wie ETFBO erfordert<br />
Erfahrung und spezielles Fachwissen.<br />
„Qualifizierte Mitarbeiter, langjährige<br />
Produktionserfahrung und das Forschungs-Know-how<br />
in Bad Wimpfen<br />
sind weltweit einzigartig und ein<br />
Wettbewerbsvorteil“, sagt dazu Horst<br />
Kröger, Leiter Strategisches Marketing<br />
der Geschäftseinheit Special Chemicals.<br />
Die Zeiten, in denen die Vergabe von<br />
Ausbildungsplätzen ein Selbstläufer war,<br />
sind allerdings vorbei. „Heute müssen<br />
wir aktiv auf die jungen Leute zugehen,<br />
um freie Ausbildungsplätze zu besetzen“,<br />
sagt Personalleiter Jörg Laumann.<br />
Mittlerweile gehören die Teilnahme an<br />
Bildungsmessen, Berufsinformationstagen,<br />
Lehrstellenbörsen und die Präsenz<br />
in Karriereportalen zur Pflicht.<br />
Neben den bereits bestehenden Kooperationen<br />
mit dem Hohenstaufen-<br />
Gymnasium in Bad Wimpfen und der<br />
Otto-Klenert-Realschule Bad Fried richs -<br />
hall ist Solvay jetzt auch mit der Ludwig-Frohnhäuser-Gemeinschaftsschule<br />
in Bad Wimpfen in Kontakt getreten.<br />
Zudem gehen Ausbildungsbotschafter<br />
als Ansprechpartner für Schüler in die<br />
Schulen. Für den akademischen Nachwuchs<br />
bietet Solvay jedes Jahr einen<br />
Platz an der Dualen Hochschule Baden-<br />
Württemberg.<br />
Partnerschaft mit der Stadt Bad Wimpfen<br />
Auch mit der Stadt Bad Wimpfen besteht<br />
eine enge Partnerschaft. Die Werksfeuerwehr<br />
arbeitet mit der städtischen<br />
Feuerwehr zusammen. Im Durchschnitt<br />
rücken sie zehnmal im Jahr gemeinsam<br />
aus. Spezialisten der Solvay-Höhenrettung<br />
helfen alljährlich bei der Weih -<br />
nachts be leuch tung. Und das Spendenkonzept<br />
des Werkes ist lokal ausgerichtet.<br />
„Wir unterstützen jedes Jahr Schulen,<br />
Vereine, kulturelle und soziale Einrichtungen<br />
in Bad Wimpfen“, sagt Hans-<br />
Peter Wickel. Zweimal im Jahr informiert<br />
Solvay die Bürger mit einer Nachbarschaftszeitung<br />
über Neues im Werk und<br />
in der Gruppe.<br />
Für das laufende Jahr peilt Hans-Peter<br />
Wickel eine Wiederholung des guten<br />
Vorjahresergebnisses an. Mit Zukunftsprognosen<br />
ist er vorsichtig. Und welche<br />
„Knüller“ das Werk noch in petto hat,<br />
darüber schweigt er. ETFBO jedenfalls<br />
hat Wachstumspotenzial. Und wenn alles<br />
glatt läuft, werden in den nächs ten Jahren<br />
weitere Produkte hinzukommen.<br />
www.solvay.de/badwimpfen<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
9
IHK + REGION<br />
Innovation<br />
braucht Freiheit<br />
Begeisterten beim Frühjahrsempfang mit einem szenischen Vortrag (von links): Frank<br />
Hamburg, Prof. Dr. Christhard Schrenk, Direktor Stadtarchiv <strong>Heilbronn</strong> und der<br />
haus Hamburg mit Elke Döring, IHK-Hauptgeschäftsführerin und IHK-Präsident Prof.<br />
Die IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken überraschte<br />
ihre Gäste beim Frühjahrsempfang<br />
mit einem neuen<br />
Format. Statt eines Gastredners<br />
gab es einen szenischen Vortrag<br />
„Vom Wesen der Innovation“.<br />
VON M ATTHIAS M ARQUART<br />
Noch einen Tag vor dem<br />
Frühjahrsempfang der<br />
IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
feilten der Direktor des <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Stadtarchivs Prof. Dr.<br />
Christhard Schrenk, Frank<br />
Düwel, Leiter der Norden Theaterproduktion<br />
Hamburg und<br />
Mario Gremlich, Schauspieler<br />
beim Operettenhaus Hamburg<br />
an ihrem eigens für diesen<br />
Abend angefertigten szenischen<br />
Vortrag „Vom Wesen der Innovation“.<br />
Bevor jedoch Thea -<br />
terluft durch das <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Haus der Wirtschaft wehte,<br />
begrüßte IHK-Präsident Prof.<br />
Dr. Dr. h. c. Harald Unkelbach<br />
die gut 300 Gäste, gab einen<br />
kurzen Überblick über die<br />
IHK-Arbeit des vergangenen<br />
Jahres und widmete sich verstärkt<br />
dem Thema Bildung.<br />
Dabei betonte er, dass die<br />
Kammern die Attraktivität<br />
eines Ausbildungsberufes noch<br />
stärker deutlich machen müss -<br />
ten. Unkelbach: „Unsere duale<br />
Berufsausbildung als die erste<br />
eigentliche Ausbildung ist wieder<br />
in den Vordergrund zu<br />
stellen und ins Bewusstsein der<br />
Jugendlichen und vor allen<br />
Dingen der Eltern zu bringen.“<br />
Friedbert Schäfer, Geschäftsführer Versicherungskontor Schäfer GmbH, <strong>Heilbronn</strong><br />
(links) und Thomas Hinderberger, Vorstandsvorsitzender Volksbank <strong>Heilbronn</strong>.<br />
Albert Berner, Inhaber Berner Gruppe (von links), Prof. Dr. Wolfgang<br />
Ernst, Dekan der Hochschule <strong>Heilbronn</strong> und Hans Peter<br />
Fuchs, Geschäftsführer ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG.<br />
Der Schauspieler Mario Gremlich<br />
vom Operettenhaus Hamburg gab<br />
Einblicke ins 19. Jahrhundett.
Düwel, Leiter Norden Theaterproduktion<br />
Schauspieler Mario Gremlich, Operetten-<br />
Dr. Dr. h. c. Harald Unkelbach.<br />
Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL, Stellv. Vorsitzende, CDU-Landtagsfraktion, Untergruppenbach<br />
und Werner Zügel, Geschäftsführer essendi it GmbH, Braunsbach.<br />
Thomas Lidle, Geschäftsführer AOK <strong>Heilbronn</strong>-Franken und<br />
Susanne Hütter-Lidle, Inhaberin TUI Reisecenter, Öhringen.<br />
Prof. Dr. Nicole Graf, Rektorin Duale<br />
Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)<br />
<strong>Heilbronn</strong> und Reinhold Gall, Innenministerium<br />
Baden-Württemberg, Stuttgart.<br />
Dr. Stefanie Leenen, Geschäftsführerin Bass GmbH & Co.<br />
KG, Niederstetten und Thomas Philippiak, Geschäftsführer<br />
Philippiak Beteiligungs und Verwaltungs GmbH, Zweiflingen.<br />
Licht und Schatten<br />
In punkto Asylverfahren appellierte<br />
der IHK-Präsident an<br />
die Politik für Rechtssicherheit<br />
zu sorgen. „Es kann nicht sein,<br />
dass ein Unternehmen jemanden<br />
ausbildet, der anschließend<br />
sofort abgeschoben wird. Kein<br />
Unternehmen wird die Kosten<br />
für eine Ausbildung schultern,<br />
wenn wir hier keine Rechtssicherheit<br />
bekommen.“ Und auch<br />
beim Thema „Durchführungsbestimmungen<br />
zum Mindestlohngesetz“<br />
machte Unkelbach<br />
seinem Unmut Luft: „Hier wur -<br />
de ein kaum zu glaubendes<br />
Bürokratiemonster geschaffen.<br />
Diese Verordnung bürdet den<br />
Unternehmen unangemessene<br />
und nicht durchführbare Dokumentationspflichten<br />
auf. Diese<br />
sind weltfremd und realitätsfern.“<br />
Doch Unkelbach hatte auch<br />
Positives zu berichten. Hier<br />
nannte er unter anderem die<br />
gemeinsame Beteiligung der<br />
IHK und des Kolping Bildungswerks<br />
am Sonderprogramm<br />
MobiPro-EU des Bundesministeriums<br />
für Arbeit und Soziales<br />
sowie das am 1. März an den<br />
Start gegangene Kompetenzzentrum<br />
LOGWERT als kooperatives<br />
Forschungsprojekt des<br />
Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation<br />
mit der Hochschule <strong>Heilbronn</strong>.<br />
Unkelbach lobte das Engagement<br />
des Landes, das das Projekt<br />
mit einer Million Euro über<br />
einen Zeitraum von vier Jahren<br />
finanziert.<br />
Visionen umsetzen<br />
Durchweg begeistert zeigten<br />
sich die Gäste dann vom<br />
anschließenden szenischen Vortrag<br />
von Prof. Dr. Christhard<br />
Schrenk und Mario Gremlich<br />
über die Einführung der Eisenbahn<br />
Mit te des 19. Jahrhunderts.<br />
Anhand der Person des<br />
Eisenbahnkonstrukteurs Carl<br />
von Etzel entführten die beiden<br />
Akteure das Publikum in<br />
eine Zeit, die ebenso von umwälzenden<br />
Veränderungen geprägt<br />
war, wie es heute in<br />
einer zunehmend vernetzten<br />
und digitalisierten Welt der Fall<br />
ist. Gekonnt spielten sie sich<br />
die Bälle zu und zeigten die<br />
Parallelen der damaligen zur<br />
heutigen Zeit auf. Denn Etzel<br />
war eine Person, ein innovativer<br />
Kopf, dem es gelang, seine,<br />
für eine moderne Welt ersonnenen<br />
Visionen, schließlich auch<br />
zu erschaffen. So verdeutlichte<br />
die Darbietung eindrücklich:<br />
Innovationen brauchen<br />
immer – damals wie heute –<br />
Neugierde, Mut und vor allem<br />
Freiheit.<br />
Ein Fazit, das IHK-Hauptgeschäftsführerin<br />
Elke Döring<br />
gerne aufnahm. So schärfe der<br />
Blick zurück die Sicht nach<br />
vorne, denn die Weitsicht und<br />
Durchsetzungskraft dieses Prototypen<br />
eines Pioniers seien<br />
auch heute noch Grundvoraussetzungen<br />
für Innovation. Und<br />
ein Stück Etzel-DNA sieht<br />
Döring auch in den Menschen<br />
der Region: „Wir sind neu -<br />
gierig und schaffig, geistreich<br />
und genial, bodenständig und<br />
weltoffen. Das sind die besten<br />
Voraussetzungen für Innovation,<br />
Wachstum und Beschäftigung.“<br />
Und auch Baden-<br />
Württembergs Innenminister<br />
Reinhold Gall konstatierte nach<br />
dem Vortrag: „Das war wirklich<br />
super, informativ und kurzweilig.<br />
Ein Paradebeispiel da -<br />
für, wie ein derartiges Thema<br />
vermittelt werden kann und<br />
eine wahrlich innovative Form<br />
zur Gestaltung eines solchen<br />
Abends.“<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
11
IHK + REGION<br />
Forschungsprojekte<br />
ausgezeichnet<br />
Zum vierten Mal verlieh die IHK<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken den IHK-Forschungstransferpreis.<br />
Bei der<br />
feierlichen Preisverleihung wurden<br />
drei herausragende Kooperationsprojekte<br />
zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft mit insgesamt<br />
20.000 Euro ausgezeichnet.<br />
VON C HRISTIANE H EIM<br />
IHK-Präsident Prof. Dr. Dr.<br />
h. c. Harald Unkelbach sieht<br />
Innovationen als wichtigen<br />
Beitrag zur Zukunftssicherung<br />
der Region und unterstreicht die<br />
Bedeutung der Zusammenarbeit<br />
zwischen Wissenschaft und<br />
Wirtschaft vor allem für kleine<br />
und mittlere Unternehmen.<br />
Der mit 10.000 Euro dotierte<br />
IHK-Forschungstransferpreis<br />
in Gold ging in diesem Jahr an<br />
Prof. Dr. Dirk Höfer, Hohenstein<br />
Institute für Textilinnovation<br />
gGmbH Bönnigheim und Dr.<br />
Georg Matheis, Novalung GmbH<br />
<strong>Heilbronn</strong>. Ausgezeichnet wurde<br />
ihr Kooperationsprojekt Ambu-<br />
Lung. Sie hatten gemeinsam ein<br />
Tragesystem entwickelt, das es<br />
Patienten mit einer künstlichen<br />
Lunge ermöglicht, sich frei zu<br />
bewegen. Kirsten Hirschmann,<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der Hirschmann Laborgeräte<br />
GmbH & Co. KG, Vizepräsidentin<br />
der IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
und Jurymitglied gratulierte<br />
den Projektpartnern zu<br />
ihrem Erfolg und hob in ihrer<br />
IHK-Forschungstransferpreis in Gold für Prof. Dr. Dirk Hüfer, Hohenstein Institut für<br />
Textilinnovation Bönnigheim (links), und Dr. Georg Matheis, Novalung <strong>Heilbronn</strong>.<br />
Laudatio besonders die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit beider<br />
Partner hervor.<br />
Nicht gekentert<br />
Über den mit 5.000 Euro<br />
dotierten IHK-Forschungstransferpreis<br />
in Silber durften sich<br />
freuen: Joachim März, Firma<br />
Pogo Sammet & März GbR Löwenstein<br />
und Prof. Dr. Andreas<br />
Reichert, Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg Mosbach.<br />
In seiner Laudatio lobte Helmut<br />
Jahnke, Leiter des Informationszentrums<br />
Patente in Stuttgart<br />
ihr Projekt Hochleistungsdreirumpfboot.<br />
Gemeinsam hatten<br />
die beiden einen Trimaran<br />
entwickelt, der im gekenterten<br />
Zustand alleine durch die<br />
Crew wieder aufgerichtet werden<br />
kann.<br />
Software erkennt Fehler<br />
frühzeitig<br />
Einen weiteren mit 5.000 Eu -<br />
ro dotierten IHK-Forschungstransferpreis<br />
in Silber erhielten:<br />
Prof. Dr. Gerrit Meixner,<br />
UniTyLab der Hochschule Heil-<br />
bronn und Dr. Roland Weiss,<br />
ABB AG Ladenburg, für ihr<br />
gemeinsames Projekt DeSTIny.<br />
Prof. Dr. Anette Weisbecker,<br />
stv. Institutsleiterin des Fraunhofer<br />
Instituts für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation IAO<br />
Stuttgart beglückwünschte die<br />
Preisträger für die Entwicklung<br />
eines Programms, das Softwareentwicklern<br />
hilft, bei Benutzungsschnittstellen<br />
Fehler<br />
im Bereich der Normen und<br />
Richtlinien bereits während des<br />
Programmierens zu erkennen.<br />
Kooperationen lohnen sich<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Harald<br />
Unkelbach, Präsident der IHK<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken und Jurymitglied:<br />
„Der IHK-Forschungstransferpreis<br />
dient dazu, Wissenschaft<br />
und Unternehmen<br />
zu vernetzen und aufzuzeigen<br />
wie Wettbewerbsvorteile durch<br />
Kooperationen entstehen können.<br />
Gerade kleine und mitt -<br />
lere Unternehmen profitieren<br />
enorm von der Zusammenarbeit<br />
mit Forschungseinrichtungen,<br />
wenn es darum geht,<br />
durch ständige Innovationen<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit zu<br />
sichern und auszubauen.“<br />
Dr. Alexander Dammbach<br />
vom SWR moderierte den<br />
Abend. Prof. Dr. Johann-Diet -<br />
rich Wörner DLR-Chef stimmte<br />
die Gäste mit einem Im -<br />
pulsvortrag zum Thema „Die<br />
nahtlose Innovationskette von<br />
Grundlagenforschung bis zum<br />
Produkt“ ein. Das Blechblä -<br />
serensemble Hohenlohe Brass<br />
sorgte für die musikalische Umrahmung.<br />
Forschungstransferpreis 2015<br />
Der IHK-Forschungstransferpreis<br />
zeichnet jedes Jahr<br />
drei besonders herausragende<br />
Projekte zwischen Forschungseinrichtungen<br />
und Unternehmen<br />
aus. Eine Bewerbung kann<br />
von beiden Seiten eingereicht<br />
werden. Voraussetzung ist, dass<br />
einer der beiden Kooperationspartner<br />
aus der Region kommt<br />
und der Abschluss der Arbeit<br />
nicht länger als fünf Jah re zurückliegt.<br />
Bewertet wird jeweils<br />
die innovatorische Leistung, der<br />
Wissenstransfer, die Anwendungsmöglichkeit<br />
und das wirtschaftliche<br />
Er folgs potenzial des<br />
eingereichten Projektes.<br />
Kontakt<br />
Kai Plambeck<br />
Telefon 07131 9677-297<br />
E-Mail kai.plambeck@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
12 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
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APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
13
Deutschland –<br />
der ideale Partner<br />
Michael Harms, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und AHK-Weltsprecher, über die deutsch-russischen Beziehungen.<br />
Anlässlich der Kooperationsveranstaltung<br />
„<strong>Heilbronn</strong>er Gespräche<br />
zur Unternehmensführung –<br />
Die BRICS-Staaten: Russland“<br />
begrüßte Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin<br />
der IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken,<br />
den Vorstandsvorsitzenden<br />
der Deutsch-Russischen<br />
Auslandshandelskammer und AHK-<br />
Weltsprecher Michael Harms.<br />
Wie schon im Vorjahr<br />
stieß die gemeinsame<br />
Veranstaltung der German<br />
Graduate School of Management<br />
and Law, der Kreissparkasse<br />
und der Industrieund<br />
Handelskammer mit über<br />
200 Teilnehmern auf großes<br />
Interesse. Im Vorfeld sprach<br />
w.<strong>news</strong> mit Michael Harms über<br />
die deutsch-russischen Beziehungen<br />
und die wirtschaftliche<br />
Lage des Landes.<br />
w.<strong>news</strong>: Nach vorläufigen Zahlen<br />
des Statistischen Bundesamts<br />
sind im Gesamtjahr 2014 die<br />
Ausfuhren aus Baden-Württemberg<br />
in die Russische Föderation<br />
um 15 Prozent (entspricht absolut<br />
rund 800 Millionen Euro), aus<br />
Deutschland insgesamt sogar um<br />
18 Prozent (6,5 Milliarden Euro)<br />
gesunken. Was sind derzeit die<br />
größten Herausforderungen im<br />
Russlandgeschäft?<br />
Harms: Im Wesentlichen sind<br />
es drei Faktoren, die das Russlandgeschäft<br />
beeinflussen. Da<br />
ist die schwache konjunkturelle<br />
Entwicklung und eine stagnierende<br />
Wirtschaft, die nicht<br />
nur politische Gründe haben,<br />
des Weiteren der schwache<br />
Rubel, dessen Kurs fast um die<br />
Hälfte gesunken ist und eine<br />
miserable Finanzierungslage<br />
mit Krediten in schwindelerregenden<br />
Höhen, die es den Unternehmen<br />
nahezu unmöglich<br />
macht Projekte zu realisieren<br />
und Investitionen zu tätigen.<br />
Gibt es Branchen, die überdurchschnittlich<br />
von dem Exporteinbruch<br />
betroffen sind?<br />
Der Handel im Bereich der<br />
Investitionsgüter, also beispielsweise<br />
der Elektrotechnik, dem<br />
Maschinenbau oder der chemischen<br />
Industrie, ist wesentlich<br />
stärker betroffen, als der im<br />
Bereich der Konsumgüter. Aber<br />
auch die Automobilindustrie<br />
wird Einbußen zu verzeichnen<br />
haben. Prinzipiell sind auch die<br />
reinen Exporteure stärker betroffen<br />
als diejenigen, die einen<br />
Produktionsstandort in Russland<br />
betreiben.<br />
Wie schätzen Sie die wirtschaftlichen<br />
Aussichten für 2015 ein?<br />
2015 und auch 2016 werden<br />
schwierig, zumal Russland<br />
durch den niedrigen Ölpreis<br />
Finanz mit tel fehlen. Für dieses<br />
Jahr ist mit einem Rückgang<br />
des BIP zwischen drei und fünf<br />
Prozent und einer Inflationsrate<br />
von etwa 15 Prozent zu<br />
rechnen. Allerdings halten alle<br />
russischen, aber auch internationalen<br />
Prognosen für 2017 –<br />
vorbehaltlich der politischen<br />
Rahmenbedingungen – eine<br />
Besserung für wahrscheinlich.<br />
Welche Branchen haben aus<br />
Ihrer Sicht das größte Potenzial,<br />
sollte sich das Verhältnis zu<br />
Russland wieder normalisieren?<br />
Das Paradoxe ist, dass die<br />
heutigen Verlierer auch die<br />
größten Gewinner sein werden.<br />
So ist man gut beraten<br />
nicht immer alles zu glauben,<br />
was in der Presse zu lesen ist,<br />
denn Russland bietet auch<br />
derzeit verlässliche wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen. Man<br />
könnte das Ganze auch als eine<br />
Art „verlässliche Schizophrenie“<br />
