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aktuell - Dr. Dietmar Payrhuber

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April 2009 Der Salzburger Arzt wohlfahrts fonds<br />

SERIE, TEIL XIII<br />

Unser Wohlfahrtsfonds –<br />

Fakten, Kosten, Nutzen<br />

� von Prof. Mag. <strong>Dr</strong>. Leo W. Chini,<br />

Controller des Wohlfahrtsfonds<br />

1. Demographische Entwicklung<br />

Erst kürzlich hat die Bundesregierung<br />

bekannt gegeben, dass der Bundeszuschuss<br />

für die gesetzliche Pensionsversicherung<br />

erhöht werden muss, weil die<br />

Ausgaben im Jahr 2009 höher sein werden<br />

als geplant. Wirtschaftlich gesehen<br />

ist dies nichts anderes als eine Beitragserhöhung,<br />

die Zielgruppe der Beitragszahler<br />

wurde allerdings durch die Zielgruppe<br />

der Steuerzahler ersetzt. Dies ist<br />

die logische Konsequenz einer kurzfristigen<br />

und anlassorientierten Pensionspolitik,<br />

statt einer langfristigen und planorientierten<br />

konsequenten Ausrichtung<br />

auf Basis versicherungsmathematischer<br />

Grundlagen. Diese Entwicklung ist insofern<br />

als kritisch zu bezeichnen, weil die<br />

Die wirtschaftliche Situation<br />

des Wohlfahrtsfonds<br />

tatsächliche Belastung der gesetzlichen<br />

Pensionsversicherung erst in den nächsten<br />

Jahren durch die Zunahme der über<br />

53jährigen bevor steht.<br />

Sofern das Pensionsantrittsalter nicht erhöht<br />

wird, nimmt durch diese Entwicklung<br />

die Anzahl der Zugänge zum<br />

Pensionssystem deutlich zu. Da gleichzeitig<br />

die Lebenserwartung steigt, erhöht<br />

sich die Pensionslastquote, das heißt die<br />

Relation zwischen Aktiven und Pensionisten<br />

deutlich. In einem reinen Umlageverfahren<br />

ohne Reservevermögen bedeutet<br />

dies eine deutliche Anhebung<br />

der Beitragssätze für die einkommenserzielende<br />

Bevölkerung.<br />

Dieser demographischen Entwicklung<br />

folgen auch die Salzburger ÄrztInnen.<br />

Wie die Altersverteilung der aktiven ÄrztInnen<br />

zeigt, werden in den nächsten<br />

Jahren die Zugänge ins Pensionssystem<br />

zunehmen. Auch bei den Salzburger<br />

ÄrztInnen ist die durchschnittliche Le-<br />

9<br />

benserwartung von 80,72 Jahren (1997)<br />

auf 83,36 Jahre (2007) gestiegen. Bedingt<br />

durch die hohe Qualität der österreichischen<br />

medizinischen Leistungen<br />

und die Forschungsergebnisse jener<br />

Wissenschaftsbereiche, die sich mit Medizin<br />

beschäftigen, wird die Lebenserwartung<br />

weiter zunehmen, schwer<br />

abschätzbar ist allerdings die Geschwindigkeit<br />

der Zunahme.<br />

2. Erfolgreiche Transformation vom<br />

Umlageverfahren ins kapitalgedeckte<br />

Verfahren<br />

Zur Entlastung des Umlageverfahrens<br />

hat der Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer<br />

für Salzburg schon seit mehreren<br />

Jahren sukzessive daneben das Kapitaldeckungsverfahren<br />

(Zusatzleistung neu)<br />

ausgebaut. In der Zusatzleistung neu<br />

wird die Pensionsfinanzierung durch einen<br />

vorgeschalteten Sparprozess vorgenommen,<br />

indem zusätzliche Einnahmen<br />

aus dem Kapitalmarkt generiert werden.<br />

Aufgrund der Langfristigkeit des Sparprozesses<br />

gefährden auch fallweise negative<br />

Entwicklungen des Kapitalmarktes, wie<br />

zum Beispiel im Jahre 2008, den langfristigen<br />

Aufbau des Vermögens nicht. Im<br />

Jahre 2008 war der Anteil der Beiträge<br />

für das kapitalgedeckte Verfahren bereits<br />

43% aller Beiträge. Dies ist einer der<br />

höchsten Anteile im Vergleich aller österreichischen<br />

Wohlfahrtsfonds. Im Bereich<br />

der Zusatzleistung neu wurde ein<br />

Vermögen per 2008-12-31 in der Höhe<br />

von � 87,9 Mio. durch die ÄrztInnen<br />

aufgebaut. Dieses Vermögen ist jedem<br />

Mitglied des Wohlfahrtsfonds individuell<br />

zugeordnet und jederzeit auf seinen individuellen<br />

Pensionskonto ablesbar. In der<br />

Zusatzleistung neu sind mit Ausnahme<br />

der Vorsorgefälle der Invalidität und des<br />

Todes als Aktiver die Pensionsanwartschaften<br />

jeweils zu 100% durch Kapital<br />

gedeckt und erfordern somit bei demographischen<br />

Veränderungen keine Beitragssteigerungen.<br />

Zur Vermeidung einer<br />

wertmäßigen Erosion durch inflationäre<br />

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