Preisfrage: Gewinnen Sie - GL VERLAGS GmbH
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www.<strong>GL</strong>Verlag.de <strong>GL</strong> KOMPAKT September 2012<br />
8<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
bis 2022). Was stimmt <strong>Sie</strong> zuversichtlich,<br />
dass sie gelingt, ohne dass es ab<br />
2022 zu nachhaltigen Stromengpässen<br />
kommt?<br />
Das kann Ihnen niemand garantieren, denn<br />
schon im vergangenen Jahr waren wir in<br />
punkto Netzstabilität nicht selten an den<br />
Grenzen angelangt. Es ist relativ schnell möglich,<br />
den Ausstieg aus der friedlichen Nutzung<br />
der Kernenergie zu beschließen, aber<br />
die sich daraus ergebenden Konsequenzen<br />
für eine saubere, sichere Energieversorgung<br />
zu bezahlbaren Preisen sind höchst komplex<br />
und im Detail sehr kompliziert. Ich bin sehr<br />
gespannt, ob sich diejenigen, die stets für<br />
einen ‚Atomausstieg sofort‘ plädiert haben,<br />
jetzt mit dem gleichen Temperament vor Ort<br />
für den Netzausbau, also neue Hoch- und<br />
Höchstspannungsleitungen und den Neubau<br />
von modernen Gas- oder Kohlekraftwerken<br />
einsetzen, denn alleine mit erneuerbaren<br />
Energien werden wir die Energieversorgung<br />
nicht sicherstellen können. Die Sonne scheint<br />
leider nicht immer und es weht auch nicht immer<br />
genügend Wind. Sonnen- und Windenergie<br />
werden eine immer größere Rolle spielen,<br />
aber alleine damit geht es nicht.<br />
Abschlussfrage: <strong>Sie</strong> sind 60 Jahre alt,<br />
haben eine schwere Krankheit, befinden<br />
sich aktuell in Ihrer 5. Legislaturperiode<br />
im Deutschen Bundestag,<br />
sind dreifacher Vater und werden von<br />
den Medien über Gebühr in Beschlag<br />
genommen. Jeder könnte nachvollziehen,<br />
wenn <strong>Sie</strong> 2013 sagen würden:<br />
„Es reicht.“ Dennoch haben <strong>Sie</strong> angekündigt,<br />
nächstes Jahr nochmals für<br />
ESM heißt Europäischer Stabilitätsmechanismus und soll – ggf. im<br />
Oktober 2012 – als internationale Finanzinstitution mit Sitz in Luxemburg<br />
eingerichtet werden. 80 Mrd. Euro werden von den Euro-<br />
Ländern direkt eingezahlt, die bei Bedarf abrufbare Maximalhaftung<br />
des Rettungsfonds liegt bei 700 Mrd. Der EFSF-Nachfolger soll überschuldeten<br />
Euro-Staaten Kredite und Bürgschaften unter strengen<br />
Auflagen gewähren.<br />
Wird der ESM eingerichtet?<br />
Das hängt vom Bundesverfassungsgericht ab, das seine Entscheidung<br />
am 12. September 2012 bekannt gibt. Nachdem Bundestag<br />
und Bundesrat das vorgelegte Gesetz verabschiedet hatten, strengten<br />
ESM-Gegner eine Verfassungsklage an. Das deutsche „Ja“ zum<br />
ESM ist insofern zwingende Voraussetzung für seine Einrichtung, als<br />
Deutschland für den ESM mit einem festgelegten Anteil von 27,1<br />
Prozent (190 Mrd. Euro) haften würde.<br />
einen Sitz im Deutschen Bundestag<br />
zu kandidieren – warum?<br />
Weil mir die politische Arbeit im Deutschen<br />
Bundestag immer noch viel Freude macht!<br />
Weil mich sehr viele Menschen, nicht nur in<br />
der Heimat, ermuntert haben noch einmal anzutreten<br />
und weil ich meine politische Laufbahn<br />
nicht mit einer Enttäuschung beenden<br />
möchte. Mein allererster Wahlkampf war die<br />
Bundestagswahl 1972, die sog. „Willy-Wahl“.<br />
Damals hat die CDU im Rheinisch-Bergischen<br />
Kreis den Wahlkreis zum ersten Mal – aber<br />
auch zum letzten Mal – verloren. Das war<br />
auch für mich eine herbe Enttäuschung. So<br />
wie das Ergebnis bei der letzten Landtagswahl<br />
auch. Ich habe mir die Entscheidung aus<br />
den genannten Gründen nicht leicht gemacht,<br />
aber ich will noch einmal mein Bestes geben.<br />
Nicht nur im Wahlkampf, sondern auch in den<br />
vier Jahren danach. Der größte Ansporn hierfür<br />
ist das große Vertrauen der Bürgerinnen<br />
und Bürger zu Hause.<br />
Sprechstunde im Wahlkreisbüro<br />
Bergisch Gladbach, Am Stadion 18–24.<br />
Aktuelle Termine unter 02202/93695-30<br />
(Frau Weber).<br />
Was bedeutet ESM?<br />
Wer bekommt Hilfen aus dem ESM?<br />
Primär diejenigen Mitgliedsstaaten des Euro-Raums (17 Staaten),<br />
die Probleme haben, sich über die Märkte zu finanzieren. Laut<br />
Faustregel wird eine Finanzierung genau dann kritisch, wenn ein<br />
Staat mehr als 7 Prozent Zinsen für eine 10 Jahre laufende Staatsanleihe<br />
zahlen muss.<br />
Wie funktioniert das Geschäft mit Staatanleihen?<br />
Der Käufer einer Anleihe gibt dem Staat einen Kredit, den er nach<br />
einer vereinbarten Laufzeit mit Zinsen zurück erhält. Ausfallrisiko:<br />
Geht der Staat bankrott, gibt es weder das eingesetzte Geld noch<br />
Zinsen zurück. Alternativ könnten diese Staatsanleihen dann verlängert<br />
werden, die Schulden würden gestreckt. Die Rating-Agenturen<br />
bewerten das Ausfallrisiko bei Staatsanleihen (Bonität). Von dieser<br />
Einschätzung (Rating) hängt die Höhe der Zinsen ab, zu denen sich<br />
ein Staat Geld leihen kann.