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Lust auf Italien Oberitalienische Seen 2015 / 3 Leseprobe

Lust auf Italien Oberitalienische Seen 2015 / 3 Leseprobe

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Nr. 3 Mai/Juni <strong>2015</strong> 5,50 €<br />

<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> <strong>Italien</strong><br />

www.lust<strong>auf</strong>.de<br />

Rezepte mit Genuss<br />

Sterneküche für Zuhause<br />

Weinanbau in Trentino<br />

Pinot Grigio, Chardonnay,<br />

Marzemino & Teroldego<br />

Urlaub an der Adria<br />

Sonne, Strand und Meer<br />

<strong>Seen</strong><br />

<strong>Oberitalienische</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Gardasee • Lago Maggiore • Comer See • Ortasee<br />

Luganersee • Iseosee • Idrosee • Lago di Varese<br />

Geheimtipp: Arabba<br />

Das traumhafte Wander- und<br />

Urlaubsparadis in den Dolomiten<br />

Mailand<br />

Mode, Kunst & Kultur<br />

A 6,30 € / I 7,45 € / CH 10,90 CHF / LUX 6,50 €


Inhaltsverzeichnis<br />

6<br />

<strong>Italien</strong>ische <strong>Seen</strong><br />

Die GroSSen seen im überblick<br />

58<br />

Mailand<br />

Mode & Kultur<br />

86<br />

Frühlingshafte<br />

Pastagerichte<br />

4


Inhalt<br />

102<br />

Rezepte von Sterneköchen<br />

<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> <strong>Seen</strong><br />

6 <strong>Oberitalienische</strong> <strong>Seen</strong> <strong>2015</strong><br />

