Lust auf Italien Oberitalienische Seen 2015 / 3 Leseprobe
Lust auf Italien Oberitalienische Seen 2015 / 3 Leseprobe
Lust auf Italien Oberitalienische Seen 2015 / 3 Leseprobe
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Nr. 3 Mai/Juni <strong>2015</strong> 5,50 €<br />
<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> <strong>Italien</strong><br />
www.lust<strong>auf</strong>.de<br />
Rezepte mit Genuss<br />
Sterneküche für Zuhause<br />
Weinanbau in Trentino<br />
Pinot Grigio, Chardonnay,<br />
Marzemino & Teroldego<br />
Urlaub an der Adria<br />
Sonne, Strand und Meer<br />
<strong>Seen</strong><br />
<strong>Oberitalienische</strong><br />
<strong>2015</strong><br />
Gardasee • Lago Maggiore • Comer See • Ortasee<br />
Luganersee • Iseosee • Idrosee • Lago di Varese<br />
Geheimtipp: Arabba<br />
Das traumhafte Wander- und<br />
Urlaubsparadis in den Dolomiten<br />
Mailand<br />
Mode, Kunst & Kultur<br />
A 6,30 € / I 7,45 € / CH 10,90 CHF / LUX 6,50 €
Inhaltsverzeichnis<br />
6<br />
<strong>Italien</strong>ische <strong>Seen</strong><br />
Die GroSSen seen im überblick<br />
58<br />
Mailand<br />
Mode & Kultur<br />
86<br />
Frühlingshafte<br />
Pastagerichte<br />
4
Inhalt<br />
102<br />
Rezepte von Sterneköchen<br />
<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> <strong>Seen</strong><br />
6 <strong>Oberitalienische</strong> <strong>Seen</strong> <strong>2015</strong><br />
10 Lago di Garda<br />
20 Gardasee: Salo & Gardone<br />
24 Lago Maggiore<br />
30 Comersee<br />
36 Ortasee<br />
40 Sonstige <strong>Seen</strong><br />
<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Lombardei<br />
78<br />
Arabba: Sommeraktivitäten<br />
50 Rundreise Lombardei<br />
56 Cremona: Geigenbauer<br />
58 Mailand<br />
<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Reisen<br />
72 <strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Meer<br />
78 Arabba<br />
<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Genuss<br />
86 Frühlingshafte Pastagerichte<br />
92 Genussfestival Südtirol<br />
96 Terlaner Spargel<br />
102 Sternekoch: Trafoier<br />
108 Sternekoch: Falser<br />
116 Wein: Trentino<br />
122 Kaffeegenuss<br />
92<br />
Genussfestival Südtirol<br />
service<br />
20 Gardasee-Urlaub zu gewinnen<br />
76 Wellness-Urlaub zu gewinnen<br />
39 Test-Abonnement bestellen<br />
48 Jahres-Abonnement bestellen<br />
66 Der große Fotowettbewerb<br />
106 Einzelheft bestellen<br />
130 Vorschau / Impressum<br />
5
eisen | italienische seen<br />
Se(h)enswürdigkeiten<br />
Es muss nicht immer Meer sein. Wer gar nicht<br />
<strong>auf</strong> salziges Wasser steht, aber dennoch italienisches<br />
Flair, herzhaftes und mediterranes<br />
Essen und vor allem viel Sonne genießen will,<br />
fährt an die <strong>Seen</strong> des beliebten Urlaubslandes.<br />
Und davon hat <strong>Italien</strong> viele zu bieten.<br />
Von andreas greil<br />
Abwechslung gefällig? Bitte<br />
schön. Warum nicht statt<br />
Sonne, Sand und Meer nicht<br />
einfach mal Sonne, Strand und See genießen?<br />
<strong>Italien</strong> besteht nicht nur aus goldenen<br />
Sandstränden und dem blauem<br />
Meer, sondern hat eine Reihe von idyllischen,<br />
faszinierenden und wunderschönen<br />
Binnengewässer, sprich <strong>Seen</strong>, zu bieten.<br />
Dabei tauchen so klangvolle Namen<br />
wie Lago Maggiore, Comer See, Orta<br />
See oder der bekannteste und größte aller<br />
italienischen <strong>Seen</strong>, der Gardasee, <strong>auf</strong>.<br />
Die meisten <strong>Seen</strong> liegen in Norditalien.<br />
Grund dafür ist neben dem höheren<br />
Niederschlag auch die Gebirgskette<br />
der Alpen, durch die im Verl<strong>auf</strong> der<br />
letzten Jahrtausende einige natürliche<br />
<strong>Seen</strong> entstanden sind. Die drei größten<br />
<strong>Seen</strong> in <strong>Italien</strong>, der Gardasee, der Lago<br />
Maggiore und der Comer See, verl<strong>auf</strong>en<br />
durch mehrere Regionen und Provinzen<br />
vom Piemont, Lombardei, Südtirol<br />
bis nach Venetien. Früher dienten<br />
Frischer Fisch,<br />
frisch <strong>auf</strong><br />
den Tisch<br />
diese Gewässer hauptsächlich der Fischerei<br />
und damit der Ernährung der<br />
ansässigen Bevölkerung. Das hat sich<br />
bis heute in großen Teilen nicht verändert.<br />
In vielen Orten gibt es ihn noch:<br />
den Fischerhafen. Oftmals haben sich<br />
unweit davon Fischlokale niedergelassen,<br />
in denen man köstliche Spezialitäten<br />
aus dem jeweiligen See genießen<br />
kann. Als Beispiel ist hier Trota, eine<br />
Forellenart aus dem Gardasee, zu nennen,<br />
die sehr schmackhaft und weitgehend<br />
grätenfrei ist. Wer den Gardasee<br />
besucht, sollte unbedingt einmal ein<br />
Fischlokal <strong>auf</strong>suchen und diese Köstlichkeit<br />
probieren.<br />
Tourismus hält Einzug<br />
Schon seit geraumer Zeit ist aber neben<br />
dem Fischfang ein weiterer Wirtschaftszweig<br />
mit großem finanziellen Potential<br />
entstanden: der Tourismus. So sind<br />
die <strong>Seen</strong> in Norditalien zum Beispiel<br />
bei nordeuropäischen Touristen aus,<br />
Österreich, Deutschland, Schweiz,<br />
Frankreich, Belgien, Holland, England,<br />
Dänemark und Schweden besonders beliebt.<br />
In den Sommermonaten entsteht<br />
daher an den italienischen Binnengewässern<br />
eine einzigartige multikulturelle<br />
Gemeinschaft. Auf den Märkten und<br />
in den Straßen herrscht dann ein Sprachengewirr,<br />
dass es einem schon fast<br />
schwindlig werden möchte.<br />
Von klein bis groß, von Erlebnis und<br />
Sport bis zur Ruhe-Oase reicht die Palette<br />
der <strong>Seen</strong> und ihren Umgebungen.<br />
Viele der Gewässer sind <strong>auf</strong> natürlichem<br />
Weg durch nacheiszeitliche Gletscherschmelze<br />
entstanden und besitzen eine<br />
sehr gute Wasserqualität. Besonders<br />
8
überblick<br />
8<br />
2<br />
3<br />
7<br />
6<br />
4<br />
5<br />
Mailand<br />
1<br />
© kartendaten by Google<br />
1 lago di garda 3 comer see 5 iseosee<br />
7<br />
2 Lago Maggiore 4 ortasee<br />
6 idrosee<br />
8<br />
lago di ledro<br />
reschensee<br />
dann, wenn der See einen Zul<strong>auf</strong> und,<br />
besonders wichtig, einen Abl<strong>auf</strong> besitzt.<br />
Denn nur dann kann das Wasser konstant<br />
zirkulieren, der See reinigt sich quasi<br />
von selbst.<br />
Die Namen der bekannten <strong>Seen</strong> zergehen<br />
<strong>auf</strong> der Zunge wie zartschmelzendes<br />
Gelati und wecken Fernweh. Ob Lago<br />
di Garda, Lago Maggiore, Lago di Iseo,<br />
Comer, Orta oder Kalterer See, sie locken<br />
Urlauber magisch an. Diese wiederum<br />
bekommen neben jeder Menge<br />
Erholung auch eine große Portion an<br />
Abwechslung. Wandern, Klettern und<br />
Sightseeing sind nur einige Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />
denen man sich<br />
perfekt auch abseits der Badesaison<br />
hingeben kann. Es ist also für genügend<br />
Kurzweile gesorgt und jeder Besucher<br />
dürfte <strong>auf</strong> seine Kosten kommen.<br />
Sport & Unterkunft<br />
An den großen <strong>Seen</strong> wird Freizeit<br />
und Wassersport groß geschrieben.<br />
Man kann mit Segelbooten die Küsten<br />
erkunden, Angeln, Windsurfen,<br />
Wasserskifahren, Tauchen und vieles<br />
mehr. Bei den <strong>Seen</strong> im Norden, die<br />
in den Alpen liegen, kommt dann<br />
noch Klettern und Bergwandern<br />
hinzu. Aber auch die Erkundung des<br />
Sees vom Wasser aus ist durchaus<br />
möglich. Die Gesellschaft „Gestione<br />
Navigazione Laghi“ bietet dazu<br />
Rundfahrten um den See an. Die<br />
Gesellschaft besitzt eine Flotte aus<br />
mehreren Schiffen, die <strong>auf</strong> dem Gardasee,<br />
Lago Maggiore und dem Lago<br />
di Como gebucht werden können.<br />
An Unterkunftsmöglichkeiten fehlt<br />
es rund um die großen <strong>Seen</strong> in <strong>Italien</strong><br />
sicherlich nicht, viele Ortschaften<br />
bieten Hotels, Ferienhäuser oder Ferienwohnungen<br />
an. Besonders beliebt<br />
sind an den norditalienischen <strong>Seen</strong><br />
die Campingplätze, die es in allen Kategorien<br />
gibt und eine preiswerte Alternative<br />
darstellen.<br />
Windsurfen, der beliebte Sport ist an jedem<br />
der italienischen <strong>Seen</strong> möglich. Surfschulen<br />
helfen gerne beim Einstieg in den Sport.<br />
9
eisen | italienische seen<br />
Lacus Benacus,<br />
der Größte<br />
Groß, schön, abwechslungsreich – so<br />
präsentiert sich der wohl beliebteste See<br />
<strong>Italien</strong>s: der Gardasee. Bei den Römern<br />
hieß er noch „Lacus Benacus“ und wurde<br />
erst später zum heutigen „Lago di Garda“.<br />
Seine Lage macht in so populär, dennoch<br />
ist das Gebiet äußerst vielfältig,<br />
faszinierend und besitzt märchenhafte<br />
Landschaften und Städte.<br />
Von andreas greil<br />
Der Gardasee, im Norden<br />
<strong>Italien</strong>s gelegen, fasziniert<br />
schon seit je her seine Besucher.<br />
Bereits Goethe schwärmte <strong>auf</strong><br />
seiner „italienischen Reise“ in höchsten<br />
Tönen von dem See, als er am Ostufer<br />
entlang kam und Malcesine besuchte.<br />
Von der Schönheit und seiner Faszination<br />
hat der Lago di Garda bis heute nichts<br />
verloren. Egal zu welcher Reisezeit man<br />
den See besucht, es gibt immer etwas<br />
zu bestaunen. Besonders die vielfältigen<br />
Wasserschattierungen, die der See zu unterschiedlichen<br />
Zeiten zeigt. Einmal ist<br />
er tief blau, dann wieder türkis und auch<br />
grün ist keine Seltenheit.<br />
Der heutige Namen des Sees kommt aus<br />
dem Germanischen. Namensgeber ist<br />
der gleichnamige Ort, der ursprünglich<br />
eine mittelalterliche Burg besaß, die <strong>auf</strong><br />
einem Felsen stand. Da das germanische<br />
„Garda“ soviel wie „Warte“ oder „Beschützerin“<br />
bedeutet, bekam der Ort<br />
unter der Burg seinen Namen und diente<br />
dann später als Namensgeber des ganzen<br />
Sees. Der Namen „Benacus“ ist aber<br />
nicht verschwunden, sondern findet sich<br />
rund um den See als Hotel-, Restaurantoder<br />
Straßenbezeichnung wieder.<br />
Der Gardasee steht unter Verwaltung<br />
von drei Bezirken: Trentino, Lombardei<br />
(Brescia) und Venetien (Verona).<br />
Dabei dürfen das Trentino den Norden,<br />
die Provinz Brescia den Westen und<br />
Teile des Südens und schließlich die<br />
Provinz Verona den Osten und ebenfalls<br />
Teile des Südens die Geschicke der<br />
ihnen anvertrauten Regionen lenken.<br />
Der Gardasee ist <strong>Italien</strong>s größter und<br />
beliebtester See, nicht nur bei den Einheimischen,<br />
sondern besonders auch<br />
bei den Münchnern, die gerade den<br />
Norden des Sees als zweite Heimat<br />
betrachten. Kein Wunder, sind es gerade<br />
mal 400 Kilometer von München<br />
bis zu den bekannten Orten Riva oder<br />
Torbole. Bei günstiger Verkehrslage bedeutet<br />
das in etwa vier Stunden Fahr-<br />
12
gardasee<br />
Segeln wird am Gardasee<br />
groß geschrieben. Besonders<br />
der Norden, wie hier Torbole,<br />
hat da einiges zu bieten.<br />
Den besten Blick <strong>auf</strong><br />
den Gardasee bekommt<br />
man vom Monte Baldo.<br />
Eine Seilbahn bringt die<br />
Besucher hin<strong>auf</strong>.<br />
zeit – da ist ein Wochenendausflug<br />
vorprogrammiert. Der nördliche Teil<br />
des Gardasees unterscheidet sich sehr<br />
vom südlichen. Der Norden des Sees ist<br />
zwischen steil <strong>auf</strong>ragenden Berghängen<br />
eingekeilt und es weht ein konstanter<br />
Wind. Das östliche Seeufer wird vom<br />
2.079 m hohen Bergrücken des Monte<br />
Baldo überragt. Der südliche Bereich des<br />
Gardasees besticht durch seine sanften<br />
Hügel mit Weinreben und Olivenhainen,<br />
sowie das breite Seeufer mit den<br />
leicht zugänglichen Badestränden. Hier<br />
gibt es herrschaftliche Villen, umgeben<br />
von Zypressen, Bougainvillea, Oleander<br />
und Palmen. Der Gardasee hat zu jeder<br />
Jahreszeit seinen Reiz und bietet für jeden<br />
Besucher interessante, spannende<br />
und erholsame Momente. Der Norden<br />
ist den Wassersportlern, Bergsteigern<br />
bzw. –wanderern und Mountainbikern<br />
gewidmet. Hier bekommt man alles was<br />
das Herz begehrt. Segler und Surfer haben<br />
den ganzen Tag Wind und können<br />
so optimal ihrem Hobby frönen. Für<br />
Bergfreunde gibt es im Hinterland unzählige<br />
Klettersteige und Wanderwege<br />
und die Radler unter den Besuchern<br />
können sich <strong>auf</strong> ein weit gefächertes Angebot<br />
an Fahrradrouten freuen. Das Klima<br />
ist dank der geschützten Lage submediterran.<br />
Die Sommer sind heiß und die<br />
Winter mild und niederschlagsarm.<br />
Bei der Anreise in den Norden und Westen<br />
des Sees, nimmt man am besten die<br />
Autobahnausfahrt „Rovereto Süd“ und<br />
folgt der Beschilderung Richtung Nago,<br />
Torbole oder Riva. Landschaftlich sehr<br />
schön ist auch der Weg über Arco, einem<br />
alten Dorf mit antiker Burg. In diesem<br />
Fall geht es dann bereits bei Trento von<br />
der Autostrada. Wer allerdings direkt in<br />
den Osten bzw. Südosten will, sollte <strong>auf</strong><br />
der Autobahn verweilen und bei Affi<br />
abfahren. Der Weg zum See führt dann<br />
nach Garda oder Torri del Benaco.<br />
Wer gerne den kompletten See umrunden<br />
möchte, braucht Geduld. Die<br />
Küstenstraße ist rund 160 km lang<br />
und zuweilen verstopft. Aber dennoch<br />
sehenswert. Idealerweise beginnt die<br />
Rundreise oben im Norden bei Torbole<br />
führt über Malcesine, Bardolino und<br />
Garda dem Ostufer entlang in den Süden<br />
nach Peschiera, Sirmione und Desenzano,<br />
um dann über die Weststraße<br />
über Saló, Maderno und Limone und<br />
den unzähligen Tunneln wieder nach<br />
Norden in Riva anzukommen.<br />
Riva & Torbole<br />
Riva und Torbole sind mitunter die bekanntesten<br />
Orte des Gardasees. Hoch<br />
im Norden, wo die Berge noch steil<br />
sind und der See schmal ist, liegt der<br />
eine Ort im Nordwesten und der andere<br />
im Nordosten. Beide sind der erste<br />
Anl<strong>auf</strong>punkt, wenn man sich dem See<br />
aus Deutschland nähert. Im Norden<br />
des Sees sind die Sportler sehr gut <strong>auf</strong>gehoben.<br />
Es gibt kaum eine Sportart,<br />
die hier nicht unterstützt wird. Allen<br />
13
Garda & Torri del Benaco<br />
Der liebliche Ort Garda am Ostufer<br />
des Sees ist nicht nur Namensgeber des<br />
Sees, sondern liegt in einer wunderschönen<br />
grünen Bucht. Unweit davon:<br />
Torri del Benaco, das hübsche Hafenstädtchen<br />
mit der einzigen Autofähre<br />
zum Westufer.<br />
Garda und Torri del Benaco, beide<br />
Orte sind mit dem See eng verbunden.<br />
Während der eine den ursprünglichen<br />
Namen des Sees „Benacus“ noch in seiner<br />
Bezeichnung trägt, ist der andere<br />
Namensgeber seit dem 12. Jahrhundert.<br />
Torri liegt am Ostufer an der Stelle, an<br />
der der See breit wird. Im hübschen Hafenstädtchen<br />
geht es eher beschaulich<br />
zu. Selbst im Hochsommer kann man<br />
hier noch abseits der großen Touristenströme<br />
durch die engen Altstadtgässreisen<br />
| italienische seen<br />
Malcesine mit seiner Burg begeisterte<br />
schon Goethe <strong>auf</strong><br />
seiner „italienischen Reise“.<br />
Überall am Gardasee<br />
findet man schöne<br />
Seepromenaden, die zum<br />
Spaziergehen und Verweilen<br />
geradezu einladen.<br />
voran, natürlich die verschiedenen Variationen<br />
des Wassersports, und hier<br />
ganz besonders Segeln und Surfen. Das<br />
ganze ist dem ständigen Wind am See<br />
geschuldet, der am Vormittag von Norden<br />
und am Nachmittag von Süden her<br />
weht. Kein Wunder, dass hier, besonders<br />
in Torbole, schon vor vielen Jahren<br />
die Surfer ihre Heimat gefunden haben.<br />
Es hat sich zu eines der besten Surfreviere<br />
in Europa entwickelt. Am Ortskern<br />
und entlang des Ufers locken viele Bars<br />
und Clubs nicht nur die Surfer an, die in<br />
Torbole klar in der Überzahl sind.<br />
Dagegen ist für Segler, die das Flair eines<br />
Sporthafens lieben, der Porto San<br />
Nicolo die erste Adresse von Riva del<br />
Garda. Entlang des Hafens gibt es einen<br />
Kiesstrand, Rasenflächen und gemütliche<br />
Lokale. Riva ist ein idealer Ausgangspunkt<br />
für Segeltörns, Radtouren<br />
in die nahegelegenen Berge und für<br />
ausgiebige Wanderungen.<br />
Malcesine<br />
Das Wahrzeichen Malcesines ist die<br />
Burg, die man schon von weiten wahrnimmt<br />
und die Goethe <strong>auf</strong> seiner „italienischen<br />
Reise“ fast zum Verhängnis<br />
wurde. Neben der Burg bietet der Ort<br />
liebliche kleine Gassen, einen schönen<br />
Hafen und die Auffahrt <strong>auf</strong> den Monte<br />
Baldo, der zum Skifahren und Wandern<br />
geradezu <strong>auf</strong>fordert.<br />
Malcesine erstreckt sich rund um eine<br />
antike Skaliger Burg und dem Palazzo die<br />
Capitani. Der romantische Ort besticht<br />
durch viele kleine Gassen, herrlichen Bogengänge<br />
