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Preisfrage: Gewinnen Sie - GL VERLAGS GmbH

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verlegerin Ursula Lübbe feierte am 14. Juli ihren 90. Geburtstag<br />

Eine Grande Dame deutscher<br />

Verlagsgeschichte<br />

www.<strong>GL</strong>Verlag.de <strong>GL</strong> KOMPAKT September 2012<br />

44<br />

Hinter dem kleinen Logo, eine Bastei mit<br />

zwei Wehrtürmen, versteckt sich eine<br />

große Geschichte. Es ist die Geschichte eines<br />

kriselnden Verlages, einer Rettung von einer<br />

kleinen Garage hin zu einem der größten Verlage<br />

in Deutschland – und die Geschichte des<br />

Verlegerehepaares Gustav und Ursula Lübbe.<br />

Ohne seine Frau hätte er es nie zum Verleger<br />

gebracht, hatte Gustav Lübbe bis zu seinem<br />

Tod 1995 stets behauptet. Nun, am 14. Juli,<br />

feierte die Verlegerin mit Herzblut und Grande<br />

Dame der deutschen Nachkriegs-Verlagsgeschichte<br />

Ursula Lübbe ihren 90. Geburtstag<br />

in Bergisch Gladbach, wo die Familie seit<br />

1953 lebt.<br />

Die Wurzeln der späteren Verlegerin findet<br />

man allerdings in Osnabrück, wo Ursula Lübbe,<br />

damals noch Sprenger als Nachnamen,<br />

geboren wurde. Als Kind zog es die Eltern<br />

nach Bergisch Gladbach, wo die Tochter<br />

das Gymnasium, später in Köln die Höhere<br />

Handelsschule besuchte. In den Wirren des<br />

Krieges führte ihr Weg von Köln über Chemnitz<br />

nach Osnabrück, wo sie ihren späteren<br />

Mann Gustav Lübbe, einen Redakteur, kennen<br />

lernte. 1949 heiratete das Paar, ein Jahr<br />

später investierte man in den kriselnden<br />

Kölner Bastei-Verlag, einst von Ilse Tormin<br />

gegründet, der damals ein Romanheft auf<br />

dem Markt vertrieb. Mit der Übernahme des<br />

Verlags 1953 zog die junge Familie mit der<br />

gerade ein Jahr alten Tochter Cornelia nach<br />

Bergisch Gladbach. Dort, in einer fensterlosen<br />

Garage, schrieb das junge Paar deutsche Verlagsgeschichte:<br />

Dort wurden Romanhefte gedruckt,<br />

gebunden, in Pakete verschnürt und<br />

im alten „DKW“, einem Lieferwagen eines<br />

ehemaligen Deutschen Herstellers, zu Pressegrossisten<br />

und Bahnhofsbuchhändlern in<br />

ganz Deutschland ausgefahren.<br />

Der Erfolg der beiden bodenständigen Unternehmer<br />

und ihren Ansprüchen an Qualität<br />

und Attraktivität der Texte ließ nicht lange<br />

auf sich warten: Das Logo mit der berühmten<br />

Zinne wurde schnell zu einem Markenzeichen,<br />

nicht zuletzt durch die bis heute erfolgreichste<br />

deutschsprachige Romanserie „Jerry<br />

Cotton“, die 1954 das erste Mal den Weg<br />

in die Buchhandlungen fand. Unvergessen<br />

auch die Western-Romane von G.F. Unger, die<br />

Silvia-Liebesromane, die Arztgeschichten von<br />

Dr. Stefan Frank und natürlich „Das Goldene<br />

Blatt“, dass Unterhaltsames und Wissenswertes<br />

aus Adelshäusern ganz Europas unter<br />

die Leser brachte. Mit dem 1963 auf Buchromane<br />

erweiterte Verlagsgeschäft konnte der<br />

Grundstein für die heutige Verlagsgruppe mit<br />

ihrem breiten Portfolio gelegt werden. Seit<br />

2006 führt Sohn Stefan Lübbe die Gruppe, die<br />

er 2008 neu strukturiert hat. Wenngleich der<br />

Verlag Anfang 2010 nach Köln umzog, blieb<br />

Ursula Lübbe, die bis heute enge Kontakte zu<br />

Autoren und Mitarbeitern führt, dem Verlag<br />

und auch ihrer Heimatstadt treu. Hier ist die<br />

bodenständig gebliebene und für ihre Liebes-<br />

und Vertrauenswürdigkeit bekannte Verlegerin<br />

mit ihrer Ursula Lübbe Stiftung auch als<br />

Ursula Lübbe und Kardinal Meissner 2005<br />

Besuch von Pierre Brice (l.) und Farah Diba (r.)<br />

Schwiegertochter<br />

Cornelia und Sohn<br />

Stefan gratulierten<br />

herzlich zum Ehrentag<br />

Gönnerin in vielen sozialen Bereichen nicht<br />

mehr wegzudenken. Für dieses lebenslange<br />

Engagement erhielt sie 1992 das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande, 2004 dazu in Wien<br />

auch das Goldene Ehrenzeichen für ihre<br />

Verdienste um die Republik Österreich. Ans<br />

Aufhören ist bei der nun 90-jährigen Verlegerin<br />

bei weitem nicht zu denken: Wenngleich<br />

sie sich aus dem operativen Verlagsgeschäft<br />

zurückzog, bleibt der von ihr mit aufgebaute<br />

Verlag bis heute Lebensinhalt und Leidenschaft.<br />

© miss behavior<br />

© Andreas Biesenbach<br />

© Andreas Biesenbach

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