10 Lago di Garda<br />

20 Gardasee: Salo & Gardone<br />

24 Lago Maggiore<br />

30 Comersee<br />

36 Ortasee<br />

40 Sonstige <strong>Seen</strong><br />

<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Lombardei<br />

78<br />

Arabba: Sommeraktivitäten<br />

50 Rundreise Lombardei<br />

56 Cremona: Geigenbauer<br />

58 Mailand<br />

<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Reisen<br />

72 <strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Meer<br />

78 Arabba<br />

<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> Genuss<br />

86 Frühlingshafte Pastagerichte<br />

92 Genussfestival Südtirol<br />

96 Terlaner Spargel<br />

102 Sternekoch: Trafoier<br />

108 Sternekoch: Falser<br />

116 Wein: Trentino<br />

122 Kaffeegenuss<br />

92<br />

Genussfestival Südtirol<br />

service<br />

20 Gardasee-Urlaub zu gewinnen<br />

76 Wellness-Urlaub zu gewinnen<br />

39 Test-Abonnement bestellen<br />

48 Jahres-Abonnement bestellen<br />

66 Der große Fotowettbewerb<br />

106 Einzelheft bestellen<br />

130 Vorschau / Impressum<br />

5


eisen | italienische seen<br />

Se(h)enswürdigkeiten<br />

Es muss nicht immer Meer sein. Wer gar nicht<br />

<strong>auf</strong> salziges Wasser steht, aber dennoch italienisches<br />

Flair, herzhaftes und mediterranes<br />

Essen und vor allem viel Sonne genießen will,<br />

fährt an die <strong>Seen</strong> des beliebten Urlaubslandes.<br />

Und davon hat <strong>Italien</strong> viele zu bieten.<br />

Von andreas greil<br />

Abwechslung gefällig? Bitte<br />

schön. Warum nicht statt<br />

Sonne, Sand und Meer nicht<br />

einfach mal Sonne, Strand und See genießen?<br />

<strong>Italien</strong> besteht nicht nur aus goldenen<br />

Sandstränden und dem blauem<br />

Meer, sondern hat eine Reihe von idyllischen,<br />

faszinierenden und wunderschönen<br />

Binnengewässer, sprich <strong>Seen</strong>, zu bieten.<br />

Dabei tauchen so klangvolle Namen<br />

wie Lago Maggiore, Comer See, Orta<br />

See oder der bekannteste und größte aller<br />

italienischen <strong>Seen</strong>, der Gardasee, <strong>auf</strong>.<br />

Die meisten <strong>Seen</strong> liegen in Norditalien.<br />

Grund dafür ist neben dem höheren<br />

Niederschlag auch die Gebirgskette<br />

der Alpen, durch die im Verl<strong>auf</strong> der<br />

letzten Jahrtausende einige natürliche<br />

<strong>Seen</strong> entstanden sind. Die drei größten<br />

<strong>Seen</strong> in <strong>Italien</strong>, der Gardasee, der Lago<br />

Maggiore und der Comer See, verl<strong>auf</strong>en<br />

durch mehrere Regionen und Provinzen<br />

vom Piemont, Lombardei, Südtirol<br />

bis nach Venetien. Früher dienten<br />

Frischer Fisch,<br />

frisch <strong>auf</strong><br />

den Tisch<br />

diese Gewässer hauptsächlich der Fischerei<br />

und damit der Ernährung der<br />

ansässigen Bevölkerung. Das hat sich<br />

bis heute in großen Teilen nicht verändert.<br />

In vielen Orten gibt es ihn noch:<br />

den Fischerhafen. Oftmals haben sich<br />

unweit davon Fischlokale niedergelassen,<br />

in denen man köstliche Spezialitäten<br />

aus dem jeweiligen See genießen<br />

kann. Als Beispiel ist hier Trota, eine<br />

Forellenart aus dem Gardasee, zu nennen,<br />

die sehr schmackhaft und weitgehend<br />

grätenfrei ist. Wer den Gardasee<br />

besucht, sollte unbedingt einmal ein<br />

Fischlokal <strong>auf</strong>suchen und diese Köstlichkeit<br />

probieren.<br />

Tourismus hält Einzug<br />

Schon seit geraumer Zeit ist aber neben<br />

dem Fischfang ein weiterer Wirtschaftszweig<br />

mit großem finanziellen Potential<br />

entstanden: der Tourismus. So sind<br />

die <strong>Seen</strong> in Norditalien zum Beispiel<br />

bei nordeuropäischen Touristen aus,<br />

Österreich, Deutschland, Schweiz,<br />

Frankreich, Belgien, Holland, England,<br />

Dänemark und Schweden besonders beliebt.<br />

In den Sommermonaten entsteht<br />

daher an den italienischen Binnengewässern<br />

eine einzigartige multikulturelle<br />

Gemeinschaft. Auf den Märkten und<br />

in den Straßen herrscht dann ein Sprachengewirr,<br />

dass es einem schon fast<br />

schwindlig werden möchte.<br />

Von klein bis groß, von Erlebnis und<br />

Sport bis zur Ruhe-Oase reicht die Palette<br />

der <strong>Seen</strong> und ihren Umgebungen.<br />

Viele der Gewässer sind <strong>auf</strong> natürlichem<br />

Weg durch nacheiszeitliche Gletscherschmelze<br />

entstanden und besitzen eine<br />

sehr gute Wasserqualität. Besonders<br />

8


überblick<br />

8<br />

2<br />

3<br />

7<br />

6<br />

4<br />

5<br />

Mailand<br />

1<br />

© kartendaten by Google<br />

1 lago di garda 3 comer see 5 iseosee<br />

7<br />

2 Lago Maggiore 4 ortasee<br />

6 idrosee<br />

8<br />

lago di ledro<br />

reschensee<br />

dann, wenn der See einen Zul<strong>auf</strong> und,<br />

besonders wichtig, einen Abl<strong>auf</strong> besitzt.<br />

Denn nur dann kann das Wasser konstant<br />

zirkulieren, der See reinigt sich quasi<br />

von selbst.<br />

Die Namen der bekannten <strong>Seen</strong> zergehen<br />

<strong>auf</strong> der Zunge wie zartschmelzendes<br />

Gelati und wecken Fernweh. Ob Lago<br />

di Garda, Lago Maggiore, Lago di Iseo,<br />

Comer, Orta oder Kalterer See, sie locken<br />

Urlauber magisch an. Diese wiederum<br />

bekommen neben jeder Menge<br />

Erholung auch eine große Portion an<br />

Abwechslung. Wandern, Klettern und<br />

Sightseeing sind nur einige Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

denen man sich<br />

perfekt auch abseits der Badesaison<br />

hingeben kann. Es ist also für genügend<br />

Kurzweile gesorgt und jeder Besucher<br />

dürfte <strong>auf</strong> seine Kosten kommen.<br />

Sport & Unterkunft<br />

An den großen <strong>Seen</strong> wird Freizeit<br />

und Wassersport groß geschrieben.<br />

Man kann mit Segelbooten die Küsten<br />

erkunden, Angeln, Windsurfen,<br />

Wasserskifahren, Tauchen und vieles<br />

mehr. Bei den <strong>Seen</strong> im Norden, die<br />

in den Alpen liegen, kommt dann<br />

noch Klettern und Bergwandern<br />

hinzu. Aber auch die Erkundung des<br />

Sees vom Wasser aus ist durchaus<br />

möglich. Die Gesellschaft „Gestione<br />

Navigazione Laghi“ bietet dazu<br />

Rundfahrten um den See an. Die<br />

Gesellschaft besitzt eine Flotte aus<br />

mehreren Schiffen, die <strong>auf</strong> dem Gardasee,<br />

Lago Maggiore und dem Lago<br />

di Como gebucht werden können.<br />

An Unterkunftsmöglichkeiten fehlt<br />

es rund um die großen <strong>Seen</strong> in <strong>Italien</strong><br />

sicherlich nicht, viele Ortschaften<br />

bieten Hotels, Ferienhäuser oder Ferienwohnungen<br />

an. Besonders beliebt<br />

sind an den norditalienischen <strong>Seen</strong><br />

die Campingplätze, die es in allen Kategorien<br />

gibt und eine preiswerte Alternative<br />

darstellen.<br />

Windsurfen, der beliebte Sport ist an jedem<br />

der italienischen <strong>Seen</strong> möglich. Surfschulen<br />

helfen gerne beim Einstieg in den Sport.<br />

9


eisen | italienische seen<br />

Lacus Benacus,<br />

der Größte<br />

Groß, schön, abwechslungsreich – so<br />

präsentiert sich der wohl beliebteste See<br />

<strong>Italien</strong>s: der Gardasee. Bei den Römern<br />

hieß er noch „Lacus Benacus“ und wurde<br />

erst später zum heutigen „Lago di Garda“.<br />

Seine Lage macht in so populär, dennoch<br />

ist das Gebiet äußerst vielfältig,<br />

faszinierend und besitzt märchenhafte<br />

Landschaften und Städte.<br />

Von andreas greil<br />

Der Gardasee, im Norden<br />

<strong>Italien</strong>s gelegen, fasziniert<br />

schon seit je her seine Besucher.<br />

Bereits Goethe schwärmte <strong>auf</strong><br />

seiner „italienischen Reise“ in höchsten<br />

Tönen von dem See, als er am Ostufer<br />

entlang kam und Malcesine besuchte.<br />

Von der Schönheit und seiner Faszination<br />

hat der Lago di Garda bis heute nichts<br />

verloren. Egal zu welcher Reisezeit man<br />

den See besucht, es gibt immer etwas<br />

zu bestaunen. Besonders die vielfältigen<br />

Wasserschattierungen, die der See zu unterschiedlichen<br />

Zeiten zeigt. Einmal ist<br />

er tief blau, dann wieder türkis und auch<br />

grün ist keine Seltenheit.<br />

Der heutige Namen des Sees kommt aus<br />

dem Germanischen. Namensgeber ist<br />

der gleichnamige Ort, der ursprünglich<br />

eine mittelalterliche Burg besaß, die <strong>auf</strong><br />

einem Felsen stand. Da das germanische<br />

„Garda“ soviel wie „Warte“ oder „Beschützerin“<br />

bedeutet, bekam der Ort<br />

unter der Burg seinen Namen und diente<br />

dann später als Namensgeber des ganzen<br />

Sees. Der Namen „Benacus“ ist aber<br />

nicht verschwunden, sondern findet sich<br />

rund um den See als Hotel-, Restaurantoder<br />

Straßenbezeichnung wieder.<br />

Der Gardasee steht unter Verwaltung<br />

von drei Bezirken: Trentino, Lombardei<br />

(Brescia) und Venetien (Verona).<br />

Dabei dürfen das Trentino den Norden,<br />

die Provinz Brescia den Westen und<br />

Teile des Südens und schließlich die<br />

Provinz Verona den Osten und ebenfalls<br />

Teile des Südens die Geschicke der<br />

ihnen anvertrauten Regionen lenken.<br />

Der Gardasee ist <strong>Italien</strong>s größter und<br />

beliebtester See, nicht nur bei den Einheimischen,<br />

sondern besonders auch<br />

bei den Münchnern, die gerade den<br />

Norden des Sees als zweite Heimat<br />

betrachten. Kein Wunder, sind es gerade<br />

mal 400 Kilometer von München<br />

bis zu den bekannten Orten Riva oder<br />

Torbole. Bei günstiger Verkehrslage bedeutet<br />

das in etwa vier Stunden Fahr-<br />

12


gardasee<br />

Segeln wird am Gardasee<br />

groß geschrieben. Besonders<br />

der Norden, wie hier Torbole,<br />

hat da einiges zu bieten.<br />

Den besten Blick <strong>auf</strong><br />

den Gardasee bekommt<br />

man vom Monte Baldo.<br />

Eine Seilbahn bringt die<br />

Besucher hin<strong>auf</strong>.<br />

zeit – da ist ein Wochenendausflug<br />

vorprogrammiert. Der nördliche Teil<br />

des Gardasees unterscheidet sich sehr<br />

vom südlichen. Der Norden des Sees ist<br />

zwischen steil <strong>auf</strong>ragenden Berghängen<br />

eingekeilt und es weht ein konstanter<br />

Wind. Das östliche Seeufer wird vom<br />

2.079 m hohen Bergrücken des Monte<br />

Baldo überragt. Der südliche Bereich des<br />

Gardasees besticht durch seine sanften<br />

Hügel mit Weinreben und Olivenhainen,<br />

sowie das breite Seeufer mit den<br />

leicht zugänglichen Badestränden. Hier<br />

gibt es herrschaftliche Villen, umgeben<br />

von Zypressen, Bougainvillea, Oleander<br />

und Palmen. Der Gardasee hat zu jeder<br />

Jahreszeit seinen Reiz und bietet für jeden<br />

Besucher interessante, spannende<br />

und erholsame Momente. Der Norden<br />

ist den Wassersportlern, Bergsteigern<br />

bzw. –wanderern und Mountainbikern<br />

gewidmet. Hier bekommt man alles was<br />

das Herz begehrt. Segler und Surfer haben<br />

den ganzen Tag Wind und können<br />

so optimal ihrem Hobby frönen. Für<br />

Bergfreunde gibt es im Hinterland unzählige<br />

Klettersteige und Wanderwege<br />

und die Radler unter den Besuchern<br />

können sich <strong>auf</strong> ein weit gefächertes Angebot<br />

an Fahrradrouten freuen. Das Klima<br />

ist dank der geschützten Lage submediterran.<br />

Die Sommer sind heiß und die<br />

Winter mild und niederschlagsarm.<br />

Bei der Anreise in den Norden und Westen<br />

des Sees, nimmt man am besten die<br />

Autobahnausfahrt „Rovereto Süd“ und<br />

folgt der Beschilderung Richtung Nago,<br />

Torbole oder Riva. Landschaftlich sehr<br />

schön ist auch der Weg über Arco, einem<br />

alten Dorf mit antiker Burg. In diesem<br />

Fall geht es dann bereits bei Trento von<br />

der Autostrada. Wer allerdings direkt in<br />

den Osten bzw. Südosten will, sollte <strong>auf</strong><br />

der Autobahn verweilen und bei Affi<br />

abfahren. Der Weg zum See führt dann<br />

nach Garda oder Torri del Benaco.<br />

Wer gerne den kompletten See umrunden<br />

möchte, braucht Geduld. Die<br />

Küstenstraße ist rund 160 km lang<br />

und zuweilen verstopft. Aber dennoch<br />

sehenswert. Idealerweise beginnt die<br />

Rundreise oben im Norden bei Torbole<br />

führt über Malcesine, Bardolino und<br />

Garda dem Ostufer entlang in den Süden<br />

nach Peschiera, Sirmione und Desenzano,<br />

um dann über die Weststraße<br />

über Saló, Maderno und Limone und<br />

den unzähligen Tunneln wieder nach<br />

Norden in Riva anzukommen.<br />

Riva & Torbole<br />

Riva und Torbole sind mitunter die bekanntesten<br />

Orte des Gardasees. Hoch<br />

im Norden, wo die Berge noch steil<br />

sind und der See schmal ist, liegt der<br />

eine Ort im Nordwesten und der andere<br />

im Nordosten. Beide sind der erste<br />

Anl<strong>auf</strong>punkt, wenn man sich dem See<br />

aus Deutschland nähert. Im Norden<br />

des Sees sind die Sportler sehr gut <strong>auf</strong>gehoben.<br />

Es gibt kaum eine Sportart,<br />

die hier nicht unterstützt wird. Allen<br />

13


Garda & Torri del Benaco<br />

Der liebliche Ort Garda am Ostufer<br />

des Sees ist nicht nur Namensgeber des<br />

Sees, sondern liegt in einer wunderschönen<br />

grünen Bucht. Unweit davon:<br />

Torri del Benaco, das hübsche Hafenstädtchen<br />

mit der einzigen Autofähre<br />

zum Westufer.<br />

Garda und Torri del Benaco, beide<br />

Orte sind mit dem See eng verbunden.<br />

Während der eine den ursprünglichen<br />

Namen des Sees „Benacus“ noch in seiner<br />

Bezeichnung trägt, ist der andere<br />

Namensgeber seit dem 12. Jahrhundert.<br />

Torri liegt am Ostufer an der Stelle, an<br />

der der See breit wird. Im hübschen Hafenstädtchen<br />

geht es eher beschaulich<br />

zu. Selbst im Hochsommer kann man<br />

hier noch abseits der großen Touristenströme<br />

durch die engen Altstadtgässreisen<br />

| italienische seen<br />

Malcesine mit seiner Burg begeisterte<br />

schon Goethe <strong>auf</strong><br />

seiner „italienischen Reise“.<br />

Überall am Gardasee<br />

findet man schöne<br />

Seepromenaden, die zum<br />

Spaziergehen und Verweilen<br />

geradezu einladen.<br />

voran, natürlich die verschiedenen Variationen<br />

des Wassersports, und hier<br />

ganz besonders Segeln und Surfen. Das<br />

ganze ist dem ständigen Wind am See<br />

geschuldet, der am Vormittag von Norden<br />

und am Nachmittag von Süden her<br />

weht. Kein Wunder, dass hier, besonders<br />

in Torbole, schon vor vielen Jahren<br />

die Surfer ihre Heimat gefunden haben.<br />

Es hat sich zu eines der besten Surfreviere<br />

in Europa entwickelt. Am Ortskern<br />

und entlang des Ufers locken viele Bars<br />

und Clubs nicht nur die Surfer an, die in<br />

Torbole klar in der Überzahl sind.<br />

Dagegen ist für Segler, die das Flair eines<br />

Sporthafens lieben, der Porto San<br />

Nicolo die erste Adresse von Riva del<br />

Garda. Entlang des Hafens gibt es einen<br />

Kiesstrand, Rasenflächen und gemütliche<br />

Lokale. Riva ist ein idealer Ausgangspunkt<br />

für Segeltörns, Radtouren<br />

in die nahegelegenen Berge und für<br />

ausgiebige Wanderungen.<br />

Malcesine<br />

Das Wahrzeichen Malcesines ist die<br />

Burg, die man schon von weiten wahrnimmt<br />

und die Goethe <strong>auf</strong> seiner „italienischen<br />

Reise“ fast zum Verhängnis<br />

wurde. Neben der Burg bietet der Ort<br />

liebliche kleine Gassen, einen schönen<br />

Hafen und die Auffahrt <strong>auf</strong> den Monte<br />

Baldo, der zum Skifahren und Wandern<br />

geradezu <strong>auf</strong>fordert.<br />

Malcesine erstreckt sich rund um eine<br />

antike Skaliger Burg und dem Palazzo die<br />

Capitani. Der romantische Ort besticht<br />

durch viele kleine Gassen, herrlichen Bogengänge<br />

und wunderschönen Plätzen<br />

und übt eine magische Faszination aus.<br />

In den Sommermonaten ist Hochsaison<br />

und der Ort von Touristen überfüllt, die<br />

sich durch die engen Wege und Straßen<br />

schieben. Die Suche nach einem Parkplatz<br />

wird dann zum Geduldsspiel.<br />

Badegäste suchen am besten südlich der<br />

Burg den Weg von der Uferpromenade zur<br />

üppig bewachsenen Halbinsel Val di Sogno<br />

<strong>auf</strong>. Unterwegs dorthin kommt man an<br />

mehreren schönen Badestellen vorbei.<br />

Malcesine hat sich perfekt <strong>auf</strong> die Bedürfnisse<br />

von Urlaubern eingestellt. Es<br />

ist nicht nur einer der traditionsreichsten<br />

Urlaubsorte am Gardasee, sondern<br />

die hoch über der Altstadt gelegene Burg<br />

gehört auch zu den beliebtesten Orten<br />

für Hochzeiten am See.<br />

14


gardasee<br />

chen oder entlang der Uferpromenade<br />

flanieren. Garda ist nur sieben Kilometer<br />

südlich entfernt. Wer gerne zu Fuß<br />

unterwegs ist, sollte hier einen Spaziergang<br />

einplanen. Man ist zwar einige Zeit<br />

unterwegs, wird aber mit einer wunderschönen<br />

Uferpromenade und herrlicher<br />

Aussicht verwöhnt.<br />

Im Ortsteil Pai, nördlich des Zentrums<br />

von Torri del Benaco, befindet sich ein<br />

außergewöhnliches Ausflugsziel – die<br />

Tropfsteinhöhle Grotta Tanella. Die<br />

Höhle kann man in geführten Touren<br />

besichtigen.<br />

Bardolino<br />

Der kleine verträumte Ort hat sich in<br />

L<strong>auf</strong>e der Jahre zum Touristenmagnet<br />

entwickelt. Und so verwundert es nicht,<br />

dass es in den Gassen bis in den späten<br />

Abendstunden lebhaft ist. Bardolino,<br />

am Ostufer des Gardasees gelegen, versteht<br />

es zu Feiern. Kein Wunder kommt<br />

doch aus der Region der bekannte leichte,<br />

spritzige und süffige Rotwein, mit<br />

dem jedes Fest optimal bereichert wird.<br />

In Bardolino erwarten den Besucher<br />

romantische, Gassen, Cafes, Eisdielen,<br />

und zahlreiche Geschäfte. Im kleinen<br />

im venezianischen Stil gehaltenen Städtchen<br />

herrscht eine einzigartige urbane<br />

Atmosphäre. Die große Uferpromena-<br />

Limone, hoch im<br />

Norden an der<br />

Westküste des<br />

Gardasees gelegen,<br />

ragt steil in die<br />

Hänge des felsigen<br />

Ufers. Die Zitrone<br />

wurde hier zum<br />

Wahrzeichen gemacht.<br />

de lädt bis in die späten Abendstunden<br />

zum Bummeln ein, denn die Geschäfte<br />

haben teilweise bis Mitternacht geöffnet.<br />

Die Restaurants, Bars und vor allem die<br />

Discos ziehen besonders junge Nachtschwärmer<br />

aus der Region an.<br />

Für Kultur- und Architekturfreunde<br />

hat die Umgebung von Bardolino vieles<br />

zu bieten. Hier befinden sich zahlreiche<br />

Villen aus dem 19. Jahrhundert wie Villa<br />

Bottagisio, Villa Guerrieri, Villa Marzan,<br />

Villa Raimondi und Villa Giuliari-<br />

Gianfilippi.<br />

Bardolino kann nicht nur mit<br />

dem gleichnamigen köstlichen<br />

Wein <strong>auf</strong>warten, sondern besitzt<br />

auch eine bezaubernde<br />

Uferpromenade.<br />

Lazise & Peschiera<br />

Lazise das Tor ins Hinterland erfreut sich<br />

der Nähe von Verona und ist ein beliebter<br />

Badeort im Südosten des Sees. Kein<br />

Wunder, denn der lange Sandstrand ist<br />

ideal für Familien mit Kinder. Die Stadt<br />

hat rund 6.900 Einwohner und eine autofreie<br />

mittelalterliche Altstadt, die von<br />

einer gut erhaltenen, zinnengekrönten<br />

Stadtmauer umsäumt ist. Das schmale<br />

Hafenbecken Lazises mit seiner beliebten<br />

Hafenpromenade zieht sich tief in<br />

die engen Gässchen und kleinen Plätzen<br />

hinein. Gemütliche Restaurants, Bars<br />

und Cafes reihen sich hier aneinander. In<br />

den bunten Häuserzeilen des alten Ortskernes<br />

lässt es sich hervorragend bummeln<br />

und shoppen und auch abends ist<br />

in Lazise immer was los.<br />

Nicht weit entfernt wartet ein ehemaliges<br />

Fischerdorf <strong>auf</strong> Besucher,<br />

das seine Herkunft in seinen Namen<br />

trägt. Peschiera, was wörtlich übersetzt<br />

„Fischteich“ bedeutet, ist ein wichtiger<br />

Knotenpunkt für Bahnreisende. Denn<br />

es besitzt einen Bahnhof, was sonst<br />

nur Desenzano <strong>auf</strong>zuweisen kann. Der<br />

Bahnhof ist nur einen Katzensprung<br />

von der Altstadt entfernt und unter<br />

anderem ein Halt für die Schnellzüge<br />

der Strecke „Mailand - Venedig“. Wunderschön<br />

ist die Altstadt Peschieras, die<br />

völlig von Kanälen umflossenen wird<br />

und innerhalb einer mächtigen, schön<br />

bewachsenen Festung liegt. Wer einen<br />

Bummel in den vom Tourismus noch<br />

nicht so sehr dominierten engen Gassen<br />

macht, findet nette Geschäfte und<br />

kleine Bars, die geradezu zum Verweilen<br />

animieren.<br />

Sirmione & Desenzano<br />

Sirmione war schon zu Römerzeit wegen<br />

seiner Thermalquelle mit heilender<br />

Wirkung ein wichtiger Kurort. Und das<br />

unweit gelegene Desenzano entwickelte<br />

sich zu einem wichtigen Handelszen-<br />

15


eisen | Salo & Gardone<br />

Eine wirklich<br />

ruhige Oase<br />

Von Stephan Quinkertz<br />

Das Ostufer am Gardasee ist <strong>auf</strong>grund der<br />

Autobahnnähe sehr bekannt. Im Westufer<br />

hingegen bieten die Orte Salò und Gardone<br />

Riviera traumhafte erholsame Fleckchen, die<br />

man unbedingt mal erkunden sollte.<br />

Im Sommer findet zu<br />

Ehren des Geigenbauers<br />

"Gasparo da Salò<br />

ein Festival statt.<br />

A<br />

m besten erreichen Sie die<br />

Urlaubsregion am Westufer<br />

über die berühmte Gardesana<br />

Occidentale durch viele Tunnels von<br />

Riva Richtung Süden nach Salò.<br />

Salò<br />

Salò liegt in der Mitte<br />

des Gardasee, zu Füßen<br />

des Berges S. Bartolomeo<br />

(568 m). Salò wird<br />

auch als Hauptstadt des oberen, Brescianer<br />

Gardasees bezeichnet. Die geographische<br />

Lage zwischen der Valtenesi, der<br />

Valle Sabbia und dem oberen Gardasee,<br />

wirkt sich besonders günstig <strong>auf</strong> das sehr<br />

milde Klima aus. Das historische Zentrum<br />

besteht aus einem dichten Netz aus<br />

Strassen, Gassen und kleinen Plätzen mit<br />

herrschaftlichen Wohnsitzen, eleganten<br />

Geschäften, zahlreichen Restaurants und<br />

vielen Hotels, auch höherer Kategorie.<br />

Für einen atemberaubenden Ausblick <strong>auf</strong><br />

den Gardasee sorgt die mit ca. 4 km längste<br />

Uferpromenade des Sees. Auf ihr kann<br />

man gemütlich spazieren und wunderschöne<br />

Paläste und Arkaden bestaunen.<br />

Direkt hinter der Uferpromenade liegt<br />

die Altstadt von Salò mit einer Fußgängerzone.<br />

Jede Menge Eink<strong>auf</strong>släden, Bars<br />

und Restaurants und diverse Boutiquen<br />

berühmter Designer säumen die Straßen<br />

des Ortes und bieten ein einmaliges Eink<strong>auf</strong>serlebnis.<br />

Nach dem Eink<strong>auf</strong>sbummel<br />

oder der Besichtigungstour sollte man<br />

sich das breite Angebot verschiedener<br />

Fischspezialität in den diversen Lokalen<br />

nicht entgehen lassen. Zu den typischen<br />

Fischgerichten der Region gehören unter<br />

anderem verschiedene Arten der Renke.<br />

Jedes Jahr wird im Sommer in Salò das<br />

internationale Streicher-Festival „Gasparo<br />

da Salò“ veranstaltet. Das Festival ist<br />

nach Gasparo Bertolotti benannt, dem<br />

bekannten Geigenbauer und Kontra-<br />

Salò: Traumhafter Blick<br />

<strong>auf</strong> den See und die<br />

längste Promenade<br />

des Gardasees.<br />

Gardone Riviera: Die<br />

Promenade läuft man gerne<br />

ab, an deren beider Enden<br />

befinden sich noble Hotels.<br />

20


Gardasee<br />

Id maio que perios quiae volum<br />

etus nost fugitem. Itatur am quatior<br />

eceaquiat.<br />

Gardone Riviera: Einfach nur durch die<br />

Altstadt flanieren und genießen.<br />

Vittoriale: Freilichttheater<br />

mit herrlichem Blick <strong>auf</strong><br />

den Gardasee.<br />

bassisten, welcher 1540 in Salò geboren<br />

wurde und auch als Gasparo da Salò bekannt<br />

wurde. Das Festival umfasst eine<br />

Reihe von abendlichen Konzerten, die<br />

von berühmten europäischen Orchestern<br />

gegeben und von bekannten Meistergeigern<br />

geführt werden. Dazu gesellen sich<br />

verschiedene Ausstellungen sowie weitere<br />

Events zum Thema Violine, Geigenbau<br />

und Musik. Heuer findet das "Festival Violinistico<br />

Gasparo da Salò“ vom 18.07. bis<br />

18.08. statt.<br />

Weitere Infos: Fremdenverkehrsbüro,<br />

Piazza S.Antonio 4, I-25087 Salò,<br />

Tel. +39 0365 21423<br />

Gardone Riviera<br />

Gardone Riviera liegt an<br />

der Westküste des Gardasees,<br />

ca. 40 km von Brescia<br />

entfernt und gehört<br />

zum Regionalpark „Alto Garda Bresciano“.<br />

Die Umgebung von Gardone Riviera<br />

ist ein unvergleichlicher „botanischer<br />

Garten”, wo man typische mediterrane,<br />

subtropische und mitteleuropäische Vegetation<br />

vorfindet. Das Klima ist das ganze<br />

Jahr über mild, dank dem natürlichen<br />

Schutz der Hügel, welche die Ortschaft<br />

umschließen.<br />

Erholsame Spaziergänge durch die landschaftlich<br />

makellosen Park- und Gartenanlagen<br />

sind in Gardone Riviera ebenso<br />

beliebt wie das Flanieren durch die prächtig<br />

bewachsene Altstadt mit ihren malerischen<br />

Gassen und exklusiven Villen. Der<br />

imposante Dorfkern besticht mit freundlichen,<br />

bunten Häusern und herrlichen<br />

Plätzen zum Ausruhen.<br />

Im Ortsteil Gardone di Sopra befindet<br />

sich der der berühmte botanische Garten<br />

„Giardino Botanico Hruska“, den einst<br />

der österreichische Arzt und Botaniker<br />

Arthur Hruska anlegte. Im Jahr 1910<br />

pflanzte er die erste der vielen folgenden<br />

exotischen Gewächse in den Garten um<br />

seine Villa, der mit jeder Pflanze mehr zu<br />

einem kleinen Park wurde. Den Pflanzen<br />

aus aller Welt kam das milde Klima in<br />

Gardone sehr zugute. Mit mehr als 2.000<br />

verschiedene Arten von Pflanzen gehört<br />

der Garten heute zur Stiftung des österreichischen<br />

Künstlers André Heller.<br />

Besonders sehenswert ist das Anwesen<br />

„Vittoriale degli Italiani“ des italienischen<br />

Dichters Gabriele d'Annunzio. Heute ist<br />

es ein vielbesuchtes Museum und in dem<br />

1953 eröffneten Freilichttheater finden<br />

anspruchsvolle Theatervorstellungen und<br />

wohlklingende Konzerte statt. Für gute<br />

Livemusik ist auch die Seepromenade von<br />

Gardone Riviera bekannt. Unmittelbar<br />

gegenüber vom Vittoriale steht die kleine<br />

Pfarrkirche S. Nicola. Der Barockbau präsentiert<br />

sich mit viel Prunk und Schmuck<br />

und versetzt die Besucher in Staunen.<br />

Weitere Infos: Tourismusbüro Gardone,<br />

Corso Repubblica 8, I-25083 Gardone<br />

Riviera, Tel. +39 036 520347<br />

21


eisen | italienische seen<br />

Langensee, der<br />

Abwechslungsreiche<br />

Unter den deutschen Namen „Langensee“ ist er kaum<br />

bekannt. Eher ist die Bezeichnung „Lago Verbano“ noch<br />

geläufig. Unter „Lago Maggiore“ kennt ihn aber die<br />

ganze Welt. Er erstreckt sich von Norden bis Süden und<br />

verfügt über landschaftliche Kontraste, wie kaum ein<br />

anderer. Abwechslung ist daher vorprogrammiert.<br />

Von andreas greil<br />

Schon allein sein klangvoller<br />

Name „Lago Maggiore“ lädt<br />

zum Träumen ein und das zu<br />

Recht. Mit kaum einem anderen See in<br />

<strong>Italien</strong> verbindet man Romantik, blühende<br />

Landschaften und das berühmte<br />

„Dolce Vita“, als mit dem Lago Maggiore.<br />

Kaum ein anderer See erfreut sich so<br />

großer Beliebtheit wie der Lago Maggiore.<br />

Kaum ein anderer See wurde im deutschen<br />

Schlager so oft besungen, wie der<br />

Lago Maggiore. Egal ob Karel Gott, die<br />

Flippers, Vicky Leandros und viele andere,<br />

alle haben den See als Mittelpunkt<br />

ihrer Sehnsuchts- und Liebeslieder erkoren.<br />

Selbst der Winter am See wird dabei<br />

nicht ausgespart; wenn Vicky Leandros<br />

ihrer Liebe nachweint und der kleinen<br />

Bar wehmütig nachtrauert, die zu dieser<br />

Zeit geschlossen ist. Der Langensee übt<br />

einen unwiderstehlichen Reiz aus – egal<br />

zu welcher Jahreszeit.<br />

Mit einer Fläche von 212 km² ist der<br />

Langensee nach dem Gardasee der<br />

zweitgrößte See <strong>Italien</strong>s. Er erreicht<br />

eine maximale Tiefe von 372 Metern<br />

und reicht von den südlichen Alpen<br />

bis zur Poebene und gehört zu den beliebtesten<br />

Urlaubszielen in Oberitalien.<br />

Wie die anderen oberitalienischen <strong>Seen</strong><br />

entstand er beim Abschmelzen eiszeitlicher<br />

Gletscher.<br />

Gute 20 Prozent des Lago Maggiore befinden<br />

sich im Norden in der Schweiz im<br />

Kanton Tessin. Dieser Teil ist vor allem<br />

von hohen Felswänden umgeben. 80 Prozent<br />

des Sees sind allerdings in oberitalienischer<br />

Hand.<br />

Der westliche Teil des Lago Maggiore gehört<br />

zur Region Piemont genauer gesagt<br />

zu den Provinzen Novara und Verbano<br />

Cusio Ossola, der östliche Teil hingegen<br />

zur Region Lombardei, beziehungsweise<br />

zur Provinz Varese. Der Lago Maggiore<br />

kann kaum unterschiedlicher sein. Während<br />

es in der nahezu unerschlossenen<br />

Natur an der Ostseite gemächlich und<br />

ruhig zugeht und es viele beschauliche<br />

24


Lago Maggiore<br />

Das Schweizer Seebecken<br />

nimmt ungefähr 20 Prozent<br />

des Sees im Norden ein. Hier<br />

in Ascona kann man abends<br />

vorzüglich flanieren und die<br />

Stimmung im Hafen genießen.<br />

Der Lago Maggiore ist lang<br />

und schmal und übt zu jeder<br />

Jahreszeit einen unwiderstehlichen<br />

Reiz aus.<br />

Köstliche Spezialitäten<br />

gibt es in Cannobio am<br />

oberen Lago nicht nur im<br />

Supermarkt, sondern auch in<br />

den heimischen Restaurants.<br />

Plätzchen gibt, ist der Westen lebhaft und<br />

voller Trubel. Die schönste Sehenswürdigkeit<br />

am Lago Maggiore ist natürlich<br />

der See selbst. Er bietet viele verschiedene<br />

Möglichkeiten, sich einen schönen,<br />

erholsamen oder spannende Tag zu gestalten.<br />

So kann der Urlauber beispielsweise<br />

an einigen ausgewiesenen Stellen<br />

in dem strahlend blauen Wasser baden,<br />

sein Glück beim Angeln versuchen oder<br />

sich mit einem Boot zu den bewundernswerten<br />

Inseln übersetzen lassen. Für alle,<br />

die lieber per Pedes unterwegs sind, ist<br />

ein Spaziergang am Lago Maggiore und<br />

ein Besuch der vielen kleinen Fischerdörfer<br />

lohnenswert. Wer gerne ausgiebige<br />

Fahrradtouren unternimmt oder gerne<br />

in den Bergen bei wundervoller Aussicht<br />

wandert, rund um den Lago Maggiore ist<br />

alles da, was das Sportler-Herz begehrt.<br />

Und für Freunde der „ruhigen Kugel“,<br />

dem Golfsport, ist mit dem Golf Club<br />

von Castelconturbia bestens gesorgt.<br />

Das Leben am Lago Maggiore<br />

Seit Gedenken ist die Fischerei ein wichtiger<br />

wirtschaftlicher Bestandteil dieses<br />

Gletschersees, jährlich werden 150 Tonnen<br />

Fisch gefangen und verk<strong>auf</strong>t. So ist<br />

es hier selbstverständlich, dass etliche<br />

Berufsfischer am See ansässig sind. Und<br />

es macht ja auch Spaß den Profis bei ihrer<br />

Arbeit über die Schulter zu sehen. Diese<br />

Gelegenheit sollte man sich <strong>auf</strong> keinen<br />

Fall entgehen lassen. Ganz zu schweigen<br />

von dem köstlichen frischen Fisch, der<br />

in den einschlägigen Restaurants perfekt<br />

zum Gaumenschnalzen zubereitet wird.<br />

Aber auch der Tourismus ist ein großer<br />

Wirtschaftsfaktor der Region. Seit 1826<br />

gibt es <strong>auf</strong> dem See eine Passagierschifffahrt.<br />

1852 wurde diese vom Österreichischen<br />

Lloyd übernommen und neu organisiert.<br />

Heute betreibt die Navigazione Laghi<br />

eine Flotte von 25 Schiffen, die den Besucher<br />

an fast jedes Eck des Sees kutschieren.<br />

Das Klima am Lago Maggiore ist wie auch<br />

bei den anderen großen <strong>Seen</strong> in Oberita-<br />

25


eisen | italienische seen<br />

Die sogenannten „Schlösser von<br />

Cannero“ ragen bei Cannero Riviera <strong>auf</strong><br />

zwei winzigen Inseln aus dem Wasser.<br />

lien als Submediterran zu bezeichnen, äußerst<br />

mild und angenehm. Aufgrund der<br />

optimalen Temperaturen gedeihen hier<br />

Zitronen und Olivenbäume. Die Flora<br />

und Fauna um den See ist äußerst bemerkenswert<br />

und wird von Naturliebhabern<br />

sehr geschätzt. Während der angenehmen<br />

Jahreszeit herrschen hier überwiegend<br />

zwei verschiedene Winde, zum einen<br />

der Tramontana ein Wind der morgens<br />

vom nördlichen Alpengebiet über den<br />

See nach Süden zieht, sowie der Inverna<br />

der genau umgekehrt gegen Nachmittag<br />

von der Poregion Richtung norden weht.<br />

Genutzt werden diese Winde natürlich<br />

überwiegend von Wassersportliebhabern<br />

die <strong>auf</strong> dem See Segeln oder Windsurfen.<br />

Von Nord nach Süd und<br />

Ost nach West<br />

Um den abwechslungsreichen Lago Maggiore<br />

bzw. seine Regionen zu erkunden,<br />

muss man sich den einzelnen Gebieten separat<br />

nähern. Aufgeteilt in „Schweizer Seebecken“,<br />

„Oberer Lago“, „Mittlerer Lago“<br />

und „Unterer Lago“, alles <strong>auf</strong> der lebhaften<br />

Westseite, und dem ruhigeren Ostufer hat<br />

man die Qual der Wahl. Wo soll es denn<br />

hin? Am besten man quartiert sich in eine<br />

der gemütlichen Ferienwohnungen oder<br />

Hotels ein, bei denen es Zimmer jeder<br />

Preiskategorie gibt, und unternimmt dann<br />

Tagesausflüge zu den einzelnen Regionen<br />

oder den traumhaften Inseln.<br />

Schweizer Seebecken<br />

Die Schweizer Seite des Lago Maggiore,<br />

an deren Ufer Locarno, Ascona, Brissago<br />

und weitere kleine Ortschaften angesiedelt<br />

sind, fällt durch zahlreiche Naturschönheiten<br />

sowie Stätten von historischer<br />

und kultureller Bedeutung <strong>auf</strong>.<br />

Überaus bemerkenswert ist der botanische<br />

Garten der Brissago-Inseln mit seinen<br />

bezaubernden Blumen und Pflanzen<br />

aus fünf Kontinenten. Für Architektur-<br />

Liebhaber sei die Altstadt von Locarno<br />

mit ihren Kirchen, dem Visconti-Schloss,<br />

dem Rivellino genannten Festungsturm<br />

und die Wallfahrtskirche Madonna del<br />

Sasso in Orselina erwähnt.<br />

Das Naturschutzgebiet Bolle di Magadino<br />

<strong>auf</strong> der gegenüberliegenden Seeseite<br />

ist ein Refugium für vielerlei Tier- und<br />

Pflanzenarten, und am Hang darüber hat<br />

der Park des Gambarogno eine herrliche<br />

Sicht zu bieten.<br />

Steigt man in die Täler hin<strong>auf</strong>, verwandelt<br />

sich die Landschaft grundlegend,<br />

gerät man doch in ein faszinierendes, von<br />

Bergen, Flüssen, Wasserfällen und prächtigen<br />

Wäldern geprägtes wildes Gelände.<br />

Hier befinden sich kleine, noch fast<br />

gänzlich erhaltene typische Bergdörfer,<br />

wahre architektonische Juwelen und anschauliche<br />

Zeugnisse einer jahrhundertealten<br />

Geschichte. Diese Zone ist ein ideales<br />

Wandergebiet mit einem dichten<br />

Wegenetz und mit Möglichkeiten für<br />

verschiedene Sportarten. Moderne Bergbahnen<br />

führen hoch zu kleinen Ortschaften<br />

und prachtvollen Berglandschaften.<br />

Die Borromäische Bucht mit<br />

den berühmten gleichnamigen<br />

Inseln: Isola Bella,<br />

Isola Madre und Isola dei<br />

Pescatori.<br />

26


Lago Maggiore<br />

Der Palast <strong>auf</strong> der Isola Bella enthält heute ein Museum, in<br />