bezeichnen.<br />
Inwiefern?<br />
Nun, Russland weiß, dass es<br />
seine Wirtschaft modernisieren,<br />
neu ausrichten und investieren<br />
muss. Die lokale Produktion<br />
soll gestärkt werden. Da ist<br />
Deutschland der ide a le Partner.<br />
Der komplette<br />
Betrieb.<br />
Bürogebäude plus Halle<br />
aus einer Hand.<br />
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Insofern ist es ein lohnenswerter<br />
Ansatz für deutsche Unternehmen<br />
darüber nachzudenken<br />
jetzt azyklisch in den russischen<br />
Markt einzusteigen und<br />
eventuell einen Standort zu<br />
eröffnen oder ein Unternehmen<br />
zu über neh men. Politisch und<br />
wirtschaftlich ist dort derzeit<br />
für solche Unternehmen ein<br />
roter Teppich ausgerollt. Es gibt<br />
Subventionen, steuerliche Vergünstigungen,<br />
einen verbesserten<br />
und bevorzugten Zugang<br />
zu staatlichen Ausschreibungen,<br />
günstige Grundstücke<br />
und bezahlbare Arbeitnehmer.<br />
Der russische Markt passt zu<br />
Deutschland, zumal sich die<br />
Russen auch nicht an die Chinesen<br />
verkaufen wollen und<br />
Qualität „Made in Germany“<br />
zu schätzen wissen.<br />
Die drastische Abwertung des<br />
Rubels verteuert die Importe in<br />
Russland, zugleich steigt die Inflation.<br />
Die Einfuhrverbote von<br />
russischer Seite – insbesondere<br />
für Lebensmittel – haben diesen<br />
Effekt noch verstärkt. Wie ist die<br />
Stimmung in der russischen Bevölkerung?<br />
Putins Rückhalt in der Bevölkerung<br />
ist nach wie vor sehr<br />
hoch. Die breite Masse betrachtet<br />
die derzeitige Situation als<br />
notwendiges Übel. Auch durch<br />
die Propaganda ist eher mit<br />
einer weiteren Konsolidierung<br />
von Putins Kurs zu rechnen<br />
als mit politischem Druck aus<br />
der Bevölkerung. (maq)<br />
14 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
Beste Geschäftsideen gesucht<br />
IHK + REGION<br />
Wettbewerb: Elevator Pitch BW –<br />
Regional Cup <strong>Heilbronn</strong>-Franken.<br />
Die landesweite Wettbewerbsreihe<br />
„Elevator Pitch<br />
BW“ des Ministeriums für<br />
Finanzen und Wirtschaft macht<br />
am 21. Mai mit dem „Regional<br />
Cup <strong>Heilbronn</strong>-Franken“ auch<br />
dieses Jahr im <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Haus der Wirtschaft (IHK) Station.<br />
Als regionale Partner fungieren<br />
die IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken,<br />
die Hochschule <strong>Heilbronn</strong><br />
und die Handwerkskammer<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken.<br />
Drei Minuten pro Geschäftsidee<br />
Zehn Teams werden sich<br />
wieder auf die Bühne wagen<br />
und vor einer ausgewählten<br />
regionalen Jury gegeneinander<br />
antreten. Die jeweilige<br />
Geschäftsidee wird dabei in<br />
Form des sogenannten „Elevator<br />
Pitch“ präsentiert – in exakt<br />
drei Minuten soll ein kurzer<br />
und prägnanter Überblick über<br />
die Idee einer Dienstleistung<br />
oder eines Produkts gegeben<br />
werden. Die drei Bestplatzierten<br />
erhalten Preisgelder. Auch<br />
das Publikum darf vor Ort mit<br />
abstimmen und einen Publikumsliebling<br />
küren.<br />
Online-Voting: Jeder Interessierte<br />
darf für die Ideen abstimmen<br />
Nachdem die Bewerbung<br />
hochgeladen ist, startet automatisch<br />
das Online-Voting über<br />
Social Media und E-Mail. Freunde,<br />
Partner und Unterstützer<br />
können dann bis zum Anmeldeschluss<br />
am 14. Mai um 16 Uhr<br />
für die Geschäfts idee stimmen.<br />
Die zehn Ideen mit den meisten<br />
Stimmen treten dann zum<br />
Regional Cup <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
gegeneinander an.<br />
Weitere Informationen zur<br />
landesweiten Wettbewerbsreihe<br />
„Elevator Pitch BW“ gibt es im<br />
Internet unter:<br />
www.elevatorpitch-bw.de<br />
Kontakt<br />
Thomas Leykauf<br />
Telefon 07131 9677-174<br />
E-Mail thomas.leykauf@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
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www.elevatorpitch-bw.de/<br />
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TITEL<br />
Im Jahr 2014<br />
wurden von<br />
Deutschland<br />
Waren im Wert<br />
von 1.133,6 Mil -<br />
li ar den Euro<br />
aus- und Waren<br />
im Wert von<br />
916,5 Milliarden<br />
Euro eingeführt.<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
17
TITEL<br />
Wie das Statistische Bundesamt<br />
(Destatis) anhand<br />
vorläufiger Ergebnisse mitteilt,<br />
waren die deutschen<br />
Ausfuhren im Jahr 2014 um<br />
3,7 Prozent und die Einfuhren um zwei<br />
Prozent höher als im Jahr 2013.<br />
Deutsche Unternehmen genießen international<br />
einen ausgezeichneten Ruf.<br />
Sie stehen für das weltweit als Qualitätssiegel<br />
geachtete „Made in Germany“, für<br />
Innovation, Qualität und technischen<br />
Vorsprung. Doch die viertgrößte Volkswirtschaft<br />
der Erde, das sind nicht nur<br />
die „Global Player“, sondern auch viele<br />
Weltmarktführer aus dem Mittelstand –<br />
gerade auch in der Region <strong>Heilbronn</strong>-<br />
Franken. Da die deutsche Wirtschaft in<br />
hohem Maße export orien tiert ist, ist sie<br />
damit auch export ab hän gig. So hängt<br />
annähernd jeder vierte Arbeitsplatz heute<br />
vom Export ab.<br />
Rekordwerte<br />
Der deutsche Außenhandel hat im<br />
Zuge der weltweiten Globalisierungsprozesse<br />
in den letzten Jahren ein- und<br />
ausfuhrseitig deutlich zugenommen. Die<br />
Außenhandelsbilanz schloss im Jahr<br />
2014 mit<br />
”2014 haben<br />
Industrie unter -<br />
nehmen im IHK-<br />
Bezirk Waren im<br />
Gesamtwert von<br />
18,2 Milliarden<br />
Euro exportiert.<br />
“<br />
dem bislang höchsten Über schuss von<br />
217 Milliarden Euro ab. Damit wurde<br />
der bisherige Höchstwert von 195,3 Milliarden<br />
Euro im Jahr 2007 deutlich übertroffen.<br />
Im Jahr 2013 hatte der Saldo in<br />
der Außenhandels bilanz 195 Milliarden<br />
Euro betragen.<br />
Region legt erneut zu<br />
So ist die gestiegene Nachfrage aus<br />
dem Ausland auch in der Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
deutlich spürbar. 2014<br />
haben Industrieunternehmen mit mindestens<br />
50 Beschäftigten im Bezirk der<br />
Industrie- und Handelskammer Waren<br />
im Gesamtwert von 18,2 Milliarden Euro<br />
exportiert. Das ist nach der Region Stuttgart<br />
und der Region Mittlerer Oberrhein<br />
der dritthöchste Wert in ganz Baden-<br />
Württemberg. Gegenüber dem Vorjahr<br />
bedeutet dies einen erneuten Zuwachs<br />
um 0,3 Milliarden Euro. Die Exportquote<br />
stieg von 55,9 auf 56,5 Prozent – der<br />
höchste Wert, der jemals für <strong>Heilbronn</strong>-<br />
Franken ermittelt wurde. Landesweit belegt<br />
die Region damit hinter Stuttgart<br />
und Mannheim den dritten Rang.<br />
Globalisierung findet also nicht irgendwo<br />
weit ab in Shanghai oder Sao Paulo<br />
statt, sondern auch hier mitten in der<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken, der Region<br />
der Weltmarktführer.<br />
(red)<br />
IHK unterstützt<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
Die Beratung der Mitgliedsunternehmen in<br />
Export fra gen ist für die IHK deshalb ein zentrales<br />
Anliegen. Die Anfragen reichen von Ausfuhrkontrolle<br />
über Umsatzsteuer im Binnenmarkt<br />
bis hin zum Zollrecht und decken damit<br />
das ganze Spektrum des Im- und Exports ab.<br />
Aber auch Fachseminare und Sprechtage mit<br />
Vertretern der deutschen Auslandshandelskammern<br />
werden stark nachgefragt. Daneben<br />
stellt die IHK auch Ursprungszeugnisse und<br />
andere für den Export notwendige Dokumente<br />
aus.<br />
Kontakt<br />
Carsten Bacher<br />
Teamkoordinator<br />
Außenwirtschaft und Steuern<br />
Telefon 07131 9677-120<br />
E-Mail carsten.bacher@heilbronn.ihk.de
TITEL<br />
Exportstarke Region<br />
Im vergangenen Jahr hat die deutsche Wirtschaft mehr Waren als<br />
je zuvor exportiert. Auch <strong>Heilbronn</strong>-Franken ist eine Export-Region.<br />
w.<strong>news</strong> sprach deshalb stellvertretend mit einigen Unternehmen<br />
aus der Region über die Bedeutung und die Herausforderungen<br />
des Exportgeschäfts.<br />
VON J ÉRÔME U MMINGER<br />
Wenn es um das Export -<br />
geschäft geht, ist Diana<br />
Geier eine ausgewiesene<br />
Ex pertin. Sie betreibt in<br />
<strong>Heilbronn</strong> eine Zoll-Agentur,<br />
die verschiedene Dokumente für das<br />
Exportgeschäft ausstellt. Aus ihrer Sicht<br />
gehen die meisten deutschen Exporte<br />
derzeit in die Balkan-Staaten, nach Zentral-Afrika<br />
und Asien.<br />
Auch der Absatz in die Schweiz sei<br />
nach der Aufhebung der Wechselkursbindung<br />
von Franken zum Euro gestiegen.<br />
„Ich stelle eine steigende Nachfrage<br />
von Schweizer Bürgern fest. Für diese<br />
erstellen wir täglich einige Anmeldungen<br />
für Autos, Möbel und Einrichtungen“,<br />
berichtet sie. Stark zurückgegangen sei<br />
dagegen der Absatz in Russland, Weißrussland<br />
und der Ukra i ne. „Nach Russland<br />
ist zur Zeit eine starke Einschränkung<br />
zu spüren, außer Baumaschinen<br />
oder Maschinen zur industriellen Nutzung<br />
geht so gut wie gar nichts“, sagt<br />
Geier. Eine weitere Folge der Ukraine-<br />
Krise sei, dass sich ukrai nische Autohändler<br />
in Deutschland rar gemacht<br />
hätten.<br />
Probleme beim Exportgeschäft entstünden<br />
hin und wieder mit Lieferantenerklärungen<br />
von Automobilherstellern,<br />
verrät Geier: „Einige Hersteller lassen<br />
diese Präferenznachweise im Ausland<br />
erstellen, wodurch lange Wartezeiten<br />
entstehen.“ Am besten und am schnells -<br />
ten bekomme sie die gewünschten Doku -<br />
men te von deutschen Automobilherstellern<br />
wie Audi, VW und BMW.<br />
Auch mit der IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
hat sie in Sachen Export regelmäßig zu<br />
tun. Beispielsweise, wenn sie spezielle<br />
Fragen zum Export hat oder Waren über<br />
das Carnet ATA-Verfahren gesendet werden<br />
müssen. „Die Bereitschaft von IHK-<br />
Mitarbeitern ist in jeder Situation vorbildlich,<br />
ich habe sehr gute Erfahrungen<br />
gemacht.“<br />
R. Stahl – hohe Exportquote<br />
Für die R. Stahl AG mit Sitz in Waldenburg<br />
spielt das Exportgeschäft eine<br />
wesentliche Rolle. Die Unternehmensgruppe<br />
ist mit Tochtergesellschaften in<br />
25 Ländern vertreten und mit etwa<br />
60 Vertretungen weltweit aktiv. Die Ex -<br />
port quo te beträgt rund 75 Prozent. Das<br />
größte Umsatzvolumen macht R. Stahl<br />
in Europa, wobei der Vorstandsvor -<br />
sitzende Martin Schomaker das größte<br />
Wachstumspotenzial in Amerika und<br />
Asien sieht. „Heute beträgt der Umsatz<br />
von R. Stahl in Amerika und Asien circa<br />
30 Prozent. In wenigen Jahren rechnen<br />
wir dort mit einem Umsatzanteil von<br />
rund 50 Prozent des Gruppenumsatzes“,<br />
prognostiziert Schomaker.<br />
Ukraine-Krise, Naher Osten, die Wechselkursaufhebung<br />
des Schweizer Franken<br />
und der Verfall des Ölpreises. Als<br />
weltweit agierendes Unternehmen ist<br />
R. Stahl von all diesen Themen betroffen.<br />
Es exportiert nach Russland, macht<br />
rund 35 Prozent des Umsatzes im Ölund<br />
Gasmarkt, hat zahlreiche wichtige<br />
Kunden im Nahen Osten und eine<br />
Tochtergesellschaft in der Schweiz.<br />
„Dennoch ist R. Stahl zuversichtlich,<br />
den eingeschlagenen Wachstumskurs<br />
auch in Zukunft fortsetzen zu können,<br />
da die Märkte in Amerika und Asien ein<br />
großes Potenzial bieten und das Unternehmen<br />
auch andere Branchen bedient.<br />
Zum Beispiel die Chemie- und Pharmaindustrie“,<br />
betont Schomaker.<br />
▼<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
19
R. Stahl, der Hersteller von Produkten und Systemen für den<br />
Explosionsschutz, hat eine Exportquote von 75 Prozent.<br />
Ein explosionsgeschütztes Tablet von Bartec darf nicht einfach in Amerika eingesetzt werden.<br />
Dometic Seitz exportiert seine Produkte für die Caravan- und Wohnmobilbranche<br />
hauptsächlich nach Europa, Neuseeland und Australien.<br />
Die aktuellen Krisen stellen das Unternehmen<br />
aber vor zusätzliche Herausforderungen:<br />
„Immer mehr Länder werden<br />
von Europa und den USA mit Embargos<br />
belegt. Die sorgfältige Prüfung aller<br />
Angebote und Aufträge, um den Embargoanforderungen<br />
gerecht zu werden,<br />
stellt einen erheblichen Aufwand darf“,<br />
stellt Schomaker fest. Die Tücken lägen<br />
oft im Detail und in den häufigen Änderungen<br />
der Embargos.<br />
Kritik übt er am Bürokratismus in<br />
Sachen Luftsicherheit. Die Vielzahl und<br />
Komplexität der Regelungen sei einer<br />
der Hauptaufwände im Exportgeschäft.<br />
„Eine Vereinfachung und Straffung der<br />
Vorschriften wäre eine große Erleichterung“,<br />
unterstreicht er. Die Zusammenarbeit<br />
mit der IHK bewertet er dagegen<br />
als positiv und konstruktiv.<br />
Bartec –<br />
Hauptabsatz in Asien und Amerika<br />
Das internationale Geschäft besitzt für<br />
Bartec aus Bad Mergentheim ebenfalls<br />
eine sehr hohe Bedeutung. „80 Prozent<br />
der Bartec-Produkte finden außerhalb<br />
Deutschlands Einsatz“, schildert Dr. Ralf<br />
Köster, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Bartec Gruppe. Während der<br />
Hauptabsatzmarkt von Produkten für<br />
explosionsgefährdete Bereiche früher<br />
Europa war, sind es heute der Asien-<br />
Pazifik-Raum, der Mittlere Osten sowie<br />
Nord- und Südamerika.<br />
Die größten Tücken des Exportgeschäfts<br />
sieht Köster „beim Thema der<br />
Zollabwicklung mit allen benötigten<br />
Formularen wie Versand- und Begleitpapieren<br />
sowie den umfangreichen Rege -<br />
lun gen, die bei der Ausfuhr aus der<br />
EU beziehungsweise der Einfuhr der<br />
Ware im Bestimmungsland berücksichtigt<br />
werden müssen.“ Für Bartec im<br />
Speziellen gelte darüber hinaus, dass<br />
die Produkte über eine Zertifizierung<br />
für das entsprechende Land verfügen<br />
müssen. „Denn ein explosionsgeschützter<br />
Tablet-PC, der eine Explosionsschutz-<br />
Zulassung für Europa besitzt, darf nicht<br />
einfach in Amerika eingesetzt werden“,<br />
weiß Köster. Für jedes Land und für<br />
jede Region benötige es eine spezifische<br />
Zulassung.<br />
Als wünschenswerte Erleichterungen<br />
im Exportgeschäft nennt Köster den Ab -<br />
bau von Bürokratie und die Verringerung<br />
Der Komponentenhersteller Wittenstein sieht großes<br />
Potenzial in den Wachstumsmärkten China und Indien.
TITEL<br />
”80 Prozent der<br />
Bartec-Produkte<br />
finden außerhalb<br />
Deutschlands<br />
Einsatz.<br />
“<br />
Dr. Ralf Köster,<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung,<br />
Bartec Gruppe<br />
von Auflagen und Abgaben, die das Export-Geschäft<br />
erschweren. Mit der Arbeit<br />
der IHK ist Bartec dagegen sehr zufrieden.<br />
„Die IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken steht<br />
uns als kompetenter Ansprechpartner<br />
zur Verfügung, beispielsweise im Bereich<br />
der Ursprungszeugnisse, die in vielen<br />
der von uns bedienten Länder zwingende<br />
Voraussetzung für die Einfuhr von<br />
Waren sind“, stellt Köster fest. Darüber<br />
hinaus lobt er die IHK-Website, die<br />
umfangreiche Informationen und wertvolle<br />
Hinweise für das Exportgeschäft<br />
biete. „Nicht zuletzt profitieren unsere<br />
Mitarbeiter aus dem Bereich Export<br />
vom Besuch von IHK-Veranstaltungen<br />
zu Außenwirtschaftsthemen, die ihnen<br />
aktuelles Know-how vermitteln.“<br />
Der stark gesunkene Ölpreis stellt das<br />
Unternehmen dagegen vor neue Heraus -<br />
for de run gen. So sieht sich der Hersteller<br />
von Explosionsschutz-Technik mit<br />
einer komplett veränderten Situation am<br />
Markt konfrontiert. „Unsere Kunden in<br />
der Öl- und Gasindustrie stehen vor immensen<br />
Herausforderungen, die größtenteils<br />
mit einem Investitionsstopp bei<br />
Neuprojekten einhergehen“, sagt Köster.<br />
In Summe besitze der Bereich der<br />
Sicher heits tech nik weltweit aber weiterhin<br />
großes Potenzial. „Gründe dafür sind<br />
Katastrophen, wie der Brand der erdölfördernden<br />
Bohrplattform Deepwater<br />
Horizon im Golf von Mexiko, die die<br />
Forderungen für mehr Sicherheit für<br />
Mensch und Umwelt weiter verschärft<br />
haben“, erklärt Köster. Hinzu kämen<br />
branchenspezifische Vorschriften, die<br />
eine regelmäßige Erneuerung der Sicherheitskomponenten<br />
mit sich bringen.<br />
Dometic Seitz – Alu verteuert Produkte<br />
Mit einem Exportanteil von 60 Prozent<br />
gehört Dometic Seitz in Krautheim<br />
ebenfalls zu einem der Großexporteure<br />
der Region. Früher war für den Zubehör-Hersteller<br />
im Caravan- und Wohnmobilbereich<br />
vor allem das europäische<br />
Ausland ein wichtiger Absatzmarkt.<br />
„Heute sind neben Europa insbeson dere<br />
Neuseeland und Australien große Caravan-<br />
und Reisemobilmärkte, für die<br />
▼<br />
Wir bewegen<br />
Großes.<br />
Industrieschaltgeräte für Elektrohydraulik–Industrieanwendungen,<br />
Schienenfahrzeuge, Offshore und Schiffsantriebe sowie Krananlagen<br />
und den Hebezeugbereich. www.gessmann.com
es gilt mit speziell zugeschnittenen Produkten<br />
zu überzeugen“, verrät Matthias<br />
Fischer, Geschäftsführer von Dometic<br />
Seitz.<br />
Die Krisen in der Ukraine und im<br />
Nahen Osten haben derzeit keinen Einfluss<br />
auf das Geschäft von Dometic Seitz,<br />
weil es keine typischen Reisemobil-<br />
Regionen sind. „Unsere Absatzgebiete<br />
sind überwiegend Regionen, wo Menschen<br />
Urlaub machen und entsprechend<br />
auch Reisemobile und Caravans gefertigt<br />
werden: Europa, Neuseeland, Australien,<br />
Südafrika und die USA. Eine wichtige<br />
Rolle spiele dagegen der Euro-Dollar-<br />
Wechselkurs und auch der Aluminiumpreis<br />
sei ein nicht zu unterschätzender<br />
Faktor,“ so Fischer. Letzterer mache die<br />
Produkte aktuell teurer.<br />
Die Unterstützungsleistungen der IHK<br />
in Sachen Exportgeschäft werden von<br />
Dometic Seitz regelmäßig angenommen.<br />
„Wir greifen gerne auf die zur Verfügung<br />