und wunderschönen Plätzen<br />
und übt eine magische Faszination aus.<br />
In den Sommermonaten ist Hochsaison<br />
und der Ort von Touristen überfüllt, die<br />
sich durch die engen Wege und Straßen<br />
schieben. Die Suche nach einem Parkplatz<br />
wird dann zum Geduldsspiel.<br />
Badegäste suchen am besten südlich der<br />
Burg den Weg von der Uferpromenade zur<br />
üppig bewachsenen Halbinsel Val di Sogno<br />
<strong>auf</strong>. Unterwegs dorthin kommt man an<br />
mehreren schönen Badestellen vorbei.<br />
Malcesine hat sich perfekt <strong>auf</strong> die Bedürfnisse<br />
von Urlaubern eingestellt. Es<br />
ist nicht nur einer der traditionsreichsten<br />
Urlaubsorte am Gardasee, sondern<br />
die hoch über der Altstadt gelegene Burg<br />
gehört auch zu den beliebtesten Orten<br />
für Hochzeiten am See.<br />
14
gardasee<br />
chen oder entlang der Uferpromenade<br />
flanieren. Garda ist nur sieben Kilometer<br />
südlich entfernt. Wer gerne zu Fuß<br />
unterwegs ist, sollte hier einen Spaziergang<br />
einplanen. Man ist zwar einige Zeit<br />
unterwegs, wird aber mit einer wunderschönen<br />
Uferpromenade und herrlicher<br />
Aussicht verwöhnt.<br />
Im Ortsteil Pai, nördlich des Zentrums<br />
von Torri del Benaco, befindet sich ein<br />
außergewöhnliches Ausflugsziel – die<br />
Tropfsteinhöhle Grotta Tanella. Die<br />
Höhle kann man in geführten Touren<br />
besichtigen.<br />
Bardolino<br />
Der kleine verträumte Ort hat sich in<br />
L<strong>auf</strong>e der Jahre zum Touristenmagnet<br />
entwickelt. Und so verwundert es nicht,<br />
dass es in den Gassen bis in den späten<br />
Abendstunden lebhaft ist. Bardolino,<br />
am Ostufer des Gardasees gelegen, versteht<br />
es zu Feiern. Kein Wunder kommt<br />
doch aus der Region der bekannte leichte,<br />
spritzige und süffige Rotwein, mit<br />
dem jedes Fest optimal bereichert wird.<br />
In Bardolino erwarten den Besucher<br />
romantische, Gassen, Cafes, Eisdielen,<br />
und zahlreiche Geschäfte. Im kleinen<br />
im venezianischen Stil gehaltenen Städtchen<br />
herrscht eine einzigartige urbane<br />
Atmosphäre. Die große Uferpromena-<br />
Limone, hoch im<br />
Norden an der<br />
Westküste des<br />
Gardasees gelegen,<br />
ragt steil in die<br />
Hänge des felsigen<br />
Ufers. Die Zitrone<br />
wurde hier zum<br />
Wahrzeichen gemacht.<br />
de lädt bis in die späten Abendstunden<br />
zum Bummeln ein, denn die Geschäfte<br />
haben teilweise bis Mitternacht geöffnet.<br />
Die Restaurants, Bars und vor allem die<br />
Discos ziehen besonders junge Nachtschwärmer<br />
aus der Region an.<br />
Für Kultur- und Architekturfreunde<br />
hat die Umgebung von Bardolino vieles<br />
zu bieten. Hier befinden sich zahlreiche<br />
Villen aus dem 19. Jahrhundert wie Villa<br />
Bottagisio, Villa Guerrieri, Villa Marzan,<br />
Villa Raimondi und Villa Giuliari-<br />
Gianfilippi.<br />
Bardolino kann nicht nur mit<br />
dem gleichnamigen köstlichen<br />
Wein <strong>auf</strong>warten, sondern besitzt<br />
auch eine bezaubernde<br />
Uferpromenade.<br />
Lazise & Peschiera<br />
Lazise das Tor ins Hinterland erfreut sich<br />
der Nähe von Verona und ist ein beliebter<br />
Badeort im Südosten des Sees. Kein<br />
Wunder, denn der lange Sandstrand ist<br />
ideal für Familien mit Kinder. Die Stadt<br />
hat rund 6.900 Einwohner und eine autofreie<br />
mittelalterliche Altstadt, die von<br />
einer gut erhaltenen, zinnengekrönten<br />
Stadtmauer umsäumt ist. Das schmale<br />
Hafenbecken Lazises mit seiner beliebten<br />
Hafenpromenade zieht sich tief in<br />
die engen Gässchen und kleinen Plätzen<br />
hinein. Gemütliche Restaurants, Bars<br />
und Cafes reihen sich hier aneinander. In<br />
den bunten Häuserzeilen des alten Ortskernes<br />
lässt es sich hervorragend bummeln<br />
und shoppen und auch abends ist<br />
in Lazise immer was los.<br />
Nicht weit entfernt wartet ein ehemaliges<br />
Fischerdorf <strong>auf</strong> Besucher,<br />
das seine Herkunft in seinen Namen<br />
trägt. Peschiera, was wörtlich übersetzt<br />
„Fischteich“ bedeutet, ist ein wichtiger<br />
Knotenpunkt für Bahnreisende. Denn<br />
es besitzt einen Bahnhof, was sonst<br />
nur Desenzano <strong>auf</strong>zuweisen kann. Der<br />
Bahnhof ist nur einen Katzensprung<br />
von der Altstadt entfernt und unter<br />
anderem ein Halt für die Schnellzüge<br />
der Strecke „Mailand - Venedig“. Wunderschön<br />
ist die Altstadt Peschieras, die<br />
völlig von Kanälen umflossenen wird<br />
und innerhalb einer mächtigen, schön<br />
bewachsenen Festung liegt. Wer einen<br />
Bummel in den vom Tourismus noch<br />
nicht so sehr dominierten engen Gassen<br />
macht, findet nette Geschäfte und<br />
kleine Bars, die geradezu zum Verweilen<br />
animieren.<br />
Sirmione & Desenzano<br />
Sirmione war schon zu Römerzeit wegen<br />
seiner Thermalquelle mit heilender<br />
Wirkung ein wichtiger Kurort. Und das<br />
unweit gelegene Desenzano entwickelte<br />
sich zu einem wichtigen Handelszen-<br />
15
eisen | Salo & Gardone<br />
Eine wirklich<br />
ruhige Oase<br />
Von Stephan Quinkertz<br />
Das Ostufer am Gardasee ist <strong>auf</strong>grund der<br />
Autobahnnähe sehr bekannt. Im Westufer<br />
hingegen bieten die Orte Salò und Gardone<br />
Riviera traumhafte erholsame Fleckchen, die<br />
man unbedingt mal erkunden sollte.<br />
Im Sommer findet zu<br />
Ehren des Geigenbauers<br />
"Gasparo da Salò<br />
ein Festival statt.<br />
A<br />
m besten erreichen Sie die<br />
Urlaubsregion am Westufer<br />
über die berühmte Gardesana<br />
Occidentale durch viele Tunnels von<br />
Riva Richtung Süden nach Salò.<br />
Salò<br />
Salò liegt in der Mitte<br />
des Gardasee, zu Füßen<br />
des Berges S. Bartolomeo<br />
(568 m). Salò wird<br />
auch als Hauptstadt des oberen, Brescianer<br />
Gardasees bezeichnet. Die geographische<br />
Lage zwischen der Valtenesi, der<br />
Valle Sabbia und dem oberen Gardasee,<br />
wirkt sich besonders günstig <strong>auf</strong> das sehr<br />
milde Klima aus. Das historische Zentrum<br />
besteht aus einem dichten Netz aus<br />
Strassen, Gassen und kleinen Plätzen mit<br />
herrschaftlichen Wohnsitzen, eleganten<br />
Geschäften, zahlreichen Restaurants und<br />
vielen Hotels, auch höherer Kategorie.<br />
Für einen atemberaubenden Ausblick <strong>auf</strong><br />
den Gardasee sorgt die mit ca. 4 km längste<br />
Uferpromenade des Sees. Auf ihr kann<br />
man gemütlich spazieren und wunderschöne<br />
Paläste und Arkaden bestaunen.<br />
Direkt hinter der Uferpromenade liegt<br />
die Altstadt von Salò mit einer Fußgängerzone.<br />
Jede Menge Eink<strong>auf</strong>släden, Bars<br />
und Restaurants und diverse Boutiquen<br />
berühmter Designer säumen die Straßen<br />
des Ortes und bieten ein einmaliges Eink<strong>auf</strong>serlebnis.<br />
Nach dem Eink<strong>auf</strong>sbummel<br />
oder der Besichtigungstour sollte man<br />
sich das breite Angebot verschiedener<br />
Fischspezialität in den diversen Lokalen<br />
nicht entgehen lassen. Zu den typischen<br />
Fischgerichten der Region gehören unter<br />
anderem verschiedene Arten der Renke.<br />
Jedes Jahr wird im Sommer in Salò das<br />
internationale Streicher-Festival „Gasparo<br />
da Salò“ veranstaltet. Das Festival ist<br />
nach Gasparo Bertolotti benannt, dem<br />
bekannten Geigenbauer und Kontra-<br />
Salò: Traumhafter Blick<br />
<strong>auf</strong> den See und die<br />
längste Promenade<br />
des Gardasees.<br />
Gardone Riviera: Die<br />
Promenade läuft man gerne<br />
ab, an deren beider Enden<br />
befinden sich noble Hotels.<br />
20
Gardasee<br />
Id maio que perios quiae volum<br />
etus nost fugitem. Itatur am quatior<br />
eceaquiat.<br />
Gardone Riviera: Einfach nur durch die<br />
Altstadt flanieren und genießen.<br />
Vittoriale: Freilichttheater<br />
mit herrlichem Blick <strong>auf</strong><br />
den Gardasee.<br />
bassisten, welcher 1540 in Salò geboren<br />
wurde und auch als Gasparo da Salò bekannt<br />
wurde. Das Festival umfasst eine<br />
Reihe von abendlichen Konzerten, die<br />
von berühmten europäischen Orchestern<br />
gegeben und von bekannten Meistergeigern<br />
geführt werden. Dazu gesellen sich<br />
verschiedene Ausstellungen sowie weitere<br />
Events zum Thema Violine, Geigenbau<br />
und Musik. Heuer findet das "Festival Violinistico<br />
Gasparo da Salò“ vom 18.07. bis<br />
18.08. statt.<br />
Weitere Infos: Fremdenverkehrsbüro,<br />
Piazza S.Antonio 4, I-25087 Salò,<br />
Tel. +39 0365 21423<br />
Gardone Riviera<br />
Gardone Riviera liegt an<br />
der Westküste des Gardasees,<br />
ca. 40 km von Brescia<br />
entfernt und gehört<br />
zum Regionalpark „Alto Garda Bresciano“.<br />
Die Umgebung von Gardone Riviera<br />
ist ein unvergleichlicher „botanischer<br />
Garten”, wo man typische mediterrane,<br />
subtropische und mitteleuropäische Vegetation<br />
vorfindet. Das Klima ist das ganze<br />
Jahr über mild, dank dem natürlichen<br />
Schutz der Hügel, welche die Ortschaft<br />
umschließen.<br />
Erholsame Spaziergänge durch die landschaftlich<br />
makellosen Park- und Gartenanlagen<br />
sind in Gardone Riviera ebenso<br />
beliebt wie das Flanieren durch die prächtig<br />
bewachsene Altstadt mit ihren malerischen<br />
Gassen und exklusiven Villen. Der<br />
imposante Dorfkern besticht mit freundlichen,<br />
bunten Häusern und herrlichen<br />
Plätzen zum Ausruhen.<br />
Im Ortsteil Gardone di Sopra befindet<br />
sich der der berühmte botanische Garten<br />
„Giardino Botanico Hruska“, den einst<br />
der österreichische Arzt und Botaniker<br />
Arthur Hruska anlegte. Im Jahr 1910<br />
pflanzte er die erste der vielen folgenden<br />
exotischen Gewächse in den Garten um<br />
seine Villa, der mit jeder Pflanze mehr zu<br />
einem kleinen Park wurde. Den Pflanzen<br />
aus aller Welt kam das milde Klima in<br />
Gardone sehr zugute. Mit mehr als 2.000<br />
verschiedene Arten von Pflanzen gehört<br />
der Garten heute zur Stiftung des österreichischen<br />
Künstlers André Heller.<br />
Besonders sehenswert ist das Anwesen<br />
„Vittoriale degli Italiani“ des italienischen<br />
Dichters Gabriele d'Annunzio. Heute ist<br />
es ein vielbesuchtes Museum und in dem<br />
1953 eröffneten Freilichttheater finden<br />
anspruchsvolle Theatervorstellungen und<br />
wohlklingende Konzerte statt. Für gute<br />
Livemusik ist auch die Seepromenade von<br />
Gardone Riviera bekannt. Unmittelbar<br />
gegenüber vom Vittoriale steht die kleine<br />
Pfarrkirche S. Nicola. Der Barockbau präsentiert<br />
sich mit viel Prunk und Schmuck<br />
und versetzt die Besucher in Staunen.<br />
Weitere Infos: Tourismusbüro Gardone,<br />
Corso Repubblica 8, I-25083 Gardone<br />
Riviera, Tel. +39 036 520347<br />
21
eisen | italienische seen<br />
Langensee, der<br />
Abwechslungsreiche<br />
Unter den deutschen Namen „Langensee“ ist er kaum<br />
bekannt. Eher ist die Bezeichnung „Lago Verbano“ noch<br />
geläufig. Unter „Lago Maggiore“ kennt ihn aber die<br />
ganze Welt. Er erstreckt sich von Norden bis Süden und<br />
verfügt über landschaftliche Kontraste, wie kaum ein<br />
anderer. Abwechslung ist daher vorprogrammiert.<br />
Von andreas greil<br />
Schon allein sein klangvoller<br />
Name „Lago Maggiore“ lädt<br />
zum Träumen ein und das zu<br />
Recht. Mit kaum einem anderen See in<br />
<strong>Italien</strong> verbindet man Romantik, blühende<br />
Landschaften und das berühmte<br />
„Dolce Vita“, als mit dem Lago Maggiore.<br />
Kaum ein anderer See erfreut sich so<br />
großer Beliebtheit wie der Lago Maggiore.<br />
Kaum ein anderer See wurde im deutschen<br />
Schlager so oft besungen, wie der<br />
Lago Maggiore. Egal ob Karel Gott, die<br />
Flippers, Vicky Leandros und viele andere,<br />
alle haben den See als Mittelpunkt<br />
ihrer Sehnsuchts- und Liebeslieder erkoren.<br />
Selbst der Winter am See wird dabei<br />
nicht ausgespart; wenn Vicky Leandros<br />
ihrer Liebe nachweint und der kleinen<br />
Bar wehmütig nachtrauert, die zu dieser<br />
Zeit geschlossen ist. Der Langensee übt<br />
einen unwiderstehlichen Reiz aus – egal<br />
zu welcher Jahreszeit.<br />
Mit einer Fläche von 212 km² ist der<br />
Langensee nach dem Gardasee der<br />
zweitgrößte See <strong>Italien</strong>s. Er erreicht<br />
eine maximale Tiefe von 372 Metern<br />
und reicht von den südlichen Alpen<br />
bis zur Poebene und gehört zu den beliebtesten<br />
Urlaubszielen in Oberitalien.<br />
Wie die anderen oberitalienischen <strong>Seen</strong><br />
entstand er beim Abschmelzen eiszeitlicher<br />
Gletscher.<br />
Gute 20 Prozent des Lago Maggiore befinden<br />
sich im Norden in der Schweiz im<br />
Kanton Tessin. Dieser Teil ist vor allem<br />
von hohen Felswänden umgeben. 80 Prozent<br />
des Sees sind allerdings in oberitalienischer<br />
Hand.<br />
Der westliche Teil des Lago Maggiore gehört<br />
zur Region Piemont genauer gesagt<br />
zu den Provinzen Novara und Verbano<br />
Cusio Ossola, der östliche Teil hingegen<br />
zur Region Lombardei, beziehungsweise<br />
zur Provinz Varese. Der Lago Maggiore<br />
kann kaum unterschiedlicher sein. Während<br />
es in der nahezu unerschlossenen<br />
Natur an der Ostseite gemächlich und<br />
ruhig zugeht und es viele beschauliche<br />
24
Lago Maggiore<br />
Das Schweizer Seebecken<br />
nimmt ungefähr 20 Prozent<br />
des Sees im Norden ein. Hier<br />
in Ascona kann man abends<br />
vorzüglich flanieren und die<br />
Stimmung im Hafen genießen.<br />
Der Lago Maggiore ist lang<br />
und schmal und übt zu jeder<br />
Jahreszeit einen unwiderstehlichen<br />
Reiz aus.<br />
Köstliche Spezialitäten<br />
gibt es in Cannobio am<br />
oberen Lago nicht nur im<br />
Supermarkt, sondern auch in<br />
den heimischen Restaurants.<br />
Plätzchen gibt, ist der Westen lebhaft und<br />
voller Trubel. Die schönste Sehenswürdigkeit<br />
am Lago Maggiore ist natürlich<br />
der See selbst. Er bietet viele verschiedene<br />
Möglichkeiten, sich einen schönen,<br />
erholsamen oder spannende Tag zu gestalten.<br />
So kann der Urlauber beispielsweise<br />
an einigen ausgewiesenen Stellen<br />
in dem strahlend blauen Wasser baden,<br />
sein Glück beim Angeln versuchen oder<br />
sich mit einem Boot zu den bewundernswerten<br />
Inseln übersetzen lassen. Für alle,<br />
die lieber per Pedes unterwegs sind, ist<br />
ein Spaziergang am Lago Maggiore und<br />
ein Besuch der vielen kleinen Fischerdörfer<br />
lohnenswert. Wer gerne ausgiebige<br />
Fahrradtouren unternimmt oder gerne<br />
in den Bergen bei wundervoller Aussicht<br />
wandert, rund um den Lago Maggiore ist<br />
alles da, was das Sportler-Herz begehrt.<br />
Und für Freunde der „ruhigen Kugel“,<br />
dem Golfsport, ist mit dem Golf Club<br />
von Castelconturbia bestens gesorgt.<br />
Das Leben am Lago Maggiore<br />
Seit Gedenken ist die Fischerei ein wichtiger<br />
wirtschaftlicher Bestandteil dieses<br />
Gletschersees, jährlich werden 150 Tonnen<br />
Fisch gefangen und verk<strong>auf</strong>t. So ist<br />
es hier selbstverständlich, dass etliche<br />
Berufsfischer am See ansässig sind. Und<br />
es macht ja auch Spaß den Profis bei ihrer<br />
Arbeit über die Schulter zu sehen. Diese<br />
Gelegenheit sollte man sich <strong>auf</strong> keinen<br />
Fall entgehen lassen. Ganz zu schweigen<br />
von dem köstlichen frischen Fisch, der<br />
in den einschlägigen Restaurants perfekt<br />
zum Gaumenschnalzen zubereitet wird.<br />
Aber auch der Tourismus ist ein großer<br />
Wirtschaftsfaktor der Region. Seit 1826<br />
gibt es <strong>auf</strong> dem See eine Passagierschifffahrt.<br />
1852 wurde diese vom Österreichischen<br />
Lloyd übernommen und neu organisiert.<br />
Heute betreibt die Navigazione Laghi<br />
eine Flotte von 25 Schiffen, die den Besucher<br />
an fast jedes Eck des Sees kutschieren.<br />
Das Klima am Lago Maggiore ist wie auch<br />
bei den anderen großen <strong>Seen</strong> in Oberita-<br />
25
eisen | italienische seen<br />
Die sogenannten „Schlösser von<br />
Cannero“ ragen bei Cannero Riviera <strong>auf</strong><br />
zwei winzigen Inseln aus dem Wasser.<br />
lien als Submediterran zu bezeichnen, äußerst<br />
mild und angenehm. Aufgrund der<br />
optimalen Temperaturen gedeihen hier<br />
Zitronen und Olivenbäume. Die Flora<br />
und Fauna um den See ist äußerst bemerkenswert<br />
und wird von Naturliebhabern<br />
sehr geschätzt. Während der angenehmen<br />
Jahreszeit herrschen hier überwiegend<br />
zwei verschiedene Winde, zum einen<br />
der Tramontana ein Wind der morgens<br />
vom nördlichen Alpengebiet über den<br />
See nach Süden zieht, sowie der Inverna<br />
der genau umgekehrt gegen Nachmittag<br />
von der Poregion Richtung norden weht.<br />
Genutzt werden diese Winde natürlich<br />
überwiegend von Wassersportliebhabern<br />
die <strong>auf</strong> dem See Segeln oder Windsurfen.<br />
Von Nord nach Süd und<br />
Ost nach West<br />
Um den abwechslungsreichen Lago Maggiore<br />
bzw. seine Regionen zu erkunden,<br />
muss man sich den einzelnen Gebieten separat<br />