dem die prächtige Ausstattung mit wertvollen Gobelins und<br />

einer Muschelgrotte zu besichtigen sind.<br />

Oberer Lago<br />

Unter „oberer Lago“ versteht man den<br />

nördlichen Teil, der sich von Ghiffa bis<br />

zur Schweizer Grenze zieht. Der letzte<br />

größere Ort <strong>auf</strong> italienischer Seite ist<br />

Cannobio. Der Grenzübergang befindet<br />

sich in Piaggio di Valmara.<br />

Hier zeigt sich der See noch in seiner vollen<br />

Alpenpracht. Die Berge sind hier sehr<br />

steil ansteigend und dicht bewaldet – ein<br />

großartiges Schauspiel. Um diese Region<br />

kennen zu lernen, empfiehlt sich die<br />

Küstenstraße 34, die von der bekannten<br />

Simplonstraße bis in die Schweiz führt.<br />

Auf der Tour kommt man durch malerische<br />

kleine Küstenorte, in denen man das<br />

eine oder andere Mal verweilen sollte, um<br />

beispielsweise einen Espresso in einer der<br />

gemütlichen Bars oder <strong>auf</strong> den herrlichen<br />

Sonnenterassen zu genießen. So kann<br />

man den Flair dieser Gegend am schnellsten<br />

<strong>auf</strong>saugen.<br />

Vor dem Ort Cannero Riviera gibt es<br />

dann Tolles zu bestaunen: zwei faszinierende<br />

Ruinen, die sogenannten „Schlösser<br />

von Cannero“. Sie ragen <strong>auf</strong> zwei winzigen<br />

Inseln aus dem Wasser. Bezaubernd<br />

sind auch die kleinen Dörfer, die sich<br />

Spaziergang gefällig? Hier <strong>auf</strong> der Isola Bella, in der Borromäischen<br />

Bucht gelegen, vergisst man dabei die Zeit. Die Gartenanlage des<br />

Palazzo Borromeo ist wirklich sehenswert.<br />

zum Teil in die Felsen schmiegen. Hier<br />

ist das Leben noch sehr urtümlich und<br />

verläuft in traditionellen Bahnen. Unser<br />

Tipp: unbedingt besuchen.<br />

Zahlreiche Ausflugs- und Wandermöglichkeiten<br />

findet man auch im Hinterland<br />

von Cannobio. Hier erstreckt<br />

sich die Valle Cannobina, welche die<br />

Val Vigezzo – das Tal der Maler und<br />

Schornsteinfeger – mit dem Lago Maggiore<br />

verbindet.<br />

Der obere Lago Maggiore hat sich auch<br />

mit Heilkräutern einen Namen gemacht.<br />

Dabei ist das für diese Region nicht neu.<br />

Auf den Spuren antiker Traditionen<br />

werden seit geraumer Zeit die heilbringenden<br />

Pflanzen wieder angebaut. Dazu<br />

gehören Brennessel, Malve, Arnika-<br />

Pflanze, der Salbei, Holunder, wilde Fenchel<br />

und Rosmarin.<br />

Mittlerer Lago<br />

Hier ist der Lago Maggiore am breitesten<br />

und erreicht knappe 10 Kilometer.<br />

Er öffnet sich zur Borromäischen Bucht<br />

mit den berühmten Borromäischen Inseln:<br />

Isola Bella, Isola Madre und Isola<br />

dei Pescatori. Das sind aber nur drei von<br />

den insgesamt elf Inseln, die der See <strong>auf</strong>zuweisen<br />

hat. Dabei ist eine jede für sich<br />

einen Besuch wert. Die Isola Bella wurde<br />

von der Familie Borromeo in ein wundervolles<br />

barockes Ambiente verwandelt<br />

27


eisen | italienische seen<br />

Larius Lacus,<br />

der Tiefste<br />

Von Beate Giacovelli<br />

Am Comer See ist in den<br />

letzten Jahren ein wahrer<br />

Boom ausgebrochen.<br />

Kein Wunder, denn neben<br />

voralpiner Bergkulisse<br />

werden Urlauber durch das<br />

milde Klima mit mediterraner<br />

Vegetation verwöhnt.<br />

Auch die kulturellen<br />

Schätze sind an diesem See<br />

überaus zahlreich.<br />

© Alberto Locatelli<br />

30


Comersee<br />

Das Kreuz des Comer Sees:<br />

Immer diese Entscheidungen!<br />

Tafeln in der urigen<br />

Osteria mit herrlich altmodischen<br />

Tischdecken oder Promi-Spotting in<br />

der hippen Szenebar? Kultur oder Berge?<br />

Eine automobile Spritztour um den<br />

See oder doch lieber mit dem Boot <strong>auf</strong><br />

Wellen schaukeln?<br />

An den stillen und beschaulichen Ufern<br />

des Lario, wie Einheimische den Lago<br />

nennen, gaben sich Betuchte und Schöngeistige<br />

bereits ein Stelldichein, als man<br />

noch mit Kutsche und Hutschachtel<br />

verreiste: Kaiserin Sissi und Franz Josef,<br />

Franz Liszt, Friedrich Nietzsche, Cosima<br />

Wagner oder Hermann Hesse. Das Zusammenspiel<br />

von schroffen Bergriesen<br />

und himmelwärts strebenden Palmen,<br />

Oleander, Zitronen- und Olivenbäumen,<br />

einem Rausch von Kamelien- und<br />

Azaleenblüten im Frühling, machen den<br />

Reiz des Comer Sees aus. Und die ganzjährig<br />

milden Temperaturen.<br />

Grandezza & Retro-Charme<br />

Am bequemsten entdeckt man den See<br />

per Schiff. Kreuzt <strong>auf</strong> der spiegelblanken<br />

Wasserfläche vorbei an pastellfarbenen<br />

Häusern mit schmiedeeisernen,<br />

glyzinienschweren Balkongeländern<br />

und hölzernen Klappläden, vorbei an<br />

windzerzausten Zypressen und lässt<br />

sich frische See-Brise um die Nase<br />

wehen. Filmreife Palazzi, Villen und<br />

Grand Hotels mit opulenten Parks,<br />

umspült von einem Hauch vergangener<br />

Macht, säumen den See. Meisterwerke<br />

der Kunst und Architektur, verwunschen<br />

und ein wenig von vorgestern.<br />

Promispotter haben hier gute Chancen:<br />

Halb Hollywood lässt sich vom mondänen<br />

Belle-Epoque-Charme und den pittoresken<br />

Orten beeindrucken, auch Musiker,<br />

Schriftsteller und Designer haben<br />

Lecco am Comer See:<br />

Der Lago di Como ist der<br />

drittgrößte und tiefste italienische<br />

See. Die Römer<br />

nannten ihn „Larius Lacus“.<br />

Einheimische nennen ihn<br />

heute noch „Lario“.<br />

31


eisen | italienische seen<br />

Bellagio liegt <strong>auf</strong> einer grünen<br />

Halbinsel und bietet stilvolle Hotels,<br />

Filialen Mailänder Nobeldesigner und<br />

edle Restaurants.<br />

Como die Hauptstadt des Sees:<br />

Um diesen atemberaubenden<br />

Ausblick zu bekommen,<br />

muss man mit der Seilbahn<br />

Funicolare fahren.<br />

Villa Monastero: Das alte Kloster<br />

der Zisterzienserschwestern<br />

ist heute Museum und<br />

Veranstaltungsort für Kongresse.<br />

oder suchen ein Luxusdomizil an diesem<br />

bilderbuchschönen See. Berühmtester<br />

Ehrenbürger am Lago und Villenbesitzer<br />

im verschlafenen Nest Laglio: George<br />

Clooney. Jeden Sommer urlaubt der<br />

Hollywood-Star in der „Villa Oleandra“.<br />

Einheimische kümmern sich wenig um<br />

Schaulustige, die trotz Verbotes vor der<br />

Villa herumlungern und zelebrieren <strong>auf</strong><br />

der Dorf-Piazza heitere Gelassenheit. In<br />

Laglio läuft alles noch ein wenig langsamer<br />

als anderswo.<br />

George Clooney lebt hier<br />

Gern zu Gast ist „what else?“ Clooney<br />

in der „Locanda dell`Isola Comancina“,<br />

dort feierte er das Ende der Dreharbeiten<br />

zu „Ocean´s Twelve“. Seit 1947<br />

kredenzt Benvenuto Punicelli seinen<br />

Gästen in der Locanda dasselbe Menü,<br />

keine einzige Änderung wurde seither<br />

vorgenommen. Höhepunkt jeder<br />

Mahlzeit ist ein spezieller Feuerzauber,<br />

mit dem der Inselwirt einen jahrhundertealten<br />

Fluch eines Comer Bischofs<br />

bannt, der einst drohte: „Es werden niemals<br />

mehr die Glocken läuten, niemand<br />

wird mehr einen Stein <strong>auf</strong> den anderen<br />

setzen, niemand wird hier mehr Wirt<br />

sein unter der Strafe eines qualvollen<br />

Todes.“ Benvenuto Punicelli murmelt<br />

Zauberformeln und bereitet aus Brandy,<br />

Zucker und tiefschwarzem Espresso<br />

jenen flambierten Trunk zu, vor dem<br />

alle bösen Geister Reißaus nehmen.<br />

Wer dieses Spektakel wie Brad Pitt,<br />

Matt Damon, Britney Spears, Madonna,<br />

Joe Cocker, Elton John oder Victoria<br />

Beckham selbst erleben will, braucht<br />

Luigi – und sein „Boat-Service“. Denn<br />

32


Comersee<br />

Villa Cipressi: früher war es<br />

Wohnsitz der Adelsfamilie „Serponti“<br />

mit sehr schönen Botanischen<br />

Garten, heute ist es ein Hotel.<br />

die „Locanda“ befindet sich <strong>auf</strong> Comacina,<br />

der einzigen Insel am See. Luigi<br />

Conazzi ist geborener „Comascher“<br />

(sprich: Comasker), er liebt den Lago,<br />

er arbeitet <strong>auf</strong> dem Lago. Und er kennt<br />

den Lago. Zwar verfügt Luigi über VIP-<br />

Erfahrung, mit Promi-Klatsch aber<br />

hat er nichts am Hut. Ach, ja, George<br />

Clooney, von da drüben, weiter nördlich,<br />

den kenne er, hole ihn gelegentlich<br />

direkt von dessen Villa ab. Aha! Und<br />

plaudert mit ihm, worüber? „Man unterhält<br />

sich eben“, weicht er elegant aus<br />

und lächelt.<br />

Das hübscheste Dorf am See<br />

„Wenn Sie die Geschichte zweier glücklich<br />

Liebender schreiben wollen, so siedeln<br />

Sie sie in Bellagio an. Ich kenne keinen<br />

Ort <strong>auf</strong> der Welt, der vom Himmel<br />

mehr verwöhnt wurde“, schwärmte der<br />

Komponist Franz Liszt 1837. Bellagio,<br />

die „Perle des Sees“ am Westufer, gegenüber<br />

von Tremezzo, ist beliebtester und<br />

elegantester Ort am See: Krumme Gassen,<br />

Glockentürmchen und mit Blumen<br />

geschmückte Treppengässchen – <strong>Italien</strong>,<br />

wie wir es lieben. Im Sommer von<br />

Touristen überrannt, schmiegt sich Bellagio<br />

an die äußerste Spitze einer Halbinsel,<br />

die den Comer See in zwei Arme<br />

<strong>auf</strong>spreizt und ihm das Aussehen eines<br />

<strong>auf</strong> den Kopf gestellten Ypsilons verleiht.<br />

„Von seiner schönsten Seite zeigt<br />

sich der Comer See bei Bellagio und<br />

Lenno“, verrät Luigi und empfiehlt eine<br />

Bootstour zu seinem Lieblingsplatz, der<br />

Villa Balbianello. Wer die dekadente<br />

Villa samt Park vom See aus erblickt,<br />

wird Luigi zustimmen: In wunderbarem<br />

Licht strahlt der Prachtbau mit terrassenförmigem<br />

Garten, direkt am steilen<br />

Ufer. Zahlreiche Hollywood-Filme (u.a.<br />

James Bond „Casino Royale“ mit James<br />

Graig oder „Star Wars – Episode II“)<br />

wurden hier gedreht.<br />

Leichtigkeit des Südens<br />

Das westliche Ufer zwischen Bellagio<br />

und Como hingegen ist nur wenigen<br />

Touristen bekannt, weil hier prunkvolle<br />

Villen und Palazzi reicher Milanesi,<br />

Mailänder, teils mit Privatstrand<br />

thronen und nur wenig Platz für Fremdenverkehr<br />

lassen. Mit Ausnahme der<br />

Städte Como und Lecco prägen kleine<br />

Dörfer mit herrlichen Seepromenaden<br />

Villa del Balbianello:<br />

Sie wurde im 18.<br />

Jahrhundert erbaut<br />

und diente als Kulisse<br />

des James-Bond-Films<br />

„Casino Royale“.<br />

33


eisen | italienische seen<br />

Cusio, der<br />

Idyllische<br />

Der Ortasee, früher auch Cusio genannt, bezaubert seine Besucher mit einem<br />

harmonischen Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur. Auch die kurzen<br />

Entfernungen zwischen den Ortschaften und Sehenswürdigkeiten sprechen für<br />

diesen wunderschönen kleinen See westlich des Lago Maggiore.<br />

Von andreas greil<br />

Der Ortasee, auch Lago<br />

d’Orta genannt, befindet<br />

sich zwischen den Provinzen<br />

Novara und und Verbano Cusio<br />

Ossola. Der Lago d´Orta liegt landschaftlich<br />

reizvoll in einem südlich ausgerichteten<br />

ehemals stark bewaldeten<br />

Tal im nördlichen Piemont, einer der<br />

wirtschaftlich stärksten Regionen <strong>Italien</strong>s.<br />

Im Norden befindet sich mit dem<br />

Ort Omegna die größte Ansiedlung am<br />

See, weiter im Süden stellt Orta San<br />

Giulio das Zentrum des Tourismus und<br />

den aktuellen Namengeber des Sees. Der<br />

Ort beherbergt mit dem Sacri Monti sogar<br />

ein UNESCO-Weltkulturerbe. Mit<br />

seinen gerade mal 18,2 km² Fläche zählt<br />

der Ortasee zu den eher kleineren <strong>Seen</strong><br />

in <strong>Italien</strong>. Auch ist er mit der maximalen<br />

Tiefe von 143 Metern eher flach.<br />

Der See wird nordöstlich durch den<br />

1.490 m hohen Berg Mottarone vom<br />

Lago Maggiore getrennt. Die Bergkette<br />

Valsesia begrenzt den See nach Westen<br />

hin, die bis tief ans Ufer bzw. ins Wasser<br />

reicht. Das Westufer ist daher steil und<br />

rau, seine Berge gehören bereits zu den<br />

Ausläufern des Monte-Rosa-Massivs<br />

(4.633 m), des zweithöchsten Bergmassivs<br />

der Alpen. Das bedeutet, dass es am<br />

Ortasee keine Küstenstraße gibt, die direkt<br />

am See entlang rundherum führt.<br />

Im Süden verhindert eine Endmoräne<br />

den Abfluss nach Süden. Der Lago<br />

d`Orta ist damit der einzige See in<br />

Norditalien, der nach Norden abfließt.<br />

Das Wasser ergießt sich in den Bach<br />

Nigoglia und dann in die Strona und den<br />

Toce. Dieser wiederum mündet in den<br />

Lago Maggiore.<br />

Da der Ortasee ein wenig abseits von den<br />

anderen <strong>Seen</strong> liegt, wird man hier in die<br />

vergangene Zeit zurückversetzt, ohne<br />

Massentourismus. Der Ortasee ist ein<br />

malerisches Schlaraffenland, wo das harmonische<br />

Zusammenspiel zwischen Natur<br />

und Kultur sowie die kurzen Entfernung<br />

zu den anderen Ortschaften bzw.<br />

Attraktionen besser nicht sein könnte.<br />

Besonders am Ostufer ist das Klima bis<br />

weit in den Herbst hinein äußerst mild<br />

und über weite Flächen ziehen sich Wiesen<br />

und Wälder: vorwiegend Edelkastanien<br />

und Buchen und in den höheren<br />

Lagen Tannen- und Fichtenwälder.<br />

Das Seeufer ist zum Teil befestigt, so dass<br />

der Zugang über Stufen erfolgt, vor allem<br />

im Süden wurden einige Kiesstrände<br />

mit Sand <strong>auf</strong>gefüllt. Die Wasserqualität<br />

des Ortasees ist sehr hoch, das Wasser ist<br />

klarer und frischer als an anderen oberitalienischen<br />

<strong>Seen</strong>. Auch die Farbe des<br />

Wassers erinnert bei günstigen Sonnenkonstellationen<br />

zuweilen ans Meer: azur,<br />

absolut klar, Sicht bis <strong>auf</strong> mehrere Meter<br />

zum Grund.<br />

36


Ortasee<br />

Der Ortasee ist ein malerisches<br />

Schlaraffenland, wo das harmonische<br />

Zusammenspiel zwischen<br />

Natur und Kultur sowie die kurzen<br />

Entfernung besser nicht sein könnte.<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