gestellten Informationen der IHK<br />
zurück und setzen diese entsprechend<br />
im täglichen Geschäft ein“, sagt Fischer.<br />
„Insbesondere bei Langzeitlieferantenerklärungen<br />
und der Beglaubigung von<br />
Ursprungszeugnissen seien die Reaktionszeiten<br />
und die gegebenen Antworten<br />
der IHK hervorragend.“ Wünschenswert<br />
wäre es dagegen auch für ihn, wenn<br />
”Heute sind<br />
neben Europa<br />
insbe sondere<br />
Neu seeland<br />
und Australien<br />
große Caravanund<br />
Reise -<br />
mobilmärkte.<br />
“<br />
Matthias Fischer,<br />
Geschäftsführer,<br />
Dometic Seitz<br />
Bürokratie und Zollauflagen abgemildert<br />
werden könnten.<br />
Wittenstein-Gruppe –<br />
Wachstumsmärkte bieten Potenzial<br />
Die Exportquote der Wittenstein-<br />
Gruppe mit Sitz in Igersheim-Harthausen<br />
liegt ebenfalls bei rund 60 Prozent.<br />
„Ungeachtet dessen ist und bleibt der<br />
deutsche Markt für Wittenstein als<br />
Komponentenhersteller der wichtigste<br />
Markt“, erklärt der Außenwirtschaftsbeauftragte<br />
Malte Schober. Neben Europa<br />
sind die USA und Asien große Absatzmärkte<br />
für Wittenstein. Großes Potenzial<br />
sieht Schober auch in den Wachstumsmärkten<br />
China und Indien sowie<br />
der Türkei und auch in Russland – trotz<br />
des aktuell bestehenden Embargos.<br />
„Aller dings hat das Russland-Embargo<br />
indirekt ein konkretes Großprojekt bei<br />
genehmigungspflich tiger Ware verhindert,<br />
auf das wir uns in Zusammen -<br />
arbeit mit einem deutschen Kunden<br />
eingestellt hatten“, verrät Schober.<br />
Neben kulturellen Unterschieden sieht<br />
Schober die Herausforderungen des Exportgeschäfts<br />
allen voran in den unterschiedlichen<br />
Rechtssystemen, die steuerund<br />
vertragsrechtliche Fallstricke bergen.<br />
„Der grenzüberschreitende Warenverkehr<br />
ist für international aufgestellte, aber<br />
dennoch mittelständische Unternehmen<br />
wie Wittenstein eine ständige Herausforderung“,<br />
sagt Schober.<br />
Erwähnenswert sei in diesem Zusammenhang<br />
neben zahlreichen Außen- und<br />
Wirtschaftsthemen allen voran die Exportkontrolle.<br />
Während sich die Zusammenarbeit<br />
mit Behörden wie dem Zoll<br />
und dem Bundesamt für Wirtschaft und<br />
Ausfuhrkontrolle (BAFA) durchweg positiv<br />
gestalte, verlängerten sich Entscheidungszeiträume<br />
und Bearbeitungszeiten<br />
merklich, wenn das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie bei genehmigungspflichtigen<br />
Vorgängen beteiligt<br />
sei. „Das wirkt sich erheblich auf einzuhaltende<br />
Lieferzeiten aus“, bemängelt<br />
Schober. Kritisch sieht er auch, dass in<br />
den letzten Jahrzehnten immer mehr behördliche<br />
Verwaltungsaufgaben auf die<br />
Unternehmen übertragen worden seien.<br />
Er fordert deshalb: „Eine praxisorien -<br />
tier tere Gesetzgebung auf europäischer<br />
Ebene mit einheitlichen Regelungen<br />
in der EU und einem bedarfsgerechten<br />
22 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
TITEL<br />
rechtlichen und behördlichen Rahmen<br />
mit weniger administrativem Aufwand<br />
und einem hohem Maß an Transparenz<br />
wäre für Unternehmen wie Wittenstein<br />
daher äußerst begrüßenswert.“ Ebenso<br />
seien Freihandelsabkommen und bilaterale<br />
Verträge, die die Einfuhr in Drittländer<br />
erleichtern, hilfreich. Der Schutz der<br />
eigenen Wirtschaft müsse jedoch in angemessenem<br />
Maß gewährleistet bleiben.<br />
Die IHK sei bei Fragen rund um Exportthemen<br />
für Wittenstein ein verlässlicher<br />
Ansprechpartner. Der Erhalt von<br />
Ursprungszeugnissen in Papierform<br />
könne als problemlos bezeichnet werden<br />
und auch das elektronische Ursprungszeugnis<br />
sei anwendungsfreundlich und<br />
laufe weitestgehend reibungslos, stellt<br />
Schober abschließend fest.<br />
www.bartec.de<br />
www.dometic.de<br />
www.stahl.de<br />
www.wittenstein.de<br />
WERTBESTÄNDIG<br />
LEBENSRÄUME<br />
GESTALTEN<br />
”Der grenzüberschreitende<br />
Warenverkehr ist für international<br />
aufgestellte,<br />
aber dennoch mittelständische<br />
Unternehmen wie<br />
Wittenstein eine ständige<br />
Herausforderung.<br />
“<br />
Malte Schober, Außenwirtschaftsbeauftragter,<br />
Wittenstein-Gruppe<br />
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APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
23
NEWSTICKER<br />
Neues aus Berlin und Brüssel<br />
TTIP: Bürokratieabbau, nicht Demokratieabbau<br />
Berlin. Das Transatlantische<br />
Freihandelsabkommen (TTIP) öffnet<br />
der Exportnation Deutschland viele<br />
Türen zu bislang ungenutztem wirtschaftlichen<br />
Potenzial. Es bietet außerdem<br />
die Chance, globale Handelsregeln<br />
zu gestalten, die dann wiederum Maßstab<br />
für weitere Handelsabkommen sein<br />
können. Das waren die zentralen Botschaften<br />
der Veranstaltung „Transatlantisches<br />
Wirtschaftsforum 2015“, zu der<br />
DIHK und BDI unter anderem Bundeswirtschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel sowie<br />
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström<br />
eingeladen hatte. DIHK-Präsident<br />
Eric Schweitzer betonte: „Unternehmen<br />
geht es um Bürokratieabbau und nicht<br />
um Demokratieabbau. Gerade kleinen<br />
und mittleren Unternehmen fehlen häufig<br />
die Mittel, komplexe Export- und Zollformalitäten<br />
zu bewältigen. Es ist daher<br />
wichtig, dass TTIP pragmatische Vereinfachungen<br />
erreicht.“ Gabriel knüpfte an<br />
diese Argumente an, warnte vor gene -<br />
ralisierender, oberflächlicher Kritik und<br />
würdigte die bisherige sachliche Kommunikation<br />
des DIHK zu TTIP. Mit dem<br />
Transatlantischen Wirtschaftsforum und<br />
zahlreichen anderen Informationsveranstaltungen<br />
setzt sich der DIHK in der<br />
öffentlichen Debatte für ein TTIP ein, das<br />
unnötige Handelsbarrieren abbaut, ohne<br />
bestehende Verbraucherschutz-, Umweltund<br />
Sozialstandards anzutasten.<br />
Ansprechpartnerin: Freya Lemcke<br />
lemcke.freya@dihk.de<br />
Spitzengespräch mit CDU-Präsidium:<br />
Bei Digitalisierung mithalten Berlin. Um<br />
die Herausforderungen der Digitalisierung<br />
zu meistern und in Zukunft im weltweiten<br />
Wettbewerb zu bestehen, muss dringend<br />
bei der Infrastruktur und den gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen nachgebessert werden.<br />
Dafür hat sich der DIHK zusammen<br />
mit den anderen Spitzenverbänden der<br />
deutschen Wirtschaft bei einem Treffen<br />
mit dem CDU-Präsidium eingesetzt. Die<br />
Vertreter des DIHK sprachen vor allem<br />
den Ausbau der Breitbandversorgung an<br />
und machten auf Rechtsfragen in den<br />
Bereichen Vertragsrecht, Urheberrecht<br />
und Datenschutz aufmerksam.<br />
Ansprechpartnerin: Daniela Mesus<br />
mesus.daniela@dihk.de<br />
Mindestlohn: DIHK nimmt Mittelständler<br />
in Schutz Berlin. Im Streit um die<br />
Nachweispflichten beim Mindestlohn ist<br />
SPD-Generalsekretärin Fahimi auf die<br />
Unternehmen losgegangen. Auf Facebook<br />
wetterte sie: „Wer es als Arbeitgeber nicht<br />
schafft, einen Stundenzettel ordentlich<br />
auszufüllen, ist entweder ein Gauner –<br />
oder schlichtweg zu doof.“ Achim Dercks,<br />
stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer<br />
hielt dagegen: „Statt pauschal gerade<br />
kleine Unternehmen zu beschimpfen,<br />
die mit den bürokratischen Folgen<br />
des Mindestlohns zu kämpfen haben,<br />
sollten Politiker und Ministerialverwaltung<br />
doch lieber das Gespräch mit den<br />
Betroffenen suchen und sich den vielen<br />
konkreten Fragen stellen.“<br />
Ansprechpartner: Stefan Hardege<br />
hardege.stefan@dihk.de<br />
Zwischenerfolg bei Bleiberechtsreform<br />
Berlin. Das von DIHK-Präsident Eric<br />
Schweitzer geforderte Bleiberecht für Asyl -<br />
be wer ber und Geduldete während ihrer<br />
Ausbildung soll kommen. Dafür haben<br />
sich die Ministerpräsidenten der Länder<br />
Baden-Württemberg, Hessen und Rhein-<br />
land-Pfalz in einem Brief an Bundeskanzlerin<br />
Merkel ausgesprochen. Auch der<br />
Bundesrat hat die Forderung in seiner<br />
Stellungnahme zur aktuellen Reform des<br />
Bleiberechts aufgenommen. Betriebe und<br />
Auszubildende hätten dann die Planungssicherheit,<br />
dass eine begonnene Ausbildung<br />
auch abgeschlossen werden kann.<br />
Ansprechpartner: Christian Noebel<br />
noebel.christian@dihk.de<br />
Bundestag bringt assistierte Ausbildung<br />
auf den Weg Berlin. Der Bundestag<br />
hat eine bessere Unterstützung von<br />
Jugendlichen und Betrieben durch eine<br />
sogenannte assistierte Ausbildung und<br />
mehr ausbildungsbegleitende Hilfen beschlossen.<br />
Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben<br />
soll dabei individuell und aus<br />
einer Hand geholfen werden. Der DIHK<br />
hatte hierfür geworben, weil die Förderung<br />
Jugendlicher direkt im Betrieb durch die<br />
praxisnahe Ausbildung die Chance auf<br />
eine Übernahme erhöht. Sie ist deshalb<br />
einer außerbetrieblichen oder schulischen<br />
Ausbildung unbedingt vorzuziehen.<br />
Ansprechpartner: Markus Kiss<br />
kiss.markus@dihk.de<br />
IHK-Veranstaltungen (Auszug) April–Mai 2015<br />
Datum Veranstaltung Ort Preis<br />
16.<strong>04.2015</strong> Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe nach § 34a GewO Neckarsulm 150,00 €<br />
16.<strong>04.2015</strong> Selbständigkeit im Nebenerwerb – IHK-Infoveranstaltung für Existenzgründer IHK-Hauptgeschäftsstelle <strong>Heilbronn</strong> kostenfrei<br />
16.<strong>04.2015</strong> RKW-Sprechtag IHK-Geschäftsstelle Bad Mergentheim kostenfrei<br />
21.<strong>04.2015</strong> Export Basics IHK-Hauptgeschäftsstelle <strong>Heilbronn</strong> kostenfrei<br />
22.<strong>04.2015</strong> Sachkundeprüfung zum/zur geprüften Finanzanlagenfachmann/-frau IHK <strong>Heilbronn</strong> max. 380,00 €<br />
23.<strong>04.2015</strong> Existenzgründungsberatung Rathaus, Crailsheim kostenfrei<br />
27.<strong>04.2015</strong> Unterrichtung nach dem Gaststättengesetz IHK-Hauptgeschäftsstelle <strong>Heilbronn</strong> 100,00 €<br />
28.<strong>04.2015</strong> Sprechtag mit L-Bank und Bürgschaftsbank/MBG Handwerkskammer <strong>Heilbronn</strong>-Franken kostenfrei<br />
28.<strong>04.2015</strong> Umsatzsteuer im internationalen Warenverkehr IHK-Geschäftsstelle Bad Mergentheim 95,20 €<br />
28.<strong>04.2015</strong> Sprechtag für Freiberufler IHK-Hauptgeschäftsstelle <strong>Heilbronn</strong> kostenfrei<br />
28.<strong>04.2015</strong> Prüferworkshop für Prüfer im Bereich Ausbildung Hotel Nestor, Neckarsulm kostenfrei<br />
29.<strong>04.2015</strong> Prüferworkshop für Prüfer im Bereich Fortbildung Hotel Nestor, Neckarsulm kostenfrei<br />
29.<strong>04.2015</strong> Intrastat IHK-Geschäftsstelle Schwäbisch Hall 71,40 €<br />
30.<strong>04.2015</strong> RKW-Sprechtag IHK-Hauptgeschäftsstelle <strong>Heilbronn</strong> kostenfrei<br />
30.<strong>04.2015</strong> Prüferworkshop für Prüfer im Bereich Ausbildung Hotel Nestor, Neckarsulm kostenfrei<br />
04.05.2015 IHK-Informationsveranstaltung: Wie mache ich mich selbständig? IHK-Hauptgeschäftsstelle <strong>Heilbronn</strong> kostenfrei<br />
05.05.2015 Update Arbeitsrecht 2015 – IHK-Hauptgeschäftsstelle <strong>Heilbronn</strong> kostenfrei<br />
gesetzliche Neuregelungen und aktuelle Rechtsprechung<br />
06.05.2015 Sprechtag für Existenzgründer im Hohenlohekreis Rathaus, Künzelsau kostenfrei<br />
Weitere Infos zu den Veranstaltungen unter www.heilbronn.ihk.de/termine<br />
24 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
GELD + MÄRKTE<br />
Marktchancen<br />
in Marokko<br />
26 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
GELD + MÄRKTE<br />
Marokkos Wirtschaft ist von 2009 bis 2013 im<br />
Schnitt um 4,1 Prozent gewachsen und das trotz der<br />
weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und vola -<br />
tiler Weltmarktpreise. Bisher nutzen Unternehmen<br />
Beteiligungschancen in Marokko noch zu wenig.<br />
VON FAUSI N AJJAR
© dietwalther – Fotolia.com<br />
Der Markt Djemaa el-Fna gilt als das Zentrum von Marrakesch.<br />
Besonders hohe Wachstumsimpulse<br />
kamen dabei<br />
aus der Nahrungsmittelindustrie<br />
mit 9,3 Prozent im<br />
Index, dem Landwirtschaftssektor<br />
(durchschnittlich 8,7 Prozent)<br />
und dem Transport- und<br />
Kommunikationssektor mit acht<br />
Prozent. Auch der hohe Preis<br />
für das abgebaute Phosphat<br />
sorgt für Stabilität. Dadurch<br />
wurden Nachfrageausfälle aus<br />
Europa sowie schwächere Umsätze<br />
aus dem Tourismus und<br />
von im Ausland lebenden Marokkanern<br />
kompensiert. Weniger<br />
rosig sieht es im Textil -<br />
sektor aus, der für die Gesamtwirtschaft<br />
im Land wichtig ist:<br />
Im gleichen Zeit raum wurde<br />
hier ein Minus von 2,2 Prozent<br />
erwirtschaftet. Somit bleibt<br />
auch die Arbeitslosigkeit mit<br />
offiziell neun Prozent hoch.<br />
Bei Jugendlichen, die in der<br />
Stadt leben, liegt diese sogar<br />
bei 35,4 Prozent. Um diese<br />
Quoten zu verbessern braucht<br />
Marokko ein breiteres und<br />
höhe res Wirtschaftswachstum.<br />
Da die politische Stabilität gegeben<br />
ist und Reformmaßnahmen<br />
zur Transformation des<br />
Landes auf den Weg gebracht<br />
wurden, können mittel- bis<br />
langfristig die Chancen auf<br />
einen höheren Entwicklungsstand<br />
als gut eingeschätzt werden.<br />
Das Wirtschaftswachstum<br />
hängt jedoch stark vom<br />
wirtschaftlichen Erfolg in Europa<br />
ab.<br />
Wirtschaftsstruktur<br />
Im Dienstleistungssektor ist<br />
in den kommenden Jahren eine<br />
hohe Dynamik zu erwarten.<br />
Gestützt wird diese Entwicklung<br />
durch den Tourismus,<br />
den IKT-Sektor, das Versicherungs-<br />
und das Bankwesen.<br />
Das marokkanische Bankensystem<br />
gilt als solide und gut<br />
entwickelt, die drei nationalen<br />
Banken gehören zu den Top 10<br />
in Afrika. Dies unterstreicht die<br />
Sprungbrettfunktion, die das<br />
Königreich für die Erschließung<br />
des Kontinents einnehmen<br />
kann. Laut internatio -<br />
nalem Währungsfonds (IWF)<br />
werden inzwischen 40 Prozent<br />
des marokkanischen BIPs im<br />
informellen Sektor erwirtschaftet,<br />
ein Zeichen für die Modernisierung<br />
der Wirtschaft. Hier<br />
werden auch viele Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Die Industriebranche<br />
hingegen legte im Jahresschnitt<br />
lediglich um 1,7 Prozent<br />
zu. Marokko’s Industrie<br />
ist von einer dualen Struktur<br />
geprägt. Hier treffen moderne<br />
Produktionseinheiten auf loka -<br />
les schwach entwickeltes Gewerbe.<br />
Die duale Struktur ist<br />
nur gering verflochten und so<br />
müssen Vor- und Zwischenprodukte<br />
sowie Maschinen hauptsächlich<br />
importiert werden.<br />
Automobilbranche<br />
wächst dynamisch<br />
Die Automobilbranche und<br />
die Flugzeugteile-Zulieferung<br />
jedoch erfreuen sich einer<br />
hohen Wachstumsdynamik. In<br />
der Automobilbranche wurde<br />
zwischen 2010 und 2013 der<br />
Produktionsindex um insgesamt<br />
17,8 Prozent gesteigert. Ebenso<br />
wird in die Weiterverarbeitung<br />
von Phosphatgesteinen<br />
investiert, da hier durch gestiegene<br />
Rohstoffpreise Wachstum<br />
gefördert werden kann.<br />
Im Bekleidungssektor jedoch<br />
führte der starke internationale<br />
Wettbewerb zu erheblichen<br />
Arbeitsplatzverlusten. Marokko<br />
importierte zwischen 2009 und<br />
2013 hauptsächlich Halbwaren<br />
mit 49 Prozent, Energie mit<br />
einem Viertel und an dritter<br />
Stelle Maschinen und Ausrüstung<br />
mit 21 Prozent. 2012 und<br />
2013 stand Spanien als Importland<br />
an erster Stelle und löste<br />
damit Frankreich ab. Da die<br />
Ausfuhren aus Marokko im<br />
produzierenden Gewerbe hauptsächlich<br />
nach Europa gehen,<br />
sind diese den dortigen Konjunkturschwankungen<br />
unterworfen,<br />
durch neue Industriezweige<br />
und die Erschließung<br />
neuer Absatzmärkte konnte<br />
Marokko hier jedoch den Außenhandel<br />
diversifizieren.<br />
Bilaterale<br />
Wirtschaftsbeziehungen<br />
2013 exportierte Deutschland<br />
Waren im Gesamtwert<br />
von 1,6 Milliarden Euro nach<br />
Marokko. Somit lag Deutschland<br />
als Importland an sechs -<br />
ter Stelle. Diese eher niedrige<br />
Position lässt sich dadurch erklären,<br />
dass Lieferungen deutscher<br />
Unternehmen oftmals<br />
über Tochtergesellschaften in<br />
Spanien und Frankreich abgewickelt<br />
werden und somit<br />
nicht in der deutsch-marokkanischen<br />
Außenhandelsbilanz<br />
auftauchen. Hauptsächlich werden<br />
Automobile und Kfz-Zubehörartikel<br />
(23 Prozent) exportiert,<br />
hier steht Deutschland<br />
auf Platz eins. Maschinen mit<br />
13 Pro zent und chemische Erzeugnisse<br />
mit 11 Prozent wurden<br />
ebenfalls aus Deutschland<br />
exportiert, wobei hier noch Luft<br />
nach oben ist. Die Produkte<br />
werden in Marokko als „Made<br />
in Germany“ angesehen, selbst<br />
wenn diese über Frankreich,<br />
wie Kosmetikprodukte von<br />
Beiersdorf, oder Badarmaturen<br />
von Grohe über Spanien<br />
kommen. Als Exportland lag<br />
Deutschland in Marokko an<br />
siebter Stelle. Hauptsächlich,<br />
nämlich zu 67 Prozent, wurde<br />
Kleidung exportiert, Schuhe zu<br />
19 Prozent und elektrotech -<br />
nische Waren zu 22 Prozent.<br />
Düngemittel hatten einen Anteil<br />
von 19 Prozent.<br />
Eine ausführliche Version<br />
die ses Artikels mit weiteren<br />
Informationen zu ausgewählten<br />
Branchen und Sektoren<br />
gibt es im Internet unter:<br />
www.ihk-w<strong>news</strong>.de<br />
Dok.-Nr.: WMW007011<br />
28 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
GELD + MÄRKTE<br />
Das W-8BEN-E-Formular der US-Steuerbehörden<br />
Deutsche Unternehmen bekommen<br />
immer häufiger von ihren<br />
US-Vertragspartnern das Formular<br />
der US-Steuerbehörde (IRS)<br />
W-8BEN-E zugeschickt. Dieser<br />
Beitrag weist daraufhin, worum<br />
es bei dem Formular geht.<br />
VON V ERENA E IKE<br />
Sinn und Zweck des sogenannten<br />
Certificate of<br />
Foreign Status of Bene -<br />
ficial Owner for United States<br />
Tax Withholding and Reporting<br />