nähern. Aufgeteilt in „Schweizer Seebecken“,<br />
„Oberer Lago“, „Mittlerer Lago“<br />
und „Unterer Lago“, alles <strong>auf</strong> der lebhaften<br />
Westseite, und dem ruhigeren Ostufer hat<br />
man die Qual der Wahl. Wo soll es denn<br />
hin? Am besten man quartiert sich in eine<br />
der gemütlichen Ferienwohnungen oder<br />
Hotels ein, bei denen es Zimmer jeder<br />
Preiskategorie gibt, und unternimmt dann<br />
Tagesausflüge zu den einzelnen Regionen<br />
oder den traumhaften Inseln.<br />
Schweizer Seebecken<br />
Die Schweizer Seite des Lago Maggiore,<br />
an deren Ufer Locarno, Ascona, Brissago<br />
und weitere kleine Ortschaften angesiedelt<br />
sind, fällt durch zahlreiche Naturschönheiten<br />
sowie Stätten von historischer<br />
und kultureller Bedeutung <strong>auf</strong>.<br />
Überaus bemerkenswert ist der botanische<br />
Garten der Brissago-Inseln mit seinen<br />
bezaubernden Blumen und Pflanzen<br />
aus fünf Kontinenten. Für Architektur-<br />
Liebhaber sei die Altstadt von Locarno<br />
mit ihren Kirchen, dem Visconti-Schloss,<br />
dem Rivellino genannten Festungsturm<br />
und die Wallfahrtskirche Madonna del<br />
Sasso in Orselina erwähnt.<br />
Das Naturschutzgebiet Bolle di Magadino<br />
<strong>auf</strong> der gegenüberliegenden Seeseite<br />
ist ein Refugium für vielerlei Tier- und<br />
Pflanzenarten, und am Hang darüber hat<br />
der Park des Gambarogno eine herrliche<br />
Sicht zu bieten.<br />
Steigt man in die Täler hin<strong>auf</strong>, verwandelt<br />
sich die Landschaft grundlegend,<br />
gerät man doch in ein faszinierendes, von<br />
Bergen, Flüssen, Wasserfällen und prächtigen<br />
Wäldern geprägtes wildes Gelände.<br />
Hier befinden sich kleine, noch fast<br />
gänzlich erhaltene typische Bergdörfer,<br />
wahre architektonische Juwelen und anschauliche<br />
Zeugnisse einer jahrhundertealten<br />
Geschichte. Diese Zone ist ein ideales<br />
Wandergebiet mit einem dichten<br />
Wegenetz und mit Möglichkeiten für<br />
verschiedene Sportarten. Moderne Bergbahnen<br />
führen hoch zu kleinen Ortschaften<br />
und prachtvollen Berglandschaften.<br />
Die Borromäische Bucht mit<br />
den berühmten gleichnamigen<br />
Inseln: Isola Bella,<br />
Isola Madre und Isola dei<br />
Pescatori.<br />
26
Lago Maggiore<br />
Der Palast <strong>auf</strong> der Isola Bella enthält heute ein Museum, in<br />
dem die prächtige Ausstattung mit wertvollen Gobelins und<br />
einer Muschelgrotte zu besichtigen sind.<br />
Oberer Lago<br />
Unter „oberer Lago“ versteht man den<br />
nördlichen Teil, der sich von Ghiffa bis<br />
zur Schweizer Grenze zieht. Der letzte<br />
größere Ort <strong>auf</strong> italienischer Seite ist<br />
Cannobio. Der Grenzübergang befindet<br />
sich in Piaggio di Valmara.<br />
Hier zeigt sich der See noch in seiner vollen<br />
Alpenpracht. Die Berge sind hier sehr<br />
steil ansteigend und dicht bewaldet – ein<br />
großartiges Schauspiel. Um diese Region<br />
kennen zu lernen, empfiehlt sich die<br />
Küstenstraße 34, die von der bekannten<br />
Simplonstraße bis in die Schweiz führt.<br />
Auf der Tour kommt man durch malerische<br />
kleine Küstenorte, in denen man das<br />
eine oder andere Mal verweilen sollte, um<br />
beispielsweise einen Espresso in einer der<br />
gemütlichen Bars oder <strong>auf</strong> den herrlichen<br />
Sonnenterassen zu genießen. So kann<br />
man den Flair dieser Gegend am schnellsten<br />
<strong>auf</strong>saugen.<br />
Vor dem Ort Cannero Riviera gibt es<br />
dann Tolles zu bestaunen: zwei faszinierende<br />
Ruinen, die sogenannten „Schlösser<br />
von Cannero“. Sie ragen <strong>auf</strong> zwei winzigen<br />
Inseln aus dem Wasser. Bezaubernd<br />
sind auch die kleinen Dörfer, die sich<br />
Spaziergang gefällig? Hier <strong>auf</strong> der Isola Bella, in der Borromäischen<br />
Bucht gelegen, vergisst man dabei die Zeit. Die Gartenanlage des<br />
Palazzo Borromeo ist wirklich sehenswert.<br />
zum Teil in die Felsen schmiegen. Hier<br />
ist das Leben noch sehr urtümlich und<br />
verläuft in traditionellen Bahnen. Unser<br />
Tipp: unbedingt besuchen.<br />
Zahlreiche Ausflugs- und Wandermöglichkeiten<br />
findet man auch im Hinterland<br />
von Cannobio. Hier erstreckt<br />
sich die Valle Cannobina, welche die<br />
Val Vigezzo – das Tal der Maler und<br />
Schornsteinfeger – mit dem Lago Maggiore<br />
verbindet.<br />
Der obere Lago Maggiore hat sich auch<br />
mit Heilkräutern einen Namen gemacht.<br />
Dabei ist das für diese Region nicht neu.<br />
Auf den Spuren antiker Traditionen<br />
werden seit geraumer Zeit die heilbringenden<br />
Pflanzen wieder angebaut. Dazu<br />
gehören Brennessel, Malve, Arnika-<br />
Pflanze, der Salbei, Holunder, wilde Fenchel<br />
und Rosmarin.<br />
Mittlerer Lago<br />
Hier ist der Lago Maggiore am breitesten<br />
und erreicht knappe 10 Kilometer.<br />
Er öffnet sich zur Borromäischen Bucht<br />
mit den berühmten Borromäischen Inseln:<br />
Isola Bella, Isola Madre und Isola<br />
dei Pescatori. Das sind aber nur drei von<br />
den insgesamt elf Inseln, die der See <strong>auf</strong>zuweisen<br />
hat. Dabei ist eine jede für sich<br />
einen Besuch wert. Die Isola Bella wurde<br />
von der Familie Borromeo in ein wundervolles<br />
barockes Ambiente verwandelt<br />
27
eisen | italienische seen<br />
Larius Lacus,<br />
der Tiefste<br />
Von Beate Giacovelli<br />
Am Comer See ist in den<br />
letzten Jahren ein wahrer<br />
Boom ausgebrochen.<br />
Kein Wunder, denn neben<br />
voralpiner Bergkulisse<br />
werden Urlauber durch das<br />
milde Klima mit mediterraner<br />
Vegetation verwöhnt.<br />
Auch die kulturellen<br />
Schätze sind an diesem See<br />
überaus zahlreich.<br />
© Alberto Locatelli<br />
30
Comersee<br />
Das Kreuz des Comer Sees:<br />
Immer diese Entscheidungen!<br />
Tafeln in der urigen<br />
Osteria mit herrlich altmodischen<br />
Tischdecken oder Promi-Spotting in<br />
der hippen Szenebar? Kultur oder Berge?<br />
Eine automobile Spritztour um den<br />
See oder doch lieber mit dem Boot <strong>auf</strong><br />
Wellen schaukeln?<br />
An den stillen und beschaulichen Ufern<br />
des Lario, wie Einheimische den Lago<br />
nennen, gaben sich Betuchte und Schöngeistige<br />
bereits ein Stelldichein, als man<br />
noch mit Kutsche und Hutschachtel<br />
verreiste: Kaiserin Sissi und Franz Josef,<br />
Franz Liszt, Friedrich Nietzsche, Cosima<br />
Wagner oder Hermann Hesse. Das Zusammenspiel<br />
von schroffen Bergriesen<br />
und himmelwärts strebenden Palmen,<br />
Oleander, Zitronen- und Olivenbäumen,<br />
einem Rausch von Kamelien- und<br />
Azaleenblüten im Frühling, machen den<br />
Reiz des Comer Sees aus. Und die ganzjährig<br />
milden Temperaturen.<br />
Grandezza & Retro-Charme<br />
Am bequemsten entdeckt man den See<br />
per Schiff. Kreuzt <strong>auf</strong> der spiegelblanken<br />
Wasserfläche vorbei an pastellfarbenen<br />
Häusern mit schmiedeeisernen,<br />
glyzinienschweren Balkongeländern<br />
und hölzernen Klappläden, vorbei an<br />
windzerzausten Zypressen und lässt<br />
sich frische See-Brise um die Nase<br />
wehen. Filmreife Palazzi, Villen und<br />
Grand Hotels mit opulenten Parks,<br />
umspült von einem Hauch vergangener<br />
Macht, säumen den See. Meisterwerke<br />
der Kunst und Architektur, verwunschen<br />
und ein wenig von vorgestern.<br />
Promispotter haben hier gute Chancen:<br />
Halb Hollywood lässt sich vom mondänen<br />
Belle-Epoque-Charme und den pittoresken<br />
Orten beeindrucken, auch Musiker,<br />
Schriftsteller und Designer haben<br />
Lecco am Comer See:<br />
Der Lago di Como ist der<br />
drittgrößte und tiefste italienische<br />
See. Die Römer<br />
nannten ihn „Larius Lacus“.<br />
Einheimische nennen ihn<br />
heute noch „Lario“.<br />
31
eisen | italienische seen<br />
Bellagio liegt <strong>auf</strong> einer grünen<br />
Halbinsel und bietet stilvolle Hotels,<br />
Filialen Mailänder Nobeldesigner und<br />
edle Restaurants.<br />
Como die Hauptstadt des Sees:<br />
Um diesen atemberaubenden<br />
Ausblick zu bekommen,<br />
muss man mit der Seilbahn<br />
Funicolare fahren.<br />
Villa Monastero: Das alte Kloster<br />
der Zisterzienserschwestern<br />
ist heute Museum und<br />
Veranstaltungsort für Kongresse.<br />
oder suchen ein Luxusdomizil an diesem<br />
bilderbuchschönen See. Berühmtester<br />
Ehrenbürger am Lago und Villenbesitzer<br />
im verschlafenen Nest Laglio: George<br />
Clooney. Jeden Sommer urlaubt der<br />
Hollywood-Star in der „Villa Oleandra“.<br />
Einheimische kümmern sich wenig um<br />
Schaulustige, die trotz Verbotes vor der<br />
Villa herumlungern und zelebrieren <strong>auf</strong><br />
der Dorf-Piazza heitere Gelassenheit. In<br />
Laglio läuft alles noch ein wenig langsamer<br />
als anderswo.<br />
George Clooney lebt hier<br />
Gern zu Gast ist „what else?“ Clooney<br />
in der „Locanda dell`Isola Comancina“,<br />
dort feierte er das Ende der Dreharbeiten<br />
zu „Ocean´s Twelve“. Seit 1947<br />
kredenzt Benvenuto Punicelli seinen<br />
Gästen in der Locanda dasselbe Menü,<br />
keine einzige Änderung wurde seither<br />
vorgenommen. Höhepunkt jeder<br />
Mahlzeit ist ein spezieller Feuerzauber,<br />
mit dem der Inselwirt einen jahrhundertealten<br />
Fluch eines Comer Bischofs<br />
bannt, der einst drohte: „Es werden niemals<br />
mehr die Glocken läuten, niemand<br />
wird mehr einen Stein <strong>auf</strong> den anderen<br />
setzen, niemand wird hier mehr Wirt<br />
sein unter der Strafe eines qualvollen<br />
Todes.“ Benvenuto Punicelli murmelt<br />
Zauberformeln und bereitet aus Brandy,<br />
Zucker und tiefschwarzem Espresso<br />
jenen flambierten Trunk zu, vor dem<br />
alle bösen Geister Reißaus nehmen.<br />
Wer dieses Spektakel wie Brad Pitt,<br />
Matt Damon, Britney Spears, Madonna,<br />
Joe Cocker, Elton John oder Victoria<br />
Beckham selbst erleben will, braucht<br />
Luigi – und sein „Boat-Service“. Denn<br />
32
Comersee<br />
Villa Cipressi: früher war es<br />
Wohnsitz der Adelsfamilie „Serponti“<br />
mit sehr schönen Botanischen<br />
Garten, heute ist es ein Hotel.<br />
die „Locanda“ befindet sich <strong>auf</strong> Comacina,<br />
der einzigen Insel am See. Luigi<br />
Conazzi ist geborener „Comascher“<br />
(sprich: Comasker), er liebt den Lago,<br />
er arbeitet <strong>auf</strong> dem Lago. Und er kennt<br />
den Lago. Zwar verfügt Luigi über VIP-<br />
Erfahrung, mit Promi-Klatsch aber<br />
hat er nichts am Hut. Ach, ja, George<br />
Clooney, von da drüben, weiter nördlich,<br />
den kenne er, hole ihn gelegentlich<br />
direkt von dessen Villa ab. Aha! Und<br />
plaudert mit ihm, worüber? „Man unterhält<br />
sich eben“, weicht er elegant aus<br />
und lächelt.<br />
Das hübscheste Dorf am See<br />
„Wenn Sie die Geschichte zweier glücklich<br />
Liebender schreiben wollen, so siedeln<br />
Sie sie in Bellagio an. Ich kenne keinen<br />
Ort <strong>auf</strong> der Welt, der vom Himmel<br />
mehr verwöhnt wurde“, schwärmte der<br />
Komponist Franz Liszt 1837. Bellagio,<br />
die „Perle des Sees“ am Westufer, gegenüber<br />
von Tremezzo, ist beliebtester und<br />
elegantester Ort am See: Krumme Gassen,<br />
Glockentürmchen und mit Blumen<br />
geschmückte Treppengässchen – <strong>Italien</strong>,<br />
wie wir es lieben. Im Sommer von<br />
Touristen überrannt, schmiegt sich Bellagio<br />
an die äußerste Spitze einer Halbinsel,<br />
die den Comer See in zwei Arme<br />
<strong>auf</strong>spreizt und ihm das Aussehen eines<br />
<strong>auf</strong> den Kopf gestellten Ypsilons verleiht.<br />
„Von seiner schönsten Seite zeigt<br />
sich der Comer See bei Bellagio und<br />
Lenno“, verrät Luigi und empfiehlt eine<br />
Bootstour zu seinem Lieblingsplatz, der<br />
Villa Balbianello. Wer die dekadente<br />
Villa samt Park vom See aus erblickt,<br />
wird Luigi zustimmen: In wunderbarem<br />
Licht strahlt der Prachtbau mit terrassenförmigem<br />
Garten, direkt am steilen<br />
Ufer. Zahlreiche Hollywood-Filme (u.a.<br />
James Bond „Casino Royale“ mit James<br />
Graig oder „Star Wars – Episode II“)<br />
wurden hier gedreht.<br />
Leichtigkeit des Südens<br />
Das westliche Ufer zwischen Bellagio<br />
und Como hingegen ist nur wenigen<br />
Touristen bekannt, weil hier prunkvolle<br />
Villen und Palazzi reicher Milanesi,<br />
Mailänder, teils mit Privatstrand<br />
thronen und nur wenig Platz für Fremdenverkehr<br />
lassen. Mit Ausnahme der<br />
Städte Como und Lecco prägen kleine<br />
Dörfer mit herrlichen Seepromenaden<br />
Villa del Balbianello:<br />
Sie wurde im 18.<br />
Jahrhundert erbaut<br />
und diente als Kulisse<br />
des James-Bond-Films<br />
„Casino Royale“.<br />
33
eisen | italienische seen<br />
Cusio, der<br />
Idyllische<br />
Der Ortasee, früher auch Cusio genannt, bezaubert seine Besucher mit einem<br />
harmonischen Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur. Auch die kurzen<br />
Entfernungen zwischen den Ortschaften und Sehenswürdigkeiten sprechen für<br />
diesen wunderschönen kleinen See westlich des Lago Maggiore.<br />
Von andreas greil<br />
Der Ortasee, auch Lago<br />
d’Orta genannt, befindet<br />
sich zwischen den Provinzen<br />
Novara und und Verbano Cusio<br />
Ossola. Der Lago d´Orta liegt landschaftlich<br />
reizvoll in einem südlich ausgerichteten<br />
ehemals stark bewaldeten<br />
Tal im nördlichen Piemont, einer der<br />
wirtschaftlich stärksten Regionen <strong>Italien</strong>s.<br />
Im Norden befindet sich mit dem<br />
Ort Omegna die größte Ansiedlung am<br />
See, weiter im Süden stellt Orta San<br />
Giulio das Zentrum des Tourismus und<br />
den aktuellen Namengeber des Sees. Der<br />
Ort beherbergt mit dem Sacri Monti sogar<br />
ein UNESCO-Weltkulturerbe. Mit<br />
seinen gerade mal 18,2 km² Fläche zählt<br />
der Ortasee zu den eher kleineren <strong>Seen</strong><br />
in <strong>Italien</strong>. Auch ist er mit der maximalen<br />
Tiefe von 143 Metern eher flach.<br />
Der See wird nordöstlich durch den<br />
1.490 m hohen Berg Mottarone vom<br />
Lago Maggiore getrennt. Die Bergkette<br />
Valsesia begrenzt den See nach Westen<br />
hin, die bis tief ans Ufer bzw. ins Wasser<br />
reicht. Das Westufer ist daher steil und<br />
rau, seine Berge gehören bereits zu den<br />
Ausläufern des Monte-Rosa-Massivs<br />
(4.633 m), des zweithöchsten Bergmassivs<br />
der Alpen. Das bedeutet, dass es am<br />
Ortasee keine Küstenstraße gibt, die direkt<br />
am See entlang rundherum führt.<br />
Im Süden verhindert eine Endmoräne<br />
den Abfluss nach Süden. Der Lago<br />
d`Orta ist damit der einzige See in<br />
Norditalien, der nach Norden abfließt.<br />
Das Wasser ergießt sich in den Bach<br />
Nigoglia und dann in die Strona und den<br />
Toce. Dieser wiederum mündet in den<br />
Lago Maggiore.<br />
Da der Ortasee ein wenig abseits von den<br />
anderen <strong>Seen</strong> liegt, wird man hier in die<br />
vergangene Zeit zurückversetzt, ohne<br />
Massentourismus. Der Ortasee ist ein<br />
malerisches Schlaraffenland, wo das harmonische<br />
Zusammenspiel zwischen Natur<br />
und Kultur sowie die kurzen Entfernung<br />
zu den anderen Ortschaften bzw.<br />
Attraktionen besser nicht sein könnte.<br />
Besonders am Ostufer ist das Klima bis<br />
weit in den Herbst hinein äußerst mild<br />
und über weite Flächen ziehen sich Wiesen<br />
und Wälder: vorwiegend Edelkastanien<br />
und Buchen und in den höheren<br />
Lagen Tannen- und Fichtenwälder.<br />
Das Seeufer ist zum Teil befestigt, so dass<br />
der Zugang über Stufen erfolgt, vor allem<br />
im Süden wurden einige Kiesstrände<br />
mit Sand <strong>auf</strong>gefüllt. Die Wasserqualität<br />
des Ortasees ist sehr hoch, das Wasser ist<br />
klarer und frischer als an anderen oberitalienischen<br />
<strong>Seen</strong>. Auch die Farbe des<br />
Wassers erinnert bei günstigen Sonnenkonstellationen<br />
zuweilen ans Meer: azur,<br />
absolut klar, Sicht bis <strong>auf</strong> mehrere Meter<br />
zum Grund.<br />
36
Ortasee<br />
Der Ortasee ist ein malerisches<br />
Schlaraffenland, wo das harmonische<br />
Zusammenspiel zwischen<br />
Natur und Kultur sowie die kurzen<br />
Entfernung besser nicht sein könnte.<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
In der Mitte des Ortasees liegt das malerische<br />
San Giulio. Es handelt sich hierbei<br />
um eine kleine Insel die allerdings<br />
bewohnt ist und zur Gemeinde Orta<br />
San Giulio gehört. Das kleine Eiland ist<br />
275 Meter lang und 140 Meter breit. Ein<br />
Großteil der Fläche wird vom Kloster<br />
Mater Ecclesiae eingenommen.<br />
Unbedingt besuchen sollte man Orta<br />
San Giulio. Es liegt <strong>auf</strong> einer in den<br />
See hineinragenden Landzunge und ist<br />
ein bedeutender Fremdenverkehrsort<br />
mit romantischer Altstadt. Die meisten<br />
Bürgerhäuser stammen aus der Zeit<br />
der Renaissance und des Barock. Der<br />
Hauptplatz des Ortes ist die Piazza Motta,<br />
an der auch die Schiffe zur Isola San<br />
Giulio anlegen. Seit 1228 findet hier jeden<br />