In der Mitte des Ortasees liegt das malerische<br />

San Giulio. Es handelt sich hierbei<br />

um eine kleine Insel die allerdings<br />

bewohnt ist und zur Gemeinde Orta<br />

San Giulio gehört. Das kleine Eiland ist<br />

275 Meter lang und 140 Meter breit. Ein<br />

Großteil der Fläche wird vom Kloster<br />

Mater Ecclesiae eingenommen.<br />

Unbedingt besuchen sollte man Orta<br />

San Giulio. Es liegt <strong>auf</strong> einer in den<br />

See hineinragenden Landzunge und ist<br />

ein bedeutender Fremdenverkehrsort<br />

mit romantischer Altstadt. Die meisten<br />

Bürgerhäuser stammen aus der Zeit<br />

der Renaissance und des Barock. Der<br />

Hauptplatz des Ortes ist die Piazza Motta,<br />

an der auch die Schiffe zur Isola San<br />

Giulio anlegen. Seit 1228 findet hier jeden<br />

Mittwoch der Wochenmarkt statt.<br />

An der nördlichen Schmalseite liegt das<br />

ehemalige Rathaus aus dem Jahre 1582,<br />

jetzt Palazotto della Comunitá. An der<br />

Ostseite des Platzes steigt man die Gasse<br />

Salita della Motta <strong>auf</strong>, an deren oberem<br />

Ende die Kirche Santa Maria Assunta<br />

thront. Sie wurde erstmals im Jahre 1485<br />

erbaut und in der zweiten Hälfte des 18.<br />

Jahrhunderts wiedererrichtet.<br />

Für Filmfreunde sei der Ortsteil Legro<br />

erwähnt. Er ist als „bemaltes Dorf ”<br />

bekannt. Die Wände vieler Häuser<br />

sind geschmückt mit gemalten Szenen<br />

aus Spielfilmen, die im Bereich des<br />

Ortasees gedreht wurden. Oberhalb<br />

des Ortes San Giulio erhebt sich der<br />

Sacro Monte d‘Orta. Er ist Teil des<br />

UNESCO-Welterbes Sacri Monti, dessen<br />

20 Kapellen aus dem Jahr 1590 alle<br />

dem heiligen Franziskus von Assisi gewidmet<br />

wurden.<br />

Sport & Freizeit<br />

Das Leben, sei es kultureller Art oder<br />

durch sportliche Aktivitäten geprägt,<br />

spielt sich in großen Teilen im Norden,<br />

Süden und am Ostufer ab. Überall da,<br />

wo es auch landschaftlich flach genug ist,<br />

um ein einigermaßen breites Ufer zu bilden<br />

und Ortschaften ansässig sind.<br />

Im malerischen Städtchen<br />

Orta San Giulio kann<br />

man noch die exzellenten<br />

Bürgerhäuser bestaunen,<br />

die aus der Zeit der<br />

Renaissance und des<br />

Barock stammen.<br />

An Wassersport und Freizeitmöglichkeiten<br />

bieten sich diverse Aktivitäten. Unter<br />

anderem kann man hier Tauchen, Kajakfahren<br />

oder Segeln, es gibt aber auch<br />

Wasserski, Windsurfen oder Motorboot.<br />

Zum Angeln bzw. Fischen sollte man nach<br />

Nonio bzw. Oira, eine der wenigen kleinen<br />

Ortschaften, die es direkt am Westufer<br />

gibt. Denn hier haben sich einige<br />

Angelclubs angesiedelt.<br />

Wer die Ufer vom Wasser aus erkunden<br />

möchte, kann sich entweder ein Boot<br />

mieten oder an einer Sightseeingtour<br />

teilnehmen, die eine Besichtigung der<br />

Villen vom Wasser aus erlaubt und einen<br />

Zwischenstopp <strong>auf</strong> der Insel San Giulio<br />

einlegt. Wer gerne den See zu Lande er-<br />

37


eisen | italienische seen<br />

Klein, aber fein<br />

Es müssen nicht immer die großen und bekannten<br />

<strong>Seen</strong> sein. <strong>Italien</strong> hat noch viele andere, zu meist kleinere<br />

<strong>Seen</strong> zu bieten, die jeder für sich eine spezielle<br />

Anziehungskraft ausübt. Lassen Sie sich überraschen<br />

und gehen Sie mit uns <strong>auf</strong> Entdeckungstour.<br />

Von andreas greil<br />

Hauptsächlich in Oberitalien<br />

gibt es noch fast unberührte<br />

Landschaften mit kleinen<br />

<strong>Seen</strong>, wir hier der Idrosee,<br />

die das Naturliebhaber-Herz<br />

höher schlagen lassen.<br />

Es gibt sie noch, die fast unberührten<br />

und urtümlichen<br />

Gebiete, bei denen der Tourismus<br />

noch nicht so stark ausgeprägt<br />

ist. Die Rede ist von den vielen kleineren<br />

<strong>Seen</strong> <strong>Italien</strong>s, die Abseits des großen<br />

Reisebooms zum Teil unbeachtet<br />

<strong>auf</strong> den Besuchern warten. Es muss<br />

nicht immer groß und weit sein, nein,<br />

klein, aber fein geht auch, wenn nicht<br />

sogar besser. Die kleineren <strong>Seen</strong> haben<br />

meist keine so gut erschlossene und<br />

groß <strong>auf</strong>gebaute Infrastruktur mit unzähligen<br />

Touristenattraktionen. Meist<br />

gibt es nur einen Campingplatz, ein,<br />

zwei Hotels, ein paar Pensionen und<br />

einige Ferienwohnungen. Das kleine<br />

Restaurant an der einzigen Straße, die<br />

Bar am Strand und der Supermarkt<br />

um die Ecke versorgen den Urlauber<br />

mit dem Nötigsten. Klein, aber fein<br />

heißt hier die Devise und wer sich<br />

dar<strong>auf</strong> einlässt, kann einen herrlichen<br />

Urlaub verbringen.<br />

Lago d`Iseo<br />

Gar nicht mal so klein und größer als<br />

der Ortasee liegt in einem Bergtal nördlich<br />

von Brescia der am wenigsten bekannte<br />

Voralpensee <strong>Italien</strong>s: der Iseosee<br />

mit einer Fläche von 65,3 km 2 . An seinen<br />

Ufern steigen die Hänge oft abrupt<br />

an. Man kann den See trotz vieler bis<br />

ans Wasser steil abfallender Felswände<br />

komplett umfahren. Die Straße ist an<br />

vielen Stellen aus dem Felsen gehauen.<br />

Günstige Fallwinde machen den See zu<br />

einem Segelsportparadies. An den wenigen<br />

Badestränden hat sich eine gute<br />

Tourismusinfrastruktur gebildet. Dennoch<br />

ist der Iseosee im Gegensatz zum<br />

Comer See oder Gardasee noch weitgehend<br />

unbekannt geblieben.<br />

Besonders Naturliebhabern bietet die<br />

wilde Landschaft um den Iseosee eine<br />

Fülle von Entdeckertouren. Vor dem<br />

pittoresken Ort Sulzano liegt die sehenswerte<br />

Insel Monte Isola. Sie ist die<br />

40


Lago d`Idro<br />

Der Idrosee (Lago d`Idro) ist einfach<br />

ein Traum für Wassersportler und Aktivurlauber.<br />

Er gilt als einer der schönsten<br />

norditalienischen <strong>Seen</strong>. Der ca. 10 km<br />

lange Lago d`Idro liegt zwischen Gardasee<br />

im Osten und Iseosee im Westen.<br />

Der kristallklare See ist nicht nur für Baderatten,<br />

sondern auch für Surfer, Segler<br />

und Wanderer ein hervorragendes Ursonstige<br />

Der Lago d`Iseo mit seiner großen<br />

Insel „Monte Isola“. Günstige<br />

Fallwinde machen den See zu<br />

einem Segelsportparadies.<br />

Eine Bootsfahrt <strong>auf</strong> dem<br />

Iseosee. In Iseo geht es los<br />

und führt selbstverständlich<br />

auch zur „Monte Isola“.<br />

größte Binneninsel Europas, gebildet<br />

von dem Gipfel eines 600 Meter hohen<br />

Unterwasserbergs. Auf der autofreien<br />

Insel geht das Leben noch einen beschaulichen<br />

Gang.<br />

Iseo am südlichen Ende des 30 Kilometer<br />

langen Sees ist ein guter Ausgangspunkt<br />

für Besichtigungen der<br />

Weinbauregion Franciacorta. Unser<br />

Tipp: Kenner versorgen sich hier mit<br />

„Spumante“. Der nach traditioneller<br />

Art handgerüttelte Schaumwein steht<br />

Champagner in nichts nach.<br />

Das Klima ist mild und im Sommer<br />

durch einen anhaltend leichten Wind<br />

äußert angenehm; auch im Herbst<br />

gibt es zahlreiche sonnige Tage. Der<br />

See wird auch „See der tausend Gesichter“<br />

genannt, denn je nach Wetterlage<br />

verändert er seine Stimmung.<br />

Mal ist er einfach und malerisch, dann<br />

wieder sanft und ein anderes Mal<br />

zeigt er sich ungezähmt. Der Iseosee<br />

zeichnet sich durch eine überraschende<br />

Vielfalt an natürlicher Schönheit<br />

und eine Landschaft aus, die in den<br />

vorhandenen Licht- und Farbspielen<br />

ständig neu erscheint. Ganz so, als<br />

hätte ein Maler den Pinsel geschwungen<br />

und konnte sich nicht entscheiden,<br />

welchen Stil er nun <strong>auf</strong> die Leinwand<br />

bringen wolle.<br />

Info<br />

Lago d`Iseo<br />

Länge: 20,4 km<br />

Breite: 4,1 km<br />

Fläche: 65,3 km 2<br />

41


Lago di Ledro<br />

Ein weiterer Nachbar des Gardasees, allerdings<br />

im Norden in westlicher Richtung<br />

gelegen, ist der Ledrosee. Er liegt<br />

<strong>auf</strong> 655 m Höhe zwischen dem Gardasee<br />

und dem Idrosee am Ostende des<br />

vom Palvico-Bergbach (italienisch: Rio<br />

Palvico) gebildeten Tals Valle di Ledro.<br />

Der See hat eine Fläche von 2,187 km².<br />

Die tiefste Stelle liegt 47 m unter der<br />

Wasseroberfläche.<br />

Der Ledrosee ist bekannt geworden<br />

durch eine archäologische Entdeckung:<br />

Als 1929 der See wegen des Anschlusses<br />

an das Kraftwerk in Riva del Garda abgesenkt<br />

wurde, entdeckte man in den Seereisen<br />

| italienische seen<br />

Hier gibt es sie noch, die Ruhe<br />

am See. Der Lago d`Idro, ein natürlicher<br />

Stausee, liegt zwischen<br />

Garda- und Iseosee im Westen.<br />

gänger kommen in der näheren Umgebung<br />

voll <strong>auf</strong> ihre Kosten. Während<br />

der Hauptreisezeit erreicht der Idrosee<br />

Temperaturen um die 25°C, damit ist<br />

er fast ebenso warm wie der Gardasee.<br />

Es ist einfach herrlich im Idrosee<br />

zu baden oder mit den Kindern am<br />

Kiesstrand zu spielen. Bei den warmen<br />

Lufttemperaturen im Sommer wird<br />

dann das Plantschen im Wasser zu einem<br />

herrlichen Badeerlebnis. Darüber<br />

hinaus zählt der See zu einem der<br />

saubersten <strong>Seen</strong> Norditaliens. Der See<br />

wird auch zum Fischfang, der schon<br />

seit Urzeiten hier betrieben wird, sowie<br />

als Bewässerungsreserve der Gebiete<br />

Brescia und Mantua genutzt.<br />

Lange unberührte<br />

Küstenstreifen prägen<br />

den Iseosee. Hier kann<br />

man vorzüglich wandern<br />

und die Ruhe<br />

genießen.<br />

laubsziel. Der natürliche Stausee, ein eiszeitliches<br />

Produkt, wird von den Flüssen<br />

Chiese und Caffaro gespeist. Der Chiese<br />

verlässt den See bei Pieve Vecchia.<br />

Dank des milden Klimas bietet die Gegend<br />

die Möglichkeit zu einem ruhigen<br />

und entspannten Urlaub. Der See<br />

mit seiner dauerhaften leichten Brise<br />

ist ideal für Segler und Windsurfer.<br />

Der Idrosee ist einer der saubersten<br />

<strong>Seen</strong> <strong>Italien</strong>s. Wanderer und Spazier-<br />

Info<br />

Lago d`Idro<br />

Länge: 10 km<br />

Breite: 1,9 km<br />

Fläche: 11km 2<br />

42


sonstige<br />

Der Lago di Valvestino, der<br />

Stausee im Westen des<br />

Gardasee, liegt herrlich eingebettet<br />

in den Bergen. Bei<br />

unserer 4-<strong>Seen</strong>-Tagestour<br />

kommt man an diesem faszinierenden<br />

Kleinod vorbei.<br />

Bezaubernde 4-<strong>Seen</strong>-Tagestour<br />

Wer sich gerne einen ganzen Tag <strong>auf</strong> Tour machen will, dem<br />

sei die Strecke vom Gardasee über den Idrosee zum Ledrosee<br />

und von dort wieder zum Gardasee empfohlen. Start und Ziel<br />

ist Gargnano am Gardasee am Westufer. Nun geht es über<br />

eine Serpentinenstraße hin<strong>auf</strong>, man genießt oben über dem<br />

Gardasee angekommen die herrliche Aussicht. Anschließend<br />

führt die Straße am Stausee Lago di Valvestino vorbei,<br />

der den Ortschaften an der Westseite des Gardasees als<br />

Wasserreservoir dient.<br />

Von dort aus ist es zum Idrosee nicht mehr weit, die kurvenreiche<br />

Strecke hat es aber in sich. Am Idrosee geht es dann an<br />

der Westküste entlang in Richtung Norden, ehe man nach<br />

„Darzo“ Richtung Osten nach „Storo“ abbiegt und zum Lago<br />

di Ledro weiterfährt. Von da aus ist es einfach. Es geht nach<br />

Riva del Garda und dann am Westufer über die Tunnelstrecke<br />

wieder zurück nach Gargnano.<br />

Das ganze ist in etwa 120 Kilometer lang und bietet tolle<br />

Aussichtsorte und ein einmaliges Erlebnis mit vier <strong>Seen</strong> und viel<br />

Gebirge. Die Strecke ist für Mountainbiker und Motorradfahrer<br />

perfekt, aber auch mit dem Auto kann man sie bewältigen –<br />

wegen der vielen Serpentinen ist aber Kurbeln angesagt.<br />

grund gerammte Pfähle, die sich später<br />

als Reste von Pfahlbauten aus der Bronzezeit<br />

herausstellten, die etwa vor 3.500<br />

Jahren errichtet worden waren. Die archäologische<br />

Forschung konnte allerdings<br />

wegen der Kriegswirren und einer<br />

Wirtschaftskrise erst im Jahr 1957 wieder<br />

<strong>auf</strong>genommen werden. In der Zwischenzeit<br />

sind allerdings viele Fundstücke den<br />

Schwarzgräbern in die Hände gefallen,<br />

die damit ein lukratives Geschäft betrieben.<br />

Was noch übrig geblieben ist, lässt<br />

sich im Pfahlbaumuseum (Museo delle<br />

Palafitte) in Molina di Ledro besichtigen.<br />

Der Ledrosee ist einer der schönsten<br />

<strong>Seen</strong> der Region Trentino. Im kristallklaren<br />

Wasser werden die Liebhaber<br />

der Fischerei und des Wassersports,<br />

wie Segeln und Kanu, ihre perfekte<br />

Umgebung finden. Vier Strände rund<br />

um dem See erlauben es dem Urlauber<br />

in der Sonne zu liegen oder zu<br />

schwimmen: in Molina im Ort Besta,<br />

in Mezzolago, in Pieve di Ledro und<br />

im Ort Pur. Dort gibt es auch Tretund<br />

Ruderboote, Kanus und Surfbretter<br />

zu mieten.<br />

Der Ledrosee ist auch<br />

durch seine Pfahlbauten<br />

bekannt geworden. Er ist<br />

einer der schönsten <strong>Seen</strong><br />

der Region Trentino mit<br />

kristallklarem Wasser.<br />

43


eisen | Lombardei<br />

Nicht nur <strong>Seen</strong><br />

Natürlich hat die Lombardei eine der<br />

größten <strong>Seen</strong>-Dichte in ganz <strong>Italien</strong>. Aber<br />