(Entities) ist die Erfassung<br />
von ausländischen, natürlichen<br />
oder juristischen Personen.<br />
Eine Besteuerung in den<br />
USA kommt immer dann in<br />
Betracht, wenn die ausländische<br />
Person ein Einkommen<br />
aus Quellen wie Zinsen, Renten-<br />
beziehungsweise Pensionszahlungen,<br />
Dividenden,<br />
Lizenzen, Prämien, Mieten<br />
und Vergütungen für zu erbringende<br />
oder erbrachte Dienstleistungen,<br />
Ersatzeinkünfte aus<br />
Wertpapierleihgeschäften und<br />
ähnliche feste, wiederkehrende<br />
Einkünfte und Gewinne,<br />
bezieht.<br />
US-Firmen droht Haftung<br />
Das in den USA ansässige<br />
Unternehmen ist gegebenenfalls<br />
verpflichtet, die auf die<br />
jeweilige Transaktion entfallende<br />
Steuer einzubehalten und<br />
an die IRS abzuführen. Sofern<br />
das US-Unternehmen die Steuer<br />
nicht ordnungsgemäß abführt<br />
und seinen Verpflichtungen zur<br />
steuerlichen Registrierung des<br />
ausländischen Unternehmens<br />
nicht nachkommt, ist das in<br />
den USA ansässige Unter neh -<br />
men haftbar. Daher wird das<br />
US-Unternehmen solche Angelegenheiten<br />
äußerst sorgsam<br />
be handeln. Teil seiner Verpflichtung<br />
ist die Einholung<br />
des Nachweises über den Status<br />
eines von einer US-Quelle<br />
begünstigten Ausländers beziehungsweise<br />
ausländischen<br />
Un ternehmens im Hinblick<br />
auf die Einbehaltung einer<br />
Steuer.<br />
Formular bei Aufforderung<br />
ausfüllen<br />
Demnach ist es nicht unüblich,<br />
dass US-amerikanische<br />
Auftraggeber bei einer Be -<br />
stellung von Produkten oder<br />
Dienstleistungen ihren deutschen<br />
Auftragnehmern ein<br />
W-8BEN-E-Formular übersenden<br />
und um Ausfüllung des<br />
Formulars bitten. Deutsche Unternehmen,<br />
die als OHG, GmbH,<br />
AG, KG sowie GmbH & Co. KG<br />
geführt werden, müssen ab sofort<br />
das W-8BEN-E-Formular<br />
verwenden. Einzelunternehmen<br />
müssen hingegen weiterhin das<br />
W-8BEN-Formular verwenden.<br />
Der deutsche Auftragnehmer<br />
hat oftmals keine andere Wahl,<br />
als das Formular auszufüllen,<br />
wenn er explizit vom US-Auftraggeber<br />
dazu aufgefordert<br />
wird. Andernfalls besteht die<br />
Gefahr, dass der US-Vertragspartner<br />
30 Prozent Quellensteuer<br />
einbehält oder dass das Geschäft<br />
nicht zustande kommt.<br />
Deutsche Unternehmen, die von<br />
ihrem US-Vertragspartner ein<br />
solches W-8BEN-E-Formular<br />
zugeschickt bekommen, fragen<br />
sich erfahrungsgemäß meist,<br />
wie sie das Formular ausfüllen<br />
müssen.<br />
Hilfe in Anspruch nehmen<br />
Die größte Schwierigkeit stellt<br />
hierbei immer wieder die Zeile<br />
„U.S. taxpayer identification<br />
number“ dar. In den meisten<br />
Fällen besitzen die deutschen<br />
Unternehmen keine US-Steuernummer.<br />
Daher ist es notwendig,<br />
dass das Unternehmen eine<br />
sogenannte Employer Iden ti fi -<br />
ca tion Number (EIN) beantragt.<br />
Diese Beantragung ist mit etwas<br />
Verwaltungsaufwand verbunden.<br />
Denn die EIN wird durch<br />
Ausfüllen und Übersendung<br />
des Formulars SS-4 beantragt.<br />
Auch das Ausfüllen des Formulars<br />
SS-4 bedarf besonderer<br />
Kenntnisse. Aufgrund der<br />
Komplexität wird empfohlen<br />
beim Ausfüllen des W-8BEN-<br />
E-Formulars sowie des SS-4-<br />
Formulars anwaltliche Hilfe in<br />
Anspruch zu nehmen. Die<br />
Rechtsabteilung der Auslandshandelskammer<br />
New York<br />
(AHK) unterstützt deutsche Unternehmen<br />
bei der Beantragung<br />
der EIN sowie beim Ausfüllen<br />
des W-8BEN-E-Formulars im<br />
Rahmen einer Dienstleistung.<br />
Aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens<br />
zwischen<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
und den USA wird die<br />
Steuerpflicht – in den meisten<br />
Fällen – entweder im Hinblick<br />
auf den Steuersatz reduziert<br />
oder gänzlich entfallen.<br />
Gewerbebau mit<br />
System: wirtschaftlich,<br />
schnell und nachhaltig<br />
konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de<br />
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GELD + MÄRKTE<br />
Hilfe für Unternehmer und Existenzgründer<br />
Die IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken hat<br />
die Broschüre „Finanzielle Ge -<br />
werbeförderung im Land Baden-<br />
Württemberg“ aktualisiert und<br />
neu aufgelegt. Auf 24 Seiten<br />
sind Zuschuss-, Darlehens-,<br />
Bürgschafts- und Beratungsprogramme<br />
des Landes und des<br />
Bundes dargestellt.<br />
VON M ARTIN N EUBERGER<br />
Die Publikation bietet einen<br />
detaillierten und raschen<br />
Über blick über die Vielzahl<br />
der Förderprogramme. Die<br />
IHK gibt damit Unternehmern<br />
und Existenzgründern gezielte<br />
Unterstützung und Hilfestellung<br />
für die betriebsgerechte<br />
Finanzierung von Investitionen<br />
und Unternehmensgründungen.<br />
Die wichtigsten Förderprogramme<br />
in Baden-Württemberg<br />
sind systematisch dargestellt,<br />
wobei in Kurzform darüber informiert<br />
wird, wer antragsberechtigt<br />
ist, was gefördert wird,<br />
wie die Kon ditionen sind und<br />
wo die Förderanträge zu stellen<br />
sind.<br />
Persönliche Beratung<br />
Ein zusätzliches Angebot<br />
neben der Broschüre „Finanzielle<br />
Gewerbeförderung“ sind<br />
monatliche Finanzierungssprechtage<br />
mit der L-Bank<br />
und der Bürgschaftsbank/Mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaft<br />
Baden-Württemberg.<br />
Im Gespräch mit den<br />
Förderinstituten wird eine ideale<br />
Finanzierung mit Einbindung<br />
der Förderprogramme<br />
aufgezeigt. Daneben geben die<br />
Berater nützliche Tipps für die<br />
anstehenden Kreditverhandlungen.<br />
Ziel der Beratung ist es,<br />
professionell vorbereitet zum<br />
Gespräch bei der Hausbank zu<br />
gehen. Denn die Förderprogramme<br />
können nur im sogenannten<br />
Hausbankverfahren<br />
beantragt werden. Die nächs ten<br />
Sprechtage finden am 28. April<br />
und am 26. Mai statt.<br />
Kontakt:<br />
Martin Neuberger<br />
Referent Wirtschaftsförderung<br />
Telefon 07131 9677-112<br />
E-Mail martin.neuberger@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
Broschüre<br />
Die Broschüre „Finanzielle Gewerbeförderung<br />
im Land Baden-Württemberg“<br />
ist kostenfrei bei der IHK<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken erhältlich.<br />
Kontakt<br />
Jennifer Mohr<br />
Unternehmensnachfolge &<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Telefon 07131 9677-136<br />
E-Mail jennifer.mohr@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
Rubrik: Existenzgründung/Unternehmensförderung
dossier<br />
Wirtschafts -<br />
faktor Ehrenamt<br />
Millionen von Bürgern engagieren sich<br />
jährlich freiwillig für die Gesellschaft.<br />
Ohne diese Ehrenamtlichen wäre in<br />
Deutschland vieles nicht machbar.<br />
VON J ULIA W IERK
EHRENWERTES ENGAGEMENT<br />
Der Begriff „Ehrenamt“ stammt<br />
in seiner ursprünglichen Bedeutung<br />
aus dem 19. Jahrhundert.<br />
Aufgeschreckt durch<br />
die Französische Revolution,<br />
vergab die preußische Regierung einige<br />
öffentliche Ämter an die Bürger. Diese<br />
übten das Amt freiwillig und unentgeltlich<br />
aus, dafür bekamen sie vom<br />
Staat Ansehen und Würde. Durch diese<br />
Amtsübertragungen konnte auch das<br />
Gemeinwesen finanziell entlastet werden.<br />
Heutzutage beschränkt sich das<br />
Ehrenamt nicht mehr nur auf den kommunalen<br />
Bereich, sondern gilt als Überbegriff<br />
für das gesamte bürgerschaftliche<br />
Engagement.<br />
Vielfältiges Engagement<br />
Somit kommen Ehrenamtliche in den<br />
unterschiedlichsten Bereichen zum Zug:<br />
außer im kommunalen Bereich auch in<br />
kirchlichen Organisationen, im Sozialbereich,<br />
in den Rettungshilfsdiensten<br />
und dem Katastrophenschutz, der freiwilligen<br />
Feuerwehr, in sämtlichen Vereinen<br />
– auch außerhalb des Sports – in<br />
gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmerverbänden<br />
und als ehrenamtliche<br />
Schöffen, Richter oder Prüfer, wie<br />
zum Beispiel bei der IHK. Zahlen zum<br />
Ehrenamt werden in regelmäßigen Abständen<br />
im Auftrag der Bundesregierung<br />
erhoben und im sogenannten<br />
„Freiwilligensurvey“ veröffentlicht. Im<br />
Jahr 2009, bei der letzten Umfrage,<br />
gaben 36 Prozent der Befragten an,<br />
sich freiwillig ehrenamtlich zu engagieren.<br />
Der größte Sektor mit zehn Prozent<br />
war dabei im Bereich Sport und Bewegung<br />
tätig, hauptsächlich in Vereinen.<br />
Baden Württemberg konnte erneut die<br />
Spitzenposition behaupten. Hier engagieren<br />
sich vier Millionen Menschen, was<br />
einen Anteil von 41 Prozent ergibt. Die<br />
Gründe für das Ausüben eines Ehren -<br />
amts in Deutschland sind laut dem Freiwilligensurvey<br />
vielfältig: diese reichen<br />
über „einen eigenen Teil zum Gemeinwesen<br />
beitragen“, „mit anderen Menschen<br />
zusammenkommen“ bis hin zu karriereorientierten<br />
Zielen wie „wichtige Qua -<br />
lifikationen erwerben“ und „durch das<br />
Engagement beruflich weiterkommen“.<br />
Für die Gesellschaft unverzichtbar<br />
Die immensen Einsparungen, die durch<br />
ehrenamtliche Tätigkeiten erwirtschaftet<br />
werden, können allerdings nicht ermittelt<br />
werden, da es darüber keine Erhebungen<br />
gibt. Im Bruttoinlandsprodukt zählen<br />
ehrenamtliche Akti vi tä ten zur sogenannten<br />
Schattenwirtschaft, die nicht beziffert<br />
und eingerechnet wird. Trotzdem kann<br />
man davon ausgehen, dass das Ehrenamt<br />
über die Einsparungen im Haushalt,<br />
als Wirtschaftsfaktor eine bedeutende<br />
Rolle spielt. So werden beispielsweise<br />
alleine bei den Industrie- und Handelskammern<br />
im Rahmen des dualen Ausbildungssystems<br />
jährlich 700.000 Prüfungen<br />
durch ehrenamtliche Prüfer abgenommen.<br />
Ohne freiwillige Helfer und<br />
Unterstützer könnten also viele gesellschaftliche<br />
Aufgaben und Projekte nicht<br />
gestemmt werden. Zudem wären verschiedene<br />
Angebote im derzeit bestehenden<br />
Umfang gar nicht durchführbar.<br />
Für den Einzelnen ist das Ausüben eines<br />
Ehrenamts nicht lebenswichtig, für die<br />
gesamte Gesellschaft sind Ehrenamtliche<br />
jedoch unverzichtbar.<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
33
dossier<br />
EHRENWERTES ENGAGEMENT<br />
Ist doch<br />
Ehrensache<br />
Mit den Worten „Ohne die vielen Frauen und Männer,<br />
die in Deutschland ein Ehrenamt ausüben (...), wäre<br />
unser Land um vieles ärmer und unser Gemeinwesen so<br />
nicht denkbar“, würdigte schon Helmut Kohl die Bedeutung<br />
des gemeinnützigen Engagements in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen.<br />
VON J ULIA W IERK<br />
Auch die IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
profitiert von der freiwilligen<br />
Unterstützung zahlreicher Menschen<br />
im Rahmen der Kammerarbeit.<br />
Exemplarisch dafür<br />
hat w.<strong>news</strong> sieben Ehrenamtliche aus<br />
der Region zu ihren Tätigkeiten befragt.<br />
Prüfer<br />
Als Prüfer für kaufmännische Ausbildungsberufe<br />
ist Thomas Diemer ehrenamtlich<br />
bei der IHK tätig. Er ist Inhaber<br />
und Geschäftsführer des gleichnamigen<br />
Modehauses in Neckarsulm. Da auch in<br />
seinem Betrieb ausgebildet wird, weiß<br />
Diemer, wie wichtig die ehrenamtliche<br />
Tätigkeit der Prüfer ist. Pro Jahr investiert<br />
er etwa drei Tage für die Durchführung<br />
der Prüfungen und jeweils einige<br />
Stunden zur Vor- und Nachbereitung.<br />
Laut Diemer sei das „im Vergleich zu<br />
meinen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />
im Gewerbeverein Neckarsulm, in<br />
der Stiftung Starke Familien Neckarsulm<br />
und im Marktplatz Ehrenamt Neckarsulm<br />
überschaubar.“ Als Motiv für sein<br />
umfangreiches ehrenamtliches Engagement<br />
nennt Diemer vor allem seinen<br />
Wunsch, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben.<br />
Außerdem biete sich für<br />
ihn dadurch auch die Gelegenheit, in<br />
vielerlei Hinsicht neue Erfahrungen zu<br />
sammeln. Als Beispiel führt er die<br />
„Schlecker-Frauen“ an, die sich nach<br />
der Insolvenz des Unternehmens im<br />
fortgeschrittenen Alter einer kaufmännischen<br />
Prüfung stellen, die ihnen vorher<br />
verwehrt wurde.<br />
Als Prüfer ist ihm wichtig, sich aktiv<br />
und stark praxisorientiert einzubringen.<br />
Diemer möchte etwas verändern:<br />
„Es bringt nichts, sich immer nur über<br />
die Praxisferne der schulischen Ausbildung<br />
zu beklagen. Wer hier Abhilfe<br />
schaffen will, hat durch ein ehrenamt-<br />
Kompetenz<br />
bei gefährlichen<br />
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EHRENWERTES ENGAGEMENT<br />
liches Engagement als Prüfer auch die<br />
Möglichkeit dazu.“<br />
Weiterbildung stärken<br />
Für Markus Ries stehen das lebenslange<br />
Lernen und das Bestreben sein<br />
Wissen auf dem neuesten Stand zu<br />
halten im Vordergrund seines Engagements<br />
im Bereich Weiterbildung bei der<br />
IHK. Wie wichtig das Ehrenamt als Prüfer<br />
ist, weiß Ries aus eigener Erfahrung:<br />
„Ohne die zahlreichen Dozenten und<br />
Prüfer wäre auch meine eigene Fortbildung<br />
nicht möglich gewesen.“ Heute<br />
arbeitet er bei der Blanco GmbH in Sinsheim<br />
im Bereich Technologie-Entwicklung.<br />
Ries investiert rund 350 Stunden<br />
im Jahr für sein Ehrenamt bei der IHK,<br />
betont aber, dass der Aufwand stark<br />
davon abhängig ist, in wie vielen Bereichen<br />
man tätig ist und wie viele<br />
Prüfungen man übernimmt. Über die<br />
Antwort auf die Frage was seine Motivation<br />
für das Engagement ist, muss<br />
Ries nicht lange nachdenken: „Ich über -<br />
neh me ger ne Verantwortung, wenn es<br />
darum geht auch künftigen Genera -<br />
tionen eine fundierte Weiterbildung zu<br />
ermöglichen.“<br />
Theorie und Praxis<br />
Seit 2011 ist Sven Krafzik als Prüfer<br />
ehrenamtlich für die IHK <strong>Heilbronn</strong>-<br />
Franken aktiv. „Am meisten Spaß<br />
macht mir der Umgang mit den Prüflingen<br />
sowie der persönliche und fachliche<br />
Austausch mit anderen Prüfern<br />
aus Unternehmen des Hohenlohekreises“,<br />
berichtet Krafzik. Als Fachkraft<br />
für Arbeits sicherheit und Brandschutzbeauftragter<br />
bei der Dachser SE aus<br />
Öhrin gen ist er in diesem Bereich auch<br />
als Prüfer für die IHK tätig. Krafzik:<br />
„Ich halte die IHK mit ihrem hohen<br />
Wissensstandard für eine wichtige Plattform<br />
im Bereich der Aus- und Weiterbildung.<br />
Als Prüfer kann ich nicht nur<br />
mein Fachwissen weiter geben, sondern<br />
lerne viel für meine Arbeit und die<br />
Ausbildung in unserem Unternehmen.“<br />
Den zeit lichen Aufwand beziffert Krafzik<br />
mit drei bis acht Tagen pro Jahr einschließlich<br />
der Vor- und Nachbereitung<br />
der Prüfungen. Und wie viele seiner<br />
„Prüferkollegen“ hat es sich Krafzik zum<br />
Ziel gesetzt, durch seine ehrenamtliche<br />
Arbeit Theorie und Praxis noch enger<br />
mitei nander zu verknüpfen und sich<br />
für betriebsnahe Prüfungsarbeiten einzusetzen.<br />
Handelsrichter<br />
Auf Empfehlung der IHK wurde<br />
Florian König 2013 zum Handelsrichter<br />
ernannt. Schon zuvor erörterte er mit<br />
den IHK-Juristen regelmäßig handelsrechtliche<br />
Fragestellungen. Für die ehrenamtliche<br />
Tätigkeit bei Gericht entschied<br />
sich der Geschäftsführer der<br />
Leroi GmbH aus Bretzfeld, da er hier<br />
die Möglichkeit habe, seine Sichtweise<br />
zum Handelsrecht einzubringen und<br />
damit seinem „gesteigerten Gerechtigkeitssinn“<br />
für das Gemeinwohl Genüge<br />
zu tun. König: „Durch meine ehrenamtliche<br />
Arbeit habe ich die Möglichkeit<br />
mich nicht nur in der Theorie mit dem<br />
Handelsrecht zu beschäftigen, sondern<br />
direkt an der Quelle Erfahrungen in<br />
diesem Themenkomplex zu sammeln.“<br />
Sachverhalte bewerten<br />
Das Amt des Handelsrichters bekleidet<br />
Matthias Breuer, Geschäftsführer<br />
der Metzger-Spedition GmbH aus Neu-<br />
Kupfer seit März 2014. Doch damit<br />
nicht genug: Zusätzlich ist Breuer seit<br />
einigen Jahren ehrenamtlicher Prüfer<br />
im Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau<br />
für Spedition und Logistikdienstleistungen.<br />
„Die IHK vergibt in ihrer<br />
Funktion als wirtschaftsbezogene Organisation<br />
eine Reihe sehr interessanter<br />
Positionen im Ehrenamt, die ich für<br />
äußerst wichtig und unterstützenswert<br />
halte“, begründet er sein Engagement.<br />
Durch das Ehrenamt als Handelsrichter<br />
will sich Breuer aktiv in die Wirtschaft<br />
und ihre Entwicklung einbringen, indem<br />
er Sachverhalte von mehreren Seiten<br />
beleuchtet und diese unvoreingenommen<br />
bewertet. Darüber hinaus gäben ihm<br />
die verhandelten Fälle intensive Einblicke<br />
in andere Branchen und Abläufe,<br />
▼<br />
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ERINNERUNG<br />
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APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
35
dossier<br />
EHRENWERTES ENGAGEMENT<br />
wodurch er sein Wissen erweitern kön ne<br />
und sich manchmal sogar eine Veränderung<br />
seiner Sichtweise ergäbe. Privat<br />
und auch beruflich war Breuer schon<br />
immer an juristischen Zusammenhängen<br />
und Entscheidungen interessiert. Breuer:<br />
„Mein Ziel als ehrenamtlicher Handelsrichter<br />
ist es, eigene Erfahrungen und<br />
Wertvorstellungen, wie beispielsweise den<br />
Begriff des ‚ehrbaren Kaufmanns‘, bei<br />
wirtschaftlichen Fragestellungen innerhalb<br />
der Gerichtsbarkeit einzubringen.“<br />
Vollversammlung<br />
tätigen Familienunternehmens möchte<br />
sich Hiller für Projekte einsetzen, welche<br />
die Wirtschaftsregion <strong>Heilbronn</strong>-<br />
Franken voranbringen und entschied<br />
sich deshalb 2012 für das Parlament der<br />
regionalen Wirtschaft zu kandidieren.<br />
In seinem Ehrenamt beschäftigt er sich<br />
mit der Verbesserung der Infrastruktur,<br />
sowie der Aus-und Weiterbildung in<br />
der Region. Auf die Frage wieviel Zeit<br />
er in sein Ehrenamt derzeit investiert,<br />
