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strukturelle veränderungen in der berliner energiewirtschaft - SNPC

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Kurzgutachten zur <strong>strukturelle</strong>n Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Energiewirtschaft<br />

6.4 Vere<strong>in</strong>fachte Darstellung von Auswirkungen auf den Haushalt<br />

In e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>fachten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden <strong>in</strong> drei Szenarien die Auswirkungen<br />

e<strong>in</strong>er Rekommunalisierung auf den Haushalt des Landes Berl<strong>in</strong> am Beispiel des Stromnetzes<br />

untersucht. Angesichts <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schränkungen e<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzierung über die KfW wird dafür e<strong>in</strong>e<br />

F<strong>in</strong>anzierung zu Kommunalkreditkonditionen dargestellt. Die simulierten Kaufpreise für das Stromnetz<br />

entsprechen den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit diskutierten Werten des Energietischs (400 Mio. €) und<br />

von Vattenfall (3.000 Mio. €) sowie e<strong>in</strong>em zusätzlichen mittleren Szenario (1.000 Mio. €) <strong>in</strong> Analogie<br />

zur Bewertung <strong>der</strong> Netze <strong>in</strong> Hamburg. 33 Das Heranziehen e<strong>in</strong>er Analogie zu Hamburg lässt ke<strong>in</strong>e<br />

Aussage über den tatsächlichen Wert des Berl<strong>in</strong>er Stromverteilnetzes zu; dieser muss im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er wirtschaftlichen und technischen Bewertung ermittelt werden.<br />

Modellannahmen<br />

Das Modell geht vom bestehenden Regulierungsrahmen aus und berücksichtigt ke<strong>in</strong>e etwaigen<br />

Än<strong>der</strong>ungen nach Ablauf <strong>der</strong> zweiten Regulierungsperiode. Im Modell erfolgt die Realisierung über<br />

e<strong>in</strong>e Beteiligungsgesellschaft. Das Land Berl<strong>in</strong> kauft das Netz über e<strong>in</strong>e Beteiligungsgesellschaft,<br />

die es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Netzgesellschaft e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt. Die F<strong>in</strong>anzierung erfolgt zu 40 % aus Eigenkapital, das<br />

vom Land Berl<strong>in</strong> vorher am Kapitalmarkt über e<strong>in</strong>en Kommunalkredit aufgenommen wurde. Das<br />

Eigenkapital <strong>der</strong> Netzgesellschaft wird durch die Beteiligungsgesellschaft e<strong>in</strong>gelegt. Die Beteiligungsgesellschaft<br />

f<strong>in</strong>anziert es zu 2,6 % und tilgt <strong>in</strong> Raten über 20 Jahre. 34 Zu 60 % wird die<br />

Netzgesellschaft mit Fremdkapital ausgestattet, das von <strong>der</strong> Netzgesellschaft aufgenommen und<br />

durch e<strong>in</strong>en marktüblichen Kredit f<strong>in</strong>anziert wird. Die Verz<strong>in</strong>sung für das Fremdkapital auf Ebene<br />

<strong>der</strong> Netzgesellschaft kann vollständig auf die Kosten zur Ermittlung <strong>der</strong> Erlösobergrenze umgelegt<br />

werden und wird im Modell vernachlässigt. Die Tilgung erfolgt nach 20 Jahren endfällig – danach<br />

erfolgt e<strong>in</strong>e Anschlussf<strong>in</strong>anzierung. Der Kaufpreis des Netzes entspricht dem Ertragswert auf Basis<br />

<strong>der</strong> kalkulatorischen Restwerte. Die Effizienz des Netzbetriebes für die kalkulierten Perioden beträgt<br />

100 %. Der Anteil an Neuanlagen beträgt 30 %, 70 % s<strong>in</strong>d Altanlagen; die gewichtete Eigenkapitalverz<strong>in</strong>sung<br />

beträgt 7,71 %. Die Höhe <strong>der</strong> Abschreibungen entspricht im Modell <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Investitionen<br />

– höhere Investitionen würden bei unverän<strong>der</strong>ten Abschreibungen zu kurzfristig ger<strong>in</strong>geren<br />

Cashflows führen.<br />

Alle Kostenpositionen <strong>der</strong> Netzgesellschaft s<strong>in</strong>d aufwandsgleich mit den Kostenpositionen zur<br />

Ermittlung <strong>der</strong> Erlösobergrenze. Die wesentliche E<strong>in</strong>nahme ist die Verz<strong>in</strong>sung des Eigenkapitals,<br />

das mit dem gewichteten Eigenkapitalverz<strong>in</strong>sungssatz multipliziert wird. Für die Ermittlung e<strong>in</strong>es<br />

ausschüttungsfähigen Ergebnisses auf Ebene <strong>der</strong> Netzgesellschaft erfolgt e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>zurechnung <strong>der</strong><br />

Steuern, die erst auf Ebene <strong>der</strong> Beteiligungsgesellschaft abgeführt werden.<br />

33<br />

Es ergeben sich Beträge <strong>in</strong> Höhe von rund 710 Mio. € (auf Basis Netzlänge) o<strong>der</strong> 1,15 Mrd. € (auf Basis <strong>der</strong> Anzahl<br />

Entnahmestellen); Netzstrukturdaten Vattenfall Europe Distribution Hamburg GmbH, Vattenfall Europe Distribution<br />

Berl<strong>in</strong> GmbH, 2011.<br />

34<br />

Entspricht aktuellen F<strong>in</strong>anzierungsbed<strong>in</strong>gungen nach Aussage <strong>der</strong> Senatsverwaltung für F<strong>in</strong>anzen.<br />

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