es wäre falsch diese Region dar<strong>auf</strong> zu reduzieren.<br />

Die Lombardei hat vieles mehr<br />

zu bieten, allen voran ihre Hauptstadt<br />

Mailand. Aber auch andere klangvolle<br />

Namen zieren die Region, wie Bergamo,<br />

Cremona oder Monza.<br />

Von andreas greil<br />

Die Lombardei befindet sich<br />

im Norden <strong>Italien</strong>s und ist<br />

eine der größten Regionen<br />

des beliebten Landes. Die Lombardei<br />

grenzt im Norden an die Schweizer Kantone<br />

Tessin und Graubünden, im Osten<br />

an die italienischen Regionen Trentino-<br />

Südtirol und Venetien, im Süden an<br />

Emilia-Romagna und im Westen ans Piemont.<br />

Die Lombardei ist in zwölf Provinzen<br />

gegliedert: Bergamo, Brescia, Como,<br />

Cremona, Lecco, Lodi, Mantua, Mailand,<br />

Monza und Brianza, Pavia, Sondrio<br />

und Varese. Die Hauptstadt ist Mailand,<br />

die zweitgrößte Stadt Brescia. Kaum eine<br />

andere Region ist so abwechslungsreich<br />

und besitzt so viele Naturschönheiten<br />

wie die Lombardei. Im Norden gibt es<br />

die alpinen Regionen etwa das Veltlin,<br />

im Süden die Poebene. Das gesamte<br />

Territorium entwässert über den an der<br />

südlichen Grenze in West-Ost-Richtung<br />

fließenden Po, dessen wichtigste Nebenflüsse<br />

<strong>auf</strong> lombardischem Gebiet der Ticino,<br />

die Adda, der Oglio und der Mincio<br />

sind. Etliche der bekanntesten <strong>Seen</strong> sind<br />

hier zu Hause. Man denke da nur an den<br />

Gardasee, Lago Maggiore, Comer See<br />

oder Iseosee, die ganz oder zumindest<br />

zu einem großen Teil zur Lombardei gehören.<br />

Aber nicht nur aus den <strong>Seen</strong> bezieht<br />

die Lombardei ihre Attraktivität,<br />

sondern auch aus den Landschaften und<br />

besonders aus seinen Städten. Man denke<br />

da nur an die Metropole Mailand, die allein<br />

eine starke Strahlkraft besitzt, nicht<br />

nur wegen der Mode, sondern auch wegen<br />

seiner Finanzmärkte.<br />

Wirtschaftsmotor Lombardei<br />

Dass Norditalien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

ist, dürfte hinlänglich bekannt<br />

sein. Dabei spielt die Lombardei<br />

eine wichtige Rolle, wenn nicht sogar die<br />

Größte. Die wohlhabende Lombardei<br />

ist die führende Wirtschaftsregion und<br />

somit der wirtschaftliche Motor <strong>Italien</strong>s.<br />

Rund 20 % des Bruttosozialprodukts<br />

50


Bergamo: In der Nähe der<br />

Stadt, gibt es kleine verträumte<br />

Bergdörfer, deren<br />

Besuch lohnenswert ist.<br />

Piuro im Valchiavenna Tal: Bei dem<br />

rauschenden Acquafraggia Wasserfall<br />

beginnen viele Wanderwege, die oft<br />

von Berghütten gesäumt sind.<br />

<strong>Italien</strong>s werden hier erwirtschaftet. Die<br />

wichtigste Rolle als <strong>Italien</strong>s führende Industrieregion<br />

spielen in der Lombardei<br />

die Ballungszentren um die Hauptstadt<br />

Mailand. In Mailand und Umgebung<br />

sind Handel und Banken Schwerpunkte,<br />

auch die größte Börse von <strong>Italien</strong> ist in<br />

der Metropole ansässig. Seit Ende des 19.<br />

Jahrhunderts der Eisenbahntunnel des<br />

St. Gotthard eröffnet wurde, reihte sich<br />

die Lombardei mit der Region rund um<br />

Mailand in den Handelskreisl<strong>auf</strong> Nordeuropas<br />

ein. Das begünstigte die gesamte<br />

Produktion und den Handel des Landes.<br />

Heute wird das Wirtschaftszentrum um<br />

Mailand durch den Handel, die industrielle<br />

Fertigung von weltweit anerkannten<br />

Produkten, Verlage, Banken und verarbeitendes<br />

Gewerbe gebildet. Europaweit<br />

zählt Mailand neben London und Paris<br />

als eine der Top-Mode-Metropolen Europas.<br />

Zahlreiche weltweit bekannte Modeschöpfer<br />

haben ihre Ateliers in und um<br />

Mailand.<br />

Köstliche Weine<br />

Einen großen Anteil an der boomenden<br />

Wirtschaft hat das Industriegebiet<br />

Brescia und der Tourismus an den <strong>Seen</strong>.<br />

Auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger<br />

Bestandteil der Wirtschaft. Vor allem im<br />

Süden der Region, <strong>auf</strong> den Feldern der<br />

fruchtbaren Poebene wir intensive Landwirtschaft<br />

betrieben. Lange Zeit wurde<br />

die Poebene als die Kornkammer <strong>Italien</strong>s<br />

bezeichnet. Hier werden verschieden<br />

Getreidesorten, Mais und vor allem Reis<br />

angebaut. Einige der bekanntesten Käsesorten<br />

kommen aus der Region so wie der<br />

Parmesan, der Grana Padano, oder der<br />

Gorgonzola. Sehr bekannt ist die Lombardei<br />

für seine hervorragenden Weine<br />

die hier angebaut werden.<br />

Eine noch junge Weinregion, die hervorragenden<br />

Spumante hervorbringt, ist<br />

Franciacorta. Der Bereich erstreckt sich<br />

<strong>auf</strong> 23 Gemeinden südlich des Iseosees<br />

in der Provinz Brescia. Der Franciacorta<br />

51


eisen | Lombardei<br />

Bergamo: Die Altstadt steht unter<br />

Denkmalschutz und ist vollständig von<br />

einer Stadtmauer umgeben.<br />

Brescia: Hier startet und endet das bekannte Oldtimer-<br />

Rennen „Mille Miglia“. Für die Zuschauer ist das die<br />

Gelegenheit die edlen Karossen zu bewundern.<br />

wird aus den Rebsorten Chardonnay und<br />

Pinot Noir gewonnen. Zunächst wurde<br />

Schaumwein (Spumante) produziert, seit<br />

Mitte der 1980er-Jahre werden zunehmend<br />

aber auch wieder Stillweine nach<br />

französischer Art vermarktet.<br />

Eine ebenfalls ganz junge Weinregion<br />

schickt sich nun an die Welt zu erobern.<br />

Valténesi. Dabei betont man das erste „E“,<br />

nicht wie im italienischen üblich <strong>auf</strong> dem<br />

zweiten Vokal. Man spricht das in etwa so<br />

wie das amerikanische Tennessee mit ein<br />

vorangestellten „Val“, das man wie „Wal“<br />

spricht. Wenn man „Wal Tennessee“ sagt,<br />

kommt man schon sehr nah heran.<br />

Die Region Valtenesi liegt am südlichen<br />

Westufer des Gardasees und zählt zur<br />

Region Brescia, Provinz Lombardei. Die<br />

Region Valtenesi ist eine sanft hügelige<br />

Landschaft, die einst von Gletschermoränen<br />

gebildet wurde. Dieser Boden ist<br />

ideal für den Weinanbau und besonders<br />

fruchtbar. In Verbindung mit dem milden,<br />

sonnigen Klima reifen hier Weine<br />

der Spitzenklasse. Aus der Gropello-Rebe<br />

Der Valténesi-Wein wird aus der<br />

Gropello-Traube gewonnen.<br />

Vermarktet werden vor allem ein<br />

Rosé und ein Rotwein.<br />

zaubern die Winzer dieser Region einen<br />

mundigen und hervorragenden Rosé und<br />

Rotwein. Besonders der Rosé-Wein soll<br />

in Zukunft den Erfolg dieser Weinregion<br />

sichern.<br />

Kulinarische Spezialitäten<br />

Die Lombardei war von je her ein<br />

Durchgangsland für Reisende, die die<br />

Alpen in Richtung Süden und in die<br />

umgekehrte Richtung überquerten. Entsprechend<br />

vielen kulturellen und kulinarischen<br />

Einflüssen war die Lombardei<br />

ausgesetzt. Die Küche in der Lombardei<br />

Lombardei<br />

mit regionalen<br />

Köstlichkeiten<br />

ist eher in verschiedene kleine Regionalküchen<br />

unterteilt, in denen man die Einflüsse<br />

der jeweiligen Nachbarn deutlich<br />

spüren kann. Aber es gibt dennoch ein<br />

paar Gemeinsamkeiten. Butter gewinnt<br />

das kulinarische Rennen gegen das sonst<br />

übliche Olivenöl, Reis gewinnt gegen<br />

Pasta. Das bekannte Risotto ist ein lombardisches<br />

Gericht. Auch Speck und Polenta<br />

findet man überall in den Küchen<br />

der Lombardei.<br />

Ossobuco (geschmorte Kalbshaxenscheiben),<br />

Vitello Tonnato (gekochtes<br />

Kalbfleisch, kalt mit Thunfischsoße<br />

serviert), Nervetti (Schweinepfoten,<br />

vorwiegend als Antipasti gereicht),<br />

Zuppa Pavese (Suppe mit Brot und<br />

Ei), Cassoeula (deftiger Wintereintopf<br />

aus Schweinewürstchen, Wirsing und<br />

Schweinefleisch), Tortelli di Zucca (mit<br />

Kürbis gefüllte Nudeln), Casonsei Bergamaschi<br />

(gefüllte Nudeln mit Nüssen),<br />

Bresaola (sehr magere geräucherte<br />

Hartwurst), Fagioli con l‘occhio e Cotiche<br />

(Bohnen mit Schwarte), Polenta<br />

Concia (Polenta mit Schweinewürsten<br />

und Hackfleisch), Mostarda Cremonese<br />

(sehr süßer Senf ), Pan de Mej (süße<br />

Brötchen) und der berühmte Weihnachtskuchen,<br />

der Panettone, selbst der<br />

Vorläufer des Wiener Schnitzels, das<br />

Piccata alla Milanese (Kalbschnitzel<br />

mit Parmesan paniert), stammt aus der<br />

Lombardei.<br />

Bergamo ist für seine Polenta bekannt.<br />

Taleggio ist ein Weichkäse aus einem<br />

nahe gelegenen Bergtal. Die „Polenta e<br />

Osei“ eine Süßspeise, die eine Miniaturnachbildung<br />

der traditionellen Speise<br />

darstellt, nämlich die Polenta mit Spatzen,<br />

die bis zur Eingrenzung der Jagd <strong>auf</strong><br />

Singvögel als traditionelle Speise galt.<br />

Bodenständiger ist die „Busecca“ (Kuttelsuppe),<br />

die in und um Mailand gerne<br />

gegessen wird. Sie ist insofern <strong>auf</strong>wendig<br />

in der Zubereitung, als die Kutteln (Pansen)<br />

viele Stunden in Salzwasser gekocht<br />

werden, ehe sie mit den restlichen Zutaten,<br />

hauptsächlich Gemüse und Zwiebeln<br />

weiterverarbeitet werden. Wer seine<br />

Suppe lieber weniger „fleischig“ mag, ist<br />

mit einer „Minestrone alla Lombarda“<br />

gut beraten, denn er erhält eine Gemüsesuppe,<br />

die aus Reis, Kartoffeln, diversen<br />

52


Como: in der Hauptstadt des gleichnamigen Sees<br />

wird das italienische Dolce Vita noch zelebriert. Viele<br />

Straßencafés sorgen für das passende Ambiente.<br />

Cremona: Im Oktober werden die geernteten<br />

Maronen in traditionellen Pfannen beim<br />

Maroni-Festival geröstet.<br />

Gemüsesorten und Kräutern besteht und<br />

mit geriebenem Käse (meist Parmesan)<br />

bestreut serviert wird.<br />

Kultur & Geschichte<br />

Wegen der günstigen Lage war die Region<br />

schon seit der vorchristlichen Zeit<br />

besiedelt. Kelten, Gallier, Byzantiner und<br />

Römer erkannten schnell die Vorzüge<br />

der wichtigen strategischer Lage. Viele<br />

Bauten aus den längst vergangenen Tagen<br />

zeugen heute noch von der bewegten<br />

Geschichte dieses Landstriches. Jede der<br />

vielen unterschiedlichen Epochen hat<br />

hier ihre Spuren hinterlassen.<br />

Der Name Lombardei stammt von den<br />

germanisch stammenden Herrschern,<br />

den Langobarden (Langbärten), die 568<br />

in <strong>Italien</strong> einfielen und von ihrer Haupt-<br />

Sondrio: In dieser Region wird der<br />

Buchweizen verstärkt angebaut, er<br />

gilt als Spezialität und wird zu köstlichen<br />

Speisen verarbeitet.<br />

stadt Pavia aus ihren Machtbereich weiter<br />

ausdehnten. Die Lombardei war vor dem<br />

bereits durch Kelten, Gallier, Byzantiner<br />

und Römer besiedelt. In vielen Orten finden<br />

sich Spuren der langen Geschichte.<br />

Mailand als Hauptstadt der Lombardei<br />

ist bekannt als Zentrum von Mode und<br />

Design. Hier finden bedeutende internationale<br />

Messen statt und alle wichtigen<br />

internationalen Konzerne haben Repräsentanzen<br />

in Mailand und Umgebung.<br />

Wunderschön sind aber auch die historischen<br />

Innenstädte von Bergamo, Como,<br />

Brescia, Pavia, Mantua, Cremona und<br />

Monza. sowie die kleinen Ortschaften<br />

an den Ufern des Como Sees. wie Lecco,<br />

Varenna, Menaggio, Bellagio oder Gravedona.<br />

In den schönen mittelalterlichen<br />

Stadtkernen mit Eisbars und Straßencafés<br />

lässt es sich hervorragend verweilen<br />

und rasten, besonders nach einer anstrengenden<br />

Stadtbesichtigung.<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Die Lombardei und besonders ihre<br />

Städte haben vieles zu bieten, deren Besprechung<br />

hier sicherlich den Rahmen<br />

sprengen würde. Daher sollen nur die<br />

wichtigsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten<br />

kurz erwähnt werden.<br />

In Bergamo, sagt man, wäre die schönste<br />

Piazza <strong>Italien</strong>s. Nun, um das zu bestätigen,<br />

müsste man alle Piazza des Landes kennen,<br />

schier unmöglich. Aber Bergamo ist<br />

wirklich sehenswert und eindrucksvoll.<br />

Die Altstadt steht unter Denkmalschutz<br />

und sie ist vollständig von einer fünf Kilometer<br />

langen Stadtmauer umgeben. Hier<br />

bekommt man noch den Eindruck, wie<br />

das Leben in der Stadt zu früheren Generationen<br />

war. In der Mitte der Altstadt<br />

liegt die Piazza Vecchia, an der die wichtigsten<br />

Gebäude der Altstadt liegen: das<br />

mittelalterliche Rathaus Palazzo Vecchio<br />

mit dem Stadtturm, dahinter der Dom<br />

mit Kuppel, die Kirche Santa Maria Maggiore,<br />

ein schöner romanischer Bau von<br />

1173 mit den Denkmälern und Gräbern<br />

der Musiker Gaetano Donizetti und Johann<br />

Simon Mayr, und die daran gebaute<br />

prachtvolle Cappella Colleoni mit den<br />

Grabmälern des Generals Bartolomeo<br />

Colleoni und seiner Tochter Medea.<br />

Zwei Standseilbahnen transportieren<br />

die Besucher in die oberen Regionen der<br />

Stadt. Die eine, Città Alta, ist ein beliebtes<br />

und schnelles Verbindungsmittel für<br />

53


eisen | Lombardei<br />

mailand<br />

Kultur & italienischer<br />

Charme mit Stil<br />

Keine Frage, Mailand ist und bleibt die<br />

Modemetropole <strong>Italien</strong>s. Aber neben seinen<br />

zahlreichen Eink<strong>auf</strong>smeilen mit den exklusivsten<br />

Designergeschäften, gibt es noch jede Menge<br />

beeindruckende Sehenswürdigkeiten und das<br />

charmante Mailand, das entdeckt werden will.<br />

Von diana schneider<br />

Harmonische Abendstimmung am<br />

Mailänder Domplatz mit Blick <strong>auf</strong><br />

die Galleria Vittorio Emanuele II.<br />

und den Mailänder Dom.<br />

Modewelt Mailand<br />

Die Modemetropole Mailand (ital.:<br />

Milano) ist nach Rom die zweitgrößte<br />

Stadt <strong>Italien</strong>s und die Hauptstadt der<br />

Lombardei. In den Straßen der „heimlichen<br />

Hauptstadt <strong>Italien</strong>s“ taucht man<br />

ein in eine Welt voller Eleganz und<br />

Luxus. Beim Spaziergang durch die<br />

Eink<strong>auf</strong>smeilen Mailands ist es schwer<br />

aus dem Staunen wieder heraus zu kommen.<br />

Wenn nicht gerade die noblen<br />

Sch<strong>auf</strong>enster der zahlreichen Designer<br />

die Blicke <strong>auf</strong> sich ziehen, dann mit Sicherheit<br />

die schönen und extravagant<br />

gekleideten Menschen, die durch diese<br />

Straßen stolzieren. Die Modestraße Nr.<br />

1 für Luxusshopping ist die Via Montenapoleone<br />

im Herzen Mailands. Hier<br />

finden sich alle namhaften Designer <strong>Italien</strong>s<br />

und auch die internationalen Modedesigner<br />

wie Cartier und Yves Saint<br />

Laurent. In dieser Preisklasse bewegen<br />

sich auch die Geschäfte in der Via della<br />

Spiga und in der Via Sant‘ Andrea, wo<br />

Chanel aus Paris oder Kenzo aus Japan<br />

hochwertige Mode verk<strong>auf</strong>en.<br />

Wem diese Läden zu teuer sind und<br />

wer sich nicht nur mit Schauen begnügen<br />

möchte, der findet in der Eink<strong>auf</strong>sstraße<br />

Corso Vittorio Emanuele<br />

durchaus namhafte Modegeschäfte wie<br />

Zara, H&M oder Sisley. Wer es aber<br />

doch spezieller möchte, der sollte zum<br />

Stöbern in die bekannten Designer-<br />

Outlets gehen, um sich hier mit den<br />

gefragtesten Modelabels wie Gucci,<br />

Prada, Armani, Dolce&Gabbana oder<br />

Versace einzudecken. In den Outlets<br />

gibt es sowohl Haute Couture, Pret a<br />

Porter Mode oder Sportswear, als auch<br />

Sonnenbrillen, Parfüms, Handtaschen<br />

oder Schuhe der angesagten Designer<br />

für Rabatte von meist mehr als 50 %.<br />

Zweimal im Jahr findet außerdem die<br />

Mailänder Modewoche Milano Moda<br />

Donna statt. Im Februar und im September<br />

(23. – 29. Sept. <strong>2015</strong>) setzen die bedeutendsten<br />

Modeschöpfer in Mailand<br />

hier ein Zeichen für die kommende Saison.<br />

Die Trendsetter sind insbesondere<br />

die italienischen Nobelmarken Armani,<br />

58


Mailand<br />

Auf den<br />

L<strong>auf</strong>stegen<br />

der Mailänder<br />

Modewoche aus<br />

der Sommerkollektion<br />

<strong>2015</strong>.<br />

Ausgelassenes<br />

Shoppingvergnügen in den<br />

Designervierteln, auch für<br />

den schmalen Geldbeutel.<br />

Dolce&Gabbana, Gucci, Jil Sander, Roberto<br />

Cavalli und Versace. Aber auch die<br />

Jungdesigner finden hier ihre Chance und<br />

präsentieren ihre Kollektionen <strong>auf</strong> dem<br />

alternativen Gelände um die Via Tortona.<br />

Die meisten Events sind zwar nur geladenen<br />

Gästen vorbehalten, allerdings finden<br />

im Zentrum Mailands auch einige öffentliche<br />

Modenschauen statt und an mehreren<br />

zentralen Punkten wie dem Piazza<br />

Cordusio kann man die Modenschauen<br />

über große Videowände verfolgen.<br />

Bars & Restaurants<br />

Neben der extravaganten Modewelt<br />

Milanos existiert aber auch das charmante<br />

und studentenfreundliche Mailand<br />

mit seinen vielen kleinen Bars und<br />

Restaurants, Höfen und Balkonen, welche<br />

die kleinen Straßen und Gassen zieren.<br />

In <strong>Italien</strong> ist es üblich, erst in einer<br />

der kleinen Bars und Cafés einen Aperitivo<br />

zu trinken und die dazu servierten<br />

köstlichen Antipasti (kleine italienische<br />

Häppchen) zu speisen. In so ausgelassener<br />

und wohliger Atmosphäre lässt<br />

es sich gut und gerne lange aushalten,<br />

weshalb sich die meisten <strong>Italien</strong>er selten<br />

vor 21 Uhr zum Abendessen in den<br />

Restaurants einfinden.<br />

Sehr attraktiv für das abendliche Vergnügen<br />

ist das Gebiet um den Corso<br />

Garibaldi und den Corso Como im<br />

Herzen Mailands bis hin zum Brera-<br />

Outlet Adressen<br />

in Mailand<br />

Il Salvagente<br />

Via Fratelli Bronzetti 16<br />

Exklusive Designermode<br />

D Magazine Outlet<br />

Via Manzoni 44<br />

Namhafte Designer der<br />

umliegenden Geschäfte<br />

Emporio Isola Outlet<br />

Via Prina 11<br />

Diverse Designermode<br />

59


Mailänder Dom<br />

Nach dem Petersdom im Vatikan ist der<br />

Mailänder Dom die zweitgrößte italienische<br />

Kirche und die drittgrößte katholische<br />

Kirche der Welt. Die Kathereisen<br />

| Lombardei<br />

Das charmante Mailand mit<br />

Blick <strong>auf</strong> das Schloss, bereits dekoriert<br />

mit den Nationalflaggen<br />

für die Expo <strong>2015</strong>.<br />

In der Galleria<br />

Vittorio Emanuele<br />

II. macht der<br />

Eink<strong>auf</strong>sbummel bei<br />

jedem Wetter Spaß.<br />

Gemütliche Bars und<br />

Cafés umgeben den<br />

Naviglio Grande und<br />

garantieren einen stimmungsvollen<br />

Abend.<br />

Viertel. Hier versammeln sich so viele<br />

Bars, Restaurants und Clubs <strong>auf</strong> kleinem<br />

Gebiet, dass die Auswahl schwer<br />

fällt. Aber auch weiter im Süden lockt<br />

das Gebiet des Naviglio Grande mit<br />

seinen Straßencafés und stimmungsvollen<br />

Beleuchtungen. Entlang des Kanals,<br />

vorbei an den Eisbars und Aperitivo-Bars,<br />

reihen sich kleine Tische mit<br />

Stühlen und laden ein, den Abend in<br />

romantischer Atmosphäre zu genießen.<br />

Wer während dem Essen gerne musikalisch<br />

unterhalten werden möchte,<br />

für den bietet sich der Jazz-Club samt<br />

Restaurant „Blue Note“ an (der einzige<br />

europäische Franchisenehmer des legendären<br />

New York Jazz Club). Täglich<br />

präsentieren sich hier die bekanntesten<br />

Jazzmusiker live und garantieren einen<br />

schwungvollen Abend.<br />

Galleria Vittorio Emanuele II.<br />

Die Galleria Vittorio Emanuele II.<br />

ist der „Salon Mailands“ mit Luxusgeschäften<br />

und Restaurants und verbindet<br />

den Domplatz mit dem Piazza<br />

della Scala. Das gläserne Dach der<br />

Galerie ist von der Aussichtsterrasse<br />

des Doms gut zu erkennen und krönt<br />

das edle Design der Galleria. An den<br />

Wänden unter der Glaskuppel sind<br />

riesige halbmondförmige Gemälde,<br />

welche die Kontinente Afrika, Asien,<br />

Europa und Amerika symbolisieren.<br />

Die beiden Portale an den Längsseiten<br />

des Gebäudekomplexes sind in der Art<br />

von Triumphbögen gefertigt.<br />

Das Zentrum des Salons bildet das<br />

Ottagono, der achteckige Raum im<br />

zentralen Kreuz der Galerie, der sich<br />

ideal als Treffpunkt anbietet und kleine<br />

Darbietungen verschiedenster Künstler<br />

austrägt. Auf dem mit großen Mosaiken<br />

gestalteten Boden des Ottagonos<br />

ist zentral das Wappen des Savoyer Königshauses<br />

dargestellt, ein weißes Kreuz<br />

<strong>auf</strong> rotem Hintergrund. Um dieses herum<br />

findet man die Symbole der vier bedeutendsten<br />

Städte <strong>Italien</strong>s: Mailands<br />

rotes Kreuz <strong>auf</strong> weißem Grund, der<br />

Römische Wolf der Sage von Romolus<br />

und Remus, der Schwan von Florenz<br />

und der Stier von Turin. Um den Stier<br />

rankt der Aberglaube, dass es Frauen<br />

und Männern Fruchtbarkeit bringt,<br />

wenn sie sich <strong>auf</strong> dem Abbild des Turiner<br />

Stiers <strong>auf</strong> dem Absatz ihres rechten<br />

Schuhs einmal um die eigene Achse<br />

drehen. Da dieser Brauch sowohl von<br />

Touristen als auch von Mailändern gerne<br />

ausgeführt wird, findet sich trotz regelmäßiger<br />

Reparaturen an dieser Stelle<br />

meist nur noch ein Loch im Fußboden.<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