Mittwoch der Wochenmarkt statt.<br />
An der nördlichen Schmalseite liegt das<br />
ehemalige Rathaus aus dem Jahre 1582,<br />
jetzt Palazotto della Comunitá. An der<br />
Ostseite des Platzes steigt man die Gasse<br />
Salita della Motta <strong>auf</strong>, an deren oberem<br />
Ende die Kirche Santa Maria Assunta<br />
thront. Sie wurde erstmals im Jahre 1485<br />
erbaut und in der zweiten Hälfte des 18.<br />
Jahrhunderts wiedererrichtet.<br />
Für Filmfreunde sei der Ortsteil Legro<br />
erwähnt. Er ist als „bemaltes Dorf ”<br />
bekannt. Die Wände vieler Häuser<br />
sind geschmückt mit gemalten Szenen<br />
aus Spielfilmen, die im Bereich des<br />
Ortasees gedreht wurden. Oberhalb<br />
des Ortes San Giulio erhebt sich der<br />
Sacro Monte d‘Orta. Er ist Teil des<br />
UNESCO-Welterbes Sacri Monti, dessen<br />
20 Kapellen aus dem Jahr 1590 alle<br />
dem heiligen Franziskus von Assisi gewidmet<br />
wurden.<br />
Sport & Freizeit<br />
Das Leben, sei es kultureller Art oder<br />
durch sportliche Aktivitäten geprägt,<br />
spielt sich in großen Teilen im Norden,<br />
Süden und am Ostufer ab. Überall da,<br />
wo es auch landschaftlich flach genug ist,<br />
um ein einigermaßen breites Ufer zu bilden<br />
und Ortschaften ansässig sind.<br />
Im malerischen Städtchen<br />
Orta San Giulio kann<br />
man noch die exzellenten<br />
Bürgerhäuser bestaunen,<br />
die aus der Zeit der<br />
Renaissance und des<br />
Barock stammen.<br />
An Wassersport und Freizeitmöglichkeiten<br />
bieten sich diverse Aktivitäten. Unter<br />
anderem kann man hier Tauchen, Kajakfahren<br />
oder Segeln, es gibt aber auch<br />
Wasserski, Windsurfen oder Motorboot.<br />
Zum Angeln bzw. Fischen sollte man nach<br />
Nonio bzw. Oira, eine der wenigen kleinen<br />
Ortschaften, die es direkt am Westufer<br />
gibt. Denn hier haben sich einige<br />
Angelclubs angesiedelt.<br />
Wer die Ufer vom Wasser aus erkunden<br />
möchte, kann sich entweder ein Boot<br />
mieten oder an einer Sightseeingtour<br />
teilnehmen, die eine Besichtigung der<br />
Villen vom Wasser aus erlaubt und einen<br />
Zwischenstopp <strong>auf</strong> der Insel San Giulio<br />
einlegt. Wer gerne den See zu Lande er-<br />
37
eisen | italienische seen<br />
Klein, aber fein<br />
Es müssen nicht immer die großen und bekannten<br />
<strong>Seen</strong> sein. <strong>Italien</strong> hat noch viele andere, zu meist kleinere<br />
<strong>Seen</strong> zu bieten, die jeder für sich eine spezielle<br />
Anziehungskraft ausübt. Lassen Sie sich überraschen<br />
und gehen Sie mit uns <strong>auf</strong> Entdeckungstour.<br />
Von andreas greil<br />
Hauptsächlich in Oberitalien<br />
gibt es noch fast unberührte<br />
Landschaften mit kleinen<br />
<strong>Seen</strong>, wir hier der Idrosee,<br />
die das Naturliebhaber-Herz<br />
höher schlagen lassen.<br />
Es gibt sie noch, die fast unberührten<br />
und urtümlichen<br />
Gebiete, bei denen der Tourismus<br />
noch nicht so stark ausgeprägt<br />
ist. Die Rede ist von den vielen kleineren<br />
<strong>Seen</strong> <strong>Italien</strong>s, die Abseits des großen<br />
Reisebooms zum Teil unbeachtet<br />
<strong>auf</strong> den Besuchern warten. Es muss<br />
nicht immer groß und weit sein, nein,<br />
klein, aber fein geht auch, wenn nicht<br />
sogar besser. Die kleineren <strong>Seen</strong> haben<br />
meist keine so gut erschlossene und<br />
groß <strong>auf</strong>gebaute Infrastruktur mit unzähligen<br />
Touristenattraktionen. Meist<br />
gibt es nur einen Campingplatz, ein,<br />
zwei Hotels, ein paar Pensionen und<br />
einige Ferienwohnungen. Das kleine<br />
Restaurant an der einzigen Straße, die<br />
Bar am Strand und der Supermarkt<br />
um die Ecke versorgen den Urlauber<br />
mit dem Nötigsten. Klein, aber fein<br />
heißt hier die Devise und wer sich<br />
dar<strong>auf</strong> einlässt, kann einen herrlichen<br />
Urlaub verbringen.<br />
Lago d`Iseo<br />
Gar nicht mal so klein und größer als<br />
der Ortasee liegt in einem Bergtal nördlich<br />
von Brescia der am wenigsten bekannte<br />
Voralpensee <strong>Italien</strong>s: der Iseosee<br />
mit einer Fläche von 65,3 km 2 . An seinen<br />
Ufern steigen die Hänge oft abrupt<br />
an. Man kann den See trotz vieler bis<br />
ans Wasser steil abfallender Felswände<br />
komplett umfahren. Die Straße ist an<br />
vielen Stellen aus dem Felsen gehauen.<br />
Günstige Fallwinde machen den See zu<br />
einem Segelsportparadies. An den wenigen<br />
Badestränden hat sich eine gute<br />
Tourismusinfrastruktur gebildet. Dennoch<br />
ist der Iseosee im Gegensatz zum<br />
Comer See oder Gardasee noch weitgehend<br />
unbekannt geblieben.<br />
Besonders Naturliebhabern bietet die<br />
wilde Landschaft um den Iseosee eine<br />
Fülle von Entdeckertouren. Vor dem<br />
pittoresken Ort Sulzano liegt die sehenswerte<br />
Insel Monte Isola. Sie ist die<br />
40
Lago d`Idro<br />
Der Idrosee (Lago d`Idro) ist einfach<br />
ein Traum für Wassersportler und Aktivurlauber.<br />
Er gilt als einer der schönsten<br />
norditalienischen <strong>Seen</strong>. Der ca. 10 km<br />
lange Lago d`Idro liegt zwischen Gardasee<br />
im Osten und Iseosee im Westen.<br />
Der kristallklare See ist nicht nur für Baderatten,<br />
sondern auch für Surfer, Segler<br />
und Wanderer ein hervorragendes Ursonstige<br />
Der Lago d`Iseo mit seiner großen<br />
Insel „Monte Isola“. Günstige<br />
Fallwinde machen den See zu<br />
einem Segelsportparadies.<br />
Eine Bootsfahrt <strong>auf</strong> dem<br />
Iseosee. In Iseo geht es los<br />
und führt selbstverständlich<br />
auch zur „Monte Isola“.<br />
größte Binneninsel Europas, gebildet<br />
von dem Gipfel eines 600 Meter hohen<br />
Unterwasserbergs. Auf der autofreien<br />
Insel geht das Leben noch einen beschaulichen<br />
Gang.<br />
Iseo am südlichen Ende des 30 Kilometer<br />
langen Sees ist ein guter Ausgangspunkt<br />
für Besichtigungen der<br />
Weinbauregion Franciacorta. Unser<br />
Tipp: Kenner versorgen sich hier mit<br />
„Spumante“. Der nach traditioneller<br />
Art handgerüttelte Schaumwein steht<br />
Champagner in nichts nach.<br />
Das Klima ist mild und im Sommer<br />
durch einen anhaltend leichten Wind<br />
äußert angenehm; auch im Herbst<br />
gibt es zahlreiche sonnige Tage. Der<br />
See wird auch „See der tausend Gesichter“<br />
genannt, denn je nach Wetterlage<br />
verändert er seine Stimmung.<br />
Mal ist er einfach und malerisch, dann<br />
wieder sanft und ein anderes Mal<br />
zeigt er sich ungezähmt. Der Iseosee<br />
zeichnet sich durch eine überraschende<br />
Vielfalt an natürlicher Schönheit<br />
und eine Landschaft aus, die in den<br />
vorhandenen Licht- und Farbspielen<br />
ständig neu erscheint. Ganz so, als<br />
hätte ein Maler den Pinsel geschwungen<br />
und konnte sich nicht entscheiden,<br />
welchen Stil er nun <strong>auf</strong> die Leinwand<br />
bringen wolle.<br />
Info<br />
Lago d`Iseo<br />
Länge: 20,4 km<br />
Breite: 4,1 km<br />
Fläche: 65,3 km 2<br />
41
Lago di Ledro<br />
Ein weiterer Nachbar des Gardasees, allerdings<br />
im Norden in westlicher Richtung<br />
gelegen, ist der Ledrosee. Er liegt<br />
<strong>auf</strong> 655 m Höhe zwischen dem Gardasee<br />
und dem Idrosee am Ostende des<br />
vom Palvico-Bergbach (italienisch: Rio<br />
Palvico) gebildeten Tals Valle di Ledro.<br />
Der See hat eine Fläche von 2,187 km².<br />
Die tiefste Stelle liegt 47 m unter der<br />
Wasseroberfläche.<br />
Der Ledrosee ist bekannt geworden<br />
durch eine archäologische Entdeckung:<br />
Als 1929 der See wegen des Anschlusses<br />
an das Kraftwerk in Riva del Garda abgesenkt<br />
wurde, entdeckte man in den Seereisen<br />
| italienische seen<br />
Hier gibt es sie noch, die Ruhe<br />
am See. Der Lago d`Idro, ein natürlicher<br />
Stausee, liegt zwischen<br />
Garda- und Iseosee im Westen.<br />
gänger kommen in der näheren Umgebung<br />
voll <strong>auf</strong> ihre Kosten. Während<br />
der Hauptreisezeit erreicht der Idrosee<br />
Temperaturen um die 25°C, damit ist<br />
er fast ebenso warm wie der Gardasee.<br />
Es ist einfach herrlich im Idrosee<br />
zu baden oder mit den Kindern am<br />
Kiesstrand zu spielen. Bei den warmen<br />
Lufttemperaturen im Sommer wird<br />
dann das Plantschen im Wasser zu einem<br />
herrlichen Badeerlebnis. Darüber<br />
hinaus zählt der See zu einem der<br />
saubersten <strong>Seen</strong> Norditaliens. Der See<br />
wird auch zum Fischfang, der schon<br />
seit Urzeiten hier betrieben wird, sowie<br />
als Bewässerungsreserve der Gebiete<br />
Brescia und Mantua genutzt.<br />
Lange unberührte<br />
Küstenstreifen prägen<br />
den Iseosee. Hier kann<br />
man vorzüglich wandern<br />
und die Ruhe<br />
genießen.<br />
laubsziel. Der natürliche Stausee, ein eiszeitliches<br />
Produkt, wird von den Flüssen<br />
Chiese und Caffaro gespeist. Der Chiese<br />
verlässt den See bei Pieve Vecchia.<br />
Dank des milden Klimas bietet die Gegend<br />
die Möglichkeit zu einem ruhigen<br />
und entspannten Urlaub. Der See<br />
mit seiner dauerhaften leichten Brise<br />
ist ideal für Segler und Windsurfer.<br />
Der Idrosee ist einer der saubersten<br />
<strong>Seen</strong> <strong>Italien</strong>s. Wanderer und Spazier-<br />
Info<br />
Lago d`Idro<br />
Länge: 10 km<br />
Breite: 1,9 km<br />
Fläche: 11km 2<br />
42
sonstige<br />
Der Lago di Valvestino, der<br />
Stausee im Westen des<br />
Gardasee, liegt herrlich eingebettet<br />
in den Bergen. Bei<br />
unserer 4-<strong>Seen</strong>-Tagestour<br />
kommt man an diesem faszinierenden<br />
Kleinod vorbei.<br />
Bezaubernde 4-<strong>Seen</strong>-Tagestour<br />
Wer sich gerne einen ganzen Tag <strong>auf</strong> Tour machen will, dem<br />
sei die Strecke vom Gardasee über den Idrosee zum Ledrosee<br />
und von dort wieder zum Gardasee empfohlen. Start und Ziel<br />
ist Gargnano am Gardasee am Westufer. Nun geht es über<br />
eine Serpentinenstraße hin<strong>auf</strong>, man genießt oben über dem<br />
Gardasee angekommen die herrliche Aussicht. Anschließend<br />
führt die Straße am Stausee Lago di Valvestino vorbei,<br />
der den Ortschaften an der Westseite des Gardasees als<br />
Wasserreservoir dient.<br />
Von dort aus ist es zum Idrosee nicht mehr weit, die kurvenreiche<br />
Strecke hat es aber in sich. Am Idrosee geht es dann an<br />
der Westküste entlang in Richtung Norden, ehe man nach<br />
„Darzo“ Richtung Osten nach „Storo“ abbiegt und zum Lago<br />
di Ledro weiterfährt. Von da aus ist es einfach. Es geht nach<br />
Riva del Garda und dann am Westufer über die Tunnelstrecke<br />
wieder zurück nach Gargnano.<br />
Das ganze ist in etwa 120 Kilometer lang und bietet tolle<br />
Aussichtsorte und ein einmaliges Erlebnis mit vier <strong>Seen</strong> und viel<br />
Gebirge. Die Strecke ist für Mountainbiker und Motorradfahrer<br />
perfekt, aber auch mit dem Auto kann man sie bewältigen –<br />
wegen der vielen Serpentinen ist aber Kurbeln angesagt.<br />
grund gerammte Pfähle, die sich später<br />
als Reste von Pfahlbauten aus der Bronzezeit<br />
herausstellten, die etwa vor 3.500<br />
Jahren errichtet worden waren. Die archäologische<br />
Forschung konnte allerdings<br />
wegen der Kriegswirren und einer<br />
Wirtschaftskrise erst im Jahr 1957 wieder<br />
<strong>auf</strong>genommen werden. In der Zwischenzeit<br />
sind allerdings viele Fundstücke den<br />
Schwarzgräbern in die Hände gefallen,<br />
die damit ein lukratives Geschäft betrieben.<br />
Was noch übrig geblieben ist, lässt<br />
sich im Pfahlbaumuseum (Museo delle<br />
Palafitte) in Molina di Ledro besichtigen.<br />
Der Ledrosee ist einer der schönsten<br />
<strong>Seen</strong> der Region Trentino. Im kristallklaren<br />
Wasser werden die Liebhaber<br />
der Fischerei und des Wassersports,<br />
wie Segeln und Kanu, ihre perfekte<br />
Umgebung finden. Vier Strände rund<br />
um dem See erlauben es dem Urlauber<br />
in der Sonne zu liegen oder zu<br />
schwimmen: in Molina im Ort Besta,<br />
in Mezzolago, in Pieve di Ledro und<br />
im Ort Pur. Dort gibt es auch Tretund<br />
Ruderboote, Kanus und Surfbretter<br />
zu mieten.<br />
Der Ledrosee ist auch<br />
durch seine Pfahlbauten<br />
bekannt geworden. Er ist<br />
einer der schönsten <strong>Seen</strong><br />
der Region Trentino mit<br />
kristallklarem Wasser.<br />
43
eisen | Lombardei<br />
Nicht nur <strong>Seen</strong><br />
Natürlich hat die Lombardei eine der<br />
größten <strong>Seen</strong>-Dichte in ganz <strong>Italien</strong>. Aber<br />
es wäre falsch diese Region dar<strong>auf</strong> zu reduzieren.<br />
Die Lombardei hat vieles mehr<br />
zu bieten, allen voran ihre Hauptstadt<br />
Mailand. Aber auch andere klangvolle<br />
Namen zieren die Region, wie Bergamo,<br />
Cremona oder Monza.<br />
Von andreas greil<br />
Die Lombardei befindet sich<br />
im Norden <strong>Italien</strong>s und ist<br />
eine der größten Regionen<br />
des beliebten Landes. Die Lombardei<br />
grenzt im Norden an die Schweizer Kantone<br />
Tessin und Graubünden, im Osten<br />
an die italienischen Regionen Trentino-<br />
Südtirol und Venetien, im Süden an<br />
Emilia-Romagna und im Westen ans Piemont.<br />
Die Lombardei ist in zwölf Provinzen<br />
gegliedert: Bergamo, Brescia, Como,<br />
Cremona, Lecco, Lodi, Mantua, Mailand,<br />
Monza und Brianza, Pavia, Sondrio<br />
und Varese. Die Hauptstadt ist Mailand,<br />
die zweitgrößte Stadt Brescia. Kaum eine<br />
andere Region ist so abwechslungsreich<br />
und besitzt so viele Naturschönheiten<br />
wie die Lombardei. Im Norden gibt es<br />
die alpinen Regionen etwa das Veltlin,<br />
im Süden die Poebene. Das gesamte<br />
Territorium entwässert über den an der<br />
südlichen Grenze in West-Ost-Richtung<br />
fließenden Po, dessen wichtigste Nebenflüsse<br />
<strong>auf</strong> lombardischem Gebiet der Ticino,<br />
die Adda, der Oglio und der Mincio<br />
sind. Etliche der bekanntesten <strong>Seen</strong> sind<br />
hier zu Hause. Man denke da nur an den<br />
Gardasee, Lago Maggiore, Comer See<br />
oder Iseosee, die ganz oder zumindest<br />
zu einem großen Teil zur Lombardei gehören.<br />
Aber nicht nur aus den <strong>Seen</strong> bezieht<br />
die Lombardei ihre Attraktivität,<br />
sondern auch aus den Landschaften und<br />
besonders aus seinen Städten. Man denke<br />
da nur an die Metropole Mailand, die allein<br />
eine starke Strahlkraft besitzt, nicht<br />
nur wegen der Mode, sondern auch wegen<br />
seiner Finanzmärkte.<br />
Wirtschaftsmotor Lombardei<br />
Dass Norditalien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />
ist, dürfte hinlänglich bekannt<br />
sein. Dabei spielt die Lombardei<br />
eine wichtige Rolle, wenn nicht sogar die<br />
Größte. Die wohlhabende Lombardei<br />
ist die führende Wirtschaftsregion und<br />
somit der wirtschaftliche Motor <strong>Italien</strong>s.<br />
Rund 20 % des Bruttosozialprodukts<br />
50
Bergamo: In der Nähe der<br />
Stadt, gibt es kleine verträumte<br />
Bergdörfer, deren<br />
Besuch lohnenswert ist.<br />
Piuro im Valchiavenna Tal: Bei dem<br />
rauschenden Acquafraggia Wasserfall<br />
beginnen viele Wanderwege, die oft<br />
von Berghütten gesäumt sind.<br />
<strong>Italien</strong>s werden hier erwirtschaftet. Die<br />
wichtigste Rolle als <strong>Italien</strong>s führende Industrieregion<br />
spielen in der Lombardei<br />
die Ballungszentren um die Hauptstadt<br />
Mailand. In Mailand und Umgebung<br />
sind Handel und Banken Schwerpunkte,<br />
auch die größte Börse von <strong>Italien</strong> ist in<br />
der Metropole ansässig. Seit Ende des 19.<br />
Jahrhunderts der Eisenbahntunnel des<br />
St. Gotthard eröffnet wurde, reihte sich<br />
die Lombardei mit der Region rund um<br />
Mailand in den Handelskreisl<strong>auf</strong> Nordeuropas<br />
ein. Das begünstigte die gesamte<br />
Produktion und den Handel des Landes.<br />
Heute wird das Wirtschaftszentrum um<br />
Mailand durch den Handel, die industrielle<br />
Fertigung von weltweit anerkannten<br />
Produkten, Verlage, Banken und verarbeitendes<br />
Gewerbe gebildet. Europaweit<br />
zählt Mailand neben London und Paris<br />
als eine der Top-Mode-Metropolen Europas.<br />
Zahlreiche weltweit bekannte Modeschöpfer<br />
haben ihre Ateliers in und um<br />
Mailand.<br />
Köstliche Weine<br />
Einen großen Anteil an der boomenden<br />
Wirtschaft hat das Industriegebiet<br />
Brescia und der Tourismus an den <strong>Seen</strong>.<br />
Auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger<br />
Bestandteil der Wirtschaft. Vor allem im<br />
Süden der Region, <strong>auf</strong> den Feldern der<br />
fruchtbaren Poebene wir intensive Landwirtschaft<br />
betrieben. Lange Zeit wurde<br />
die Poebene als die Kornkammer <strong>Italien</strong>s<br />
bezeichnet. Hier werden verschieden<br />
Getreidesorten, Mais und vor allem Reis<br />
angebaut. Einige der bekanntesten Käsesorten<br />
kommen aus der Region so wie der<br />
Parmesan, der Grana Padano, oder der<br />
Gorgonzola. Sehr bekannt ist die Lombardei<br />
