kreuz-los Hoffnungsspuren - Kairos
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<strong>kreuz</strong>-<strong>los</strong> – <strong>Hoffnungsspuren</strong> ____________________________________________________________________________ 19<br />
KAIROS-Haus LANDAKADEMIE RATTENBACH 17. IV. – 8. V. 2011<br />
Lüpertz Markus *1941, Reichenberg/Deutsches Reich<br />
Makkabäer-Fenster<br />
in St. Andreas, Köln<br />
Fotodokumentation<br />
Markus Lüpertz, Maler, Grafiker und<br />
Bildhauer, zählt zu den bekanntesten<br />
deutschen Künstlern der Gegenwart.<br />
Seine Bildgegenstände zeichnen sich<br />
durch suggestive Kraft und archaische<br />
Monumentalität aus. Lüpertz<br />
dringt darauf, den Darstellungsgegenstand mit einer archetypischen Aussage<br />
seines Daseins festzuhalten.<br />
Viele seiner Werke werden dem Neoexpressionismus zugeschrieben. Von 1988<br />
bis 2009 war Lüpertz Rektor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf.<br />
Die Basilika St. Andreas ist eine der zwölf großen romanischen Kirchen in Köln,<br />
nur wenige Gehminuten vom Dom entfernt.<br />
In den 1990er Jahren reifte die Überlegung den Künstler Markus Lüpertz neue<br />
Fenster für die im Krieg zerstörten und durch weißes Glas ersetzten Fenster in<br />
St. Andreas entwerfen zu lassen. Im Interview antwortet Lüpertz auf manche<br />
Fragen:<br />
Die europäische Kultur lebt vom Scheitern. Sie idealisiert die Ruine, also das Verletzliche. Scheitern<br />
ist in meiner Profession Voraussetzung. … Als Künstler permanent: Wenn ich ein Bild gemalt habe,<br />
brauche ich einen Grund, noch eines zu malen. Das Bild , das ich gemalt habe, muß Fragen offen lassen,<br />
die das Nächste rechtfertigen. Ich bin immer in einer Krise. Immer. … Ich glaube an die Kirche,<br />
an die Notwendigkeit von solchen Veranstaltungen. Ich glaube nicht an ein höheres Wesen. … Sollte<br />
es einen Gott geben, werde ich mich mit ihm anlegen. .. Angst vorm Sterben, vor Krankheit, vor der<br />
Ewigkeit. All solche Sachen. Wenn ich nicht geboren wäre, müsste ich mich mit dem Sterben nicht<br />
auseinander setzen. „Ich bin ein Genie“, SZ Nr 82, S 26, 8. IV. 2011<br />
Das erste Fenster wurde im Dezember 2005 im Makkabäerchor eingesetzt. 2007<br />
wurden zwei weitere Fenster eingeweiht: Darstellungen des Leidenswegs Christi<br />
und der alttestamentlichen Makkabäer. Insgesamt sollen zwölf Fenster durch<br />
den Künstler gestaltet werden.<br />
Im Rahmen der Ausstellung „<strong>kreuz</strong>-<strong>los</strong> – <strong>Hoffnungsspuren</strong>“ beschäftigt uns die<br />
Frage, wie Farbe und Licht eine spirituelle, un(be)greifbare Wirklichkeit transportieren;<br />
und welche Entwicklungsschritte wir dabei wahrnehmen.<br />
Auch, wie sich das Christus-Bild durch die veränderte Blickweise eines „heutigen“<br />
Künstlers neu gestaltet; welche „Provokation“ (wörtl.: Heraus-Rufung) sich daraus<br />
für die Gottesdienstgemeinde und die werktäglichen Besucher ergeben.