antwortet Hiller: „Für mich ist das kein<br />
fester Punkt im Kalender. Diese Auf -<br />
gabe begleitet mich permanent. Oftmals<br />
ergeben sich im Alltag Verbindungen<br />
oder Ideen, die auch für meine Tätigkeit<br />
bei der IHK relevant sein können.“ So<br />
betrachtet Hiller das Ehrenamt als seinen<br />
persönlichen Beitrag für die Region: „Es<br />
ermöglicht mir Begegnungen mit Menschen<br />
unterschiedlichster Branchen und<br />
lässt mich auf ganz besondere Weise an<br />
der Vielfältigkeit der Region teilhaben.“<br />
zu vielen Unternehmen. Da er das Gefühl<br />
hatte, dass die Region Crailsheim<br />
in der Vollversammlung etwas unterbesetzt<br />
sei, kandidierte er kurzerhand selbst<br />
als Mitglied. Inzwischen besucht er als<br />
Vollversammlungsmitglied mit Hauptgeschäftsführerin<br />
Elke Döring regelmäßig<br />
junge Unternehmer in der Region<br />
Crailsheim. Bei solchen Gelegenheiten<br />
kann Knödler Themen „seiner“ Region<br />
aufnehmen und diese an geeigneter<br />
Stelle innerhalb der IHK platzieren.<br />
Doch bereits vor seiner ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit hatte Knödler intensive Verbindungen<br />
zur IHK. Knödler: „In meiner<br />
unternehmerischen Laufbahn war die<br />
IHK auch in schwierigen Zeiten immer<br />
für mich da. Es war an der Zeit etwas<br />
zurückzugeben.“ Ein weiterer Grund sich<br />
für eine Kandidatur in der Vollversammlung<br />
zu entscheiden war, dass „ich es<br />
bei der IHK mit Persönlichkeiten zu tun<br />
habe, die ich sehr schätze“.<br />
Dr. Mark Hiller, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Recaro Aircraft Seating<br />
GmbH & Co. KG aus Schwäbisch<br />
Hall, wurde 2012 in die Vollversammlung<br />
gewählt. Als Vertreter eines international<br />
Regionale Interessen vertreten<br />
Steffen Knödler, Inhaber der Wasserschloss<br />
Erkenbrechtshausen GmbH, hat<br />
in der Region Crailsheim, in der sein<br />
Unternehmen angesiedelt ist, Kontakt<br />
H ALLEN<br />
Industrie- und Gewerbehallen<br />
von der Planung und Produktion bis zur<br />
schlüsselfertigen Halle<br />
Ehrenamtliche Prüfer<br />
Wer sich für ein ehrenamtliches Engagement<br />
als Prüfer bei der IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken inte -<br />
ressiert, bekommt umfangreiche Informationen<br />
im Internet unter:<br />
www.heilbronn.ihk.de<br />
Dok.-Nr.: AWB006695<br />
Aktuelle Termine zu Prüferworkshops sowie<br />
Anmeldeformulare sind ebenfalls im Internet<br />
erhältlich unter:<br />
www.heilbronn.ihk.de/bildung<br />
Kontakt<br />
Christian Uhl<br />
Teamkoordinator Ausbildung<br />
Telefon 07131 9677-470<br />
E-Mail christian.uhl@heilbronn.ihk.de<br />
Wolf System GmbH<br />
94486 Osterhofen<br />
Tel. 09932/37-0<br />
gbi@wolfsystem.de<br />
www.wolfsystem.de<br />
36 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
© Dreaming Andy – Fotolia.com<br />
Kommunikation fördern –<br />
Mitstreiter gewinnen<br />
Das IHK-Netzwerk Handels- und Gewerbevereine trifft sich am<br />
12. Mai um 18 Uhr im <strong>Heilbronn</strong>er Haus der Wirtschaft (IHK).<br />
Vereinsarbeit, so witzeln Leute,<br />
die sich in der Arbeit von Vereinen<br />
und Verbänden auskennen,<br />
sei nicht immer lustbetont.<br />
Eine Gefahr, dass sie gar vergnügungssteuerpflichtig<br />
werde, bestehe<br />
jeden falls nicht. Das ist eine humorvolle<br />
und freundliche Um schreibung, wenn<br />
man sie mit den Aussagen ver gleicht,<br />
die Verantwortliche aus Handels- und<br />
Gewerbevereinen auf die Frage abgeben:<br />
„Worin sehen Sie die größten Probleme<br />
in Ihrer Vereins-Arbeit?“<br />
Die Schwierigkeit: Ehrenamtliche gewinnen<br />
Seit Jahren sind die Antworten auf<br />
diese Frage weitgehend gleich: „Hohe<br />
Zeitbelastung, großer Arbeitsaufwand,<br />
Managementprobleme, nicht eingehaltene<br />
Abmachungen, nicht umgesetzte<br />
Beschlüsse, mangelnde Moti vation und<br />
Engagement auf der Mitgliederseite,<br />
Schwierigkeiten bei der Gewinnung von<br />
Mitgliedern und Mitarbeitern, der Geldmangel<br />
für die Arbeit und Trittbrett -<br />
fahrer.“ All das treibt viele, die die Vereinsfahne<br />
hochhalten wollen, fast zur<br />
Verzweiflung und macht es schwer, Mitstreiter<br />
zu finden, die bereit sind, einen<br />
Teil der Verantwortung mit zu tragen.<br />
Engagement lohnt sich<br />
Dennoch sprechen viele Gründe da -<br />
für, die Flinte nicht ins Korn zu werfen.<br />
Vereine und Verbände haben eine ganz<br />
wichtige und un verzichtbare Funktion<br />
in der Organisation und Durchsetzung<br />
gemeinsamer Interessen und es gibt<br />
Orga ni sa tio nen, die sehr gut funktionieren.<br />
Manche Gruppen haben es leichter,<br />
sich zu organisieren, als andere. Sportvereine<br />
zum Beispiel. Handels- und Gewerbevereine<br />
sowie Werbegemeinschaften<br />
haben es im Vergleich dazu deutlich<br />
schwerer, aber sie können, wenn sie gut<br />
funktionieren, eine wichtige Rolle in der<br />
Entwicklung von Städten und Gemeinden<br />
spielen.<br />
Man darf die besondere, prak tisch<br />
hierarchiefreie Situation in Vereinen<br />
nicht unter schätzen, die manchem, der<br />
sonst erfolg reich und zufrieden ein großes<br />
Unternehmen führt, auf die Nerven<br />
gehen kann. Im Verein gelten andere<br />
Regeln. Aber auch für alle Vereine gilt,<br />
dass sie sich über den Nutzen, den ihre<br />
Arbeit bewirkt, die Benefits für die Mitglieder,<br />
klar sein müssen und diese intern<br />
und extern gut kommunizieren müssen.<br />
Darin liegt der Schüssel zur Gewinnung<br />
von Mitgliedern.<br />
IHK-Netzwerk<br />
Handels- und Gewerbevereine<br />
Nach einer Reihe erfolgreicher Veran stal tun -<br />
gen zum Erfahrungsaustausch zwischen den<br />
Handels- und Gewerbevereinen der Region<br />
widmet sich die IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken in diesem<br />
Frühjahr der Frage, wie man durch eine<br />
optimierte Kommunikation Mitglieder und Mithelfer<br />
für die Arbeit im Verein gewinnen kann.<br />
Für den Einstiegsvortrag zum Netzwerktreffen<br />
am 12. Mai 2015 um 18 Uhr im <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Haus der Wirtschaft, der dieser Frage nach geht,<br />
haben wir Diplom-Volkswirt Andreas Grötsch,<br />
vom I.S.O.-Institut aus Schwäbisch Gmünd eingeladen.<br />
Er berät Vereine und Insti tutionen in<br />
Fragen des Organisationsmanagements.<br />
Die Veranstaltung richtet sich an Verant wort -<br />
liche in Handels- und Gewerbevereinen und<br />
Werbegemeinschaften, die Schwie rigkeiten in<br />
der Vereinsarbeit systematisch in Angriff nehmen<br />
wollen. Daher ist es grund sätzlich auch<br />
sinnvoll, wenn mehrere Teilneh mer aus einer<br />
Organisation teilnehmen. Die Ergebnisse der<br />
Veranstaltung sollen in weiteren Treffen des<br />
IHK-Netzwerkes Handels- und Gewerbevereine<br />
aufgearbeitet und weitergeführt werden.<br />
Kontakt<br />
Herbert Feiler<br />
IHK-Referent Handel<br />
Telefon 07131 9677-128<br />
E-Mail herbert.feiler@heilbronn.ihk.de<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
37
STATISTIK<br />
Wirtschaftszahlen<br />
Im Januar 2015 erzielte die regionale Industrie<br />
im Vergleich zum Vorjahresmonat einen um<br />
5,0 Prozent höheren Umsatz (Baden-Württemberg<br />
+ 2,8 Prozent). Zum positiven Um -<br />
satz ergebnis trug das Auslandsgeschäft mit<br />
einem Plus von 8,1 Prozent bei. Die Industriebetriebe<br />
beschäftigten in der Region im<br />
Januar 2015 insgesamt 113.847 Personen<br />
und damit 2.968 Personen mehr als im Januar<br />
2014 (+ 2,7 Prozent).<br />
Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen<br />
Erwerbspersonen lag im Februar 2015 in der<br />
Region bei 3,9 Prozent (Baden-Württemberg<br />
4,1 Prozent).<br />
ARBEITSMARKT<br />
Offene Stellen<br />
Veränd.<br />
Febr. 2014 Febr. 2015 in %<br />
Stadt- und Landkreis <strong>Heilbronn</strong> 2.895 3.106 + 7,3<br />
Hohenlohekreis 672 821 + 22,2<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 1.261 1.492 + 18,3<br />
Main-Tauber-Kreis 1.191 1.462 + 22,8<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken 6.019 6.881 + 14,3<br />
Baden-Württemberg 66.114 75.239 + 13,8<br />
Deutschland (früheres Bundesgebiet) 365.683 415.817 + 13,7<br />
Deutschland (insgesamt) 456.229 518.890 + 13,7<br />
Arbeitslose<br />
Veränd.<br />
Febr. 2014 Febr. 2015 in %<br />
Stadt- und Landkreis <strong>Heilbronn</strong> 11.225 10.716 – 4,5<br />
Hohenlohekreis 1.955 1.965 + 0,5<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 3.847 3.997 + 3,9<br />
Main-Tauber-Kreis 2.796 2.761 – 1,3<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken 19.823 19.439 – 1,9<br />
Baden-Württemberg 240.655 240.223 – 0,2<br />
Deutschland (früheres Bundesgebiet) 2.210.161 2.152.973 – 2,6<br />
Deutschland (insgesamt) 3.137.867 3.017.003 – 3,9<br />
PREISE<br />
Index für die Lebenshaltung<br />
Verbraucherpreisindex Febr. 2014 Febr. 2015<br />
Veränd.<br />
in %<br />
Baden-Württemberg (2010 = 100) 106,0 106,0 + 0,0<br />
Deutschland (insgesamt) (2010 = 100) 106,4 106,5 + 0,1<br />
Gewerbliche Indizes Febr. 2014 Febr. 2015<br />
Veränd.<br />
in %<br />
Industrielle Erzeugnisse (2010 = 100) 106,5 104,3 – 2,1<br />
Einzelhandelspreise (2010 = 100) 104,7 104,6 – 0,1<br />
Großhandelspreise (2010 = 100) 106,4 104,2 – 2,1<br />
Arbeitslosenquote Februar 2015<br />
in % der in % aller<br />
abh. EWP 1) EWP 2)<br />
Stadt- und Landkreis <strong>Heilbronn</strong> 4,8 4,3<br />
Hohenlohekreis 3,5 3,1<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 4,2 3,8<br />
Main-Tauber-Kreis 4,2 3,7<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken 4,4 3,9<br />
Baden-Württemberg 4,6 4,1<br />
Deutschland (früheres Bundesgebiet) 6,9 6,2<br />
Deutschland (insgesamt) 7,8 6,9<br />
Aktuelle Wirtschaftszahlen inklusive der „Einfuhr- und Ausfuhrpreise“ (Gewerbliche Indizes und Industrielle<br />
Erzeugnisse) können Sie direkt nachlesen unter www.heilbronn.ihk.de/wirtschaftszahlen.<br />
Hinweis für den Abschluss von Wertsicherungsklauseln:<br />
Die Berechnung der Indizes für das frühere Bundesgebiet, die neuen Länder und für spezielle Haushalts -<br />
typen wurde ab Februar 2003 bei der Umstellung auf das Preisbasisjahr 2000 eingestellt.<br />
Weitere Informationen zu Wertsicherungsklauseln bietet das Statistische Bundesamt:<br />
Telefon 0611 754777, Internet: www.destatis.de/wsk/ (interaktives Berechnungsprogramm).<br />
Die Daten werden monatlich aktualisiert. Quelle: Statistisches Landesamt Baden- Württem berg, Statistisches<br />
Bundesamt, eigene Berechnungen (Tabelle: IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken).<br />
1) bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen (sozialversicherungspflichtig Beschäf tigte, geringfügig<br />
Beschäftigte, Beamte, Arbeitslose)<br />
2) bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen<br />
Die Daten werden monatlich aktualisiert. Quelle: Agenturen für Arbeit der Region; Regio nal direktion Baden-<br />
Württemberg der Bundesagentur für Arbeit; Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen (Tabelle: IHK<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken).<br />
38 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
STATISTIK<br />
VERARBEITENDES GEWERBE 3)<br />
Beschäftigte<br />
Veränd.<br />
Jan. 2014 Jan. 2015 in %<br />
Stadtkreis <strong>Heilbronn</strong> 9.452 10.055 + 6,4<br />
Landkreis <strong>Heilbronn</strong> 43.368 44.638 + 2,9<br />
Hohenlohekreis 18.235 18.922 + 3,8<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 22.951 23.374 + 1,8<br />
Main-Tauber-Kreis 16.873 16.858 – 0,1<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken 110.879 113.847 + 2,7<br />
Baden-Württemberg 1.082.422 1.098.856 + 1,5<br />
Deutschland 5.284.938 5.343.538 + 1,1<br />
Umsatz (in 1.000 Euro)<br />
Veränd.<br />
Jan. 2014 Jan. 2015 in %<br />
Stadtkreis <strong>Heilbronn</strong> 195.502 202.901 + 3,8<br />
Landkreis <strong>Heilbronn</strong> 1.098.673 1.273.832 + 15,9<br />
Hohenlohekreis 321.600 301.380 – 6,3<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 390.285 346.854 – 11,1<br />
Main-Tauber-Kreis 208.544 200.289 – 4,0<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken 2.214.604 2.325.256 + 5,0<br />
Baden-Württemberg 22.560.725 23.183.771 + 2,8<br />
Deutschland 128.491.338 124.938.530 – 2,8<br />
davon Export (in 1.000 Euro)<br />
Veränd.<br />
Jan. 2014 Jan. 2015 in %<br />
Stadtkreis <strong>Heilbronn</strong> 86.531 90.135 + 4,2<br />
Landkreis <strong>Heilbronn</strong> • • •<br />
Hohenlohekreis 171.124 158.541 – 7,4<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 172.272 148.077 – 14,0<br />
Main-Tauber-Kreis • • •<br />
Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken 1.210.467 1.308.990 + 8,1<br />
Baden-Württemberg 12.390.953 13.183.466 + 6,4<br />
Deutschland 61.306.260 61.558.672 + 0,4<br />
BESCHÄFTIGTE Verarbeitendes Gewerbe<br />
120.000*<br />
72.000*<br />
24.000<br />
18.000<br />
12.000<br />
6.000<br />
9.452<br />
10.055<br />
Januar 2014<br />
Januar 2015<br />
43.368<br />
44.638<br />
18.235<br />
18.922<br />
Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />
<strong>Heilbronn</strong> <strong>Heilbronn</strong> kreis Schwäbisch Kreis <strong>Heilbronn</strong>-<br />
* gekürzt<br />
Hall<br />
Franken<br />
DAVON EXPORT Verarbeitendes Gewerbe<br />
22.951<br />
UMSATZ Verarbeitendes Gewerbe<br />
3.500.000*<br />
2.000.000*<br />
500.000<br />
375.000<br />
250.000<br />
125.000<br />
1.800.000*<br />
250.000<br />
200.000<br />
195.502<br />
202.901<br />
Januar 2014<br />
Januar 2015<br />
1.098.673<br />
1.273.832<br />
Januar 2014<br />
Januar 2015<br />
321.600<br />
301380<br />
Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />
<strong>Heilbronn</strong> <strong>Heilbronn</strong> kreis Schwäbisch Kreis <strong>Heilbronn</strong>-<br />
* gekürzt<br />
Hall<br />
Franken<br />
390.285<br />
23.374<br />
346.854<br />
16.873<br />
208.544<br />
16.858<br />
200.289<br />
110.879<br />
2.214.604<br />
1.210.467<br />
113.847<br />
2.325.256<br />
1.308.990<br />
3) Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten, Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008<br />
(WZ 2008); Daten 2014: jahreskorrigierte Werte<br />
• = keine Angaben aus Geheimhaltungsgründen<br />
Die Daten stehen immer mit einer Verzögerung von rund zwei Monaten zur Verfügung und werden monatlich<br />
aktualisiert. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen<br />
(Tabelle: IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken).<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
86.531<br />
90.135<br />
Keine Angaben aus<br />
Geheimhaltungsgründen<br />
171.124<br />
158.541<br />
Stadtkreis Landkreis Hohenlohe- Landkreis Main-Tauber- Region<br />
<strong>Heilbronn</strong> <strong>Heilbronn</strong> kreis Schwäbisch Kreis <strong>Heilbronn</strong>-<br />
* gekürzt<br />
Hall<br />
Franken<br />
172.272<br />
148.077<br />
Keine Angaben aus<br />
Geheimhaltungsgründen<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
39
WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />
Anmeldung „Nacht der Ausbildung“<br />
Für die vierte „Nacht der Ausbildung“<br />
der Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken können sich<br />
interessierte Unternehmen ab<br />
sofort anmelden. Die Veranstaltung<br />
wird erstmals auch in<br />
Schwäbisch Hall und Crailsheim<br />
durchgeführt.<br />
D<br />
ie Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken (WJ)<br />
haben ihr erfolgreiches<br />
Veranstaltungskonzept „Nacht<br />
der Ausbildung“ (NdA) in diesem<br />
Jahr ausgeweitet. Am 15.<br />
Oktober können Jugendliche<br />
nicht nur in <strong>Heilbronn</strong>, sondern<br />
erstmals auch in Schwäbisch<br />
Hall und in Crailsheim mit Bussen<br />
verschiedene Ausbildungsbetriebe<br />
besuchen. Interessierte<br />
Unternehmen in der Region<br />
können sich bis zum 8. Mai<br />
anmelden.<br />
Busfahrt zu Betrieben<br />
Projektleiterin Ricarda Zartmann<br />
erklärt den Ablauf der<br />
Veranstaltung, der sich in den<br />
letzten Jahren bewährt hat:<br />
„Die Busse fahren auf verschiedenen<br />
Routen die teilnehmenden<br />
Ausbildungsbetriebe an.<br />
Wie bei einer ‚Hop On – Hop<br />
Off‘-Stadtrundfahrt ist das Umund<br />
Zusteigen jederzeit möglich,<br />
sodass an einem Abend<br />
ganz flexibel gleich mehrere<br />
Unternehmen und potenzielle<br />
Ausbildungsstätten besichtigt<br />
werden können.“<br />
Azubis finden<br />
An allen drei Orten haben<br />
die teilnehmenden Unternehmen<br />
damit Gelegenheit, sich<br />
individuell in ihren eigenen<br />
Räumlichkeiten zu präsentieren.<br />
Personalverantwortliche<br />
können dann mit Auszubildenden<br />
und Studierenden direkt<br />
in Kontakt treten und diese<br />
für ihren Betrieb be geis tern.<br />
Erfolgskonzept<br />
Die vergangenen Jahre ha -<br />
ben gezeigt, dass dieses Veranstaltungskonzept<br />
auf großes<br />
Interesse seitens der Lehrstellensuchenden<br />
und der Betriebe<br />
stößt. Vorläufiger Höhepunkt<br />
war das letzte Jahr, als sich in<br />
<strong>Heilbronn</strong> über 800 Besucher<br />
auf den Weg zu knapp 20 teilnehmenden<br />
Firmen machten.<br />
Finanzielle Zuschüsse<br />
Die WJ dürfen sich in diesem<br />
Jahr über einen Zuschuss<br />
der IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
freuen. Mit dieser finanziellen<br />
Unterstützung ist es möglich,<br />
die NdA mit ihrem Erfolgskonzept<br />
auf weitere Teile der<br />
Region auszuweiten. Ricarda<br />
Zartmann fasst zusammen:<br />
„Mit diesem Rückenwind sind<br />
wir sicher, dass sich viele Unternehmen<br />
aus <strong>Heilbronn</strong> und<br />
den beiden neuen Veranstaltungsorten<br />
Schwäbisch Hall<br />
und Crailsheim für eine Teilnahme<br />
entscheiden“. (red)<br />
Anmeldung<br />
Die Wirtschaftsjunioren bitten um<br />
Anmeldung bis 8. Mai 2015. Ausschreibungsunterlagen<br />
und Informationen<br />
bei:<br />
Ricarda Zartmann<br />
Projektleiterin „Nacht der<br />
Ausbildung 2015“<br />
Telefon 07132 3415010<br />
E-Mail nda@wjhn.de<br />
Auf verschiedenen Routen fahren Busse<br />
teilnehmende Ausbildungsbetriebe an.