für seine hervorragenden Weine<br />
die hier angebaut werden.<br />
Eine noch junge Weinregion, die hervorragenden<br />
Spumante hervorbringt, ist<br />
Franciacorta. Der Bereich erstreckt sich<br />
<strong>auf</strong> 23 Gemeinden südlich des Iseosees<br />
in der Provinz Brescia. Der Franciacorta<br />
51
eisen | Lombardei<br />
Bergamo: Die Altstadt steht unter<br />
Denkmalschutz und ist vollständig von<br />
einer Stadtmauer umgeben.<br />
Brescia: Hier startet und endet das bekannte Oldtimer-<br />
Rennen „Mille Miglia“. Für die Zuschauer ist das die<br />
Gelegenheit die edlen Karossen zu bewundern.<br />
wird aus den Rebsorten Chardonnay und<br />
Pinot Noir gewonnen. Zunächst wurde<br />
Schaumwein (Spumante) produziert, seit<br />
Mitte der 1980er-Jahre werden zunehmend<br />
aber auch wieder Stillweine nach<br />
französischer Art vermarktet.<br />
Eine ebenfalls ganz junge Weinregion<br />
schickt sich nun an die Welt zu erobern.<br />
Valténesi. Dabei betont man das erste „E“,<br />
nicht wie im italienischen üblich <strong>auf</strong> dem<br />
zweiten Vokal. Man spricht das in etwa so<br />
wie das amerikanische Tennessee mit ein<br />
vorangestellten „Val“, das man wie „Wal“<br />
spricht. Wenn man „Wal Tennessee“ sagt,<br />
kommt man schon sehr nah heran.<br />
Die Region Valtenesi liegt am südlichen<br />
Westufer des Gardasees und zählt zur<br />
Region Brescia, Provinz Lombardei. Die<br />
Region Valtenesi ist eine sanft hügelige<br />
Landschaft, die einst von Gletschermoränen<br />
gebildet wurde. Dieser Boden ist<br />
ideal für den Weinanbau und besonders<br />
fruchtbar. In Verbindung mit dem milden,<br />
sonnigen Klima reifen hier Weine<br />
der Spitzenklasse. Aus der Gropello-Rebe<br />
Der Valténesi-Wein wird aus der<br />
Gropello-Traube gewonnen.<br />
Vermarktet werden vor allem ein<br />
Rosé und ein Rotwein.<br />
zaubern die Winzer dieser Region einen<br />
mundigen und hervorragenden Rosé und<br />
Rotwein. Besonders der Rosé-Wein soll<br />
in Zukunft den Erfolg dieser Weinregion<br />
sichern.<br />
Kulinarische Spezialitäten<br />
Die Lombardei war von je her ein<br />
Durchgangsland für Reisende, die die<br />
Alpen in Richtung Süden und in die<br />
umgekehrte Richtung überquerten. Entsprechend<br />
vielen kulturellen und kulinarischen<br />
Einflüssen war die Lombardei<br />
ausgesetzt. Die Küche in der Lombardei<br />
Lombardei<br />
mit regionalen<br />
Köstlichkeiten<br />
ist eher in verschiedene kleine Regionalküchen<br />
unterteilt, in denen man die Einflüsse<br />
der jeweiligen Nachbarn deutlich<br />
spüren kann. Aber es gibt dennoch ein<br />
paar Gemeinsamkeiten. Butter gewinnt<br />
das kulinarische Rennen gegen das sonst<br />
übliche Olivenöl, Reis gewinnt gegen<br />
Pasta. Das bekannte Risotto ist ein lombardisches<br />
Gericht. Auch Speck und Polenta<br />
findet man überall in den Küchen<br />
der Lombardei.<br />
Ossobuco (geschmorte Kalbshaxenscheiben),<br />
Vitello Tonnato (gekochtes<br />
Kalbfleisch, kalt mit Thunfischsoße<br />
serviert), Nervetti (Schweinepfoten,<br />
vorwiegend als Antipasti gereicht),<br />
Zuppa Pavese (Suppe mit Brot und<br />
Ei), Cassoeula (deftiger Wintereintopf<br />
aus Schweinewürstchen, Wirsing und<br />
Schweinefleisch), Tortelli di Zucca (mit<br />
Kürbis gefüllte Nudeln), Casonsei Bergamaschi<br />
(gefüllte Nudeln mit Nüssen),<br />
Bresaola (sehr magere geräucherte<br />
Hartwurst), Fagioli con l‘occhio e Cotiche<br />
(Bohnen mit Schwarte), Polenta<br />
Concia (Polenta mit Schweinewürsten<br />
und Hackfleisch), Mostarda Cremonese<br />
(sehr süßer Senf ), Pan de Mej (süße<br />
Brötchen) und der berühmte Weihnachtskuchen,<br />
der Panettone, selbst der<br />
Vorläufer des Wiener Schnitzels, das<br />
Piccata alla Milanese (Kalbschnitzel<br />
mit Parmesan paniert), stammt aus der<br />
Lombardei.<br />
Bergamo ist für seine Polenta bekannt.<br />
Taleggio ist ein Weichkäse aus einem<br />
nahe gelegenen Bergtal. Die „Polenta e<br />
Osei“ eine Süßspeise, die eine Miniaturnachbildung<br />
der traditionellen Speise<br />
darstellt, nämlich die Polenta mit Spatzen,<br />
die bis zur Eingrenzung der Jagd <strong>auf</strong><br />
Singvögel als traditionelle Speise galt.<br />
Bodenständiger ist die „Busecca“ (Kuttelsuppe),<br />
die in und um Mailand gerne<br />
gegessen wird. Sie ist insofern <strong>auf</strong>wendig<br />
in der Zubereitung, als die Kutteln (Pansen)<br />
viele Stunden in Salzwasser gekocht<br />
werden, ehe sie mit den restlichen Zutaten,<br />
hauptsächlich Gemüse und Zwiebeln<br />
weiterverarbeitet werden. Wer seine<br />
Suppe lieber weniger „fleischig“ mag, ist<br />
mit einer „Minestrone alla Lombarda“<br />
gut beraten, denn er erhält eine Gemüsesuppe,<br />
die aus Reis, Kartoffeln, diversen<br />
52
Como: in der Hauptstadt des gleichnamigen Sees<br />
wird das italienische Dolce Vita noch zelebriert. Viele<br />
Straßencafés sorgen für das passende Ambiente.<br />
Cremona: Im Oktober werden die geernteten<br />
Maronen in traditionellen Pfannen beim<br />
Maroni-Festival geröstet.<br />
Gemüsesorten und Kräutern besteht und<br />
mit geriebenem Käse (meist Parmesan)<br />
bestreut serviert wird.<br />
Kultur & Geschichte<br />
Wegen der günstigen Lage war die Region<br />
schon seit der vorchristlichen Zeit<br />
besiedelt. Kelten, Gallier, Byzantiner und<br />
Römer erkannten schnell die Vorzüge<br />
der wichtigen strategischer Lage. Viele<br />
Bauten aus den längst vergangenen Tagen<br />
zeugen heute noch von der bewegten<br />
Geschichte dieses Landstriches. Jede der<br />
vielen unterschiedlichen Epochen hat<br />
hier ihre Spuren hinterlassen.<br />
Der Name Lombardei stammt von den<br />
germanisch stammenden Herrschern,<br />
den Langobarden (Langbärten), die 568<br />
in <strong>Italien</strong> einfielen und von ihrer Haupt-<br />
Sondrio: In dieser Region wird der<br />
Buchweizen verstärkt angebaut, er<br />
gilt als Spezialität und wird zu köstlichen<br />
Speisen verarbeitet.<br />
stadt Pavia aus ihren Machtbereich weiter<br />
ausdehnten. Die Lombardei war vor dem<br />
bereits durch Kelten, Gallier, Byzantiner<br />
und Römer besiedelt. In vielen Orten finden<br />
sich Spuren der langen Geschichte.<br />
Mailand als Hauptstadt der Lombardei<br />
ist bekannt als Zentrum von Mode und<br />
Design. Hier finden bedeutende internationale<br />
Messen statt und alle wichtigen<br />
internationalen Konzerne haben Repräsentanzen<br />
in Mailand und Umgebung.<br />
Wunderschön sind aber auch die historischen<br />
Innenstädte von Bergamo, Como,<br />
Brescia, Pavia, Mantua, Cremona und<br />
Monza. sowie die kleinen Ortschaften<br />
an den Ufern des Como Sees. wie Lecco,<br />
Varenna, Menaggio, Bellagio oder Gravedona.<br />
In den schönen mittelalterlichen<br />
Stadtkernen mit Eisbars und Straßencafés<br />
lässt es sich hervorragend verweilen<br />
und rasten, besonders nach einer anstrengenden<br />
Stadtbesichtigung.<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Die Lombardei und besonders ihre<br />
Städte haben vieles zu bieten, deren Besprechung<br />
hier sicherlich den Rahmen<br />
sprengen würde. Daher sollen nur die<br />
wichtigsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten<br />
kurz erwähnt werden.<br />
In Bergamo, sagt man, wäre die schönste<br />
Piazza <strong>Italien</strong>s. Nun, um das zu bestätigen,<br />
müsste man alle Piazza des Landes kennen,<br />
schier unmöglich. Aber Bergamo ist<br />
wirklich sehenswert und eindrucksvoll.<br />
Die Altstadt steht unter Denkmalschutz<br />
und sie ist vollständig von einer fünf Kilometer<br />
langen Stadtmauer umgeben. Hier<br />
bekommt man noch den Eindruck, wie<br />
das Leben in der Stadt zu früheren Generationen<br />
war. In der Mitte der Altstadt<br />
liegt die Piazza Vecchia, an der die wichtigsten<br />
Gebäude der Altstadt liegen: das<br />
mittelalterliche Rathaus Palazzo Vecchio<br />
mit dem Stadtturm, dahinter der Dom<br />
mit Kuppel, die Kirche Santa Maria Maggiore,<br />
ein schöner romanischer Bau von<br />
1173 mit den Denkmälern und Gräbern<br />
der Musiker Gaetano Donizetti und Johann<br />
Simon Mayr, und die daran gebaute<br />
prachtvolle Cappella Colleoni mit den<br />
Grabmälern des Generals Bartolomeo<br />
Colleoni und seiner Tochter Medea.<br />
Zwei Standseilbahnen transportieren<br />
die Besucher in die oberen Regionen der<br />
Stadt. Die eine, Città Alta, ist ein beliebtes<br />
und schnelles Verbindungsmittel für<br />
53
eisen | Lombardei<br />
mailand<br />
Kultur & italienischer<br />
Charme mit Stil<br />
Keine Frage, Mailand ist und bleibt die<br />
Modemetropole <strong>Italien</strong>s. Aber neben seinen<br />
zahlreichen Eink<strong>auf</strong>smeilen mit den exklusivsten<br />
Designergeschäften, gibt es noch jede Menge<br />
beeindruckende Sehenswürdigkeiten und das<br />
charmante Mailand, das entdeckt werden will.<br />
Von diana schneider<br />
Harmonische Abendstimmung am<br />
Mailänder Domplatz mit Blick <strong>auf</strong><br />
die Galleria Vittorio Emanuele II.<br />
und den Mailänder Dom.<br />
Modewelt Mailand<br />
Die Modemetropole Mailand (ital.:<br />
Milano) ist nach Rom die zweitgrößte<br />
Stadt <strong>Italien</strong>s und die Hauptstadt der<br />
Lombardei. In den Straßen der „heimlichen<br />
Hauptstadt <strong>Italien</strong>s“ taucht man<br />
ein in eine Welt voller Eleganz und<br />
Luxus. Beim Spaziergang durch die<br />
Eink<strong>auf</strong>smeilen Mailands ist es schwer<br />
aus dem Staunen wieder heraus zu kommen.<br />
Wenn nicht gerade die noblen<br />
Sch<strong>auf</strong>enster der zahlreichen Designer<br />
die Blicke <strong>auf</strong> sich ziehen, dann mit Sicherheit<br />
die schönen und extravagant<br />
gekleideten Menschen, die durch diese<br />
Straßen stolzieren. Die Modestraße Nr.<br />
1 für Luxusshopping ist die Via Montenapoleone<br />
im Herzen Mailands. Hier<br />
finden sich alle namhaften Designer <strong>Italien</strong>s<br />
und auch die internationalen Modedesigner<br />
wie Cartier und Yves Saint<br />
Laurent. In dieser Preisklasse bewegen<br />
sich auch die Geschäfte in der Via della<br />
Spiga und in der Via Sant‘ Andrea, wo<br />
Chanel aus Paris oder Kenzo aus Japan<br />
hochwertige Mode verk<strong>auf</strong>en.<br />
Wem diese Läden zu teuer sind und<br />
wer sich nicht nur mit Schauen begnügen<br />
möchte, der findet in der Eink<strong>auf</strong>sstraße<br />
Corso Vittorio Emanuele<br />
durchaus namhafte Modegeschäfte wie<br />
Zara, H&M oder Sisley. Wer es aber<br />
doch spezieller möchte, der sollte zum<br />
Stöbern in die bekannten Designer-<br />
Outlets gehen, um sich hier mit den<br />
gefragtesten Modelabels wie Gucci,<br />
Prada, Armani, Dolce&Gabbana oder<br />
Versace einzudecken. In den Outlets<br />
gibt es sowohl Haute Couture, Pret a<br />
Porter Mode oder Sportswear, als auch<br />
Sonnenbrillen, Parfüms, Handtaschen<br />
oder Schuhe der angesagten Designer<br />
für Rabatte von meist mehr als 50 %.<br />
Zweimal im Jahr findet außerdem die<br />
Mailänder Modewoche Milano Moda<br />
Donna statt. Im Februar und im September<br />
(23. – 29. Sept. <strong>2015</strong>) setzen die bedeutendsten<br />
Modeschöpfer in Mailand<br />
hier ein Zeichen für die kommende Saison.<br />
Die Trendsetter sind insbesondere<br />
die italienischen Nobelmarken Armani,<br />
58
Mailand<br />
Auf den<br />
L<strong>auf</strong>stegen<br />
der Mailänder<br />
Modewoche aus<br />
der Sommerkollektion<br />
<strong>2015</strong>.<br />
Ausgelassenes<br />
Shoppingvergnügen in den<br />
Designervierteln, auch für<br />
den schmalen Geldbeutel.<br />
Dolce&Gabbana, Gucci, Jil Sander, Roberto<br />
Cavalli und Versace. Aber auch die<br />
Jungdesigner finden hier ihre Chance und<br />
präsentieren ihre Kollektionen <strong>auf</strong> dem<br />
alternativen Gelände um die Via Tortona.<br />
Die meisten Events sind zwar nur geladenen<br />
Gästen vorbehalten, allerdings finden<br />
im Zentrum Mailands auch einige öffentliche<br />
Modenschauen statt und an mehreren<br />
zentralen Punkten wie dem Piazza<br />
Cordusio kann man die Modenschauen<br />
über große Videowände verfolgen.<br />
Bars & Restaurants<br />
Neben der extravaganten Modewelt<br />
Milanos existiert aber auch das charmante<br />
und studentenfreundliche Mailand<br />
mit seinen vielen kleinen Bars und<br />
Restaurants, Höfen und Balkonen, welche<br />
die kleinen Straßen und Gassen zieren.<br />
In <strong>Italien</strong> ist es üblich, erst in einer<br />
der kleinen Bars und Cafés einen Aperitivo<br />
zu trinken und die dazu servierten<br />
köstlichen Antipasti (kleine italienische<br />
Häppchen) zu speisen. In so ausgelassener<br />
und wohliger Atmosphäre lässt<br />
es sich gut und gerne lange aushalten,<br />
weshalb sich die meisten <strong>Italien</strong>er selten<br />
vor 21 Uhr zum Abendessen in den<br />
Restaurants einfinden.<br />
Sehr attraktiv für das abendliche Vergnügen<br />
ist das Gebiet um den Corso<br />
Garibaldi und den Corso Como im<br />
Herzen Mailands bis hin zum Brera-<br />
Outlet Adressen<br />
in Mailand<br />
Il Salvagente<br />
Via Fratelli Bronzetti 16<br />
Exklusive Designermode<br />
D Magazine Outlet<br />
Via Manzoni 44<br />
Namhafte Designer der<br />
umliegenden Geschäfte<br />
Emporio Isola Outlet<br />
Via Prina 11<br />
Diverse Designermode<br />
59
Mailänder Dom<br />
Nach dem Petersdom im Vatikan ist der<br />
Mailänder Dom die zweitgrößte italienische<br />
Kirche und die drittgrößte katholische<br />
Kirche der Welt. Die Kathereisen<br />
| Lombardei<br />
Das charmante Mailand mit<br />
Blick <strong>auf</strong> das Schloss, bereits dekoriert<br />
mit den Nationalflaggen<br />
für die Expo <strong>2015</strong>.<br />
In der Galleria<br />
Vittorio Emanuele<br />
II. macht der<br />
Eink<strong>auf</strong>sbummel bei<br />
jedem Wetter Spaß.<br />
Gemütliche Bars und<br />
Cafés umgeben den<br />
Naviglio Grande und<br />
garantieren einen stimmungsvollen<br />
Abend.<br />
Viertel. Hier versammeln sich so viele<br />
Bars, Restaurants und Clubs <strong>auf</strong> kleinem<br />
Gebiet, dass die Auswahl schwer<br />
fällt. Aber auch weiter im Süden lockt<br />
das Gebiet des Naviglio Grande mit<br />
seinen Straßencafés und stimmungsvollen<br />
Beleuchtungen. Entlang des Kanals,<br />
vorbei an den Eisbars und Aperitivo-Bars,<br />
reihen sich kleine Tische mit<br />
Stühlen und laden ein, den Abend in<br />
romantischer Atmosphäre zu genießen.<br />
Wer während dem Essen gerne musikalisch<br />
unterhalten werden möchte,<br />
für den bietet sich der Jazz-Club samt<br />
Restaurant „Blue Note“ an (der einzige<br />
europäische Franchisenehmer des legendären<br />
New York Jazz Club). Täglich<br />
präsentieren sich hier die bekanntesten<br />
Jazzmusiker live und garantieren einen<br />
schwungvollen Abend.<br />
Galleria Vittorio Emanuele II.<br />
Die Galleria Vittorio Emanuele II.<br />
ist der „Salon Mailands“ mit Luxusgeschäften<br />
und Restaurants und verbindet<br />
den Domplatz mit dem Piazza<br />
della Scala. Das gläserne Dach der<br />
Galerie ist von der Aussichtsterrasse<br />
des Doms gut zu erkennen und krönt<br />
das edle Design der Galleria. An den<br />
Wänden unter der Glaskuppel sind<br />
riesige halbmondförmige Gemälde,<br />
welche die Kontinente Afrika, Asien,<br />
Europa und Amerika symbolisieren.<br />
Die beiden Portale an den Längsseiten<br />
des Gebäudekomplexes sind in der Art<br />
von Triumphbögen gefertigt.<br />
Das Zentrum des Salons bildet das<br />
Ottagono, der achteckige Raum im<br />
zentralen Kreuz der Galerie, der sich<br />
ideal als Treffpunkt anbietet und kleine<br />
Darbietungen verschiedenster Künstler<br />
austrägt. Auf dem mit großen Mosaiken<br />
gestalteten Boden des Ottagonos<br />
ist zentral das Wappen des Savoyer Königshauses<br />
dargestellt, ein weißes Kreuz<br />
<strong>auf</strong> rotem Hintergrund. Um dieses herum<br />
findet man die Symbole der vier bedeutendsten<br />
Städte <strong>Italien</strong>s: Mailands<br />
rotes Kreuz <strong>auf</strong> weißem Grund, der<br />
Römische Wolf der Sage von Romolus<br />
und Remus, der Schwan von Florenz<br />
und der Stier von Turin. Um den Stier<br />
rankt der Aberglaube, dass es Frauen<br />
und Männern Fruchtbarkeit bringt,<br />
wenn sie sich <strong>auf</strong> dem Abbild des Turiner<br />
Stiers <strong>auf</strong> dem Absatz ihres rechten<br />
Schuhs einmal um die eigene Achse<br />
drehen. Da dieser Brauch sowohl von<br />
Touristen als auch von Mailändern gerne<br />
ausgeführt wird, findet sich trotz regelmäßiger<br />
Reparaturen an dieser Stelle<br />
meist nur noch ein Loch im Fußboden.<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
In Mailand gibt es so viel zu sehen, dass<br />
man als Tourist oft nicht weiß, wo man<br />
anfangen soll. Ein absolutes Muss ist<br />
natürlich der Mailänder Dom. Weiter<br />
bietet die Stadt der vielen Gesichter<br />
neben dem Opernhaus Mailänder Scala,<br />
dem Schloss Castello Sforzesco und<br />