In Mailand gibt es so viel zu sehen, dass<br />

man als Tourist oft nicht weiß, wo man<br />

anfangen soll. Ein absolutes Muss ist<br />

natürlich der Mailänder Dom. Weiter<br />

bietet die Stadt der vielen Gesichter<br />

neben dem Opernhaus Mailänder Scala,<br />

dem Schloss Castello Sforzesco und<br />

zahlreichen weiteren beeindruckenden<br />

Kirchen noch eine Vielzahl an Museen<br />

und mehr.<br />

60


Mailand<br />

drale befindet sich mitten in Mailand<br />

<strong>auf</strong> dem Piazza del Duomo. Das Bauwerk<br />

aus hellem Marmor wurde Ende<br />

des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil<br />

erbaut und ist zugleich das größte Werk<br />

der gotischen Baukunst in <strong>Italien</strong>.<br />

Insgesamt thronen 4.000 Statuen <strong>auf</strong><br />

den unzähligen Spitzen des Doms.<br />

Den höchsten Punkt des Mailänder<br />

Doms bestimmt die Madonnenstatue<br />

mit 108,50 m. Die vier Meter große<br />

goldene Statue ist zugleich das Wahrzeichen<br />

Mailands.<br />

Der gigantische Dombau erstreckt sich<br />

über 157 m Länge und 109 m Breite und<br />

ist mit seinen fünf Schiffen überwältigend<br />

groß. Durch die farbenprächtigen,<br />

hohen Glasfenster fällt ein besonders<br />

lebendiges Licht in die heiligen Hallen.<br />

Die gläsernen Abbildungen stellen eine<br />

Huldigung an die Sonne dar und erzählen<br />

biblische und religiöse Geschichten.<br />

Das größte Heiligtum des Doms, der<br />

heilige Nagel und ein Splitter des Kreuzes,<br />

befindet sich in 45 m Höhe über dem<br />

Hauptaltar und erstrahlt in einem roten<br />

Licht. Es soll sich hierbei um einen echten<br />

Nagel des Kreuzes von Jesus handeln.<br />

Jedes Jahr zwischen dem 10. und 15. September<br />

werden die Heiligtümer in einer<br />

heiligen Prozession von dem Erzbischof<br />

Mailands heruntergeholt und für kurze<br />

Zeit im Dom ausgestellt.<br />

Eine attraktive Besonderheit ist das<br />

Dach des Mailänder Doms. Über einen<br />

Fahrtsuhl oder die 200 Domstufen gelangt<br />

man <strong>auf</strong> die begehbaren Domterrassen,<br />

<strong>auf</strong> denen sich inmitten der Statuen<br />

ein atemberaubender Blick über<br />

die Dächer Mailands eröffnet.<br />

Mailänder Dom<br />

täglich von 7 – 19 Uhr geöffnet<br />

Eintritt für Einzelbesucher frei<br />

Domschatz<br />

Eintritt: 2 €<br />

Archäologische Ausgrabungen<br />

Eintritt: 4 €<br />

Aufstieg zu den Domterrassen<br />

täglich ab 9 Uhr bis 16:45 Uhr<br />

oder später (je nach Jahreszeit)<br />

Eintritt zu Fuß: 7 €<br />

Eintritt im Aufzug: 12 €<br />

weitere Infos zu Öffnungszeiten,<br />

Preisen u. a. über<br />

www.milano24ore.de<br />

Der Mailänder Dom mit<br />

seinem hellen Marmor<br />

fasziniert mit unzähligen<br />

Statuen, gekrönt von der<br />

goldenen Madonna,<br />

Mailands Wahrzeichen.<br />

61


eisen | Arabba<br />

Im Herzen der<br />

Dolomiten<br />

Der kleine Ort Arabba bietet Entspannung, Spiele und Sport<br />

und ist ein Urlaubsparadies für Klein und Groß, Sportler<br />

und Nichtsportler. Zudem ist das Bergdorf bekannt als<br />

Austragungsort zahlreicher internationaler Radrennen.<br />

Von Maria Adamer<br />

Quelle: © Arabba Fodom Turismo (7)<br />

Arabba liegt<br />

genau an<br />

der Grenze<br />

von Südtirol,<br />

Trentino und<br />

Venezien.<br />

78


eisen | arabba<br />

Trekking und<br />

Wandern vor der<br />

traumhaften Kulisse<br />

des Sellamassivs<br />

Arabba ist ein zauberhaftes<br />

Bergdorf im Herzen der<br />

Dolomiten und liegt in einem<br />

grünen Becken mit blühenden Wiesen,<br />

Wäldern und plätschernden Bächen<br />

am Fuße der beeindruckenden Bergkette<br />

Sellagruppe. Der schöne Ort, in einer<br />

Höhe von 1.600 m.ü.M., ist Teil der<br />

Region Buchenstein und befindet sich<br />

zwischen Südtirol und Trentino im sogenannten<br />

Livinalongo del Col di Lana.<br />

Arabba(„Reba“ in ladinischer Sprache)<br />

ist das ideale Urlaubsparadies für Klein<br />

und Groß, für Sportler und Nichtsportler.<br />

Im Sommer können lange Wanderungen<br />

oder Sparziergänge zwischen Wiesen<br />

und Bergen vorgenommen werden, Radoder<br />

Mountainbike-Touren in unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden und<br />

Klettertouren bis man fast den Himmel<br />

berührt, wie die „Ferrata delle Trincee”,<br />

ein Klettersteig der sich von Portavescovo<br />

bis zum Padon-Pass entfaltet.<br />

Wer kein Sportliebhaber ist, kann in die<br />

Natur eintauchen und Kulturorte besuchen,<br />

wie das „Schloss Andraz“, die alte<br />

Mühle, das Museum “Museo Etnografico<br />

Ladino” oder die Ruinen des ”Forte la<br />

Corte” mit großem historischem Wert.<br />

Wandern<br />

Trekking und Wanderungen im Hochgebirge<br />

sind sehr beliebte Aktivitäten.<br />

In Arabba findet man auch viele Spazierwege<br />

für Familien mit Kindern. Seit<br />

2012 gibt es in 12 Gebieten das „Dolomiti<br />

Super Summer“, welches die Sommerversion<br />

des „Dolomiti Superski“<br />

darstellt. Hierfür wurden die bekannten<br />

Pisten zu wunderbaren Wanderwegen,<br />

die man in aller Ruhe schrittweise,<br />

rundum entdecken und genießen kann.<br />

Ein traumhafter Wanderweg verläuft<br />

von Arabba nach Cherz über den Passo<br />

Incisa und dann zurück nach Arabba.<br />

Es ist ein Wanderweg mit mittlerem<br />

Schwierigkeitsgrad und dauert ca. 4<br />

Stunden. Ein leichter 3 bis 4-stündiger<br />

Spaziergang, der mit Bergschuhen<br />

durchgeführt werden kann, beginnt in<br />

Arabba und erreicht den See Lago Boè.<br />

Der idyllische Weg führt mitten durch<br />

die großen Viehzucht-Hochebenen dieser<br />

Gegend.<br />

Ebenso sehenswert ist die „Viel del pan“<br />

(Bindelweg). Dies ist ein schöner Weg,<br />

der auch für Familien geeignet ist. Er<br />

verbindet den Fedaia-Pass mit dem<br />

Pordoi-Pass und gibt ein wundervolles<br />

Wandern im<br />

Hochgebirge: Einfach<br />

mal eine Pause<br />

machen und den<br />

Ausblick genießen.<br />

80


Panorama des Marmolada und des See<br />

Fedaia frei. Am südlichen Hang des<br />

Spazierweges befindet sich der Sas Ciapel,<br />

ein hutförmiger Berg, der ein unvergleichliches<br />

Panorama <strong>auf</strong> die Könige<br />

der Dolomiten bietet.<br />

Während der Spaziergänge trifft man<br />

<strong>auf</strong> Orte, welche die Geschichte dieser<br />

Gegend geschrieben haben, wie<br />

die beeindruckenden Ruinen des<br />

„Castello di Andraz“ (Schloss von<br />

Andraz), eine steile Festung, die sich<br />

<strong>auf</strong> den Wiesen emporhebt und im<br />

Jahr 1000 erbaut wurde. Aber auch<br />

die kleine Kirche, die in der zweiten<br />

Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut<br />

und den Aposteln Peter und Paul gewidmet<br />

wurde und der „Col di Lana“,<br />

Schauplatz der wichtigsten Schlachten<br />

mit der gleichnamigen Kapelle<br />

Mountenbike in den<br />

Dolomiten: rund<br />

um den Sellastock<br />

bei herrlichem<br />

Panormablick.<br />

Sella ist ein plate<strong>auf</strong>örmiger Bergstock<br />

in den Dolomiten. Höchster Gipfel der<br />

Gruppe ist der Piz Boè mit 3.152 m.<br />

und dem Kriegsfriedhof „Pian dei<br />

Salesei“ begegnen den Spaziergängern<br />

<strong>auf</strong> ihrem Weg.<br />

Mountainbiken<br />

Sommerzeit heißt auch Radzeit: die<br />

Dolomitenpässe sind das Ziel für alle<br />

Radliebhaber, mitunter wegen der Sellarunde,<br />

die Geschichte im Radsport<br />

geschrieben hat. Mit dem Mountainbike<br />

erreicht man versteckte Ecken der<br />

Gemeinde, die normalerweise von Reisenden<br />

übersehen werden und sicherlich<br />

von Touristen mit dem Auto nicht<br />

erreicht werden können, wegen der<br />

schwerbefahrbaren Straßen.<br />

Um dem Radvergnügen nachzugehen<br />

gibt es unzählige Strecken in der Gegend.<br />

Zum Beispiel die 25,2 km lange Strecke<br />

von Renaz über Col Vescovo und wieder<br />

Wanderungen<br />

TERIOL LADIN<br />

Dieser Weg, der den Gefallenen aus dem ersten<br />

Weltkrieg gewidmet ist, verläuft um den Col di<br />

Lana. Der Weg ist besonders reich an geschichtlichen<br />

und landschaftlich wertvollen Elementen<br />

und befindet sich <strong>auf</strong> einer Höhe von 2.000 bis<br />

2.200 Metern.<br />

Schwierigkeit: mittel<br />

ARABBA- PASSO PORDOI<br />

Naturalistischer Weg durch Weiden und Wiesen,<br />

entlang der Piste, die im Winter den Pordoi-Pass<br />

mit Arabba verbindet. Vom Bahnwärterhaus<br />

aus nehmen Sie den Weg <strong>auf</strong> der linken Seite<br />

der Haupstraße, überqueren die Brücke und<br />

nach 50 m biegen sie nach rechts ab, um <strong>auf</strong><br />

der Skipiste weiterzul<strong>auf</strong>en. In 1.839 m Höhe<br />

kreuzt sich dieser Weg mit der Hauptstraße, die<br />

überquert werden muss. Von hier aus gehen sie<br />

weiter bis zum Pordoi-Pass. Wenn sie <strong>auf</strong> dem<br />

Pass angekommen sind, wo der Ausblick einfach<br />

wundervoll ist, können Sie, <strong>auf</strong> der rechten<br />

Seite, einem kleinen Weg folgen, der sie zur<br />

Militärischen Gedenkstätte am Fuße der Berge<br />

der Sella-Gruppe führt. Dieses Baugefüge, den<br />

Opfern des Ersten Weltkrieges gewidmet, wurde<br />

erst im Jahre 1956 fertig gebaut; dies ist der<br />

Grund weswegen hier auch Opfer des Zweiten<br />

Weltkrieges begraben worden sind.<br />

Strecke: 1.401 m<br />

Minimale Höhe: 1.604 m<br />

Maximale Höhe: 2.250 m<br />

Schwierigkeit: mittel<br />

PANORAMA<br />

Dieser Wanderweg, genannt auch „Panorama<br />

Weg“ startet an der linken Seite des Garni Ru de<br />

Mont. Durch Wiesen und Bächer führt er bis zur<br />

Hütte Plan Boè. Nach einer kurzen Pause kehrt<br />

man über den Wanderweg 637 zurück nach<br />

Arabba, und beendet diesen Rundgang.<br />

Minimale Höhe: 1.605 m<br />

Maximale Höhe: 1.847 m<br />

Höhenunterschied: 242 m<br />

Gehzeit: 1,5 h<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

PASSO CAMPOLONGO WEG<br />

Dieser Weg beginnt <strong>auf</strong> der linken Seite des<br />

Hotels Monte Cherz, in einer wundervollen<br />

Umgebung, und führt Sie geradewegs zu einer<br />

atemberaubenden Panorama-Stelle. Von hier<br />

aus kreuzt der Weg eine Schotterstraße, die die<br />

Hochebene Cherz und eine Hütte errreicht. Dieser<br />

Ort ist der richtige Platz, um dort ein wenig<br />

auzusruhen. Für diejenigen, die noch etwas wandern<br />

möchten, bietet die Hocheben eine Vielzahl<br />

von Wanderwegen an, die <strong>auf</strong> der Wanderkarte<br />

gut verzeichnet sind. Der Weg zurück zum<br />

Campolongo Pass ist einfach.<br />

Minimale Höhe: 1.875 m<br />

Maximale Höhe: 2.138 m<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

81


GENUSS | pastakost<br />

Frühlingsgefühle<br />

Endlich ist der Frühling da! Diese Pastagerichte<br />

freuen sich über frühlingshafte Begleiter und<br />

sorgen <strong>auf</strong> alle Fälle für gute Laune.<br />

Fotos: Pastashop 24<br />

Der Frühling steht vor<br />

der Tür und nach den<br />

dunklen Wintermonaten<br />

sehnt sich jeder nach der Sonne. Wenn<br />

die Tage wieder länger und die Temperaturen<br />

wieder milder werden, steht uns<br />

der Sinn nach leichteren Gerichten z. B.<br />

mit Gemüse, frischen Kräutern oder<br />

Fisch. Die Natur ist <strong>auf</strong> Aktivität gepolt<br />

und auch wir wollen unserem Körper<br />

wieder etwas Gutes tun.<br />

Damit es auch <strong>auf</strong> Ihrem Teller wieder<br />

bunt wird, haben wir leckere und leichte<br />

Pastagerichte für Sie zusammengestellt.<br />

Für noch bekömmlichere Gerichte<br />

können Sie z. B. die Bio- und Vollkornpasta<br />

von Pastashop24 bei der Zubereitung<br />

verwenden.<br />

Bei Pastashop24 findet man ausschließlich<br />

ausgewählte Pasta und mediterrane<br />

Feinkost von kleinen familiengeführten<br />

Manufakturen aus ganz<br />

<strong>Italien</strong>, die aus Überzeugung und mit<br />

viel Anstrengung ihre Produkte so nah<br />

am ursprünglichen Handwerk produzieren,<br />

als seien sie hausgemacht.<br />

In Kombination mit viel Gemüse sorgt<br />

z. B. die „Lumanchine Bio Farro Nr.<br />

9“ (aus Dinkel, Gluten und Hartweizengrieß)<br />

für eine ausgewogene, mineral-<br />

und vitaminreiche Ernährung. Da<br />

Dinkel doppelt so viele Ballaststoffe als<br />

herkömmlicher Hartweizengrieß hat, ist<br />

diese Pastasorte sehr bekömmlich. Eine<br />

gute Alternative trifft man auch mit den<br />

„Macceroni Bio Spirulina“, denn Spirulina<br />

oder genauer gesagt die Blaualge, zeichnet<br />

sich durch einen sehr hohen Eiweißgehalt<br />

und Vitamin B12 aus. Diese Algenart<br />

gehört wahrscheinlich zu den ältesten<br />

und nährstoffreichsten Nahrungsquellen,<br />

die für mehr Lebensenergie und Vitalität<br />

sorgt. Spirulina ist sehr gut verdaulich,<br />

schützt das Immunsystem, unterstützt<br />

die Absorption von Mineralstoffen und<br />

senkt den Cholesterinspiegel. Wer seinen<br />

Körper also wieder in Schwung bringen<br />

möchte, aber nicht <strong>auf</strong> Nudeln verzichten<br />

will, hat mit der Vollkornnudel die richtige<br />

Wahl getroffen. Wir wünschen einen<br />

guten Appetit mit unseren schönen Rezepten<br />

für den Frühling.<br />

Powered by<br />

Pastashop 24<br />

Im ständig aktualisierten Sortiment<br />

findet man nicht nur Nudeln sondern<br />

auch schmackhaften Risotto<br />

Reis, feine Crèmes und raffiniertes<br />

Pesto, beste Olivenöle, exzellentes<br />

Gebäck, vorzügliche Antipasti und<br />

vieles mehr.<br />

Mehr unter: www.pastashop24.de<br />

86


Pennoni mit Merguez-Bällchen<br />

in frischer Tomatensauce<br />

Zutaten für: ( )<br />

300 g Pennoni<br />

5 Merguez Würstchen<br />

(herzhaft gewürzte Wurst aus Rind oder<br />

Lamm aus Nordafrika)<br />

Für die Tomatensauce:<br />

800 g gestückelte Tomaten (2 Dosen)<br />

2 Knoblauchzehen<br />

frische glatte Petersilie<br />

Salz, Zucker<br />

frisch geriebener Parmesan<br />

Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

Für die Tomatensauce Knoblauch schälen und fein hacken.<br />

Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen, Knoblauch und gestückelte<br />

Tomaten dazugeben. Bei kleiner Hitze einköcheln lassen. Mit etwas<br />

Zucker und Salz abschmecken. Etwas ziehen lassen (auch über<br />

Nacht). Petersilie waschen und hacken und darunterrühren.<br />

Die Merguez in gleichmässigen Stücken aus der Pelle drücken und<br />

zu kleinen Bällchen formen. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen<br />

und die Bällchen gleichmässig und scharf anbraten. Bällchen in<br />

die Tomatensauce geben und nochmal gemeinsam erhitzen und<br />

ziehen lassen. Die Pasta nach Packungsanweisung in Salzwasser<br />

al dente kochen und abgießen. Die Nudeln unterheben, <strong>auf</strong> vorgewärmten<br />

Tellern anrichten, etwas Parmesan und frische Petersilie<br />

darübergeben und servieren.<br />

87


genuss Genuss | spargel Genussfestival<br />

© Herbert Hintner<br />

Kartoffelpraline gefüllt mit Bärlauch,<br />

Nussbutter und Stilfser Käse<br />

Zutaten für:<br />

Für den Teig<br />

300 g mehlige Südtiroler Kartoffel<br />

100 g Südtiroler Butter mit<br />

Zimmertemperatur<br />

2 Eigelb<br />

30 g Kartoffelmehl<br />

120 g Mehl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Für die Füllung<br />

100 g Hallimaschpilze<br />

150 g Bärlauch<br />

50 g Haselnüsse<br />

50 g Stilfser Käse g.U.<br />

Petersilie<br />

Südtiroler Speck g.g.A.<br />

Zubereitung<br />

Für den Teig<br />

Die Kartoffeln in der Schale weich kochen, schälen, durch ein<br />

Haarsieb streichen und etwas auskühlen lassen. Salz, Pfeffer und<br />

Butter dazugeben. Alles gemeinsam gut vermischen, sodass eine<br />

flockige Masse entsteht. Eigelb hinzufügen, nochmals leicht verrühren,<br />

dann Mehl und Kartoffelmehl dazugeben und zu einem Teig<br />

kneten. Im Kühlschrank ca. 1 h ruhen lassen.<br />

Für die Füllung<br />

Bärlauch putzen, in feine Streifen schneiden und in Olivenöl für<br />

ca. 1 Minute leicht anschwitzen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen.<br />

Hallimaschpilze vom Stiel befreien, in einer Pfanne mit zerlassener<br />

Butter ausdünsten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den<br />

Kartoffelteig dünn ausrollen und mit einem 8 cm Ring ausstechen.<br />

Mit dem ausgekühlten Bärlauch belegen und zu Pralinen formen.<br />

In Salzwasser 3-4 Minuten kochen.<br />

FERTIGSTELLUNG<br />

Die Pralinen gut abtropfen lassen und <strong>auf</strong> den Teller geben, die heißen<br />

Hallimaschpilze und die geriebenen Haselnüsse darüberstreuen<br />

und mit geriebenem Stilfser Käse, Nussbutter und Petersilie garnieren.<br />

94


Apfelstrudel heiss/kalt<br />

© Roland Trettel<br />

Zutaten für:<br />

Mürbteig<br />

100 g Zucker<br />

200 g kalte Südtiroler Butter<br />

300 g Mehl<br />

1 Eigelb<br />

eine Prise Salz<br />

Warme Apfelsuppe<br />

1 l Südtiroler Apfelsaft naturtrüb<br />

600 g Südtiroler Äpfel<br />

(geeignet für Strudel)<br />

Zimt/Vanillezucker<br />

Apfelstrudel kalt<br />

200 g gebackener Mürbteig<br />

(zerbröselt)<br />

Calvados<br />

Für die Espuma:<br />

Die Hälfte der abpassierten Äpfel<br />

Gelatine (6 gr je 1 Liter)<br />

Zubereitung<br />

Mürbteig:<br />

Die Zutaten rasch zu einem glatten Teil kneten, in Klarsichtfolie hüllen<br />

und im Kühlschrank kalt stellen.<br />

Apfelsuppe (HeiSS):<br />

Die Äpfel schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen.<br />

Die Apfelspalten mit Zimt und Vanillezucker würzen und mit dem<br />

Apfelsaft weich kochen. Pürieren und abpassieren<br />

Die Hälfte davon für den „Apfelstrudel kalt“ beiseite stellen.<br />

Apfelstrudel (kalt):<br />

Die abpassierten Äpfel mit der Gelatine mischen, in eine<br />

Easyflasche füllen (2 Gas), <strong>auf</strong> einen Esslöffel spritzen, die<br />

Mürbteigbrösel dar<strong>auf</strong> verteilen und die Masse in Stickstoff frieren.<br />

