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strukturelle veränderungen in der berliner energiewirtschaft - SNPC

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Kurzgutachten zur <strong>strukturelle</strong>n Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Energiewirtschaft<br />

Drittlieferanten führen, so wie sie das Bundeskartellamt jüngst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er umfangreichen Studie bei<br />

vielen Gasversorgern gerügt hat. 15<br />

Akzeptanz<br />

Das Argument <strong>der</strong> gesellschaftlichen Akzeptanzsicherung und Partizipation durch die Betreiberwahl<br />

ersche<strong>in</strong>t grundsätzlich gültig, jedoch sche<strong>in</strong>en die konfliktträchtigen Themen beispielsweise<br />

des Übertragungsnetzausbaus ohneh<strong>in</strong> auf <strong>der</strong> Ebene des Übertragungsnetzbetreibers und damit<br />

jenseits des Berl<strong>in</strong>er Verteilnetzes stattzuf<strong>in</strong>den. Das häufig angeführte Argument, über die Netze<br />

seien Akzeptanz für die zunehmende Dezentralität o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausbau erneuerbarer Energien zu<br />

för<strong>der</strong>n, lässt sich ebenfalls im Verteilnetz faktisch kaum verwirklichen, da die Errichtung und <strong>der</strong><br />

Betrieb <strong>der</strong>artiger Anlagen nicht Aufgabe des Netzbetreibers ist. In <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion<br />

herrscht hier vielfach noch e<strong>in</strong> Defizit an Kenntnissen über die (Un-)Möglichkeiten <strong>der</strong> Steuerung<br />

und E<strong>in</strong>flussnahme auf die Erzeugung und den Energieverbrauch durch den Netzbetrieb –<br />

schließlich ist, wie oben erläutert, gemäß EnWG <strong>der</strong> Netzbetrieb streng von an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong><br />

Energieversorgung getrennt (Unbundl<strong>in</strong>g).<br />

5.3 Rendite-Erzielung / Wirtschaftlichkeit für Berl<strong>in</strong><br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit konnten Vattenfall und Gasag mit dem Betrieb <strong>der</strong> Netze Geld verdienen; ihr<br />

Interesse an den Konzessionen – wie auch das Interesse an<strong>der</strong>er Netzbetreiber – lässt den Schluss<br />

zu, dass auch <strong>in</strong> Zukunft mit den Netzen Geld zu verdienen ist. Die Renditeerwartungen s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />

durch die Anreizregulierung niedrig und setzen e<strong>in</strong> effizientes Management <strong>der</strong> Netze voraus.<br />

Wie sich die Bed<strong>in</strong>gungen nach Ablauf <strong>der</strong> 2. Regulierungsperiode Ende 2018 entwickeln werden,<br />

kann <strong>der</strong>zeit nicht vorausgesagt werden. Ineffizienzen und Fehlplanungen gehen zu Lasten des<br />

Netzeigentümers und können somit auch zu Verlusten aus dem Netzbetrieb führen.<br />

Bei <strong>der</strong> Entscheidung über die Vergabe e<strong>in</strong>er Konzession an e<strong>in</strong> landeseigenes Unternehmen darf<br />

die Gew<strong>in</strong>nerzielung aus dem Netzbetrieb ke<strong>in</strong> ausschlaggebendes Auswahlkriterium se<strong>in</strong> – gleichwohl<br />

ist die Wirtschaftlichkeit e<strong>in</strong>e Voraussetzung für e<strong>in</strong> Engagement des Landes. Die Erzielung<br />

von E<strong>in</strong>nahmen aus Konzessionsabgaben ist ke<strong>in</strong> Differenzierungskriterium, da diese an das Land<br />

Berl<strong>in</strong> abzuführen s<strong>in</strong>d, unabhängig davon, ob es sich um e<strong>in</strong>en privaten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en landeseigenen<br />

Netzbetreiber handelt. Ebenso verhält es sich mit Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen, wenn <strong>der</strong> Konzessions<strong>in</strong>haber<br />

/ Netzbetreiber se<strong>in</strong>en Standort <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> hat.<br />

Wirtschaftliche Effekte e<strong>in</strong>er Rekommunalisierung <strong>der</strong> Netze können sich auch durch Synergien mit<br />

bereits bestehenden landeseigenen Unternehmen ergeben, beispielsweise durch die Zusammen-<br />

15<br />

Bundeskartellamt, „Untersuchung Gas-Konzessionsabgaben für die Belieferung von Haushaltskunden“, April 2012.<br />

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