Der Förderkreis der Wirtschaftsjunioren mit dem neuen Vorsitzenden Karl Pommée (vorne, 2. von links), der Prof. Wolf Michael Nietzer (vorne, 3. von links) ablöst.<br />
Neuer Vorstand im WJ-Förderkreis<br />
Der Förderkreis der Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken e.V.<br />
hat einen neuen Vorstand gewählt.<br />
Karl Pommée, langjähriger<br />
Geschäftsführer der Galeria-Kaufhoffiliale<br />
„Fleiner<br />
Straße“ in <strong>Heilbronn</strong>, ist neuer<br />
Vorsitzender des WJ-Förderkreises.<br />
Er löst den bisherigen Vorsitzenden<br />
Prof. Wolf Michael<br />
Nietzer (Nietzer & Häusler, Wirtschaftskanzlei,<br />
Notar, Attorneys<br />
at law (USA), <strong>Heilbronn</strong>) ab.<br />
Wiedergewählt wurden als stellvertretender<br />
Vorsitzender Thomas<br />
Lidle (Hütter-Reisen GmbH,<br />
Öhringen), als Schatzmeister<br />
wurde Michael Jung (Baden-<br />
Württembergische Bank, <strong>Heilbronn</strong>)<br />
im Amt bestätigt.<br />
Für die Regionalgruppe<br />
Schwäbisch Hall/Hohenlohe ist<br />
Georg Schubert (BW Bank, <strong>Heilbronn</strong>)<br />
zum neuen Vorsitzenden<br />
gewählt worden, während Dr.<br />
Stefanie Boelck (Rechtsanwälte<br />
Heidelmann & Dr. Boelck,<br />
Wert heim) weiterhin den Vorsitz<br />
der Regionalgruppe Main-<br />
Tauber innehaben wird. (red)<br />
Ehrenamt Wirtschaftsjunior<br />
Mit ehrenamtlichem Engagement<br />
tragen die Wirtschaftsjunioren<br />
(WJ) dazu bei, dass die Region<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken eine attrak ti -<br />
ve Region bleibt. Am 6. Mai informieren<br />
die jungen Fach- und<br />
Führungskräfte im Service Center<br />
„Experimenta“ über ihre Projekte<br />
und suchen neue Mitglieder<br />
für das regionale Netzwerk.<br />
Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf, Unterstützung<br />
bei Unternehmensgründungen<br />
und gute Bildungschancen<br />
in der Region sind<br />
zentrale Themen der WJ <strong>Heilbronn</strong>-Franken.<br />
Wer ebenfalls<br />
an einem Engagement für die<br />
Region interessiert ist, kann<br />
sich am 6. Mai im <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Service Center „Experimenta“<br />
über das regionale Netzwerk der<br />
jungen Fach- und Führungskräfte<br />
informieren. Einlass ist ab<br />
18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr.<br />
Ehrenamt<br />
Die Wirtschaftsjunioren engagieren<br />
sich ehrenamtlich mit<br />
vielfältigen Projekten für die<br />
wirtschaftlichen, politischen<br />
und gesellschaftlichen Belange<br />
der Region. Alle Mitglieder<br />
sind zwischen 21 und 40 Jahre<br />
alt und in den vier Regionalgruppen<br />
<strong>Heilbronn</strong>, Hohenlohe,<br />
Main-Tauber und Schwäbisch<br />
Hall-Crailsheim aktiv.<br />
Bei der so genannten New -<br />
comer Party (NCP) gibt es nun<br />
Gelegenheit, das Netzwerk und<br />
seine Mitglieder kennenzulernen.<br />
Netzwerken<br />
Eine Mitgliedschaft bei den<br />
WJ bietet vielfältige Möglichkeiten:<br />
Es können neue Kontakte<br />
geknüpft werden, Jungunternehmer<br />
können sich untereinander<br />
austauschen und<br />
es lassen sich zudem, über das<br />
ehrenamtliche Engagement<br />
hinaus eigene Führungskompetenzen<br />
ausbauen.<br />
Kontaktplattform<br />
Holger Morlok, diesjährige<br />
Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren<br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken:<br />
„Herzlich eingeladen ist jeder<br />
junge Unternehmer und jede<br />
Führungskraft unter 40 Jahren.<br />
Die Wirtschaftsjunioren bieten<br />
eine Möglichkeit zur persön -<br />
lichen und fachlichen Weiterentwicklung.<br />
Hierzu möchten<br />
wir an diesem Abend Menschen<br />
aus der Region <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
überzeugen.“<br />
Über die Erfahrungswerte bei<br />
den WJ berichtet auch Ehrengast<br />
Karl Pommée, Industriedesigner<br />
und ehemaliger Wirtschafsjunior<br />
sowie neuer Vorsitzender<br />
des WJ-Förderkreises.<br />
(red)<br />
Der Veranstaltungsflyer steht<br />
zum Download bereit unter:<br />
www.wjhn.de<br />
Anmeldung<br />
Eine Anmeldung ist erforderlich<br />
und bis spätestens 3. Mai 2015<br />
möglich bei:<br />
Elisabetz Tietz<br />
Telefon 07131 9677-108<br />
E-Mail info@wjhn.de<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
41
SERVICE + INFO<br />
1<br />
VON K ATHARINA M ÜLLER<br />
In Hessental, einem Stadtteil<br />
von Schwäbisch Hall, liegt<br />
das Hotel Krone. Im 16.<br />
Jahrhundert Schenkstatt und<br />
Limpurgisches Hochzeitshaus<br />
– heute Hotel und Restaurant.<br />
Seit Generationen ist das Gebäude<br />
in Familienbesitz und<br />
noch immer wird hier in den<br />
restaurierten Räumen Feste ge -<br />
feiert und genächtigt – im Gast -<br />
raum vom Restaurant s’Achtele<br />
wird gesund gegessen und geschlemmt.<br />
S’Achtele – ehemals Schenkstatt<br />
Ein passender Name für ein<br />
Restaurant im Gebäude einer<br />
ehemaligen Schenkstatt, wo<br />
schon im 17. Jahrhundert Wein<br />
und Getränke ausgegeben wurden.<br />
Der Inhaber Thomas Dürr<br />
erzählt: „Die Urzelle von unserem<br />
Betrieb ist s’Achtele. Schon<br />
meine Oma hat hier ein Dorfgasthaus<br />
betrieben. Später hat<br />
mein Vater es übernommen und<br />
schließlich ich.“ Thomas Dürr<br />
Abwechslungsreich<br />
und<br />
gesund<br />
Die roten Fensterläden und die geschwungene Treppe<br />
wirken einladend. Die schweren Holztüren lassen erahnen,<br />
wie geschichtsträchtig das Gebäude ist und auch die Räume<br />
im Inneren sind etwas Besonderes. Genießen in der Region<br />
zu Gast im Restaurant „s’Achtele“ im Hotel „Die Krone“.<br />
erkannte das Potenzial des angrenzenden<br />
Grundstücks und<br />
baute an – 1996 wurde das<br />
Hotel Krone eröffnet, welches<br />
er bis heute mit seiner Frau<br />
Kerstin Dürr betreibt.<br />
Küche ist Leidenschaft<br />
Der vierfache Vater erinnert<br />
sich: „Ich weiß gar nicht, ob<br />
ich mich aus freien Stücken<br />
dafür entschieden hätte, das<br />
Gasthaus zu übernehmen. Wie<br />
viele in unserer Generation<br />
wurden wir damals ‚gelenkt‘.<br />
Auch mein Bruder führt ein<br />
Hotel in Schwäbisch Hall, das<br />
Hotel Hohenlohe.“ Thomas Dürr<br />
lernte Koch und machte Station<br />
in Paris, arbeitete bei Käfer<br />
und Kempinski und studierte<br />
schließlich in München Hotelund<br />
Restaurantmanagement.<br />
Obwohl er „gelenkt“ wurde und<br />
er seinen Kindern heute mehr<br />
Freiheiten einräumen will, ist<br />
er sehr zufrieden: „Ich mache<br />
bis heute genau das, was mir<br />
Spaß macht. Die Küche ist zu<br />
meiner Leidenschaft geworden.“<br />
Ein anderer Weg<br />
Auch wenn der gelernte<br />
Koch heute nicht mehr selbst<br />
am Herd vom s’Achtele steht,<br />
haben ihn die Erfahrungen im<br />
Ausland nachhaltig geprägt.<br />
„In Frankreich gibt es die Prinzipien<br />
Regionalität und Saisonalität<br />
in den Betrieben schon<br />
lange. Aber Deutschland holt<br />
da stark auf. Besonders hier<br />
in der Region gibt es die inzwischen<br />
tolle Möglichkeiten,<br />
wunderbaren Käse von der<br />
Dorfkäserei zu bekommen und<br />
ganz ausgezeichnetes Fleisch<br />
von regionalen Erzeugergemeinschaften.“<br />
Doch nicht nur<br />
die Qualität ist bei Dürr obers te<br />
42 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
1 Kerstin und Thomas Dürr (3. und 2. von rechts) mit ihrem Team.<br />
Prämisse. Er verfolgt das Ziel,<br />
einen Prozess der Akzeptanz<br />
bei den Gästen anzustoßen:<br />
„Natürlich kann ich meine<br />
Gäste nicht missionieren –<br />
aber wenn einer sagt, er<br />
möchte frische Erdbeeren im<br />
November, dann geht das bei<br />
uns eben nicht. Es gibt am<br />
Buffet auch keine Tomaten im<br />
Winter, stattdessen aber Krautvariationen<br />
– also das, was saisonal<br />
gerade wächst.“<br />
Transparenz und Vertrauen<br />
Dafür kann jeder Gast auf<br />
der Homepage oder der Karte<br />
nachlesen, woher die Produkte<br />
bezogen werden. Das Gemüse<br />
beispielsweise kommt von<br />
Demeter höfen, streng kontrolliert<br />
und mit einem der ältesten<br />
Siegeln Deutschlands versehen.<br />
Trotzdem ist es Thomas<br />
Dürr wichtig, den Begriff „Bio“<br />
nicht zu sehr zu strapazieren.<br />
Er betont: „In der Zwischenzeit<br />
ist alles Bio. Ich will hier<br />
keine Marketingstrategie einführen<br />
und nicht sagen, dass<br />
wir ein kompletter Bio-Betrieb<br />
sind. Das geht auch gar nicht,<br />
bei den Mengen, die wir teilweise<br />
brauchen. Aber ich will<br />
Transparenz und Vertrauen<br />
erzeugen.“ Bei ihm sind die<br />
Produkte handverlesen und<br />
die Fleischbetriebe einzeln ausgesucht.<br />
Thomas Dürr erklärt:<br />
„Die Kunst<br />
ist, regionale<br />
Erzeuger zu finden,<br />
die mit Leidenschaft<br />
dabei sind und hinter<br />
dem stehen, was<br />
sie machen: nämlich<br />
ökologisch<br />
“<br />
und<br />
art gerecht zu<br />
wirtschaften.<br />
Thomas Dürr,<br />
Inhaber s’Achtele<br />
„Die Kunst ist, regionale Erzeuger<br />
zu finden, die mit Leidenschaft<br />
dabei sind und hinter<br />
dem stehen, was sie machen:<br />
nämlich ökologisch und artgerecht<br />
zu wirtschaften. Das<br />
heißt aber nicht, dass es hier<br />
nicht auch mal ein ausgewähltes<br />
Steak aus den USA<br />
geben darf.“ Zu wissen, woher<br />
die Produkte auf der Karte<br />
kommen, kann für die Gäste<br />
beruhigend sein. Denn dann<br />
wird das Essen im s’Achtele<br />
noch mehr genossen.<br />
Abwechslungsreich und gesund<br />
Neben Fleischvariationen<br />
und regionalen Leckereien, wie<br />
beispielsweise die Spezialität<br />
des Hauses, „Hällische Trampele“,<br />
eine Spätzle-Knödel-<br />
Variation als Beilage zum<br />
Zwiebelrostbraten vom „Hohenloher<br />
Rind“, sind auch vege -<br />
tarische, vegane und Fischgerichte<br />
im monatlichen Wechsel<br />
auf der Karte zu finden. Mit<br />
Spezialitäten aus anderen Ländern<br />
lockt die Länderthemenkarte<br />
– der Wein dazu ist aller -<br />
dings meist aus der Region.<br />
Thomas Dürr erläutert: „Ich<br />
möchte einerseits wegkommen<br />
von internationalen Weinen,<br />
aber bei den Gerichten eine<br />
große Bandbreite abdecken. Gesund<br />
zu essen ist wichtig – ich<br />
glaube, das wir das oft durch<br />
unseren veränderten Lebensstil<br />
vergessen.“ Der Erhalt von<br />
Nährstoffen in der „Vorzugs-<br />
Milch“, die innerhalb von fünf<br />
Tagen verbraucht sein muss,<br />
ist dem Hotelbetreiber ebenso<br />
wichtig, wie Suppen und Soßen<br />
ohne Bindemittel anzudicken.<br />
„Ausreichend Gemüse – gut<br />
eingekocht – erledigt das von<br />
ganz allein. Ich habe auch eine<br />
klare Abmachung mit dem<br />
Küchen team: An dem Tag, an<br />
dem wir die erste Tütensuppe<br />
aufmachen, bin ich weg“, sagt<br />
Dürr mit einem Lachen.<br />
www.hotel-diekrone.de<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
43
SERVICE + INFO<br />
Existenzgründungsbörse<br />
Angebote<br />
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nicht für Neueinsteiger.<br />
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Gesuche<br />
Zerspanungsunternehmen/<br />
Dreherei zur Über nahme/Kauf<br />
gesucht.<br />
HN-EX-01364<br />
Unternehmen in attraktivem<br />
Marktumfeld gesucht.<br />
Ingenieur mit umfangreicher<br />
Berufserfahrung in den Bereichen<br />
Produktion, Einkauf, Marketing<br />
und Vertrieb sucht ein<br />
Unternehmen zur Übernahme.<br />
Durch die langjährige beruf -<br />
liche Tätigkeit in Positionen<br />
mit Entscheidungsbefugnis sind<br />
umfassende Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten zur Unternehmensführung<br />
vorhanden.<br />
Es wird ein Unternehmen aus<br />
dem Bereich Produktion, Handel<br />
oder Dienstleistung gesucht.<br />
Gerne darf der Unternehmensgegenstand<br />
im Zusammenhang<br />
mit aktuellen Trends wie beispielsweise<br />
der Energieeinsparung,<br />
dem Umweltgedanken,<br />
der geringeren Wartung oder<br />
der Effizienzsteigerung stehen.<br />
Es wird aber auch ein Unternehmen<br />
aus traditionellen Branchen<br />
in Betracht gezogen.<br />
Ziel ist die Übernahme eines<br />
Unternehmens in einem attraktiven<br />
Marktumfeld, gegebenenfalls<br />
schrittweise. Im Fokus<br />
stehen die erfolgreiche Weiterführung<br />
und das ertragreiche<br />
Wachstum des Unternehmens.<br />
HN-EX-01368<br />
Erfahrener technischer Kaufmann<br />
strebt die Übernahme/aktive Beteiligung<br />
an einem kleineren<br />
und ausbaufähigen Unternehmen<br />
in Handwerk, Handel oder<br />
Dienstleistung mit Schwerpunkt<br />
auf dem Automobilbereich<br />
(Fahrzeugbau, Teilewesen,<br />
Zulieferbereich, Autohaus) oder<br />
Metallbau (Schlosserei) an.<br />
HN-EX-01370<br />
Kontakt<br />
Jennifer Mohr<br />
Telefon 07131 9677-136<br />
E-Mail jennifer.mohr@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
www.heilbronn.ihk.de/boersen<br />
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Lagertechnik<br />
Tel. 07062 23902-0<br />
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Fax 07062 23902-29<br />
Regalsysteme<br />
Veranstaltungsangebote der IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
PROFILE 2015 – das IHK-Unternehmens-Besuchsprogramm<br />
Made in Germany: Chancen, Herausforderungen<br />
und Strategien –<br />
„PROFILE 2015 – das IHK-Unternehmens-Besuchsprogramm“<br />
ist am<br />
29. April zu Gast bei der Recaro<br />
Aircraft Seating GmbH & Co.KG in<br />
Schwäbisch Hall.<br />
Mit der PROFILE-Veranstaltungsreihe<br />
unterstützen die Industrieund<br />
Handelskammern in Baden-<br />
Württemberg den Wissens- und<br />
Technologietransfer innerhalb der<br />
Wirtschaft. Bei PROFILE stellen<br />
vorbildliche Unternehmen aus<br />
Baden-Württemberg ihre Strategien<br />
und Erfolgskonzepte vor.<br />
Nach dem Motto „voneinander lernen<br />
– miteinander diskutieren“ bietet<br />
sich die Gelegenheit zu einem intensiven<br />
und praktischen Erfahrungsaustausch.<br />
æVeranstaltungstermin:<br />
Mittwoch, 29. April 2015,<br />
14 bis 18 Uhr<br />
æVeranstaltungsort<br />
Recaro Aircraft Seating GmbH &<br />
Co. KG, Daimlerstraße 21, 74523<br />
Schwäbisch Hall<br />
æThema<br />
Made in Germany:<br />
Chancen, Herausforderungen<br />
und Strategien<br />
æTeilnahmegebühr<br />
50 Euro pro Teilnehmer<br />
Anmeldung<br />
Eine Anmeldung ist erforderlich.<br />
Christiane Heim<br />
Telefon 07131 9677-302<br />
E-Mail christiane.heim@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
Diversity als Wirtschaftsfaktor<br />
Wird die Vielfalt der Menschen zum<br />
Wettbewerbsvorteil und damit zum<br />
unumgänglichen Erfolgsfaktor? Die -<br />
se Kernfrage erörtern am 15. April<br />
verschiedene Interessensvertreter in<br />
der Hochschule <strong>Heilbronn</strong> beim<br />
Fachtag „Diversity & Inklusion“.<br />
Das Thema Diversity hat in den letzten<br />
Jahren einen hohen Stellenwert<br />
in der politischen, wissenschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Auseinandersetzung<br />
eingenommen. Unsere soziale<br />
Umwelt hat sich zu einem komplexen<br />
und vielfältigen Gebilde aus<br />
Menschen unterschiedlichen Alters,<br />
Geschlechts, ethnischer Herkunft,<br />
sexueller Orientierung, Religion, Kultur<br />
und Gesundheitszustands entwickelt,<br />
die nun mit ihren vielfältigen<br />
Facetten bewusst wahrgenommen<br />
werden. Sämtliche Institutionen, die<br />
in Interaktion mit dem Faktor Mensch<br />
stehen, sind gezwungen sich an dieses<br />
veränderte Umfeld anzupassen.<br />
Fachtag<br />
Beim Fachtag „Diversity & Inklusion“<br />
bilden die Interessensvertreter unterschiedliche<br />
Erfahrungen bei der<br />
Umsetzung dieses Themenbereiches<br />
ab. Sie zeigen den Teilnehmern<br />
verschiedene Perspektiven<br />
auf, wie in diesem Zusammenhang<br />
der Arbeitsmarkt der Zukunft<br />
geprägt wird und welche Erwartungen,<br />
Erfolge und Herausforderungen<br />
daraus resultieren. (red)<br />
æVeranstaltungszeit:<br />
Mittwoch, 15. April 2015,<br />
14 bis 17.40 Uhr<br />
æVeranstaltungsort<br />
Raum G718 der Hochschule<br />
<strong>Heilbronn</strong>, Campus Sontheim<br />
æVeranstalter<br />
Hochschule <strong>Heilbronn</strong>, Evan -<br />
gelische Stiftung Lichtenstern,<br />
IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken,<br />
Controlling-Dialog<br />
æWeitere Informationen<br />
so wie Agenda und Anmeldung<br />
im Internet unter:<br />
www.dillerup.net/956.html<br />
44 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
IHK-Zentrum für Weiterbildung<br />
Aktuelle Veranstaltungen (Auszug)<br />
Datum Veranstaltung Ort Nr. Preis<br />
13.<strong>04.2015</strong> Gepr. Betriebswirt/-in <strong>Heilbronn</strong> 81062H 4.300,00 €<br />
13.–14.<strong>04.2015</strong> Website erstellen und pflegen mit WordPress <strong>Heilbronn</strong> 1855_151_01H 350,00 €<br />
15.<strong>04.2015</strong> AEVO – Kompakt Lehrgang MGH 6243M 360,00 €<br />
15.<strong>04.2015</strong> Gepr. Tech. Betriebswirt/-in <strong>Heilbronn</strong> 80062H 4.025,00 €<br />
16.<strong>04.2015</strong> Gepr. Controller/-in <strong>Heilbronn</strong> 42003H 3.600,00 €<br />
18.<strong>04.2015</strong> AEVO – Samstags-Lehrgang <strong>Heilbronn</strong> 6240H 490,00 €<br />
18.<strong>04.2015</strong> AEVO – Praktisch (nur für Fachwirte/Fachkaufleute) BMGH 6245M 240,00 €<br />
20.<strong>04.2015</strong> AEVO – Vollzeit-Lehrgang Wertheim 6241W 490,00 €<br />
20.<strong>04.2015</strong> AEVO – Kompakt Lehrgang SHA 6243S 360,00 €<br />
21.<strong>04.2015</strong> Führen mit angewandter Psychologie <strong>Heilbronn</strong> 2268_151_01H 260,00 €<br />
20.–21.<strong>04.2015</strong> MS Project – Einführungsseminar <strong>Heilbronn</strong> 1866_151_01H 350,00 €<br />
22.<strong>04.2015</strong> Gepr. Betriebswirt/-in SHA 81063S 4.300,00 €<br />
23.<strong>04.2015</strong> Gepr. Fachwirt/-in für Finanzberatung <strong>Heilbronn</strong> 35502H 3.900,00 €<br />
23.<strong>04.2015</strong> Konzept einer systematischen Personalentwicklung <strong>Heilbronn</strong> 2411_151_01H 260,00 €<br />
25.<strong>04.2015</strong> AEVO – praktisch (nur für Fachwirte/Fachkaufleute) <strong>Heilbronn</strong> 6245H 240,00 €<br />
27.–28.<strong>04.2015</strong> Web-Marketing, SEO, SEM – Besucherzahlen steigern <strong>Heilbronn</strong> 1954_151_01H 480,00 €<br />
ab 30.<strong>04.2015</strong> Frauen führen – ein Seminar für Frauen mit Führungsaufgaben <strong>Heilbronn</strong> 2273_151_01H 480,00 €<br />
05.05.2015 Gepr. IT-Projekteiter/-in <strong>Heilbronn</strong> 48524H 5.200,00 €<br />
05.05.2015 Persönlichkeitstraining für ein optimales Führungsverhalten <strong>Heilbronn</strong> 2267_151_01H 260,00 €<br />
05.–06.05.2015 Betriebswirtschaftliche Grundlagen – Kostenmanagement für Nichtkaufleute <strong>Heilbronn</strong> 1009_151_01H 480,00 €<br />
09.05.2015 Gepr. Techn. Fachwirt/-in SHA 30105S 4.195,00 €<br />
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APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
45
Kompakt, praxisbezogen und verständlich<br />
Infoveranstaltung „Update Arbeitsrecht<br />
2015 – Gesetzliche<br />
Neuregelungen und aktuelle<br />
Rechtsprechung“ am 5. Mai von<br />
14 bis 17 Uhr im <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Haus der Wirtschaft (IHK).<br />
Wie kaum ein anderes<br />
Rechtsgebiet ist das<br />
komplexe Arbeitsrecht<br />
geprägt von der Rechtsprechung<br />
und von der Gesetzgebung.<br />
Einzelentscheidungen,<br />
Reformen, unbestimmte Rechtsbegriffe<br />
und die Regelungen<br />
durch Tarifparteien bestimmen<br />
den kontinuierlichen Wandel<br />
und erschweren den Umgang<br />
mit dieser Rechtsmaterie in<br />
der täglichen Personalar beit.<br />
Fallstricke frühzeitig erkennen<br />
Im Rahmen der Informationsveranstaltung<br />
werden alle<br />
wichtigen Änderungen und<br />
Neu erungen kompakt, praxisbezogen<br />
und verständlich vermittelt,<br />
damit in der betrieb lichen<br />
Praxis Fallstricke frühzeitig<br />
erkannt und kostspielige Fehler<br />
vermieden werden können.<br />
Neben aktueller Rechtsprechung<br />
zu ausgewählten Vertragsklauseln,<br />