Fertigstellung:<br />

Die warme Apfelsuppe in ein kleines Glas füllen, je eine Portion gefrorene<br />

Apfelstrudel-Espuma <strong>auf</strong> die Glasöffnung legen.<br />

Mit Südtiroler Apfelchips dekorieren.<br />

95


genuss | spargel<br />

Das königliche<br />

Gemüse<br />

Terlaner Spargel in<br />

Südtirol hat Tradition.<br />

Elegant im Aussehen und<br />

mild im Geschmack, ist er<br />

bei Spargelkennern besonders<br />

geschätzt.<br />

DDie Etsch hat im L<strong>auf</strong>e der<br />

Jahrtausende das heutige<br />

Etschtal mit feiner Erde und Sand<br />

<strong>auf</strong>gefüllt und so ideale Bedingungen<br />

für den Spargelanbau geschaffen.<br />

Genau diese Zusammensetzung des<br />

Erdreiches mit reichlich organischer<br />

Masse und den PH-Wert im neutralen<br />

Bereich liebt die Spargelpflanze.<br />

Somit sind die Voraussetzungen für<br />

einen hervorragenden Geschmack<br />

gegeben. Zwischen Gantkofel und<br />

Tschögglberg inmitten von Apfelbäumen<br />

gedeiht der Margarete-Spargel<br />

<strong>auf</strong> humusreichen Sandböden entlang<br />

der Etsch. Das Klima bietet optimale<br />

Voraussetzungen für den Anbau des<br />

Bleichspargels: 300 Sonnentage mit<br />

über 2.000 Sonnenstunden und eine<br />

geringe durchschnittliche Niederschlagsmenge<br />

von 700 mm pro Jahr.<br />

15 Terlaner Spargelbauern kultivieren<br />

heute <strong>auf</strong> rund 10 ha Anb<strong>auf</strong>läche<br />

hochwertigen Spargel. Für seine Echtheit<br />

garantiert das Gütesiegel „MAR-<br />

GARETE“, die Kellerei Terlan ist der<br />

einzige Markeninhaber.<br />

Gesund genieSSen<br />

Spargel bedeutet auch Gesundheit. Das<br />

königliche Gemüse ist mit nur ca. 20 Kalorien<br />

(85 Joule) pro 100 g kalorienarm,<br />

aber reich an zuträglichen Inhaltsstoffen.<br />

Neben der entschlackenden Asparaginsäure<br />

findet sich Vitamin A, B1, B2, B6<br />

und C. Die Mineralstoffe Kalium, Phosphor<br />

und Calcium stärken die Nerven<br />

und fördern den Knochen<strong>auf</strong>bau.<br />

Frisch erhalten<br />

Die Margarete-Genossenschaft bringt<br />

die Frische vom Feld zum Genießer.<br />

Spargel und Wein ergänzen sich harmonisch<br />

und erfreuen jeden Gaumen.<br />

Der Detailverk<strong>auf</strong> in der Kellerei Terlan<br />

bietet Ihnen beides für ein gelungenes<br />

Spargelmenü. Sie können sich aber<br />

auch von den Spargelwirten verzaubern<br />

lassen. In mehreren Restaurants in Terlan,<br />

Vilpian und Siebeneich können<br />

Sie den frischen Margarete-Spargel in<br />

originellen Variationen genießen. Zudem<br />

wird Margarete an ausgewählte<br />

Geschäfte geliefert und an mobilen Verk<strong>auf</strong>sständen<br />

südtirolweit angeboten.<br />

Kellerei Terlan: Silberleitenweg 7,<br />

I-39018 Terlan, www.kellerei-terlan.com<br />

Weinkellerei<br />

Terlan<br />

96


Kartoffelteigtaschen mit Terlaner<br />

Spargelfüllung & gerösteten<br />

Speckstreifen mit Schnittlauch<br />

© Sternekoch Karl Baumgartner<br />

Zutaten für:<br />

300 g Pennoni<br />

5 Merguez Würstchen<br />

(herzhaft gewürzte Wurst aus Rind oder<br />

Lamm aus Nordafrika)<br />

Für die Tomatensauce:<br />

800 g gestückelte Tomaten (2 Dosen)<br />

2 Knoblauchzehen<br />

frische glatte Petersilie<br />

Salz, Zucker<br />

frisch geriebener Parmesan<br />

Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

KARTOFFELTEIGTASCHEN<br />

Die gekochten Kartoffeln schälen und noch heiß passieren.<br />

Weizenmehl, Maizena Mehl, Salz, Eier und Muskatnuss dazugeben<br />

und gut durchkneten. Den Teig auskühlen lassen und mit einem<br />

Tuch bedecken<br />

SPARGELFÜLLUNG<br />

Die geschälten, weißen Spargeln in Stücke schneiden und in<br />

Olivenöl mit zerdrückter Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und etwas geriebener<br />

Orangenschale weich dünsten.<br />

Die Spargeln im Mixer mit den restlichen Zutaten fein pürieren, abkühlen<br />

lassen und für die Füllung vorbereiten.<br />

Den Kartoffelteig mit Mehl bestäuben und dünn ausrollen,<br />

runde Kreise ausstechen, mit der Spargelfüllung belegen und zu<br />

Halbmonde formen.<br />

GERÖSTETE SPECKSTREIFEN<br />

Den Südtiroler Speck in Streifen schneiden, mit Olivenöl und Butter<br />

kross anrösten und mit Weinessig ablöschen.<br />

ANRICHTEN<br />

Die Kartoffelteigtaschen in leicht gesalzenem Wasser leicht ziehen<br />

lassen, <strong>auf</strong> einem Teller mit geriebenem Almkäse oder Parmesan<br />

bestreuen und mit gerösteten Speck und Schnittlauch servieren.<br />

97


genuss | Jörg Trafoier<br />

Jörg Trafojer<br />

Sohn Kevin<br />

(Koch) und<br />

Tochter Nathalie<br />

(Konditorin).<br />

Leidenschaft am Herd<br />

Das Geheimnis seines Erfolgs ist eigentlich sehr einfach: Es ist in erster Linie die<br />

unbändige Freude am Beruf. Dazu kommen sein untrügliches Gespür für Echtes und<br />