zahlreichen weiteren beeindruckenden<br />
Kirchen noch eine Vielzahl an Museen<br />
und mehr.<br />
60
Mailand<br />
drale befindet sich mitten in Mailand<br />
<strong>auf</strong> dem Piazza del Duomo. Das Bauwerk<br />
aus hellem Marmor wurde Ende<br />
des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil<br />
erbaut und ist zugleich das größte Werk<br />
der gotischen Baukunst in <strong>Italien</strong>.<br />
Insgesamt thronen 4.000 Statuen <strong>auf</strong><br />
den unzähligen Spitzen des Doms.<br />
Den höchsten Punkt des Mailänder<br />
Doms bestimmt die Madonnenstatue<br />
mit 108,50 m. Die vier Meter große<br />
goldene Statue ist zugleich das Wahrzeichen<br />
Mailands.<br />
Der gigantische Dombau erstreckt sich<br />
über 157 m Länge und 109 m Breite und<br />
ist mit seinen fünf Schiffen überwältigend<br />
groß. Durch die farbenprächtigen,<br />
hohen Glasfenster fällt ein besonders<br />
lebendiges Licht in die heiligen Hallen.<br />
Die gläsernen Abbildungen stellen eine<br />
Huldigung an die Sonne dar und erzählen<br />
biblische und religiöse Geschichten.<br />
Das größte Heiligtum des Doms, der<br />
heilige Nagel und ein Splitter des Kreuzes,<br />
befindet sich in 45 m Höhe über dem<br />
Hauptaltar und erstrahlt in einem roten<br />
Licht. Es soll sich hierbei um einen echten<br />
Nagel des Kreuzes von Jesus handeln.<br />
Jedes Jahr zwischen dem 10. und 15. September<br />
werden die Heiligtümer in einer<br />
heiligen Prozession von dem Erzbischof<br />
Mailands heruntergeholt und für kurze<br />
Zeit im Dom ausgestellt.<br />
Eine attraktive Besonderheit ist das<br />
Dach des Mailänder Doms. Über einen<br />
Fahrtsuhl oder die 200 Domstufen gelangt<br />
man <strong>auf</strong> die begehbaren Domterrassen,<br />
<strong>auf</strong> denen sich inmitten der Statuen<br />
ein atemberaubender Blick über<br />
die Dächer Mailands eröffnet.<br />
Mailänder Dom<br />
täglich von 7 – 19 Uhr geöffnet<br />
Eintritt für Einzelbesucher frei<br />
Domschatz<br />
Eintritt: 2 €<br />
Archäologische Ausgrabungen<br />
Eintritt: 4 €<br />
Aufstieg zu den Domterrassen<br />
täglich ab 9 Uhr bis 16:45 Uhr<br />
oder später (je nach Jahreszeit)<br />
Eintritt zu Fuß: 7 €<br />
Eintritt im Aufzug: 12 €<br />
weitere Infos zu Öffnungszeiten,<br />
Preisen u. a. über<br />
www.milano24ore.de<br />
Der Mailänder Dom mit<br />
seinem hellen Marmor<br />
fasziniert mit unzähligen<br />
Statuen, gekrönt von der<br />
goldenen Madonna,<br />
Mailands Wahrzeichen.<br />
61
eisen | Arabba<br />
Im Herzen der<br />
Dolomiten<br />
Der kleine Ort Arabba bietet Entspannung, Spiele und Sport<br />
und ist ein Urlaubsparadies für Klein und Groß, Sportler<br />
und Nichtsportler. Zudem ist das Bergdorf bekannt als<br />
Austragungsort zahlreicher internationaler Radrennen.<br />
Von Maria Adamer<br />
Quelle: © Arabba Fodom Turismo (7)<br />
Arabba liegt<br />
genau an<br />
der Grenze<br />
von Südtirol,<br />
Trentino und<br />
Venezien.<br />
78
eisen | arabba<br />
Trekking und<br />
Wandern vor der<br />
traumhaften Kulisse<br />
des Sellamassivs<br />
Arabba ist ein zauberhaftes<br />
Bergdorf im Herzen der<br />
Dolomiten und liegt in einem<br />
grünen Becken mit blühenden Wiesen,<br />
Wäldern und plätschernden Bächen<br />
am Fuße der beeindruckenden Bergkette<br />
Sellagruppe. Der schöne Ort, in einer<br />
Höhe von 1.600 m.ü.M., ist Teil der<br />
Region Buchenstein und befindet sich<br />
zwischen Südtirol und Trentino im sogenannten<br />
Livinalongo del Col di Lana.<br />
Arabba(„Reba“ in ladinischer Sprache)<br />
ist das ideale Urlaubsparadies für Klein<br />
und Groß, für Sportler und Nichtsportler.<br />
Im Sommer können lange Wanderungen<br />
oder Sparziergänge zwischen Wiesen<br />
und Bergen vorgenommen werden, Radoder<br />
Mountainbike-Touren in unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsgraden und<br />
Klettertouren bis man fast den Himmel<br />
berührt, wie die „Ferrata delle Trincee”,<br />
ein Klettersteig der sich von Portavescovo<br />
bis zum Padon-Pass entfaltet.<br />
Wer kein Sportliebhaber ist, kann in die<br />
Natur eintauchen und Kulturorte besuchen,<br />
wie das „Schloss Andraz“, die alte<br />
Mühle, das Museum “Museo Etnografico<br />
Ladino” oder die Ruinen des ”Forte la<br />
Corte” mit großem historischem Wert.<br />
Wandern<br />
Trekking und Wanderungen im Hochgebirge<br />
sind sehr beliebte Aktivitäten.<br />
In Arabba findet man auch viele Spazierwege<br />
für Familien mit Kindern. Seit<br />
2012 gibt es in 12 Gebieten das „Dolomiti<br />
Super Summer“, welches die Sommerversion<br />
des „Dolomiti Superski“<br />
darstellt. Hierfür wurden die bekannten<br />
Pisten zu wunderbaren Wanderwegen,<br />
die man in aller Ruhe schrittweise,<br />
rundum entdecken und genießen kann.<br />
Ein traumhafter Wanderweg verläuft<br />
von Arabba nach Cherz über den Passo<br />
Incisa und dann zurück nach Arabba.<br />
Es ist ein Wanderweg mit mittlerem<br />
Schwierigkeitsgrad und dauert ca. 4<br />
Stunden. Ein leichter 3 bis 4-stündiger<br />
Spaziergang, der mit Bergschuhen<br />
durchgeführt werden kann, beginnt in<br />
Arabba und erreicht den See Lago Boè.<br />
Der idyllische Weg führt mitten durch<br />
die großen Viehzucht-Hochebenen dieser<br />
Gegend.<br />
Ebenso sehenswert ist die „Viel del pan“<br />
(Bindelweg). Dies ist ein schöner Weg,<br />
der auch für Familien geeignet ist. Er<br />
verbindet den Fedaia-Pass mit dem<br />
Pordoi-Pass und gibt ein wundervolles<br />
Wandern im<br />
Hochgebirge: Einfach<br />
mal eine Pause<br />
machen und den<br />
Ausblick genießen.<br />
80
Panorama des Marmolada und des See<br />
Fedaia frei. Am südlichen Hang des<br />
Spazierweges befindet sich der Sas Ciapel,<br />
ein hutförmiger Berg, der ein unvergleichliches<br />
Panorama <strong>auf</strong> die Könige<br />
der Dolomiten bietet.<br />
Während der Spaziergänge trifft man<br />
<strong>auf</strong> Orte, welche die Geschichte dieser<br />
Gegend geschrieben haben, wie<br />
die beeindruckenden Ruinen des<br />
„Castello di Andraz“ (Schloss von<br />
Andraz), eine steile Festung, die sich<br />
<strong>auf</strong> den Wiesen emporhebt und im<br />
Jahr 1000 erbaut wurde. Aber auch<br />
die kleine Kirche, die in der zweiten<br />
Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut<br />
und den Aposteln Peter und Paul gewidmet<br />
wurde und der „Col di Lana“,<br />
Schauplatz der wichtigsten Schlachten<br />
mit der gleichnamigen Kapelle<br />
Mountenbike in den<br />
Dolomiten: rund<br />
um den Sellastock<br />
bei herrlichem<br />
Panormablick.<br />
Sella ist ein plate<strong>auf</strong>örmiger Bergstock<br />
in den Dolomiten. Höchster Gipfel der<br />
Gruppe ist der Piz Boè mit 3.152 m.<br />
und dem Kriegsfriedhof „Pian dei<br />
Salesei“ begegnen den Spaziergängern<br />
<strong>auf</strong> ihrem Weg.<br />
Mountainbiken<br />
Sommerzeit heißt auch Radzeit: die<br />
Dolomitenpässe sind das Ziel für alle<br />
Radliebhaber, mitunter wegen der Sellarunde,<br />
die Geschichte im Radsport<br />
geschrieben hat. Mit dem Mountainbike<br />
erreicht man versteckte Ecken der<br />
Gemeinde, die normalerweise von Reisenden<br />
übersehen werden und sicherlich<br />
von Touristen mit dem Auto nicht<br />
erreicht werden können, wegen der<br />
schwerbefahrbaren Straßen.<br />
Um dem Radvergnügen nachzugehen<br />
gibt es unzählige Strecken in der Gegend.<br />
Zum Beispiel die 25,2 km lange Strecke<br />
von Renaz über Col Vescovo und wieder<br />
Wanderungen<br />
TERIOL LADIN<br />
Dieser Weg, der den Gefallenen aus dem ersten<br />
Weltkrieg gewidmet ist, verläuft um den Col di<br />
Lana. Der Weg ist besonders reich an geschichtlichen<br />
und landschaftlich wertvollen Elementen<br />
und befindet sich <strong>auf</strong> einer Höhe von 2.000 bis<br />
2.200 Metern.<br />
Schwierigkeit: mittel<br />
ARABBA- PASSO PORDOI<br />
Naturalistischer Weg durch Weiden und Wiesen,<br />
entlang der Piste, die im Winter den Pordoi-Pass<br />
mit Arabba verbindet. Vom Bahnwärterhaus<br />
aus nehmen Sie den Weg <strong>auf</strong> der linken Seite<br />
der Haupstraße, überqueren die Brücke und<br />
nach 50 m biegen sie nach rechts ab, um <strong>auf</strong><br />
der Skipiste weiterzul<strong>auf</strong>en. In 1.839 m Höhe<br />
kreuzt sich dieser Weg mit der Hauptstraße, die<br />
überquert werden muss. Von hier aus gehen sie<br />
weiter bis zum Pordoi-Pass. Wenn sie <strong>auf</strong> dem<br />
Pass angekommen sind, wo der Ausblick einfach<br />
wundervoll ist, können Sie, <strong>auf</strong> der rechten<br />
Seite, einem kleinen Weg folgen, der sie zur<br />
Militärischen Gedenkstätte am Fuße der Berge<br />
der Sella-Gruppe führt. Dieses Baugefüge, den<br />
Opfern des Ersten Weltkrieges gewidmet, wurde<br />
erst im Jahre 1956 fertig gebaut; dies ist der<br />
Grund weswegen hier auch Opfer des Zweiten<br />
Weltkrieges begraben worden sind.<br />
Strecke: 1.401 m<br />
Minimale Höhe: 1.604 m<br />
Maximale Höhe: 2.250 m<br />
Schwierigkeit: mittel<br />
PANORAMA<br />
Dieser Wanderweg, genannt auch „Panorama<br />
Weg“ startet an der linken Seite des Garni Ru de<br />
Mont. Durch Wiesen und Bächer führt er bis zur<br />
Hütte Plan Boè. Nach einer kurzen Pause kehrt<br />
man über den Wanderweg 637 zurück nach<br />
Arabba, und beendet diesen Rundgang.<br />
Minimale Höhe: 1.605 m<br />
Maximale Höhe: 1.847 m<br />
Höhenunterschied: 242 m<br />
Gehzeit: 1,5 h<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
PASSO CAMPOLONGO WEG<br />
Dieser Weg beginnt <strong>auf</strong> der linken Seite des<br />
Hotels Monte Cherz, in einer wundervollen<br />
Umgebung, und führt Sie geradewegs zu einer<br />
atemberaubenden Panorama-Stelle. Von hier<br />
aus kreuzt der Weg eine Schotterstraße, die die<br />
Hochebene Cherz und eine Hütte errreicht. Dieser<br />
Ort ist der richtige Platz, um dort ein wenig<br />
auzusruhen. Für diejenigen, die noch etwas wandern<br />
möchten, bietet die Hocheben eine Vielzahl<br />
von Wanderwegen an, die <strong>auf</strong> der Wanderkarte<br />
gut verzeichnet sind. Der Weg zurück zum<br />
Campolongo Pass ist einfach.<br />
Minimale Höhe: 1.875 m<br />
Maximale Höhe: 2.138 m<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
81
GENUSS | pastakost<br />
Frühlingsgefühle<br />
Endlich ist der Frühling da! Diese Pastagerichte<br />
freuen sich über frühlingshafte Begleiter und<br />
sorgen <strong>auf</strong> alle Fälle für gute Laune.<br />
Fotos: Pastashop 24<br />
Der Frühling steht vor<br />
der Tür und nach den<br />
dunklen Wintermonaten<br />
sehnt sich jeder nach der Sonne. Wenn<br />
die Tage wieder länger und die Temperaturen<br />
wieder milder werden, steht uns<br />
der Sinn nach leichteren Gerichten z. B.<br />
mit Gemüse, frischen Kräutern oder<br />
Fisch. Die Natur ist <strong>auf</strong> Aktivität gepolt<br />
und auch wir wollen unserem Körper<br />
wieder etwas Gutes tun.<br />
Damit es auch <strong>auf</strong> Ihrem Teller wieder<br />
bunt wird, haben wir leckere und leichte<br />
Pastagerichte für Sie zusammengestellt.<br />
Für noch bekömmlichere Gerichte<br />
können Sie z. B. die Bio- und Vollkornpasta<br />
von Pastashop24 bei der Zubereitung<br />
verwenden.<br />
Bei Pastashop24 findet man ausschließlich<br />
ausgewählte Pasta und mediterrane<br />
Feinkost von kleinen familiengeführten<br />
Manufakturen aus ganz<br />
<strong>Italien</strong>, die aus Überzeugung und mit<br />
viel Anstrengung ihre Produkte so nah<br />
am ursprünglichen Handwerk produzieren,<br />
als seien sie hausgemacht.<br />
In Kombination mit viel Gemüse sorgt<br />
z. B. die „Lumanchine Bio Farro Nr.<br />
9“ (aus Dinkel, Gluten und Hartweizengrieß)<br />
für eine ausgewogene, mineral-<br />
und vitaminreiche Ernährung. Da<br />
Dinkel doppelt so viele Ballaststoffe als<br />
herkömmlicher Hartweizengrieß hat, ist<br />
diese Pastasorte sehr bekömmlich. Eine<br />
gute Alternative trifft man auch mit den<br />
„Macceroni Bio Spirulina“, denn Spirulina<br />
oder genauer gesagt die Blaualge, zeichnet<br />
sich durch einen sehr hohen Eiweißgehalt<br />
und Vitamin B12 aus. Diese Algenart<br />
gehört wahrscheinlich zu den ältesten<br />
und nährstoffreichsten Nahrungsquellen,<br />
die für mehr Lebensenergie und Vitalität<br />
sorgt. Spirulina ist sehr gut verdaulich,<br />
schützt das Immunsystem, unterstützt<br />
die Absorption von Mineralstoffen und<br />
senkt den Cholesterinspiegel. Wer seinen<br />
Körper also wieder in Schwung bringen<br />
möchte, aber nicht <strong>auf</strong> Nudeln verzichten<br />
will, hat mit der Vollkornnudel die richtige<br />
Wahl getroffen. Wir wünschen einen<br />
guten Appetit mit unseren schönen Rezepten<br />
für den Frühling.<br />
Powered by<br />
Pastashop 24<br />
Im ständig aktualisierten Sortiment<br />
findet man nicht nur Nudeln sondern<br />
auch schmackhaften Risotto<br />
Reis, feine Crèmes und raffiniertes<br />
Pesto, beste Olivenöle, exzellentes<br />
Gebäck, vorzügliche Antipasti und<br />
vieles mehr.<br />
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86
Pennoni mit Merguez-Bällchen<br />
in frischer Tomatensauce<br />
Zutaten für: ( )<br />
300 g Pennoni<br />
5 Merguez Würstchen<br />
(herzhaft gewürzte Wurst aus Rind oder<br />
Lamm aus Nordafrika)<br />
Für die Tomatensauce:<br />
800 g gestückelte Tomaten (2 Dosen)<br />
2 Knoblauchzehen<br />
frische glatte Petersilie<br />
Salz, Zucker<br />
frisch geriebener Parmesan<br />
Olivenöl<br />
Zubereitung<br />
Für die Tomatensauce Knoblauch schälen und fein hacken.<br />
Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen, Knoblauch und gestückelte<br />
Tomaten dazugeben. Bei kleiner Hitze einköcheln lassen. Mit etwas<br />
Zucker und Salz abschmecken. Etwas ziehen lassen (auch über<br />
Nacht). Petersilie waschen und hacken und darunterrühren.<br />
Die Merguez in gleichmässigen Stücken aus der Pelle drücken und<br />
zu kleinen Bällchen formen. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen<br />
und die Bällchen gleichmässig und scharf anbraten. Bällchen in<br />
die Tomatensauce geben und nochmal gemeinsam erhitzen und<br />
ziehen lassen. Die Pasta nach Packungsanweisung in Salzwasser<br />
al dente kochen und abgießen. Die Nudeln unterheben, <strong>auf</strong> vorgewärmten<br />
Tellern anrichten, etwas Parmesan und frische Petersilie<br />
darübergeben und servieren.<br />
87
genuss Genuss | spargel Genussfestival<br />
© Herbert Hintner<br />
Kartoffelpraline gefüllt mit Bärlauch,<br />
Nussbutter und Stilfser Käse<br />
Zutaten für:<br />
Für den Teig<br />
300 g mehlige Südtiroler Kartoffel<br />
100 g Südtiroler Butter mit<br />
Zimmertemperatur<br />
2 Eigelb<br />
30 g Kartoffelmehl<br />
120 g Mehl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Für die Füllung<br />
100 g Hallimaschpilze<br />
150 g Bärlauch<br />
50 g Haselnüsse<br />
50 g Stilfser Käse g.U.<br />
Petersilie<br />
Südtiroler Speck g.g.A.<br />
Zubereitung<br />
Für den Teig<br />
Die Kartoffeln in der Schale weich kochen, schälen, durch ein<br />
Haarsieb streichen und etwas auskühlen lassen. Salz, Pfeffer und<br />
Butter dazugeben. Alles gemeinsam gut vermischen, sodass eine<br />
flockige Masse entsteht. Eigelb hinzufügen, nochmals leicht verrühren,<br />
dann Mehl und Kartoffelmehl dazugeben und zu einem Teig<br />
kneten. Im Kühlschrank ca. 1 h ruhen lassen.<br />
Für die Füllung<br />
Bärlauch putzen, in feine Streifen schneiden und in Olivenöl für<br />
ca. 1 Minute leicht anschwitzen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen.<br />
Hallimaschpilze vom Stiel befreien, in einer Pfanne mit zerlassener<br />
Butter ausdünsten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den<br />
Kartoffelteig dünn ausrollen und mit einem 8 cm Ring ausstechen.<br />
Mit dem ausgekühlten Bärlauch belegen und zu Pralinen formen.<br />
In Salzwasser 3-4 Minuten kochen.<br />
FERTIGSTELLUNG<br />
Die Pralinen gut abtropfen lassen und <strong>auf</strong> den Teller geben, die heißen<br />
Hallimaschpilze und die geriebenen Haselnüsse darüberstreuen<br />
und mit geriebenem Stilfser Käse, Nussbutter und Petersilie garnieren.<br />
94
Apfelstrudel heiss/kalt<br />
© Roland Trettel<br />
Zutaten für:<br />
Mürbteig<br />
100 g Zucker<br />
200 g kalte Südtiroler Butter<br />
300 g Mehl<br />
1 Eigelb<br />
eine Prise Salz<br />
Warme Apfelsuppe<br />
1 l Südtiroler Apfelsaft naturtrüb<br />
600 g Südtiroler Äpfel<br />
(geeignet für Strudel)<br />
Zimt/Vanillezucker<br />
Apfelstrudel kalt<br />
200 g gebackener Mürbteig<br />
(zerbröselt)<br />
Calvados<br />
Für die Espuma:<br />
Die Hälfte der abpassierten Äpfel<br />
Gelatine (6 gr je 1 Liter)<br />
Zubereitung<br />
Mürbteig:<br />
Die Zutaten rasch zu einem glatten Teil kneten, in Klarsichtfolie hüllen<br />
und im Kühlschrank kalt stellen.<br />
Apfelsuppe (HeiSS):<br />
Die Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen.<br />
Die Apfelspalten mit Zimt und Vanillezucker würzen und mit dem<br />
Apfelsaft weich kochen. Pürieren und abpassieren<br />