Flexibilisierungsmöglichkeiten<br />
im Befristungsrecht<br />
und bei der Gestaltung<br />
moderner Vergütungssysteme<br />
bringen auf dem Gebiet des<br />
Arbeitsrechts spezialisierte<br />
Fachanwälte der SLP Anwaltskanzlei<br />
die Teilnehmer zu den<br />
Brennpunkten Mindestlohn,<br />
Werkvertrag und Arbeitnehmerüberlassung<br />
auf den neuesten<br />
Stand. Die Teilnehmer<br />
sollen in die Lage versetzt<br />
werden, Kündigungen fehlerfrei<br />
vorzubereiten. Soweit möglich,<br />
wird auch schon auf neue Gesetzesvorhaben<br />
eingegangen.<br />
Veranstaltung<br />
Die kostenfreie Veranstaltung „Update<br />
Arbeitsrecht 2015 – Gesetzliche<br />
Neuregelungen und aktuelle<br />
Rechtsprechung“ richtet sich<br />
ausschließlich an IHK-Mitglieder.<br />
æVeranstaltungstermin<br />
Dienstag, 5. Mai 2015,<br />
von 14 bis 17 Uhr<br />
æVeranstaltungsort<br />
Industrie- und Handels -<br />
kammer <strong>Heilbronn</strong>-Franken,<br />
Saal Franken<br />
æReferenten<br />
Hansjörg Krueger und Dr.<br />
Rüdiger Gaenslen, Rechts -<br />
anwälte und Fachanwälte<br />
für Arbeitsrecht von der<br />
SLP Anwaltskanzlei GmbH<br />
in <strong>Heilbronn</strong>/Reutlingen<br />
æAnmeldeschluss<br />
24. April 2015<br />
Anmeldung<br />
Nadine Heier<br />
Recht<br />
Telefon 07131 9677-441<br />
E-Mail nadine.heier@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
46 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
RECHT + RAT<br />
Außerordentliche Kündigung wegen Spesenbetrug<br />
Macht ein Arbeitnehmer in seiner<br />
Spesenabrechnung bewusst<br />
falsche Angaben, rechtfertigt ein<br />
solches Verhalten eine außerordentliche<br />
Kündigung. Anders ist<br />
ein versehentliches Versäumnis<br />
bei der Spesenabrechnung zu beurteilen.<br />
VON H ANS-JOACHIM B ECKERS<br />
Das hat das Landesarbeitsgericht<br />
Rheinland-Pfalz<br />
im Fall eines Poliers bei<br />
einem Tiefbauunternehmen<br />
entschieden. Der Arbeitgeber<br />
kündigte fristlos, nachdem er<br />
festgestellt hatte, dass in der<br />
Spesenabrechnung fälschlicherweise<br />
eine auswärtige<br />
Über nach tung angegeben war<br />
(Wert: 24 Euro), obwohl der<br />
Arbeitnehmer zu Hause übernachtet<br />
hatte.<br />
In seiner Begründung weist<br />
das Gericht darauf hin, dass ein<br />
erwiesener Spesenbetrug einen<br />
Grund für eine fristlose Kündigung<br />
darstelle, selbst wenn<br />
es sich um einen einmaligen<br />
Vorfall und eine geringen Betrag<br />
handele. Allerdings sei<br />
der Arbeitgeber als Kündigender<br />
darlegungs- und beweispflichtig<br />
für das Vorliegen<br />
eines wichtigen Grundes. Das<br />
betreffe auch Tatsachen der<br />
vom Arbeitnehmer behaupteten<br />
Rechtfertigungs- und Entschuldigungsgründe.<br />
Vorliegend<br />
spreche der vom Arbeitnehmer<br />
vorgetragene Umstand, dass er<br />
entgegen seiner Planung kurzfristig<br />
aufgrund eines Telefonanrufs<br />
seiner Ehefrau dringend<br />
nach Hause fahren musste, für<br />
ein versehentliches Versäumnis.<br />
Die Kündigung sei daher<br />
unwirksam.<br />
§ Urteil des Landesarbeitsgerichts –<br />
LAG – Rheinland-Pfalz vom 3. Juli<br />
2014; Az.: 2 Sa 556/13<br />
IHK-Tipp<br />
Ein Spesenbetrug liegt vor, wenn<br />
vorsätzlich falsche Angaben gemacht<br />
werden oder unrichtige<br />
Angaben billigend in Kauf genommen<br />
werden. Demgegenüber fehlt<br />
es an einem Spesenbetrug, wenn<br />
versehentlich falsche Angaben<br />
gemacht werden.<br />
Kontakt<br />
Stefan Widder<br />
Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
Betriebsübergang bei Tankstellenstilllegung<br />
Wird eine Tankstelle nach Still -<br />
legung von einem neuen Rechtsträger<br />
nicht als wirtschaftliche<br />
Einheit unter Wahrung ihrer<br />
Iden ti tät fortgeführt, liegt kein<br />
Betriebsübergang vor.<br />
Dies hat zur Folge, dass<br />
Arbeitsverhältnisse nicht<br />
übergehen. Das hat das<br />
Bundesarbeitsgericht im Fall<br />
eines Tankstellenpächters und<br />
einer Mitarbeiterin des früheren<br />
Pächters entschieden, die<br />
über die Frage eines Be -<br />
triebsübergangs stritten. Das<br />
Mineralölunternehmen hatte<br />
800 Me ter weiter eine neue<br />
Tankstelle errichtet und die<br />
alte Tankstelle zu einer Automatentankstelle<br />
umgebaut. In<br />
seiner Begründung weist das<br />
Gericht darauf hin, dass für<br />
die Prüfung der Frage, ob eine<br />
wirtschaftliche Einheit in ihrer<br />
Iden ti tät gewahrt bliebe, sämtliche<br />
den Vorgang kennzeichnenden<br />
Tatsachen zu berücksichtigen<br />
seien.<br />
Kein Betriebsübergang<br />
Dazu gehörten unter anderem<br />
die Art des Unternehmens,<br />
etwaiger Übergang von<br />
Betriebsmitteln wie Gebäude<br />
und Güter, der Wert immaterieller<br />
Aktiva, die Übernahme<br />
der Belegschaft, der Kundschaft<br />
sowie die Ähnlichkeit<br />
der Tätigkeiten. Vorliegend<br />
spreche die Nichtübernahme<br />
der für den Betrieb einer<br />
Tankstelle notwendigen Anlagen,<br />
wie Erdtanks, Zapfsäulen<br />
und Überdachung, aber auch<br />
die Nichtübernahme eines Teils<br />
der Hauptbelegschaft, gegen<br />
einen Betriebsübergang.<br />
§ Urteil des Bundesarbeitsgerichts –<br />
BAG – vom 18. September 2014;<br />
Az.: 8 AZR 733/13<br />
IHK-Tipp<br />
Die Frage, ob ein Betriebsübergang<br />
vorliegt, ist regelmäßig anhand<br />
der Gesamtbewertung aller<br />
Umstände zu klären. Liegt ein Betriebsübergang<br />
vor, betrifft dieser<br />
auch die bei Betriebsübergang<br />
bestehenden Arbeitsverhältnisse<br />
zu den aktuellen Bedingungen.<br />
Kontakt<br />
Stefan Widder<br />
Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
Stilmix Der Reiz liegt im Spiel mit den Gegensätzen –<br />
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APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
47
RECHT + RAT<br />
Aufräumarbeiten nach Ladenschluss<br />
Veranlasst ein Arbeitgeber im<br />
Anschluss an eine werktägliche<br />
Ladenöffnung bis Mitternacht<br />
seine Arbeitnehmer, noch anwesende<br />
Kunden nach 24 Uhr zu<br />
bedienen oder Aufräumarbeiten<br />
vorzunehmen, liegt ein Verstoß<br />
gegen das Verfassungsgebot des<br />
Sonn- und Feiertagsschutzes vor.<br />
VON H ANS-JOACHIM B ECKERS<br />
Das hat das Bundesverwaltungsgericht<br />
im Fall<br />
eines Handelsunternehmens<br />
entschieden, das Supermärkte<br />
betreibt. Die organisierte<br />
Ladenöffnung bis 24 Uhr<br />
führte dazu, dass Kunden, die<br />
sich bereits im Geschäft befanden,<br />
noch abschließend bedient<br />
und Aufräumarbeiten bis<br />
zu 30 Minuten nach Mitternacht<br />
durch die Mitarbeiter<br />
erledigt wurden. In seiner Begründung<br />
weist das Gericht<br />
darauf hin, dass die werktäglichen<br />
Ladenöffnungszeiten an<br />
Sonn- und Feiertagen nicht<br />
allein aus wirtschaftlichen<br />
Umsatz- oder Kaufinteressen<br />
bis 24 Uhr ausgeschöpft werden<br />
dürften, wenn dadurch<br />
Arbeitnehmer regelmäßig an<br />
Sonn- und Feiertagen beschäftigt<br />
werden müssten. Das<br />
folge unmittelbar aus der Verfassung.<br />
§ Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts<br />
– BVerwG – vom 4. Dezember<br />
2014; Az.: 8 66.14<br />
Kontakt<br />
Stefan Widder<br />
Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@<br />
heilbronn.ihk.de<br />
IHK-Tipp<br />
Nach dieser Rechtsprechung sind<br />
Verkaufsstellen so rechtzeitig zu<br />
schließen, dass Kundenbedienung<br />
und Aufräumarbeiten vor Beginn<br />
des Sonn- oder Feiertags erledigt<br />
sind. Das gilt auch für Aufräumarbeiten,<br />
die nach Ende der<br />
Ladenöffnung erfolgen.<br />
Sachverständigenwesen<br />
Erlöschen der öffentlichen Bestellung<br />
einer Sachverständigen.<br />
D<br />
ie öffentliche Bestellung von<br />
Frau Dr. Ulrike Hemmrich,<br />
Lauda-Königshofen, für das<br />
Sachgebiet „Lebensmittelchemie,<br />
-kennzeichnung, -mikrobiologie<br />
und -hygiene“ ist gemäß<br />
§ 22 Absatz 1 Lit. a der Vorschriften<br />
der Industrie- und<br />
Handelskammer <strong>Heilbronn</strong>-<br />
Franken über die öffentliche<br />
Bestellung und Vereidigung von<br />
Sachverständigen (Sachverständigenordnung)<br />
erloschen.<br />
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48 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
RECHT + RAT<br />
Formularfallen – werblicher Charakter<br />
muss erkenn bar sein<br />
Landgericht Berlin untersagt weitere<br />
Versendung von Werbeformularen.<br />
Die beklagte Firma DMVG<br />
Deutsche Markenverwaltung<br />
GmbH, Berlin, hatte<br />
Formulare an eine Vielzahl<br />
von Markeninhabern versendet,<br />
deren befristeter Markenschutz<br />
auslief. Mit diesem Formular<br />
wollte das Unternehmen Aufträge<br />
der Betroffenen zur Verlängerung<br />
des Markenschutzes<br />
gegen Zahlung von 1.560 Euro<br />
erschleichen. Das Formular enthielt<br />
die relevanten Daten der<br />
Markeneintragung und oben<br />
links ein Emblem, das demjenigen<br />
des Deutschen Patentund<br />
Markenamtes ähnelt.<br />
Hervorrufens eines<br />
amtlichen Eindrucks<br />
Der Deutsche Schutzverband<br />
gegen Wirtschaftskriminalität<br />
e.V. (DSW) hatte den<br />
Versender wegen des irreführenden<br />
Hervorrufens eines amtlichen<br />
Eindrucks verklagt. Der<br />
Klage des DSW hat das Landgericht<br />
Berlin stattgegeben<br />
und die Formulare als verschleierte<br />
Werbung und damit<br />
als Verstoß gegen das Gesetz<br />
gegen unlauteren Wettbewerb<br />
(§ 4 Nr. 3 UWG) beurteilt.<br />
Die Rechtsprechung verlange<br />
vom Werbenden, dass der werbliche<br />
Charakter eines Schreibens<br />
jedenfalls nach dem Öffnen auf<br />
den ersten Blick zu erkennen<br />
sei und zwar deutlich und unmissverständlich.<br />
Aufgedrängte Dienstleistung<br />
Schließlich fehle jeder Hinweis<br />
darauf, dass der Versender<br />
eine entgeltliche Dienstleistung<br />
anbiete. Im Fließtext<br />
des Formulars sei nur die Rede<br />
von einem „Verlängerungsbetrag“.<br />
Dieser werde vom Adres -<br />
saten als die obligatorisch beim<br />
DPMA zu entrichtende Gebühr<br />
verstanden, nicht aber als die<br />
vom Versender selbst beanspruchte<br />
Dienstleistungsgebühr.<br />
RA Peter Solf, Geschäftsführer<br />
des DSW: „Ein weiterer Fall<br />
einer aufgedrängten Dienstleistung.<br />
Natürlich ist jeder betroffene<br />
Markeninhaber selbst<br />
in der Lage, eine Markenverlängerung<br />
beim Deutschen<br />
Patent– und Markenamt zu<br />
beantragen, und dies auch zu<br />
günstigeren Preisen. Wenn ein<br />
Unternehmen hierzu seine privaten<br />
Dienste anbietet, muss es<br />
sofort und deutlich zu erkennen<br />
geben, dass sein Angebot gewerblich<br />
ist und welche Kosten<br />
damit verbunden sind.“ (red)<br />
§ Landgericht Berlin, Urteil vom<br />
04.11.2014, AZ 103 O 42/14<br />
www.dsw-schutzverband.de<br />
Kontakt<br />
Stefan Widder, Syndikus<br />
Telefon 07131 9677-443<br />
E-Mail stefan.widder@<br />
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APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
49
FIRMEN + LEUTE<br />
Systemair,<br />
Boxberg<br />
Wohnungslüftungsgerät<br />
Durch Wärmerückgewinnung<br />
von bis zu 85 Prozent<br />
arbeite das Wohnungslüftungsgerät<br />
SAVE VSR 150<br />
besonders effizient, da es mit<br />
einem Rotationswärmeübertrager<br />
und „überaus stromsparenden“<br />
EC-Motoren ausgestattet<br />
sei, schreibt die Systemair<br />
GmbH. Zu seinen Vorzügen<br />
gehören einfache Inbetriebnahme<br />
und komfortable Nutzung<br />
durch automatischen Wechsel<br />
vom Wärmerückgewinnungszum<br />
Sommerbetrieb. Geeignet<br />
ist es für Wohnungen und<br />
Büros mit bis zu 120 Quadratmetern<br />
Fläche und verfügt dazu<br />
über umfangreiches Zubehör.<br />
www.systemair.de<br />
Bartec, Bad Mergentheim – Im „Lexikon der Weltmarktführer“<br />
Heiko Laubheimer, Geschäftsführer<br />
Finanzen der Bartec-Gruppe, freut<br />
sich, dass Bartec erneut im Lexikon<br />
der deutschen Weltmarktführer<br />
vertreten ist.<br />
In der zweiten Auflage des<br />
„Lexikons der Weltmarktführer“,<br />
das rund 1.000 deutsche<br />
Firmen auflistet, ist auch die<br />
Bartec GmbH wieder vertreten.<br />
Bartec ist Weltmarktführer im<br />
Explosionsschutz, weltweit tätig<br />
und hat 1.800 Beschäftigte.<br />
Außer dem zähle sie zu den<br />
100 wachstumsstärksten Unternehmen<br />
des Mittelstands, heißt<br />
es in der Bartec-Mitteilung. Das<br />
im Wirtschaftsverlag Deutsche<br />
Standards erschiene Nachschlagwerk<br />
wurde von Prof. Dr. Bernd<br />
Venohr und Dr. Florian Langenscheidt<br />
zusammengestellt.<br />
www.bartec.de<br />
Radio Ton, <strong>Heilbronn</strong> – Spitzenposition ausgebaut<br />
Laut eigenen Angaben konnte<br />
Radio Ton seine Spitzenposition<br />
als „Lokalsender in Baden-<br />
Württemberg mit den meisten<br />
Hörern“ verteidigen. Die Media -<br />
analyse 2015/1 ergab, dass täglich<br />
423.000 Menschen den Radiosender<br />
einschalteten, was einem<br />
Zuwachs von zehn Prozent entspricht.<br />
Christine Rupp, Geschäftsführerin<br />
von Radio Ton: „Die starke<br />
Leistung des kompletten Teams<br />
vor und hinter den Kulissen<br />
macht den Sender einzigartig.“<br />
www.radioton.de<br />
Mahle, Neuenstein<br />
Ausbau des<br />
Thermomanage -<br />
ment-Bereichs<br />
Die Mahle GmbH (Hauptsitz<br />
Stuttgart) beabsichtigt, die<br />
Thermomanagement-Sparte des<br />
US-Autozulieferers Delphi Automotive<br />
zu übernehmen, mit<br />
ihren 7.600 Beschäftigten weltweit<br />
und einem Jahresumsatz<br />
von etwa einer Milliarde Euro.<br />
Mit der Freigabe durch die<br />
Kartellbehörden werde im Herbst<br />
gerechnet, schreibt Mahle. In<br />
einem weiteren Schritt sei der<br />
Erwerb des Joint-Ventures von<br />
Delphi in China geplant. Die<br />
Akquisition diene dem Ausbau<br />
des für alle zukünftigen<br />
Antriebsarten wichtigen Bereichs<br />
Thermomanagement.<br />
www.mahle.com<br />
TII Group, <strong>Heilbronn</strong><br />
Weltmarktführer<br />
Schwerlastfahrzeuge<br />
Die TII Group, zu der neben<br />
Nicolas, Kamag und TII<br />
Ener 51-58gy auch die Scheuerle<br />
Fahrzeugfabrik GmbH gehört, ist<br />
Weltmarktführer in der Entwicklung<br />
und Herstellung von Schwerlastfahrzeugen.<br />
60 Prozent der<br />
Fahrzeuge gehen in den Export.<br />
Schon 2011, beim 1. Treffen der<br />
deutschen Weltmarktführer, wurde<br />
Scheuerle die „Weltmarktführerschwinge“<br />
über reicht. Auch auf<br />
dem 5. Treffen im Januar 2015<br />
wurde das Unternehmen als Weltmarktführer<br />
ausgezeichnet und ist<br />
im „Lexikon der deutschen Weltmarktführer“<br />
erfasst.<br />
www.tii-group.de<br />
Andreas Kohler, Geschäftsführer bei Scheuerle<br />
und KAMAG, nimmt die Weltmarktführermedaille<br />
von Prof. Dr. Bernd Venohr und Dr.<br />
Florian Langenscheidt entgegen.<br />
50 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
FIRMEN + LEUTE<br />
Rüdinger<br />
Spedition,<br />
Krautheim<br />
Videounterstützte<br />
Verladeprozesse<br />
Bei der Logimat-Logistikmesse,<br />
die sich rund um Distribution,<br />
Material- und Informationsfluss<br />
dreht, stellte Rüdinger seine videogestützte<br />
Dokumentation während<br />
des Verladeprozesses vor. Hier wur -<br />
de präsentiert, was in Krautheim<br />
schon zum Arbeitsalltag gehört.<br />
Mithilfe des Systems lässt sich<br />
zweifelsfrei dokumentieren, dass<br />
die Ware während der Verantwortungszeit<br />
der Spedition ihren<br />
Zustand nicht verändert hat. So<br />
kann nachgewiesen werden, ob dem<br />
Unternehmen Fehler zu Recht oder<br />
Unrecht gestellt werden. Mit dem<br />
neuen System setzt das Krautheimer<br />
Unternehmen, laut eigenen Angaben,<br />
Maßstäbe: In der Logistikbranche<br />
bieten nur wenige Hundert der<br />
5.000 Anbieter eine solche Technik.<br />
www.ruedinger.de<br />
Die Preisverleihung zum Deutschen Gastronomiepreis 2014 (von links): Martin Hötzel, Geschäftsführer<br />
Vertrieb und Marketing der Warsteiner Gruppe, Maria Würth, Enkelin von Carmen Würth,<br />
Ehrenpreisträgerin Carmen Würth und Warsteiner Vertriebsdirektor Lothar Menge.<br />
Würth, Künzelsau<br />
Carmen Würth ausgezeichnet<br />
Im Rahmen des Deutschen Gastronomiepreises<br />
2014 wurde<br />
Carmen Würth der „Warsteiner<br />
Preis“ für ihr Lebenswerk verliehen.<br />
Es sei ihr Anliegen, heißt es<br />
in der Laudatio, dem Leben behinderter<br />
Menschen Sinn und<br />
Erfüllung zu geben. Dazu gehöre<br />
es, Barrieren im Umgang mit<br />
ihnen abzubauen, wie es im 2003<br />
eröffneten Hotel Restaurant Anne<br />
Sophie geschah. Das Anne Sophie<br />
sei mehr als ein Hotel, es sei<br />
„eine Zugewinngemeinschaft für<br />
Menschen mit und ohne Handicap<br />
und eine beeindruckende Begegnungsstätte“.<br />
www.wuerth.com<br />
Jammira,<br />
Schwäbisch Hall<br />
Spende für<br />
„Help!<br />
Wir helfen!“<br />
Der Inhaber der Jammira<br />
Premium Jeans, Manfred<br />
Slowik, ließ sich von „Engelchen<br />
für Cleft-Kinder“ inspirieren.<br />
Mit seiner Spende könne<br />
zumindest einem Kind mit<br />
Lippen- oder Gaumen-Cleft<br />
(Hasenscharte oder Wolfsrachen)<br />
geholfen werden, heißt<br />
es in der Firmenmitteilung.<br />
Wenn erreicht werde, dass die<br />
betroffenen Kinder normal<br />
essen und trinken können und<br />
lernen, richtig zu sprechen,<br />
können sie später ein „normales“<br />
Leben führen.<br />
www.jammira.de<br />
Landes -<br />
gartenschau,<br />
Öhringen<br />
Kostenlose<br />
Werbemittel für<br />
Unternehmen<br />
Die Landesgartenschau<br />
in Öhringen ist in<br />
2016 und die Vorbereitungen<br />
dazu laufen auf<br />
Hochtouren. Auch das<br />
Gelände nimmt langsam<br />
Gestalt an. Um dieses<br />
Ereignis auch über die<br />
Region hinaus zu bewerben,<br />
können interessierte<br />
Unternehmen Werbemittel<br />
ab Mai kostenlos bestellen.<br />
Im Angebot sind<br />
Flyer, Briefbeileger, Briefmarken,<br />
Aufkleber für Firmenfahrzeuge,<br />
Plakate,<br />
Poster und Internetbanner.<br />
www.laga2016.de
FIRMEN + LEUTE<br />
Rüdenauer,<br />
Bad Mergentheim<br />
Lösungen<br />
virtuell erleben<br />
Mechatronik-Abläufe simulieren<br />
und visualisieren<br />
– das ermöglicht die Software<br />
„Cross Connected“ der Rüdenauer<br />
3D Technology GmbH.<br />
„Prototypen waren gestern“,<br />
heißt es in der Mitteilung, denn<br />
ab sofort können Maschinenund<br />
Systemlösungen virtuell<br />
entwickelt, optimiert und erlebt<br />
werden. „Cross Connected“<br />
verbinde die dreidimensionale<br />
Darstellung mit der Funktionalität.<br />
www.ruedenauer.com<br />
HNV-Geschäftsführer Gerhard Gross (rechts) und der Kaufmännische Leiter der <strong>Heilbronn</strong>er Verkehrsbetriebe Andreas Schluchter freuen sich mit<br />
Sahne-Ticket Kundin Elfriede Marian. Sie fährt künftig mit elektronischem Ticket durch das HNV-Land.<br />
Papier Union,<br />
Talheim<br />
Energieeffizienz bei<br />
Papier Union<br />
D<br />
ie Talheimer Niederlassung<br />
der Papier Union hat<br />
ein neues Beleuchtungskonzept<br />
umgesetzt. Das Unternehmen<br />
spart nach eige nen Angaben<br />
dadurch 230.000 Kilowattstunden<br />
pro Jahr. In Zusammenarbeit<br />
mit der EnerGeo wurde<br />
die gesamte Beleuchtung durch<br />
energiesparendere Leuchten<br />
ersetzt. Zusätzlich wird jeder<br />
Gang im Hochregallager mit<br />
Präsenzdetektoren ausgestattet.<br />
Da mit wird das Licht automatisch<br />
auf volle Lichtstärke gedimmt,<br />
wenn ein Mitarbeiter<br />
den Gang betritt. Der Verkaufsleiter<br />
Axel Neuss dazu: „Die<br />
Papier Union richtet alle Unternehmensaktivitäten<br />
an einer<br />
geringstmöglichen Belastung<br />
von Natur und Umwelt aus.<br />
Zu diesem Grundsatz passt<br />
das Projekt sehr gut.“<br />
www.papierunion.de<br />
HNV, <strong>Heilbronn</strong> – Abonnements jetzt elektronisch<br />
Jahreskarten und Abonnements<br />
werden sukzessive auf elektronische<br />
Medien umgestellt, teilt<br />
der HNV mit und sieht sich damit<br />
als einer der Vorreiter bei den<br />
Verkehrsverbünden in Baden-<br />
Württemberg. Begonnen werde<br />