eine gehörige Prise Mut, immer wieder neue Wege zu beschreiten.<br />

Jörg Trafoiers große Leidenschaft<br />

hat ihn an den Herd gezogen.<br />

Nach seiner Kochlehre im Hotel<br />

Adler in St. Ulrich, folgten weitere<br />

Stationen im Hotel Gardena<br />

in St. Ulrich, Hotel Palace in Meran sowie<br />

verschiedene renommierte Restaurants in<br />

der Schweiz.<br />

1988 eröffnet er gemeinsam mit seiner<br />

Ehefrau Sonya das Restaurant Kuppelrain<br />

in Kastelbell. Das gemütliche Lokal<br />

liegt in einem Jugendstilgebäude direkt<br />

neben einem schönen Zugbahnhöfchen<br />

der Vinschger Bahn inmitten von vielen<br />

Apfelbäumen. Mit viel Liebe, Fleiß<br />

und Ehrgeiz hat die junge Familie den<br />

rustikalen Gasthof in ein „Refugium der<br />

Seele“ verwandelt. Im Jahre 2001 erhielt<br />

Jörg Trafoier dann den ersten Stern vom<br />

Restaurantführer „Michelin“ für seine exzellente<br />

Küche, welchen er sich bis heute<br />

jedes Jahr <strong>auf</strong>s Neue verdient hat.<br />

Seit 2013 arbeiten auch Sohn Kevin<br />

Kurt als Koch und Tochter Nathalie als<br />

Konditorin\Chocolatiere im Restaurant<br />

mit. So ist das Kuppelrain ein Familien-<br />

Betrieb durch und durch.<br />

Die Küche<br />

Lange bevor in der gehobenen<br />

Gastronomie <strong>auf</strong> kurze Versorgungswege<br />

geachtet wurde, haben Jörg und Sonya<br />

Vinschgauer Weine <strong>auf</strong> ihrer Karte großgeschrieben,<br />

Schweine für ihren berühmten<br />

Speck <strong>auf</strong> die Alm zum Suhlen geschickt,<br />

Fische von der nahen Zucht und Geflügel<br />

von einem Bio-Züchter aus ihrem Tal<br />

geholt. Zudem sammeln und ernten die<br />

Gastronomen im L<strong>auf</strong>e der Jahreszeiten<br />

selbst Kräuter, Blüten, Hagebutten, Nüsse<br />

und verschiedene sonnengereifte Früchte.<br />

Die Zutaten werden dann mit viel Freude<br />

nach Großmutters oder Mutters Rezepten<br />

verarbeitet und konserviert, bis sie dann<br />

den Gästen zum Frühstück oder in den<br />

Gerichten serviert werden.<br />

Der Familie ist besonders wichtig die<br />

Produkte aus biologischem Anbau aus<br />

der Umgebung zu beziehen. Das ist der<br />

einfache Grund dafür, warum die Küche<br />

im Kuppelrain mittags hausgemachten<br />

Speck, Roggenbrot und halbfetten<br />

Almkäse bietet und abends mit internationaler<br />

Kochkunst begeistert.<br />

Der Küchenchef und Gastwirt Jörg<br />

Trafoier legt besonders großen Wert <strong>auf</strong><br />

Tradition. Seine Philosophie lässt sich<br />

auch in wenigen Worten beschreiben:<br />

„Große Küche mit besten einheimischen<br />

Produkten immer wieder neu interpretieren,<br />

daraus Kreativgerichte entwickeln<br />

und dabei die Reinheit eines unverfälschten<br />

eigenen Geschmacks erhalten.“<br />

Vom Charakter des Vinschgaus hat<br />

diese Küche die Eigenwilligkeit, das<br />

Unerwartete, das Bodenständige, aber<br />

vor allem auch den mutigen Blick in<br />

die Ferne. Jörg Trafoiers Rezepte fangen<br />

die unverwechselbaren Düfte des<br />

Tales ein, binden sie zu kulinarischen<br />

Kreationen und veredeln sie mit einer<br />

Prise Fernweh und Wagnis. Den hoch-<br />

102


sternekoch<br />

wertigen Lebensmitteln verleiht der<br />

Sternekoch durch sein Können einen<br />

außergewöhnlichen Geschmack. Immer<br />

mit dem großen Respekt vor dem<br />

Eigengeschmack, der von den ausgesuchten<br />

Kräutern und Gewürzen begleitet<br />

wird. Ein Baustein seiner Küche sind<br />

neben den bodenständigen Gerichten<br />

auch überraschende Kombinationen<br />

mit mediterranen Produkten, welche die<br />

Aromen und Düfte der Ferne und des<br />

Meeres wiedergeben.<br />

Und so liest sich die Speisekarte, wie ein<br />

verführerischer Reigen der Frische. Man<br />

schmeckt und spürt, was man isst.<br />

Wie gut, dass Restaurantleiterin und<br />

Sommilier Sonya mit viel Erfahrung<br />

und gewinnendem Charme die fantastischen<br />

Gerichte mit erlesenen Weinen<br />

zu begleiten weiß. So ist es auch nicht<br />

verwunderlich, dass der Gast wie ein<br />

König speist.<br />

Restaurant Kuppelrain<br />

Sonya Egger & Jörg Trafoier<br />

Bahnhofstraße 16, I-39020 Kastelbell<br />

Tel. +39 0473 624103<br />

www.kuppelrain.com<br />

Jakobsmuschel mit<br />

Vinschgauer Marille<br />

und bitter/süßem Salat<br />

Zutaten:<br />

4 Jakobsmuscheln<br />

Salz, Pfeffer<br />

Olivenöl<br />

Marillengel<br />

100 ml Marillensaft<br />

1 g Agar-Agar<br />

10 ml Wasser<br />

Salat<br />

Chicoree<br />

Radichio Variato<br />

Radichio Tardivo<br />

Apfelessig, Dressing<br />

50 ml Apfelessig<br />

50 ml Kalbsbrühe<br />

100 ml Holunderblütensirup<br />

Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

Jakobsmuscheln:<br />

Jakobsmuscheln leicht in<br />

einer Pfanne anbraten und<br />

innen noch glasig lassen mit<br />

Salz, Pfeffer und Olivenöl abschmecken.<br />

Marillengel:<br />

Marillensaft mit Agar-Agar verrühren<br />

und zum Kochen<br />

bringen. Auf ein Blech gießen,<br />

damit die Masse auskühlen<br />

kann. Anschließend<br />

die Marillenmasse mit dem<br />

Wasser fein mixen.<br />

Salat:<br />

Den klein gezupften Salat mit<br />

dem Dressing marinieren und<br />

anschließend alles wie <strong>auf</strong><br />

dem Bild anrichten.<br />

103


genuss | Theodor Falser<br />

Taste<br />

Nature<br />

Wer sich der Natur und den Dolomiten mit dem Gaumen<br />

nähern möchte, ist bei Theodor Falser an der richtigen<br />

Adresse. Der Sternekoch will den unverfälschten<br />

Geschmack der Natur und das Beste aus den Dolomiten<br />

in seinen meisterhaften Kreationen <strong>auf</strong> den Tisch bringen<br />

– wahrlich ein „Stück Heimat“.<br />

Weggehen, um heimzukommen.<br />

So könnte<br />

man den beruflichen<br />

Werdegang von Theodor Falser aus<br />

Karneid im Eggental beschreiben. Erst<br />

war es ihm in seiner Heimat zu eng –<br />

also <strong>auf</strong> in die Welt – von den Bermudas<br />

über die Schweiz bis Kuala Lumpur, von<br />

Peking über Oman führte sein Weg immer<br />

durch die ersten Häuser am Platz.<br />

Dann war es genug vom Hauch der großen<br />

weiten Welt, die Besinnung <strong>auf</strong> das<br />

Bodenständige, <strong>auf</strong> die Wurzeln seines<br />

Seins, führten ihn zurück nach Südtirol.<br />

Seit Juni 2014 leitet er die Küche des<br />

mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten<br />

Gourmet-Restaurants „Johannesstube“<br />

im Wellnesshotel Engel in<br />

Welschnofen. Hier wurde er nach nur<br />

sechs Monaten, am 04. November<br />

2014 mit seinem ersten Michelin-<br />

Stern ausgezeichnet.<br />

Kräuterküche und blaue<br />

Karotten<br />

Dass es essbare Landschaften gibt, davon<br />

ist der Sternekoch Theodor Falser fest<br />

und ganz überzeugt und bietet seinem<br />

Gast eine kulinarische Rundreise durch<br />

die Dolomiten in ihrer ganzen Frische<br />

und Vielfältigkeit. Zurück zur Natur<br />

und dem unverfälschten Geschmack, der<br />

irgendwo gespeichert ist, den wir aber<br />

nicht mehr zuordnen können. „Hier<br />

geht es eigentlich nur um die Bewahrung<br />

der Vielfalt an Geschmäckern, Lebensmitteln<br />

und Küchentraditionen“, erzählt<br />

Falser. Dies ist auch das Ziel seines kulinarischen<br />

Credos „Taste Nature“.<br />

Seine Leidenschaft gilt alten, fast vergessenen<br />

Gemüsesorten und Kräutern.<br />

Sein Spiel mit Produkten, Zubereitungen,<br />

Formen und Farben lassen die Urgeschmäcker,<br />

die wir in uns haben, wieder<strong>auf</strong>leben.<br />

In der Bäuerin Anna Maria<br />

fand Theodor Falser eine kongeniale<br />

Mitstreiterin für den guten Geschmack.<br />

Sie baut seit Jahren ursprüngliche Gartenfrüchte<br />

und Kräuter an, zum Beispiel<br />

die violette Kartoffel, blaue Karotte oder<br />

Kräuter, die manchmal als Unkraut verunglimpft<br />

werden, aber mit ihren ganz<br />

eigenen Geschmacksnoten einen Gourmet<br />

jubeln lassen.<br />

Der Spitzenkoch streift mehrfach in der<br />

Woche durch den weitläufigen Garten<br />

direkt am Hof, betrachtet die Reifegrade<br />

und erntet, was er zum Kochen<br />

braucht. So entstehen Kreationen wie<br />

„Kalbsbries mit schwarzen Nüssen, fermentiertem<br />

Knoblauch, Urkarotte und<br />

Bitter-Salat“, „Berglamm in Heu“ oder<br />

„Risotto mit wildem Spargel“, die seinen<br />

Gästen den Weg zur Natur ebnen sollen.<br />

Bei der Zubereitung achtet der Sternekoch<br />

zudem dar<strong>auf</strong>, dass möglichst viele<br />

regionale Produkte verwendet werden,<br />

die möglichst von kleineren Produzen-<br />

108


sternekoch<br />

ten kommen. Erfahrungen und Eindrücke<br />

aus aller Welt prägen seine Gerichte<br />

genauso wie die bodenständige Südtiroler<br />

Küche und seine Leidenschaft für<br />

die guten Produkte von den heimischen<br />

Feldern und Gärten.<br />

Serviert werden die kulinarischen Genüsse<br />

in der Johannesstube. Der Duft<br />

nach Zirbelholz, das alte Silber, das originale<br />

Leinen, die liebevollen Spitzen und<br />

Details geben der Stube aus dem 13. Jahrhundert<br />

einen besonderen Charakter.<br />

Hier führt Johannes Kohler – der Sohn<br />

des Hauses – Regie und sorgt dafür, dass<br />

jedes Mahl auch ein Fest für die Augen<br />

wird, wozu die Gerichte zum Beispiel<br />

<strong>auf</strong> Tellern aus Eggentaler Fichtenholz<br />

oder aus Eggentaler Porphyr präsentiert<br />

werden. Zudem berät Johannes Kohler<br />

natürlich seine Gäste darüber, welche<br />

Weinsorte am besten zu den jeweiligen<br />

Gerichten passt. Er hat aber auch Verständnis<br />

für jene Gäste, die keinen Alkohol<br />

trinken wollen. Für sie stellte er zusätzlich<br />

zur Weinauswahl eine Begleitung<br />

aus unvergorenen Säften zusammen, welche<br />

die Gerichte optimal ergänzen.<br />

Wellnessresort & Hotel Engel<br />

Familie Kohler Johannesstube<br />

Gummerer Str. 3<br />

I-39056 Welschnofen/Dolomiten<br />

Tel.+39 0471 613131<br />

www.hotel-engel.com<br />

Ceviche vom Saibling<br />

mit Apfel<br />

Zutaten für:<br />

400 g Saiblingsfilet in 1 x 1 cm<br />

Stücke geschnitten<br />

1 Zitrone<br />

100 g Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

Mit dem Zitronensaft, Olivenöl und Salz ein Dressing<br />

mischen und den Saibling damit marinieren und für 30<br />

Minuten einziehen lassen.<br />

Den Kohlrabi schälen, schneiden und anschließend in einer<br />

Alufolie bei 160 Grad für 3 Stunden im Ofen garen lassen.<br />

Den Apfel schälen und in schöne Streifen schneiden. Die<br />

Kohlrabiblätter blanchieren, mit Eiswasser schocken und in<br />

ein hohes Gefäß geben. Mit dem Pürierstab grob zerkleinern.<br />

Dabei Olivenöl in dünnem Strahl dazugeben, bis eine<br />

cremige Paste entstanden ist. Mit Salz abschmecken.<br />

Eventuell mit Olivenöl <strong>auf</strong>gießen, sodass die Oberfläche<br />

leicht bedeckt ist.<br />

Alles anrichten wie <strong>auf</strong> dem Foto.<br />

1 Apfel<br />

1 Kohlrabi<br />

Wildkräuter zur Garnitur<br />

Salz, Pfeffer<br />

109


genuss | TRENTINO<br />

weinland: Trentino<br />

Von Otmar Erich<br />

seit 20 Jahren italienischer Weinliebhaber,<br />

arbeitet seit 15 Jahren als<br />

Weinfachberater in der italienischen<br />

Vinothek Munzert in München<br />

Das Trentino reicht von<br />

den Dolomiten bis zum<br />

Gardasee und bietet alle<br />

Voraussetzungen für einen<br />

perfekten Berg- und Genießerurlaub.<br />

Die Kombination<br />

von Bergwelt mit mediterranem<br />

Flair macht das<br />

Trentino einzigartig.<br />

Das Trentino und der Wein<br />

– eine wenige bekannte<br />

Größe, aber durchaus eigenständig<br />

und mit Gewicht!<br />

Politisch betrachtet wird das Trentino<br />

gleichzeitig mit Südtirol genannt<br />

– Trentino Alto Adige. Weinbautechnisch<br />

hingegen gibt es unterschiedliches<br />

zu berichten. Das Trentino (das<br />

Land um Trient) erstreckt sich über<br />

eine Fläche von ca. 6.200 Quadratkilometern<br />

und ist mit etwas über einer<br />

halben Millionen Menschen bevölkert.<br />

Die angrenzenden Regionen<br />

sind im Norden Südtirol, im Westen<br />

die Lombardei und im Osten Venetien.<br />

Die Hauptstadt ist Trient mit<br />

120.000 Einwohnern. Andere größere<br />

und bekannte Städte oder Gemeinden<br />

sind Rovereto, Arco, Riva del Garda,<br />

Lavis oder Ala. Die unter Reben stehende<br />

Fläche beträgt in etwa 10.000<br />

ha, die Menge produzierten Weins in<br />

2014 ungefähr 70 Mio Liter. Somit<br />

gehört man zu den kleinen Anbaugebieten<br />

innerhalb <strong>Italien</strong>s (im Vgl. Venetien<br />

ca 780 Mio Liter).<br />

Seit 1971 gibt es die DOC-Regelungen<br />

(oder DOP) und sie gilt für 80% der<br />

Trentiner Weine. Unterteilt sind die<br />

DOC-Weine in 7 Klassifizierungen,<br />

116


WEIN<br />

wovon zwei überregional mit Südtirol<br />

und dem Veneto sind. Zusätzlich gibt es<br />

noch drei IGT (IGP)-Kategorien (alle<br />

überregional mit Südtirol und dem Veneto),<br />

die Tafelweine (Vino da Tavola),<br />

aber keine DOCG-Bezeichnung. Insgesamt<br />

sind für die DOC (DOP) Weine<br />

19 Rebsorten zugelassen, 9 Weißweinsorten<br />

und 10 Rotweinsorten.<br />

Jedoch ist die deutlich größere Fläche<br />

mit weißen Reben bestockt, fast 75%<br />

oder 7.300 ha! Die Produktion wird bis<br />

zu 80% von Genossenschaften bestritten.<br />

Und diese sind wahre Kolosse auch<br />

innerhalb der gesamten italienischen<br />

Weinlandschaft. Beispielhaft wäre die<br />

Auf Grund der meist weniger<br />

steilen Hänge kann<br />

im Trentino eine größere<br />

Fläche für den Anbau von<br />

verschiedensten Rebsorten<br />

genutzt werden.<br />

Kellereigenossenschaft<br />

Mezzacorona zu nennen<br />

mit 1.500 Mitgliedern.<br />

Der Umsatz betrug in<br />

2013 ca. € 163 Mio, womit<br />

man in der Rangliste<br />

der größten italienischen<br />

Weinerzeuger <strong>auf</strong> dem 4.<br />

Platz liegt. Zum Besitz<br />

zählen Weingüter mit<br />

einer Produktionsfläche<br />

von 2.600 ha im Trentino,<br />

sowie zwei weitere<br />

Güter in Sizilien mit<br />

650 ha Weinbergsfläche.<br />

Der zweite Großprodu-<br />

zent aus dem Trentino ist die CAVIT,<br />

ein Zusammenschluß von 11 Trentiner<br />

Weinbaugenossenschaften (4.500<br />

Weinbauern, respektive 60% der Trentiner<br />

Weinproduktion) mit einem Umsatz<br />

von rund € 153 Mio fürs Geschäftsjahr<br />

2012/13.<br />

Weissweine<br />

Der Wein aus dem Trentino definiert<br />

sich primär über Weissweine,<br />

aber auch über die im klassischen<br />

Verfahren (Champagner Methode)<br />

erzeugten Schaumweine (Spumante)<br />

genannt Trento DOC. Der Rotwein<br />

spielt aktuell eine untergeordnete<br />

Rolle, auch wenn mit Teroldego<br />

und Marzemino zwei autochthonen<br />

Rebsorten existieren. Bei den weißen<br />

Rebsorten gilt nur die Nosiola-Traube<br />

als ursprüngliche (Trentiner) Sorte.<br />

Insgesamt werden 22 lokale (autochthone)<br />

und internationale (allochthone)Traubensorten<br />

angebaut. Die Rebsorten<br />

die mit Abstand am häufigsten<br />

angebaut werden sind Chardonnay<br />

(ca 2.800 ha) und Pinot Grigio<br />

– Grauburgunder (ca 2.500<br />

ha). Die Anb<strong>auf</strong>läche für Nosiola<br />

beträgt lediglich 70 ha. Bei den<br />

roten Traubensorten sind Merlot<br />

(ca 600 ha), Teroldego (ca 450 ha)<br />

und Marzemino (ca 350 ha) die<br />

wichtigsten.<br />

Als Anbauzone rückt aktuell<br />

das Cembra-Tal etwas mehr<br />

in den Vordergrund. Nordöstlich<br />

von Trento, zwischen<br />

Lavis und Grumes, erstreckt<br />

sich dieses weniger bekannte<br />

Tal, welches Heimat einiger<br />

interessanter Weißweine<br />

und Grappa ist. Auf<br />

Höhen bis zu 800 Metern<br />

werden hier vor allem knackige<br />

Müller-Thurgau und<br />

Riesling, als auch elegante<br />

Pinot-Nero-Weine <strong>auf</strong> anspruchsvollem<br />

Niveau in die<br />

Flasche gebracht. Und ganz<br />

selbstverständlich wird hier<br />

117


genuss | TRENTINO<br />

Das Herz des Trentino bildet das langgestreckte<br />

Tal der Etsch, in dem sich ein Großteil des Trentiner<br />

Weinbaus konzentriert.<br />

Cavit – Abkürzung für Cantina<br />

Viticoltori del Trentino – gehören<br />

insgesamt 4.500 Winzer aus 11<br />

Genossenschaften an.<br />

In Trentino trifft die kühlere Alpenluft <strong>auf</strong> ein<br />

mediterranes Klima und bietet zusammen<br />

mit dem Wind vom Gardasee sehr gute<br />

Voraussetzungen für die Entwicklung<br />

harmonischer, eleganter Weine.<br />

auch eine andere Tradition exzellent<br />

gepflegt, das Brennen von Grappa<br />

(Tresterbrand). Wussten Sie, daß die<br />

Distillerien im Trentino und in Südtirol<br />

über die ältesten Brennlizenzen in<br />

<strong>Italien</strong> verfügen? Aber kommen wir<br />

wieder zurück <strong>auf</strong> das Produkt das<br />

vor der Grappa-Erzeugung steht, dem<br />

Wein. Unsere Konzentration wollen<br />

wir <strong>auf</strong> die ursprünglichen (autochthonen)<br />

Trauben Nosiola, Marzemino<br />

und Teroldego lenken.<br />

Beginnen wollen wir mit der Nosiola-Traube,<br />

welche zur Herstellung<br />

von trockenem Weißwein als auch<br />

Dessertwein, genannt Vino Santo,<br />

verwendet wird. Angebaut wird diese<br />

Sorte traditionell im Etschtal (Val<br />

d‘Adige) bei Pressano (nördlich von<br />

Trento bei Lavis) und im Valle dei<br />

Laghi (Tal der <strong>Seen</strong>), westlich von<br />

Trento mit südlicher Ausdehnung bis<br />

zum Gardasee. Zu den bekannteren<br />

<strong>Seen</strong> zählen hier diejenigen von Santa<br />

Massenza, Toblino und Cavèdine. Der<br />

Name der Rebsorte leitet sich ab vom<br />

italienischen Wort „nocciola“, Nuss<br />

ab. Und in der Tat, beim Trentino<br />

Nosiola DOC (trockener Weißwein)<br />

zeigt das Aromaprofil Anklänge von<br />

(auch gerösteten) Haselnüssen. Aber<br />

auch Noten von Äpfeln und Blüten,<br />

leicht herb, delikat, moderate Säure<br />

und geringerer Alkohol runden das<br />

Bild dieses hellfarbenen Weins ab.<br />

Jung zu trinken, leicht im Trunk ist er<br />

ein guter Essensbegleiter u. a. zu Seefischspeisen,<br />

Gemüsegerichten und<br />

jungem Grana-Käse. Aber auch als<br />

Aperitiv, oder einfach <strong>auf</strong> der Terrasse<br />

im Sommer zu Snacks, ist er immer<br />

eine gute Wahl. Wie bereits erwähnt<br />

wird aus dieser Traube auch ein Süßwein<br />

vinifiziert, der Vino Santo (nicht<br />

zu verwechseln mit dem Dessertwein<br />

Vin Santo aus der Toskana). Als Spätlese<br />

geerntet, meist im Oktober werden<br />

die Trauben bis Anfang März des<br />

nächsten Jahres angetrocknet durch<br />

eine ständige frische Brise (l‘ora).<br />

Damit unterliegt dieser Trentino<br />

DOC Vino Santo-Wein der längsten<br />

Appassimento-Periode für Wein.<br />

Erwünscht ist hierbei ein positiver<br />

Schimmelpilzbefall namens Botrytis<br />

cinerea, welcher dem Wein Wasser<br />

entzieht und die Aromenvielfalt erhöht.<br />

Das Pressen der angetrockneten<br />

Trauben erfolgt in der Karwoche, der<br />

Heiligen Woche (settimana santa),<br />

wovon der Name „Vino Santo“ abgeleitet<br />

ist. Nach der <strong>auf</strong>wendigen<br />

Vinifikation haben wir einen wunderbaren<br />

Dessertwein im Glas der<br />

einen nicht durch übermäßige Süße<br />

erschlägt. Bernsteinfarben, elegant,<br />

mit frischer Säure, nuancenreich und<br />

langlebig ist er ein Wein in seiner Tradition<br />

und Güte die die Organisation<br />

Slow Food veranlasst hat ihn als „Presidio<br />

Slow Food“-Erzeugnis zu klassifizieren<br />

und zu schützen. Ein wunderbarer<br />

Begleiter zu Gänseleberpastete,<br />

reifen Käse, Mandelgebäck oder Apfelstrudel.<br />

Interessante Adressen für<br />

den Erwerb dieser Weine sind neben<br />

anderen Cesconi, Gino Pedrotti, Pisoni,<br />

Francesco Poli oder Pravis.<br />

118


WEIN<br />

Das Trentino mit seinen<br />

Weinanb<strong>auf</strong>lächen bildet in klimatischer<br />

und geographischer<br />

Hinsicht gewissermaßen ein<br />

Bindeglied zwischen dem alpin<br />

geprägten, deutschsprachigen<br />

Norden und dem vom Mittelmeer<br />

geprägten <strong>Italien</strong>.<br />

Rotweine<br />

Bei den Rotweinen wollen wir uns zunächst<br />

mit dem Marzemino beschäftigen.<br />

Das klassische Anbaugebiet ist das<br />

Vallagarina, welches sich beiderseits des<br />

Flusses Etsch südlich von Trento ab Aldeno<br />

ausdehnt, und im Süden bis nach<br />

Borghetto sul‘Adige reicht. Das Gebiet<br />

umfasst auch bekanntere Gemeinden<br />

wie Besenello, Nogaredo, Rovereto, Ala<br />

und Avio. Als klassifizierte Unterzonen<br />

für die Superiore-Qualitäten gelten seit<br />

2002 „Isera“ am linken Etschufer gegenüber<br />

Rovereto und „Ziresi“ nördöstlich<br />

von Rovereto bei Volano. Aktuell vermutet<br />

man daß der Ursprung der Traube<br />

im Kaukasus zu finden sei, und dann<br />

durch die Venezianer ins Vallagarina gelangte.<br />

Heute findet man diese Traube<br />

auch in der Lombardei an den westlichen<br />

Gardasee-Gebieten, vor allem mit<br />

der DOC-Bezeichnung „Garda“, reinsortig<br />

oder in einer Cuvée als „Garda<br />

Rosso“. Die Bekanntheit der Rebsorte<br />

wurde und wird auch heute noch auch<br />

dadurch gestützt indem sie Erwähnung<br />

in Mozart‘s Oper Don Giovanni findet.<br />

Dies deswegen weil Mozart bei seinem<br />

ersten Konzert in <strong>Italien</strong> Gast der Familie<br />

Lodron im Trentino war und dort<br />

den Marzemino-Wein genoss. Der Wein<br />

zeigt eine rubinrote Farbe mit mittlerer<br />

Intensität. Die typischen Wein-Aromen<br />

sind Veilchen, Pflaume und kleine rote<br />

Früchte. Am Gaumen ist er frisch, ein<br />

eher weich-fruchtiger Typus, angenehm<br />

harmonisch mit ausreichend Säure, und<br />

wenig Gerbstoff. Insgesamt ein mittelkräftiger<br />

Rotwein mit limitiertem<br />

Lagerpotential, so macht dieser Wein<br />

jung getrunken am meisten Spaß. Ausnahmen<br />

hierzu bilden die selektierten<br />

Superiore-Qualitäten, welche ihre Reize<br />

und ihren Anspruch auch nach einigen<br />

Jahren noch wunderbar zeigen.<br />

Zu Gerichten wie Polenta mit Pilzen,<br />

Nudelgerichten mit Fleischsoße, Rinderschmorbraten,<br />

oder zu Vorspeisen<br />

von Gemüse und Salami eignet sich der<br />

Marzemino sehr gut. Damit die Qualität<br />

des Weines stimmt sollten man<br />

folgende Namen (nebst anderen) nicht<br />

außer Acht lassen: Battistotti, Cantina<br />

d‘Isera, Letrari, Eugenio Rosi und Vilàr.<br />

Seit 1904 produziert Mezzacorona<br />

Weine mit einem authentischen<br />

Charakter.<br />

119


genuss | kaffee<br />

ipad<br />

maschine<br />

Die Saeco GranBaristo Avanti ist der<br />

weltweit erste Kaffeevollautomat, der<br />

sich per Apple iPad steuern lässt.<br />

122


App-Steuerung vereinfacht<br />

den Umgang<br />

mit modernen,<br />

multifunktionalen<br />

Kaffee-Vollautomaten<br />

enorm.<br />

Philips bringt mit der Saeco<br />

GranBaristo Avanti den weltweit<br />

ersten vernetzten Kaffeevollautomaten<br />

der Kaffeespezialitäten<br />

per App produziert. Eine Spielerei?<br />

Mitnichten!<br />

Moderne Kaffee-Vollautomaten der<br />

Topklasse stellen ihrem Nutzer eine<br />

schier unglaubliche Funktionsvielfalt<br />

zur Verfügung. Es lassen sich von der<br />

Wassertemperatur über Stärke und<br />

Mahlgrad der Bohnen bei jeder der<br />

meist über 10 möglichen Kaffeespezialitäten<br />

alle den Geschmack beeinflussenden<br />

Parameter beeinflussen und abspeichern.<br />

Dass das heutzutage auch für<br />

mehrere Nutzer einer Maschine möglich<br />

ist, gehört fast schon zum guten Ton.<br />

Wer schon einmal eine solche Luxusmaschine<br />

bedient hat, weiß, dass dazu eine<br />

gewisse Übung gehört, bis die Bedienschritte<br />

<strong>auf</strong> kombinierten Touch- und<br />

Tastendisplays oder sogenannten Rotary-Switch-Knöpfen<br />

in Fleisch und Blut<br />

übergegangen sind. Außerdem sind zum<br />

Einstellen einzelner Kaffeeparameter oft<br />

mehrere Arbeitsschritte notwendig.<br />

Mit dem großen Touch-Display und<br />

der bekannt benutzerfreundlichen Bedienoberfläche<br />

und der Saeco Avanti<br />

App, wird die Funktionsvielfalt der Maschine<br />

sofort viel besser überblick- und<br />

umsetzbar. Florian Schumann, Marketing<br />

Manager Espresso Philips Consumer<br />

Lifestyle DACH erklärt: „App-basierte<br />

Produkte werden immer beliebter,<br />

weil sie den Konsumenten maximale<br />

Freiheit bieten.“<br />

Deshalb legte man bei der GranBaristo<br />

Avanti nicht nur großen Wert <strong>auf</strong> Vielfalt,<br />

Komfort und Design, sondern auch<br />

<strong>auf</strong> die weltweit erste App-Steuerung.<br />

Die intuitiv gestaltete App macht es<br />

nun wirklich leichter, aus den großen<br />

Auswahlmöglichkeiten das eigene Lieblingsgetränk<br />

zu kreieren und anzuwählen.<br />

Persönliche Rezepte können gespeichert<br />

und über soziale Netzwerke bei<br />

Facebook & Co. mit Freunden geteilt<br />

werden. Darüber hinaus gibt die Applikation<br />

Aufschluss über den Zustand<br />

der Maschine und leistet bei der Wartung<br />

Schritt für Schritt Hilfestellung.<br />

Interessierte Hobby-Barista haben die<br />

www.facebook.de/lust<strong>auf</strong>italien<br />

123 115


genuss | kaffee<br />

Ist ihr kaffeE<br />

zu bitter?<br />

Von alexander strobel<br />

Wenn der Kaffee immer<br />

zu bitter wird, kann das<br />

verschiedene Ursachen<br />

haben. Falscher Mahlgrad<br />

und damit ungünstige<br />

Lösung der Inhaltsstoffe ist<br />

die wichtigste.<br />

Sie nutzen eine Kaffeemühle<br />

oder eine Maschine, die den<br />

Kaffee selbst mahlt? Sie sind<br />

sich nicht sicher, ob Sie den richtigen<br />

Mahlgrad eingestellt haben? Gerade bei<br />

Vollautomaten und teuren Kaffeemühlen<br />

läßt sich der Mahlgrad fast stufenlos einstellen<br />

und mancher weiß nicht so recht,<br />

ob er alles richtig macht. Dann könnte<br />

ihnen dieser Artikel weiterhelfen. Folgendes<br />

sollten Sie beachten, um ein optimales<br />

Geschmacksergebnis zu erzielen:<br />

Espresso, Filter oder<br />

French Press<br />

Zunächst muss man eine grobe Richtlinie<br />

beachten. Je länger der Kaffee<br />

mit Wasser in Kontakt kommt, desto<br />

gröber sollte er gemahlen sein. Wer<br />

Espresso trinken möchte, mahlt fein,<br />

Filterkaffee verlangt mittlere Körnung<br />

und die French Press, in der das Kaffeepulver<br />

quasi badet, sollte mit grob gemahlenem<br />

Pulver befüllt werden.<br />

Die optimale Extraktion<br />

Es liegt nahe, zu glauben, dass man soviel<br />

wie möglich an Inhaltsstoffen aus<br />

der Bohne holen sollte. Aber das stimmt<br />

nicht. Kaffee enthält eine Vielzahl von<br />

Stoffen, die neben den empfindlichen<br />

Aromen den Geschmack beeinflussen.<br />

Zu nennen sind da vor allem Mineralien,<br />

Säuren und das Alkaloid Koffein.<br />

Letzteres ist neben einer zu heißen Röstung<br />

auch für die Bitterkeit des Kaffees<br />

mitverantwortlich. Nach Studien lassen<br />

sich etwa ein Drittel der Inhaltsstoffe<br />

eines Kaffees beim Brühvorgang<br />

extrahieren. Fachleute sind sich aber<br />

sicher: Schon das ist zu viel. Der Kaffee<br />

schmeckt zu bitter und zu stark. Laut<br />

den Erkenntnissen der SCAE (Speciality<br />

Coffee Association of Europe) sollte<br />

128


man beim Extrahieren im Maximum<br />

einen Extraktionsgrad von 20 Prozent<br />

erzielen. Amerikanische Studien aus<br />

den 60ern des letzten Jahrhunderts<br />

haben dies durch praktische Tests und<br />

empirische Auswertung festgestellt<br />

und gelten bis heute. In diesem Bereich<br />

der Extraktion (beim Aufbrühen löst<br />

das heiße Wasser die Inhaltsstoffe aus<br />

dem Kaffeepulver), wird die optimale<br />

Menge an Inhaltsstoffen gelöst und der<br />

Kaffee erreicht die perfekte Balance aus<br />

Aromen und Stärke.<br />

Gaumen statt Messgerät<br />

Natürlich gibt es spezielle Messgeräte<br />

zur Beurteilung von Flüssigkeiten. Sogenannte<br />

Refraktometer sind zu Preisen<br />

um 60 Euro im Fachhandel erhältlich.<br />

Aber diese Ausgabe ist nicht nötig. Lassen<br />

Sie Ihren Gaumen entscheiden. Für<br />

die Bitterkeit ist vor allem der Mahlgrad<br />

des Kaffees verantwortlich. wird<br />

er zu bitter, sollte man den Mahlgrad<br />

gröber einstellen, bis der gewünschte<br />

Geschmack erreicht ist.<br />

Wenn durch die Veränderung das<br />

Mahlgrades nicht das gewünschte Ergebnis<br />

zu erzielen ist, gibt es noch andere<br />

Möglichkeiten, die Bitterkeit der<br />

Kaffees zu beeinflussen. Manche Kaffeemaschinen<br />

erlauben eine Feinjustage<br />

der Brühzeit. Länger bedeutet kräftiger<br />

und bitterer, kürzer milder und weniger<br />

bitter. Natürlich spielt auch die<br />

Kaffeemenge und die -sorte eine Rolle.<br />

Grundsätzlich enthalten Kaffeebohnen<br />

der Sorte Robusta, die häufig verstärkt<br />

für Espresso verwendet werden, deutlich<br />

mehr Koffein, als solche der Sorte<br />

Arabica. Mehr vom belebenden Alkaloid<br />

bei gleicher Pulvermenge bedeutet<br />

auch einen bitteren Geschmack. Es ist<br />

eben eine Frage der Balance.<br />

Gerade die Mahlwerke von Kaffee-<br />

Vollautomaten lassen sich fein<br />

justieren (z.B. Delonghi Primadonna)<br />

129


Nr. 3 Mai/Juni <strong>2015</strong> 5,50 €<br />

<strong>Lust</strong> <strong>auf</strong> <strong>Italien</strong><br />

www.lust<strong>auf</strong>.de<br />

Rezepte mit Genuss<br />

Sterneküche für Zuhause<br />

Weinanbau in Trentino<br />

Pinot Grigio, Chardonnay,<br />

Marzemino & Teroldego<br />

Urlaub an der Adria<br />

Sonne, Strand und Meer<br />

<strong>Seen</strong><br />

<strong>Oberitalienische</strong><br />

<strong>2015</strong><br />

Gardasee • Lago Maggiore • Comer See • Ortasee<br />

Luganersee • Iseosee • Idrosee • Lago di Varese<br />

Geheimtipp: Arabba<br />

Das traumhafte Wander- und<br />

Urlaubsparadis in den Dolomiten<br />

Mailand<br />

Mode, Kunst & Kultur<br />

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