Die Hälfte davon für den „Apfelstrudel kalt“ beiseite stellen.<br />
Apfelstrudel (kalt):<br />
Die abpassierten Äpfel mit der Gelatine mischen, in eine<br />
Easyflasche füllen (2 Gas), <strong>auf</strong> einen Esslöffel spritzen, die<br />
Mürbteigbrösel dar<strong>auf</strong> verteilen und die Masse in Stickstoff frieren.<br />
Fertigstellung:<br />
Die warme Apfelsuppe in ein kleines Glas füllen, je eine Portion gefrorene<br />
Apfelstrudel-Espuma <strong>auf</strong> die Glasöffnung legen.<br />
Mit Südtiroler Apfelchips dekorieren.<br />
95
genuss | spargel<br />
Das königliche<br />
Gemüse<br />
Terlaner Spargel in<br />
Südtirol hat Tradition.<br />
Elegant im Aussehen und<br />
mild im Geschmack, ist er<br />
bei Spargelkennern besonders<br />
geschätzt.<br />
DDie Etsch hat im L<strong>auf</strong>e der<br />
Jahrtausende das heutige<br />
Etschtal mit feiner Erde und Sand<br />
<strong>auf</strong>gefüllt und so ideale Bedingungen<br />
für den Spargelanbau geschaffen.<br />
Genau diese Zusammensetzung des<br />
Erdreiches mit reichlich organischer<br />
Masse und den PH-Wert im neutralen<br />
Bereich liebt die Spargelpflanze.<br />
Somit sind die Voraussetzungen für<br />
einen hervorragenden Geschmack<br />
gegeben. Zwischen Gantkofel und<br />
Tschögglberg inmitten von Apfelbäumen<br />
gedeiht der Margarete-Spargel<br />
<strong>auf</strong> humusreichen Sandböden entlang<br />
der Etsch. Das Klima bietet optimale<br />
Voraussetzungen für den Anbau des<br />
Bleichspargels: 300 Sonnentage mit<br />
über 2.000 Sonnenstunden und eine<br />
geringe durchschnittliche Niederschlagsmenge<br />
von 700 mm pro Jahr.<br />
15 Terlaner Spargelbauern kultivieren<br />
heute <strong>auf</strong> rund 10 ha Anb<strong>auf</strong>läche<br />
hochwertigen Spargel. Für seine Echtheit<br />
garantiert das Gütesiegel „MAR-<br />
GARETE“, die Kellerei Terlan ist der<br />
einzige Markeninhaber.<br />
Gesund genieSSen<br />
Spargel bedeutet auch Gesundheit. Das<br />
königliche Gemüse ist mit nur ca. 20 Kalorien<br />
(85 Joule) pro 100 g kalorienarm,<br />
aber reich an zuträglichen Inhaltsstoffen.<br />
Neben der entschlackenden Asparaginsäure<br />
findet sich Vitamin A, B1, B2, B6<br />
und C. Die Mineralstoffe Kalium, Phosphor<br />
und Calcium stärken die Nerven<br />
und fördern den Knochen<strong>auf</strong>bau.<br />
Frisch erhalten<br />
Die Margarete-Genossenschaft bringt<br />
die Frische vom Feld zum Genießer.<br />
Spargel und Wein ergänzen sich harmonisch<br />
und erfreuen jeden Gaumen.<br />
Der Detailverk<strong>auf</strong> in der Kellerei Terlan<br />
bietet Ihnen beides für ein gelungenes<br />
Spargelmenü. Sie können sich aber<br />
auch von den Spargelwirten verzaubern<br />
lassen. In mehreren Restaurants in Terlan,<br />
Vilpian und Siebeneich können<br />
Sie den frischen Margarete-Spargel in<br />
originellen Variationen genießen. Zudem<br />
wird Margarete an ausgewählte<br />
Geschäfte geliefert und an mobilen Verk<strong>auf</strong>sständen<br />
südtirolweit angeboten.<br />
Kellerei Terlan: Silberleitenweg 7,<br />
I-39018 Terlan, www.kellerei-terlan.com<br />
Weinkellerei<br />
Terlan<br />
96
Kartoffelteigtaschen mit Terlaner<br />
Spargelfüllung & gerösteten<br />
Speckstreifen mit Schnittlauch<br />
© Sternekoch Karl Baumgartner<br />
Zutaten für:<br />
300 g Pennoni<br />
5 Merguez Würstchen<br />
(herzhaft gewürzte Wurst aus Rind oder<br />
Lamm aus Nordafrika)<br />
Für die Tomatensauce:<br />
800 g gestückelte Tomaten (2 Dosen)<br />
2 Knoblauchzehen<br />
frische glatte Petersilie<br />
Salz, Zucker<br />
frisch geriebener Parmesan<br />
Olivenöl<br />
Zubereitung<br />
KARTOFFELTEIGTASCHEN<br />
Die gekochten Kartoffeln schälen und noch heiß passieren.<br />
Weizenmehl, Maizena Mehl, Salz, Eier und Muskatnuss dazugeben<br />
und gut durchkneten. Den Teig auskühlen lassen und mit einem<br />
Tuch bedecken<br />
SPARGELFÜLLUNG<br />
Die geschälten, weißen Spargeln in Stücke schneiden und in<br />
Olivenöl mit zerdrückter Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und etwas geriebener<br />
Orangenschale weich dünsten.<br />
Die Spargeln im Mixer mit den restlichen Zutaten fein pürieren, abkühlen<br />
lassen und für die Füllung vorbereiten.<br />
Den Kartoffelteig mit Mehl bestäuben und dünn ausrollen,<br />
runde Kreise ausstechen, mit der Spargelfüllung belegen und zu<br />
Halbmonde formen.<br />
GERÖSTETE SPECKSTREIFEN<br />
Den Südtiroler Speck in Streifen schneiden, mit Olivenöl und Butter<br />
kross anrösten und mit Weinessig ablöschen.<br />
ANRICHTEN<br />
Die Kartoffelteigtaschen in leicht gesalzenem Wasser leicht ziehen<br />
lassen, <strong>auf</strong> einem Teller mit geriebenem Almkäse oder Parmesan<br />
bestreuen und mit gerösteten Speck und Schnittlauch servieren.<br />
97
genuss | Jörg Trafoier<br />
Jörg Trafojer<br />
Sohn Kevin<br />
(Koch) und<br />
Tochter Nathalie<br />
(Konditorin).<br />
Leidenschaft am Herd<br />
Das Geheimnis seines Erfolgs ist eigentlich sehr einfach: Es ist in erster Linie die<br />
unbändige Freude am Beruf. Dazu kommen sein untrügliches Gespür für Echtes und<br />
eine gehörige Prise Mut, immer wieder neue Wege zu beschreiten.<br />
Jörg Trafoiers große Leidenschaft<br />
hat ihn an den Herd gezogen.<br />
Nach seiner Kochlehre im Hotel<br />
Adler in St. Ulrich, folgten weitere<br />
Stationen im Hotel Gardena<br />
in St. Ulrich, Hotel Palace in Meran sowie<br />
verschiedene renommierte Restaurants in<br />
der Schweiz.<br />
1988 eröffnet er gemeinsam mit seiner<br />
Ehefrau Sonya das Restaurant Kuppelrain<br />
in Kastelbell. Das gemütliche Lokal<br />
liegt in einem Jugendstilgebäude direkt<br />
neben einem schönen Zugbahnhöfchen<br />
der Vinschger Bahn inmitten von vielen<br />
Apfelbäumen. Mit viel Liebe, Fleiß<br />
und Ehrgeiz hat die junge Familie den<br />
rustikalen Gasthof in ein „Refugium der<br />
Seele“ verwandelt. Im Jahre 2001 erhielt<br />
Jörg Trafoier dann den ersten Stern vom<br />
Restaurantführer „Michelin“ für seine exzellente<br />
Küche, welchen er sich bis heute<br />
jedes Jahr <strong>auf</strong>s Neue verdient hat.<br />
Seit 2013 arbeiten auch Sohn Kevin<br />
Kurt als Koch und Tochter Nathalie als<br />
Konditorin\Chocolatiere im Restaurant<br />
mit. So ist das Kuppelrain ein Familien-<br />
Betrieb durch und durch.<br />
Die Küche<br />
Lange bevor in der gehobenen<br />
Gastronomie <strong>auf</strong> kurze Versorgungswege<br />
geachtet wurde, haben Jörg und Sonya<br />
Vinschgauer Weine <strong>auf</strong> ihrer Karte großgeschrieben,<br />
Schweine für ihren berühmten<br />
Speck <strong>auf</strong> die Alm zum Suhlen geschickt,<br />
Fische von der nahen Zucht und Geflügel<br />
von einem Bio-Züchter aus ihrem Tal<br />
geholt. Zudem sammeln und ernten die<br />
Gastronomen im L<strong>auf</strong>e der Jahreszeiten<br />
selbst Kräuter, Blüten, Hagebutten, Nüsse<br />
und verschiedene sonnengereifte Früchte.<br />
Die Zutaten werden dann mit viel Freude<br />
nach Großmutters oder Mutters Rezepten<br />
verarbeitet und konserviert, bis sie dann<br />
den Gästen zum Frühstück oder in den<br />
Gerichten serviert werden.<br />
Der Familie ist besonders wichtig die<br />
Produkte aus biologischem Anbau aus<br />
der Umgebung zu beziehen. Das ist der<br />
einfache Grund dafür, warum die Küche<br />
im Kuppelrain mittags hausgemachten<br />
Speck, Roggenbrot und halbfetten<br />
Almkäse bietet und abends mit internationaler<br />
Kochkunst begeistert.<br />
Der Küchenchef und Gastwirt Jörg<br />
Trafoier legt besonders großen Wert <strong>auf</strong><br />
Tradition. Seine Philosophie lässt sich<br />
auch in wenigen Worten beschreiben:<br />
„Große Küche mit besten einheimischen<br />
Produkten immer wieder neu interpretieren,<br />
daraus Kreativgerichte entwickeln<br />
und dabei die Reinheit eines unverfälschten<br />
eigenen Geschmacks erhalten.“<br />
Vom Charakter des Vinschgaus hat<br />
diese Küche die Eigenwilligkeit, das<br />
Unerwartete, das Bodenständige, aber<br />
vor allem auch den mutigen Blick in<br />
die Ferne. Jörg Trafoiers Rezepte fangen<br />
die unverwechselbaren Düfte des<br />
Tales ein, binden sie zu kulinarischen<br />
Kreationen und veredeln sie mit einer<br />
Prise Fernweh und Wagnis. Den hoch-<br />
102
sternekoch<br />
wertigen Lebensmitteln verleiht der<br />
Sternekoch durch sein Können einen<br />
außergewöhnlichen Geschmack. Immer<br />
mit dem großen Respekt vor dem<br />
Eigengeschmack, der von den ausgesuchten<br />
Kräutern und Gewürzen begleitet<br />
wird. Ein Baustein seiner Küche sind<br />
neben den bodenständigen Gerichten<br />
auch überraschende Kombinationen<br />
mit mediterranen Produkten, welche die<br />
Aromen und Düfte der Ferne und des<br />
Meeres wiedergeben.<br />
Und so liest sich die Speisekarte, wie ein<br />
verführerischer Reigen der Frische. Man<br />
schmeckt und spürt, was man isst.<br />
Wie gut, dass Restaurantleiterin und<br />
Sommilier Sonya mit viel Erfahrung<br />
und gewinnendem Charme die fantastischen<br />
Gerichte mit erlesenen Weinen<br />
zu begleiten weiß. So ist es auch nicht<br />
verwunderlich, dass der Gast wie ein<br />
König speist.<br />
Restaurant Kuppelrain<br />
Sonya Egger & Jörg Trafoier<br />
Bahnhofstraße 16, I-39020 Kastelbell<br />
Tel. +39 0473 624103<br />
www.kuppelrain.com<br />
Jakobsmuschel mit<br />
Vinschgauer Marille<br />
und bitter/süßem Salat<br />
Zutaten:<br />
4 Jakobsmuscheln<br />
Salz, Pfeffer<br />
Olivenöl<br />
Marillengel<br />
100 ml Marillensaft<br />
1 g Agar-Agar<br />
10 ml Wasser<br />
Salat<br />
Chicoree<br />
Radichio Variato<br />
Radichio Tardivo<br />
Apfelessig, Dressing<br />
50 ml Apfelessig<br />
50 ml Kalbsbrühe<br />
100 ml Holunderblütensirup<br />
Olivenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Jakobsmuscheln:<br />
Jakobsmuscheln leicht in<br />
einer Pfanne anbraten und<br />
innen noch glasig lassen mit<br />
Salz, Pfeffer und Olivenöl abschmecken.<br />
Marillengel:<br />
Marillensaft mit Agar-Agar verrühren<br />
und zum Kochen<br />
bringen. Auf ein Blech gießen,<br />
damit die Masse auskühlen<br />
kann. Anschließend<br />
die Marillenmasse mit dem<br />
Wasser fein mixen.<br />
Salat:<br />
Den klein gezupften Salat mit<br />
dem Dressing marinieren und<br />
anschließend alles wie <strong>auf</strong><br />
dem Bild anrichten.<br />
103
genuss | Theodor Falser<br />
Taste<br />
Nature<br />
Wer sich der Natur und den Dolomiten mit dem Gaumen<br />
nähern möchte, ist bei Theodor Falser an der richtigen<br />
Adresse. Der Sternekoch will den unverfälschten<br />
Geschmack der Natur und das Beste aus den Dolomiten<br />
in seinen meisterhaften Kreationen <strong>auf</strong> den Tisch bringen<br />
– wahrlich ein „Stück Heimat“.<br />
Weggehen, um heimzukommen.<br />
So könnte<br />
man den beruflichen<br />
Werdegang von Theodor Falser aus<br />
Karneid im Eggental beschreiben. Erst<br />
war es ihm in seiner Heimat zu eng –<br />
also <strong>auf</strong> in die Welt – von den Bermudas<br />
über die Schweiz bis Kuala Lumpur, von<br />
Peking über Oman führte sein Weg immer<br />
durch die ersten Häuser am Platz.<br />
Dann war es genug vom Hauch der großen<br />
weiten Welt, die Besinnung <strong>auf</strong> das<br />
Bodenständige, <strong>auf</strong> die Wurzeln seines<br />
Seins, führten ihn zurück nach Südtirol.<br />
Seit Juni 2014 leitet er die Küche des<br />
mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten<br />
Gourmet-Restaurants „Johannesstube“<br />
im Wellnesshotel Engel in<br />
Welschnofen. Hier wurde er nach nur<br />
sechs Monaten, am 04. November<br />
2014 mit seinem ersten Michelin-<br />
Stern ausgezeichnet.<br />
Kräuterküche und blaue<br />
Karotten<br />
Dass es essbare Landschaften gibt, davon<br />
ist der Sternekoch Theodor Falser fest<br />
und ganz überzeugt und bietet seinem<br />
Gast eine kulinarische Rundreise durch<br />
die Dolomiten in ihrer ganzen Frische<br />
und Vielfältigkeit. Zurück zur Natur<br />
und dem unverfälschten Geschmack, der<br />
irgendwo gespeichert ist, den wir aber<br />
nicht mehr zuordnen können. „Hier<br />
geht es eigentlich nur um die Bewahrung<br />
der Vielfalt an Geschmäckern, Lebensmitteln<br />
und Küchentraditionen“, erzählt<br />
Falser. Dies ist auch das Ziel seines kulinarischen<br />
Credos „Taste Nature“.<br />
Seine Leidenschaft gilt alten, fast vergessenen<br />
Gemüsesorten und Kräutern.<br />
Sein Spiel mit Produkten, Zubereitungen,<br />
Formen und Farben lassen die Urgeschmäcker,<br />
die wir in uns haben, wieder<strong>auf</strong>leben.<br />
In der Bäuerin Anna Maria<br />
fand Theodor Falser eine kongeniale<br />
Mitstreiterin für den guten Geschmack.<br />
Sie baut seit Jahren ursprüngliche Gartenfrüchte<br />
und Kräuter an, zum Beispiel<br />
die violette Kartoffel, blaue Karotte oder<br />
Kräuter, die manchmal als Unkraut verunglimpft<br />
werden, aber mit ihren ganz<br />
eigenen Geschmacksnoten einen Gourmet<br />
jubeln lassen.<br />
Der Spitzenkoch streift mehrfach in der<br />
Woche durch den weitläufigen Garten<br />
direkt am Hof, betrachtet die Reifegrade<br />
und erntet, was er zum Kochen<br />
braucht. So entstehen Kreationen wie<br />
„Kalbsbries mit schwarzen Nüssen, fermentiertem<br />
Knoblauch, Urkarotte und<br />
Bitter-Salat“, „Berglamm in Heu“ oder<br />
„Risotto mit wildem Spargel“, die seinen<br />
Gästen den Weg zur Natur ebnen sollen.<br />
Bei der Zubereitung achtet der Sternekoch<br />
zudem dar<strong>auf</strong>, dass möglichst viele<br />
regionale Produkte verwendet werden,<br />
die möglichst von kleineren Produzen-<br />
108
sternekoch<br />
ten kommen. Erfahrungen und Eindrücke<br />
aus aller Welt prägen seine Gerichte<br />
genauso wie die bodenständige Südtiroler<br />
Küche und seine Leidenschaft für<br />
die guten Produkte von den heimischen<br />
Feldern und Gärten.<br />
Serviert werden die kulinarischen Genüsse<br />
in der Johannesstube. Der Duft<br />
nach Zirbelholz, das alte Silber, das originale<br />
Leinen, die liebevollen Spitzen und<br />
Details geben der Stube aus dem 13. Jahrhundert<br />
einen besonderen Charakter.<br />
Hier führt Johannes Kohler – der Sohn<br />
des Hauses – Regie und sorgt dafür, dass<br />
jedes Mahl auch ein Fest für die Augen<br />
wird, wozu die Gerichte zum Beispiel<br />
<strong>auf</strong> Tellern aus Eggentaler Fichtenholz<br />
oder aus Eggentaler Porphyr präsentiert<br />
werden. Zudem berät Johannes Kohler<br />
natürlich seine Gäste darüber, welche<br />
Weinsorte am besten zu den jeweiligen<br />
Gerichten passt. Er hat aber auch Verständnis<br />
für jene Gäste, die keinen Alkohol<br />
trinken wollen. Für sie stellte er zusätzlich<br />
zur Weinauswahl eine Begleitung<br />
aus unvergorenen Säften zusammen, welche<br />
die Gerichte optimal ergänzen.<br />
Wellnessresort & Hotel Engel<br />
Familie Kohler Johannesstube<br />
Gummerer Str. 3<br />
I-39056 Welschnofen/Dolomiten<br />
Tel.+39 0471 613131<br />
www.hotel-engel.com<br />
Ceviche vom Saibling<br />
mit Apfel<br />
Zutaten für:<br />
400 g Saiblingsfilet in 1 x 1 cm<br />
Stücke geschnitten<br />
1 Zitrone<br />
100 g Olivenöl<br />
Zubereitung<br />
Mit dem Zitronensaft, Olivenöl und Salz ein Dressing<br />
mischen und den Saibling damit marinieren und für 30<br />
Minuten einziehen lassen.<br />
Den Kohlrabi schälen, schneiden und anschließend in einer<br />
Alufolie bei 160 Grad für 3 Stunden im Ofen garen lassen.<br />
Den Apfel schälen und in schöne Streifen schneiden. Die<br />
Kohlrabiblätter blanchieren, mit Eiswasser schocken und in<br />
ein hohes Gefäß geben. Mit dem Pürierstab grob zerkleinern.<br />
Dabei Olivenöl in dünnem Strahl dazugeben, bis eine<br />
cremige Paste entstanden ist. Mit Salz abschmecken.<br />
Eventuell mit Olivenöl <strong>auf</strong>gießen, sodass die Oberfläche<br />
leicht bedeckt ist.<br />
Alles anrichten wie <strong>auf</strong> dem Foto.<br />
1 Apfel<br />
1 Kohlrabi<br />
Wildkräuter zur Garnitur<br />
Salz, Pfeffer<br />
109
genuss | TRENTINO<br />
weinland: Trentino<br />
Von Otmar Erich<br />
seit 20 Jahren italienischer Weinliebhaber,<br />
arbeitet seit 15 Jahren als<br />
Weinfachberater in der italienischen<br />
Vinothek Munzert in München<br />
Das Trentino reicht von<br />
den Dolomiten bis zum<br />
Gardasee und bietet alle<br />
Voraussetzungen für einen<br />
perfekten Berg- und Genießerurlaub.<br />
Die Kombination<br />
von Bergwelt mit mediterranem<br />
Flair macht das<br />
Trentino einzigartig.<br />
Das Trentino und der Wein<br />
– eine wenige bekannte<br />
Größe, aber durchaus eigenständig<br />
und mit Gewicht!<br />
Politisch betrachtet wird das Trentino<br />
gleichzeitig mit Südtirol genannt<br />
– Trentino Alto Adige. Weinbautechnisch<br />
hingegen gibt es unterschiedliches<br />
zu berichten. Das Trentino (das<br />
Land um Trient) erstreckt sich über<br />
eine Fläche von ca. 6.200 Quadratkilometern<br />
und ist mit etwas über einer<br />
halben Millionen Menschen bevölkert.<br />
Die angrenzenden Regionen<br />