mit dem „Sahneticket“, eine<br />
Netzkarte mit Sperrzeit bis acht<br />
Uhr an Werktagen. Seine Gültigkeit<br />
wird elektronisch statt visuell<br />
geprüft. Der <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Die Kiefer Werkzeugbau GmbH<br />
errichtet einen Neubau im<br />
Industriegebiet in Gemmingen. Er<br />
soll laut Kiefer „optimale Voraussetzungen“<br />
für Testläufe und Nullserien<br />
der am Stammsitz hergestellten<br />
Werkzeuge schaffen. Wie<br />
schon vorher in einer angemieteten<br />
Halle, werden sie für das<br />
Thermoformen, Spritzgießen und<br />
PET-Blasformen vor der Auslieferung<br />
an den Kunden erprobt.<br />
Hohenloher Haller Nahverkehr<br />
(HNV) sieht als Vorteil der neuen<br />
Fahrkarte, dass sie fälschungssicher<br />
und bei Verlust schnell<br />
sperrbar ist.<br />
www.h3nv.de<br />
Kiefer, Schwaigern – Neubau im Industriegebiet<br />
Die Bürkert Fluid Control Systems<br />
hat ihren langjährigen<br />
Geschäftsführer Gerhard Koch in<br />
den Ruhestand verabschiedet. Als<br />
Nachfolger konnte Bürkert Dr.<br />
Udo Gais gewinnen, der seit 2013<br />
im Bereich Finanzen und Controlling<br />
im Unternehmen tätig<br />
ist. Als „Hüter aller Zahlen“ war<br />
Da die Anforderungen an Werkzeuge<br />
immer komplexer werden,<br />
benötige Kiefer für die Erstmus -<br />
terfertigung nun die neue Halle.<br />
www.kiefer.de<br />
Bürkert, Ingelfingen – Gerhard Koch in Ruhestand<br />
Nach rund 22 Jahren geschäftsleitender Tätig -<br />
keit bei Bürkert verabschiedet sich Gerhard<br />
Koch in den Ruhestand.<br />
Gerhard Koch ab 1993 für diesen<br />
Bereich und später auch zusätzlich<br />
für Beschaffung, Logistik,<br />
IT/Organisation und Standardisierungsprozesse<br />
verantwortlich und<br />
innerhalb der Gruppe Geschäftsführer<br />
der Bürkert Werke GmbH.<br />
www.buerkert.de<br />
52 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
Schunk, Lauffen<br />
Trends in der<br />
Servicerobotik<br />
Z<br />
wei Tage lang stellten 17 Referenten<br />
auf dem nach Angaben<br />
der Schunk GmbH & Co. KG<br />
weltweit führenden internationalen<br />
Symposiums für angewandte<br />
Servicerobotik ihre neuen Technologien,<br />
Forschungsprojekte und<br />
Anwendungen vor: vom ein Zehntel<br />
Mikrometer großen Nanoroboter<br />
bis zum Reha-Roboter, der<br />
Schlaganfallpatienten zum Gehen<br />
verhilft. Höhepunkt, so Schunk,<br />
war die Weltpremiere des „Car-<br />
O-bot 4“, eines aufgrund seiner<br />
Modulbauweise schnell zu montierenden<br />
Assistenzroboters des<br />
Fraunhofer IPA.<br />
www.schunk.com
FIRMEN + LEUTE<br />
mateco, <strong>Heilbronn</strong><br />
7.000 Arbeitsbühnen<br />
Die mateco AG hat die Erweiterung<br />
und Erneuerung<br />
ihres Mietparks an Arbeitsbühnen<br />
auch 2015 mit nochmals<br />
1.100 neuen Geräten fortgesetzt.<br />
Damit sei mateco einer<br />
der größten Arbeitsbühnenvermieter<br />
in Deutschland. Eine<br />
„junge, moderne Mietflotte“ zu<br />
haben bedeute für mateco, dass<br />
das Alter der Scheren-, Lkwund<br />
Teleskop-Arbeitsbühnen<br />
zu Beginn des Jahres durchschnittlich<br />
fünf Jahre betrage<br />
und dass die Verjüngung der<br />
Mietflotte sich fortsetze.<br />
www.mateco.de<br />
Ansmann,<br />
Assamstadt<br />
Mitarbeiterbeteiligung<br />
Nach eigenen Angaben hatte<br />
die Firma Ansmann ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr 2014<br />
zu verzeichnen. Aus diesem<br />
Grund werden die Mitarbeiter<br />
mit einer Einmalzahlung von<br />
900 Euro am Erfolg beteiligt.<br />
www.ansmann.de<br />
Roll Off einer 310 Tonnen schweren Gasturbine auf 28 Achslinien Scheuerle SPMT in Singapur. Der präzise<br />
Achsausgleich und die elek tro ni sche Vielweglenkung der Fahrzeuge sorgt für einen sicheren Entladeprozess.<br />
Scheuerle, Pfedelbach – Turbinentransport<br />
Für eine Desalination Plant in<br />
Tuas, Singapur, transportierte<br />
die Bok Seng Logistics eine<br />
310 Tonnen schwere Gasturbine<br />
auf einem Scheuerle-SPMT vom<br />
Hafen bis zur Meerwasserentsalzungsanlage.<br />
Die Siemens-Turbine<br />
hatte eine Abmessung von<br />
11 x 5,2 x 4,8 Metern und wurde<br />
auf 28 Achslinien des Self-<br />
Propelled Modular Transporter<br />
(SPMT) der Scheuerle Fahrzeugfabrik<br />
GmbH befördert. Logistik-<br />
Unternehmen verwenden bei anspruchsvollen<br />
Aufgaben gern die<br />
weltweit verfügbaren SPMT, heißt<br />
es in der Scheuerle-Meldung.<br />
www.scheuerle.com<br />
AZO Controls,<br />
Neckarsulm<br />
Produktionskapazitäten<br />
erweitert<br />
Das Unternehmen AZO Controls,<br />
das sich auf die Herstellung<br />
von automatisierten<br />
Materialmanagement-Systemen<br />
spezialisiert hat, konnte<br />
am Standort Osterburken eine<br />
neue modernisierte Schaltschrankfertigung<br />
einweihen.<br />
Laut eigenen Angaben werden<br />
dadurch kürzere Produktionszeiten<br />
bei erhöhter Qualität<br />
erreicht. Durch diese Investitionen<br />
möchte AZO Controls<br />
den Grundstein für weiteres<br />
Wachstum legen.<br />
www.azo-controls.de<br />
Hammerwerk<br />
Baumann,<br />
Güglingen<br />
Größtes Werkstück<br />
der Firmengeschichte<br />
Die Schmiede Hammerwerk Baumann<br />
aus Güglingen-Frauenzimmern<br />
hat nach eigenen Angaben<br />
das bisher größte und schwerste<br />
Schmiedestück in der 300-jährigen<br />
Firmengeschichte gefertigt. Dieses<br />
war fast vier Meter lang und wog<br />
über drei Tonnen. Es handelt sich<br />
dabei um eine Pleuelstange zum<br />
Einbau in eine Ölförderpumpe für<br />
einen Mineralölkonzern. Das Werkstück<br />
wurde bei 1.250° Celsius umgeformt.<br />
Zur Weiterverarbeitung<br />
geht es nun nach Sachsen.<br />
www.hammerwerk-baumann-kg.de<br />
© Hammerwerk Baumann<br />
Fast vier Meter lang und über drei Tonnen<br />
schwer ist das bisher größte und schwerste<br />
Schmiedestück, das die Schmiede Hammerwerk<br />
Baumann in ihrer 300-jährigen Firmengeschichte<br />
fertigte.<br />
Treiber, <strong>Heilbronn</strong><br />
Personalakquise<br />
für Australien<br />
Die Personalberatung Joachim<br />
Treiber hat nach einem erfolg -<br />
rei chen 2014 mit Ausweitung<br />
ihrer Geschäftsbeziehungen nach<br />
Italien, Großbritannien und den<br />
USA nun für ein Projekt der australischen<br />
Regierung den Zuschlag<br />
erhalten. Wie es in einer<br />
Agenturmeldung heißt, akquiriert<br />
sie einen Investmentmanager<br />
für die australische Regierungsvertretung<br />
in Frankfurt. So<br />
zahle sich erneut der gute persönliche<br />
Kontakt in einem internationalen<br />
Netzwerk aus und die<br />
jahrelange Erfahrung im „Personal-Recruiting“.<br />
www.jtpb.de<br />
54 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
FIRMEN + LEUTE<br />
Bosch, Abstatt<br />
Übernahme von<br />
ProSyst<br />
Die Bosch Software Innovations<br />
plant die Übernahme<br />
der ProSyst, einem<br />
Java- und OSGi-Spezialisten<br />
mit 110 Beschäftigten in Köln<br />
und Sofia. ProSyst entwickelt<br />
„Gateway Software“ und „Mid-<br />
dleware“. Im Internet der<br />
Dinge erleichtern sie das Zusammenspiel<br />
mit der „Cloud“<br />
bei „Smart Home“, Industrie<br />
4.0 oder vernetzter Mobilität,<br />
schreibt die Robert Bosch<br />
GmbH. Die Software von Pro-<br />
Syst sei auch Übersetzer für<br />
unterschiedliche Geräte, damit<br />
sie die „gleiche Sprache“ sprechen.<br />
www.bosch.de<br />
Synergie, <strong>Heilbronn</strong> – Wachstum um 5,6 Prozent<br />
Recaro,<br />
Schwäbisch Hall<br />
Neuer Leiter in Polen<br />
Thomas Keller hat die Leitung<br />
der Recaro Aircraft Seating<br />
Polska übernommen. Er folgt auf<br />
Uwe Köthe, der in den Ruhestand<br />
ging. Wie die Recaro Aircraft<br />
Sea ting GmbH & Co. KG weiter<br />
mitteilt, kam Thomas Keller 2013<br />
als Deputy General Manager in<br />
das polnische Werk des Flugzeugsitzlieferanten<br />
und war dort<br />
für Produktion und Qualität verantwortlich.<br />
Zuvor hatte der Betriebswirt<br />
Erfahrungen in Polen<br />
als Leiter des Werks eines schwedischen<br />
Autozulieferers und eines<br />
Lean-Beratungsunternehmens gesammelt.<br />
www.recaro-as.com<br />
Mit einem Umsatz von 38,7 Millionen<br />
Euro und einem Umsatzwachstum<br />
von 5,6 Prozent<br />
verzeichnet die Synergie Personal<br />
Deutschland (Hauptsitz Karlsruhe)<br />
ein weiterhin konstantes Wachstum.<br />
Der Personaldienstleister hat<br />
2014, wie weiter mitgeteilt wird,<br />
2.000 Mitarbeiter für die Kunden<br />
rekrutieren können. Das Portfolio<br />
des Dienstleisters wurde auf die<br />
Erstellung von Gehalts ab rech nun -<br />
gen und das Bewerbermanagement<br />
für die Kunden sowie „die<br />
moderne Potenzialanalyse Insight<br />
für die Bewerberauswahl“ erweitert.<br />
www.synergie.de<br />
Stabwechsel bei Recaro Aircraft Seating Polska (von links): Uwe Köthe und der neue General<br />
Manager Thomas Keller.<br />
Hyundai,<br />
<strong>Heilbronn</strong><br />
Jahresabschluss<br />
auf hohem Niveau<br />
Die Hyundai Motor Deutschland<br />
GmbH hat im Geschäftsjahr<br />
2014 erneut ihre<br />
Position mit einem Marktanteil<br />
von 3,3 Prozent und 90.820<br />
Pkw-Neuzulassungen festigen<br />
können. Hyundai ist damit die<br />
erfolgreichste asi a ti sche Marke<br />
auf dem deutschen Automobilmarkt<br />
und liegt auf Platz drei<br />
aller Importmarken. Deutlich<br />
übertroffen habe der koreanische<br />
Hersteller auch seine<br />
Ziele im Flottengeschäft mit<br />
10.809 Einheiten und einem<br />
Plus von 20 Prozent, heißt es<br />
weiter. Dies sei auf Verbesserungen<br />
im Vertrieb zurückzuführen.<br />
www.hyundai.de<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
55
FIRMEN + LEUTE<br />
Lupyled,<br />
Forchtenberg<br />
Von der UG<br />
zur GmbH<br />
Prof. Dr. Dominik G. Rabus<br />
und Alexander Görz gründeten<br />
2013 die Lupyled UG.<br />
Nach nur eineinhalb Jahren<br />
werde aus der UG nun eine<br />
vollwertige GmbH mit dem<br />
notwendigen Stammkapital,<br />
wird gemeldet. 2014 sei ein<br />
„äußerst erfolgreiches Jahr“<br />
für Lupyled gewesen. Die auf<br />
die Entwicklung komplexer<br />
Lichtlösungen spezialisierte Unternehmung<br />
konnte für ihre<br />
mittlerweile serienreife, voll<br />
programmierbaren LED-Leuchte<br />
einen Investor gewinnen. Mit<br />
ihm stehe nun die gemeinsame<br />
Gründung einer GmbH bevor.<br />
www.lupyled.com<br />
Woerner, Leingarten<br />
Lebensmittelattrappen<br />
Täuschend naturgetreu und<br />
langlebig sind die Lebensmittelattrappen,<br />
die als Schau -<br />
fens terdekoration, Lehrmittel<br />
oder Requisiten für das Theater<br />
von der Heinrich Woerner GmbH<br />
angeboten werden. Im aktuellen<br />
Katalog seien neue Produkte<br />
hinzugekommen, meldet der<br />
Deko spe zia list. Sie reichen von<br />
A wie Apfel bis Z wie Zucchini.<br />
Auch exotische Früchte gehören<br />
dazu, ebenso wie Garnelen oder<br />
Austern. Wurst, Käse, Brezeln,<br />
Schokotorte, Weine, Kaffee – die<br />
Attrappen seien „perfekter Ersatz“.<br />
www.dekowoerner.de<br />
Lauda Dr. R. Wobser,<br />
Lauda-Königshofen<br />
Ausbau des<br />
Standorts Singapur<br />
Das Unternehmen Lauda R.<br />
Wobser baut seinen Standort<br />
in Singapur im German Centre<br />
weiter aus. Dadurch soll eine intensivere<br />
Betreuung der ASEAN-<br />
Staaten erfolgen. Schwerpunkt des<br />
Standorts sind Schulung und Beratung.<br />
Ebenfalls sollen in Singapur<br />
Lauda-Temperiergeräte vermarket<br />
werden. Zur Umsetzung wurden<br />
der Vertriebsleiter Chia Lee und<br />
seine Vertriebsassistentin Janice<br />
Tan Boon Huang eingestellt. Dr.<br />
Wobser, geschäftsführender Gesellschafter<br />
begründet den Ausbau<br />
folgendermaßen: „Mit der personellen<br />
Verstärkung wollen wir uns<br />
noch breiter und flexibler aufstellen.<br />
Durch gezielte Beratung vor<br />
Ort können wir unseren Kunden<br />
eine optimale Lösung anbieten.“<br />
www.lauda.de<br />
IsoBouw, Abstatt<br />
Neuer Vorsitzender<br />
der Geschäfts -<br />
führung<br />
Der zur niederländischen<br />
Synbra gehörende Dämmstoffanbieter<br />
IsoBouw erweitert<br />
nach Übernahme und Integration<br />
der Knauf Dämmstoffe<br />
seine Geschäftsführung durch<br />
Bestellung von Christoph Nielacny<br />
zum Vorsitzenden. Synbra<br />
hatte letztes Jahr von der<br />
Knauf Iphofen den Geschäftsbetrieb<br />
der Knauf Dämmstoffe<br />
übernommen und danach alle<br />
deutschen Tochtergesellschaften<br />
in der IsoBouw GmbH zusammengeführt.<br />
IsoBouw stellt<br />
den Dämmstoff EPS an fünf<br />
deutschen Standorten her, da -<br />
runter in Abstatt.<br />
www.isobouw.de<br />
Bera, Schwäbisch Hall – Habitat-Projekt in Äthiopien<br />
Seit vier Jahren engagiert sich<br />
der Personaldienstleister Bera<br />
für Projekte der internationalen<br />
Hilfsorganisation „Habitat for<br />
Humanity“. Jetzt war Bernd Rath,<br />
Geschäftsführer der Bera GmbH<br />
Geschäftsführer Bernd Rath vor der<br />
neuen Brunnenanlage in Finote Selam.<br />
und Botschafter der Hilfsorganisation,<br />
in Äthiopien bei der Einweihung<br />
der von der Bera finanzierten<br />
Wasserversorgung für<br />
4.000 Menschen in Finote Selam.<br />
Im „Dorf der Hoffnung“ in Debre<br />
Berhan, an dessen Aufbau sich<br />
Beschäftigte der Bera beteiligt<br />
hatten, informierte er sich über<br />
den Stand neuer Projekte.<br />
www.bera.eu<br />
© Bera<br />
56 w.<strong>news</strong> APRIL 2015
FIRMEN + LEUTE<br />
Audi, Neckarsulm<br />
Sitzen ohne Stuhl in der Montage<br />
Die Audi AG testet im Werk<br />
eine neue Technik zur Erleichterung<br />
vieler Tätigkeiten<br />
in der Montage, den „Chairless<br />
Chair“. Diese Konstruktion aus<br />
Carbon ermögliche den Beschäftigten<br />
das Sitzen „ganz ohne<br />
Stuhl“. Zugleich sorge sie für<br />
eine verbesserte Körperhaltung<br />
und reduziere die Beinbelastung.<br />
Der „Chairless Chair“, den Audi<br />
zusammen mit einem Schweizer<br />
Start-up-Unternehmen entwickelt<br />
hat und jetzt mit drei Prototypen<br />
testet, ist ein „Exo ske lett, das an<br />
der Rückseite der Beine getragen<br />
wird“.<br />
www.audi.de<br />
groninger,<br />
Crailsheim<br />
Auszeichnung als<br />
Top-Lieferant von<br />
Yves Rocher<br />
Das Crailsheimer Unternehmen<br />
groninger erhielt vom<br />
französischen Unternehmen<br />
Yves Rocher als erster Anlagen-<br />
Lieferant die Auszeichnung<br />
in der Kategorie Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Groninger ist<br />
somit „Preferred Supplier“ beim<br />
Marktführer für Pflanzen- und<br />
Biokosmetik aus Frankreich.<br />
Der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Jens Groninger sagte<br />
dazu: „Der verliehene Award<br />
zeigt uns sehr deutlich, dass<br />
wir bei solch hoch komplexen<br />
und technisch anspruchsvollen<br />
Projekten auf dem rich -<br />
tigen Weg sind.“ Durch die<br />
gemeinsame Zusammenarbeit<br />
konnte der Output der High-<br />
Speed-Cremelinie in der Produktion<br />
von Yves Rocher verdreifacht<br />
werden bei gleichzeitiger<br />
Kosteneinsparung sowie<br />
Prozessoptimierung.<br />
www.groninger.de<br />
Themen der Juni-Ausgabe 06/2015<br />
TITEL-THEMA:<br />
Integration + Inklusion<br />
ANZEIGENSCHLUSS:<br />
04.05.2015<br />
DOSSIER-THEMA:<br />
Verkehr + Logistik<br />
THEMEN DES VERLAGSJOURNALS<br />
WIRTSCHAFTINFORM.DE:<br />
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NR. 04 | 2015<br />
WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK HEILBRONN-FRANKEN<br />
TITEL<br />
<strong>Exportregion</strong><br />
<strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
Seite 16<br />
DOSSIER<br />
Ehrenwertes Engagement<br />
Seite 32<br />
APRIL 2015 w.<strong>news</strong><br />
57
Kultur-Tipps<br />
<strong>Heilbronn</strong> – technisch überlegen<br />
Made in <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />
A<br />
stronomisches Kompendium<br />
– das ist<br />
der Name des Gerätes,<br />
das als eine Art Vorgänger<br />
unserer heute allgegenwärtigen<br />
Smart -<br />
phones gesehen werden<br />
könnte. Die Erfindung<br />
war Ende des 16. Jahrhundert<br />
eine Sensation<br />
– das Wort „Kompendium“<br />
(lat.: compendium)<br />
steht für „Ersparnis“ –<br />
Zeitersparnis: Die Beherrschung<br />
der Welt war<br />
damit plötzlich wieder<br />
ein bisschen einfacher<br />
und schneller geworden.<br />
Mit diesem Instrument<br />
konnten Mondphasen besser berechnet und die<br />
Uhrzeit genauer abgelesen werden – was zu<br />
dieser Zeit alles andere als selbstverständlich<br />
war. Wie auf einem Kompass war es möglich,<br />
den eigenen Standort zu ermitteln und Flächen<br />
zu vermessen. Entwickelt wurde der Alleskönner<br />
im Jahre 1596 in <strong>Heilbronn</strong>, in der Werkstatt<br />
von Hans Antoni Linden. Der war von<br />
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Mit zwei Flügeln die Klänge<br />
eines ganzen Orches ters<br />
imi tie ren? Dazu akrobatische<br />
Einlagen und kabarettistische<br />
Zwischendialoge? Ein etwas<br />
anderes Klavierkonzert präsentieren<br />
Anne Folger und Jennifer<br />
Rüth. Das Duo „Queenz of<br />
Piano“ tritt am 23. April um<br />
20 Uhr im Alma-Würth-Saal<br />
in Kün zels au auf. Der Name<br />
ihrer Show „Tasta Tour“ darf<br />
dabei nicht allzu wörtlich genommen<br />
werden, denn die<br />
Damen beschränken sich bei<br />
ihrem Auftritt nicht nur auf<br />
die klassische Spielweise des<br />
Tasteninstruments.<br />
www.akademie-wuerth.de/web/<br />
media/downloads/pdf/unternehmen_1/kulturangebot_2015.pdf<br />
Mann für einen Tag sein<br />
und herausfinden, was<br />
den Mann zum Mann macht?<br />
Dieses Experiment haben die<br />
Darstellerinnen im Dokumentarfilm<br />
„Man for a day“ gewagt.<br />
58 w.<strong>news</strong> APRIL 2015<br />
Klassisch Klavier und Experimentelles<br />
Die BalletBoyz aus London werden<br />
im Mai auf dem Festival „Tanz! <strong>Heilbronn</strong>“<br />
zu sehen sein. © Elliot Franks<br />
Beruf Silber- und Goldschmied.<br />
Durch diese<br />
Erfindung konnte Süddeutschland<br />
und vor<br />
allem <strong>Heilbronn</strong> technische<br />
und intellektuelle<br />
Überlegenheit demonstrieren.<br />
Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
des Kompendiums<br />
war auch seine<br />
Form. Bisher sahen die -<br />
se Geräte aus wie eine<br />
Taschenuhr, doch Linden<br />
ging einen anderen Weg.<br />
Er schuf ein kleines vergoldetes<br />
Messingkästchen,<br />
das verschiedene<br />
astronomische Tabellen<br />
und Instrumente beinhaltete.<br />
Die Uhr fand reißenden Absatz bei Kaufmännern,<br />
die dadurch ihr wissenschaftliches<br />
Verständnis zum Ausdruck bringen konnten.<br />
Doch auch ein anderer Grund könnte die Beliebtheit<br />
erklären: Wie bei den heutigen Apps für<br />
Smartphones war das Instrument aus <strong>Heilbronn</strong><br />
eine unterhaltsame Spielerei mit faszinierender<br />
Technik.<br />
(jwi)<br />
Zu sehen am 5. Mai im Kino<br />
„CinemaxX“ in <strong>Heilbronn</strong> um<br />
20.15 Uhr. Es ist die Auftaktveranstaltung<br />
für das Festival<br />
„Tanz! <strong>Heilbronn</strong>“ vom 5. bis<br />
zum 10. Mai im Theater am<br />
Berliner Platz. Das Motto ist<br />
„Männer unter sich“ – dazu<br />
gehören auch zeitgenössisch<br />
internationale Darbietungen<br />
mit klassischen Elementen, wie<br />
die der BalletBoyz aus London.<br />
Am 9. Mai um 19.30 Uhr im<br />
Großen Haus des <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Theaters.<br />
www.theater-heilbronn.de<br />
A<br />
m 19. April spielt das Hohenloher<br />
Streichquartett in<br />
Crailsheim. Die vier Saiteninstrumente<br />
werden von Markus<br />
Hadulla am Klavier begleitet<br />
und haben für den Auftritt<br />
Kammermusikstücke von Robert<br />
Schumann und Franz Schubert<br />
vorbereitet. Beginn ist um<br />
19.30 Uhr im Ratsaal. (jwi)<br />
www.crailsheim.de<br />
Impressum<br />
w.<strong>news</strong> ist das offizielle Organ der<br />
IHK <strong>Heilbronn</strong>-Franken.<br />
Online-Ausgabe: www.ihk-w<strong>news</strong>.de<br />
Herausgeber:<br />
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