kreuz-los Hoffnungsspuren - Kairos

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20 ___________________________________________ kreuz-los – Hoffnungsspuren KAIROS-Haus LANDAKADEMIE RATTENBACH 17. IV. – 8. V. 2011 May Sigmunda * 1937, Dalkingen, Kreis Aalen Gemeinsamer Rhythmus (o.A.); Holzschnitt, 60 x 85, 1980, Leihgabe (Dachau) Zeig mir dein Angesicht (o. A.); Holzschnitt, 50 x 85, 1982, Leihgabe (Dachau) Hört die Stimme eines Rufenden (o. A.); Holzschnitt, 60 x 80, 1984, Leihgabe 1958 Abitur am Gymnasium St. Agnes, Stuttgart 1958 Eintritt in die Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen 1962 Staatsexamen in Geographie, TH Stuttgart 1966 Staatsexamen in Kunsterziehung, Kunstakademie Stuttgart 1969 - 2002 Kunsterzieherin am Mädchengymnasium St. Agnes in Stuttgart seit 2002 freischaffende Künstlerin im Kloster Sießen Neustifter Joseph Michael * 1949, Eggenfelden Bronzetafel mit Einschluss 45 x 25 cm Joseph Michael Neustifter repräsentiert die Traditionen einer niederbayerischen Bildhauerfamilie in der fünften Generation. 1967, 18-jährig erster öffentlichern Auftrag, eine Brunnenskulptur. 1969 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Georg Brenninger. Bildhauerei in Verbindung mit Architektur. Gestaltete mehr als 80 Kirchenräume. Kreuztorso Bronzeguß, 30 x 75 cm Kreuz Papierprägung 30 x 21 cm Architekturbezogenen Arbeiten und Vielzahl von Kleinplastiken,„Statements”:Stellungnahme zu aktuellen politischen und gesellschaftlichenEreignissen. Eine weitere Werkgruppe sind „plastische Zeichnungen”, großformatigeGemmenschnitte in Stein, die als dünne Bronzeplatten gegossen.
kreuz-los – Hoffnungsspuren ____________________________________________________________________________ 21 KAIROS-Haus LANDAKADEMIE RATTENBACH 17. IV. – 8. V. 2011 Nitsch Hermann * 1938, Wien Ohne Titel Blut, Ölfarbe auf Stoff, 120 x 139 cm 1987, Leihgabe (Regensburg) Österreichischer Maler und Aktionskünstler, ein bedeutender Vertreter des Wiener Aktionismus. Diplom-Abschluss an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien; Gebrauchsgrafiker am Technischen Museum. 1961 erste Malaktionen und Schüttbilder. 1962 Beginn des Wiener Aktionismus: entwickelt mit Otto Muehl und Adolf Frohner die Hauptgedanken für das Orgien-Mysterien-Theater. Einbeziehung aller Kunstformen (Malerei, Architektur, Musik, Opferritual, Messliturgie, etc.) soll die Sinne der Teilnehmer schrittweise bis aufs Äußerste anspannen, um am Höhepunkt die Erkenntnis des Lebensprozesses an sich zu ermöglichen. Er deutet das Leben als Passion, den Malprozess als verdichtetes Leben und damit als Inbegriff der Passion. Der Künstler blieb durch seine im Gemälde eingefügten Malhemden, die er während der Arbeit trug, anwesend; der Betrachter soll sich so mit dem Malvorgang identifizieren und mit ins Bild eintreten. Die in Wien öffentlich abgehaltene Aktionsarbeit führte zu Konfrontationen mit den Behörden und mehrwöchigen Gefängnisaufenthalten. 1968 Übersiedlung nach Deutschland. Große Erfolge des Orgien-Mysterien-Theaters Ende der sechziger Jahre in den USA und Deutschland, während der siebziger Jahre in vielen europäischen und nordamerikanischen Städten. 1971 Ankauf des Schlosses Prinzendorf (NÖ) aus dem Besitz der Kirche. Seit 1971 veranstaltet er hier „Orgien-Mysterien-Spiele“, darunter als Höhepunkt das große „6-Tage-Spiel“ Sommer 1998 unter der Regie von Alfred Gulden, sowie als seine 120. Aktion das „2-Tages-Spiel“ Sommer 2004. Verwirklichte seine Vorstellungen von der Musik zu seinem Theater. Die Aktionen werden in akribisch notierten Partituren notiert, die Handlungsanweisungen und Texte und grafisch notierte Musikstücke für Lärmorchester, Schreichöre und elektronisch verstärkte Instrumente enthalten. Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main und der Hochschule für bildende Künste Hamburg; unterrichtete von 1989 bis zu seiner Emeritierung an der Städelschule eine Klasse für Interdisziplinäre Kunst. 1972 Documenta 5 in Kassel in der Abteilung Individuelle Mythologien; 1982 auf Documenta 7. November 2005 Wiener Burgtheater 50-jährige Feier zur Wiederöffnung nach dem Krieg: 122. Aktion des Orgien-Mysterien-Theaters. Hermann Nitschs Weltbild ist von mystischen Autoren, auch von de Sade, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Antonin Artaud geprägt. Im theoretischen Buch „Orgien-Mysterien-Theater“ führte Nitsch aus, dass seine Aktionen und Bilder bei den Zuschauern zunächst Ekel und Abscheu, dann eine Katharsis bewirken sollen. Die Ekel und Abscheu auslösenden Provokationen und die Verknüpfung von realem (Tier-)Blut mit religiösen Inhalten wie der Kreuzigung und der unbefleckten Empfängnis setzt Nitsch ein, um zur Reflexion über im Alltag häufig verdrängte symbolischen Topoi wie Blut und Tod zu führen, die in der christlichen Religion eine zentrale Rolle spielen. Sein gesamtkunstwerkhaftes Schaffen auf Schloss Prinzendorf kann inhaltlich durchaus als Versuch eines Gegenkonzepts zu Wagners Bayreuth gedeutet werden. Christlich geprägte Betrachter und Kritiker nahmen seine Aktionen und Werke häufig als Blasphemie wahr. 2005: Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien; 2005: Großer Österreichischer Staatspreis für Bildende Kunst. Mai 2007 Eröffnung des „Hermann Nitsch Museums“ im Museumszentrum Mistelbach. Neapel eröffnete 2008 das seinem Werk gewidmete „Museo Archivio Laboratorio per le Arti Contemporanee Hermann Nitsch“. Nitsch wurde von der Stadt Pogradec als einer der 100 wichtigsten Europäer aller Zeiten im "walk of European" im Granit verewigt.
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