sind im Norden Südtirol, im Westen<br />
die Lombardei und im Osten Venetien.<br />
Die Hauptstadt ist Trient mit<br />
120.000 Einwohnern. Andere größere<br />
und bekannte Städte oder Gemeinden<br />
sind Rovereto, Arco, Riva del Garda,<br />
Lavis oder Ala. Die unter Reben stehende<br />
Fläche beträgt in etwa 10.000<br />
ha, die Menge produzierten Weins in<br />
2014 ungefähr 70 Mio Liter. Somit<br />
gehört man zu den kleinen Anbaugebieten<br />
innerhalb <strong>Italien</strong>s (im Vgl. Venetien<br />
ca 780 Mio Liter).<br />
Seit 1971 gibt es die DOC-Regelungen<br />
(oder DOP) und sie gilt für 80% der<br />
Trentiner Weine. Unterteilt sind die<br />
DOC-Weine in 7 Klassifizierungen,<br />
116
WEIN<br />
wovon zwei überregional mit Südtirol<br />
und dem Veneto sind. Zusätzlich gibt es<br />
noch drei IGT (IGP)-Kategorien (alle<br />
überregional mit Südtirol und dem Veneto),<br />
die Tafelweine (Vino da Tavola),<br />
aber keine DOCG-Bezeichnung. Insgesamt<br />
sind für die DOC (DOP) Weine<br />
19 Rebsorten zugelassen, 9 Weißweinsorten<br />
und 10 Rotweinsorten.<br />
Jedoch ist die deutlich größere Fläche<br />
mit weißen Reben bestockt, fast 75%<br />
oder 7.300 ha! Die Produktion wird bis<br />
zu 80% von Genossenschaften bestritten.<br />
Und diese sind wahre Kolosse auch<br />
innerhalb der gesamten italienischen<br />
Weinlandschaft. Beispielhaft wäre die<br />
Auf Grund der meist weniger<br />
steilen Hänge kann<br />
im Trentino eine größere<br />
Fläche für den Anbau von<br />
verschiedensten Rebsorten<br />
genutzt werden.<br />
Kellereigenossenschaft<br />
Mezzacorona zu nennen<br />
mit 1.500 Mitgliedern.<br />
Der Umsatz betrug in<br />
2013 ca. € 163 Mio, womit<br />
man in der Rangliste<br />
der größten italienischen<br />
Weinerzeuger <strong>auf</strong> dem 4.<br />
Platz liegt. Zum Besitz<br />
zählen Weingüter mit<br />
einer Produktionsfläche<br />
von 2.600 ha im Trentino,<br />
sowie zwei weitere<br />
Güter in Sizilien mit<br />
650 ha Weinbergsfläche.<br />
Der zweite Großprodu-<br />
zent aus dem Trentino ist die CAVIT,<br />
ein Zusammenschluß von 11 Trentiner<br />
Weinbaugenossenschaften (4.500<br />
Weinbauern, respektive 60% der Trentiner<br />
Weinproduktion) mit einem Umsatz<br />
von rund € 153 Mio fürs Geschäftsjahr<br />
2012/13.<br />
Weissweine<br />
Der Wein aus dem Trentino definiert<br />
sich primär über Weissweine,<br />
aber auch über die im klassischen<br />
Verfahren (Champagner Methode)<br />
erzeugten Schaumweine (Spumante)<br />
genannt Trento DOC. Der Rotwein<br />
spielt aktuell eine untergeordnete<br />
Rolle, auch wenn mit Teroldego<br />
und Marzemino zwei autochthonen<br />
Rebsorten existieren. Bei den weißen<br />
Rebsorten gilt nur die Nosiola-Traube<br />
als ursprüngliche (Trentiner) Sorte.<br />
Insgesamt werden 22 lokale (autochthone)<br />
und internationale (allochthone)Traubensorten<br />
angebaut. Die Rebsorten<br />
die mit Abstand am häufigsten<br />
angebaut werden sind Chardonnay<br />
(ca 2.800 ha) und Pinot Grigio<br />
– Grauburgunder (ca 2.500<br />
ha). Die Anb<strong>auf</strong>läche für Nosiola<br />
beträgt lediglich 70 ha. Bei den<br />
roten Traubensorten sind Merlot<br />
(ca 600 ha), Teroldego (ca 450 ha)<br />
und Marzemino (ca 350 ha) die<br />
wichtigsten.<br />
Als Anbauzone rückt aktuell<br />
das Cembra-Tal etwas mehr<br />
in den Vordergrund. Nordöstlich<br />
von Trento, zwischen<br />
Lavis und Grumes, erstreckt<br />
sich dieses weniger bekannte<br />
Tal, welches Heimat einiger<br />
interessanter Weißweine<br />
und Grappa ist. Auf<br />
Höhen bis zu 800 Metern<br />
werden hier vor allem knackige<br />
Müller-Thurgau und<br />
Riesling, als auch elegante<br />
Pinot-Nero-Weine <strong>auf</strong> anspruchsvollem<br />
Niveau in die<br />
Flasche gebracht. Und ganz<br />
selbstverständlich wird hier<br />
117
genuss | TRENTINO<br />
Das Herz des Trentino bildet das langgestreckte<br />
Tal der Etsch, in dem sich ein Großteil des Trentiner<br />
Weinbaus konzentriert.<br />
Cavit – Abkürzung für Cantina<br />
Viticoltori del Trentino – gehören<br />
insgesamt 4.500 Winzer aus 11<br />
Genossenschaften an.<br />
In Trentino trifft die kühlere Alpenluft <strong>auf</strong> ein<br />
mediterranes Klima und bietet zusammen<br />
mit dem Wind vom Gardasee sehr gute<br />
Voraussetzungen für die Entwicklung<br />
harmonischer, eleganter Weine.<br />
auch eine andere Tradition exzellent<br />
gepflegt, das Brennen von Grappa<br />
(Tresterbrand). Wussten Sie, daß die<br />
Distillerien im Trentino und in Südtirol<br />
über die ältesten Brennlizenzen in<br />
<strong>Italien</strong> verfügen? Aber kommen wir<br />
wieder zurück <strong>auf</strong> das Produkt das<br />
vor der Grappa-Erzeugung steht, dem<br />
Wein. Unsere Konzentration wollen<br />
wir <strong>auf</strong> die ursprünglichen (autochthonen)<br />
Trauben Nosiola, Marzemino<br />
und Teroldego lenken.<br />
Beginnen wollen wir mit der Nosiola-Traube,<br />
welche zur Herstellung<br />
von trockenem Weißwein als auch<br />
Dessertwein, genannt Vino Santo,<br />
verwendet wird. Angebaut wird diese<br />
Sorte traditionell im Etschtal (Val<br />
d‘Adige) bei Pressano (nördlich von<br />
Trento bei Lavis) und im Valle dei<br />
Laghi (Tal der <strong>Seen</strong>), westlich von<br />
Trento mit südlicher Ausdehnung bis<br />
zum Gardasee. Zu den bekannteren<br />
<strong>Seen</strong> zählen hier diejenigen von Santa<br />
Massenza, Toblino und Cavèdine. Der<br />
Name der Rebsorte leitet sich ab vom<br />
italienischen Wort „nocciola“, Nuss<br />
ab. Und in der Tat, beim Trentino<br />
Nosiola DOC (trockener Weißwein)<br />
zeigt das Aromaprofil Anklänge von<br />
(auch gerösteten) Haselnüssen. Aber<br />
auch Noten von Äpfeln und Blüten,<br />
leicht herb, delikat, moderate Säure<br />
und geringerer Alkohol runden das<br />
Bild dieses hellfarbenen Weins ab.<br />
Jung zu trinken, leicht im Trunk ist er<br />
ein guter Essensbegleiter u. a. zu Seefischspeisen,<br />
Gemüsegerichten und<br />
jungem Grana-Käse. Aber auch als<br />
Aperitiv, oder einfach <strong>auf</strong> der Terrasse<br />
im Sommer zu Snacks, ist er immer<br />
eine gute Wahl. Wie bereits erwähnt<br />
wird aus dieser Traube auch ein Süßwein<br />
vinifiziert, der Vino Santo (nicht<br />
zu verwechseln mit dem Dessertwein<br />
Vin Santo aus der Toskana). Als Spätlese<br />
geerntet, meist im Oktober werden<br />
die Trauben bis Anfang März des<br />
nächsten Jahres angetrocknet durch<br />
eine ständige frische Brise (l‘ora).<br />
Damit unterliegt dieser Trentino<br />
DOC Vino Santo-Wein der längsten<br />
Appassimento-Periode für Wein.<br />
Erwünscht ist hierbei ein positiver<br />
Schimmelpilzbefall namens Botrytis<br />
cinerea, welcher dem Wein Wasser<br />
entzieht und die Aromenvielfalt erhöht.<br />
Das Pressen der angetrockneten<br />
Trauben erfolgt in der Karwoche, der<br />
Heiligen Woche (settimana santa),<br />
wovon der Name „Vino Santo“ abgeleitet<br />
ist. Nach der <strong>auf</strong>wendigen<br />
Vinifikation haben wir einen wunderbaren<br />
Dessertwein im Glas der<br />
einen nicht durch übermäßige Süße<br />
erschlägt. Bernsteinfarben, elegant,<br />
mit frischer Säure, nuancenreich und<br />
langlebig ist er ein Wein in seiner Tradition<br />
und Güte die die Organisation<br />
Slow Food veranlasst hat ihn als „Presidio<br />
Slow Food“-Erzeugnis zu klassifizieren<br />
und zu schützen. Ein wunderbarer<br />
Begleiter zu Gänseleberpastete,<br />
reifen Käse, Mandelgebäck oder Apfelstrudel.<br />
Interessante Adressen für<br />
den Erwerb dieser Weine sind neben<br />
anderen Cesconi, Gino Pedrotti, Pisoni,<br />
Francesco Poli oder Pravis.<br />
118
WEIN<br />
Das Trentino mit seinen<br />
Weinanb<strong>auf</strong>lächen bildet in klimatischer<br />
und geographischer<br />
Hinsicht gewissermaßen ein<br />
Bindeglied zwischen dem alpin<br />
geprägten, deutschsprachigen<br />
Norden und dem vom Mittelmeer<br />
geprägten <strong>Italien</strong>.<br />
Rotweine<br />
Bei den Rotweinen wollen wir uns zunächst<br />
mit dem Marzemino beschäftigen.<br />
Das klassische Anbaugebiet ist das<br />
Vallagarina, welches sich beiderseits des<br />
Flusses Etsch südlich von Trento ab Aldeno<br />
ausdehnt, und im Süden bis nach<br />
Borghetto sul‘Adige reicht. Das Gebiet<br />
umfasst auch bekanntere Gemeinden<br />
wie Besenello, Nogaredo, Rovereto, Ala<br />
und Avio. Als klassifizierte Unterzonen<br />
für die Superiore-Qualitäten gelten seit<br />
2002 „Isera“ am linken Etschufer gegenüber<br />
Rovereto und „Ziresi“ nördöstlich<br />
von Rovereto bei Volano. Aktuell vermutet<br />
man daß der Ursprung der Traube<br />
im Kaukasus zu finden sei, und dann<br />
durch die Venezianer ins Vallagarina gelangte.<br />
Heute findet man diese Traube<br />
auch in der Lombardei an den westlichen<br />
Gardasee-Gebieten, vor allem mit<br />
der DOC-Bezeichnung „Garda“, reinsortig<br />
oder in einer Cuvée als „Garda<br />
Rosso“. Die Bekanntheit der Rebsorte<br />
wurde und wird auch heute noch auch<br />
dadurch gestützt indem sie Erwähnung<br />
in Mozart‘s Oper Don Giovanni findet.<br />
Dies deswegen weil Mozart bei seinem<br />
ersten Konzert in <strong>Italien</strong> Gast der Familie<br />
Lodron im Trentino war und dort<br />
den Marzemino-Wein genoss. Der Wein<br />
zeigt eine rubinrote Farbe mit mittlerer<br />
Intensität. Die typischen Wein-Aromen<br />
sind Veilchen, Pflaume und kleine rote<br />
Früchte. Am Gaumen ist er frisch, ein<br />
eher weich-fruchtiger Typus, angenehm<br />
harmonisch mit ausreichend Säure, und<br />
wenig Gerbstoff. Insgesamt ein mittelkräftiger<br />
Rotwein mit limitiertem<br />
Lagerpotential, so macht dieser Wein<br />
jung getrunken am meisten Spaß. Ausnahmen<br />
hierzu bilden die selektierten<br />
Superiore-Qualitäten, welche ihre Reize<br />
und ihren Anspruch auch nach einigen<br />
Jahren noch wunderbar zeigen.<br />
Zu Gerichten wie Polenta mit Pilzen,<br />
Nudelgerichten mit Fleischsoße, Rinderschmorbraten,<br />
oder zu Vorspeisen<br />
von Gemüse und Salami eignet sich der<br />
Marzemino sehr gut. Damit die Qualität<br />
des Weines stimmt sollten man<br />
folgende Namen (nebst anderen) nicht<br />
außer Acht lassen: Battistotti, Cantina<br />
d‘Isera, Letrari, Eugenio Rosi und Vilàr.<br />
Seit 1904 produziert Mezzacorona<br />
Weine mit einem authentischen<br />
Charakter.<br />
119
genuss | kaffee<br />
ipad<br />
maschine<br />
Die Saeco GranBaristo Avanti ist der<br />
weltweit erste Kaffeevollautomat, der<br />
sich per Apple iPad steuern lässt.<br />
122
App-Steuerung vereinfacht<br />
den Umgang<br />
mit modernen,<br />
multifunktionalen<br />
Kaffee-Vollautomaten<br />
enorm.<br />
Philips bringt mit der Saeco<br />
GranBaristo Avanti den weltweit<br />
ersten vernetzten Kaffeevollautomaten<br />
der Kaffeespezialitäten<br />
per App produziert. Eine Spielerei?<br />
Mitnichten!<br />
Moderne Kaffee-Vollautomaten der<br />
Topklasse stellen ihrem Nutzer eine<br />
schier unglaubliche Funktionsvielfalt<br />
zur Verfügung. Es lassen sich von der<br />
Wassertemperatur über Stärke und<br />
Mahlgrad der Bohnen bei jeder der<br />
meist über 10 möglichen Kaffeespezialitäten<br />
alle den Geschmack beeinflussenden<br />
Parameter beeinflussen und abspeichern.<br />
Dass das heutzutage auch für<br />
mehrere Nutzer einer Maschine möglich<br />
ist, gehört fast schon zum guten Ton.<br />
Wer schon einmal eine solche Luxusmaschine<br />
bedient hat, weiß, dass dazu eine<br />
gewisse Übung gehört, bis die Bedienschritte<br />
<strong>auf</strong> kombinierten Touch- und<br />
Tastendisplays oder sogenannten Rotary-Switch-Knöpfen<br />
in Fleisch und Blut<br />
übergegangen sind. Außerdem sind zum<br />
Einstellen einzelner Kaffeeparameter oft<br />
mehrere Arbeitsschritte notwendig.<br />
Mit dem großen Touch-Display und<br />
der bekannt benutzerfreundlichen Bedienoberfläche<br />
und der Saeco Avanti<br />
App, wird die Funktionsvielfalt der Maschine<br />
sofort viel besser überblick- und<br />
umsetzbar. Florian Schumann, Marketing<br />
Manager Espresso Philips Consumer<br />
Lifestyle DACH erklärt: „App-basierte<br />
Produkte werden immer beliebter,<br />
weil sie den Konsumenten maximale<br />
Freiheit bieten.“<br />
Deshalb legte man bei der GranBaristo<br />
Avanti nicht nur großen Wert <strong>auf</strong> Vielfalt,<br />
Komfort und Design, sondern auch<br />
<strong>auf</strong> die weltweit erste App-Steuerung.<br />
Die intuitiv gestaltete App macht es<br />
nun wirklich leichter, aus den großen<br />
Auswahlmöglichkeiten das eigene Lieblingsgetränk<br />
zu kreieren und anzuwählen.<br />
Persönliche Rezepte können gespeichert<br />
und über soziale Netzwerke bei<br />
Facebook & Co. mit Freunden geteilt<br />
werden. Darüber hinaus gibt die Applikation<br />
Aufschluss über den Zustand<br />
der Maschine und leistet bei der Wartung<br />
Schritt für Schritt Hilfestellung.<br />
Interessierte Hobby-Barista haben die<br />
www.facebook.de/lust<strong>auf</strong>italien<br />
123 115
genuss | kaffee<br />
Ist ihr kaffeE<br />
zu bitter?<br />
Von alexander strobel<br />
Wenn der Kaffee immer<br />
zu bitter wird, kann das<br />
verschiedene Ursachen<br />
haben. Falscher Mahlgrad<br />
und damit ungünstige<br />
Lösung der Inhaltsstoffe ist<br />
die wichtigste.<br />
Sie nutzen eine Kaffeemühle<br />
oder eine Maschine, die den<br />
Kaffee selbst mahlt? Sie sind<br />
sich nicht sicher, ob Sie den richtigen<br />
Mahlgrad eingestellt haben? Gerade bei<br />
Vollautomaten und teuren Kaffeemühlen<br />
läßt sich der Mahlgrad fast stufenlos einstellen<br />
und mancher weiß nicht so recht,<br />
ob er alles richtig macht. Dann könnte<br />
ihnen dieser Artikel weiterhelfen. Folgendes<br />
sollten Sie beachten, um ein optimales<br />
Geschmacksergebnis zu erzielen:<br />
Espresso, Filter oder<br />
French Press<br />
Zunächst muss man eine grobe Richtlinie<br />
beachten. Je länger der Kaffee<br />
mit Wasser in Kontakt kommt, desto<br />
gröber sollte er gemahlen sein. Wer<br />
Espresso trinken möchte, mahlt fein,<br />
Filterkaffee verlangt mittlere Körnung<br />
und die French Press, in der das Kaffeepulver<br />
quasi badet, sollte mit grob gemahlenem<br />
Pulver befüllt werden.<br />
Die optimale Extraktion<br />
Es liegt nahe, zu glauben, dass man soviel<br />
wie möglich an Inhaltsstoffen aus<br />
der Bohne holen sollte. Aber das stimmt<br />
nicht. Kaffee enthält eine Vielzahl von<br />
Stoffen, die neben den empfindlichen<br />
Aromen den Geschmack beeinflussen.<br />
Zu nennen sind da vor allem Mineralien,<br />
Säuren und das Alkaloid Koffein.<br />
Letzteres ist neben einer zu heißen Röstung<br />
auch für die Bitterkeit des Kaffees<br />
mitverantwortlich. Nach Studien lassen<br />
sich etwa ein Drittel der Inhaltsstoffe<br />
eines Kaffees beim Brühvorgang<br />
extrahieren. Fachleute sind sich aber<br />
sicher: Schon das ist zu viel. Der Kaffee<br />
schmeckt zu bitter und zu stark. Laut<br />
den Erkenntnissen der SCAE (Speciality<br />
Coffee Association of Europe) sollte<br />
128
man beim Extrahieren im Maximum<br />
einen Extraktionsgrad von 20 Prozent<br />
erzielen. Amerikanische Studien aus<br />
den 60ern des letzten Jahrhunderts<br />
haben dies durch praktische Tests und<br />
empirische Auswertung festgestellt<br />
und gelten bis heute. In diesem Bereich<br />
der Extraktion (beim Aufbrühen löst<br />
das heiße Wasser die Inhaltsstoffe aus<br />
dem Kaffeepulver), wird die optimale<br />
Menge an Inhaltsstoffen gelöst und der<br />
Kaffee erreicht die perfekte Balance aus<br />
Aromen und Stärke.<br />
Gaumen statt Messgerät<br />
Natürlich gibt es spezielle Messgeräte<br />
zur Beurteilung von Flüssigkeiten. Sogenannte<br />
Refraktometer sind zu Preisen<br />
um 60 Euro im Fachhandel erhältlich.<br />
Aber diese Ausgabe ist nicht nötig. Lassen<br />
Sie Ihren Gaumen entscheiden. Für<br />
die Bitterkeit ist vor allem der Mahlgrad<br />
des Kaffees verantwortlich. wird<br />
er zu bitter, sollte man den Mahlgrad<br />
gröber einstellen, bis der gewünschte<br />
Geschmack erreicht ist.<br />
Wenn durch die Veränderung das<br />
Mahlgrades nicht das gewünschte Ergebnis<br />
zu erzielen ist, gibt es noch andere<br />
Möglichkeiten, die Bitterkeit der<br />
Kaffees zu beeinflussen. Manche Kaffeemaschinen<br />
erlauben eine Feinjustage<br />
der Brühzeit. Länger bedeutet kräftiger<br />
und bitterer, kürzer milder und weniger<br />
bitter. Natürlich spielt auch die<br />
Kaffeemenge und die -sorte eine Rolle.<br />
Grundsätzlich enthalten Kaffeebohnen<br />
der Sorte Robusta, die häufig verstärkt<br />
für Espresso verwendet werden, deutlich<br />
mehr Koffein, als solche der Sorte<br />
Arabica. Mehr vom belebenden Alkaloid<br />
bei gleicher Pulvermenge bedeutet<br />
auch einen bitteren Geschmack. Es ist<br />
eben eine Frage der Balance.<br />
Gerade die Mahlwerke von Kaffee-<br />
Vollautomaten lassen sich fein<br />
justieren (z.B. Delonghi Primadonna)<br />
129
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